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Donnerstag, 26. Februar 2015

Wintersport auf Kötztings Straßen

"Ski Heil" und "Rodel gut" in der Holzapfel- und Marktstraße


Winter in Kötzting  (Bild um 1940)



in der Holzapfelstraße, etwas unterhalb beim Schlachthaus
der Metzgerei Barth, Traudl und Hansi Kroher, Franz Amberger(Spitzi)



























Früher war wohl tatsächlich vieles noch  besser, zumindest in Kinderaugen. In meiner eigenen Kindheit, aufgewachsen mitten herinnen im Markt, war der Fortschritt beim Kötztinger Bauhof zu unserem Leidwesen zumindest schon so weit angekommen, dass von Zeit zu Zeit bei Neuschnee ein Lastwagen durch die Marktstraßen fuhr um, mit zwei Mann stehend auf der Ladebrücke, die Neuschneedecke mit Splitt etwas griffiger zu machen, was aber naturgemäß fürs Schlittenfahren äußerst unpassend war. Wir konnten uns damit trösten, dass uns ja sowohl die Wurmhöhe als auch die Spitziwiese in der direkten Nachbarschaft immer zur Verfügung stand - speziell die Wurmhöhe in schattiger Lage war ja fast eine Bobbahn....
Wenn aber es halt mal passte, viel Neuschnee am späten Nachmittag gefallen war, der Bauhof noch nicht oder halt zuerst woanders unterwegs war und die Pkws mit ihren notorisch winteruntauglichen Reifen die Marktstraße sauber herpräpariert hatten, dann konnten sogar wir - allerdings eben nur ganz selten auch mal auf der Marktstraße Schlitten fahren.
Aber früher war halt alles besser....
Angeblich bis hinunter zur Marktmühle seien unsere Väter auf dem Bockerlschlitten gerauscht und hatten nur vor einer Sache Angst und die hieß:
Sebastian Feichtner, der Marktgendarm, der genau in der Mitte der Schlittenbahn im heutigen Alten Rathaus wohnte und penibel darauf zu achten hatte, dass die Anordnungen von Seiten des Magistrats beachtet wurden, die da unter anderem hießen:
Das Schlittenfahren auf den Marktstraßen in Kötzting ist verboten.

Sebastian Feichtner, der Hüter von Gesetz und Ordnung in Kötzting in der ersten Hälfte des
20. Jahrhunderts, Vater des Pfingstbräutigams von 1947 Ludwig Feichtner, dessen Pfingstbraut
damals war Ehemann Hilde





 Erwischte dieser die Übeltäter, dann setzte es eine Anzeige:
Kötzting den 1. Februar 1915 
An den Magistrat Kötzting 
Betreff: Schwarz Xaver (Heiglschlosser) und 3 Consorten wegen Übertretung der Strassenpolizei: Dem Magistrate zeige ich dienstlich an, daß die Schlosserlehrlinge Xaver Schwarz, Leonhard Lanz und Alfons Zankl, dann der Ortskrankenkassengehilfe Josef Dietrich am 29.1.15 abends 7 Uhr mehrmals mit dem Rodelschlitten, vom oberen Markt der Marktstraße entlang zum unteren Markt fuhren. 
Dieselben dürften sich sohin nach der oberpolizeilichen Vorschrift vom 16.9.09 verfehlt haben und hierfür strafbar sein.
Unterschrift: Sebastian Feichtner Schutzmann





"Posing" in der unteren Marktstraße Hans Dattler, Wolfgang Ludwig und Klingseisen Kurt

Diese Sitte bzw. Unsitte, je nach Standpunkt, beschäftigte den Kötztinger Magistrat, das Bezirksamt (heutzutage Landratsamt) und den jeweiligen Marktgendarm schon in der Vergangenheit und so kam es regelmäßig zu Anordnungen wie dieser:

 


Betreff: Verkehr auf öffentlichen Straßen
Bekanntmachung
Es besteht Veranlassung wiederholt darauf aufmerksam zu machen, dass das Rodeln, Schleifen und Schlittschuhfahren in den Marktstraßen streng verboten ist

Die Eltern und die zur Beaufsichtigung der Kinder oder Lehrlinge verpflichte Personen werden hiermit dringend aufgefordert, den Kindern oder Lehrlingen diesen Unfug zu verbieten, wobei bemerkt wird Übertretungen dieser Art unnachsichtig zur Anzeige gebracht werden.
Kötzting den 13.4.1909
Magistrat Stauber

Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass auch das Schleifen, also das reine Rutschen mit den glatten Schuhsohlen verboten worden war, das dürfte sehr schwierig gewesen sein zu kontrollieren.....

Trotz der genauesten Anordnungen und ausgesprochenen Verbote, sah sich das Bezirksamt, bzw. der Bezirksamtmann sich oft und früher veranlasst sich über die Kötztinger und dessen Polizeidiener ( damals hieß er Müller) zu beschweren:
Vom königlichen Bezirksamt Kötzting den 30. Januar 1872 den Verkehr im Markte Kötzting betreffend:
Es wird zwar bei jeder Gelegenheit angezeigt, daß Polizeidiener Müller seinen Dienst zu versehen im Stande ist, allein in Wirklichkeit ist dies nicht der Fall. Entweder mag oder kann Müller seinen Dienst nicht erfüllen oder kennt ihn nicht und ist in einem wie anderen Falle unbrauchbar.
Die Knaben fahren mit Schlitten den Marktplatz und die Schulgasse entlang, so daß Gefahr für Fußgeher und selbst Fuhrwerke besteht. Polizeidiener Müller sitzt wie es scheint hinterm Ofen oder im Drinkhause, macht wenigstens keine Anzeige. Zwischen den Brücken und bei den Städeln der Wettzeller Straße werden Bäume und Blöcher abgeladen und oft nur in die Mitte der Straße  geworfen, daß man nicht mehr durchzukommen weiß.
Hier ist der Postverkehr nach Viechtach für seine Nachtfahrt in Gefahr.
Der königliche Bezirksamtmann Dandl
Dieses Schreiben musste der Polizeidiener Müller entgegennehmen und unterschreiben davon Kenntnis genommen zu haben, was auch geschah.


vorstehende Eröffnung bestätigt Kötzting den 3/2 1872  Müller Polizeidiener
Allerdings ist auf der ersten Seite am Ende mit anderer Hand hinzugefügt:


erledigt der Müller gestorben.

unterer Markt auf Höhe Oexler
Liesi Oexler(Ludwig)
Beschwerden kamen aber nicht nur vom Bezirksamt selbst sondern mussten nach Anzeigen von Geschäftsleuten und auch Privatpersonen  reagieren.
 Zwei solcher Anzeigen sind noch erhalten, die eine betrifft den steilen Abhang beim Wieser Girgl bzw. Heigl Schlosser am Ende der Schirnstraße hinunter in die Ziegelgasse und im anderen Fall geht es um die Holzapfelstraße.
Am 6. Februar 1906 geht Beschwerde an das königliche Bezirksamt, dass der steile Weg vom Ende der Schirngasse an der so genannten Ziegelweiherhöhe täglich von großen Mengen von Kindern zum Schlittenfahren benutzt würden. Infolgedessen der Weg nicht mehr benutzt werden könne, ja bei Nacht es sogar gefährlich sei diesen Weg zu benutzen. Trotz der Verbote, ausgedruckt auch im Amtsblatt würden Kinder und sogar ältere Burschen bis zu 18 Jahren regelmäßig. Da seine Hausmitbewohner bereits gestürzt seien bitte ere um dringende Abstellung bevor noch schlimmeres passieren würde.
Unterschreiben: Josef Hastreiter, Braumeister


Zwei Jahre später wird eine andere Straße zum Problemfall, die Holzapfelstraße: in einem Protokoll hält der damalige Polizeidiener Meidinger die Beschwerde des Posthalters Karl Schmidt fest, welcher anbringt, dass Schlittenfahren in der Holzapfelstraße wird sowohl bei Tag als bei Nacht derartig betrieben, dass der Verkehr nicht mehr aufrecht erhalten werden kann. Wir müssen an der Straße das Eis fahren (zur Sommerkühlung der Bierkeller) und kann daher sehr leicht ein Unglück passieren. Ich für meine Person lehne jedwede Verantwortung ab. Ich ersuche um Abhilfe und wollen eventuell die Widerspenstigen zur Anzeige gebracht werden.:



Arbeiter beim Schneiden und Verladen der Eisblöcke, dieses Eis wurde in den Sommerbierkellern eingelagert und
diente so als natürliches Kühlmittel den Sommer über


Holzapfelstraße





























Schlittenfahren in der Holzapfelstraße




Da ja nicht nur Kinder ihren Spaß haben wollten sondern der Wintersport auch bei uns seinen Einzug gehalten hatte, kam es nach der Gründung eines Wintersportvereins in Kötzting am 31.12.1909 zur Anfrage an den Magistrat, die Rodelbahn auf dem Ludwigsberg auf eigene Vereinskosten betreiben und unterhalten zu dürfen.
Unterzeichnet für den Verein: F. Mayer


Kötztinger Skifahrer auf dem Reitenberg: von links: Schödlbauer Josef (Schuh Schödlbauer) Pleier Franz, Elisabeth Herre, geb, Schödlbauer, ?, Kelnhofer Siegi, Englmeier Franz, Englmeier Auguste, geb. Pleier
Scheuerlein Leni in der Auwiese, im Hintergrund das Postgebäude und das Herre-Anwesen

In einem ganz anderen Zusammenhang, nämlich wegen der Kötztinger Pfadfinder, hat mich ein ehemaliger Pfadi angeschrieben, Josef Fischer, im Jahre 2015 83 Jahre alt, von ihm habe ich ein tolles Bild von einem Wölflingsausflug mit Pater Augustin auf den Kreuzfelsen bekommen - wird im dritten Teil der Pfadfindergeschichte mit veröffentlicht - und, da er im Ziganhaus aufgewachsen ist, habe ich natürlich auch nach seinen Erfahrungen mit dem Wintersport auf der Marktstraße gefragt:
das war seine Antwort:
Schlittenfahren über die Marktstr. Wir durften nicht weil unsere strenge Mutter, wegen möglichen Unfall, uns das nicht erlaubte. Außerdem war es finster. Aber vom Ziganhaus aus konnte man schön zuschauen. Die Haustüre vom "Dietlbeck musste viel aushallten, die leichte Kurve am Rathaus hatte es bei der vereisten Straße in sich. Besonders die Amerkaner, die auf Benzinkanistern herunterfuhren, trug es raus. Diese sperrten für diese Gaudi auch mal die ganze Straße....

Erneut, wie schon bei manchen vorhergehenden Themenzusammenstellungen, sind im Laufe des Monats neue Hinweise eingetroffen. In der staatlichen Bibliothek in Regensburg liegen einige Jahrgänge der "Bayerischen Ostmark" vor. Diese Zeitung der NSDAP für den Bereich Cham-Waldmünchen
Kötzting und Viechtach, enthält auch einen - allerdings sehr kleinen - Bereich für Kötztinger lokale Nachrichten. Im Winter 1938/1939 erschienen in der Zeitung zwei berichte über den Wintersport auf Kötztinger Straßen und Wiesen. Die Geschichte der Kötztinger Burschen dürfte um die Jahrhundertwende passiert sein. Ich kenne auf dem Haus Nummer 51 (= heutzutage Modehaus Schödlbauer) einen Bauantrag eines Michael Huber von 1899. Name und Lage des Hauses dürften damit zu dem "Unglück" passen. Viel Spaß beim Nachlesen

Zeitungsausschnitt Bayerische Ostmark Januar 1939

Bayerische Ostmark Februar 1939, Bericht aus alten Zeiten
Es steht zu vermuten, dass die oben genannten "Burschen", vor allem wenn man deren Reaktion (Bußgeld Sammlung und Aufdeckung nach vielen Jahren) berücksichtigt, aus den Reihen der Kötztinger Bürgerssöhne und damit wohl aus dem damalig aktiven Burschenverein stammten. Damit würde der Bericht auch zu dem heurigen Jubiläum des BWVs Bad Kötzting passen.....
beinahe hätte ich es vergessen, noch ein Bild wurde nachgeliefert. Sammlung Voithenleitner Herr Robert Voithenleitner und vermutlich Herr Wolf sen., der Stoibermaler, beide  in Startposition vor der Haustüre


Akten aus dem Stadtarchiv Bad Kötzting  Neues Archiv 631/64
Bilder aus dem Bestand des Arbeitskreises Heimatforschung Kötzting

Freitag, 30. Januar 2015

Manchmal hilft der Zufall....Photos aus dem Staatsarchiv Landshut

 Mein Ziel war es - eigentlich ist es das immer noch, denn bis jetzt war ich noch nicht erfolgreich - Material über unseren Bahnhof, speziell über den Lokschuppen, zu finden. Um es kurz zu machen, bis auf ein paar Gleisdarstellungen habe ich noch nichts in der Hand, aber gewissermaßen als Beifang sind ein paar schöne Informationen hinzugekommen. Dieser Lageplanauszug- in Wirklichkeit ist der Plan ein gaaaanz langer Streifen und reicht bis hinunter zum Steinbachtal -  zeigt nicht nur das Kötztinger Bahnhofsareal, wie es bis vor wenigen Jahren noch ausgesehen hatte, sondern bringt auch noch ein paar interessante Details.

Detailplan des Kötztinger Bahnhofes mit Lokschuppen, Laderampe und
den Anfängen des späteren Baywa Geländes.




Die Hausbesitzer in der unteren Bahnhofstraße heißen von links nach rechts: Ausmann - Michael Winter (Winterschneider) protestantisches Vereinshaus (später das  Autohaus Kroher, hier versammelten sich die Kötztinger evangelischen Christen, bevor deren Pfarrkirche auf der Platte gebaut worden war)  Anwesen Karl Kollmaier.
Im April vor 70 Jahren waren die beiden Anwesen Ausmann und Winter die einzigen beiden privaten Anwesen, die im Krieg Zerstörungen erlitten hatten. Dies ist vermutlich bei dem Luftangriff der Amerikaner auf den Kötztinger Bahnhof geschehen. Den anderen, allerdings größeren Schaden, erlitt die Kötztinger Ziegelfabrik.

Soweit die Vorgeschichte, in den Akten des Bezirksamt/Landratsamtes Kötzting fand sich auch ein Vorgang über den Umbau der Bahnübergänge im Bereich Kötzting, mit dem Hinweis, es wären Photos mit dabei. Also gleich bestellt und siehe da, eine Zeitreise um fast 100 Jahren für den Bereich Kötzting und Steinbach.
Deckblatt





Bereits umgebauter Bahnübergang ausgangs des Steinbachtales


Als erstes wird der Bahnübergang zwischen dem heutigen Hotel Steinbach und Harras gezeigt, immer im Bild ein damals moderner LKW und manchmal - manchmal auch sehr verwaschen weil in Bewegung - eine kleine Dampflokomotive und eine dekorativer Cabrio PKW.

in der Wiese im Hintergrund steht heutzutage die Siedlung Steinbachtal, rechts ganz knapp am Bildrand ist eine Ecke des Gebäudes vom Hotel Steinbachtal gerade noch zu sehen.


Eines der bekannte Bildmotive der Kötztinger Eisenbahn, im Hintergrund das heutige Hotel Steinbachtal

eine Überfahrt näher an Kötzting, mit der "Geisterbahn"

Übergang, früher Zufahrt zu den jetzigen Tennisplätzen, im Hintergrund die Platte erkennbar


derselbe Übergang, Blickrichtung Spatiliweg



derselbe Übergang, nur ohne Dampflokomotive

ein tolles Bild, Cabrio gegen Dampflokomotive

links der Hang des Schinderbuckels, in etwas auf Höhe Werkstätte Weber/Mühlbauer

im langgezogenen Bogen Richtung Kötzting
Alle diese Bilder und Dokumente stammen vom dem Staatsarchiv Landshut, aus dem Bestand Landratsamt Kötzting  Rep 164-8 Nr. 3660 aus dem Jahre 1926. Zwar habe ich noch nichts über den Lokschuppen in der Hand, aber es gibt ja noch andere Archive, die darüber Material haben könnten und kommt Zeit kommt Rat oder so ähnlich.

Sonntag, 28. Dezember 2014

Kötzting im Jahre 1905


Eigentlich ist es ja eine Art Wiederverwertung bzw. Recycling, was ich hier betreibe. Die Pfingstbeilage "Kötzting vor 100 Jahren" kann ich hier zwar ein zweites Mal verwerten, allerdings, und das ist hier das Wichtigste, ich bin an kein Zeilenvolumen gebunden und ich kann soviel Bildmaterial einbringen wie ich möchte. Und diese Vorteile kann ich hier wirklich weidlich nutzen. Auch Kleinigkeiten, die ich in der Pfingstbeilage eher unter den Tisch fallen lasse, können hier wieder mit aufgenommen werden. Heuer z.B. die Widmung der Holzapfelstraße oder die neue Schubleiter der Feuerwehr Kötzting.
Im Endeffekt entsteht hiermit eine kleine, bebilderte, Chronik Kötztings.
Ich habe viel Unterstützung durch tolles Bildmaterial erhalten und möchte mich ausdrücklich bei Michi Zilk, Michael Traurig und bei unserem Arbeitskreis Heimatforschung also Frau Rabl Dachs und Frau Kretschmer bedanken, die mir schnell, teilweise blitzschnell, Bildmaterial zugeliefert haben. Also nun gehts los:


Kötzting vor 110 Jahren

Das Jahr 1905

Wie eine Mischung aus BILD und Kötztinger Zeitung erscheint aus heutiger Sicht der frühere Kötztinger Anzeiger[1]. Er brachte – auf ein und derselben Seite -  sowohl die Nachrichten aus der großen weiten Welt als auch die alltäglichen Kleinigkeiten aus der näheren Umgebung. In der ersten Ausgabe des beginnenden Jahres 1905 wurde noch von den letzten Neuigkeiten rund um den Jahreswechsel und um Weihnachten berichtet.
So erzählten die Neukirchener, dass im nahen Rothenbaum in Böhmen während der Christmette eine „solemne Rauferei“ mit Messern und Revolvern ausgetragen worden war, in Folge derer die Andächtigen in wilder Flucht aus der Kirche geeilt waren.
Chamerau amüsierte sich über einen Mann, der allein dadurch bereits Aufsehen erregt hatte, dass er nach der Messe am Stephanitag mit einem Strohhut durch die Menge am Friedhof geschritten war. Wenn man keine Nachrichten hat, dann muss man sich eben welche machen.

Donnerstag, 30. Oktober 2014

und weiter mit dem Flugzeug....Luftbildaufnahmen aus den 60er Jahren


  

ein Werk, das heute noch existiert, auch wenns natürlich baulich moderner geworden ist, der Platz am oberen Bildrand sollte zusammen mit dem Fluß eigentlich die Orientierung erleichtern.

 
links siehts aus, wie bei einer Betonmischanlage... 


Kategorie mittel:

eine Firma, die es natürlich auch heute noch gibt.....
 Kategorie leicht...
es steht ja am Haus dran um was es sich handelt, schön zu sehen der alte Werkskanal und oben der Neubau der Straße Kötzting-Blaibach

Kategorie mittel

diese Fabrik gibt es nicht mehr, hat aber an dieser Stelle mehrere hundert Jahre lang existiert, schon der junge frühere Kammerer(=Bürgermeister) von Kötzting Wolfgang Samuel Luckner hatte hier die Oberaufsicht im 18. Jahrhundert
viel Spaß beim Rätseln, die Auflösung schreibe ich erst in ein paar Tagen in die Tags hinein um es nicht zu einfach zu machen.

Donnerstag, 9. Oktober 2014

Weil´s so schön war .....

Nachdem die Rätselluftaufnahmen zwar ein wenig tückisch aber dennoch lösbar waren, habe ich gestern im Stadtarchiv bei der Suche nach Material für einen Vortrag einen Plan gefunden, der mich zuerst zögern lies die Situation eindeutig zu beurteilen.
Dann aber gab die Legende im Plan einen Hinweis nach dem anderen und bald war dann doch  klar, wo die dargestellte Situation in Wirklichkeit lag.
Hinweise zum entschlüsseln:
Die Namen der Hausbesitzer stimmen nicht mehr mit den heutigen überein - trotzdem helfen die Beschriftungen weiter.
Mal schauen wo in der Kötztinger Altstadt dies sein könnte:

Plan
zur Anlage eines Türeinganges und Freitreppen Stuffen
für dem Wohnhause von D. Mangold Buchdrucker
von Kötzting

Wiese von Gg Hastreiter      Garten von Windorfer
Wohnhaus des D. Mangold    Straße
Garten vom Schulhause     Gebäude von A. Dreger



Wie wohl auch heutzutage noch üblich, hat der Hausbesitzer seinen Hauseingang einfach gebaut, ohne den Grundbesitzer, den Markt Kötzting, zu fragen. Nun erfolgt die Anzeige durch den Kötztinger Polizeidiener Michael Fischer.

Kötzting 26. September 1878     auch dies ist ein wichtiger Hinweis

Zum Magistrat Kötzting
Betreff: Bauen auf Gemeindegrund ohne Erlaubnis

Der Unterzeichnete bringt auf Grund seines abgelegten Dienstes Eides gehorsamst zu Anzeige, daß Dominikus Mangold Buchdruckereibesitzer von Kötzting  an seinem Hause eine steinerne Stiege auf dem Gemeindegrund anlegte ohne das er Mangold hiervon Erlaubnis hat
gehorsamst Michael Fischer   Polizeidiener


mal schauen, wie lange es dauert, bis das Rätsel gelöst ist.....und
P.S. die Rechte an den Bildern liegen beim Stadtarchiv in Kötzting
Viel Spaß

Dienstag, 30. September 2014

Ein paar Suchbilder

Im Frühjahr 2013 wurde der Stadt Bad Kötzting angeboten einen Stapel Luftaufnahmen anzukaufen.  Auch wenn wir diese Motive von anderen Bildern her kannten, so waren doch zweierlei Aspekte interessant. Zum ersten waren es Farbbilder und zum zweiten wurde diesmal vor allem die Umgebung Kötztings aufgenommen. Eine Serie von Luftaufnahmen der Innenstadt befindet sich bereits im Besitz der Stadt.
 

Natürlich kennen wir die dargestellten Objekte, trotzdem gibt es bei dem einen oder anderen Bild sicherlich einen "Aha" Effekt bzw. dauert es halt eine Weile, bis man anhand von vorhandenen Geländemarken das Areal zuordnen kann:
Viel Spaß beim Raten bzw. Wiedererkennen:
Übrigens, die Bilder sind undatiert, stammen aber wohl aus den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts.


Ein paar Häuser stehen noch heute an dieser Stelle, v.a. das Bürogebäude
Abgerissen und eingeebnet - aber einmal Kötztings Gruß an die Welt

Schon im 15. Jahrhundert erwähnt

Der Firmenchef, ein besonderes Original, auch wenn er kein gebürtiger Kötztinger war

Hier habe ich am längsten gebraucht es zu erkennen, bis ich mir sicher war, eigentlich unglaublich
Viel Spaß beim Anschauen - 

Sonntag, 31. August 2014

Jugend in Kötzting (II)


 Mit dieser Einweihungsfeier endete der Juliblog, hier noch ein paar - für Pfadfinder eindrucksvoolle - Bilder der Einweihungsfeier. Deutlich zu sehen, daß viele Ehrengäste daran teilgenommen hatten. Der nun doch sehr freie Burggraben der Kirchenburg machte damals noch einen finsteren bzw. heimeligen Eindruck.

deutlich zu erkennen, beide Fahnen wurden noch be/genutzt



















rechts Pfarrer Dietl




































Die teilnehmenden Festgäste, vielleicht erkennt jemand den einen oder den anderen, ich wäre für jeden Hinweis dankbar.
GR Herr Pfarrer Dietl, damals gab es ja noch keinen Stadtpfarrer - Kötzting wurde erst 1 Jahr später zur Stadt erhoben - nahm die Einweihung des neuen Jugendheimes vor.
Anlässlich der Einweihung waren auch viele auswärtige Pfadfinderstämme eingeladen worden und diese hatten im Schlossgraben ihr Zeltlager aufgeschlagen.

das Pfadfinderlager im Burggraben, der neugierige junge Mann, vorne rechts, soll lt. Brandl Wick ein Höcherl von der Sagmühle sein.
1955 erhielten die Kötztinger dann hohen Besuch aus der Pfadfinderschaft, der Regensburger Diözesankurat Florl und der Landesfeldmeister Galli, - noch heute ein Begriff in der ostbayerischen Pfadfinderschaft - besuchten den Kötztinger Stamm. Diese Verbindung sollte vor allem wegen der Althütte auf dem Arber später gute Früchte tragen.

Der Diözesankurat Karl  Florl und der Landesfeldmeister Emil Galli. rechts außen wieder Brandl Ludwig, zentral Kuglmeier Hans, links von ihm Ziesler Franz. Rechts außen Brandl Wick und links neben ihm der Kooperator Fritz Haltrich. Auch hier bin ich über jeden Hinweis dankbar, wer die anderen Personen sind.



Wie Eingangs bereits erwähnt erfolgte die Gründung des Pfadfinderstammes aus der allgemeinen katholischen Jugend heraus. Wie sehr diese beiden Gruppierungen verflochten und verwoben waren, sieht man am besten am zentralen Bild der Einweihungsfeier des Hungerturms, bei dem die Türe von zwei Fahnenträgern flankiert wird, links die Fahne der katholischen Jugend und rechts die der Pfadfinder. Diese beiden Gruppierungen zusammen - erneut ist Pater Augustin Bötcher federführend - erarbeiten zusammen mit dem Schulleiter Röhrich ein Theaterstück, den JEDERMANN von Hugo von Hofmannsthal und führen dieses Schauspiel im Hochsommer 1949 an der Kirche vor der St. Anna Kapelle auf.



das Ensemble, rechts Pater Augustin, links
Obere Reihe von links: 1. Fischer Pepp (RA-Sohn) 2. Mühlbauer Annelies (Schuhgeschäft Marktstraße) 3. XX Schwester von Simml Max aus Beckendorf) 4. Foerster Heini (LRA/FWV) 5. Schelenz Irene (Lindner) 5a Heiduk Alfons oder Hans 6. X.X. Hauptdarsteller wohnhaft in Beckendorf) 7. Lickleder Helmut "Jedermann" 8. Attenberger Ludwig (Notar) 9. Mühlbauer Hans (Bergfrieden) 10. Teufel 11. Brandl Ludwig Requisiteur
Zweite Reihe von links: 1. Rektor Röhrich, Lam Regisseur, 2. Heiduk Magda, 3. Sperl A. (Mannig) 4. X.X. 5. Heiduk Klaus, 6. Stadler Lina (Miethanner) 7. Kaminski (Bruder Viktor) 8. Schmidl Lisbeth (jetzt Cham) 9. Liebl Hilde (Lebzelter/Bahnhofstraße) 10. Pater Augustin
Untere Reihe von links sitzend 1.XX, 2. XX 3. Sobania (+Kind) 4. X.X und Kind
5. Gruber Ferdl (Hammermühle) 6. ein Gietl 7. Schmiel Kurt  (Teufelchen)



eine himmlische Szenerie







der Mammon






und es hat ihn erwischt

Nachdem der Beginn der Kötztinger Pfadfinder sich im Zeitraum 1946/1947 abgespielt hatte, ist es verzeihlich, dass das 10 jährige Jubiläum 1956 eigentlich um 1 Jahr zu früh angesetzt worden war.
10 stolze Jahre war zu feiern und die Pfadis luden die benachbarten Stämme ein und viele, viele kamen.
Der eng befreundete Stamm in Amberg brachte seinen Spielmannszug mit - und oh Wunder, die hatten Fanfaren dabei - und dieser zog mit klingendem Spiel durch die Kötztinger Straßen. Viele der Kötztinger Pfadfinder waren auch bei der Kötztinger Feuerwehr und so kam diese - es war allem der unvergessene Barth Schorsch - auf den Geschmack, die eigene Trommlergruppe des Spielmannszuges der Kötztinger Feuerwehr auch mit einem Fanfarenzug zu ergänzen.
Gesagt, getan,


für mich eines der beeindruckendsten Bilder des Stammesjubiläums, Pfadfinder - entweder im Gegenlicht oder im Morgengrauen - vermutlich wegen des Sonnenstandes beides auf dem Marsch zur Veitskirche


das war natürlich etwas ganz anderes, solch eine stolze Fanfarengruppe wollten die Kötztinger Feuerwehr für ihren  Spielmannszug auch haben, aus dem Wunsch wurde dann Wirklichkeit,


Der damalige Stammesführer Hans Kuglmeier
hat an seiner Fanfare immer noch den Stammes/Sippenwimpel befestigt. Dieser erste Kötztinger Fanfarenzug war eine Errungenschaft der Kötztinger Pfadfinder und wurde danach von der Freiwilligen Feuerwehr übernommen

der Umzug beginnt



Festgottesdienst in der St. Veitskirche

Den Gottesdienst in der Veitskirche hielt der Kötztinger Pfadfinderkurat Haltrich, der Stammesführer war damals Hans Kuglmeier und der Feldmeister war Brandl Ludwig.
Nach dem Gottesdienst formierten sich die eingeladenen Pfadfinderstämme zu einem Festzug durch die junge Stadt.




immer dabei und beachtet, der Fanfarenzug der Amberger Pfadfinder


am Abend im Zeltlager dann der Fahnenapell, hier mit Kurat, Stammesführer und Feldmeister

ich wäre dankbar über jede Zuschrift, um so viele Personen wie möglich zu identifizieren