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Samstag, 9. November 2024

Ein Zufallsfund mit einem ganz besonderen Hintergrund

Im Zusammenhang mit meiner laufenden Recherche für den Beitrag der Kötztinger Häuserchronik über die historische Sagmühle am Gruberbach bin ich auf eine kleinen Eintrag in den Kötztinger Marktrechnungen des Jahres 1700 gestoßen.

Paulus Hofmann, der damalige Sagmüller, hatte in diesem Jahre eine ganze Reihe an Verhandlungen vor dem Kötztinger Magistrat durchzustehen, welcher ja damals auch noch die Niedere Gerichtsbarkeit hatte. (Zuständig für kleine Diebstähle, Beleidigungen und Raufereien, bei denen noch kein Blut geflossen war.)

Und dann steht da plötzlich dieser Eintrag :

StA Kötzting Marktrechnung von 1700
"Paullus Hofmann burger und Millner uf der Saag ist, umb willen er Elisabetha Schmierlin gewesten Kellnerin uf der hiesig Kriegerischen Preuistadt, vorgeworffen,sye wehre an des Mauerers Todt schuldig, sich aber Hofmann zu deme specialiter nit bekhennt, auch das seine Rede ainen andern Verstand gehabt habe, sich verantwortet, neben ernstlichen verweiß per 1/2 Pfund (Regensburger) Pfennige punctiret worden, sag Verhörsprotokoll mfol 38."
Er hatte also am Wirtshaustisch beim Krieger - heute das Hotel zur Post - die Kellnerin beleidigt, der er eine (Mit)Schuld am Tode eines Mauerers vorgeworfen hatte, ohne dies beweisen zu können.
Angeblich sei er nur falsch verstanden worden, sagte er nachträglich.
Die Strafe war überschaubar; 1/2 Pfund Pfennige waren gut 34 Kreuzer, umgerechnet, je nach Rechenmodell, vielleicht 100 Euro, auf jeden Fall damals zwei Tageslöhne eines ungelernten Handwerkers.
Bei mir klingelte aber etwas im Hinterkopf und ohne auf den Randverweis zu schauen - dort wurde immer der Straftatbestand kurz zusammengefasst und hier stand eben schon etwas mehr, wenn auch nicht die Lösung - machte ich mich auf die Suche in meinem Hinterkopf und danach in den Unterlagen und: BINGO, ich habe mich richtig erinnert.
Da gab es einen ungelösten Mordfall gegen Ende der vorherigen -1699 - Jahres und der war sicherlich auch noch im Jahre 1700 ganz oben bei Kötztings Klatsch und Tratsch.
Dies ist jedenfalls einer dieser Funde, die man als Heimatforscher fast nicht glauben kann.....
Im September des Vorjahres war nahe des Roten Steges die Leiche des erstochenen Kötztinger Schreibers Gregor Mauerer gefunden worden, dessen Mörder jedoch nie ermittelt werden konnte.

Der Mord am Roten Steg

PfA Kötzting Sterbeeintrag des Gregor Mauerer






Am 9. (September 1699) wurde der Schreiber Gregorius Mauerer ohne den Empfang der heiligen Sakramente begraben, welcher durch erlittene tödliche Wunden plötzlich verstorben war.

Im ehemaligen Karner - Nebenraum der St. Anna Kapelle innerhalb der Kirchenburg - sind heutzutage viele Epitaphien an den Wänden befestigt, die nach der Renovierung der Pfarrkirche dort nicht mehr passend gewesen waren. Darunter befindet sich auch eine Gedenktafel für den unglücklichen Gregor Mauerer.

Für eine Sonderbeilage des Kötztinger Bürgerfests wurde dieses "Dramagedicht" bereits einmal veröffentlicht.
Hier der Text dieses Grabsteins von einem unbekannten Dichter und vermutlich Freund des Getöteten.

-na - war das Redaktionskürzel von Frau Renate Serwuschok gewesen. Sie hatte damals die Inschrift des Epitaphs transkribiert und die Namensgeschichte des Roten Steges bereits in der Sonderbeilage  veröffentlicht. Bei ihrer Erläuterung beruft sie sich selber auf die Vorarbeit eines sehr geschichtsinteressierten Kötztinger Kooperators, des Peter Riederer, der im Kötzting des beginnenden 20. Jahrhunderts regelrecht Feldforschung betrieben hatte.
 
Dass dieser Mord die Kötztinger Gemüter bewegte, ist verständlich und vermutlich kochte auch die Gerüchteküche hoch, wer denn da mit wem vielleicht etwas zu tun gehabt haben könnte.
Die Krieger´sche Bedienung jedenfalls wusste sich zu wehren und Paulus Hofmann musste  - wieder einmal - eine Strafe bezahlen.

Da der "Rote Steg" bereits diesen Namen führte, als er noch keine mit Bleimennige angestrichene und trotzdem rostige Eisenbrücke, sondern eine Holzsteg gewesen war, ist schon vor Jahren die Vermutung entstanden, dass dieser blutige Mord bereits vor Jahrhunderten zum Namen der Brücke geführt haben könnte. 

Erst nachdem ich dieses kleine Rätsel hatte lösen können, und die mögliche Verbindung zum Mord an Gregor Mauerer hatte als die wahrscheinlichste Lösung herausgearbeitet hatte, habe ich bemerkt, dass bereits am Rande des Rechnungseintrag genaueres zu finden gewesen wäre, dort stand nämlich:
Vorwurff des Gregorj Mauerers Tott 
                                                                                      "Q.E.D."

Montag, 30. März 2020

Das Stadtarchiv Bad Kötzting als Unterhaltungsbeilage 1-6

Es geht weiter mit Bildern aus der Zeitungsredaktion der Kötztinger Umschau, welche alle über eine private Sammlung von  Frau Renate Serwuschok dem Arbeitskreis Heimatforschung übereignet wurden und nun im Stadtarchiv Kötzting verwahrt werden.


Da wir zusätzlich auch eine fast vollständige Sammlung von Zeitungsausgaben aus den Nachkriegsjahren in unserem Bestand haben, können viele der Bilder dann auch einzelnen Zeitungsartikeln zugeordnet werden.
Nachdem der Arbeitskreis Heimatforschung schon eine umfangreiche Datenbank an personenbezogenen Bildern hat wäre es für uns schön, wenn wir bei einigen der folgenden Bildern, vor allem bei den Personengruppen, Hinweise und Namenslisten erhalten könnten, die wir dann anschließend in unsere Datenbanken einpflegen könnten. Manche allerdings auch nicht und so wäre es schön, wenn wir bei dem einen oder anderen Bild auch eine Rückmeldung erhalten würden.


Wir sind im Jahre 1971 Signatur Serwuschok Umschlag 46 

Diesmal geht's zuerst einmal ins Umland, nach Hohenwarth, es kommt gerade noch rechtzeitig im Dezember die Teerkolonne
Die Artikel sind mit dy gezeichnet, und ich meine, dass dieser Kürzel die Ehefrau des Hohenwarther Rektors und Heimatdichters Oswald Fritz, Siddy Fritz aus Hohenwarth bedeuten könnte. 










in steilem Gelände ist eben alles Handarbeit....

Bildunterschrift hinzufügen



Nun kommt eine Suchanfrage:

Die folgende Bildfolge nannte sich - ich habe keinen dazugehörigen Artikel gefunden:
Die Überschrift müsste gewesen sein:
Die Bettschoner halten Weihnachtsfeier

Es war wohl eine lustige solche; nur wer sind/waren die Bettschoner und wo war die Feier?
Hier die Antwort aus der Netzgemeinde:
" Feier der Bettschoner: Café "Bergfrieden" in der Gibachtstraße Hohenwarth. Beliebter Treffpunkt für alle Generationen. Von Kinderfasching bis Wurstball."



Dann habe ich ein schönes Bild vom Jahrtag der Krieger in Hohenwarth, auch wenns ohne Artikel ist, vermutlich auch von "dy" geschosssen.


wie bei vielen Bildern sind manchmal die Gebäude oder hier die Autos genauso interessant, wie die Personen, wenn nur genügend Zeit vergangen ist....
Und wir bleiben in Hohenwarth: auch die Feuerwehr hält ihren Jahrtag:


auch hier wieder: Häuser, Details, Autos und natürlich die Personen

So, nun reichts aber wieder mit Hohenwarth und wir kehren zurück nach Kötzting
Serwuschok Umschlag 45
die stolze Rot-Kreuz-Kolonne in ihrer neuen Station in der Metzstraße, mit Sperl Max in der Mitte.
Im Hintergrund sieht man noch das alte Gruber Lagerhaus und ganz hinten den "Decker", heute Kaufhaus Frey..

Verkehrsunfall und Einsatz des Roten Kreuzes Kötzting im Winter, ungefähr auf Höhe das Parkplatzes Kappenberger

wer erinnert sich nicht mehr an das mulmige Gefühl, wenn der ROTE STEG beim Drübergehen schwankte...