Im Zusammenhang mit meiner laufenden Recherche für den Beitrag der Kötztinger Häuserchronik über die historische Sagmühle am Gruberbach bin ich auf eine kleinen Eintrag in den Kötztinger Marktrechnungen des Jahres 1700 gestoßen.
Paulus Hofmann, der damalige Sagmüller, hatte in diesem Jahre eine ganze Reihe an Verhandlungen vor dem Kötztinger Magistrat durchzustehen, welcher ja damals auch noch die Niedere Gerichtsbarkeit hatte. (Zuständig für kleine Diebstähle, Beleidigungen und Raufereien, bei denen noch kein Blut geflossen war.)
Und dann steht da plötzlich dieser Eintrag :
StA Kötzting Marktrechnung von 1700 |
Er hatte also am Wirtshaustisch beim Krieger - heute das Hotel zur Post - die Kellnerin beleidigt, der er eine (Mit)Schuld am Tode eines Mauerers vorgeworfen hatte, ohne dies beweisen zu können.
Angeblich sei er nur falsch verstanden worden, sagte er nachträglich.
Die Strafe war überschaubar; 1/2 Pfund Pfennige waren gut 34 Kreuzer, umgerechnet, je nach Rechenmodell, vielleicht 100 Euro, auf jeden Fall damals zwei Tageslöhne eines ungelernten Handwerkers.
Bei mir klingelte aber etwas im Hinterkopf und ohne auf den Randverweis zu schauen - dort wurde immer der Straftatbestand kurz zusammengefasst und hier stand eben schon etwas mehr, wenn auch nicht die Lösung - machte ich mich auf die Suche in meinem Hinterkopf und danach in den Unterlagen und: BINGO, ich habe mich richtig erinnert.
Da gab es einen ungelösten Mordfall gegen Ende der vorherigen -1699 - Jahres und der war sicherlich auch noch im Jahre 1700 ganz oben bei Kötztings Klatsch und Tratsch.
Angeblich sei er nur falsch verstanden worden, sagte er nachträglich.
Die Strafe war überschaubar; 1/2 Pfund Pfennige waren gut 34 Kreuzer, umgerechnet, je nach Rechenmodell, vielleicht 100 Euro, auf jeden Fall damals zwei Tageslöhne eines ungelernten Handwerkers.
Bei mir klingelte aber etwas im Hinterkopf und ohne auf den Randverweis zu schauen - dort wurde immer der Straftatbestand kurz zusammengefasst und hier stand eben schon etwas mehr, wenn auch nicht die Lösung - machte ich mich auf die Suche in meinem Hinterkopf und danach in den Unterlagen und: BINGO, ich habe mich richtig erinnert.
Da gab es einen ungelösten Mordfall gegen Ende der vorherigen -1699 - Jahres und der war sicherlich auch noch im Jahre 1700 ganz oben bei Kötztings Klatsch und Tratsch.
Dies ist jedenfalls einer dieser Funde, die man als Heimatforscher fast nicht glauben kann.....
Im September des Vorjahres war nahe des Roten Steges die Leiche des erstochenen Kötztinger Schreibers Gregor Mauerer gefunden worden, dessen Mörder jedoch nie ermittelt werden konnte.
Am 9. (September 1699) wurde der Schreiber Gregorius Mauerer ohne den Empfang der heiligen Sakramente begraben, welcher durch erlittene tödliche Wunden plötzlich verstorben war.
Im ehemaligen Karner - Nebenraum der St. Anna Kapelle innerhalb der Kirchenburg - sind heutzutage viele Epitaphien an den Wänden befestigt, die nach der Renovierung der Pfarrkirche dort nicht mehr passend gewesen waren. Darunter befindet sich auch eine Gedenktafel für den unglücklichen Gregor Mauerer.
Für eine Sonderbeilage des Kötztinger Bürgerfests wurde dieses "Dramagedicht" bereits einmal veröffentlicht.
Hier der Text dieses Grabsteins von einem unbekannten Dichter und vermutlich Freund des Getöteten.
Hier der Text dieses Grabsteins von einem unbekannten Dichter und vermutlich Freund des Getöteten.
Dass dieser Mord die Kötztinger Gemüter bewegte, ist verständlich und vermutlich kochte auch die Gerüchteküche hoch, wer denn da mit wem vielleicht etwas zu tun gehabt haben könnte.
Die Krieger´sche Bedienung jedenfalls wusste sich zu wehren und Paulus Hofmann musste - wieder einmal - eine Strafe bezahlen.
Da der "Rote Steg" bereits diesen Namen führte, als er noch keine mit Bleimennige angestrichene und trotzdem rostige Eisenbrücke, sondern eine Holzsteg gewesen war, ist schon vor Jahren die Vermutung entstanden, dass dieser blutige Mord bereits vor Jahrhunderten zum Namen der Brücke geführt haben könnte.
Erst nachdem ich dieses kleine Rätsel hatte lösen können, und die mögliche Verbindung zum Mord an Gregor Mauerer hatte als die wahrscheinlichste Lösung herausgearbeitet hatte, habe ich bemerkt, dass bereits am Rande des Rechnungseintrag genaueres zu finden gewesen wäre, dort stand nämlich:
Vorwurff des Gregorj Mauerers Tott "Q.E.D."
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