Das "alte Kötzting" bei der Uraufnahme bei der beginnenden Landvermessung hatte 159 Anwesen. Der Geschichte dieser Bürgerhäuser und ihrer Bewohner nachzuspüren und sie zu dokumentieren, ist das Ziel dieser Häuserchronik.
Die Anfänge und die Entwicklung unserer Heimatstadt können von der Teilung der Urhöfe bis hin zur Auswahl als Landgerichtsort in einem einleitenden Blog nachgelesen werden.
Alte Hausnummern 89die Hammermühle
DIA-Repro 3619 Gemälde einer Ansicht Kötztings, ein Dachbodenfund der Familie Salzberger, Cham, mit einer Signatur HS. |
Vermessungsamt Cham: 5168-2100-LiquiP_Bad_Koetzting_2_1-01 |
Anders
als die drei übrigen historischen Mühlen in Kötzting – die Sagmühle, die
Wiesmühle und die Marktmühle, taucht die Hammermühle erst sehr spät in den historischen Dokumenten auf.
Einen ersten Hinweis erhalten wir aus einer Verkaufsurkunde des Klosters Niederaltaich aus dem Jahre 1528, als der Kötztinger Hammermeister und Bürger Mathias Aignhofer seinen "Hammer " in Arnbruck verkauft, ist in der Urkunde erwähnt, dass der "Hammer" in Kötzting abgebrannt sei.
Der nächste Fund stammt aus dem Jahre 1586 und betrifft einen Sigmund Kästl, der mit 30 Gulden Schulden bei der Pfarrkirche Kötzting aufgelistet ist (StA Landshut Rep 97e Fasc. 736 Nr. 41). Vermutlich dessen Sohn, Andreas Kästl, steht ebenfalls in einer Liste der säumigen Schuldner bei der Kötztinger Pfarrkirche steht er im Jahre 1588 mit 6 1/2 Gulden an ausstehenden Zahlungen.
Der nächste Fund stammt aus dem Jahre 1586 und betrifft einen Sigmund Kästl, der mit 30 Gulden Schulden bei der Pfarrkirche Kötzting aufgelistet ist (StA Landshut Rep 97e Fasc. 736 Nr. 41). Vermutlich dessen Sohn, Andreas Kästl, steht ebenfalls in einer Liste der säumigen Schuldner bei der Kötztinger Pfarrkirche steht er im Jahre 1588 mit 6 1/2 Gulden an ausstehenden Zahlungen.
StA Landshut Regierung Straubing A 4074 Ausstände der Pfarrei Kötzting "Anndree Khästl Hammerschmidt Zinssungen 6 1/2 fl." |
Als Im Jahre 1588 der Kötztinger Pfarrhof - heute das Kötztinger Rathaus - grundlegend restauriert bzw. erneuert wurde, stellte der damalige Hammerschmied Andreas Kästl eine Auflistung seiner Lieferungen und Leistungen aus. Mit dieser Rechnung hat man auch einen guten Eindruck davon, was denn ein Hammerschmied damals alles so "geschmiedet" hat, nämlich Werkzeug, Bänder, Haken und Nägel.
Im Salbuch des Klosters Rott von 1610 finden wir den nächsten Kötztinger Hammerschmied, Wolf Lärnbecher.
HStA München KL Rott 113 Salbuch von 1610 "Wolff Lernpecher vom Hammer", einem Mitglied der damals weit verbreiteten "Müller- Dynastie" der Lärnbecher |
Im Jahre 1601 stehen unter anderem die damals noch ledigen Gebrüder Wolf und Peter Lärnbecher vor dem Landrichter, der Vorwurf: Aufruhr im Wirtshaus Zaglmann.
StA Landshut Rentkastenamt Straubing R 2326 Pfleggerichtsrechnung von 1601 |
Im Jahre 1620 haben wir einen weiteren "Lärnbecher", vermutlich den obig angeführten Bruder - möglicherweise aber auch der Sohn - des vorherigen Besitzers auf der Hammermühle: Peter Lärnbecher.
HStA München KL Rott 10 von 1620 "Beter Lernbecher vom Hammer Wolff Lernbeckher von der Wiß der Goltthauffen genannt." |
Prändtl Andreas und Barbara
Mit Andreas Prändtl kommen wir nun zeitlich in den Bereich der einsetzenden Pfarrmatrikel und dem (Wieder-)Beginn der schriftlichen Überlieferungen Kötztings nach der Katastrophennacht im November 1633.
Auch bei ihm lassen sich die ersten Belege über seine Lieferungen als Hammerschmied belegen. Das Kötztinger Kastenamt - zuständig für die Erhaltung des Schlosses - führt den Schmied Ander Prändtl in seinen Ausgaben auf.
Auch bei ihm lassen sich die ersten Belege über seine Lieferungen als Hammerschmied belegen. Das Kötztinger Kastenamt - zuständig für die Erhaltung des Schlosses - führt den Schmied Ander Prändtl in seinen Ausgaben auf.
StA Landshut Rentkastenamt Straubing R 2502 von 1636 "Andren Prändl Schmid zu Khözting ist umb 3 Eisenstangen zu der Offenplatten geben worden, vor yede 10 xr thuet 30 xr." |
Einschub
Die Zuordnung des obigen Andreas Prändl - hier zunächst nur als Schmied, später auch als Hufschmied bezeichnet - zur Hammerschmiede kann nur über einen Umweg belegt werden.
In den Kötzting Geburtsmatrikeln wird er im Jahre 1637 bei der Taufe seiner Tochter Amalia nur als Schmied bezeichnet.
Amalia * 1.10.1637 Taufpatin Amalia Riederer Beruf des Vaters Schmied ohne Angabe der Mutter
Maria * 6.5.1640 Taufpatin Maria Riederer ohne Angabe der Mutter
Maria * 6.5.1640 Taufpatin Maria Riederer ohne Angabe der Mutter
Ander * 26.2.1643 Taufpate Mayer Martin Vater: Schmied am Hammer ohne Angabe der Mutter
Andreas * 11.12.1645 Taufpate Mayr Martin Vater Schmied am Hammer Mutter Barbara
Thomas * 6.5.1647 Taufpate Schriecker Thomas Vater Hammerschmied
Thomas * 24.2.1649 Taufpate Schrieker Thomas Mutter Barbara
Anna * 3.7.1650 Taufpatin Mayr Anna Vater Hammerschmied Mutter Barbara
Thomas * 21.12.1651 Taufpate Schreikl Thomas Vater Hammerschmied Mutter Barbara
Jakob * 21.7.1654 Taufpate Mayr Martin Vater Hammerschmied Mutter Barbara
Im Status animarum, der "Anfangsseelenbeschreibung" der Pfarrei Kötzting, die zu drei abfolgenden Zeiten verfertigt wurde, findet man in dem Teil aus dem Jahr 1657/58 die folgende Familienbeschreibung:
Thomas * 6.5.1647 Taufpate Schriecker Thomas Vater Hammerschmied
Thomas * 24.2.1649 Taufpate Schrieker Thomas Mutter Barbara
Anna * 3.7.1650 Taufpatin Mayr Anna Vater Hammerschmied Mutter Barbara
Thomas * 21.12.1651 Taufpate Schreikl Thomas Vater Hammerschmied Mutter Barbara
Jakob * 21.7.1654 Taufpate Mayr Martin Vater Hammerschmied Mutter Barbara
Im Status animarum, der "Anfangsseelenbeschreibung" der Pfarrei Kötzting, die zu drei abfolgenden Zeiten verfertigt wurde, findet man in dem Teil aus dem Jahr 1657/58 die folgende Familienbeschreibung:
PfA Kötzting Matrikel Band 1 "Ander Prändl F(ilius =Sohn) Martin 14 Amalia 20 Thoma 11 Jahr Anna 8 Thoma 4 " Jacob 4 |
Der im Status animarum angegebene Sohn Martin - er wird später den Betrieb übernehmen - fehlt in den Kötztinger Taufmatrikeln.
Einschub Ende
Doch nun weiter in der zeitlichen Reihenfolge mit den belegbaren "Lebenslinien" des Hammerschmieds Andreas Prändtl.
In einem Rechnungsbuch des Klosters Rott von 1638 haben wir einen ersten Beleg dafür, dass er schon 1638 auf dem Hammer lebte/Arbeitete.
HStA München Landshuter Abgabe 1992 KL Rott R1 von 1638 |
Auch in der Kastenamtsrechnung des Jahres 1638 wird er bei der Abrechnung seiner Leistungen am kurfürstlichen Schloss in Kötzting nun bereits als Schmied am Hammer und nicht nur als Schmied bezeichnet. Gut 4 Gulden erhält er "umb sein bei den Thuern verrichte Arbeith und hergebene Negl"
Im selben Jahr verstirbt in Kötzting ein Hans Zettl, der in seinem Sterbeeintrag als "Mendicus am Hammer", also als ein Bettler/Armer bezeichnet wurde.
In einem Bericht des Kloster Rott, teils in lateinischer und Teils in deutscher Sprache gehalten, werden die Schuldner bei der Kirche in Steinbühl aufgeführt, dort heißt es bei der Rechnungsrevision der 1638er Kirchenrechnung über die Zinspflichtigen, die von den Feinden ins tiefste Elend gebracht worden sind.
In einem Bericht des Kloster Rott, teils in lateinischer und Teils in deutscher Sprache gehalten, werden die Schuldner bei der Kirche in Steinbühl aufgeführt, dort heißt es bei der Rechnungsrevision der 1638er Kirchenrechnung über die Zinspflichtigen, die von den Feinden ins tiefste Elend gebracht worden sind.
„Andre Prändtl Schmidt zu Kötzting Schuldner ist durch den Weimarischen Einfall und ruin zu Közting ganz erarmt; gleicher gestalten die borgen: ob zwar ihm schuldner und borgen weittere porgschaft aufgetragen; unbewußt aber, wür solcher darmit auf zu komen.“ Dadurch erfahren wir zusätzlich, dass auch die damalige Hammermühle ein Opfer des „Schwedischen“ Angriffs geworden war und sowohl der Besitzer als auch seine Bürgen vollständig verarmt waren und auch zunächst keine neuen Bürgen aufzutreiben waren.
Andreas Prändl war offensichtlich neben seinem Betrieb der wieder aufzubauenden Hammerschmiede auch als Hufschmied tätig und als solcher wurde er im Jahre 1643 empfindlich gestraft, weil er gegen das strenge Verbot der Sonntagsarbeit verstoßen hatte, was sogar "rentmeisterisch" angezeigt werden musste. Solche Strafen gingen nämlich direkt in den Säckel des Rentmeisters bei der Regierung in Straubing auch wenn die ANgelegenheit vor Ort verhandelt wurde.
StA Landshut Rentkastenamt R 2352 |
"An ainem Sonntag Graß gemäht
Anndre Pränddl Burger und Hufschmied zu Khözting hat an ainem Sontag abents auf ainem Stritigen Wißflöckh Gras gemäht, derentwillen er auch dem Churfrstl. Rhat und Herrn renbtmeister etc. in die Straff vorgeschrieben: aber ebenmeßig zu Gericht remittirt, alda er auch abgewandlt worden um 2 fl 17 xr 1 H:"
Anndre Pränddl Burger und Hufschmied zu Khözting hat an ainem Sontag abents auf ainem Stritigen Wißflöckh Gras gemäht, derentwillen er auch dem Churfrstl. Rhat und Herrn renbtmeister etc. in die Straff vorgeschrieben: aber ebenmeßig zu Gericht remittirt, alda er auch abgewandlt worden um 2 fl 17 xr 1 H:"
Von Adam Türrigl, dem damaligen Kloster Rottischen Probstrichter haben wir das Fragment einer ersten Bürgerliste Kötztings. Diese Auflistung ist entstanden rund herum um das Jahr 1650 und bei ihm findet sich der Beleg/Beweis dafür, dass der Hufschmied und der Hammerschmied Andreas Prändl ein und dieselbe Person gewesen ist, er schreibt nämlich vom Bürger und Hufschmied Ander Prändtl "aufm Hammer".
Aus dem Jahre 1652 kennen wir einen seltenes Dokument, eine Freisprechnung - hier Ledigstellung genannt - für das Schmiedehandwerk, das Andreas Prändtl für Georg Präntl, dem Sohn des ebenfalls Georg Präntl aus Hohenwarth und gleichzeitig seinem bisherigen Lehrling, beim Magistrat Kötzting beurkunden lasst.
Die im Status animarum noch als 20jährige Tochter angeführte Amalia Prändl verstirbt schon in jungen Jahren mit gerade mal 23 Jahren im 24.1.1658, eine Woche darauf - am 4.2.1658 - dann auch ihre Mutter Barbara Prändtl. Maria Prändtl, die zweite Tochter stirbt noch einmal 10 Tage später, am 14.2.1658 mit gerade mal 18 Jahren.
Der Witwer Andreas Prändl heiratet im August 1660 erneut, seine zweite Frau heißt Amalia Streicher.
Am 11.11.1662 kam dann deren Sohn zur Welt, Martin, und erneut war Martin Mayr aus Hofern der Taufpate, wie schon bei einigen Kindern aus erster Ehe.
Der Hammerschmied Ander Prändl verstarb am 26.12.1666.
Der Hammerschmied Ander Prändl verstarb am 26.12.1666.
Martin Prändl und Maria Rechl
Schon am 31.8.1665 hatte Martin Prändtl, der älteste Sohn aus erster Ehe, die Neukirchener Bürgerstochter Maria Rechl geheiratet.
In den Rechnungsbüchern des Klosters Rott wird im Jahre 1670 immer noch Andre Prändtl als der Zahlungspflichtige aufgeführt. 1672 jedoch wird auch in den Rottischen Listen "nachgeschärft" und der neue Hammerschmied heißt nun Martin Prändl. Seine Stiefmutter, Amalia Prändtl, heiratete am 8.8.1673 den Chamerauer Witwer und Hufschmied Paulus Bauer.
HStA München Landshuter Abgabe Rechnung Kloster Rott R1 von 1670 Wechsel von Andreas auf Martin Prändtl |
HStA München Landshuter Abgabe Rechnung Kloster Rott R2 von 1672 |
Gleich zu Anbeginn seiner Zeit als Kötztinger Bürger und Hammerschmied, kam er gleich einige Male mit dem Gesetz in Konflikt.
1673 wurde er 2 Tage in den "Stock" gesperrt. Er hatte "sich ohne all gegebene Ursach understanden, Andern Billich des Rats bei nechtlicher Zeit vor das Haus zekhommen, offentlich aufzuschreien, Billich, redo Hundsfott, Schelm und Bernheitter, khomb heraus, du Marktverderber."
Martin wurde gezwungen, in aller Öffentlichkeit vor dem Gericht, den Ratsherren Billich um dessen Hand und um Verzeihung zu bitten und " zubekhennen, daß er von ihme nichts als Libs und Guets wisse." Aufgrund seiner Armut wurde er als Strafe dann " 2 Tag in den Stockh geschafft".
1673 wurde er 2 Tage in den "Stock" gesperrt. Er hatte "sich ohne all gegebene Ursach understanden, Andern Billich des Rats bei nechtlicher Zeit vor das Haus zekhommen, offentlich aufzuschreien, Billich, redo Hundsfott, Schelm und Bernheitter, khomb heraus, du Marktverderber."
Martin wurde gezwungen, in aller Öffentlichkeit vor dem Gericht, den Ratsherren Billich um dessen Hand und um Verzeihung zu bitten und " zubekhennen, daß er von ihme nichts als Libs und Guets wisse." Aufgrund seiner Armut wurde er als Strafe dann " 2 Tag in den Stockh geschafft".
1674 musste er vor dem Magistrat stehen, weil er "Hans Mueller, auch Schmied, einen Schelmben genannt" hatte, was ihm einen halben Tag im markteigenen Gefängnis im Rathaus einbrachte.
1675 saß er einen Tag und eine Nacht in demselben Kerker, weil er "mit Hans Passauer, auch Buerger und Lederer, in dessen Behausung in bezechter Weise einen Unwillen angefangen, dabei auch gemeldt
wann er Passauer so lang als angezogener Praendl im Ambtshaus liege (Seithemallen er auch zum Schazgraben gelt hergeben), so sey alsdann die Sach schon recht. Danach sogar ein Raufferey endstanden"
Und weiter gings, im Jahr drauf -1676 - musste er erneut einen Tag einsitzen. Er hatte "seine geweste Dienstmagd,, des Michael Taller Tochter, bezichtigt, sie hätte ihm in der Mühle für 1 fl Mehl veruntreut und noch dazu deren Mutter handstraich zugefiegt."
Die folgende Geldstrafe aus dem Jahres 1681 hat eine Vorgeschichte, die sich jedoch nur indirekt aus dem Rechnungseintrag des Marktes ersehen lässt.
Die folgende Geldstrafe aus dem Jahres 1681 hat eine Vorgeschichte, die sich jedoch nur indirekt aus dem Rechnungseintrag des Marktes ersehen lässt.
StA Kötzting Marktrechnung von 1681 |
condemniert worden , selbiger aber mitsambt der Schellen ausgeprochen, in
massen des Rharsprotokolls fol 34 solches weiset hat derselbe zur Straf 1 Pfund Pfennige erlegen miessen thuet 1 fl 8 xr 4 H."
Martin Prändl hatte also eine Strafe aufgebrummt bekommen, die darin bestanden hatte, dass er auf der Herrenstraße in die "Schelle" eingespannt gewesen worden war. Das wollte er nicht gedulden und ist mitsamt diesem Prangerinstrument ausgebrochen. Die neue Strafe dafür war nun aber eine Geldstrafe.
Und es geht weiter mit seinen Strafen: 34 Kreuzer wurde ihm vom Landgericht zudiktiert dafür, dass er "bei der Visitation sich ungebührlich verhalten" und "Schmachreden" geführt hatte.Im Jahre 1688 kam es offensichtlich zu einem Neubau des Schmiedhammers, denn das Ehepaar Prandl lieh sich zu diesem Zweck 100 Gulden.
StA Landshut Rep
198/2 S 438 Kirchenrechnung Weissenregen von 1690 Seite 114`und 115 "Marthin Prändl Buerger alhier und Schmidt am Hammer, dann Maria sein Eheweib,
die sich ihrer weibl(ichen) Freyheiten begeben, haben Ire zu erpauung Ihres
Schmidthammers entlehnte 100 fl Capitall, vermög Schuldporgschaftbriefs de dato
1. Xber(=Dezember) anno 1688 mit Wolfen Peringer Leineweber, Christopheen
Trescher Strimpfstricker, und Hannsen Poll Mauerern allen 3 Buergern zue
besagten Közting dann Geörgen Stainer am Dittershof Reithornischer nachher
Heitzelsperg gehöriger Underthan, derentwillen von deren beeden Obrigkeiten sub
dato 27. Et 29. 9eer(=November) 1688 ordentlich Consensschein eingelegt worden,
genuegsam und unverscheidentlich verporgt, Zünßzeit Weihnachten 5 fl. " Noch im Jahr 1693 wird er bei einer Rechnung des Marktes Kötzting als " Bürger und Hufschmied am Hammer" bezeichnet, als er für die markteigene Wuhn und das Rathaus Fensterbeschläge anfertigte. Sein Temperament hatte er jedoch immer noch nicht im Griff. Eine satte Strafe von 3 1/2 Gulden handelte er sich dafür im Jahre 1698 von Seiten des Landgerichts ein. "Marthin Prändl Schmidt ufm Hammer ist, umb er ein gesambtes Handwerch der Schmidt und Wagner alhir, bei gehaltenen Jahrtag und eröffneter Ladt in gehebtem Trunckh, Redo: Schelmen, Hundsfott, Bernheitter, und S.V. Saumägen verschmecht, neben ernstlichen Verwais und ex officio ufhebung der Iniuri aus Armuteh gestrafft worden per 3 Pfund treffen 3 fl 25 xr 5 H:" Wenn er wegen seiner Armut hier sogar einen "Rabatt" erhalten hat und am Ende doch 3 1/2 Gulden zu berappen hatte, möchte ich gar nicht wissen, was denn für die Beleidigung der Handwerkerkollegen die eigentlich "normale" Strafe gewesen wäre. Die 3 1/2 Gulden Strafe wiegen umso schwerer, als er im drauffolgenden Eintrag des Rechnungsbuches erneut der Angeklagte und der Verurteilte gewesen war. 2 1/2 Gulden kostete es ihn anschließend, weil er "Wolfgang Peringer des Rhats alhir und bei vorigem Handwerch der Schmid verordneter Handwerchscommissarius damahls nit allein ebenfahls einen red. Schelm, Hundsfott und Saumagen iniuriert, sondern auch woll empfindliche Fauststraich in die Seithen versezt" hatte. MPs "Vorstrafenregister" war wohl auch in Kötzting ein Thema, denn im selben Jahr - 1698 - wehrte er sich vor Gericht über Beleidigungen, die er sich hatte anhören müssen. Nichts desto trotz steht MP schon zwei Jahre später wieder vor dem Landrichter und bekommt eine Strafe von 1/2 Pfiund Pfennige aufgebrummt, dafür, dass er "Georg Müller von Weissenregen mit einem Hackhenhieb yberloffen" hatte. Im Jahre 1708 endete die Ära der Prändtls auf der Hammermühle und mit seinem Schwiegersohn kommt ein Name nach Kötzting, der bis heute bei uns weit verbreitet ist, die Auzinger. Georg Auzinger und Maria PrändlBetrachtet man den Kaufvertrag über die Hammermühle in Höhe von 550 Gulden genauer, so "könnte" man den Eindruck gewinnen, als ob die Tochter des Hauses nicht gerade eine Traumfrau gewesen war, denn es ist ausdrücklich im Vertrag geregelt, dass "Käufer seines verkhäuffers Tochter, als die Maria, zu heurathen schuldig oder diser Verkauff des Hammers ungiltig sein solle." Sollte sich also Georg Auzinger weigern, die Tochter des Hauses zu ehelichen, würde der Verkauf der Hammerschmiede wieder rückabgewickelt werden. Der Kaufvertrag hatte das Datum des 10.2.1708. Prändl verkauft den "derzeit noch nit außgepauth sogenannten Hamer sambt der Behausung .... neben aller Hammer Recht- und Gerechtigkeit..... derselben frtl lieben Tochter Maria Prändtlin und ihrem verhoffent khünfftigen Ehemann Geörgen Auzinger von Auzing, Gerichts Schärding..." Dem weichenden Ehepaar Prandtl wurde die freie lebenslange Herberge fest geschrieben mit dem Zusatz, dass, sollte der Hammer in Betrieb gehen, er wöchentlich 20 Pfennige erhielte.
Die Liste der Schulden des Ehepaars Prändl war umfangreich: 180 Gulden kamen von der Kirche in Steinbühl, 100 weitere Gulden waren von der Wallfahrtskirche in Weißenregen ausgeliehen worden, wo auch noch 35 Gulden an Zinszahlung offenstanden. 30 Gulden standen bei der Corporis Christi Bruderschaft, 40 Gulden beim Vetter zu Pfaffenmünster, 23 Gulden bei Thomas Gröller zu Gotzendorf und 7 Gulden bei der Schmiedtin zu Neukirchen noch offen. Abschließend waren noch 80 Gulden zurückzuzahlen an Herrn Hofmann des Rats, wegen einer versetzten Wiese. Diese Verbindlichkeiten summierten sich auf auf 495 Gulden; hinzu kamen nun noch die Gebühren der Beurkundung und so blieben dem Verkäufer unterm Strich gerade mal noch 29 Gulden und 30 Kreuzer vom Verkauf übrig.
Es dauerte ein paar Monate, bis der Neubesitzer seine Braut dann tatsächlich zum Altar geführt hatte, am 9. Mai 1708 heirateten Georg Auzinger und Maria Prandl. " Am 9. Mai [1708] schlossen den Bund der Ehe der tugendsame Jüngling und Schmied Georg Auzinger, ehelicher Sohn des Adam Auzinger aus Auzing und Agnes seiner Ehefrau und die mädchenhafte Maria Barbara, eheliche Tochter des Schmiedes Mathias Prändl und dessen Ehefrau Maria. Als Trauzeugen fungierten die Eltern des Bräutigams und Andreas Finckh, eine Knecht im Pfarrhaus. Die Trauung vollzog Pater Gregorius." In den Folgemonaten musste der neue Hammerschmied alle Schuldverschreibungen auf seinen Namen umschreiben lassen. Martin Prändl verstarb am 19.2.1716, seine Witwe Maria quittiert dem Schwiegersohn, das ausstehende Geld erhalten zu haben. Ihr späterer Tod ist in Kötzting nicht vermerkt. Maria Barbara Auzinger, seine Tochter lebte zu diesem Zeitpunkt bereits nicht mehr, sie verstarb bereits am 2.4.1712 und schon 5 Monate danach heiratete der Witwer erneut,. dieses mal Margaretha Hirneis aus Mühlfelden. Georg Auzinger und Margaretha HirneisGA lässt sich - wie schon sein erster Schwiegervater zuvor - in den Kötztinger "Strafregistern" nachweisen. Er fing klein an, mit 3 Stunden im bürgerlichen Arrest. Zwei Jahre später war wohl ein größerer Streit eskaliert im Hause Auzinger, denn gleich vier Mann wurden gebraucht - und anschließend für ihre Mühen auch bezahlt-, um den Streit der Eheleute unter Kontrolle zu bringen, worauf der Satz etwas kryptisch formuliert ist, jedoch eher so klingt, als hätte er versucht, mit "hartem Verhalten", seine Ehefrau "zum Gehorsam zu bringen". "Georgen Auzinger Hammerschmidt weegen seines Eheweibs harther Verhalts zum Gehorsamb zubringen, hat man 4 burger gebraucht und selben in trunckh verraicht worden."Im Jahre 1719 musste sich der Hammerschmied vor dem Landrichter verteidigen, weil er den ledigen Mühlknecht Simon Kellnhofer " uf der Sagmühl derorthen uf der Pruckhen ohne gegebene Ursach niedergerissen und dergestalten in des Angesicht geschlagen, dass er hierin voller Blueth worden und einige Rizer yberkhommen." Fast zwei Gulden musste Georg Auzinger dafür als Strafe bezahlen. Während sein Schwiegervater zeitlebens mit Schulden zu kämpfen hatte, wird Georg Auzinger im Jahre 1721 bereits als vermögend bezeichnet,. Aus dem Jahre 1728 gibt es einen Akt über einen Streitfall vor der Regierung in Straubing. Der Grund, Georg Auzinger hatte einen "Graben zum Hammer" gegraben und wird nun veranbtwortlich für den entstandenen Schaden und zukünftig unterhaltspflichtig für den überschwemmten Fahrtweg gemacht. In dem Akt schreibt GA davon, dass er vor 20 Jahren die frühere Hammerschmiede, die dann später zu einer Hufschmiede verändert worden war, nicht nur einfach vom Markt erkauft habe (es geht hier um das Recht, nicht um den Besitz des Gebäudes), sondern "crafft dessen ich befugt sein solle, nit nur aine Hammerschmidten darauf zu errichten, sondern auch das Wasser von dem unweith vorbey flüessenten zur Hofmarck Blaibach gehörigen Regenfluss: oder Vischwasser mittels des mit gewisser Weithe ausgezaigten Graben zuverstandtnen Hammerwerckh führen dürffe." Hätte er diese Zusage nicht bekommen, so hätte er "sein Glückh weiters gesucht", er hätte dieses Anwesen also nicht gekauft. Nun habe aber der neue Interimskammerer Krieger (der Stiefgroßvater des Samuel Luckner) einfach den Anger bei diesem Graben " dermaßen abgraben und den Sand zum Beschidt und in ander Weeg hinweckh führen zu lassen", dass dieser Graben durch "Wassergüsse und auch durch die Eisstöss ziemlich dief ausgestossen und fasst unbrauchbar gemacht worden". Auf seine Beschwerde hin, solle er nun gezwungen werden, den Fahrtweg auf seine Kosten zu unterhalten, wogegen er hiermit protestiere. Am heutigen Tage sei er - weil er sich geweigert hatte - in Arrest genommen worden und zwar so lange, bis er sich bereit erklärte, den öffentlichen Fahrtweg in Ordnung zu halten. Er beschwert sich, dass der Magistrat nicht beachten würde, dass er ein "etliche 60ig jähriger ausgearbeitether alter Man sei" und er "4 Maist unerzogene Kündl uf sich habe". Straubing ordnet an, dass der Magistrat, sollte GA nicht eines "malefizischen" Verbrechens angeklagt sein, sofort aus dem Arrest zu entlassen sei und fordert darüber hinaus vom Magistrat einen Bericht an. Der Magistrat führt aus - nachdem er dem Befehl zur Freilassung sofort gefolgt ist-, dass der neue Graben eine Neuerung darstelle und derjenige, der diesen Graben errichte und damit den Fahrtweg beeinträchtige, auch für die Aufrechterhaltung dieser Straße zuständig sei, wobei es hier nur um die Fahrt über seinen Hammergraben ginge. Eine Kommission, die vor Ort sich die Angelegenheit angesehen hatte, schlug einen Kompromiss vor, in dem beide Seiten einen genau definierten Teil der Erhaltungsaufgaben und Lasten zugeteilt wurde, dem dann auch beide Parteien zustimmten. Natürlich versuchten weiterhin beide Parteien, den vereinbarten Kompromiss mit den Unterhaltungspflichten für ihre jeweilige Seite günstig auszulegen, weshalb sich GA gezwungen sah, noch 1738 bei der Regierung nachzulegen, die dann dem Landgericht befahlen, den Markt auf seine Pflichten hinzuweisen, widrigenfalls das Landgericht die Reparatur auf Kosten des Marktes anordnen sollte. Auf einem Luftbild aus den 60er Jahren kann man gut den verlauf dieses Werkskanals erkennen, der bis zur Hochwasserfreilegung in den 70/80er Jahren seinen Bestand hatte.
Aus den Jahren 1727-1736 gibt es eine Kirchentrachtliste des Klosters Rott: Am 7.11.1737 übergibt der Kötztinger Bürger und Hammerschmied die im Jahre 1708 gekaufte Hammerschmiede mit "Werchzeug , Waag und Gewichten, dann einem Pötl worauf übernehmender Sohn liegt" um 1200 Gulden an den Sohn Kaspar Auzinger. In dem Übergabevertrag ist auch eine erste Auflistung der damaligen Auzingerverwandtschaft in Kötzting aufgeführt. Der übernehmende Sohn darf 150 fl für das Heiratsgut und 50 fl mütterliches Erbe abziehen. Dann waren noch zu berücksichtigen: die Schwester und Tochter erster Ehe Anna Maria Scholl dann die jüngere Schwester Martha Als nächstes werden die beiden älteren Brüder Bernhard und Hans Georg berücksichtigt. Der Übernehmer muss diese beiden aufnehmen in Lasst und Kleidung, auch muss er für die "christliche Auferziehung sorgen, sodann beiden bei erraichten Leibskräften sein Handwerch zuverlehren, wan dise nach erlehrten Handtwerch in die Fremdt ziehenten, ihren Stand gemess klaidten zelassen. Die Regelung nfür den jüngeren Bruder lautete: ...wann der jüngere Sohn Max das 15te Jahr vollständig erreicht haben sollte, muß er diesem die für alle zutreffenden 150 fl auszahlen bzw den Zins". Der Übergeber behält die obere Stuben und beide Cammern lebenslang und erhält zusätzlich "10 Claffter Prenholz und die Schupfen wo der alte Pachofen gestanden zur Holzleg". Weiters erhält er 1 Kuh und die Helfte vom allwaxenten Obst und die Hälfte des Flachses" Ein halbes Jahr drauf - am 2.6.1738 - heiratet der junge Hammerschmied Maria Sophia Frisch aus Lohberg. Sophias Vater wurde als "Vitriario", also als ein Glasmacher bezeichnet, Kaspars Vater, der Hammerschmied war jetzt ein "Malleator". Kaspar Auzinger und Maria Sophia FrischAm 1.12.1738 verstarb der Kötztinger Waffenschmied Johann Georg Auzinger und seine Witwe schloss nun einen neuen Vertrag mit ihrem Stiefsohn Kaspar Auzinger. Dies war auch deshalb notwendig, weil sich die Witwe mit dem Bäcker und Witwer Johann Georg Parella (frühere Bäckerei Graßl) in zweiter Ehe verheiraten wollte. Nun erst, am 9.11.1740, ließen die jungen Nachfolger ihren Heiratsvertrag protokollieren, in dem die junge Ehefrau stolze 1000 Gulden als Heiratsgut mit in die Ehe einzubringen versprach, was der junge Hammerschmied allerdings auch benötigte, um seine "weichenden" Erben vertragsgemäß auszahlen zu können. Aus dem Jahre 1744 kennen wir einen etwas skurrilen Eintrag beim Landgericht.
"Caspar Auzinger burgerlicher Hammerschmieder alhir zu Közting, hat sich straffbahr undernommen, in Christophen Kleber derorthen Schloßjägers behausung zutretten und daselbsten dessen Eheweibs verlohrn gangenen Schuech zu suechen, ja sogar dess Klebers seinem Ehe ..... weib ihren Schuech vom Fuessen herab gerissen und mit vort zunemmen. Wegen dem der Kleber ihme Auzinger ordentlich geclagt, der Auzinger aber selbsten seinen Fehler bekennt und die abgekommenen Schuech wider restituiert und auch mit dem Kleber verglichen.... 1 fl 42 xr 6 H: kostete ihn dieser Hausfriedensbruch. Ein Streit mit den Kötztinger Amtsknechten - mit denen er ja bereits in Jugendjahren zusammengerückt war - kostete ihm im Jahre 1752 erneut ein schönes Sümmchen Geldes, weil er dem Amtsknecht Adam Mittereder "ein blaues Auge geschlagen" hatte. 1756 war dann der Markt auf das Wohlwollen des Hammerschmieds angewiesen, denn der damalige Kammerer Wolfgang Samuel Luckner wollte flussabwärts die später sogenannte Herrensäge errichten, aus der dann im 19. Jahrhundert der heutige Lindnerbräu geworden ist. Dieser Neubau würde natürlich nur mit einer entsprechend hohen Anstauung des Flusses funktionieren können, weshalb nicht nur eine Eichhöhe festgelegt wurde, sondern auch ein finanzieller Ausgleich, sollte die neue Wasserhöhe zu zeitweisen bzw. dauerhaften Schäden an den Grundstücken des Hammerschmieds führen. Im einzelnen erhielt er "den zwischen dem Regenfluss und Canal ergebente Wörth am Kohlanger als Tausch für ein Gartenrecht und 5 fl als Wertausgleich, weil in diesem Jahr das Grässerey ziemblich verderbt werde". Der Markt sichert ihm auch eine Schadloshaltung zu, "wenn Auzinger durch die 2 zuerpauen kommente Wasserfähl an seinen daran stossenden Gründen Schaden cauiert würde." Gleichzeitig wurde ihm auch zugesichert, dass die "2 zuerpauen kommente fähl bei Anlauf dess grossen Wassers in Specie aber Wüntters Zeit bey gehung des Eisstoss beyziten aufgemacht und das Wasser durchglassen werden solle." Im Jahre 1757 greift dann erneut die Erbenregelung aus seinem Kaufvertrag und er muss einige seiner Geschwister auszahlen: Auzinger Bernhard, nun der Bäcker im Oberen Markt, seine ledige Schwester Martha, die beiden Brüder Hans Georg und Maximilian (in der Fremde) und die Schollerischen Kinder Rosina und Anna Maria erhalten die ihnen zustehenden Restsummen ausbezahlt bzw. sichergestellt. Bei seiner nächsten Strafe, 1757, geht es um ein damals sehr wichtiges Thema, das Alleinehüten. Kaspar Auzinger hatte seine 2 Ochsen ohne Aufsicht in der Spitalwiese grasen lassen, was ihn 17 Kreuzer an Strafe einbrachte. Sophia Auzinger ließ am 1.6.1764 ihr Testament protokollieren aus dem wir ein interessantes Detail erfahren. Sie legte fest, dass sie im "heruntern Friedhof, allwo ihr freundschaft begraben liget," begraben werden wollte und bestimmte, dass nach ihrem Tode "das alte gewand an die armen Leute" verteilt werden sollte. 1450 Gulden hatte sie zu verteilen und 442 Gulden solle jedes ihrer 2 noch lebenden Kinder als mütterliches Erbe erhalten. 8 Kinder hatte das Paar bekommen, von denen alleine 6 schon früh verstarben. Maria Walburga, die im Mai 1743 geborene Tochter ertrank im Alter von nur zwei Jahren. Obwohl sie bereits 1764 ihren "Letzten Willen" hatte protokollieren lassen, lebte Sophia Auzinger noch viele lange Jahre und starb erst am 17.1.1774. Der Witwer übergab schon ein halbes Jahr später seine Hammerschmiede an den Sohn Franz Xaver zum Kaufpreis von 2000 Gulden. Kaspar Auzinger der Hammerschmied verstarb am 8.2.1782 im Altern von 82 Jahren an einem Schlaganfall. Auzinger Franz Xaver und Mauerer BarbaraAm 13.2.1776 heirateten Franz Xaver Auzinger und die Bauerstochter Barbara Mauerer vom Multerhof. Bereits im Herbst des Jahres 1774 hatte sein Vater, Kaspar Auzinger, "bürgerlicher Ausnehmer alhir zum Hammer", sich mit Lanckes Anna Maria aus Cham wiederverheiratet. 30 Gulden stehen bei der St. Sebastiani Bruderschaft zu Buche und 200 Gulden bei der Pfarrkirche Kötzting. Viele Jahrzehnte lang hatte der Werkskanal der Hammermühle zwar für die eine oder andere Beanstandung von Seiten des Magistrats gesorgt, wobei es zumeist um den Zustand den Einfluss des abgeleiteten Wassers auf die Ortstraße ging. Nun aber kommt nimmt der Hammermüller durch einen Eingriff an diesem Werkskanal der markteigenen Sagmühle - heutzutage der Lindnerbräu - das benötigte Wasser. Der Magistrat muss sich in dieser Sache jedoch zunächst an die Hofmark Blaibach richten, die die Rechte am und im Regenfluss hat, ab dem Marktmühlenwehr flussabwärts.
Diese Beschwerde bei der Hofmark wurde zeitgleich auch dem Hammerschmied eröffnet und ihm, bei Androhung einer Strafe von 5 Pfund Regensburger Pfennigen eine Frist von 30 Tagen gegeben, um die Angelegenheit in Ordnung zu bringen und um die Vor-Ort-Besichtigung zu vermeiden, die zusätzliche Kosten verursacht hätte. Dieser Ärger mit dem Werkskanal hatte - siehe oben - eine lange Vorgeschichte und war auch 1775 noch lange nicht beendet. Der immerwährende Streit um den WerkskanalDieser hier oben nur kurz dargestellte Vorgang aus dem Stadtarchiv hat seinen Niederschlag im Staatsarchiv in einem Aktenbündel, das sich von 1734 bis 1844 erstreckt und ursprünglich vom damaligen Marktmüller Irlbacher gegen den Hammerschmied Kaspar Auzinger angestoßen wurde.
"Akt des königlichen Bezirksamtes Kötzting (aus dem Landgericht Kötzting wurde erst in den 1860er Jahren das königliche Bezirksamt) Betreff Irlbacher Steffan aus Kötzting ct Auzinger Kaspar Hammerschmied v da wegen Beschlächt Unterhandlung. Das Bündel an Schreiben setzt dann - siehe Deckblatt - mit den Vorwürfen gegen den Vater, Xaver Auzinger - ein. Ernst wird es jedoch dann, als sich auch Samuel Luckner, der damalige Kötztinger Kammerer einmischen muss. Luckner hat eine sehr markante Handschrift, so dass es unzweifelhaft ein Schreiben von eigener Hand ist, mit dem die Sache ins erneut ins Rollen kommt. Zur Erinnerung Kaspar Auzinger ist im Februar 1782 bereits verstorben. "Pleno ....unleserlich .... Herr Marktschreiber, und Herr Vötter Heunte abents als 2. Juli fanget der Hammermeister Xavier Auzinger würklichen an durch ohngefehr 4 Zimmerleutte die Beschlachtung herzustellen, und zwar in einer ihme beliebigen Weitte, mit grosser und merkhlicher erweitterung dessen Pach. Umb willen aber diss vorhaben ein gänzlicher Unfueg und zu Schaden gemeinen Marckhts in mehrerer weede, als erfordert die Nothurfft ihme Hammermeister zu dessen Wahrung, und da es ietzo noch in der Zeit, eine Obrigkeitliche Signatur zuezuferttigen, mit ernstlichen Auftrag, bey seinig alten Beschlacht zu verbleiben nebst ergibigen Pönfall p.p. Wobey noch die Frage, ob nit an hiesigen Marckhtszimmermeister dergleichen ausgeferttiget werden solle, volgl solche Erweitterung durch seinige Leutte zu inhibieren. Die Signaturn sollen lengstens den 4. Juli morgens 5 Uhr expedirret werdten. Es scheint daß ietzige Tage zu diser Arbeitt ausgesonnen seyen muettmasslichen wegen unser Abwesenheit. Mit Zuversicht dessen und plichtegemessiger Obligenheit mich höflichst empfehle meines hochgeehrtestenHerrn Marckhtschreibers und Herrn Vöttern .p. Kötzting abents den 2. July ao 1785 Ergebenster Samuel Luckhner" Der Marktschreiber und "Vötter" war Georg Kajetan Magerer. Der Amtskammerer Kollmayer - Luckner war ja, wie er im Schreiben andeutet nicht mehr in Kötzting zu dem Zeitpunkt - protokolliert unterm Datum des 5.Juli, dass "der Auzinger bei ihme den 4ten spaten abents erschienen, mit der Erinderung, das er keines wegs gedenke anderst zu bauen, sondern nur wie zuvor." Nun wird eine Abschrift des Verhörsprotokolls der Hofmark Blaibach aus dem Jahre 1728 vorgelegt, dessen beglaubigte Kopie wiederum bereits vom Jahre 1747 herrührt und die vom damaligen Verwalter Dennerl unterschrieben ist, von dem wir einen ausführlichen privaten Schriftverkehr kennen. Nun mischt plötzlich auch noch der Spitalverwalter mit, weil durch den neu angestauten Hammerbach die Spitalwiese stark vernässt, was vorher nachweislich nicht der Fall gewesen sein soll. Oben im Bild ist der Weiße Regen - hier der "kleine Regenfluss" genannt - dargestellt und der große schwarze Balken soll die Aufstauung anzeigen, die das Wasser in den Werkskanal leiten soll. "Dies ist der neue quaestione seyente Wasserpau, wo ehenter nur ein einziger Grundtpaum gewesen, ietzo aber einem wasse4r wöhr gleich siehet." Im Werkskanal steht vermerkt: " der sogenannte Hammerpach, so lauther gemeinen Marckhts Grund wordurch der Wasser graben wordten. Oben rechts: "Gemeine Marckhtsschneidsag", der Vorläuferbau der heutigen Brauerei Lindner. Am linken Rand steht gedreht: "Hir bei disem erhörten Wasserpau wird der Schneidsaag das Wasser merckhlich entzogen, ia weith mehrers Wasser in Canal des Auzinger selbst als im ordinari Rinsal sich lauffet und kommt."
Die Sachverständigen stellen vor Ort fest, dass der Hammermeister nicht nur den Kanal wenigstens um 3 Zoll hatte tiefer anlegen lassen, sondern oberhalb des Einlaufes auch den Regenfluss hatte "räumen" lassen, wodurch einerseits der markteigenen Säge das Wasser entzogen und auch den Fluderern ihr Handwerk stark eingeschränkt wurde, weil diese "nach dieser Lage ohnmöglich merh über den Schlachtpaumb fahren können". Darüber hinaus "würdet auch durch solche Neuerung die gemeine Marktsviech trüft, somit die Fahrt erschwert." Es ist eine "unendliche Geschichte", die sich in der einen oder anderen Form bis in die Gegenwart fortgesetzt, und eigentlich erst mit der großen Hochwasserfreilegung ein Ende gefunden hat. Im Jahre 1844 zum Beispiel schreibt der damalige Kötztinger Landrichter Herrmann an den Magistrat. Aus dem Jahre 1785 erfahren wir ein Detail aus Kötztings Straßengeschichte, die Herrenstraße wird neu gepflastert und dazu benötigten die Handwerker offensichtlich eine Richtlatte - zumindest verstehe ich den Text der Marktrechnung so.
"Zum Pflaster in der sogenannten Herrn Gassen ist von Xaveri Auzinger burgerlichen Hammermeistern allhier eine Eichen zum Ansezen dem Pflaster erkauft worden, wofür zeig Scheins bezalt. 5 fl." Mehrmals hatte sich im Jahre 1792 der Magistrat Kötzting darum bemüht, von der Regierung die Erlaubnis zu bekommen, die desolaten Straßenverhältnisse ausbessern zu dürfen. Aus Straubing jedoch kam kein grünes Licht und so entschlossen sich die Räte dazu, um schlimmere Schäden zu vermeiden, mit dem Bau einfach zu beginnen und die Straßen neu zu Pflastern. Der erste Bauabschnitt umfasste der Bereich von der Marktmühle bis herauf zum "Josef Ambergerschen Anwesen", das das heutige - ehemalige - Gasthaus Dreger in der Marktstraße gewesen war. Für seinen Anteil an diesen Arbeiten erhielt Xaver Auzinger, der mit seinem Fuhrwerk 16 Tage lang mit 2 Pferden Steine gefahren hatte, pro Tag 1 1/2 Gulden, somit insgesamt 24 Gulden ausbezahlt. Viele weitere Baustellen gabs in diesem Jahr im Markt Kötzting. Eine weitere lag direkt vor seiner Haustüre, das Straßenstück beim heutigen Kamplmacherhäusl. Eine Strecke, die in der Marktrechnung genau beschrieben wurde.
"Den Pflasterbau auf der Viechtachischen Strasse vom Mauermeister Hauß (=Kamplmacherhaus) bis zum sogenannten Hammerbrückl. Da ist eine Sträcke diser Viechtachischen Strasse gleich aussernhalb den Markt auf 60 Schritt lang und 10 deto breit von dem dabey fließenden Regenflus in eine solche Sümpfe verwandelt worden, daß ein einzelner Mensch und ein Fuhtwerk dise der Nothdurfft nach passieren könnte.... "....Zum Behuf der burgerschaft des Viechtriebes und der Commercierdenden überhaupts muste also solcher Weeg mit großen Rauch Pflastersteinen der längeren Dauer wegen und daß ein Eisstoß so leicht keine neue Beschädigung machen kann, von Grund aus gepflastert werden, worauf folgende Unkosten erlaufen..." Auch hier war Xaver Auzinger mit seinen Fuhrwerken im Einsatz und steht mit 30 Gulden in der Marktrechnung. Im Jahre 1792 nimmt das Ehepaar Auzinger eine weitere Grundschuld auf. Weitere 200 Gulden kommen von der Pfarrkirche Kötzting und auch für dieses Kapital wird die Hammerschmiede verschrieben. Anders als bei ähnlichen Grundschuldaufnahmen, hat sich hier auch der "Bittbrief" des Herrn Auzinger erhalten, mit dem er den Grund für die neue Kapitalspritze erläutert.
"Löbliches Kirchen Cumulativ Kötzting Zum Betrieb meiner Waffenschmiedprofession bedarf ich gegenwärtig etliche Zentner Stahl und Eisen. Zum Einkauf dises Materials mangelt es mir aber noch ein Theill des hirzu benöthigten Geldes, und dieser besteht in einer Summe von 200 fl. Da mir nun an der möglichen Fortsetzung meines Gewerbes sehr vielles gelegen ist, als ergehet an eine löbl. Kirchen Cummulativ Kötzting hiemit meine unterthänig gesorsambe Bitte wohldieselbe gnädig geruhen wolle, mir obbemelte 200 fl gegen Verreichung des Zinses, dann hinlänglicher Versicherung, und weibl. Freyheits Verzicht von denen beym hiesig lobwürdigen Pfarrgotteshaus befindlichen Geldern ohnmaßgebigst ausfolgen zu lassen. Zu welch gnädiger Bitteserhör mich unterthänig gehorsam empfehle Einer löbl. Kirchencommulativ Kötzting Unterthänig gehorsamer FXaver Auzinger burgerlicher Waffenschmied in Kötzting" Franz Xaver Auzinger und Lärnbecher Maria AnnaAm 7.7.1802 übergeben die beiden Vorbesitzer - Franz Xaver Auzinger und dessen Ehefrau Barbara - die "Hammermühle ausser dem Markt am Regenfluss situiert mit dem Inhäusl, am 13.7.1774 übernommen" an den Sohn Franz Xaver Auzinger um 6200 Gulden. Der Hammermeister Xaver Auzinger verstirbt mit 77 Jahren an Auszehrung und seine Witwe Barbara am 21.5.1828 mit 80 Jahren an Entzündung.
Im Übergabevertrag sind auch die weiteren zu berücksichtigen Erben bzw. Angehörigen aufgeführt. Anna Maria Mack, die Schwester des Übergebers und auch die Geschwister des neuen Hammerschmieds: Barbara, Katharina, Anna Maria und Franziska. Am selben Tag wird auch ein Ausnahmsbrief protokolliert:
Gut einen Monat nach der Übergabe verheiratet sich der junge Waffenschmied am 17.8.1802 mit der Kötztinger Bäckerstochter Maria Anna Lärnbecher, die ihm in einem anschließenden Heiratsvertrag verspricht 2000 Gulden als Heiratsgut in die Ehe einzubringen. Ebenfalls im Jahre 1802 erwirbt Franz Xaver Auzinger noch das Kötztinger Bürgerrecht. Als im Jahre 1803 die Klosterkommission der Regierung die umfangreichen Grundstücke, die das Klosters Rott im Markt Kötzting besaß, versteigern ließ, konnte sich auch FX Auzinger ein 2 1/8 Tagwerk großes Grundstück sichern der Hammergarten genannt. Mit dem Häuser- und Rustikalsteuerkataster haben wir eine erste Besitzbeschreibung der Anwesen im Markte Kötzting.
Xaver Auzinger Das gemauerte Haus mit dem darin befindlichen Waffenhammer. angebauter Stallung und Stadl, dann Kohlen=Schupfe. [Plnr 972] Dessen Inhaus [PlNr 970] Das Kammerfleck Ackerl in der Laimgaße [PlNr. 568 a u. b] Den Sandhofacker [PlNr. 458] Die zweimahdige Hammerwiese ]PlNr 969 und 921 1/2] Gemeindsantheil am Galgenberg ao 1803 zu Acker cultiviert [Planr 862] Nutzantheil an den noch unvertheilten Gemeindegründen. "von dem vertheilten Strohhof bei Grub a 1 Acker b 1 Wiesel, die aber mit Johann Drunkenpolz St Hnro 117 besitz Nro 786 im Wechsel gehet und wovon jedem die Hälfte Abgaben zugelegt worden. [PlNr. 762] Der aus dem Klosterpfarrgründen erkaufte Hammergarten, theils Acker, theils Wiese [PlNr. 973 975] Der erkaufte Gemeindantheil am Gelagenberg ao 1803 zu Acker und Wiese cultiviert [PlNr. 918 a u. b] Neben der Tatsache, dass viele Kinder der Familie Auzinger in jungen Jahren verstarben, wird auch bei einigen der erwachsenen Teilen der Auzingerfamilie ausdrücklich eine Krankheit erwänt. In Kötzting gibt es mittlerweile ein Ausgleichsamt, eine verpflichtende Einrichtung, um einen Vergleich zwischen zwei Parteien zu erreichen und einen Prozess möglichst zu vermeiden. Wird kein Vergleich erzielt, wird dem jeweiligen Kläger ein Schein ausgestellt, mit welchem dieser nun zu Gericht gehen kann. 1834 heißt es in deren Protokoll: "Auzinger Xaver klagt im Namen seines kranken Sohnes Xaver gegen Michl Zattler von K. wegen guthabenden Arbeitslohnes von 6fl 58 xr. kein Vergleich" und im selben Jahr: "Die Gattin des kranken Waffenschmieds Xaver Auzinger v K Namens Anna Auzinger in Begleitung ihres Sohnes Josef Auzinger, Mühlner v. Lärnbechermühle, klagt den B. u Seifensieder Wolfgang Mang v. K. wegen schuldiger 150 fl. Mang erwidert, daß die Klage sich nicht begründet und er seiner Schwiegermutter nichts schulde. Die Klägerin beharrt auf ihrer Forderung. Kein Vergleich Im Jahre 1838 kommt es zu einem Grundstückstausch: Windorfer Josef hatte bereits 1824 ein großen Haus am Marktplatz erworben (heute Steuerbüro Kern). Dieses nun tauschte er gegen 6200 Gulden Draufgeld mit dem Waffenhammer des Xaver Auzinger. Josef WindorferAus dem Jahre 1841 kennen wir eine Platzanweisung für die Fieranten beim Kötztinger Standmarkt und dort finden sich friedlich schiedlich nebeneinander Josef Windorfer und Xaver Auzinger.
Xav. Auzinger Arnbruck dto Nro 10 folgend." Ob es sich bei dem Xaver. Auzinger aus Arnbruck um den früheren Kötztinger Hammerschmied handelt, ist nicht klar zu belegen. Was allerdings dafür spricht, ist die Tatsache, dass ein Tod eines Xaver Auzinger in Kötzting nicht dokumentiert ist, und bereits im Jahre 1843 wieder Josef Windorfer als der Besitzer des Hauses am Marktplatz im Grundbuch eingetragen ist. Seine Frau, Anna Auzinger, Hammerschmiedmeisterin genannt, war bereits am 4.12.1838 mit gerade mal 59 Jahren verstorben. Zusätzlich ist auch auffallend, dass bei einem Zivilakt vor dem Vermittlungsamt, zwar Kinder des Xaver Auzinger auftreten, aber er schon nicht mehr. " 1843: "7. August 1843: Ignaz Auzinger Waffenschmiedsohn v K unter dem Beistand des Bierbrauers Karl Reinhold belangt seinen Schwager, den bürgerlichen Glasermeister Josef Fischer von K deshalb, weil ihm der Letztere die Ausfolglassung eines Gewehrkastens, eines silbernen Tischzeuges und 14 Ellen Leinwand, die er bei dem Beklagten zur Aufbewahrung hatte, verweigert. Josef Fischer erinnert dagegen, dass die fraglichen Gerätschaften sein Eigentum seien und er sich daher nicht herbeilassen könne solche an den Kläger zu extradieren. Keine Einigung.
Das Haus mit realen Waffen= und Hammerschmiedgerechtigkeit Gebäude: Wohnhaus mit der Waffen= und Hammerschmiedwerkstatt, Stadl und Stall unter einem Dache mit Kohlenschupfe und Wasserradstuben mit 3 Rädern, Backofen, Streuschupfe und Wurzgarten, Baumgarten, am Haus, Bienenhäusl und Hofraum. Der Begleitkommentar nennt das Datum des Grundstückstausches: der 17.2.1839. Dieser Tausch/Kauf bringt ihm tatsächlich zunächst Probleme, die er mit dem "Etikett" eines Besitzers kaschieren kann: "StA Kötzting AA XC/82: Gesuch um Wiederverleihung des realen Waffenschmiedegewerbes des Auzinger Xaver z K . Windorfer möchte mit dem Waffenhammer auf Märkte gehen und erbittet um Erlaubnis. Erst wird abgelehnt, er muss erst die Wiederverleihung abwarten. Dieses Gewerbe darf aber nur durch einen befähigten Werksführer ausgeübt werden, weil er es nicht gelernt hat. Im Jahre 1844 bittet der Waffenhammerbesitzer Windorfer erneut um den Eintrag (hier endet die Akte). Im Jahre 1846 stellt der Waffen= und Eisenhammerbesitzer Josef Windorfer (er wird ausdrücklich immer als nur der Besitzer genannt) beim Magistrat den Antrag, einen Hochofen errichten zu dürfen. Um Rücksicht auf möglicherweise - der Effekt trat aber trotzdem ein - zu stark steigende Holzpreise zu nehmen, gab der Magistrat seine Zustimmung nur unter der Auflage, dass das "Holz von den Zwieselerwaldungen bezogen werden muss". 1200 Klafter Holz werden benötigt, die über Regen und Viechtach auf dem schwarzen Regen herantransportiert werden, eine forstamtliche Genehmigung liegt vor. Windorfer Xaver und Anna IlgAm 23.9.1853 erhält der Sohn, Xaver Windorfer, vom Kötztinger Magistrat die Erlaubnis, die Röhrnbacher Wirtstochter Anna Ilg zu heiraten. Am 11.10.1853 erfolgte dann die kirchliche Trauung der beiden. Beachtliche 32 Gulden kostete mittlerweile das Kötztinger Bürgerrecht, das er im selben Jahr ebenfalls erwerben konnte. Im Jahre 1861 ist es wieder einmal der Werkskanal, der Probleme bereitet. "Beschwerde des Gemeindehirten wegen verhinderter Furth beim Kammmacherhaus wegen zuviel Holz auf dem Regen durch Xaver Windorfer. Windorfer protestiert gegen diese Beschwerde. Die Wiese ist mit dem Servitut des Viehtriebes belastet. Er wusste nichts davon, als er sie kaufte. Im nächsten Jahr wird die Trift wieder für das Vieh hergerichtet." (AA XIV 44) Fast aus dieser Zeit stammt auch die Skizze für den Neubau einer steinernen Brücke mit Gatter über den Windorfer Hammerarm in Kötzting.
Einen ähnlich langen Zeitraum umfasst auch der Streit der Grundstücksnachbarn über einen Quellenfassung am Ludwigsberg. (StA Kötzting 640/4) 1869 stellte XW den Antrag, eines seiner Mühlräder zum Betrieb einer Malzmühle verwenden zu dürfen und dies verbunden mit der Zusage, ansonsten keinerlei an der Struktur seiner Wasserläufe vornehmen zu wollen. 1870 kommt es zu einem größeren Prozess wegen der neu errichteten Wehrbauten an dem Windorferschen Hammerwerk. Dieses mal kommt der Protest von seinem Unterlieger, dem Sägewerksbesitzer Karl Lindner, der die Eichpfahlhöhe des Windorferschen Wehres bemängelt.
"Den Sägmühlbesitzerseheleuten Karl und Maria Lindner zu Kötzting, Karl Lindner Maria Lindner" Xaver Windorfer reicht auch einen Plan ein, um ein leistungsfähigeres Wasserrad in Betrieb nehmen zu dürfen, was im Endeffekt die Ursache gewesen war, weshalb er Veränderungen an der Anstauhöhe vorgenommen hatte.
1872 muss sich XW selber einem Prozess stellen, als er quer durch die frisch gepflanzte Waldung auf dem Ludwigsberg mit seinen Sand und Steinfuhren fuhr und diese stark beschädigte. Waldfrevel lautete der Vorwurf.
Aus dem Jahre 1885 haben wir auch einen ersten Bauplan, den Xaver Windorfer eingereicht hatte:
Im selben Jahr versucht er, einen Teil des Rentamtsgartens (Teil des Kirchenburggrabens) zu erwerben, was jedoch von Seiten der Regierung abgelehnt wurde. Von diesem Schriftverkehr haben wir nun seine eigenhändige Unterschrift. Im Jahre 1899 kam es zu einem Verkauf des Waffenhammers. Am 5.6.1899 erwarb Albert Altvater, ein Rentier aus Frankfurt am Main das Anwesen.
Wie oben bereits an anderer Stelle ausgeführt, wurde das Haus am Marktplatz - alte Hausnummer 138, früher Irlbeck Naz, heutzutage das Steuerbüro Kern - nach dem Grundstückstausch mit der Xaver Auzinger von der Familie Windorfer wieder zurückgekauft und nach dem verheerenden großen Marktbrand vom Juni 1867 in der heutigen auffallenden und prächtigen Form errichtet. Xaver Windorfer - obwohl das Haus im oberen Markt zwischenzeitlich seiner Schwester überschrieben war - wohnte möglichweise nicht in/ auf der Hammermühle. Nach dem Verkauf jedenfalls wohnte er mit Sicherheit als Privatier mit seiner Familie am oberen Markt, wo er dann auch am 3. Juni 1903 im Alter von fast 73 Jahren vormittags um 9 Uhr verstarb. Wie sehr die Zeit der letzten Hammerschmiede in Kötzting mit dem Namen Windorfer verbunden war, zeigt eine Ehrung aus dem Jahre 1950. Im Januar 1950 wurde groß über den Kötztinger Hammerschmied Thomas Strunz berichtet, der 40 Jahre vorher sich sogar eine Hammerschmiede beim Sägewerk Lindner eingerichtet und diese Werkstatt auch 1948 - noch mit 83 Jahren - betrieben hatte. In dem Bericht ist auch ausgeführt, wie und mit welchen Mitteln und Methoden damals ein Hammerschmied zu Werke ging. Nach dem Verkauf durch Xaver Windorfer ging es zunächst weiter mit einem schnellen Besitzerwechsel nach dem anderen. 1899 Altvater Albert 1899 Georg Haberkern, Rentier aus Schlangenbad 1902 Kühn Johann Gottlieb aus Wiesbaden 1903 Nach Zwangsversteigerung der Darlehenskassenverein Haberkern GeorgUnter der Ägide des Georg Haberkern, wurde die Hammerschmiede in eine Kunstmühle umgewandelt. Im Jahre 1899 bereits reichte er den Bauplan ein, der im Staatsarchiv in Landshut noch vorliegt.
Wie sehr diese Anlage von 1899 der von 1985 gleicht kann man gut am Festwagen der Kötztinger Hammermühle für den großen Festzug zur "900 Jahr Feier" erkennen. Neben dem technischen Neubau der Kunstmühle hatte Herr Haberkern auch die Maschinenhalle des Anwesens im Blick und stellte 1900 den Antrag auf Errichtung eines Dampfkessels.
Im Bestand der "Familienbogen" im Stadtarchiv Kötzting findet sich ein kleiner Akt über/von Georg Haberkern, aus dem wir auch den kurzen Zeitraum erfahren, in dem dieser in Kötzting gewesen war.
Ankunft - mit einem Heimatrecht von Mannheim - in Kötzting am 10.12.1899 als Kunstmühlen- und Gutsbesitzer mit dem Wohnsitz auf der Hammermühle. Am 1.9.1901 ist er dann nach Wiesbaden in die Parkstraße 96 umgezogen. Ich verstehe diesen Brief so, dass offensichtlich GH Steuerschulden bei der Stadt Wiesbaden hatte. Wiesbaden hatte vorher wohl versucht auf dem Wege der Amtshilfe durch den Markt Kötzting diese Steuern eintreiben zu lassen, was nun wegen der Eingabe GHs gestoppt wurde. Es sieht so aus, als hätten sich die hochfliegenden Pläne und die großen Summen und Ideen, die Herr Haberkern in Kötzting investiert hatte, nicht ausgezahlt, denn bereits im September 1901 geht das Anwesen durch Kauf an einen Herrn Johann Gottlieb Kern über.
Auch von/über diesem Besitzer wissen wir nichts außer seinen Namen, und, dass es nach der Zwangsversteigerung seines Besitzes dann ein in Kötzting schon lange etablierter Darlehenskassenverein gewesen war, der ab dem April des Jahres 1903 als neuer Besitzer ins Grundbuch eingetragen war. Darlehenskassenverein der Pfarrgemeinde Kötzting e.G.m.u.Haftung |
Kötztinger Anzeiger vom Februar 1900 |
Kötztinger Anzeiger vom Mai 1905 |
Anscheinend waren die Vorschläge auf fruchtbarem Boden gefallen, denn schon im Jahre 1906 folgte dann die Entscheidung, in dem Hammeranwesen eine Molkerei zu eröffnen, eine Entscheidung, die jedoch nicht unumstritten gewesen war.
Aber es half alles nichts, zwei Jahre später, im Februar 1914 zog der Kötztinger Darlehenskassenverein die Reißleine und trennte sich von dem Sorgenkind. Allerdings ging dies nur mit einem großen finanziellen Verlust, für den nun alle seine Mitglieder einzeln aufkommen mussten. Da der gesamte 1914er Jahresband des Kötztinger Anzeigers sich nicht erhalten hat, sind wir auf die Further Tageszeitung " Der Bayerische Wald" angewiesen, die den Vorgang kurz und knapp dargestellt hatten.
Dieses Engagement des Darlehenskassenvereins - von Anfang an umstritten - schien ebenfalls in eine Sackgasse zu führen und die Distriktsparkasse Kötztings sah sich genötigt klarzustellen, dass diese "Namensähnlichkeit" keinerlei Anlass gab, irgendwelche Verbindungen zwischen dem Verein und der Sparkasse zu vermuten und stellte dies auch in der Presse klar.
Kötztinger Anzeiger vom Januar 1912 |
Josef Greß und Monika Weixl
Nun also ist die alte Kötztinger Hammerschmiede als Kunstmühle wieder in Privatbesitz und gleich zu Anfang kommt es zu einem großen Brandunglück, hinter welchen sogar Brandstiftung vermutet wurde.
Josef Greß erste Frau - Monika Greß, geborene Vogl- war bereits 1903 verstorben, der Witwer heiratete erneut, seine zweite Ehefrau - erneut Monika mit Vornamen - stammte von der Herrnmühle aus Bodenmais ab.
Josef Greß erste Frau - Monika Greß, geborene Vogl- war bereits 1903 verstorben, der Witwer heiratete erneut, seine zweite Ehefrau - erneut Monika mit Vornamen - stammte von der Herrnmühle aus Bodenmais ab.
Der Bayerische Wald von 29.9.1920 |
Kötztinger Anzeiger vom 29.9.1920 |
Im Kötztinger Anzeiger ist der Vorfall etwas detaillierter beschrieben:
Von der Familie Greß gibt es einen prächtigen Grabstein im Alten Friedhof. Über das Schicksal des kleinen Mädchens wird später noch berichtet, bei der nächsten Generation.
Kötztinger Anzeiger vom April 1933 |
Georg Greß und Bauer Kreszenz
DIA-Repro 205: Dame im weißen Kleid 1922 Atelier Pleier Kreszenz Greß geb. Bauer geb. 1900 |
DIA Repro 206 ca. 1922 Atelier Pleier Georg Greß Hammermühle geb. 1900 |
Der Müller Greß Georg - Sohn des Joseph Greß und der Vogl Monika - heiratete am 17.3.1923 die Schneidermeisterstochter Kreszenz Bauer, die Tochter des bekannten "Christianschneiders" vom Voglhof im oberen Markt.
Georg Greß übernimmt bald darauf das Anwesen, wobei er sich finanziell sehr strecken musste, weil er einen Zinssatz von 12 (!) Prozent zu bedienen hatte, wie er selber Jahrzehnte später über diese Anfangszeit schreibt.
Briefkopf der Hammermühle von 1946 eines Schreibens von Georg Greß |
Auch als - beginnend ab dem Jahre 1926 - eine Omnibuslinie Kötzting - Bodenmais eingerichtet kam das große Anwesen gerade recht, um einen Unterstellmöglichkeit für den Wagen zu finden.
Ob Unterstellmöglichkeit für den Omnibus oder das zeitweilige Schlachthaus für einen Pferdemetzger, das umfangreiche Anwesen ermöglichte es der Familie Greß, die unterschiedlichsten Untermieter aufzunehmen. Max Kroher, der schneidige Motorradfahrer auf dem oberen Bild betrieb auf der Hammermühle eine eigene Werkstatt.
DIA-Repro 3521 das Motorrad des Herrn Kroher in der Auwiese bei der Hammermühle. Im Hintergrund kann man die Eisenbahnbrücke über den Werkskanal erkennen. |
DIA-Repro 2048 Panoramabild Kötztings mit der Hammermühle - noch zusammenhängend - und der Eisenbahnlinie |
Foto Josef Bock - wohl um 1940 - Die Hammermühle |
Im Jahre 1935 kam es in der Hammermühle zu einem schrecklichen Unfall, die kleine, 9 jährige Maria Gress kam mit ihrer Schürze in den Transmissionsriemen des Antriebes und starb noch vor Ort.
Kötztinger Anzeiger vom Juni 1935 |
Im Jahre 1936 kam es in Kötzting zu einem Kinder-Handwerker-Umzug
DIA-Repro 3260 Festzug in der Holzapfelstraße um 1935/6 vorne der Wagen der Schuster, dahinter die Hammermühle, mit Mütze Max Greß. |
Hier noch einige Bilder von diesem Festzug mit dem Modell der Hammermühle
DIA-Repro 1083 Handwerkerumzug ca. 1935, Modell der Hammermühle, Hausladen Alois. |
DIA-Repro 1082: Handwerkerumzug. ca. 1935, vorne mit Müllermützen Georg geb. 1924 und Max Greß, Neuberger Gustl mit Hut, Hausladen Alois, dahinter ein Modell der Hammermühle. |
Greß Kreszenz, geborene Bauer, verstarb im Jahre 1978, ihr Mann, Georg Greß erst 8 Jahre später 1986 mit 86 Jahren.
Das Leben am und mit dem Wasser:
Der Fluss war immer präsent in der Hammermühle. Entweder zeigte er sich bei Hochwasser mit seinen negativen Seiten oder war ein Quell der Freude im Hochsommer für die vielen Kinder, die draußen in der Hammermühle mit ihren Familien lebten, die zum Teil als Flüchtlinge in Kötzting gestrandet waren. Aber auch die "normalen" Unterhaltungsarbeiten der Uferbefestigungen und Wehre gehörten zum Lebensalltag am Fluss.
DIA-Repro 1671 Wasserbau Hammermühle ca. 1955 v. li. Kind Marianne Greß (Zoglmann), Paula Greß, Kreszenz Greß |
DIA-Repro 1672 Wasserbau vor der Hammermühle ca. 1955, Mann mit Hosenträgern von hinten Georg Greß geb. 1900 |
DIA-Repro 1673: Wasserbau vor der Hammermühle ca. 1955, rechts Paula Greß |
Foto Josef Barth Hochwasser bei der Auwiese |
Vieles änderte sich mit der Hochwasserfreilegung. Auch wenn die Idylle danach fehlte, so war doch die Sicherheit vor dem Hochwasser das höherwertiger Gut.
Sammlung Serwuschok: Die Hochwasserfreilegung beginnt |
DIA Kreisfilmbildstelle: die neuen Stauanlagen am Regen als Ersatz auch für den entfallenen Werkskanal. Foto ca. 1984 |
Die Hammermühle als Wohn- und Arbeitsplatz
Auch wenn die nächste - und die übernächste - Generation bereits heranwächst, so ist es eine Großfamilie auf der Kötztinger Hammermühle, bei der, wie bei vielen anderen Kötztinger Handwerksbetrieben, die Belegschaft auch noch zur Großfamilie zählte.
DIA-Repro 3004 Hammermühle nach 1949 Mühle bereits aufgestockt, Fresko von Walter Heisig |
Die Großfamilie Greß - und Nachbarskinder bei der Heuernte in der Auwiese |
DIA-Repro 1593 Heuernte ca. 1960 v.li. Marianne Greß(Zoglmann), Georg Greß (Großvater der Kinder), Maxi Greß, Gabi Greß (Baumgartner) Ingrid Schmitt Freundin der Familie |
DIA-Repro 1596 Hammermühle Belegschaft: von rechts Horst ?, Gmeinwieser Karl, Hartl Sepp, Greß Georg, Bielmeier Hofern, mit dunklem Hemd Georg Greß geb. 1900 |
Foto Josef Barth um 1950 Sgraffito von Prof. Walter Heisig |
Foto Josef Barth um 1950 Sgraffito von Prof. Walter Heisig |
Foto Josef Barth um 1950 Sgraffito von Prof. Walter Heisig |
DIA-Repro 1670 der An- und Abtransport bei der Kunstmühle Greß |
Sammlung Serwuschok Greß Gabi (Baumgartner) |
Sammlung Serwuschok Greß Georg jun. |
Sammlung Serwuschok: 825: Detail aus der Kunstmühle |
Sammlung Serwuschok: Gress Schorsch |
Die Großfamilie Greß
Nach der Generation Greß Georg und Kreszenz Bauer waren es dann Gress Schorsch und Paula Neuberger, die die Mühle weiter betrieben.
Die Tochter Marianne heiratete Werner Kretschmer und war zusammen mit ihrem Mann - und nach dessen überraschenden frühen Tode auch allein - eine unermüdliche Chronistin Kötztings und wird wohl immer mit ihrer Drogerie und dem Fotolabor in der Herrenstraße in Verbindung gebracht werden. Der Arbeitskreis Kötzting verdankt ihr - in der Zusammenarbeit mit Frau Rabl-Dachs - den Großteil unserer umfangreichen Bildersammlung.
Von Frau Kretschmer haben wir auch viele Bilder über die eigene Familie in der Sammlung, die auch ein Zeugnis geben können von einer unbeschwerten Kinder- und Jugendzeit in Kötzting in den 40er und 50er Jahren.
DIA-Repro 58 Foto Josef Bock: Kommunionkinder 1945 von links Marianne Greß (Kretschmer), Muschi Högerl, Schmitz(beck) Annemarie (Wallner) , Haase Enno, Gruber Ferdl. |
DIA-Repro 59 Fasching 1948 v.l. Scheuerlein (Müller) Rosemarie, Gruber(Schnabel) Gertrud, Kroher Traudl, Greß (Kretschmer) Marianne |
Einschub Fronleichnam:
Die Fronleichnamsprozession bei der Hammermühle
Bis zum Juni 1973 - damals zum letzten Male - wurde an der Hammermühle einer der vier Altäre für die Fronleichnamsprozession aufgebaut und der lange Zug dieser Prozession zog alljährlich hinaus in die grünen Auen bis zum Greß.
KUSW683 Die Kommunionkinder des Jahres 1973 in der Fronleichnamsprozession |
KUSW683 Die Kommunionkinder des Jahres 1973 in der Fronleichnamsprozession auf dem Weg zur Hammermühle |
Einschub Ende
Der Sohn Greß Max errichtete an Kötztings neu entstandener Ortseinfahrt am Dampfbachsee eine freie Tankstelle.
und Greß Georg übernahm den väterlichen Betrieb.
DIA-Repro 1920 Familie Greß Weihnachten 1938 v.li. Sohn Georg Greß 2,Mutter Kreszenz Greß mit Kind Marianne (Kretschmer)Vater Georg Greß, Sohn Max Greß |
DIA-Repro 1893 3 Burschen ca. 1948 im Gasthof Dreger v.li. Georg Greß, Georg Dreger, Irlbeck Mich |
DIA-Repro 1894 4 Burschen im Gasthof Dreger v. li. Georg Greß, Dreger Schorsch, Irlbeck Mich, Ehemann Siegfried |
DIA-Repro 1896 Winter in der Hammermühle rechts Georg Greß |
Ende der 30er und herauf bis in die 50er Jahre gab es in Kötzting drei Männer, die sich privat der Fotografie verschrieben hatten und für alle drei war immer auch die Hammermühle und ihre Bewohner ein lohnendes Objekt.Barth-Josef Nr. 83 MMZ 020 Blick vom Lindner flussaufwärts mit dem Lindnerwehr (direkt hinter der Hammermühle) , dem Saghäusl und großen Straßenkreuzung im Hintergrund.
Siegfried Ehemann, ein anderer Fotograf nutzte sein Talent, um seine Freunde - darunter auch Greß Schorsch - in der malerischen Idylle der Hammermühle in Szene zu setzen.Foto Ehemann: v.l. x,x, Dreger Karl, Greß Schorsch, Rümmelein
Foto Ehemann: Auf dem Lindnerwehr
Foto Ehemann: von links Georg Gress und Georg Dreger
Foto Ehemann: Gress Schorsch vor dem Gartenhaus im Hammermühlgarten.
Foto Ehemann: das obige Gartenhäuschen mit der "Bschlacht" der Hammermühle, also der Uferbefestigung, und dem Lindnerwehr. Im Hintergrund die Landstraße hinein ins Zellertal.
Barth-Josef Nr. 83 MMZ 020 Blick vom Lindner flussaufwärts mit dem Lindnerwehr (direkt hinter der Hammermühle) , dem Saghäusl und großen Straßenkreuzung im Hintergrund. |
Siegfried Ehemann, ein anderer Fotograf nutzte sein Talent, um seine Freunde - darunter auch Greß Schorsch - in der malerischen Idylle der Hammermühle in Szene zu setzen.
Foto Ehemann: v.l. x,x, Dreger Karl, Greß Schorsch, Rümmelein |
Foto Ehemann: Auf dem Lindnerwehr |
Foto Ehemann: von links Georg Gress und Georg Dreger |
Foto Ehemann: Gress Schorsch vor dem Gartenhaus im Hammermühlgarten. |
Foto Ehemann: das obige Gartenhäuschen mit der "Bschlacht" der Hammermühle, also der Uferbefestigung, und dem Lindnerwehr. Im Hintergrund die Landstraße hinein ins Zellertal. |
Der Müllermeister Georg Gress war auch langjähriges Mitglied der Kötztinger Feuerwehr, Kötztinger Stadtrat, Kreishandwerksmeister und auch Theaterspieler.
DIA-Repro 2068 Feuerwehrjahrtag 1989 MZ Urkunden an langjährige Mitglieder, Neumeier Bäcker, Georg Greß, Josef Bottenhofer, links Bürgermeister Zellner, rechts Heinz Schötz und hinten Miethaner |
Sammlung Serwuschok: Kötztinger Stadträte im Januelsaal. V.l. Die Stadträte Karg - Tutter - Gress - Heiduk - Kerscher |
Treffen der Kötztinger Kreishandwerksmeister:
Pfingsten im Hause Greß
Georg Greß als Brautführer.
Bereits 7 Jahre zuvor war Georg Greß zum ersten Male Brautführer gewesen. Zusammen Heinrich Pongratz - meinem im Herbst 1944 an der Ostfront gefallenen Onkel - komplettierten sie das Pfingstbrautpaar von 1944 Xaver Huber und Gruber Rosa.
Pfingstbrautpaar von links: Pongratz Heinrich - Gruber Rosa - Huber Xaver - Greß Schorsch |
Im Jahre 1951 nahm mein Vater - der Bäckermeister Clemens Pongratz - die Wahl zum Kötztinger Pfingstbräutigam an und wählte zwei seiner engen freunde, Ehemann Siegfried und Georg Gress als seine beiden Begleiter.
Pfingstmontag 1951 im Hause Pongratz v.l. Siegfried Ehemann, Clemens Pongratz, Greß Schorsch |
Pfingstmontag 1951 Brautzug Siegfried Ehemann, Müller Gitta, Clemens Pongratz, Greß Schorsch |
Einschub:
Es war derselbe Freundeskreis der - kurz zuvor - bereits zusammen einen Slapstick-Film drehten mit dem Titel: Ist die Hausfrau aus dem Haus. Für die Premiere der öffentlichen Vorführung gestalteten sie sogar eine eigenes kleines Programmheftchen.
Dieser Kurzfilm war bereits einmal Thema eines eigenen Blogbeitrages und wird sicherlich auch in den nächsten Jahren immer wieder einmal öffentlich im Rahmen des Film-Festes aufgeführt werden.
Dieser Kurzfilm war bereits einmal Thema eines eigenen Blogbeitrages und wird sicherlich auch in den nächsten Jahren immer wieder einmal öffentlich im Rahmen des Film-Festes aufgeführt werden.
Sammlung Pongratz: Papierfraß am Programmheftchen |
Szene aus dem Film, als dort die Welt noch in Ordnung war: v.l. Klaus Rümmelein, Georg Dreger, Karl Dreger, Clemens Pongratz und Greß Schorsch. |
Das Casting vervollständigten Klaus Rümmelein als der Ehemann und Huber Xaver als der Hauswirt.
Einschub Ende
Marianne Greß als Pfingstbraut.
Im Jahre 1955 hieß der Kötztinger Pfingstbräutigam Hans Mühlbauer und einer seiner beiden Brautführer war Georg Barth gewesen. Im Jahr drauf - 1956 - vertauschten die beiden ihre Rollen. Barth Georg wurde der neue Pfingstbräutigam und Hans (John) Mühlbauer und Haymo Richter waren die beiden Brautführer. Als seine Pfingstbraut konnte Georg Barth Marianne Greß gewinnen.
Sammlung Herholz: Foto Kretschmer. Der Brautzug auf dem Weg von der Hammermühle herein in die Stadt. V.l. Hans Mühlbauer - Marianne Greß - Barth Georg - Haymo Richter |
Sammlung Herholz Foto Kretschmer: V.l. Hans Mühlbauer - Marianne Greß - Barth Georg - Haymo Richter |