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Montag, 1. April 2024

Die historische Mühlenwanderung

Von Grafenwiesen bis zum Lindnerbräu
eine historische Wanderung

 
Nachdem der erste Versuch einer Vermischung der "Historischen Einkehr" mit einer Wanderung im Jahr 2023 sehr erfolgreich verlaufen ist, machen wir uns daran, dieses Format in mehrerlei Hinsicht noch ein wenig zu erweitern.

  • Wir werden am Samstag den 20. April 2024 um 16.00 Uhr  im Kötztinger Hauptbahnhof  in die Eisenbahn einsteigen und gemeinsam bis nach Grafenwiesen fahren.
    Für die Personen, die schon lange nicht mehr mit dem Zug gefahren sind, hier ein Hinweis:  Die Fahrkarten müssen im Zug erworben werden.  Natürlich können uns Teilnehmer auch direkt am Bahnhof in Grafenwiesen erwarten.
    Die Fahrtzeit sollte weniger als  Minuten dauern.
  • Die Abfahrt in Kötzting Hauptbahnhof (soviel Zeit muss schon sein) ist um 16.02 Uhr. Wer im Bahnhof Kötzting-Zellertal zusteigen möchte, hat halt dann weniger Zeit, um den Begrüßungstrunk zu genießen.....
  • In Grafenwiesen angekommen, beginnen wir eine Wanderung entlang des Weißen Regens, von Mühlenstandort zu Mühlenstandort.
  • Wir werden unterwegs an einer Brotzeitstation eine Pause einlegen.
  • Danach geht's weiter von Mühle zu Mühle, bis wir schlussendlich beim Lindner-Bräu, der früheren Herrensäge,  unser traditionelles "Einkehrmenue"  kredenzt bekommen.





So stilvoll wie es der Kötztinger Hauptlehrer Josef Bock im Jahre 1938 hier abgebildet hat, werden wir uns wohl nicht fortbewegen können, und auch bis zum Bahnhof Watzlsteg werden wir nicht fahren; trotzdem ist dieses Bild ein gutes Beispiel für unser Unterfangen.

Foto Josef Bock

Wir steigen also bereits am Bahnhof Grafenwiesen aus und beginnen von dort unsere Wanderung. Von diesem Bahnhof in Grafenwiesen, haben wir sogar aus der Feder von Mathias Heilmeier eine historische Zeichnung.

Grafenwiesen vom 29. Mai 1899 

Wir gehen längst durch den Grafenwiesener Park und können auf dem Wehr bei(m) Zittenhof den Weißen Regen zum ersten Male überqueren.
Foto Pongratz Zittenhof



Grafenwiesen mit Zittenhof um 1930
Diese kleine Siedlung - flussabwärts von Grafenweisen -  hat eine sehr lange Geschichte als eine kleine adelige Hofmark.  Ein früher Hofmarksherr Mooshammer aus Zittenhof steht in engem Zusammenhang mit dem Braurecht des heutigen Hotels zur Post. Spätere Besitzer hatten verwandtschaftliche Beziehungen zu den Schierlitz in Thenried.
Auf dem Weg weiter in Richtung Kötzting kommen wir an einem historischen Mühlenstandort vorbei, bei dem heute nichts mehr an eine Mühle erinnert: die Lutzengeiger-Mühle. 
Lutzengeigermühle

Die Katasternummer 18 1/2 verweist auf eine Abspaltung der Hausnummer 18 im Grundsteuerbereich von Voggendorf und damit ist auch bereits die Verbindung zur nächsten Mühle hergestellt.
An die Lutzengeigermühle erinnern nur noch die deutlich sichtbaren Werkskanäle.
Foto Pongratz Lutzengeigermühle



Es geht weiter auf der Straße in Richtung Fessmannsdorf. Die Fessmannsdorfer-Mühle - früher sehr lange Zeit in Besitz einer Familie Hofbauer - ist ein sehr alter Mühlenstandort und hat im Grundsteuerkataster von Voggendorf die Hausnummer 18. Der Namensgeber der vorherigen Mühle - Geiger - hatte eine Tochter des Fessmannsdorfer Müllers Hofbauer geheiratet.
Foto Pongratz März 2024: die Fessmannsdorfer Mühle





Die Familie der Hofbauer war eng mit Kötzting verbunden. Nicht nur, dass Mitglieder dieser Familie manchen Zeiten Kötztinger Bürger geworden und so von Zeit zu Zeit in den Kötztinger Wirtshäusern bei Raufereien aktenkundig geworden waren, auch bei der Entstehung des heutigen Lindnerbräus war Hofbauer mit im Spiel.
Plan des Paulus Hofmann, um einen neuen Mühlenstandort genehmigt zu bekommen ca. 1650


Als in Kötzting im Jahre 1741 die vom Markt unerwünschte und vom Sagmüller Paulus Hofmann gegen Widerstände durchgesetzte "Filialmühle" - historisch gelegen zwischen der Sagmühle und der Hammermühle - abgerissen wurde, erwarb Hofbauer das Baumaterial und erbaute damit die neue - später Lutzengeiger genannte - Mühle flussaufwärts seiner eigenen Sagmühle. .


Weiter gehts in Richtung der Fessmannsdorfer Häuser beim Herrenweiher, wo wir auf einem Wiesenweg - Grafenwiesener Kirchenweg - ein Stück Regenaufwärts gehen, um über das Stauwehr des Sperlhammer Kraftwerks den Regenfluss zu überqueren.
Foto Pongratz Stauwehr Sperlhammer




Der nächste Mühlenstandort ist die Multerer- oder Erbermühle, aus der dann ab 1830 der "Sperlhammer" entstanden ist, eines der ersten Eisenwerke im Bayerischen Wald.
Die Sperlhammer Sägemühle im Jahre 2012: Foto von Erich Stauber

Sammlung Stadt Bad Kötzting 

Sammlung Stadt Bad Kötzting 
Im Hause Sperlhammer werden wir eine kleine Brotzeit zu uns nehmen können, sozusagen die Vorspeise für unser späteres Abendmenue.
Foto Pongratz Sperlhammer

Nun geht es durch eine spektakulär grüne Auwiese zurück an den Regenfluss und beim "Gänskragen" wechseln wir wieder die Flussseite und sind dann bereits im "Marktgeding" der Stadt Bad Kötzting.
Es folgt der Hedwigsfall, eine Stauanlage, welche das Wasser sowohl für die Wiesmühle aufstaute als auch uns Kötztingern früher ein tolles Freibad ermöglichte. 
Krämerarchiv 1-112


Diese Mühle,  als "Wissing" oder "Wiesing"  bezeichnet, steht in den frühen Salbüchern des 14. Jahrhunderts als ein eigenständiger Ort neben dem Mart Kötzting. Die Besitzer dieser Wiesmühle waren später Marktlehner und Bürger des Marktes Kötzting. 

Foto Pongratz  Hutwöhr
 
Serwuschok Luftaufnahmen

In einem Salbuch/Steuerliste des Klosters Rott vom letzten Drittel das 14. Jahrhunderts wird noch zwischen den Mühlen (mola) des Marktes "Chotzting" und der in "Wising" unterschieden.

Im Markt Kötzting herinnen folg(t)e zuerst die Marktmühle, die dann ein Opfer der Kötztinger Hochwasserfreilegung wurde.

Foto Pongratz 

Danach schließt sich die Sagmühle an,  die wir hier in der Auflistung aber eigentlich auslassen müssten, da diese ihre Kraft nicht aus dem Regenfluss sondern vom Gruberbach erhält. 
 
Serwuschok Luftaufnahmen


Weiter geht die Wanderung zur Hammermühle, an deren - alten - Werkskanal wir bereits vorher vorbeigegangen sind.
Serwuschok Luftaufnahmen

 Das Ziel der Mühlenwanderung ist die frühere Kötztinger Herrensäge und spätere Sagmühle des Carl Lindner. Dieser bekam bereits im Jahre 1873 die Genehmigung, auf seinem Anwesen auch eine Brauerei zu errichten, der heutige Lindnerbräu.  

Zwischen der Hammermühle und der Sagmühle, - etwas oberhalb der Stelle, auf der man auf dem obigen Foto das "Lindnersche Saghäusl" erkennen kann  - befand sich noch der Vorläuferbau dieser Herrensäge, der - siehe oben bei der Fessmannsdorfer Mühle  - später abgerissen und vom Hofbauer aufgekauft wurde.
Beim Lindnerbräu werden wir uns dann wieder verwöhnen lassen und zwischen den einzelnen Gängen des "Einkehrmenues" gibt es dann vieles an historischen Bildern, Plänen und Geschichten zur Mühlengeschichte.

Also Termin vormerken: 20.April 2024

Die Anmeldung der Teilnehmer - es ist nur eine begrenzte Anzahl an Teilnehmern möglich - erfolgt wie immer über die Kötztinger Tourist-Info.



Dienstag, 21. März 2023

Geschichte(n) - Wandern - Online

Es war im März 2020, als alle unsere Pläne sich in Luft auflösten, zuerst war es vorbei mit der Einkehr und danach auch noch Essig mit dem reinen Wandern....
Die Alternative fand dann in einer virtuellen Wanderung im Internet statt, in diesem Blog..... aber schön ist etwas anderes. Aber kaum sind drei Jahre vergangen, schon gibt es einen Neuansatz,
Am 22. April können wir uns dann tatsächlich zum ersten Male zu einer historischen Einkehr aufmachen.
 




 
Wir treffen uns also am "Roten Steg"  und dann geht's los....  
(hier geschah übrigens 1699 ein blutiger Mordfall, vermutlich stammt von daher auch der Name)
Dabei geht es hier natürlich auch um die Anfangsgeschichte des FC-Stadions, die Auwiese, Die Hochwasserfreilegung bis hin zur Anlage unseres Kurparks und die Hammermühle  und Herrensäge. 


Roter Steg und Fußballstadion
  Danach wechseln wir hinüber zum  Spatiliweg, und auch bei diesem "Flurnamen" gibt es eine nette Anekdote über die Namensentstehung
Der Spatiliweg (Photo Serwuschok Großumschlagsammlung)

  Wir kommen vorbei an der Magdalenenkapelle 
Magdalenenkapelle und Grotte Aufnahme von Mathias Heilmeier um 1900

die Magdalenenkapelle und die Kötztinger Naturfreunde, nun "Freunde der Natur" bei der Restaurierung
(Photo Serwuschok Großumschlagsammlung)



Weiter geht's zum Waldschmidthaus, dessen Entstehung mit der Hoffnung auf einen Eisenbahnanschluss fest verbunden ist.
REPRO Arbeitskreis Heimatforschung


Dann sind wir schon in der Fabrikanlage in Regenstein - nun in Besitz der Familie Wanninger

Steinbach


 Wir blicken auf hinüber auf die andere Seite des Weißen Regens: dort war einmal ein RAD Lager für Mädchen und Frauen.
RAD-Lager am Gehsberg Photo Josef Bock

Gleich daneben, im Steinbachtal, geht die Kötztinger Industriegeschichte weiter
Holzschleifanlage im Steinbachtal Photo Josef Bock


Die nächste Station liegt gleich um die Ecke, denn schon taucht Harras auf, in den Anfängen ein Eisenwerk des beginnenden 19. Jahrhunderts, später spezialisiert auf Pappen und Holz
Photo von Alexandra Hartinger Frühjahr 2019

Gleich hinter Harras liegt eine malerische Flusslandschaft mit mäandrierenden Flussarmen, Brücken und Wöhrden, eine Landschaft, die ihr Gepräge durch die Lärnbechermühle erhalten hat.
Bild von Josef Barth sen.
 Der Besitzer der Lärnbechermühle hat sich einen langen und intensiven Rechtsstreit mit Windorfer Xaver von Harras über die Brücken- und Wegbenutzung geliefert.


 Dann natürlich der  Blaibacher See, die Gründe für dessen Entstehung, mit  Namensstreit und der Umweltproblematik, ausgehend von der Papierfabrik in Teisnach

(Photo Serwuschok Großumschlagsammlung)

Am anderen Ufer erkennt man die Pullinger Mühle




Am Ziel unserer Wanderung liegt dann der "Fischer-Naz" mit der Familie Höcherl und deren historischen Fischrechte auf dem Regenfluss.

Pulling

 Und dann gäbs auch noch den Eisenbahnbau Cham- Kötzting
Aquarell von Mathias Heilmeier entstanden um 1900


 Beim “Fischer Naz" lassen wir uns dann mit einem Drei-Gänge-Menü verwöhnen. Zwischen den einzelnen Gängen kann ich dann die Bilder nachliefern, die zu den Stationen und Erzählungen passen, die sich während der Wanderung ergeben haben . 
Wie man in dieser Kurzfassung sieht, steckt in den Häusern auf dem Weg nach Pulling eine Menge an Geschichte und Geschichten und was man sich erwandert, kann man sich auch besser merken.



Zukunftsmusik:

Wie könnte solch eine "Historische Wanderung" dann noch ausgebaut werden? Hier ein paar Ideen

1. mit anderen Wanderstrecken



Geschichtliche Wanderung Zellertal :  über Ludwigsberg - Galgenberg - Dachsenbühl - Weißenholz - Stockmühle - Kaitersbacher Mühle - Leckern (Töpferei Zaborsky)
optional Picknick beim "Reimwirt"
Grub - Gruber Mühle - Strohhof - Schlossbereich - letztes Gefecht der US-Armee -
Menue z.B. beim Fechter : mit Bildmaterial zwischen den einzelnen Gängen des Menüs

Geschichtliche Wanderung Regental: wir fahren mit der Bahn bis nach Watzlsteg  am Bahnhof Watzlsteg (egal ob mit der Bahn von Kötzting oder Lam) dann Watzlhof (früher in Besitz des Marktes Kötzting)  - Engelmühle - Zittenhof - Fessmannsdorf - Sperlhammer
optional Picknick im Gut Sperlhammer
weiter gehts zur Wiesmühle - Sagmühle - Hammermühle
Menue z.B. im Spielekasino mit Bildmaterial zwischen den einzelnen Gängen des Menüs

Geschichtliche Wanderung Haidstein: Treffpunkt Urtlbachplatz (historisch Kroith) - Gehstorf - Gadsdorf - Ried - Haidstein -
Menue z.B. im Hotel Bayerwald in Liebenstein mit Bildmaterial zwischen den einzelnen Gängen des Menues
- Bachmeierholz - Zeltendorf -

  2. Zusatzmodule

Musikanten erwarten uns an besonderen Orten.
Picknick mit ausgesuchten lokalen Lebensmitteln: Bier - Käse - Gselchtes - Gemüse aus lokaler Erzeugung und an Orten, zu denen man normalerweise keinen einfachen Zutritt hat..