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Montag, 11. April 2022

Luftaufnahme aus dem Jahre 1971 Kötztings Industriegebiete und das Zellertal

 Es gibt tatsächlich im Rathaus Kötzting noch "ungehobene" Schätze. Im Zusammenhang mit der energetischen Sanierung des Rathauses und der damit verbundenen Isolierung des Speicherfußbodens mussten einige Speicherzimmer - vermutlich zum ersten Mal seit Jahrzehnten - ausgeräumt werden und in einigen Schränken fanden sich eine Unmenge an DIA-Positiven und Bilderserien. 
Einige davon waren thematisch sortiert  und andere stellen einfach eine Mischung  aus Bildern von den unterschiedlichsten Veranstaltungen dar, die nun im Stadtarchiv digitalisiert werden und die ich, wenn die Bilder mir interessant erscheinen, hier immer wieder der Öffentlichkeit vorstellen werde.


Heute geht's los mit einer Luftaufnahme aus dem Jahre 1971.
Erst wenn man sich auf das Bild einlässt, kann man erkennen, wie viel sich dort in den vergangenen  gut 50 Jahren geändert hat.

Hier zuerst das ganze Bild:

StA Kötzting Bilderblöcke Luftbild Mosauer LA Kötzting 1971
Hier der Blick auf die im Jahre 1912 auf der grünen Wieser erbaute Metallwarenfabrik Dinkelmaier.
Davor der Bauhof der Fa. Heiduk und der See bei der Wiesmühle.
In der nicht mehr ganz so neuen Zellertalsiedlung stechen die "Dittrichbauten" aus den 60er Jahren hervor.

Detail mit dem Lagerhaus Breu, der Wiesmühle und dem Bahnhof Zellertal. Oben im Bild
sieht man den Rohbau der Fa. Hirschvogel und die Anfänge der Firma Meimer, ansonsten war noch viel Platz in der Lehmgasse..



Detail mit der Ziegelfabrik Weixel und seinem Lehmabbaugebiet, dem Gasthaus Kauer.

Noch viel mehr Platz gab es in Kötztings Industrieneubaugebiet. Das Autohaus Breu, das heute unter anderem dem Route 2140 Classic Dinner und dem "Friseur beim Pfingstreiter" eine Heimat gibt, war damals noch ein Baustelle (Wenige Jahre vorher lag hier moch - mitten im Feuchtgebiet des Gruber-Baches - Kötztings Mülldeponie). Der Schedlbauer-Aussiedlerhof war noch gar nicht begonnen und auch eine Bärwurzerei gab es nicht einmal in Ansätzen.


Freitag, 19. März 2021

Das Stadtarchiv Bad Kötzting als Unterhaltungsbeilage im Lockdown 1-53 eine fatale Industrieansiedlung

       Es geht weiter mit Bildern aus der Zeitungsredaktion der Kötztinger Umschau, welche alle über eine private Sammlung von Frau Renate Serwuschok dem Arbeitskreis Heimatforschung übereignet wurden und nun im Stadtarchiv Kötzting verwahrt werden.

Da wir zusätzlich auch eine fast vollständige Sammlung von Zeitungsausgaben aus den Nachkriegsjahren in unserem Bestand haben, können viele der Bilder dann auch einzelnen Zeitungsartikeln zugeordnet werden.
Nachdem der Arbeitskreis Heimatforschung schon eine umfangreiche Datenbank an personenbezogenen Bildern hat wäre es für uns schön, wenn wir bei einigen der folgenden Bildern, vor allem bei den Personengruppen, Hinweise und Namenslisten erhalten könnten, die wir dann anschließend in unsere Datenbanken einpflegen könnten. Manche allerdings auch nicht und so wäre es schön, wenn wir bei dem einen oder anderen Bild auch eine Rückmeldung erhalten würden.

Zur Orientierung, wir befinden uns im Zeitraum zwischen den Jahren 1971 und 1975 und auf den Auwiesen sind große Maßnahmen geplant.

Auch wenn ich damals auf der Seite der Protestierenden war, so möchte ich den damals politisch Handelnden doch zugutehalten, dass sie die damals katastrophal hohen Arbeitslosenzahlen besonders bedrückt hatte und mit einer Industrieansiedlung ein klein wenig dagegenhalten wollten.
Aber, das Ergebnis war zuerst eine große Konfrontation mit vielen Kötztinger Bürgern, der Ausrufung eines "Seidlsees" in der Auwiese und, nach dem Versprechen eines großen Sprungs, nur ein kleiner industrieller Hüpfer in Kötztings schönster Lage.
Hier nun in bunter Reihung einiges an Bilder, Darstellungen und Gegendarstellungen, Polemiken und einer ersten Kötztinger Bürgerinitiative.
Diese Vorgänge sollten sicherlich einmal im Detail aufgearbeitet werden, hier geht es mir nur darum von mehreren Seiten, um nicht einseitig darzustellen, ein paar Schlaglichter zu setzen.

Der Kötztinger Künstler August Philipp Henneberger näherte sich dem leidigen Thema einer
Industrieansiedlung im Überschwemmungsgebiet mit einem satirischen Vorschlag, wie mit
den zu erwartenden Überresten dann später umgegangen werden könne.....

Sommer 1972, Kirchweih auf dem Haidstein und ein Thema dominierte die Festversammlung dort oben auf dem Berg: der "Winterbau" in der Kötztinger Auwiese
Otto Wiener aus Lederdorn berichtete und machte die Bilder


Immer wieder beeindruckend, das Haidsteiner Kircherl an der Kirchweih

Dr. Schiel, damals wohnhaft in der Schattenau und der Naturschutzbeauftragt, stellte sich
eindeutig gegen den Stadtratsbeschluss

Vorwürfe, die der damalige Kötztinger Bürgermeister Karl Seidl nicht unbeantwortet im Raum stehen
lassen wollte.

Der Kötztinger Stadtrat besichtigte das Stammwerk, war sehr zufrieden und rechnete mit vielen Arbeitsplätzen und großen nachhaltigen Investitionen:







Die Protestwelle rollte heran, aber der Protest blieb ohne jede Wirkung, die Mehrheiten im Stadtrat standen fest.







Alois Dachs war bei den Protestierenden und schrieb den Artikel

Ein Leserbrief von Frau Schreiner, einer der
Initiatorinnen der Unterschriftensammlung

Kein Wunder, dass dieser Anblick den Künstler Henneberger zur obigen Karikatur verleitete

Dann kam der Sommer und der Bau begann:

im Vordergrund Stacheldrehltrollen - Natodraht - man rechnete wohl mit dem Schlimmsten....

die Halle in der Auwiese

Und dann kam der See, den manche Kötztinger dann den "Seidlsee" nannten.
 


Schuld hatte natürlich jetzt die Regierung bzw. das Wasserwirtschaftsamt  












Jahrzehnte später kam es dann endlich zur echten Hochwasserfreilegung. Seither sind die Auwiesen weitgehend hochwasserfrei aber die Firma Winter/Stoiber ist nun schon lange Geschichte und auch die Betonfundamente wurden keine Stellflächen für Kunstwerke einer "Kötztinger Documenta"