Translate

Posts mit dem Label Denkscherz werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Denkscherz werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Donnerstag, 27. Januar 2022

Kötztinger Häuserchronik - beim Denkscherz

     Das "alte Kötzting" bei der Uraufnahme bei der beginnenden Landvermessung hatte 159 Anwesen.

Der Geschichte dieser Bürgerhäuser und ihrer Bewohner nachzuspüren und sie zu dokumentieren, ist das Ziel dieser Häuserchronik.
Die Anfänge und die Entwicklung unserer Heimatstadt können von der Teilung der Urhöfe bis hin zur Auswahl als Landgerichtsort in einem einleitenden Blog nachgelesen werden.

Alte Hausnummer 36
beim Denkscherz


Ausschnitt aus der Uraufnahme von 1831

Alle Suchhilfen, die mir in den meisten Fällen für die Häuserchronik zur Verfügung standen, greifen in diesem Falle nicht, weil das Anwesen rechtlich gesehen ein Haus war, das von beiden Seiten Häuser als Nachbarn hatte, so dass auch die übliche Lagebeschreibung hier entfällt.
In den alten Steuerlisten waren zunächst nur die Marktlehner aufgeschrieben.
In diesem Falle müssen wir mit den einsetzenden Briefprotokollreihen ab 1700 vorlieb nehmen und bei dem ersten gesichert auftretenden Besitzer dann eben versuchen, von diesem aus weiter zurück  forschen zu können.

Balthasar Wurmb unterzeichnet 1731 eine Schuldverschreibung für das Spital für das "Heisl zunegst dem Amtshaus entlegen"
1711 tritt er beim Markt als Kläger auf.
1707 ist er Zeuge bei der Schuldverschreibung des Balthasar Friz.
1694 heißt es in den Schuldverschreibungen des Spitals, Balthasar hätte das Haus vom Bruder Ander Wurmb übernommen
1694 Ander Wurmb

Dann haben wir einen Hinweis aus dem Jahre 1650:

1652 Gruber Michael: "Brandstatt bey dem Ambtshaus" von Georg Khöck seel. 
1619 findet sich ein Georg Khoeck, Küfer, in den Akten. 
1593 findet sich ein Küfer mit Namen Keck Peter in den Kötztinger Akten

Bei aller Vorsicht, aber mit genügend Hinweisen, können wir also in der Zeit vor dem Dreißigjährigen Krieg einen Küfer namens Peter Keck nachweisen.



Peter Keck


Wir wissen zumindest, dass ein Peter Keck auch auf dem Haus mit der Nummer 48 - später die Metzgerei Ritzenberger - gewohnt hat. Dieses war ein Marktlehen. Für einen Marktlehner war es zu dieser Zeit sehr leicht möglich, zusätzlich auch noch ein Haus zu besitzen.
Im Folgenden und am Ende des Kapitels über den Peter Keck, wird aber darauf verwiesen, dass es erst mit Georg Keck einen gesicherten Nachweis auf diesem haus gibt.
1593 bürgt der Bürger und Küfer Peter Keck für den Arndorfer Hofer Leonhard. (Kirchenrechnung Kötzting von 1593). 
1601 wurde Peter Keck vom Pfleggericht verurteilt, weil er zusammen mit "mit Ander Reithmüller, Schneider, bei Hans Rab dem Jüngern ein Rauffhandel gehabt und denselben zu Boden geworffen, dass derselb ein pluetrunsst Schaden inn dem Kopf empfangen" 1 Schillng und weitere 8 Pfennige kostete ihn diese Rauferei.

In einer Steuerliste von 1610 des Klosters Rott findet sich dieser Peter Keck als Küfer mit einer Steuerlast, die zumindest auf ein kleines Anwesen hinweist..

HaStA München KL Rott 113 Salbuch von 1610

Im Jahre 1606 finden sich Peter Keck, Bürger und Küfer, und sein Sohn - leider ohne Namensnennung - auf der Anklagebank des Pfleggerichtes.
StA Landshut Rentkastenamt Straubing Pfleggerichtsrechnung von 1606

"Iniury und Fenckhnus

Peter Khöckhen Burgern und Khueffern alhir  umb daß sein Sun ledig Stands, an der Kirchweych zu Khözting under Michaeln Zaglmanns Cammerers daselbst gessten ein Unlusst angefangen, mit dem Pindtmesser auf den Tisch geschlagen, und alls gedachter Cammerer ime darumb gestrafft und vonn dannen hinwegge="

"bracht, denselben offentlichen vor seinem Haus auf der gassen ain Auufschlagdieb, und Schelmen geschendet, Obwollen Er junger Khöckh dis in Zweifl bezechter Weis und Unwissenheit gezogen. Denselben nicht desto weniger 8 Tag mit Wasser und Prot Inn einer Kheuchen und den Vatter (auf vorgeende gebürliche Cassierung diser Iniurj) noch darzu gestrafft per 4 Schilling thuet
Bei Peter Keck sind wir noch auf Mutmaßungen angewiesen, ob dieser tatsächlich auf diesem Haus gesessen UND der Vater von Georg Keck gewesen ist. Was dafür spricht ist, dass wir wissen, dass Peter Keck einen Sohn hatte und dass Georg Keck später ebenfalls als Bürger und Küfer bezeichnet wurde.


Georg Keck


1614, haben wir den ersten Nachweis eines Küfers mit dem Namen Georg Khöckh und gleich in Verbindung mit einem Strafverfahren, als er wegen Gotteslästerung und Beleidigung  ins Gefängnis gesteckt worden war.
StA Landshut Rentkastenamt Straubing Pfleggerichtsrechnung von 1614
" Georg Khöckh Inwohner und Khueffer zu Khözting, ist nächtlicher Weis dem Ambtsmann alda (ist ja nur sein Nachbar) voller weiß für das Ambthauß geloffen, denselben Iniuriert und an Ehrn angriffen auch bey dem H: Sacramenten geschworrn. Deme umb solches verprechen und Gottslesstern willen 4 Tag und nacht in fengkhnuß enthalten, von gelt aber gestrafft nihil"

PfA Kötzting Kirchenrechnung von 1621. Nun ist Georg Khöckh eindeutig kein Inwohner mehr, weil er er eine Grundschuld auf seine "Behausung" aufnehmen konnte.
"Bey Georgen Khökhen Khuueffnerm, darumben dem Gottshaus sein behausung verschriben, Zinnßzeit Liechtmessen 30 fl"



Michael Gruber

Nun hilft uns genau der EINE "Ausreißerband" der Kötztinger Briefprotokolle aus der Patsche. Die Reihen der überlieferten Protokollbände des Marktes beginnen zwar erst mit dem Jahre 1700; aber, es existiert noch ein isolierter Band aus dem Jahre 1652 und genau in diesem Jahr fand der Verkauf statt, der uns den Übergang von Keck (Khöckh) auf Gruber belegt.
StA Landshut Markt Kötzting P1


"Quittung

Margaretha, Wolfen Wagners khayl LeibTrubaters zu Wien eheliche Hausfrau, dann Ire zwo Schwestern Anna und Walburga beede ledig doch vogtbaren Stands, all drey Weillend Niclassen Helmbs Burgern und Schmidts alhir zu Khözting seel hinderlassene eheleibliche döchter quitieren Michaeln Grueber burger und Mauerer alhir zu ermelten Khözting , umb das Jenigen"


"Kaufschilling welchen besagter Grüber in erkhauffung weilendt  Georgen Khöckhens seelig hünterlassnen Prandstatt bey dem  Ambtshaus welche ime von bürgerlichen Obrigkeit wegen durch Herren Georgen Löffler und Ander Billich beede als Eissern Raths Per 15 fl verkaufft worden, und von berührten Georgen Khöckhens verstorbenen Hausfrauen Anna seel Inen erblich angefallen. Also und dergestalten das solchen Kaufschilling und angefallne Erbsprotion Paar empfangen und völlig eingenommen haben. Sagen und zellen ine beririerten Grueber oder wer deßwegen quittierens nottuerfftig Guet freymuessig ledig und los also ist das sye dißfals in Ewigkheit nichts mehr begehrn wellen noch sollen actum den 21. July anno 1652"

Diese obige Quittungsausstellung kann ja erst nach der Verbriefung erfolgt sein. Am 13. Oktober 1651 kann Michael Gruber gegen eine Zahlung von 3 Gulden das Kötztinger Bürgerrecht (als ein Häusler) sich erkaufen.  Damit können wir den Zeitpunkt des Hauskaufes auch auf das zweite Halbjahr 1651 festlegen, denn ohne Haus- und Grundbesitz im Markt, gab es keine Möglichkeit das Bürgerrecht zu erwerben.
StA Landshut Marktrechnung Kötzting von 1651
"Einnamb an Burgerrecht
Den 13. Octob(ris) Ano 1651 von Michaeln grueber Mauerern alhir, Burgerrecht eingenommen 3 fl
"


Nach dem Bürgerrecht war die nächste "Standeserhöhung" sicherlich ein eigener, auf den eigenen Namen reservierter, Platz in der Kirche. Mit 30 Kreuzern - wenn man berücksichtigt, dass er den für den Bauplatz seines Hauses nur 15 Gulden bezahlt hat, eine respektable Summe für diese Ehre.
PfA Kötzting Kirchenrechnung 1651
"Von Michaeln Grueber burger und Mauerer alhir, umb ainen gelesten Mansstuell eingenommen 30 xr"



Einschub
Ein Gulden hatte 60 Kreuzer. Der Platz in der Pfarrkirche kostete also 1/30 des Bauplatzes.
Einschub Ende


Auch die "Türrigl"-Steuerliste hilft uns sicher darüber zu sein, dass wir mit dem Mauerer Gruber den richtigen Hausbesitzer herausgefunden haben 
Bei der Grundbeschreibung des Nachbarn - heutzutage Kirschbauer - finden wir dessen beide nachbarn.
HStA München Landshuter Abgabe Kl Rott B2

" Andre Lehner burger und Schreiner alhir hat ain Haus am Roßmarkht zwischen Herrn Georgen Tenscherzen deß Innern Raths und Cammerers und Michaeln Gruebers Mauerers Heußern ligt......"






PfA Kötzting Band 1 Seite 15 

In dem oberen Bild aus dem Kötztinger Status animarum  - geschrieben um 1652 - ist Michael Gruber noch ohne Familie angeführt. Es wird ja auch eine gewisse Zeit gedauert haben, bis er auf der Brandstatt ein Dach über seinen Kopf hatte errichten können.

In den Kötztinger Pfarrmatrikeln ist Michael Gruber mehrmals zu finden. 
Zuerst findet sich im Jahre 1667 wir eine Elisabeth Gruber, Maurerin, in den Sterbebüchern; das dürfte seine erste Ehefrau gewesen sein. Kinder aus dieser Ehe lassen sich nicht finden.
Am 6. Februar 1668 heiratet der Maurer und Witwer Michael Gruber erneut.
PfA Kötzting Band 1 Seite 229
"Feb(uarius) den 6. diß Michael Grueber murario Viduus matrimonium inijz cum Magdalena Khieningerin Hans Khieninger Burgers des eißern Raths, Maria seinerEhehausfrau eheliche dochter alhir coram destibus Dno Andreä Billich und Jacob Passauer ....."

Im März des Folgejahres wird eine Tochter Anna getauft - verstirbt noch im Alter von 12 Tagen -  und im Mai 1670  dann noch eine Maria.
der Mauerer Michael Gruber muss ca. um 1672 verstorben sein, denn seine Witwe heiratet am 23.1.1973 Peter Knaupp aus Grafenwiesen.
Bevor wir aber zur nächsten Besitzgeneration übergehen, kommen, zuerst die Spuren, die Michael Gruber in den Akten hinterlassen hat. 
Hier hilft es, dass er ein Mauerer gewesen ist, weshalb er auch in den verschiedensten Rechnungsbänden der "öffentlichen Hand" vorkommt.
1655. In diesem Jahr muss er sich einem Handwerkerstreit stellen, ein Hafnermeister hatte in der "Pfuscherei" angeklagt.

StA Kötzting Verhörsprotokoll von 1655 Seite 19´

Wir finden hier ein  normales Protokoll der Verhandlung einer Zivilklage vor dem Kötztinger Magistrat:

"Verhör gehalten den 11. Juny, Sein gesessen Wolf Vischer und Georg Tenscherz beede Cammerer dann Sigmund Raidt, Jakob Passauer und Haß Schreienr des Eissern Raths.

Clag
Hans Koller Hafner contra Michael Grueber Mauerer, umb das sich derselbe ungefuegt understehe Ihme an seinen erlernten Handwerch eintrag zuthuen, und die Öffen als ein Stimpler aufzesezen. Welche Stimplerey in der wohlversechnen Pollicey austruckhlich verpotten, also dem Cleger und seinen 5 khleinen Khündern das Brodt vor dem Maull abschneidt, bitt deme solches abzeschaffen
Antwortt
Der beclagte sagt, das er nach dem vorybergangenen Khriegslauf mit Georgen Hauser gewesten Maurer alhir Öffen gesezt, die Kächel auf 5 Meull wegs herzues getragen und durch die burger solches zuthuen, gebetten worden, und beschehen, daß man umb den Cleger gahr nichts gewisst, und weillen er nit zünfftig noch anderwertig einkhaufft, als verhofft beclagter, man werde Ime dißfals nichts abschaffen, Seitemallen er nach dem Khrieg mit dergleichen Arbeith, weillen khein Hafner alhir gewesen. vill Nuzen geschafft. Wann aber Cleger sein Stimplerey in dem Maurerhandwerch als Ofenfueß auszesezen, die Ofenhals lenger zumachen, Rauchfeng aufzeführen und Pachöfen zemachen, verlässt, will er das Ofensezen auch bleiben lassen.
Replic
Cleger ist verstanden, wollen ime das beclagten Außflicht nichts verfechten, beclagter habe nit allein ein guetteNahrung sondern auch khein Khündter zue deme habe er Cleger seinen Lehr. und Geburttsbrief bringen moessen, das habe beclagter bißhero nit gethan
Duplic
Bleibt bei seiner Verantworttung
Bschaidt
Dem beclagten wirdet auferladen, dem Hafner in seinem Handtwerch ainichen eintrag zethuen, herentgegen wierdet auch dem hafner die Maurerarbeith abgeschafft und solle der beclagte zwischen hic und Weihnachten seinen Lehr: und Geburttsbrief zuebringen schuldig sein."

 
Schon bei der nächsten Magistratssitzung, am 27.Juli 1655, hatten die Kötztinger Ratsherren bereits wieder den Maurer Michael Gruber auf der Anklagebank vor sich..

Der Mauerer und Inwohner Hans Poll klagte Michael Gruber an, dass dieser bei einem Wirthausbesuch bei Andreas Billich (heute Hotel zur Post), obwohl beide an unterschiedlichen Tischen gesessen waren, zu ihm herüber gerufen hätte:
" Sollte er - der Kläger - die Arbeit am Rathaus alleine dingen, so würde er - der nun Beklagte - dagegen Klagen.
Poll meinte, Gruber solle ihn in Frieden lassen und im übrigen habe er seine "ehrlichen Brief und Siegel"
Daraufhin sei Gruber "mit schmählichen Wortten herführ gefahrn, er wolte Ihme salvo honore (mit Verlaub) auf seine Brief sch(m)eissen"
"Antwortt
Der beclagte sagt es sey nit ohne, das er beim Billich zöchent gewesen, mag auich woll sein, das sie wegen der Arbeith des Rathaus alhir aneinander khommen sein. Warunder dann Cleger vermelt das beclagtre nit so gut und ehrlich: als er wehre, und er Cleger habe Brief und Sigl, beclagter müesse die seinigen erst beibringen, khundt demnach woll sein, weillen es ein Volle Metten durcheinander gewesen, daß er (doch unbestandten) reredt haben mechte, reverende er schmmeisst in seine Brief, doch von dem Innsigil sey garniz geredt worden, bitt um absolvierung der Clag."
Das Urteilsspruch erklärt die beiden wieder zu "gueten freundten". 2 Taler Reichsstrafe werden für zukünftige Beleidigungen der beiden als Strafandrohung festgelegt und Gruber kommt mit 1 Pfund Pfennigen (1 Gulden 8 Kreuzer 4 Heller) noch relativ günstig weg.
Das schöne an Handwerkereinträgen in den jeweiligen Rechnungen ist, dass wir ein paar wenige Einblicke in den Bauzustand und die Nutzung einzelner Gebäudeteile überliefert bekommen.

1659 steht er in der Kastenamtsrechnung: "demnach sich befundten das deienige Thurm im Schloss, warinnen die StubenCammer und darunder ain Prunn, solchermassen paufellig und einfallen wellen, gestalten beraith vill gross und claine Stain, aus dem gemeuer hinweckh und in Prunnen hinab gefallen, derwegen 
auch schon mehrer ledig gewest"
1661 dann: "Und weillen auch in dem Schloss das Pflaster etlicher orthen verbrochen und grueben gwest, yber welche wann man in die Kürche gangen hat steigen muessen, deshalber sich sogar der Pfarrer beschwert, das ain Kürchsteig nit erhalten werde, als ist selbiges Pflaster durchgehent ausgebössert. Mit 1 1/2 Gulden steht er in dieser Rechnung.
Im selben Jahr finden wir ihn in den Kirchenrechnungen mit seiner Grundschuld.
PfA Kötzting Kirchenrechnung von 1661

"Bey Michl grueber burger und Maurern alda ligen 40 fl Hauptsach. Welche er auf seiner besizenten Behaußung vermög Schuldverschreibung de dato 6. Apprilis anno 1658 versichert, zalt auf Liechtmessen zins 2 fl"

1666 finden wir ihn in der Pfleggerichtsrechnung, weil er im Amtshaus "im Keller ain Stuckh eingangenes Gewölb wieder gemacht".
1669 bekommt er vom Markt 6 1/2 Gulden für Pflasterarbeiten "beim Rathaus und Laden, auch beim obern Tor."





Peter Knaupp und Magdalena Gruber



PfA Kötzting Band 1 Seite 254

"Am selben Tag und vor den vorgenannten Zeugen wurden von Pater Thomas getraut:  Peter Knaupp, ehelicher Sohn des Georg Knaupp und Maria seiner Ehefrau aus Grafenwiesen und Magdalena Gruber, Witwe des verstorbenen Mauerers Michael Gruber"
Von Peter Knaupp haben wir nur sehr wenig, das wir mit diesem haus in Verbindung bringen können, weil er bereits sehr zügig von dem Haus auf ein Marktlehen im unteren Markt  (alte Hausnummer 128 später das Anwesen der Familie Kirschner, heute Traurig) gewechselt ist.
Da seine Frau, die Witwe Gruber, nicht lange gelebt hatte und Knaupp nach seiner zweiten Ehe die Grundschuld bei der Kirche zurückzahlen konnte, halte ich dies für den Zeitpunkt, an dem er den Aufstieg schultern konnte.
Weder der Tod des Michael Gruber, noch der seiner Witwe, dann verheiratete Knaupp lassen sich in den Pfarrmatrikeln finden und so helfen in diesem Falle wieder die Rechnungsbücher weiter, hier die Kirchenrechnung Kötztings von 1680.
PfA Kötzting Kirchenrechnung von 1680. Rpückzahlung der grundschuld
"Peter Knaupp burger und Khueffner alda, welcher nach Absterben Michaeln Guebers Maurers seel: sich zu dessen hindterbliebnen Wittib (welcher seithero auch Todts verblichen) verheurath, hat zwar 40 fl die er dan dem 29. 9bris anno 1679 mit Verzicht seines iezigen Ehweibs Susanna heurathlichen Sprichen mit Verschreibung seiner burgers Behausung versichert, inhendtig gehebt, dieweillen derselb solche aber in dißem abgewichenen ihar zu H: Jacobi haimbzallt, wie hernach folio 15 zusechen, Alß ist dermallen nur halbs interesse einzufuhren , so trüfft 1 fl"

Bereits 2 Wochen vorher hatte der Bürger und Witwer Peter Knaupp Susanna, die Tochter des Türrigl Adam aus Arndorf geheiratet. Dieser Adam, verheiratet mit einer Margaretha, war der Bruder des Kötztinger Probstrichters -ebenfalls ein Adam Türrigl, aber verheiratet mit einer Maria - , war  Mitbesitzer des sogenannten Gruberhofes, der nach langjährigen Verhandlungen aus dem Grundbesitz des Klosters Rott herausgelöst werden durfte und anschließend dem Markt Kötzting unterstellt und die Grundstücke an die Kötztinger Bürger verteilt worden waren. 
Der Arndorfer (Gruber) Adam Türrigl war sehr wahrscheinlich begütert und konnte seiner Tochter eine ausreichende Mitgift mitgeben, die es dem Ehemann ermöglichte nicht nur seine Grundschuld zu tilgen, sondern auch ein Marktlehen zu erwerben.

Wir wissen also, dass Knaupp Peter in etwas zum Zeitpunkt seiner erneuten Eheschließung vom Haus im Rossmarkt in das Marktlehen im unteren Markt gewechselt ist.
Wir wissen weiterhin, dass zu Anfang des 18. Jahrhunderts für einige Generationen eine Familie mit dem Namen Wurm(b) auf dem Haus ansässig gewesen ist, die dann auch der Namensgeber für den am Hause beginnenden und bergab bis zum Kollmaierkeller führenden, Weg als die "Wurmhöhe" gewesen war.
Nun helfen uns wieder alte Steuerlisten weiter, die sehr häufig/meistens in der Liste die tatsächliche Abfolge in den Straßen abbildeten.
HStA München GL Fasc 1829-62 Kirchentracht des Kötztinger Pfarrers.

Hier können wir mit Hans Schwarz den heutigen Heigl-Schlosser erkennen, dieses Anwesen bekommt später die Hausnummer 33 und die 3 xr Kirchentracht entsprechen dem Betrag für ein Marktlehen.
Das Amtshaus bekommt später die hat die Hausnummer 35 (das Haus mit der spät4eren Nummer 34 existiert zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht).
Wolf Lärnbecher liegt dem Amtshaus gegenüber (heute Hausnummer 37 - Familie Kirschbauer)
Damit können wir mit Georg Wurmb, der auch nur 2 Kreuzer für sein Haus zu zahlen hat, die Lücke schließen und sehen, was über ihn zu finden ist, und ob es Hinweise darauf gibt, wann er das Haus erworben haben könnte.



Georg Wurmb

Ziemlich zeitgleich mit Michael Gruber hatte Georg Wurmb bei der Pfarrkirche Kötzting eine Grundschuld von 40 Gulden für seine "Behausung vor der Pruckhen auf dem Schießanger" aufgenommen.
Diese Ortsbezeichnung ist ziemlich eindeutig:
Uraufnahme von 1831


Ob es sich bei dem Haus, das Georg Wurmb, der Leineweber,  besessen hatte um das mit der späteren Nummer 74 oder das mit der 75 gehandelt hatte, ist noch nicht eindeutig klar zum jetzigen Zeitpunkt, ist aber hier auch nicht relevant.
Schon 1666 wechselt Georg Wurm auf ein neues Haus, Ortsbezeichnung "am Graben" und beide Hausbesitzer  stehen in der Schuldnerliste der Pfarrei nebeneinander.
PfA Kötzting Kirchenrechnung von 1666
im oberen Beitrag für Georg Wurmb heißt es von Georg Wurm und seiner Frau Katharine im Hinblick auf das zu beleihende Objekt: : "uf ihrer eingetauschten behausung am Graben". Mit dem "Graben" wurde damals der Bereich des heutigen Pfeffergrabens inkl. des unteren Bereichs der heutigen Holzapfelstraße bezeichnetDer untere Beitrag betrifft Michael Gruber.

1675 finden wir Georg Wurm als Teil einer Anklage gegen drei Kötztinger Leineweber. 
Im Jahre 1683 wechselt Georg Wurmb auf ein neues Anwesen - Ortsbezeichnung "am Graben" und 1688 finden wir ihn, wie oben angeführt, zumindest als Besitzer des Hauses neben dem Amtshaus.
Schon drei Jahre vorher, 1685, wird er zusammen mit zwei Leineweberkollegen für einen halben Tag ins märktische Gefängnis gesteckt. "Georg Wuermb , Wolf Pachmayer und Wolf Perninger , drey Leineweber umb sye zu rechter zeit uf dem Rathaus nit erschienen, sondern ain Zecheray veriebt, 
ieder 1/2 Tag strafft worden"
Offensichtlich hatten die drei Weber einen flotten Wirtshausbesuch einer langweiligen, und möglicherweise anklagenden, Magistratssitzung vorgezogen.
Die nächsten beiden Besitzer kennen wir aus einem Eintrag beim Spital Kötzting von 1701, den ich hier vorausschicke, um anschließend, wie es bei der Chronik dieses Hauses öfter der Fall ist, von der gesicherten Basis aus, rückwärts suchen zu können.

StA Kötzting Spitalrechnung von 1701

"Capitall
Balthasar Wurmb burger und Leinweber alhir, und dessen Eheweib Margaretha, haben in erkhauffung Ihres besizenten Heußl, von dessen bruedern und Schwagern Andrer Wurmb zu negst dem alhiesigen Ambtshauß entlegen, 20 Gulden Capitall zu bezallen ybernemben, derentwill mit weiblichem Verzicht, inhalt der aufgerichten Schudtverschreibung sub dato 20. August 1694 angezogenes Heußl verpfendet und geben zu H: Bartholomaeus Zins 1 fl"

Wir haben also folgenden Besitzübergang 
ca 1688 Georg Wurmb
bis 1694 Andreas Wurmb
ab 1694 Balthasar Wurmb

Um die familiären Beziehungen dabei zu erkennen, geht´s also zuerst zurück zu Georg Wurmb.
Von Georg Wurm findet sich kein Eintrag in den Kötztinger Heiratsmatrikeln, aber dafür bei den Geburten. Aus den oben angeführten Schuldverschreibungen wissen wir bereits, dass seine Frau Katharina geheißen hat, - um sicher zu gehen, auch die richtigen Geburten zu suchen.
6 Kinder lassen sich in den Kötztinger Geburtsmatrikeln nachweisen, und, was das wichtigste ist, es befinden sich ein Andreas und ein Balthasar darunter.
PfA Kötzting Band 1 Seite 676  1.4.1662
"Aprilis
Den ersten dises ist dem Georg Wurm ein Kind tauftt worden mit namen Balthasar dessen Mutter Catharina des obgedachten Georg Wurmb ehliche Haußfrau von Közting
"


Und auch der Bruder Andreas lässt sich aufspüren:  2.3.1668
PfA Kötzting Band Seite 739


"Am 2. (März 1668) wurde getauft Andreas, ehelicher Sohn des Georg Wurmb und seiner Ehrfrau Katharina. Taufpate war der Herr Andreas Pachmayr."
Nun haben wir also Georg Wurmb und seine zwei Söhne, alles Leineweber, die in Kötzting munter von einem Hausbesitz zum nächsten zogen, um es heutigen Chronisten nicht zu leicht zu machen.
Georg war also zuerst auf dem Schießanger(1666) bevor er 1683 dieses gegen ein Haus "am Graben" eintauschte.
Balthasar Wurmb kaufte 1688 Andreas Steidl dessen Haus "auf dem Pichel" ab - vermutlich Hanr 49 -,  um dann 1694 auf das Haus des Bruders neben dem Amtshaus zu wechseln.
Andre selber wieder findet sich später auf einem ganz anderen "Haus ufm Graben" - vermutlich Hanr 118 - wieder, das er Michael Juglreither abgekauft hatte. 
Schaut man sich die Datumsangaben der jeweiligen Wechsel an, so korrelieren diese ziemlich genau mit den Heiratsterminen der beiden Söhne.
1688 hatte Balthasar und 1693 Andreas geheiratet. Doch zuerst zum nächsten Besitzer auf dem Haus.


Andreas Wurmb 

PfA Kötzting Band 2 vom 22.1.1693

Hochzeitseintrag des Andreas Wurm, ehelicher Sohn des bereits verstorbenen Kötztinger Bürgers und Webers und Katharina und seiner Braut Barbara Bauerstochter des Johann Sticker und dessen bereits verstorbener Frau Eva....
Kinder sind von diesem Paar keine in Kötzting vermerkt. Andreas Wurmb stirbt hochbetagt am 14.11.1753, allerdings wohnte er zu diesem Zeitpunkt bereits schon lange nicht mehr auf dem Haus.


Balthasar Wurmb und  Margaretha Steidl

Wie oben bereits festgestellt, erwarb Balthasar Wurmb zuerst das Haus seines Schwiegervaters Andreas Steidl "auf dem Pichel" auch und indem er dessen Witwe heiratete.
PFA Kötzting Band 2 Seite 181 
"Am 10. (Juni 1688) schlossen einen Vertrag auf eine zukünftige Eheschließung Balthasar Wurm, ehelicher Sohn des Georg Wurm, Bürgers und Webers an diesem Ort und Catharina dessen Ehefrau - bereits verstorben - mit der Margaretha Steidl, der Witwe des Kötztinger Bürgers Andreas Steidls. Nach dreimaliger Verkündigung und vor den Trauzeugen Wolfgang Peringer und dem Vater Georg Wurm erfolgte die Heirat am 2. August"

. Ich würde den gesamten Vorgang der Häuserrochade so interpretieren, dass der erstgeborene, und  bereits verheiratete, Balthasar in ein Kötztinger Haus eingeheiratet hatte und damit versorgt war. 
Georg, der Vater hatte seinen (u.U. Zweit)Besitz im Rossmarkt an seinen noch unverheirateten - und unversorgten -  zweiten Sohn übergeben, der aber nach/mit seiner Heirat mit einer Bauerntochter vermutlich ausreichend Kapital in die Hände bekam, um sich ein besseres Haus in Kötzting leisten zu können und daher sein Haus neben dem Amtshaus an seinen Bruder weitergab.
Nun aber kommt das Haus endlich in ruhigeres "Fahrwasser".
Vier Kinder bekam das Paar:
Maria Amalia     10.4.1689
Anna Maria        22.4.1691
Wolfgang Adam  23.8.1693
Magdalena           27.8.1699
Mindesten zwei dieser Kinder versterben in den folgenden Jahren, ohne dass in den Sterbematrikeln ein Vorname des Kindes vermerkt wurde.
Wurm Margaretha, verstirbt am 10.7.1709 und der Witwer heiratet bereits gut 4 Wochen später Anna Rosina, eine Kötztinger Schneidertochter.



Balthasar Wurmb und  Anna Rosina Hofmann





.
PfA Kötzting Band 3 Seite 675

"Augustus
Am 19. desselben Monats feierten ihre Eheschließung der ehrenwerte Witwer, Bürger und Weber  Balthasar Wurmb in Kötzting mit der mädchenhaften Anna Rosina, ehelicher Tochter des Ratsherren und Schneiders Johann Hoffman und seiner Ehefrau Maria Luzia. Die Trauzeugen waren die Eltern der Braut und der Bruder des Bräutigams."
Die Familienbande waren damals wohl noch so gut, dass Andreas für seinen Bruder Balthasar den Trauzeugen machte.
Schon im nächsten Jahr kam der erste Sohn, Johann, zur Welt, 1712, der nächste Johann, 1714 dann Maria Magdalena und am Ende dann noch eine zweite Tochter, Maria Anna, im Februar 1719.
Unser Weber war wohl von kleiner Gestalt, was sicherlich auch erklärt, warum er eine Beleidigungsklage führte, als sich eine Nachbarin über seine Figur lustig gemacht hatte.
StA Kötzting AA XX Marktrechnung von 1711


"Wurmbgeschmaiß, Hurngfräss und Mändlverscheltung

Maria Seidin Wittib: Bürgerin und Peckhin alhir, hat Balthasar Wurmb auch burger und Leinweebern alda, ain Wurmb gschmaiß, Hurn Gfräss, und claines Mändl verhaissen, destwillen Er Wurmb, wider sye Seidin Clag gestelt, und Ehrens satisfaction gesuecht, und also selbe neben ernstlichen Verweis 3 Stund lang in den burgerlichen gehorsamb in Ansechung ihrer Armueth contemniert worden, id est
3 Stund lang in den burgerlichen Gehorsamb"

HStA München Landshuter Abgabe B4 Steuerliste des Klosters Rott
Hier Balthasar Wrum(b) mit nur einer einzigen sehr kleinen Abgabe an Weizen.



  

Georg Neumayr und Magdalena Wurmb


StA Kötzting Spitalrechnung von 1741

"Capitalia
Georg Neumayr burgerlicher Leinwöber alhir und Magdalena sein Eheweib, haben ienige in Ybernembung ihres besizendes Burgers Heisl von derselben eheleiblichen und resp. Schwigervatter Balthasar Wurmb zu negst dem Ambtshaus entlegen 20 fl Capital zu bezahlln übernommen, dentwillen mit weibl. Freyheitlichen verzicht der aufgerichten Schuldt bekhandtnus sub dato 19ten 8bris ao 1731 ihr angezognes heisl sine novatione der alten Hypothecs und briefs dati und zu heyl Bartholomei zins verfalt 1 fl"

Am 10.7.1731 bereits hatte Georg Neumayr Wurmb Magdalena, die Tochter aus Balthasars erster Ehe, geheiratet und Wochen später dann das Haus überschrieben bekommen. Mit diesem Datum endete zwar die Namensfolge der Wurmbs auf diesem Haus, aber knapp 50 Jahre Besitz der Familie Wurmb hatten ausgereicht, um für alle Zeiten einen Flurnamen zu etablieren, die Wurmhöhe.

PfA Kötzting Band 14 

Julius
Am 10ten dieses Monats haben geheiratet der ehrenwerte Jüngling Georg Neumayr, ehelicher Sohn des Pullinger Zimmermanns Johann Neumayr und seiner Frau Catharina und die tugendsame MAria Magdalena Wurm, Tochter des Bürgers und Webers Balthasar Wurm - noch im Leben - und seiner bereits verstorbenen Frau Margaretha. Die Trauzeugen waren Johann Georg Arend und die Eltern des Bräutigams.

StA Kötzting Marktrechnung von 1731


"Einnamb an Burgerrecht
Georg Neumayr Zeug: und Leinwöber von Polling gebürttig hat nach beschechener aufnamb behalt Rhatsprotocol fol 1 zum Burgerrecht bezalt 7 fl"
Im Jahre 1738 nehmen dann Hans Georg Neumayr und seine Frau Magdalena weitere 10 Gulden auf, diesmal bei der Pfarrkirche Kötzting. Der damalige Kirchenprobst war Christoph Kollmaier.
Lange blieben allerdings die beiden nicht auf diesem Haus, bereits am 15.12.1738 verkauften die beiden das "Häusl underhalb des Ambtshaus entlegen" um 100 Gulden an den verbürgerten Fluderknecht Mathias Denkscherz und dessen Frau Anna Maria. 




Mathias Dengscherz und Anna Maria

StA Landshut Markt Kötzting P 13 Briefprotokoll von 1738

"Georg Neymayr verburgerter Lein: und Zeugwöber, alhir zu Közting, und Maria Magdalena sein Eheweib....verkaufen ihr genossenes Heusl, wie selbes mit Scharr und Tach umpfangen, auch underhalb des Amtshaus derorthen entlegen...


"hiervon nichts besondert noch ausgenommen als die verhandtene neu erpautte Stuben, und Kammer, auch den uf disem Zimmer eingeschlagenen Potten, im Hausflöz und oberhalb der Stigen 2 Pläze zu sezung der Wasser Eimer und Spihl Schaffl, auch Spüllrödern, im Gartten aber sovil was 2 Pöttl impoliren, worauf mit stehenten Zwespen und Pirnpeimbl...... dem erbahren Mathiasen Denscherz, verburgerten Fluderknecht daselbst und Anna Maria sein Eheweib, Auch all dessen Erben und Nachkommen, benanntlich umb und per 100 fl rechtspactirten Kauf Schölling und 1 fl Leykauf....."

Anders als wir es bei vielen Hauskäufen oder-Übergaben sehen, ist das Käuferehepaar bereits seit vielen Jahren verheiratet und haben auch bereits große Kinder.
PfA Kötzting Band 3 Seite 722
Heiratseintrag des Mathias Denscherz, Sohn des Kötztinger Bäckers und Bürgers Mathias Denscherz und seiner Frau Maria mit Anna Maria Tochter des Kötztinger Bürgers Thomas Wanninger und seiner Frau Barbara. Die Eltern des Paares bildeten die Trauzeugen.

Zwischen 1713 und 1726 bekam das Paar insgesamt 6 Kinder. Hans Georg, der spätere Übernehmer des Anwesens wird am 6.9.1720 geboren, zieht also beim Kauf des Hauses durch die Eltern bereits als 18jähriger mit in das neue Anwesen.
StA Kötzting AA IV 1 Repartionsliste nach dem Österreichischen Erbfolgekrieg.
Hier steht Mathias Denscherz, alter Häusler genannt, mit 2 Gulden als Abgabe  in der Bürgerliste





Am 4.1.1751 übergeben die Eltern das "Haus so unterhalb des churfürstlichen Ambtshauses entlegen" um 100 Gulden an den ledigen Sohn Hans Georg. Die Leineweberin Neumayr Maria Magdalena genießt in dem Haus noch ihre lebenslange Herberge.
Im Sommer 1752 verstirbt dann Mathias Denscherz, seine Witwe am 25.8.1765.

Hans Georg Dengscherz und Anna Maria Adenperger

Lange bleibt der neue Hausbesitzer nicht ledig, denn bereits 14 Tage nach der Übernahme heiratet Hans Georg die Plarrnhofer (vermutlich Bauerstochter) Anna Maria Adenberger.

PfA Kötzting Band 14 Seite 137
"Am selben Tag (wie der vorherige Eintrag: 18.1.1751, insgesamt wurden an diesem Tag drei Hochzeiten gefeiert) schlossen den Bund der Ehe der ehrenwerte Jüngling Johann Georg, ehelicher Sohn des Mathias Denscherz, Bürgers hier und Anna Maria seiner Ehefrau - beide noch am Leben - mit der mädchenhaften Anna Maria ehelicher Tochter des Johann Adenperger von Plärrnhof - noch am Leben - und seiner bereits verstorbenen Ehefrau Magdalena. Die Trauzeugen waren Josef Völkhl, Taglöhner und Bürger von hier und Mathias Denscherz, der Vater des Bräutigams. Die Trauung führte Pater Marianus durch."

7 Kinder bekamen die beiden zwischen Februar 1752 und Januar 1759, wobei das letzte Kind eine Totgeburt war, die ohne Namensvergabe notgetauft und anschließend beerdigt worden war.
Am 10.11.1764 verstirbt der Häusler Georg Denscherz und seine Witwe heiratet ein Vierteljahr später den jungen Schustersohn Benedikt Lanzinger.
Von dem jungen Schuster Benedikt Lanzinger findet sich - damals war er noch unverheiratet - eine Verurteilung vor dem Kötztinger Magistrat, die im und seinen Kompagnon Franz Hartl einen Tag Gefängnis und jeweils zu Anfang und Ende der Haftzeit eine Stunde im Stock einbrachte.  Es geht um die Beleidigung des damaligen Pflegskommissars und seiner Gemahlin während des Gottesdienstes oben auf dem Chor. Die Verhandlung führte der damalige Amskammerer Wolfgang Samuel Luckner selber.

StA Kötzting Marktrechnung von 1761
"Zwey in der Kürchen ufm obern Chor..
Und /:Titl:/ Herr Pflegs-Commissarius Franz Xaverius von Franckhen alhir hat durch den"

"verpflichten Gerichts und Ambtspothen Judam Thadaeum Kellner zu dem ambtierenten Cammerer Samuel Luckner derohrten mit der mündlichen ausrichtung abgeschickhet, wasmassen Franz Hartl Leineweber und Benedikt Lamzinger Schuechmachers Sohn, beede von hier, sich jungsthin vermessentlich unterstanden, in der Kürchen ufm Obern Chor, wo sich obiger Herr Plegscommissarius und dessen Frau Gemahlin befunden, recht geflissentlicher weiß die Thür einzuschlagen, auch aine ganze ungestümung zuverüben und nochanzue Ihme Herrn Pflegs-commissario auszuspotten, welch ain: und anderes uf constituirn, sonderbahr das zuespörren Lanzinger nit widersprochen. Als hat man Ihnen solches nit allein geschärfftens unjd nachtrucksmmnist  verwisen, und darbey aufgetragen, daß sye sich fürohin in der Kürchen andächtiger, und auferbaulicher auffihren. sonderbahr gegen ainen churfürstlichen Beamten allen respect gebrauchen, und beybehalten, ausser dessen gegen selbe mit ande Empfindlichen Einsechen verfahren werden wurde. Dermahlen aber ist beeden zur Straff, und zwar ainem jeden 1 Tag der burgerliche Arrest und 1 Stund vor: und 1 Stund nachmittag die offentliche sizung in den Stockh angekündtet worden, id est

...pfindlichen Einsechen verfahren werden wurde. Dermahlen aber ist beeden zur Straff, und zwar ainem jeden 1 Tag der burgerliche Arrest und 1 Stund vor: und 1 Stund nachmittag die offentliche sizung in den Stockh angekündtet worden, id est

Ich denke mal, dass die öffentliche Zur-Schau-Stellung im Stock hierbei die unangenehmere Strafe gewesen ist. Den Tag im Arrest haben die beiden wohl eher leichter verkraftet.




Benedikt Lanzinger und Anna Maria Denscherz

PfA Kötzting Band 14 Seite 188
Heiratseintrag zwischen Benedikt Sohn des Schusters Benedikt Lanzinger - bereits verstorben - und seiner Frau Barbara mit der Witwe Anna Maria Denscherz. Die Trauzeugen waren der Bürger und Schuster Martin Lanzinger, der Bruder des Bräutigams und der Mesner Georg Arendt.

Zum selben Zeitpunkt verkauft die Mutter des Bräutigams, Barbara Lanzinger, "die von ihrem Mann Benedikt erhaltene Schustersgerechtigkeit" an den Sohn um 40 Gulden und somit kommt im Jahre 1765 die Tradition der Schuhmacherei auf das "Denkscherz"-Anwesen. 
Am 6.7.1765 dann schlossen die beiden dann ihren Heiratsvertrag bei dem er seine Schuhmachersgerechtigkeit und sie das Haus einbringt.
Am 19. 1. 1778 sind über Cham die Kaiserlich-Böhmischen Truppen - eine ganze Kompanie des Wallischen Infanterie Regiments - einmarschiert, um, wie es in der Bürgerliste heißt, nach "Absterben seiner churfürstlichen Durchlaucht in Bajern Maximilian Joseph hochseelig", sich den Bayerischen Anteil zu sichern.
Der Wunsch des kommandierenden Oberleutnant Baron v. Wünkl war es, Kontingente von jeweils 15 Mann auf die Häuser zu verteilen, wozu sich natürlich nur die großen Kötztinger Anwesen benutzen ließen. Die im Laufe der Folgezeit hinzukommenden Soldaten mussten dann mit kleineren Gruppen und kleineren Quartieren vorlieb nehmen. Benedikt Lanzinger hatte dann, wie andere Häusler auch, nur einen Soldaten aufzunehmen. 
StA Kötzting AA I 9 Einquartierungen von 1767-1800
Auf diese 4 Häusler, Simon Riederer, Augustin Vogl, Sebastian Mühlbauer und Benedikt Lanzinger wurden in einem Umlageverfahren die 6 Soldaten, die vorher bei  Lorenz Hueber und Anton Schöllinger einquartiert gewesen, waren nun neu verteilt. 



Benedikt Lanzinger verstirbt als Leibtümer am 15.4.1817 im hohen Alter von 85 Jahren.
Bereits am 6.9.1787 aber hatte er das Haus an den Sohn übergeben, an Josef Denscherz aus der ersten Ehe seiner Frau. Josef war  bereits selber ein Schuster geworden und Benedikt Lanzinger nahm sich bei der Hausübergabe noch aus, dass er weiterhin "Flicken und Doppeln" durfte.
HStA München Landshuter Abgabe B5 von 1787-1800 eine Steuerliste des Klosters Rott.
Hier ist Benedikt Lanzinger zuerst vorgetragen und dann ausgestrichen und durch Josef Denscherz ersetzt worden.



 

Josef Denscherz und Anna Seiderer

Am 7.5.1788 heiratete Josef Denscherz die Hochfelder Söldnertochter Anna Seiderer.
Im Urkataster von 18111 finden wir unter der damaligen Hausnummer 32 folgenden Eintrag:

StA Landshut Rentamt Kötzting B 27

"Joseph Denscherz: das gezimmerte Haus mit derlei Stallung und Schupfen, dann einem kleinen Gartl"
Aus dem Jahre 1796 haben wir im Archiv eine Zusammenstellung des Kötztinger Hornviehs in den Rubriken "gesund - krank - gefallen"

AA I 13 : Josef Denscherz mit einer, aber gesunden Kuh"

Im November 1799 kam es zu Einquartierungen in Kötzting und auch die Häusler wurden diesmal mit Soldaten belegt. 1 einzigen Soldaten musste Josef Denscherz in seinem kleinen Haus aufnehmen.

AA I 13 : Einquartierung 1 Mann bei Josef Denscherz

Immer wieder wurden die Soldaten - wochenweise - auf die einzelnen Anwesensbesitzer umgelegt, bei den Häuslern war es immer nur ein einzelner Soldat. Die Einquartierungslisten reichen bis zum Frühjahr 1800. 
In den Kriegszeiten der Napoleonischen Kriege waren wieder einmal die Bürger durch Kontributionen und Quartierslasten stark bedrückt und daher finden sich auch fast alle Kötztinger Bürger in "Schuldenlisten" in denen ihre Verbindlichkeiten gegenüber dem Markt festgehalten sind.

AA XX Marktrechnung von 1809-1810
5 Gulden 46 Kreuzer ist Josef Denscherz an fälligen Abgaben dem Markt noch schuldig.

Im Jahre 1807 griff das Landgericht wieder einmal durch gegen die um sich greifende Unsitte - so wie sie es damals sahen - des Alleinehütens.

HStA München GL fasc 1824-50 
"Joseph Denscherz, burgerlicher Schuhmacher wurde, weil er nur 2 Stuck Vieh hüttete, gestrafft um 1/2 Pfund Pfennige."





Ebenfalls im Jahre 1809 erstellte der Markt eine Liste seiner Gewerbetreibenden.

StA Kötzting AA V 14 Gewerbekataster

7 Schuhmacher arbeiteten damals selbstständig im Markt Kötzting



Vierzehn(!) Kinder bekam das Paar zwischen und 1789 und 1807, von denen sich leider auch 7 in den Sterbematrikeln im Kindesalter finden lassen. Am 6.8.1821 stirbt die Schusterin Anna Denscherz im Alter von 74 Jahren und 6 Jahre später stellt  Josef Denscherz beim Magistrat einen Heiratsgesuch, wurde aber abgewiesen.

AA XVIII Heiratsgesuch des Joseph Denscherz von hier: Abweißung aus den von der Gemeinde un Armenpflegschaftsrat geäußerten Motiven"

Der Hintergrund dieser ersten Abweisung ist möglicherweise/vermutlich die Tatsache, dass er nunmehr nur noch ein Inwohner war - er hatte sein haus zwei Jahre vorher übergeben - und nun im Falle einer Verheiratung zusätzlich zu ihm auch noch seine Frau - und mögliche folgende Kinder -  der Markgemeinde zur Last fallen könnten.
Nichts desto trotz finden wir den Witwer und Schuhmacher Joseph Denscherz am 11.6. 1827 vor dem Traualtar mit Anna Maria Merl aus Gotzendorf.  Schon zwei Jahre vorher hatte er, wie oben erwähnt,  das Anwesen an seinen Sohn Georg um 900 Gulden übergeben und verstarb dann, hochgetagt, am 17.6.1842 im  Alter von 80 Jahren an der Lungensucht.
Dessen Beerdigung war nicht folgenlos, denn aus dem Jahre 1842 kennen wir einen Streit um die Kosten. AA VIII-12
"23. Juni 1842: Georg Denscherz Schuhmacher von Kötzting stellt Klage gegen Franz Kirschbauer wegen Bestreitung von Beerdigungskosten. Es ist nämlich vor einiger Zeit Josef Denscherz. Austragsbürger von hier. gestorben, und auf dessen Beerdigung sind 40 fl Kosten erlaufen. Der Verstorbene hatte bei dem Kläger noch ein Guthaben von 20 fl und bei dem Beklagten 50 fl Darlehen zu fordern und Kläger verlangt nun von dem Beklagten daß er zu den bestrittenen Leichenkosten von dem Guthaben des Verblichenen 20 fl bezahlt.  Auf Verwenden des Vermittlungsamtes wurde folgender Vergleich abgeschlossen. Kirschbauer verpflichtet sich zu Michaeli heurigen Jahres die eingeklagten 20 fl an Denscherz zu bezahlen wobei sich Letzterer zufrieden gibt."




Georg Denscherz und Geiger Anna

Bereits im Jahre 1825 hatte Josef Denscherz sein Haus und die Schuhmachergerechtigkeit an seinen Sohn Georg übergeben/verkauft, der sich das Kötztinger Bürgerrecht zusätzlich mit fast 14 Gulden teuer zu erkaufen hatte.
StA Landshut Grundsteuerkataster 5037 Hausnummer 36

"Wohngebäude, Stall und Stadl unter einem Dache, dann Hofraum.
Garten: 
am Würzgärtl
Grasgarten am Wurmgraben
Grasgarten, der Hausgarten
Grasgarten, das Gartl am Wurmgraben"

















































































































































































"Plan No 70 ab laut Brief vom 17. Oktober 1825 vom Vater Josef Denscherz mit Lit, B und C nebst den Grundstücken in der Gemeinde Grafenwiesen und Arndorf im Anschlag von 900 fl übernommen. Lt Briefprotokoll vom 20. August 1839 Plan Nr. 82 theilweis von Josef Penzkofer Hs No 32 um 14 fl erkauft und theilweis von Wilhelm Denscherz Hs No 31 um 14 fl erkauft. PlNo 83 von Josef Rabl Hs No 30 gegen PlNo 794 ohne gegenseitig Aufgabe eingetauscht- PlNo 84 von Franz Kirschbauer um 100 fl erkauft.
Das Sudrecht im Jahre 1848 von Johann Baptist Werner um 170 fl erkauft."

Nur eine Woche nach der Eigentumsübertragung hatte Georg Denscherz bereits geheiratet und zwar die Kötztinger Bürgerstochter Anna Geiger, mit der zusammen er dann 5 Kinder bekam. Anton, der spätere Betriebsnachfolger, kam als ältester Sohn zur Welt am 20.5.1827. Alle anderen Geschwister verstarben noch im Kindesalter.

In seinem Bestreben, die Straßenverhältnisse im Markt zu verbessern, lässt der Magistrat die Abwassersituation in Kötzting untersuchen.
StA Kötzting AA XI 48 von 1832
(Hausnummer) "32 Georg Denkscherz Heisler 
Seine Rinne gießt auf den Gangsteig  am Wurmgraben aus
."



Im Jahre 1844 war wieder einmal der leidige Abwasserstreit entlang der sogenannten Wurmhöhe Thema einer Vergleichsverhandlung.
"Josef Decker Handelsmann von hier [Hausnummer 27 und 28] gegen Schuhmacher Georg Denkscherz,  weil der Letztere ihn in rechtlichen Genusse des von der Fleischbankgasse  abfliessenden Wild- und Giesswassers auf des Klägers eigentümliche Wiese, die sogenannte Hirnerin genannt schmälern, indem der Beklagte die früher bestandene Wasserableitung zwischen seinem Garten und 
jenem der Anna Maria Viertl instirte (?)  und sonach ihn in seinem Wassergenusse störte.  Zur Nachweisung seines Rechtes produziert Josef Decker einen Übergabsvertrag des Josef Weiss
dato 14. September 1785, welcher einen gleichen Anteil dieser Wiese besass woraus sein Klagsrecht hervorgeht und bittet, den Beklagten anzuhalten ihn in ungeschmälerten Besitze des bezeichneten Wiesenwässerungswasser zu belassen. Der gleichfalls erschienene Beklagte Georg Denkscherz erklärt, dass er dem Kläger in Genusse des ihm zustehenden Wiesenwässerungswasser durchaus nichts in den Weg legen will,  und macht sich verbindlich dieses Wasser durch seine Düngehaufen dann Garten mittels eines Grabens oder Einlegung einer Rinne abzuleiten, wo sodann der Kläger die Ableitung dieses Wildwassers auf seine sogenannte Hirnerinwiese übernimmt.  Nur wird hierbei festgesetzt, dass bei eintretenden grossen Giesswassers dieses Wasser nicht zu ganz durch des Beklagten Garten, sondern schon heroberhalb zum Teil in der Zieglgasse abfliessend gemacht werden soll, damit dem Beklagten durch das Eindringen einer so grossen Menge Wassers kein Schaden zugehe. Überdies übernimmt Decker die Verbindlichkeit eine Ableitungsrinne durch den Garten herzustellen und solche zu erhalten, und wird der Beklagte die zweckmässige Einlegung besorgen. "
Einschub
Es ist schon interessant zu lesen, wie in den Zeiten vor Errichtung einer unterirdischen Kanalisation die Straßen und Marktgassen als Abflussgräben des Oberflächenwassers herhalten mussten.
Dass die Wiesen an diesem Südhang des Marktes von Bewässerung profitierten ist außer Frage ,aber hier wurde seit sicherlich 100 Jahren um immer wieder denselben Sachverhalt gestritten. 
Einschub Ende 
Diese gütliche Einigung war wohl etwas zu ungenau formuliert und funktionierte nicht richtig, denn schon ein Jahr später trafen sich die beiden Parteien erneut zu einem Sühneversuch; diesmal aber mit Ortsbesichtigung.
"18. August 1845: Auf gestellt Klage des bürgerlichn  Handelsmannes Josef Decker gegen den Schuhmacher Georg Denscherz von da  wegen Spolierung  eines Giesswassers verfügte sich die nebengezeichnete Commission an den strittigen Platz um zwischen den Teilen eine gütliche Beilegung der vorwaltenden Differenzen zu versuchen die auch noch gepflogene Besprechung in folgenden herbeigeführt wurde.  
1)  Josef Decker hat urkundlich jenes Giess: und Wildwasser zur Ableitung in seine eigentümliche Hiernerin-Wiese unbeschränkt anzusprechen, welches von der Fleischbankgasse abwärts 
durch den Abtritt und den Garten des Georg Denscherz Schuhmachers dahier mittels eines Kanals und Grabens gegen den Wurmgraben  hin abfliesset und soll dieses Wasser wie jetzt so auch in Zukunft unbeanstandet abgegeben werden können, indem sich der Beklagte hiermit verbindlich erklärt selbst den Kanal durch seinen Abtritt, dann mittels eines Grabens entlängs  seines Gartens abzuleiten, ohne man den Kläger Josef Decker Ansprüche auf Schadloshaltung oder Kostenersatzes geltend machen zu können.
2) Damit aber bei eintretenden Giesswasser nicht alles dieses durch den bezeichneten Wasserableitungsgraben abfliesset, soll nach beiderseitigen Einverständnis bei der dermalen eintretenden Herstellung des Strassenpflasters an der Schergengasse Bedacht 
darauf genommen werden, dass der Wasserableitungsgraben von der Fleischbankgasse abwärts entlängs dem Wohnhause des Schreinermeister Josef Zadler und des  Georg Denscherz bis zum Abtritt des Letzteren ausgepflastert und mit dem Hause des Josef Zadler vom gleichen Ableitungsgraben in die sogenannte Ziegelhüttengasse mit Zustimmung der Beteiligten hergestellt werden und wird dem bräuenden Bürger Jakob Silberbauer das Recht eingeräumt das hier abfliessende Giesswasser mittels einer einzulegenden  hölzernen Rinne aufzufangen und in seinen unterhalb gelegenen Grabgarten auszuleiten. 
3) Dass jedoch diese letztere Wasserableitung desto leichter bewerkstelligt dann die Fahrt in diese Gasse bequemer genommen werden kann, soll auch diese Strecke bis zum Rinne des Jakob 
Silberbauer bei Gelegenheit der Pflasterung einer Reparatur unterworfen werden. 
4) Sollte der eine oder der andere Teil gegen diesen Vergleich handeln, so behält sich Josef Decker seine urkundlichen Ansprüche auf das gesammte Wild: und Giesswasser aus der Fleischbankgasse 
zur Ableitung in seine Hiermerin- Wiese ausdrücklich bevor und will sich durch gegenwärtigen Vergleich von seinen ihm zustehenden Servitat Recht nicht vergeben haben. Urkundlich dessen hat 
man gegenwärtige Vergleichsverhandlung  geschlossen und lässt zur Bestätigung unterschreiben. "

Einschub zur Verdeutlichung hier die Karte, die bereits 80 Jahre vor dem aktruellen Strei für einen ähnlichen Prozess in den Jahren 1759-1763 angefertigt worden war.

Im Endeffekt ging es um die Wässerung der Wiese "die Hirnerin", gelegen oberhalb des jetzigen Parkplatzes anstelle des ehemaligen Kommunbrauhauses in der Jahnstraße. Diese Recht wollte auch niemand den jeweiligen Besitzern nehmen; NUR; bei Starkregenereignissen waren die Anlieger die Leidtragenden, also damals das Amtshaus - nun in Besitz der Familie Zadler, später Weiser - und das darunter liegende Haus - nun Denscherz-Hollmaeier- .
Die Lösung war sowohl eine Ableitung bereits vor dem Amtshaus hinein in den Silberbauergarten als auch eine Verrohrung beim Haus des Denscherz.
Der Magistrat unterstützte die Lösung dieser leidigen Angelegenheit dadurch, dass er partielle Straßenpflasterungen (=Flickwerk) zusagte.
Einschubende
 
In der seitlichen Legende des obigen Auszugs aus dem Grundsteuerkataster ist gut zu erkennen, in welchem Ausmaß Georg Denscherz im 19. Jahrhundert Stück um Stück immer wieder kleine Gartengrundstücke von benachbarten Anwesen hinzugekauft hatte. Der Höhepunkt war sicherlich er Erwerb des Söldenbraurechts von Johann Baptist Werner.
StA Landshut Grundsteuerkataster  5041 Umschreibeheft

"Gerichtlich verlautbart den 30ten August 1848
Gemeldet den 15. Septb 1846
Johann Baptist Werner HrN. 33 zu Kötzting verkauft an Georg Denscherz HsNr 36 von da, das zum k. Landgerichte gerichtbare und freieigene Söldenrecht bestehend in dem Communalbraurechte zu 1/2 Sud Bier ohne Änderung um die Summe von 170 fl.
Laut Unterschrift
Babtist Werner
Georg Denkscherz
"
Soviel die Theorie... es kann aber der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es den Nachbarn nicht
gefällt.
Im Zusammenhang mit der Erstellung der Häuserchronik das Hauses Nr. 33 (Heigl Schlosser) habe ich bereits darauf hingewiesen, dass dieses Anwesen vom Status eines Hauses bis hinauf zum Marktlehen alle Stufen bereits durchgemacht hatte. Schlussendlich war es wohl bei der Sölde hängengeblieben und dieses "kleine" Sudrecht hatte Werner eben im Jahre 1848 an Georg Denscherz 
Nun hatten die Kötztinger brauenden Bürger aber die Befürchtung, dass wer brauen lässt, dieses Bier auch später dann doch ausschenkt - was aber durch das Söldenrecht nicht gedeckt war - und protestierten gegen diese Rechtsübertragung. AA XII 36
"1851: Beschwerde der brauenden Bürger von Kötzting gegen Denscherz Georg wegen Gewerbsbeeinträchtigung. Denscherz  weißt nach, dass er für 178 fl von Johann Werner dieses Recht im Jahre 1848 erkauft hatte. Das Argument von Joseph Weiß und Johann Hofbauer war, dass diese Berechtigung  des Werner bereits erloschen gewesen wäre. Der Magistrat widerspricht und bestätigt Denscherz einen halben Sud zu brauen und zu verleitgeben(!). Wenn Weiß und Hofbauer auf dem Zivilweg klagen wollten, verwies der Magistrat auf eine Frist von 14 Tagen."
Diese Erlaubnis, 1/2 Sud zu brauen UND zu verleitgeben, war aber nun eine Neuerung, die Anzufechten vermutlich Erfolg vor Gericht gebracht hätte, weil ein Söldner eigentlich nur für den Eigenverbrauch hatte brauen lassen dürfen.
Es blieb aber nicht bei der Klage von Seiten der Marktlehner, sondern auch Georg Denscherz erhob seinerseits Klage gegen diese um sein teuer erkauftes Braurecht auch ausnutzen zu dürfen. AA XIII-12
"13. März 1851: Georg Denkscherz Schuhmacher zu Kötzting bringt nachstehendes an.
Ich habe das sog Söldenrecht des Johann B. Werner käuflich an mich gebracht, und bin dadurch ermächtigt, dafür dieses Recht im Communebrauhaus auszuüben. Der dermalige Bräumeister hat mir bedeutet, dass für  mich das Sudhaus im Auftrage der bräuenden Bürgerschaft wegen langwieriger 
Nichtausübung geschlossen sei und ich bin bemüssigt wegen dieser Verweigerung meines Rechtes Klage zu erheben und bitte den Vertreter des Communebrauhauses zum Versuch der Sühne einzuladen.

Der Letztere, Josef Weiß erklärt im Auftrage der bräuenden Bürgerschaft, dass sie die von Georg Denkscherz erworbene Gerechtsame wegen langjähriger Nichtausübung als erloschen betrachten, daher dem Georg Denkscherz ein Sudrecht nur soweit zugestanden werden kann, als das bezeichnete Söldenrecht, wenn solches wirklich als nachweislich angesehen werden sollte, nur ein Recht in sich haftet,  in diesem obigen Communebräuhaus eine halbe Sud Bier abzusieden, was jedoch die bräuende Bürgerschaft in Abrede stellt. " "Ein vergleich kam nicht zustande", heißt es lapidar am Ende der Verhandlung.
Im selben Jahr führte Georg Denscherz einen Sühneprozess gegen seinen Nachbarn, den Lebzelter Johann Liebl. AA XIII-12
"5. August 1851: Georg Denkscherz Schuhmacher zu Kötzting klagt gegen seinen Nachbarn den Lebzelter Johann Liebl von da, weil der Letzterer den an  seinen, an Klägers Baumgarten anstossenden Gartengrund die Bretterumzäunung entfernt hat wodurch des Klägers Garten schutzlos geworden ist.  Nach Lokalaugenschein einigen sich beide Parteien. Beide Teile umgeben ihren besitzenden Garten mit einem Bretterzaun und zwar in der Art, dass sie das früher zwischen den Gärten als Wasserableitungsgraben liegengebliebene Gasserl in einer Breite von 3 Schuch wieder liegenlassen wollen, damit das Giesswasser unbeschadet der beiden Teile abfliessen  kann. "

Ausschnitt aus der Uraufnahme von 1831: der Weg, der den hang hinab führt war die Wurmhöhe oder der Wurmgraben und die strittigen Gärten waren, die hier grün kolorierten und im Laufe der letzten Jahrzehnte von Denscherz angekauften kleinen Gärten(1) und der gegenüber liegende große Baumgarten des Johann Liebl(2)




Georg Denscherz, hatte, wie alle anderen Kötztinger Bürger einen Anteil am Gemeindegrund am Ludwigsberg und kam auf die Idee, sich  dort oben einen kleinen Fleck anzueignen und einen kleinen Weiher anzulegen. AA VI-35: Errichtung eines Weihers am Ludwigsberg.
"Der Hirte Wolfgang Obermeier beschwert sich bei der Gemeinde dass Dengscherz auf Gemeindegrund einen Weiher, 13 Schuech breit und 15 Schuech lang, - also ungefähr 4 mal 5 Meter - errichtet hat, ihm fehlt er als Huetegrund". Er fordert, dass Denscherz dieses Loch wieder einfüllen müsse. Der Gemeinderat aber entscheidet:  der Weiher soll bleiben und eine Tränke fürs Vieh darstellen.
Möglicherweise ist dies der Anfang des späteren Lindnerweiher.
Nachdem seine Frau Anna, geborene Geiger, am 12.1.1849 im Alter von 61Jahren an Nervenfieber verstorben war, heiratete der Witwer im Folgejahr ein zweites Mal. 
Am 23. April 1850 heiratete er die Miltacher Söldnertochter Anna Bergbauer, nachdem er zuvor vom Magistrat Kötzting die dazu nötige Heiratserlaubnis erhalten hatte. .

Anton Denscherz und Therese Mühlbauer

Wie im Grundsteuerkataster von 1860 zu ersehen ist, hat Anton das Anwesen am 23.7.1852 verkauft bekommen.



StA Landshut Grundsteuerkataster Nr. 5047


Ein Monat vorher hatte er die Kötztinger Bäckers (und Nachbars-)tochter Theresia Mühlbauer geheiratet. Dieses Paar war mit vielen Kindern gesegnet, 11 Geburten sind in den Kötztinger Matrikeln verzeichnet. 

DIA-Repro 1942 
 Anton Denkscherz geb. 20.5.1827 gest. 16.6. 1895, Therese Denkscherz geb. Mühlbauer, geb. 1823 gest. 12.10. 1890


Als im Jahre 1890 Therese Denscherz verstirbt, werden, wie in allen Verlassenschaftsakten auch die möglichen Erben - hier der Witwer und die Kinder aufgelistet.

Staatsarchiv Landshut Rep166N-12 Nachlassakten\Verlassenschaft Denkscherz Theres 1890 Nr. 80


Theres Denkscherz
67 Jahre
Schuhmachersehefrau
12. Oktober 1890 vorm. 12 Uhr
Kötzting HsNo 36

Wurde ein Erbvertrag in der Übergabsvereinbarung vom 22. Januar 1890 beim Notar dahier aufgenommen.
Kein Vermögen

Nun die Erben:
1. der Ehegatte: Anton Denkscherz Schuhmacher hier

2. Kinder:
Georg Denkscherz Schuhmacher in München
Anna Denkscherz Köchin in München
Josef Denkscherz in Amerika
Theres Denkscherz zZ Hier
Maria Denkscherz unverheiratet in München
Anton Denkscherz Schäffler in Frankfurth
Magdalena Denkscherz in Amerika
Katharina Hosbach dahier"


Als sich ein Monat später die Erben zu einer Sitzung beim Amtsrichter in Kötzting treffen, werden die Kinder und ihre Wohnorte besser aufgedröselt.

Es erschienen
Anton Denscherz verw. Schuhmacher hier
Katharina Hosbach geborene Denscherz Schuhmacherstochter mit ihrem Ehemann Xaver Hosbach
Ersterer bringt vor: 
Aus meiner Ehe mit der verstorbenen Theres Senkscherz sind nachfolgende Kinder sämtlich großjährig vorhanden.
Georg Denkscherz Schuhmacher in München glaublich wohnhaft in der Hofstatt
Anna Denkscherz Köchin in München bei Professor Maier Schellingstraße 39
Josef Denkscherz Bäckermeister in Amerika Uniontown Pa 647
Magdalena Denkscherz in Amerika bei Joseph
Theres Denkscherz Köchin bei ???
Maria Hollmaier Schäfflerstochter in München Westendstraße 26/III
Anton Denkscherz Schäffler im Sternbräu in Oberried bei Frankfurth
die unterschienene Katharina Hosbach"





Auch die Tochter Therese scheint auswandern zu wollen - vermutlich aber ins europäische Ausland, da sie einen Heimatschein beantragen möchte - und schreibt von München aus an die Heimat.

StA Kötzting 024 Familienbögen Buschstabe "D" Denkscherz Anton

"München d 23. Febr 1884
Teuerster Onkel    geb 19.VII. 89

Sie werden nich ungütig nehmen daß ich Ihnen mit einigen Zeilen belästige. Es heißt ja ich muß mich an den Bürgermeister wenden. Da ich von hier abreise ins Ausland so ersuche ich Ihnen gleich bei Empfang dieses Briefes mir meinen Heimathschein hierher zu schicken, daß ich selben bis Freitag bekomme. Schicken Sie mir per Nachnahme, sollten Sie signalement brauchen, so ist Körperbau Schlank, Haare braun, Augen braun Kennzeichen keine. Ich bitte Sie nochmals mit baldigst zu schicken, Adrese Therese Denkscherz per Adr Herrn Birngiebl Drexlermeister Maximilianstraße N 38/0 München
"
Nun aber weiter mit der nächsten Generation:

Xaver Hosbach und Katharina Denkscherz

Mit der Übernahme begannt der Schuster Xaver Hosbach dann auch gleich damit, das Anwesen umzubauen bzw. fast von Grund auf zu erneuern.

StA Landshut Baupläne Rep 162-8 Sch. 22 Nr. 3219

"a genanntes Wohnhaus
b Stadel und Stallung des Bauherren
c Hofraum und Garten desselben
d Wohnhaus des Georg Wieser
e Stadl und Stallung desselben
f Wohnhaus des Franz Kirschbauer
g Gemeindegrund"
Bauplan von 1890 mit Unterschrift des Bauherren Xaver Hosbach






DIA-Repro 1940 Katharina Denkscherz
verwitwete Hosbach, verh. Bergbauer
27.1.1868-30.1.1940
DIA-Repro 1939 Franz Xaver Hosbach
4.8.1856 - 22.4.1896











Am 28.1.1890 hatte der Miltacher Schuhmachersohn und selber Schuster Hosbach Franz Xaver die Kötztinger Schuhmachertochter Katharina Den(k)scherz geheiratet.
Die Ehe dauerte nicht lange, denn bereits am 22.6.1896 verstarb ihr Ehemann und Katharina hatte zunächst vier Kinder zu versorgen. Das vierte - von fünf Geborenen-  konnte am 18.11.1894 nur notgetauft werden und wurde ohne Namen begraben.
Das  fünfte und zunächst letzte Kind, Franz Xaver Hosbach, kam einen Monat nach dem Tode seines Vaters zur Welt, wurde aber auch nur 1 Jahr alt.


StA Landshut Rep 166N-12 Schachtel 42 Nr. 86


Todesanzeige für das einjährige Kind der Katharina Hosbach vom 30. April 1897.
Nach dem Tode des Vaters wurde auch für die überlebenden Kinder ein separater Familienbogen angelegt, da die Kinder das Kötztinger Heimatrecht genossen.

StA Kötzting 024 Familienbögen Buchstabe "H"


Johann Vogl  und Katharina Hosbach



Nach dem Tode ihres Mannes  heiratete die Witwe Katharina Hosbach erneut einen Schuhmacher, diesmal Johann Vogl, einen Bauersohn aus Flamried.


StA Landshut Rep166N-12 Nachlassakten Schachtel 1 Ehevertrag Hosbach-Vogl

Am 6.2.1899 schlossen die Witwe Katharina Hosbach und ihr zukünftiger Ehemann Johann Vogl aus Flamried einen Ehevertrag.
Nun musste nachträglich noch die Verlassenschaft für den verstorbenen Sohn Franz Xaver Hosbach aus der ersten Ehe geregelt werden, was sich bis ins Jahr 1901 hinein zog und weshalb am Ende des Protokolls die Mutter auch mit dem neuen Familiennamen -Vogl - unterzeichnete.



Vier weitere Kinder bekam Katharina Denscherz, nun verheiratete Vogl, anschließend in der neuen Ehe zwischen 1899 und 1903.
Auch diese Ehe sollte nicht sehr lange dauern, denn auch ihr zweiter Mann verstarb schon sehr früh, mit 21 Jahren(!)


Todesanzeige für Johann Vogl, Schuhmachermeister vom 2.2.1904



Hier die Kinder aus den beiden Ehen der Katharina Denkscherz.
Theres Hosbach - Anna Hosbach - Katharina Hosbach - Maria Vogl




Joseph Bergbauer  und Katharina Vogl


Nun bereits zum zweiten Male zur Witwe geworden, verheiratete sich die Mutter ein drittes Mal, und erneut einen Schuster, Josef Bergbauer aus Blaibach.
In dieser Ehe bekam Katharina noch einmal zwei Kinder, Maria Magdalena und Kreszenz




 

DIA-Repro 1941 Familie Bergbauer 1916 Hausname Dengscherz. Katharina Bergbauer  ( war 3 x verheiratet) mit ihren 5 Töchtern Maria, Katharina, Zenta, Anna, Magdalena. Das Foto wurde gemacht als der Vater im 1. Weltkrieg war.


Die Mutter ist eindeutig als dieselbe Person zu identifizieren, die weiter oben in dem kleinen farbigen Bild dargestellt war. 1904 beim Tode des zweiten Ehemannes sind eindeutig nur 4 Mädchen - zum Teil mit anderen Namen - als die Erben aus beiden Ehen aufgelistet.
In die Zeit der dritten auch mal wieder ein freudiges Ereignis,  der direkte Nachbarssohn, Georg Wieser erwählt sich Anna Hosbach im Jahre 1914 als seine Pfingstbraut.



DIA-Repro 998
Pfingstbrautpaar 1914 v.l. Georg Sperl - Anna Hosbach - Georg Wieser - Georg Mühlbauer

Die Pfingsthochzeit fand ebenfalls in der Nachbarschaft statt, beim Dimpfl, also im Elternhaus des Georg Mühlbauer, des einen der beiden Brautführer.
Hosbach Anna, die Tochter, und Pfingstbraut des Jahres 1914, heiratete am 1.3.1919 dann den Nachbarssohn von der anderen Seite, den Mauerer meister Franz Kirschbauer.
Maria Vogl, die Tochter aus der zweiten Ehe blieb unverheiratet und übernahm das Geschäft, vermutlich ab dem Tode der Mutter im Jahre 1940.

Maria Vogl

Kreszenz Bergbauer - die jüngste Tochter Katharinas und aus ihrer dritten Ehe - heiratete im Februar 1935 dann auch nur über die Straße hinweg, den Seilersohn August Hollmaier-
August Hollmaier, später eine Elektromeister, starb im August 1943 als Soldat nach einem Fliegerangriff. Fritz, der Sohn dieses Paares, erlernte zunächst den Beruf eines Schusters, übernahm den Laden von seiner Tante Maria Vogl und bildete sich weiter als Orthopädieschuhmacher.

Hollmaier Fritz

 
An der Hausfront noch der Hinweis für den Postboten und mögliche Noteinsätze, dass es weiter unten in der "Wurmhöhe" noch drei andere Anwesen gibt, die von der Hausnummer her zur Schirnstraße gehörten.




Rechts am Haus vorbei, geht's hinunter in die Wurmhöhe. Photo Pongratz


Photo Pongratz: Fritz Hollmaier und Seine Frau, mit einer ihrer Lieblingshündinnen.in ihrem Werkstatt- und Nebenwohnhaus in der Schirnstraße. Eigentlich bewohnt das Paar das ganz besondere Gebäude in der Holzapfelstraße, das ehemalige Bräustüberl und spätere Monokel.


Auch die Werkstatt gibt es noch und anhand der Maschinen und der Leistensammlung kann man gut erkennen, dass hier Schuhe vom den Grundmaterialien her komplett aufgebaut wurden,
Photo Pongratz: Hier eine große Maschine zum Schleifen und Polieren

Photo Pongratz: Was wäre ein Schuster ohne seine Leistensammlung. Hier der
Orthopädieschumachermeister Fritz Hollmaier

Photo Pongratz:

Photo Pongratz: Hier die schweren Ledernähmaschinen

Photo Pongratz:Hier die Pressen

Photo Pongratz: Wie viele Schuhe werden an diesem Tisch wohl schon bearbeitet worden sein?


s
Der Ausblick am Tag der Aufnahme aus dem Fenster war vollkommen nebelverhangen, aber dies dürfte einer der schönsten Panoramaarbeitsplätze in Kötzting sein, vor sich nur den Kaitersberg und das Zellertal..

Neben seiner Arbeit als Schuhmachermeister kennen wir Fritz Hollmaier in vielen Ehrenämter, so beim Roten Kreuz, bei der Feuerwehr und dem Spielmannszug und natürlich als aktiven Pfingstreiter (50 Rittteilnahmen)


Seruschok Illfordbüchsen Rot-Kreuz-Station Kötzting in der Metzstraße
rechts vorne Fritz Hollmaier

Photo Traurig: Fritz Hollmaier 2.v.l. dann Schorsch Barth:
Rechts in rotem Hemd Wolfgang - Gams- Kolbeck und hinter ihm Xaver Wellisch

Photo Traurig: 3. vl. vordere Reihe Fritz Hollmaier




Repro Frau Rabl Dachs: Fritz Hollmaier, der 3. von rechts.

Bild Rabl Dachs. Hier Fritz Hollmaier als Pfingstreiter im Jahre 1995. 1997 erhielt er dann sein Auszeichnungsband für 50jährige Rittteilnahme.


Photo Pongratz: Für viele Jahre hatten wir - also Fritz Hollmaier und unsere Stallgemeinschaft denselben Rastplatz in Steinbühl, weit abseits der Touristenströme und daher in Ruhe.




Am Ende noch zwei Bilder
Einmal in froher Feuerwehr/Spielmannszugrunde:
Repro Rabl-Dachs. Fritz Hollmaier ganz rechts außen.



Und das zweite Mal bei einer Ehrung der FFW Kötzting, mit vielen bekannten Gesichtern in der Gruppe.
Photo Archiv Traurig