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Montag, 1. Juni 2020

Pfingsten - Einzug des Pfingstbrautpaares

Pfingstmontag 2020



Es war heute eine seltsame Stimmung bei uns im Markt herinnen. Kurz vor 8 bin ich dann doch auf dem Marktplatz hinuntergegangen,  um mal nachzuschauen, wie bzw. ob manche Kötztinger ihren Pfingstmontagsfrust kreativ abbauen würden.
Das Warten, bis die Kirchturmglocke 8 Uhr schlägt

Zwei Gruppen an männlichen(!) Wanderern machten sich dann mit dem Schlag der St. Veitskirche um 8.00 zu Fuß auf den Weg und haben sicherlich das schöne Zellertal und das Wetter genossen.
Schon vorher waren - durch FB waren wir informiert, schon die Grafenwiesener durchmarschiert und auch die Familie Rabl, Vater und Sohn, waren bereits seit aller Herrgottsfrühe auf der Wanderschaft.
Die Presse muss dies vorab gewusst haben, sonst wäre sicherlich zu dieser "unchristlichen" Zeit kein Reporter vor Ort gewesen.
Wie auch immer, seltsam, es war den ganzen Tag über eine seltsame Stimmung zu vernehmen, wen immer man auch getroffen hat.
So in etwa müssen sich die Kötztinger 1803 gefühlt haben, als man ihnen den Ritt und das dazugehörige Brauchtum vor 200 Jahren verboten hatte. Die werden damals auch am Pfingstmontag ausgestanden sein und gesagt haben: "Irgendwie komisch, eigentlich würden wir jetzt losreiten" oder so ähnlich.
Nochmal, wie auch immer, ich selber bin in die andere Richtung gegangen, um dieser unwirklichen Stimmung zu entkommen: hinunter ins wunderschöne Regental, vom Roten Steg über den Spatiliweg bis zum Fischer Naz, den Weg, den wir hoffentlich bei der "Historischen Wanderung" bald mit Teilnehmern machen können. 
Ich hab jetzt zumindest eine gute Vorstellung davon, wie lange man geht und wie viel Zeit zum Reden ich haben werde.
Und los gehts nach Steinbühl für die nächste Gruppe



Doch zurück zum Pfingstmontag Nachmittag - diesmal aber genau vor einem Jahr.


Pfingstmontag 2019

Für mich, der nun bereits seit 1975 keine Bewirtung versäumt hat, war und ist einer der schönsten Momente - nach dem Pfingstritt natürlich - der Einzug des Pfingstbrautpaares in den Ballsaal.
An den Wänden des Saales findet sich als einziger Raumschmuck, mittig an der Längsseite - ein Riesengemälde von August Philipp Henneberger, welches ein Pfingstkränzchen mit dem Favoriten darstellt. Umrahmt wird dieses Gemälde von den Namenstafeln der Pfingstbrautpaare der letzten 100 Jahre. Nirgendwo sonst bzw. nirgendwann an dem Pfingstwochenende manifestiert sich für mich die generationenübergreifende Zusammengehörigkeit, wie in diesem Ort und in diesem Moment. 
Die Burschen stehen Spalier und werfen dem einmarschierenden Paar mit den beiden Begleitern ihre vorher gesammelten Blumensträußchen vor die Füße, so dass diese über einen Teppich aus Frühjahrsblumen einmarschieren können.
Über ihnen Köpfen lassen die beiden Fahnenträger die alte und die neue Burschenfahne fliegen, die später während der Pfingsthochzeit als zusätzlicher Raumschmuck von der Empore herunter grüßen.
Der Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr Kötzting und die beiden Blaskapellen spielen die dazu nötige Marschmusik.
Ein Moment, der von der Öffentlichkeit gar nicht wahrgenommen werden kann, die draußen vor der Halle nur die standardisierten Standbilder des Pfingstbrautpaares sehen können.
Hier also der Einmarsch des Pfingstbrautpaares 2019, viel Spaß





Am Ende dieses seltsamen Tages noch etwas zum Schmunzeln:

Auch Pfingstmontag früh: - etwas später, heute wars ja nicht ganz so pressant wie sonst.  
Auch am Marktplatz beim Marktbrunnen:
Auch abmarschbereit:



Hoffentlich haben wir im nächsten Jahr wieder ein schönes Pfingstfest, wie wir es gewohnt sind.



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