Eigentlich ist es ja eine Art Wiederverwertung bzw. Recycling, was ich hier betreibe. Die Pfingstbeilage "Kötzting vor 100 Jahren" kann ich hier zwar ein zweites Mal verwerten, allerdings, und das ist hier das Wichtigste, ich bin an kein Zeilenvolumen gebunden und ich kann soviel Bildmaterial einbringen wie ich möchte. Und diese Vorteile kann ich hier wirklich weidlich nutzen. Auch Kleinigkeiten, die ich in der Pfingstbeilage eher unter den Tisch fallen lasse, können hier wieder mit aufgenommen werden. Heuer z.B. die Widmung der Holzapfelstraße oder die neue Schubleiter der Feuerwehr Kötzting.
Im Endeffekt entsteht hiermit eine kleine, bebilderte, Chronik Kötztings.
Ich habe viel Unterstützung durch tolles Bildmaterial erhalten und möchte mich ausdrücklich bei Michi Zilk, Michael Traurig und bei unserem Arbeitskreis Heimatforschung also Frau Rabl Dachs und Frau Kretschmer bedanken, die mir schnell, teilweise blitzschnell, Bildmaterial zugeliefert haben. Also nun gehts los:
Das Jahr 1905
Wie eine Mischung aus BILD und Kötztinger Zeitung erscheint
aus heutiger Sicht der frühere Kötztinger Anzeiger[1]. Er
brachte – auf ein und derselben Seite - sowohl die Nachrichten aus der großen weiten
Welt als auch die alltäglichen Kleinigkeiten aus der näheren Umgebung. In der
ersten Ausgabe des beginnenden Jahres 1905 wurde noch von den letzten
Neuigkeiten rund um den Jahreswechsel und um Weihnachten berichtet.
So erzählten die Neukirchener, dass im nahen Rothenbaum in
Böhmen während der Christmette eine „solemne Rauferei“ mit Messern und
Revolvern ausgetragen worden war, in Folge derer die Andächtigen in wilder
Flucht aus der Kirche geeilt waren.
Chamerau amüsierte sich über einen Mann, der allein dadurch
bereits Aufsehen erregt hatte, dass er nach der Messe am Stephanitag mit einem
Strohhut durch die Menge am Friedhof geschritten war. Wenn man keine
Nachrichten hat, dann muss man sich eben welche machen.