In der Bildersammlung des Stadtarchives befinden sich viele Beispiele von damals tagesaktuellen Veranstaltungen oder Berichten über Handel und Gewerbe, die uns einen kleinen "Blick zurück" erlauben; zurück auf Menschen, die schon lange verstorben sind oder Orte und Plätze, die es ebenfalls schon lange nicht mehr gibt. Mit dieser Reihe an Blogbeiträgen soll diese Erinnerungskultur ermöglicht werden; eine Erinnerung an ein Kötzting mit viel Handel, Handwerk, Vereinsleben und Gasthäusern, mit Jahrtagen, Bällen, und vor allem mit Menschen. Hier ein Rückschau ins Kötzting von vor 50 Jahren.
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Montag, 17. März 2025
Erinnerungen an Altkötzting Teil 57 - der Fußballplatz ist im Weg
Montag, 3. März 2025
100 Jahre Jahnhalle und 100 Jahre Leichtathletikabteilung des Kötztinger Turnvereins
Kötzting bekommt eine Turnhalle

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Der Veranstaltungsort, die Klosterschmiede, ist die frühere Metzgerei Schoierer. |

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DIA-Repro 3459 Der Hallenbau nach der Hebefeier |
Hier das Ergebnis des Stafettenlaufes:
100 Jahre Leichtathletikabteilung des Kötztinger Turnvereines
Mittwoch, 23. Oktober 2024
Die nächste - schöne - Überraschung
Zur Zeit kommen werden im Wochenrhythmus interessante Dokumente im Stadtarchiv abgegeben und gestern war es eine große - eine sehr große - Überraschung.
Als vor zwei Jahren im Zusammenhang mit der 100 Jahrfeier des 1. FC-Kötzting versucht wurde das alte Material zu sichten, gab es zunächst nur Fehlanzeigen und - durch schlechte alte Bürokopien belegt - die Sicherheit, dass es bereits von Anfang an Chroniken des Fußballvereins gegeben hatte.
Im Laufe von - tatsächlich - langjährigen Nachforschungen kam dann tatsächlich die erste Chronik des Julius Kirschner zutage zusammen mit vielen Leitzordnern mit Zeitungsausschnitten und Berichten aus vielen Spielzeiten.
Das Buch zum Jubiläum konnte fertiggestellt und Ende 2021 der Öffentlichkeit präsentiert werden. Diese erste Chronik des FCs deckte den Zeitraum seit der Gründung im Jahre 1921 bis zum Ende der sportlichen Aktivitäten mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges ab.
Gestern nun landeten auf meinem Schreibtisch die Chroniken 2-7, die beginnend mit dem 1.8.1945 bis weit hinein in die 70er Jahre die vorhandenen Lücken füllen.
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StA Kötzting 134/158 die Chroniken des FC-Kötzting |
Natürlich enthalten diese fortlaufenden Chroniken im wesentlichen Spielberichte - nur für absolute Fußballfans interessant - dazwischen - und vor allem in der Anfangschronik - verbergen sich viele kleine Geschichten und Anekdoten, die einen ganz besonderen Blick auf diese Nachkriegszeit in Kötzting erlauben.
Vor allem die von Franz Oexler geführte 2. Chronik - also die erste nach dem Zweiten Weltkrieg - steckt voll von Leben und Kämpfen um den Erhalt des Fußballsports in Kötzting.
StA Kötzting 134-158 die Chronik Nr. 2 vom 1.8.1945 |
Gerade die Chronik 2, die den Neubeginn markiert und begleitet erzählt uns viel aus dem Spannungsfeld zwischen der amerikanischen Militärregierung - mit dem Wünschen der amerikanischen Soldaten nach einem Football-Platz - und dem aufkommenden Bedürfnis der jungen Kötztinger, sich sportlich zu betätigen.
Einschub:
Bei einem Treffen - 30 Jahre nach diesem Neubeginn - das 1977 Haymo Richter im Hotel zur Post organisiert hatte, erzählte Franz Oexler unter anderem davon, dass in dieser Anfangszeit sogar zwei Kötztinger Spieler verhaftet worden waren, weil sie sich öffentlich auf dem Platz über die Leibesfülle des Amerikanischen Kommandanten lustig gemacht hatten. Später, so Franz Oexler, waren die Kontrahenten dann "beste Freunde" geworden.
Einschub Ende
Und aus dieser "Anfangs"chronik möchte ich die ersten und dann auch letzten Einträge veröffentlichen, um zu dokumentieren, mit welchen Schwierigkeiten - und pragmatischen Lösungen - der FC Kötzting damals zu kämpfen hatte.
Der erste und der zweite Gegner der Kötztinger Truppe war die Baumannschaft der 11.PD, der ja nach ihrer Kapitulation der Großraum Kötzting zur Übergabe zugeteilt worden war und von deren Soldaten im Spätsommer 1945 nur noch wenige vor Ort in Kötzting geblieben waren.
Hier die Aufstellung der ersten Kötztinger Mannschaft nach dem Krieg und auch gleich eine kleine "Sportgerichtsverhandlung" |
Dann kam mit dem Viechtacher Fußballverein zum ersten Male eine gegnerische Mannschaft nach Kötzting und zwei Wochen später wurde dann in Viechtach das erste Auswärtsspiel absolviert, bei dem es auch auf den Zuschauerrängen hoch her ging.
und
Der Anfang war gemacht, dann jedoch kam eine erste Hiobsbotschaft, die Amerikaner beanspruchten den Platz für sich alleine.
Im Oktober 1945 wurde dann endgültig aus der "Spielschar" der "1.FC-Kötzting" und Franz Oexler, der alte und neue Chronist, berichtete von der Gründungsversammlung:
Die erste Mitgliederliste, ein "Who-is-Who" der Kötztinger Bürgerschaft |
Es folgte eine große Weihnachtsfeier des Jahres 1945 mit einem ausführlichen Gedicht des Nikolaus über die einzelnen Mannschaftsmitglieder.
Es konnte natürlich nicht nur aufwärts gehen, es gab Rückschläge und Streitereien in dem neuen Verein und im Sommer 1946 beendete Franz Oexler sein Engagement als Chronist und übergab den Bleistift an G. Rauscher.
Hier noch sein abschließendes Resümee, mit den Gründen für seinen Rückzug.
Sonntag, 16. Januar 2022
Schon lange vergessen - nun wiedergefunden - Zufallsfunde
Im Stadtarchiv Bad Kötztings haben wir einen großen Bestand an Zeitungsausgaben sowohl der Kötztinger Umschau als auch der Kötztinger Zeitung.
Auch die gebundenen Lokalausgaben der KÖZ stammen aus dem redaktionseigenen Archiv der UMSCHAU, die diese noch zu Zeiten von Frau Serwuschok an das Stadtarchiv abgegeben hatte.
Aus Platzgründen trennte sich die Redaktion der KU dann Jahre später anlässlich ihres Umzugs von der Müller- in die Marktstraße dann auch noch vom großen Bestand ihrer eigenen gebundenen Lokalausgaben.
Leider fehlen bei beiden Zeitungsreihen in manchen Jahren genau die Bände, in denen über den Pfingstritt berichtet wurde, manche Seiten wurden schlichtweg grob herausgerissen und in manchen Seiten mit der Schere ein gewünschter Artikel entnommen.
Da die Staatsbibliothek Regenburg die Ausgaben der Umschau von Beginn, 1947, bis ca. 1964 hatte, haben wir auch einen sehr guten Bestand an Digitalisaten zur Verfügung, der auch laufend ergänzt wird.
Im Moment werden die - leider nur lückenhaft vorhandenen - Ausgaben der Kötztinger Zeitung ab 1953 durchgearbeitet und zumindest die Lokalausgaben gescannt.
Was dabei im Vergleich sofort ins Auge sticht, ist der Unterschied der Drucktechnik in den 50er Jahren zwischen der Umschau und der Zeitung.
Auf den - im Verhältnis sowieso eher spärlich gebrachten - Photos der KU ist manchmal nur mit gutem Willen das zu erkennen, was lt. Bildunterschrift zu erkennen sein sollte, während die Bilder in der KÖZ sich sehr gut dafür eignen, selbst hier abgebildet zu werden.
In den Jahren ab 1953 fanden sich einige Bilder und Artikel in der KÖZ, die es meiner Meinung nach wert sind, hier vorgestellt zu werden, weil sich vermutlich nur noch wenige daran erinnern können.
KÖZ 1953-8 |
KÖZ 1953-9 |
KÖZ1953-9 Bild KB Krämer: die Tankstelle Weber (Weber Seppl), heute Autohaus Mühlbauer |
KÖZ 1955-11 : Das ist jetzt so lange her, da kann man auch drüber schmunzeln. |
KÖZ1955-12 Das Kötztinger Kino im ehemaligen Graßlsaal. Wer da drinnen noch Filme gesehen hat - oder anderes ... - gehört nun wirklich nicht mehr zu den jungen Kötztingern. |