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Donnerstag, 31. Dezember 2020

Kötztinger Häuserchronik - alte Hausnummer 11 beim Kronfeldner

 Das "alte Kötzting" bei der Uraufnahme bei der beginnenden Landvermessung hatte 159 Anwesen.

Der Geschichte dieser Bürgerhäuser und ihrer Bewohner nachzuspüren und sie zu dokumentieren, ist das Ziel dieser Häuserchronik.
Die Anfänge und die Entwicklung unserer Heimatstadt können von der Teilung der Urhöfe bis hin zur Auswahl als Landgerichtsort in einem einleitenden Blog nachgelesen werden.

Beim Kronfeldner


Leider sind die Besitzer dieses Kötztinger Anwesens - vom Steuerstatus her - nur als Häusler eingetragen, womit all die Archivalien, die zeitlich über die Briefprotokolle hinwegreichen, nicht genutzt werden können, da mit diesen nur die Marktlehensbesitzer einigermaßen zuverlässig entschlüsselt werden können. Dieses "Haus" jedoch hat für die Beweisführung jedoch einen großen Vorteil. Es liegt benachbart an zwei eindeutigen Landmarken, die in den Kötztinger Archivalien immer wieder auftauchen: der linke Seugen (Seikhen)brunnen und der Hütanger.


Detail aus Kötztings Uraufnahmeblatt von 1831: Rot umrandet: das Anwesen mit der Hausnummer 11
Pfeil oben der Linke Seikhenbrunnen und der Pfeil rechts zeigt auf das Flurstück mit der Nummer 44,
welches für alle Grundstücke in Besitz des Marktes Kötzting steht.





Walter Gabriel

Wir wissen, dass im September des Jahres 1710 die Erben des - 1704 verstorbenen - Walter Gabriel das "Häuschen uf dem Hütanger entlegen" an Maria Häfelder, der Frau des Jakob und einer Schwester der erbenden Kinder, verkauft haben. Mit anderen Worten: Frau Häfelder ist eine Tochter des verstorbenen Vorbesitzers Gabriel Walter. 
Mit dieser Aussage können wir nun versuchen, mehr über den Vorbesitzer herauszufinden und unter Umständen sogar auf weitere Vorbesitzer schließen zu können. 
Am 14.4.1665 heiratete Walter Gabriel aus Haibühl eine Kötztingerin namens Anna Henn und es ist sehr wahrscheinlich, dass Walter damit in das Kötztinger Haus eingeheiratet hat. 
Pfarrmatrikel Kötzting Pfarrmatrikel Band 1 Seite 217 
die 11. Gabriel Walter filius legitimus de Haybichl cum Anna Hennin filia legitima von Közting.....

Das Ehepaar Walter bekam 8 Kinder
Anna            21.2.1666 verheiratet mit dem Kötztinger Nachtwächter Hans Miller
Leonhard     26.11.1667
Andreas       15.09.1669
Maria           4.9.1670   verheiratet mit Jakob Häfelder
Andreas        2.8.1673
Margaretha   18.3.1676
Georg            9.10.1678 und
Katharina      27.7.1680 ledig

Gabriel Walter taucht in einigen Schriftstücken des Marktes Kötzting auf, die alle einen Hinweis auf seine Armut geben. 1676 erhält er als Jahresgehalt(!) vom Markt 1(!) Gulden für seine Arbeit als Schweinehirte. 1677 erscheint er mit 23 Kreuzern dafür, dass er im Rathaus in der Ratsstube ein neues Fenster (hier wohl eine neue Glasscheibe) in ain neue Ramb eingericht. Im selben Jahr, als Glaser bezeichnet, gibt's 2 Kreuzer für 2 neue Fenster im Rosshuetterhaus. 
Im Jahr darauf, 1678, lässt er sich als Nachwächter anstellen und erhält als Drangeld 12 Kreuzer ausgezahlt. In seinem Beruf als Nachtwächter ist er auch für den Pfändterstall im oberen - dem Chamer Tor - zuständig. Im Rechnungsbuch von 1680 ist vermerkt, dass er bei einer Pfänddung geschlagen worden ist. Der Nachtwächter war auch Flurwächter und hatte zu kontrollieren, dass niemand das Verbot des Alleinehütens übertrat. Wurde jemand dabei ertappt, so kamen dessen Tiere in den Pfändterstall und mussten dort gegen Gebühr ausgelöst werden.
Auch als Taglöhner ließ er sich verpflichten: 1681 erhielt er 1 Gulden und 12 Kreuzer für "unterschiedliche Flickarbeit an Markht gehörigen Weihern"




Jakob Häfelder und Maria

Briefprotokolle Kötzting P 5 
Kaufsbeschreibung per 45 fl
Weyl: Gabriel Walters gewesten Burgers alhir seel: nachgelassene Khinder nambens
Anna Hansen Millers Nachtwachters alhir Eheweib......


Aus dem Briefprotokoll P5 wissen wir, dass Häfelder Jakob die Tochter von Gabriel Walter geheiratet und später dann von den Geschwistern das Haus gekauft hat. 1709 bereits bezahlt Jakob Häfelder für das Kötztinger Bürgerrecht 4 Gulden, das aber erst Rechtskraft erhält, als er im September des Folgejahres dann tatsächlich ein Kötztinger Anwesen besitzt. Bis dahin gilt er - auch in den Urkunden - als purer Inwohner, Bürgerrechtsgebühr hin oder her. 
Beim Spital Kötzting nimmt das Ehepaar 30 Gulden als eine Hypothek auf das "Bürgerhäusl zunegst dem Huetthaus" auf.

Jakob Häfelder, Fluderknecht und Häusler genannt,  und seine Frau verkaufen am 17.8.1745 ihr Haus am Hütanger an den Kötztinger Schlosserssohn Benno Strasser. um 120 Gulden.
Mit im Kaufpreis inbegriffen ist "2 Trichel und 1 aichenes Tischel in der Stuben". Ein Jahre lang die freie herberge in der Stube haben sich die Verkäufer ausbedungen, und auch die 30 Gulden Schulden beim Spital Kötzting sind erwähnt. 50 Gulden habe der Käufer sofort zu bezahlen und den Rest dann in 3 Jahresraten jeweils zu Bartholomaeus.

Benno Strasser

Drei Jahre später finden wir einen neuen Hausverkauf von Häfelder an einen neuen Käufer. Was könnte da passiert sein?.
Wenn man in den vorhandenen Briefprotokollen nach Strasser sucht (Hausnummer 111 heutzutage Haas in der Holzapfelstraße) dann findet sich ein Hausverkauf der Witwe Anna and den Sohn Benno im Jahre 1746, also zu einem Zeitpunkt, an dem der Besitzübergang Häfelder/Strasser gerade angelaufen war. Es steht also zu vermuten, dass Benno Strasser den Verkauf rückgängig gemacht hat, durchaus zum Nachteil von Jakob Häfelder, der dann - 1748 - nur einen geringeren Kaufpreis erzielte


Georg Meidinger und Theresa Baumgartner

Am 5. April kommt es nun endgültig zum Verkauf, dieses mal ist Jakob Häfelder bereits Witwer und verkauft das Haus um 84 Gulden an den Thalersdorfer Inwohnerssohn Georg Meidinger. Auch hier sind die 30 Gulden Spitalhypothek wieder Bestandteil des Verkaufsbriefes. 
Das Kötztinger Bürgerrecht ist teuerer geworden. Während Häfelder noch 4 Gulden berechtnet wurden liegt die Gebühr 40 Jahre später bereits bei 7 Gulden 30 Kreuzer, fast doppelt so viel. 
Natürlich übernimmt Meidinger lieber die Hypothek. als diese in bar zurückzuzahlen und in der Schuldverschreibung. Nun haben wir eine neue Ortszuschreibung für das Haus: gelegen "unterhalb des Linkhenseugen Prun". Dieser Brunnen ist für viele Wiesenbesitzer in dem Bereich östlich der Hausinger Straße eine wesentlicher Grund für eine ertragfähige Wiese. Wir sind noch Jahrzehnte von den wissenschaftlichen Düngerkennnissen entfernt. Eines der wichtigsten Mittel, im eine Wiese auch zweimal im Jahr mähen zu können, ist die Wiesenwässerung. Die Wasserabgabe dieses Brunnens an die Unterlieger ist in verbrieften Protokollen tageweise geregelt.
Im Sommer 1749 schließt Georg einen Heiratsvertrag mit seiner Frau, Theresia, welche er bereits im Vorjahr geheiratet hatte. Ihr Heiratsgut von 50 Gulden widerlegt er mit seinem Haus, bezahlt seine Restraten an Häfelder Jakob und erhält von diesem die Quittung, dass er alle Raten bezahlt habe.  
Im Jahre 1753 hat er es sich mit dem Kötztinger Magistrat verscherzt und wird zu einer Stockstrafe - nicht Schlagen mit einem Stock, sondern eingespannt in einen Stock - von einer Stunde von Kammerer und Rat des Marktes verurteilt.
Was hatte er angestellt: er hatte "ohne Vorwissen des Rats 2 ledige Weibsbilder in die Herberge genommen" und " ist auf Citation zu gewohnlicher Ratszeit nit erschienen"
Er hatte also 2 Mieterinnen aufgenommen und war dann, als er sich vor der Ratsversammlung verantworten sollte, einfach nicht erschienen. 
1758 war er mit seinen Schuldzinsen in Rückstand und im Jahr drauf erscheint er mit einer Ausgabe von 20 Kreuzern für die Marktkasse als Fahnenträger beim Kreuzgang nach Arnbruck für einen fruchtbaren Regen.
1764, wir sind in der Zeit der "Regentschaft des Kammerers Luckner", steht ein kompletter Rathausumbau an und Georg Meidinger wird mit mehreren Briefen nach Regensburg und Stadt am Hof geschickt. Es geht um die neue Rathausglocke und um eine Rathausuhr.



Einschub: Rathausumbau durch Luckner Samuel 

Nachdem die Gefahr bestanden hatte, dass der Kirchturm der Pfarrkirche einstürzen könnte und dann möglicherweise auf das Pflegerschloss gefallen wäre, wurde er kurzerhand abgerissen. Mit dem Wegfall des Kirchturmes hatte Kötzting aber plötzlich auch keine öffentliche Uhr mehr.  Für ortsfremde  Personen und mehr noch für die Nachtwachen, damit diese den Stundenschlag hören konnten,  und sich nicht nach ihren Hausuhren hätten richten müssen, die „aber oftmals sehr unrichtig gingen[1] wollte er auf dem neuen Rathausturm eine Uhr anbringen lassen.

Da der Umbau des Rathauses bereits im Gang war, holte er auf schnellstem Weg ein Angebot vom Regensburger Uhrenmacher Albrecht Lieb ein und reichte es zur Genehmigung an das Pfleggericht weiter.

Noch bevor die Rathausuhr allen zur Verfügung stand, hatte Luckner im Turm noch eine Glocke anbringen lassen, die sowohl zum „Husausleuten[2]“ als auch bei Feueralarm und dem Vorführen von „Maleficanten“, also verurteilten Verbrechern, benutzt werden konnte. Auch der Beginn der Ratssitzungen wurde nun mit dieser Glocke angezeigt.[3]



[1] StadtA Kötzting Marktrechnung von 1764 Seite 85´
[2] EPIKTET KETTERER: Geschichte des Marktes Neukirchen, Seite 23  Er beschreibt den Brauch des Husausläutens als Folge der Hussitenkriege: Die Furcht vor den Hussiten war in ganz Deutschland so groß geworden, dass man täglich, meist nach dem Läuten des Englischen Grußes, mit einer kleinen Glocke das Zeichen zum Gebete um Verschonung vor dem Hussitengräueln gab. Dieser „uralte löbliche Brauch des Husausläutens“ wurde in den bayerischen Grenzorten bis ins 18. Jahrhundert gepflegt.
[3] StadtA Kötzting Marktrechnung von 1764 Seite 89

Einschub Ende

Auch ein Jahr später wurde Georg Meidinger noch einmal zum Glockengießer nach Stadt am Hof geschickt, wegen der kleinen Rathausglocke. 
Erst bei der Wiederverheiratung des Witwers Georg Meidinger erfahren wir den Familiennamen seiner ersten Frau und damit kann auch über die Geburtsmatrikel ihre Herkunft geklärt werden.
Georgs erste Frau hieß Maria Theresia Baumgartner und stammte aus Arndorf. 
PfA Kötzting Matrikel 14 Seite 210`
Nun heiratete der Witwer im September 1778 in zweiter Ehe Walburga Laubmayr, die Witwe des Hauser Taglöhners Georg Laubmayr. 
Drei Jahre später veräußert das Paar ihr am 5.4.1748 gekauftes Haus "am Hietanger negst dem Lünkhenseugen" um 210 Gulden an



Georg Weber und Barbara

einem Inwohnersehepaar aus Atzlern. Die Meillingers hatten zuvor einiges am Haus erneuert und sich wohl nicht GANZ and die Grenzsteine gehalten. Jedenfalls ist im Verkaufsprotokoll folgendes eingemerkt: "massen sich der bezeugente Bachoffen nebst der S:V: Tungethstadt  eine Neuerung doch aber von Rath eine stillschweigendt  verwilligte Sache das eingefangene Gärtl hingegen zum theil  eintweders widerum zur Gemeinde ligend zulassen oder aber die  ebenmässige verwilligung zu effectuieren ist".
Der Backofen und der Düngehaufen kamen wohl auf märktischem Grund zu liegen.
"übrigens bleibt es ratione der von Egidius Fischer in Ansehung  seines anstossenden Garttens unternehmenden Wassereinleuthung"
Dieser Zusatz bezieht sich auf den oben erläuterten tageweisen Wasserbezug aus dem Brunnen und die Durchleitungserlaubnis.



Hans Georg Kronfelder und Elisabeth

Nicht einmal ein ganzes  Jahr bleibt Georg Weber auf dem Haus. Im Sommer 1781 gekauft, gibt er es im April 1782 schon wieder ab an den Kötztinger Zimmergesellen Hans Georg Kronfelder und erhält dafür 235 Gulden und verdient dabei 25 Gulden. . 
Georg ist verheiratet mit Elisabeth, einer geborenen Raab aus Risting. Beide erhöhen die Hypothek beim Spital Kötzting um 50 auf nun 80 Gulden. 
 

Franz Kronfelder

Nach 9 Jahren auf dem Haus traten die Eltern das Haus um 300 Gulden an den Sohn  Franz ab. Dieser heiratet 1794 eine Halbbauerstochter aus Weißenregen , Maria Anna Raith - und hinterlegt für deren Heiratsgut von 166 das Kronfelder Haus.
Ein Häusler hat - es liegt in der Natur dieser Besitzgröße - keinerlei zusätzliche Grundstücke. Im Gegenteil, es war den Kötztinger Marktlehnern in der Vergangenheit jederzeit möglich gewesen, sollten in seltenen Fällen freie Grundstücke zum Verkauf stehen, einen Ankauf durch Häusler zu verhindern bzw. auch nachträglich rückgängig zu machen.
Die Zeiten änderten sich und 1803, nach der Säkularisation der Klöster, wurden Grundstücke aus dem Prioratsbesitz versteigert. Es waren diese viele landwirtschaftsliche Grundstücke, mit guter und schlechter Bonität, und offensichtlich fand sich für solch ein Grundstück mit schlechter Bonität kein Käufer, weshalb Franz Kronfelder in die Versteigerung einsteigen konnte und sich um 75 Gulden 2 Tagwerk Dampfacker "mit beträchtlichen Steinriegeln" sichern konnte.
Im Rustikalsteuerkataster von 1811 ist Franz Kronfelder mit einem gemauerten Haus mit Stadel und Stallung mit 240 Gulden Wert vorgetragen. 1840, beim Liquidationsprotokoll, heißt der Besitzer immer noch Franz Kronfelder.
Aus dem Jahre 1834 kennen wir eine Anklage, bzw. eine Vergleichsverhandlung beim Kötztinger Magistrat. Angeklagt sind Franz Kronfelder und sein Sohn, ebenfalls Franz:
Anna Holzerin, eine Häuslerin aus Kötzting klagt den Häusler Franz Kronfelder und dessen Sohn an, dass diese beiden einem Dritten gegenüber sie bezichtigen würden und herumschreien, sie habe den "Lederer Ludwig den Habern abgestreift". Die Beklagten erklären: dass  es unwahr sei, dass sie eine solche Bezichtigung der Klägerin zugemutet haben. Wohl haben sie eine Weibsperson in dem Habern des Ludwig gesehen, die Holzerin nicht als Diebin bezichtigt. Die Frau Holzer will die Beleidigung aber beweisen und fordert Genugtuung. Es kam kein Vergleich zustande.  
Hintergrund dieses Vorwurfes ist das Problem vieler Häusler, die ja per Definition keinen Grundbesitz haben konnten und daher auch keine Tiere halten konnten, auch z.B. keine Ziegen.
Wollten die Häusler solch ein Tier durchfüttern, so gingen sie heimlich in den Wald zum "Blätter abstreifen" oder eben an Feldrändern vorbei, um die Getreideähren abzustreifen.
7 Kinder bekam das Kronfelder Ehepaar und der zweitjüngste, Hans, geboren am 07.7.1810, wurde einer der ersten Pfingstbräutigame nach der Wiedereinführung des Pfingstrittes.
Mit dieser Wiedereinführung engagierte sich nun auch der Markt beim Ritt und unterstützte das Pfingstbrautpaar finanziell. 10 Gulden erhielt Johann Kronfelder für seine Anstrengungen und er wählte sich Anna Maria Deschermeier als seine Pfingstbraut. 




Hans Kronfelder

Derselbe Hans übernimmt dann auch das Haus und zahlt, weil er nun echter Kötztinger Bürger wird, nun bereits 15 Gulden für diese Standeserhöhung.  Im Jahre 1841 heiratet er Franziska Meindl aus Ramsried. 
Auch er muss sich einer Anklage stellen:
27.Februar 1845: Michael Stocker bräuemder Bürger (eigentlich fast der Nachbar auf der Hausnummer 8 ) von hier belangt den Häusler Johann Kronfelder von da deshalb, weil derselbe geäußert habe, er habe kein Gewissen und keine Religion, was er sich durchaus nicht gefallen lassen könne
Der Beklagte erwidert, dass er dem Kläger durchaus nichts vorzuwerfen habe, und erklärt den Stocker als rechtschaffenen Mann.  Es kommt aber trotzdem keine Einigung zustande. . (AA VIII/12)
Es geht aber weiter mit diesen Nachbarschaftsstreit: diesmal sind es die Kronfelderbrüder, die nun gegen die die Ehefrau des Michael Stocker klagen.
21. Februar 1845: Johann Kronfelder Hausbesitzer zu Kötzting und dessen lediger Bruder Franz Kronfelder treten gegen die Gastgeberin Therese Stocker von da deshalb klagbar auf, dass sie sich ungebührlicher Ausdrücke gegen sie bediene und bitten, ihnen zur Ruhe zu verhelfen.  
Theres Stocker erklärt dass sie zwar auf die Kronfelderischen Kinder nicht geschimpft habe noch schimpfen werde dass jedoch der ganze Verdruss von der Magd des Kronfelders herrühre, welche während ihrer früheren Dienstzeit bei Stocker mit ihrem Ehemann in unerlaubten Verhältnis gestanden habe  Vom Vermittlungsamt wegen wird die Beklagte Theresia Stocker  aufgetragen sich bei Vermeidung einer Arreststrafe von 24 Stunden alles Schimpfen und ungebührliches Benehmen gegen die Kronfelderischen Brüder zu enthalten und ordentlich und nachbarlich zu benehmen und ingleichen wird sowohl der Stocker als die ebenfalls anwesende Katharina Wiesmeier Dienstmagd dahier 
eröffnet, dass sie bei einem wiederholten ähnlichen öffentlichen  Skandal ohne weiteres in eine Arreststrafe verfalle. Nachdem Letztere insbesondere auch die Stockerischen Eheleute wegen 
Diebstahlsbezüchtigung und Injurien belangt, die jedoch die Beklagte wiederspricht, so wird sie mit dieser Klage auf den Zivilrechtsweg verwiesen. (AA VIII/12)

Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben....
Nun gibt es Ärger mit dem direkten Nachbarn, Josef Wanninger, heutzutage das Wirthaus Leboid.
Auch dieser Streit wird als Vergleichsverhandlung geführt:
12. Februar: Josef Kronfelder Häuslerssohn dahier belangt den brauenden Bürger Josef Wanninger wegen öffentlicher Beschimpfung und wurden die beiden Teile auf heute vorgeladen. Aus den gegenseitigen Vorbringen geht hervor, dass sich der Kläger sowie der Beklagte gegenseitige Beschimpfungen und Ehrenbeleidigungen erlaubt haben und dass diese insbesondere in der Hitze und Übereilung erfolgt seien. Beide Parteien wurden angehalten sich zukünftig zu mässigen.  (AA VIII/12)
1858 stirb Hans Kronfelder an Gedärmbrand und am 


  Kronfelder Kinder

Theres, Franziska, Maria, Johann, Franz und Josef erhalten das Anwesen am 20.4.1860 durch Übernahme um 1673 Gulden.
Im Staatsarchiv in Landshut gibt es eine große Überlieferung an Nachlassakten. Wir finden einen kleinen Nachlass des Josef Kronfelder, mit Testament, der 1855 im Kötztinger Krankenhaus im Sterben liegt.  Das Kötztinger Krankenhaus lag damals gleich um die Ecke (Hausnummer 12) . Ein weiterer Nachlass enthält ein Inventurverzeichnis für eine Therese Kronfelder - offensichtlich/möglicherweise war Hans noch einmal verheiratet:
Nachdem es in den Kötztinger Geburtsmatrikeln keinen Datensatz gibt mit einer Therese Kronseder, weder als Mutter noch als Tochter, habe ich zuerst einmal vermutet, es würde eine andere Kronfelderfamilie betreffen.
Aber die Urkunden enthalten so viele bekannte Details, die beweisen, dass es sich um der Haus mit der Nummer 11 handelt, über das eine Inventur vorgenommen wurde, NACH dem Tode einer Therese Kronfelder im April 1860, und mit einer 18 jährigen Tochter ebenfalls namens Therese Kronfelder. 

Staatsarchiv Landshut Rep 166/N-12 Schachtel 6 Nr. 302 Kronfelder Theres

In dem beiliegenden Kaufbrief wird ein Teil der am Huetanger gelegenen Scheiblwiese (das ist das Wiesengrundstück, welches aus mehreren Teilegrundstücken besteht, und deren Besitzer tageweise die Wässerung aus dem Linkenseigenbrunnen vornehmen dürfen) an Franz Kronfeldner verkauft und festgehalten, dass das Recht auf eine Wasserdurchleitung bestehen bleiben muss.


Hier das Mysterium: Ein Inventarium, aufgenommen über den Rücklass der Häuslerswittwe Theresia Kronfeldner von Kötzting am 4. April 1860 ...
am Ende der Seite ist aufgeführt: c) Theresia Kronfeldner, 18 Jahre alt, Tochter der Defunctin (Verstorbenen)
Nun folgt eine Beschreibung des Inhalts jedes einzelnen Zimmers im Haus. Dies ist natürlich noch kein Beweis, dass es unser gesuchtes Haus gewesen war, aber am Ende wird das Haus und die  vorhandenen Grundstücke beschrieben und dann wird klar, dass wir im richtigen Anwesen sind:

Immobilien
Wohnhaus mit Stall einen anderen Stadl und Hofraum ....
Der Steinriegelacker (!)
Die Hütwöhr (!)




Wiese: bei der Scheiblwiese (! siehe Verkaufsbrief))


 Am Ende, wenn die Aktiva alle zusammengezählt werden, kommen die Gutachter auf einen Wert von 1673 Gulden, genau der Wert, den die übernehemden Kinder im Grundbuch eingetragen bekommen haben, siehe oben.

Kronfelder Maria taucht als Dienstmagd in den Akten auf. Die Brüder Franz wird Bäcker und Melbler in München, ebenso sein Bruder Johann als Blumenmacher. (Stadtarchiv Kötzting 002/1 Buchstabe K)


Die Kronfelderischen Kinder verkaufen das Haus mit fast 5 Tagwerk an Grund am 16. Mai 1861 um 2350 Gulden an den Musiker Mühlbauer Georg (verheiratet mit Anna Maria Klinger). 

StA Landshut Grundsteuerkataster Umschreibeheft
"Angemeldet am 16. Mai 1861
Die Kronfelderischen Kinder resp. deren Vormünder Hermann Schwarz und Klinger Josef verkaufen an Mühlbauer Georg, Musikant von Kötzting ein Häusleranwesen erweitert Kataster Seite 23 lit A, C und D per 4 Tagw. 93 Dezimalen ohne Änderung um die Summe von 2350 fl
Unterschriften Josef Klinger und Georg Mühlbauer"
 


Gleich im Jahre 1862 wird er in den (immerwährenden) Streit um die Scheiblwiese und seinen eigenen Brunnen einbezogen:
"20. August 1862: Auf erhobene Beschwerde des Franz Michl Weinzierl  et cons:  Wegen Wasserlaufes gegen Georg Mühlbauer, Musiker von hier ergab sich folgender Vergleich: 
Mühlbauer Georg Musiker von hier macht sich verbindlich, den Graben in seiner Scheibelwiese beim Dimpfelstadl welcher Graben früher in der Mitte dieser Wiese sich befand und der erst unlängst auf die äusserste Seite dieser Wiese verlegt worden ist, wieder weiter in die Wiese hineinzurichten und in der Art herzustellen, dass im kommenden Frühjahr kein Wasser auf die Strasse mehr auslaufen kann und dass das Wasser die Berechtigten, als da sind  Franz Michael Weinzierl, Ignaz Decker und Katharina 
Amberger dann Hermann Schwarz ebenso wie früher wieder erhalten und diese in ihren Rechten nicht verkürzt seien. Hiermit sind alle einverstanden.

Dann heißte über sein "Kronfelderbrünnel" 1872:
"bei seinem Anwesen liegt das sogenannte Kronfelderbrünnel = das beste Wasser des Marktes, muß wieder hergestellt werden und hat dafür zu sorgen, daß das Wasser nicht durch Jauche verunreinigt wird."





Nachdem Georg Mühlbauer und seine Frau sich im Jahre 1886 das große Marktlehen in der Marktstraße leisten konnten, gaben sie dann das kleine Haus in der Hauser Straße wieder ab.



Brunnhofer Maria

Nun erhält das Anwesen auch eine andere Hausnummer: Hauser Straße 1 heißt es nun und wechselt
durch Kauf am 6.9.1886  um 1448 Gulden den Besitzer, vorher wurden jedoch viele Grundstücke abgetrennt.
Ausschnitt aus dem bayernatlas.de

Ausschnitt aus dem bayernatlas.de/historisch

Arbeitskreis Heimatforschung Luftbildaufnahme aus dem Archiv Serwuschok Img3922 ca. aus dem Jahre 1956


Vogl Theres

am 24.1.1907

Schnabel Maria

ab 1949

Schmuderer Wolfgang

ab 1951






Montag, 28. Dezember 2020

Der Markt Kötzting vor 110 Jahren

 Kötzting im Jahre 1911

ein Lesebuch

Der sprichwörtliche "Rote Faden" in diesem Jahr wird durch die Veröffentlichungen des Kötztinger Kooperators Riederer festgelegt. Nicht nur, dass er fast moderne Feldforschung betreibt und in den ihm zur Verfügung stehenden Archive forscht, auch als Zeitungsredakteur ist er  intensiv ins Tagesgeschehen mit eingebunden. Es wird sich heuer also vieles mit und um Herrn Riederer drehen. Neben einigen Großereignissen und, wie immer, amüsanten Kleinigkeiten.

Kötzting leuchtet:

Es ist die Sensation des Jahres; in der Silvesternacht wird Kötzting zum ersten Male seine elektrischen Straßenlampen einschalten. Das tägliche Anzünden der Gaslampen ist ab nunmehr Geschichte. Moderne Zeiten brechen an.
KA vom Januar 1911



Kooperator Peter Riederer

  


Peter  Riederer aus Stockhof bei Regensburg, geboren 1879[2], geweiht 1904 und zuvor Kooperator in Schönthal, Eschlkam und Blaibach  war ab 1909 (-1913) Kooperator in Kötzting und war offensichtlich ein begeisterter und sachkundiger Heimatforscher und Lokalredakteur.

Aus heutiger Sicht zumindest bemerkenswert sind auch seine meist namentlich gezeichneten politischen Artikel über Wahlversammlungen einzelner Kandidaten. Diese  waren regelmäßig durch eine, heute unvorstellbare, Vermischung von Bericht und Kommentar und durch eine unverhohlene Einseitigkeit zugunsten der katholischen Kirche gekennzeichnet. Die katholische Kirche, vor Ort in der Person des H.H. Pfarrers, hatte bis zum Ende des ersten Weltkrieges eine wesentlich stärkere Einflussmöglichkeit als danach.

So hatte zum Beispiel der Kötztinger Pfarrer als Oberschulinspektor die Aufsicht und die  Kontrolle über schulische Lern- und Prüfungsinhalte und natürlich auch über die Lehrer. Unter anderem dieses Monopol wollten andere freiheitlichere Parteien abschaffen und dagegen wehrte sich die Kirche vehement. Es wurden prominent auf der ersten Seite des Kötztinger Anzeigers Aufrufe der bayerischen Bischöfe abgedruckt, der Eschlkamer Dekan lancierte ebenfalls auf der Frontseite einen Offenen Brief der Priester des Dekanats wegen des Modernisteneids, den alle Priester zu schwören hatten  und vor Ort war es der Kooperator Riederer, der mit allen redaktionellen Mitteln in den Wahlkampf eingriff.  

So unglaublich die politischen Artikel Riederers mit ihrer unausgewogenen Wortwahl und der tendenziösen Einseitigkeit aus heutiger Zeit auch zu lesen sind, umso dankbarer können wir Ihm sein, für seine Feldforschungen vor Ort und für die Befragung der damals älteren Mitbürger.

Was heutzutage in Bad Kötzting Frau Rabl-Dachs und Frau Kretschmer machen, indem Sie versuchen unsere älteren Mitbürger als Zeitzeugen zu Ereignissen ihrer Jugend zu befragen und damit Kötztinger Geschichte erfahrbar zu machen, führte in fast gleicher Weise 1911 Peter Riederer durch, und berichtete dann davon in der Tagespresse. Aus heutiger Sicht sind diese Augenzeugenberichte ein Sprung zurück in die Vergangenheit bis hin ja sogar manchmal hinter die Zeit Napoleons zurück.
Während er im Jahre 1910 nur ein paar wenige Artikel veröffentlichte, gings im Jahre 1911 richtig los.
Viele seiner geschichtlichen Zusammenstellungen sind es wert, hier neu vorgestellt zu werden:

KA vom Januar 1911

Hier erkennt man, wie wertvoll seine "Feldstudien" sind, offensichtlich durch Befragung und Ortsbegehung, sind wir heutzutage in der Lage die einzelnen Teile des historischen Watzlhofes in der heutigen(1911) Bebauung erneut zu rekonstruieren. 

Was wurde aus den Mönchen des säkularisierten Priorats in Kötzting (heutzutage das Bad Kötztinger Rathaus)? Kooperator Riederer forschte nach:
KA vom Januar 1911 1. Teil


2. Teil mit den Berichten über die am längsten überlebenden ehemaligen Mönchen in Kötzting.
Der im Bericht erwähnte Dimpfl, liegt am Ende der Metzstraße /Ecke Brandstraße

KA vom Januar über die Denksche Suppenstiftung

Die Krammetvögel, die der Pater Niggl so gerne fing, ist die Wacholderdrossel und galt als eine Delikatesse. Weiter berichtete er über einen Gymnasialprofessor Johann Denk, einem geborenen Kötztinger, der die, nach ihm benannte, Denksche Suppenstiftung einrichten ließ.





In der seinem Beitrag zum Josephitag 1911 beschreibt er ein Detail im Inneren des Bezirksamtsgebäudes (Kötztinger Rathaus heutzutage), dass durch den Brand desselben Jahres vernichtet worden ist.

Eine ganz und gar nicht rhetorisch gemeinte Frage in Hinblick auf die Nützlichkeit einer Florianiwallfahrt nach Furth im Wald stellte Kooperator Riederer Ende April:


Sein Appell hatte offensichtlich Erfolg, eine Riesenanzahl an Menschen machte sich im Jahre 1911 auf den Weg mit dem kreuz nach Furth.

Ähnlich wie bei der Beschreibung des Watzlhofes weiter oben, nützt er auch bei der Hofmark Haus die Möglichkeit die Bewohner selber nach ihrer Erinnerung zu fragen:

 

Die lokale Geschichte und die berichteten Details reichten bei Riederer hier bei dieser Zusammenstellung zurück bis zu einem Dienstknecht beim Samuel Luckner (+1790). Für uns aus dem Jahre 2021 ist dies ein Sprung über fast 250 Jahre, die Riederer hier lebendig werden lässt.

Haus hat es ihm besonders angetan, insgesamt in 5 Fortsetzung schilderte er Bemerkenswertes aus der jüngeren Geschichte von Haus inkl. dem Blindengirgl, der Hausinger Krankheit und dem Pater Niggl, Priester, die aus Haus abstammten und anderes. 

Ein Mord auf dem Wege nach Weißenregen "KÖNNTE" der Namensgeber für den Roten Steg gewesen sein. Riederer berichtete darüber:

hier das Bild des Epitaphs aus den Nebenraum (Karner) der St. Anna Kapelle

Er machte sich Gedanken über die Tauf- und Familiennamen in den Kötztinger Pfarrmatrikeln








Fasching in Kötzting


Der Fasching beginnt, und natürlich ist der Kötztinger Burschenverein vorne mit dabei. Die Brauerei Lemberger ist der spätere Mühlbauer(Godl) in der unteren Marktstraße, der in der Holzapfelstraße (gleich unterhalb des Bräustüberls/Monokel, nun ein privater Parkplatz) seine Kegelbahn hatte. 














Lichtenegger Bund

 

Nachdem der langjährige Vorstand des Kötztinger Lichtenegger Bundes Herr Ökonomierat Bergmann Anfangs Januar verabschiedet worden war, meldete sich die „Vergnügungskommission“ des Bundes mit einem Faschingsaufruf an seine Mitbürger:


„Kötzting im Jahre 2000“ solle das Motto des Masken=Tänzelfestes sein. Kurz vor der Veranstaltung präzisierte das Komitee seine Vorstellung was es denn im Jahre 2000 in Kötzting besonderes gäbe, auf das man eingehen sollte. Beschlussgemäß müsse Kötzting im Jahre 2000 längst mit den Mond- und Marsbewohnern in Kontakt getreten sein, und daher sei auch mit einem Besuch der höchsten Herrschaften zu rechnen.

Am Abend das Maskenballes wurde um 11 Uhr die Delegation der Marsianer als die „Oberbewohner“ angekündigt. Die Herzen der „Oberen“ und die der „Unteren“ scheinen sich sehr nahe gekommen zu sein. „ Von den vielen Sehenswürdigkeiten aus dem Reiche des Gestirngeflunkers erfreuten sich unter Anderem insbesondere die uns offerierten bisher unbekannten Schwämme. Wahre Prachtexemplare! Sehen sie unseren heimischen Fliegenschwämmen  täuschend ähnlich, aber sie sind nicht nur nicht giftig, sondern diese Gestirnsvegetabilien sollen noch dazu sehr verführerische, den Recken mitunter gefährlich werdende Eigenschaften besitzen.“

 


Beitrag des Lichtenegger Bundes
eine Baumpflanzung

Geburtstagsfeier für Prinz Luitpold:

 Der 90. Geburtstag seiner königlichen Hohen Prinz Luitpold steht für den 12. März 1911 an und auch Kötzting rüstet sich für eine ansprechende Feier. Ein Ortsausschuss wird gebildet und die Liste der Namen kann sich sehen lassen:

KA vom 1.2.1911
s
1200 Mark betrug dann das Sammelergebnis im Bezirk Kötzting. Man war zufrieden.

Feste muss man feiern, wie sie fallen:








Rotes Kreuz

 


Die freiwillige Sanitätskolonne Kötztings und die kgl. Betriebsinspektion der Eisenbahn in Schwandorf haben die Vereinbarung getroffen, dass die Kötztinger Sanitäter bei Unfällen auf den Strecken Miltach - Lam und Cham Konzell die Dienststellen der Eisenbahnverwaltung unterstützen würden. Um solch einen Notfall zu üben wurde angenommen, dass nahe des Bahnübergang beim Röhrlkeller ein Zug entgleist sei, bei dem mehrere Schwer- und Leichtverletzte zu versorgen waren. Nach der Erstversorgung vor Ort wurden die „Patienten“ mit schnell improvisierten Transportmitteln ins nahegelegene Krankenhaus transportiert.

In der Nachbesprechung wurde eine sehr interessante Nachtübung angekündigt, offensichtlich waren diese Übungen auch für die Zuschauer eine willkommene Abwechslung.

 

 

 

 

Tragischer Todesfall

 

Der Weißenregener Bauer Michael Vogl, der Robnbauer, sah auf dem Nachhauseweg vermeintlich Rauch aus seinem Wohnhaus aufsteigen, eilte in Angst und Schrecken die Anhöhe und dann die Stufen in die oberen Räume hinauf und erlitt dabei mit 57 Jahren einen tödlichen Schlaganfall.

 

 







Wahlkampf, Wahlen  und das Wahlrecht

 Wieder mal ist es Wahlkampf in Kötzting und der Redakteur des Anzeigers, der Kooperator (und Priester) Riederer, nimmt eindeutig Stellung gegen die SPD, gegen gewisse Lehrervereinigung und überhaupt.

In beiden Artikeln  -einmal vom Frühjahr- und einmal vom Herbstwahlkampf - geht der Redakteur, offensichtlich ein Priester, mit aller größter Wahrscheinlichkeit der Kooperator Riederer, mit der Opposition ins Gericht und wirf sich für die (kath) Kirche in die Waagschale.


Am 3. Mai wurde das Ergebnis der Landtagsersatzwahl 1911 bekannt gegeben. Im Amtsgerichtsbezirk Kötztings stimmten bei einer Wahlbeteiligung von 70 Prozent 680 Wähler für das Zentrum, 395 für den Bauernbund und 113 Stimmen für die Sozialdemokraten.  Anders als im Wahlkampf stellte der Berichterstatter ganz nüchtern fest, dass die Sozialdemokraten seit der letzten Hauptwahl von 1907 von 6 auf oben angeführte 113 Stimmen zugenommen hatten. Dies konnte er umso beruhigter tun, als das Zentrum als die Partei die der katholischen Kirche sehr nahe stand, die absolute Mehrheit der Stimmen und damit das Ziel erreicht hatte ihren Abgeordneten durchzubringen.

Zählt man die Wahlstimmen zusammen (680+395+113) , die ja zusammen eine Wahlbeteiligung von 70

In dieser kleinen Geschichte steckt die Auflösung
der Wahlbeteiligung: Nur Männer, die Steuern
 bezahlten, waren wahlberechtigt

Prozent ausgemacht haben sollen kommt man auf  1188 Stimmer. Das wären, von den 70 auf 100 Prozent hochgerechnet, also insgesamt knapp 1700 Wahlberechtigte im Amtsgerichtsbezirk Kötzting.  Dies ist damit zu erklären, dass nur "gewisse" besitzende Männer das Wahlrecht hatten (siehe Artikel).
Der Plarrnhofer bzw. Blaibacher Ignaz Raab gewann übrigens diesen vakanten Sitz für den Wahlkreis von Straubing bis Kötzting für die Zentrumspartei und der Kooperator Riederer war zufrieden mit dem Ergebnis. 


 



Apropos Frauenwahlrecht: in Rimbach kam es zu dem unerhörten Vorgang, dass eine Frau in eine Ausschusssitzung eindrang und den dort versammelten Gemeindevertretern die Meinung sagte. Sie tat dies offensichtlich in einer derartigen Verve, dass sie die Sitzung sprengte und der Vorgang es dann sogar in die Zeitung schaffte. 






Kaum war diese Wahl beendet, gings munter weiter und Riederer musste schon wieder von Veranstaltungen, dem Zentrum feindlich gestimmter Parteien, berichten und tat dies mit äußerst spitzer und engagierter Feder, immer sauber Kommentar und Berichterstatter vermischend und damit natürlich sehr einseitig.
Eigentlich waren alle anderen Parteien seiner Meinung nach - weil sie der Kirche und der en Schulaufsicht zumindest kritisch gegenüber standen - als staatszersetzend einzuordnen.



Das Kriegerdenkmal

 


"18. Mai: Die weithin bekannten Granitsteinbrüche in Hetzelsried bei Arnbruck sind dazu ausersehen worden, die Steine für das Kriegerdenkmal zu liefern. Ein mächtiger Steinkoloss von ca. 160 Zentnern wurde unter schwierigen Verhältnissen jedoch ohne Unfall durch ein Gespann von 10 Pferden am vergangenen Sonntag (=14.05.)  aus dem Bruche an seinen Bestimmungsort verbracht. Aus diesem Steine wird die Hauptfigur des Denkmals, ein überlebensgroßer Löwe hergestellt werden. Der ganze Transport wurde photographisch aufgenommen und wird auch den beteiligten gewiss in steter Erinnerung bleiben."

Zwei Monate nach dem Transport wird das Projekt Kriegerdenkmal in der Zeitung vorgestellt.

Den Platz unterhalb des Winterschulgartens erhält der Kötztinger  Krieger und Veteranenverein vom Bezirk unentgeltlich. Nun werden auch Details über die Schwierigkeiten des Transports bekannt. Unter der umsichtigen Aufsicht und aktiven Mithilfe des Kötztinger Spediteurs Graßl wurde der Einsatz unter mithilfe fast aller Pferdebesitzer aus Kötzting und des Zellertals möglich gemacht. Am ersten Tag konnte kam das große Gespann ganze 50 m weit. Die bekannte Aufnahme auf der auch veröffentlichten Postkarte wurde auf der Straße bei Traidersdorf vom Kötztinger Photograph (und Original) Hamsa angefertigt.

Da aber der Verein trotz der vielen Hilfeleistungen die Kosten noch nicht beisammen hatte erging noch ein Hilfeaufruf an die Kötztinger Bürger, damit auch diese am Ende sagen konnten: „Auch wir haben unserer Feldzügler gedacht und ihr Ansehen mit einem Denkmal geehrt.“

 

 






DIA Repro 948 Arbeitskreis Heimatforschung


Die Badeanstalt

 

"22. Mai Der Magistrat und das Gemeindekollegium haben einstimmig die Erbauung einer neuen modernen Bade=Anstalt beschlossen. Dieselbe kommt am Weißen regen auf der sogenannten Hutwehr in unmittelbarer Nähe des Marktes zu stehen und wird mit allen hygienischen und praktischen Einrichtungen auch mit Sonnenbädern vorgesehen. .... Die Anstalt wird vorerst vom Magistrate in Regie betrieben."

Streng waren die Sitten damals: Männlein und Weiblein hatten unterschiedliche Badezeiten


Natürlich hatte Kötzting vorher bereits Bademöglichkeiten. Frau Paula Dietrich beschreibt diese in Ihrem Buch auch ganz detailliert.
Darüber hinaus gab es ja auch noch die private Badeanstalt beim Wührbinder. Pünktlich zum Pfingstfest 1911 eröffnete er sein Etablissement und offerierte dabei eine Dusche, sowie kalte und warme Bäder.
Das nun zu errichtende neue Bad, heutzutage die alte Badeanstalt hinter dem Jahnplatz, passte genau in die Bemühungen der Marktverwaltung mit entsprechenden Infrastruktureinrichtungen sowohl der Bevölkerung entgegen zu kommen als auch für den Fremdenverkehr die richtigen Weichenstellungen zu setzen.  Ganz in diesem Sinne sind auch die Rodelbahn auf dem Ludwigsberg oder die öffentliche Lesestube im Ringschen Kaufhaus anzusehen.
Für die Arbeiterschicht in Kötzting gab es laut einer Entscheidung des Magistrats eine Sonderlösung:


 

Öffentlicher Leseraum

 

Auswahl der aufliegenden Zeitungen 

Dieser Leseraum wurde, wie oben angeführt, im Hause des Kaufmanns Ring vom Kötztinger Waldverein mit Unterstützung des Verschönerungsvereins und privater Geldgeber eingerichtet. Ausdrücklich hervorgehoben wird die Notwendigkeit dieser Einrichtung um den Ansprüchen der Sommerfrischler entgegenzukommen. Ab dem 15. Juli war dieser öffentliche Leseraum mit seinen  38 regionalen und überregionalen Zeitungen kostenlos für alle Besucher geöffnet. Mit dem Ende der sommerlichen Fremdenverkehrssaison wurde dieses Angebot zum 30. September wieder geschlossen.

 




Das "Ringsche" Haus ist später das Haus Dr. Angerer und nun der untere Eingang des Kaufhauses Frey
Aus Kostengründen wurde das Angebot dann Mitte September eingestellt. Nach dem großen Zuspruch die der Lesesaal erfahren hatte, kam es dann doch zu einer Verlängerung. Von 20 Verlagn konnten Freiexemplare bezogen werden, welche ab dem Zeitpunkt der Lesehallenschließung dann im Hotel zur Post im Nebenzimmer eingesehen werden konnten. 


Waldverein

 

Nicht nur im Falle des Leseraums, auch für viele andere Veranstaltungen in Kötzting war der Waldverein ein Kristallisationspunkt. In diesem Jahr gab es auch einige „staatstragende“ Jubiläen zu feiern. Prinzregent Luitpold feierte sowohl seinen 90sten Geburtstag als auch seine 25 Jahre währende Regentenzeit. Während am Wochenende des 11. und 12. März in Kötzting ein zweitägiges Programm mit Fackelzügen,, Weckruf, Umzügen und Ansprachen veranstaltet wurde, gab die Wald=Vereins=Sektion Kötzting bekannt, dass auf dem Kaitersberg und Riedelstein Bergfeuer abgebrannt werden würden. Kötzting wurde geschmückt und beflaggt, wie wir es heute von Pfingsten her kennen. Zusammen mit dem Männergesangsverein und der Chamer Sektion wurde für den 20. August ein großer Ausflug auf den Ossa und nach Lambach ausgeschrieben.

 

Pfingsten 1911 und der Tod König Ludwigs II

 


 

Ein nicht näher benanntes Komitee lud die Pfingstreiter zum 24. Mai zur Besprechung in die Brauerei Lindner und am 28. Mai erging die Einladung an die Teilnehmer der verschiedenen Umzüge. Dies alles erfolgte ganz nüchtern im allgemeinen Anzeigenteil. Kooperator Riederer, als Redakteur war nun in seinem Element, dreispaltig über die ganze erste Seite des Kötztinger Anzeigers lief sein Bericht über den Pfingstritt.

Er lobte die Bittprozession zu Pferd, die reitende Wallfahrt und hebt die Wichtigkeit des religiösen Charakters heraus, ohne den unser Pfingstritt zu einer Reitübung, zu einem Sport, zu einer Schaustellung und einer Gaudi herabsinken und sofort seine Anziehungskraft einbüssen würde.

Er hebt eine Tatsache hervor, die auch heutzutage immer verwundert: so viele einander fremde Pferde und so viele ungeübte Reiter; und dennoch geht es seit  Menschengedenken jedes Jahr ohne erhebliches Unglück ab. Reitet über der betenden Schar unsichtbar ihr Schutzengel mit?

Mehr als zweihundert Pferde waren es beim Ausritt und wohl 50 mehr dann beim nachmittäglichen Einritt. Drei Geistliche begleiteten diesen Zug und auch H.H. Expositus Franz Xaver Späth aus Warzenried, der übrigens in diesem Jahre bereits zum 10. mal mitgeritten war, brachte eine Anzahl von Ritteilnehmern von jenseits des Hohenbogens mit.

Pfingstbräutigam war in diesem Jahr der Bürgerssohn und Notariatsgehilfe Josef Kasparowsky und Frl. Elise Fischer, Notariatsbuchhalterstochter, war seine Pfingstbraut. In der Ansprache hob der Kooperator hervor dass 32 Jahre zuvor bereits der Vater des Bräutigams  an dieser Stelle sein Tugendkränzchen erhalten hatte und seine Pfingstbraut damals die Mutter der diesjährigen Braut gewesen war.

DIA Repro 437 Arbeitskreis Heimatforschung



Der Kooperator schlug in seiner Ansprache einen Bogen in der Geschichte und erinnerte an ein tragisches Ereignis, das die Kötztinger genau 25 Jahre zuvor aufgewühlt hatte. Während der Kranzlübergabe als auf dem Bleichanger, ebenso wie an diesem Tage, eine große Menschenmenge zusammengeströmt war, lief ein Telegramm an den Bezirksamtmann ein und rasch flog von Mund zu Mund die erschütternde Trauerbotschaft: König Ludwig ist im Starnberger See ertrunken. Wie nahe Tragik und Freude zusammenlägen zeigte sich ebenfalls aus diesem Unglück, nun können man heuer das freudige Regenschaftsjubiläum des Prinzregenten feiern.

Mit einer Fahne für 30 Rittteilnahmen wurde der Kötztinger Fuhrwerksbesitzer Ignaz Hofmann und für 25 Jahre erhielt Herr Xaver Pritzl, der seit 30 Jahren Knecht auf der Lutzenmühle war ebenfalls eine Fahne.
Mit einem Dank an die Pfingstreiter  und einem freudigen Ausblick auf das große Rittjubiläum drauffolgenden Jahr endete der Kooperator mit einem „Gott befohlen“.

Die Pfingsthochzeit wurde dann im Gasthof beim Josef Decker gefeiert.

 

Der Pfingstbericht, natürlich gekennzeichnet mit dem "R" Riederers

 Nach Pfingsten ist vor Pfingsten,
Vorbereitungen für den Jubelpfingstritt in 1912

 

Genauso wie vor ein paar Jahren vor dem großer Jubiläumsritt im Jahre 2012, waren sich die Kötztinger des Jahres 1911 bewusst, dass der kommende Pfingstritt des Jahres1912 ein ganz besonderer sein würde und so begannen die Vorbereitungen, die sich im Laufe des Frühjahrs 1912 dann noch deutlich steigerten, bereits im Sommer des Jahres 1911.

 


Mit der Einleitung: „Zähe hängen die Bewohner des bayrischen Waldes an ihren Bräuchen und Sitten“ wird die Bedeutung des seit 1412 bestehenden Pfingstrittes hervorgehoben. Wegen des runden Jubiläums soll der Ritt feierlicher wie bisher gestaltet werden. Zu diesem Zweck soll auch ein Festspiel aufgeführt werden und ein solches hatte Herr Präparandenlehrer Hubrich bereits ausgearbeitet. Der Magistrat Kötzting, mit dem Bürgermeister Liebl an der Spitze, lud für den 2. September in den Rittersaal im Gasthaus zur Post ein um der Allgemeinheit das historische Festspiel zu unterbreiten und eventuell auch der Einsetzung erforderlichen Komitees näherzutreten.
Auch die Kötztinger Jugend brachte sich ein und es erging folgende Einladung:

Im Bericht über diesen Bunten Abend zog der Redakteur auch grundsätzlich Bilanz über die
erfolgten Vorbereitungen für das große Rittjubiläum. Der Festausschuss sei gebildet und auch ein Festspiel sei geschaffen. Bei der Geldbeschaffung hätten sich nun die Kötztinger Studenten löblich hervorgetan und im Liedertafellokal beim Mühlbauer (Dimpfl, Metzstrasse) wurde von den Studenten (Männlein, denn die angekündigten Weiblein hatten sie im Stich gelassen) einen sehr gelungenen Abend gestaltet.

Mit kleinen Sketchen und musikalischen Beiträgen wurden die zahlreichen Gäste aus allen „Kötztinger Gesellschaftsschichten“ hervorragend unterhalten und so erhielten die Kötztinger Studenten  den verdienten Beifall.


Das landwirtschaftliche Vereinsfest im August

Was heutzutage das Volksfest an Pfingsten ist, war in den Jahren bis herauf zum zweiten Weltkrieg das landwirtschaftliche Vereinsfest mit Festplatz und Rahmenprogramm. Eigentlich sollte es ein überregionales Vereinsfest sein, allerdings kam es im Vorfeld zur Ausbreitung der Maul- und Klauenseuche im gesamten Grenzgebiet, so dass es am Ende nur  noch bei einem stark reduziertem Festwochendende  des landwirtschaftlichen Lokalvereins blieb. 
Im Vorfeld, als man noch ganz groß planen konnte,  stellte sich der Markt Kötzting mit all seinen  Vorzügen vor. Der Artikel spricht von einer "feenhaften  Wirkung" der neuen Straßenbeleuchtung, vom der Herz und Geist erquickenden Wirkung des neuen Flussbades und dem Genuss der neuen Lesehalle. Kötzting beschreibt sich von der schönsten Seite. Der Artikel zeigt sehr schön auf, auf welche Errungenschaften der Markt Kötzting besonders stolz war im Jahre 1911: 

Der Zimmerstutzenschützen blieben beim vorgenommenen Festprogramm und veranstalteten ein Fest-Schießen im Bräustüberl (später das Monokel)

 Ab Oktober 1911 wurden wegen der grassierenden Seuche sogar die lokalen Viehmärkte eingestellt, um zu versuchen die Übertragung zu stoppen.

  Großbrand in der Herrenstraße: das Bezirksamt brennt

Bezirksamt ca. um 1900 also noch im Zustande vor dem Großbrand
Photo von Heilmeier





Herr Bezirksamtmann von Fuchs schrieb in seinem Bericht an seine vorgesetzte Behörde von der Brandnacht:
Ich selbst habe von dem Brand, obwohl ich mich am Abend von 9 1/2 Uhr bis ca. 12 Uhr in dem Zimmer, ober welchem es bereits gebrannt haben mußte, befand, nicht das Mindeste wahrgenommen. Wurde hierauf erst durch den Feuerlärm um 132 Uhr nachts aufmerksam...
StA Landshut Bezirksamt-Landratsamt Kötzting Rep 164-8 Nr. 2005

In einem Erklärungsversuch für die Brandursache spricht er von "dieser geradezu unglaublichen Feuerunsicherheit" des Gebäudes, welche die Katastrophe nicht verwunderlich machen würde.  
In diesem Schreiben lobt er auch die Hilfe beim Ausräumen des Gebäudes und Sichern der Akten, die vor allem vom Lehrer Schwanzer unter Lebensgefahr durchgeführt worden war und welchen er zur Belobigung vorschlägt.
Seine Registratur verlegt er in zwei leere Schulsäle im alten Schulhaus. 

StA Landshut Bezirksamt-Landratsamt Kötzting Rep 164-8 Nr. 2005
Der Lemberger Saal wird wohl im Fasching 1912 nicht zur Verfügung gestanden sein.rr



Im Fundus des Arbeitskreises Heimatforschung haben wir ein Bild der Brandruine, aufgenommen im Winter 1911/12. Vielen Dank an Frau Dachs-Rabl für diesen Hinweis und das Bild



 Abwechslung und Unterhaltungsangebote:

 Hirt nun in bunter Folge, was in Kötzting so Alles an Unterhaltung angeboten wurde:

März 1911

Mai 1911
 

Mai 1911

Bei der Witwe Wagner (beim Gumbirl)  heutzutage Heigl in der Marktstraße

 
offensichtlich gabs neben der Josephi- auch eine Johannifeier




 Raritäten und Einzelstücke:

2 Stunden Fahrtzeit von Viechtach nach Kötzting 






Während des 1911er Martinirittes wurden 2 Kötztinger (Lindner Karl und Zitzelsberger Franz) für ihre Rittteilnahmen ausgezeichnet. Um den denkwürdigen Moment auch der Nachwelt zu erhalten, ritten die beiden, begleitet von einer "Reiterschwadron", erneut nach Miltach um vom Kötztinger Photographen und Original Hamsa abgelichtet zu werden. 





Von diesem "Fake" Martiniritt Fototermin hat sich sogar eine Aufnahme Hamsas erhalten. Ich bedanke mich bei Herrn Vogl aus Miltach für das tolle Bild:

 




Eine Hand wäscht die andere: nach der Ehrung des Herrn Lindner auch durch die anwesende Miltacher Feuerwehr, kündigte diese ihren besuch in der Brauerei Lindner zusammen mit einer Musikkapelle an. Herr Lindner wird sich dabei nicht haben lumpen lassen, steht zu vermuten.




[1] [1] Die zitierten  Ausschnitte und Zusammenfassungen stammen aus den alten Exemplaren des Kötztinger Anzeigers, der in der Bayerischen Staatsbibliothek in  München unter der Signatur  4Eph.pol.3cel 1900 ff zu finden ist.

[2] Die Zusammenstellung der Lebensdaten Riederers verdanke ich Herrn Alfred Silberbauer aus Rimbach