900 Jahre Wettzell erster Teil
Wettzell auf einer alten Postkarte, bei aller künsterlischen Freiheit der Darstellung ist es doch interessant, wie relativ gering bewaldet das Kaitersbergmassiv dargestellt wurde. |
Nach der Zusage an Hans Seiderer, den geschichtlichen Festvortrag in Wettzell zu übernahmen, stand für zwei Jahre im Vordergrund aller meiner Forschungsreisen, immer auch ein Auge auf mögliche Wettzeller Archivalien zu haben. Dies gelang und mit Ausnahme meiner Mutter, der ich immer nach solch einer Fahrt sofort Rapport geben musste, wusste eigentlich niemand etwas darüber ob und wie erfolgreich ich bei dieser Suche gewesen bin.
Natürlich steht am Anfang dieser Wettzeller Geschichte ein kurzer Aufriss des Werdeganges dieses Dorfes aber dann schließt sich ein Kaleidoskop an kleinen und kleinsten Fundstücken an, die ich so in den letzten zwei Jahren zusammengesammelt habe
Zwei gute und umfassend recherchierte Chroniken nennt Wettzell sein eigen, die erste geschrieben vom Wettzeller Pfarrer Alexius Schwab 1934-1947, die andere, wesentlich
umfangreichere
und auf die Schwabschen Chronik aufbauende,
wird im Mai 2001 von Lois Perlinger
herausgegeben. Damit besitzen die Wettzeller eine gründliche Zusammenstellung ihrer Ortsgeschichte, weit mehr, als was andere Pfarrgemeinden besitzen..
herausgegeben. Damit besitzen die Wettzeller eine gründliche Zusammenstellung ihrer Ortsgeschichte, weit mehr, als was andere Pfarrgemeinden besitzen..
Gleich an
dieser Stelle ein Hinweis auf eine weitere Kostbarkeit,
die sich im Besitz von Wettzell befindet, das Wettzeller Pfarrarchiv.
zwei Metallschränke voll mit Wettzeller Kirchengeschichte |
In zwei
Metallschränken ist das kirchliche
Leben der Pfarrei verborgen und wartet darauf von
interessierter Seite gehoben, gelesen und
ausgewertet
zu werden. Solch einen „Interessenten“ zu finden
und eine neue Generation von geschichtlich Interessierten
heranwachsen zu lassen ist meine Hoffnung an
solchen großen geschichtlichen Jahrtagen. Also wer immer möchte kann gerne zu unseren monatlichen Lesestammtischübungen kommen, die alte Schrift
lernen und dann sich an das Wettzeller
Pfarrarchiv
machen……er wird tolle Dinge finden, das kann ich versprechen.
hier ist viel Interessantes versteckt |
die erste Seite des Hofanlagsverzeichnisses der Hofmark Wettzell im Landgericht Viechtach des rentamtes Straubing |
Nun aber der Sprung zurück um 900
Jahre: In einer Urkunde der Grafen von Bogen
wird 1115 Hervicus de Wescilscella
als Zeuge dieser Beurkundung genannt. Dieser, und später andere Herren, die sich nach Wettzell
nannten, tauchen in den folgenden
Jahren, Jahrzehnten und Jahrhunderten regelmäßig auf.
Das ist die eine, die dörfliche Seite, die Frage also wann Wettzell als
Ortschaft zum ersten Mal erwähnt wurde,
die nächste
Frage ist, wann die Kirche von Wettzell
in der Geschichte auftaucht. Bei ihrer Ersterwähnung war sie noch eine Filialkirche
von Arnbruck und wird, erneut vom Grafen von Bogen, 1209 dem Kloster Niederalteich geschenkt, das damit
auch das Präsentationsrecht erhält, dieses, also das Recht den jeweiligen Pfarrer für Wettzell zu bestimmen,
bleibt übrigens bei diesem Kloster bis zur Säkularisation 1803, also fast aufs
Jahr genau für lange 600 Jahre.
Schaut man
nun genauer auf die Inhalte dieser Ersterwähnungen, so muss man feststellen, dass
es sowohl für das Dorf als auch für die Kirche in Wettzell einen
Zeitraum gibt, in dem beide bereits existiert haben müssen, von dessen Länge wir aber nur eine ungenaue Vorstellung haben können.
Kurz gesagt Wettzell ist sicherlich schon einiges vor 1115 gegründet worden,
wir wissen halt nicht genaues davon – und haben, wie übrigens auch in Kötzting
nun mal nur diese überlieferte Jahreszahl der Ersterwähnung.
Wir haben
also das Dorf, wir haben die Kirche. Ein dritter Teil betrifft die Entstehung
der herrschaftlichen Gewalt, der Grundherrschaft
also, als Hofmark bzw. das Gerichtswesen grundsätzlich. Ein Wolchier
von Weccescelle gibt in einer späterenVerkaufsurkunde sowohl einen Hinweis auf
ein Pfarrwidtum als auch auf das
Vorhandensein eines Dorfgerichtes.
Das
Pfarrwidtum ist kurz gesagt der landwirtschaftliche Betrieb des Pfarrers und
sicherte damit sein persönliches Einkommen. Streitigkeiten über dessen
Einnahmen und die unterschiedlichen Nutzungsrechten dieses Widtums ziehen sich
über all die Jahrhunderte hinweg und ich
werde solch einen Streit später mal kurz streifen.
Also:
1115 gibt es bereits eine Familie, die sich nach Wettzell nennt. 1209 kommt die
Kirche Wettzell zum Kloster Niederaltaich und gesichert 1338, also damit ebenfalls
schon lange vor der Erstbezeichnung als Hofmark – zum ersten mal als solche
1486 bezeichnet - bestand nachweislich bereits ein Dorfgericht,
Wer hat also
möglicherweise ganz am Anfang Wettzell
gegründet und wann und vlt. warum :
Pfarrer
Schwab wollte aufgrund der Namensendung
–*.zell eine Ortsgründung durch ein Kloster belegen und führte dafür mehrere Möglichkeiten
an, die neueste Forschung glaubt aber an eine Rodung und Gründung durch die Grafen von Bogen, die hier einen
ihrer Ministerialen auf einen Hof setzten.
Was ist ein Ministeriale
Männer aus
dem Kreis der Unfreien, die zu Kriegszeiten als bewaffnete Reiter auserkoren
waren und für die Verwaltung des Königsgutes eingesetzt werden konnten. Der
gesamte östliche Grenzsaum des „Deutschen Reiches“ war weitgehend Königsland
und dort waren als Herrschaftsstrukturen in unserem Raum die Grenzmarken der
Grafen von Cham und Bogen angesiedelt. Auch
die kleineren Adeligen und Bischöfe machten es mit ihren leitenden Untergebenen nach und nach genau so
und aus diesen unfreien Untergebenen, allerdings in gehobener Position
sozusagen die Abteilungsleiter im mittleren Management, entstand eine eigene Sozialschicht, die der
Ministerialen. Diese Männer wurden teilweise auf ein Dienstgut versetzt, oder
erhielten ein solches als Folge ihrer guten Führung oder als Dank für
geleistete Dienste, siehe Azelin in Weißenregen.
Diese von
der Herkunft eigentlich unfreien Ministerialen wurde lehensfähig, heiratete in
adelige Familien ein und so entstand im Laufe der Zeit niedere Landadel. Im 13.
Jhdt. war dann Schluss mit dieser Adelsschwemme, nur derjenige durfte noch adelig
sein und sich nennen, der auch bereits adelig geboren wurde.
laufende Nummer 27 Georg Heigl Hofbauer 28 Johann Sterr Wirth |
Hier kommt nun ein Ausschnitt aus dem Hofanlagsverzeichnis der Hofmark Wettzell von 1760
Bereits in
den beiden Chroniken wird erwähnt – auch im historischen Atlas von Bayern für
das Landgericht Viechtach und Linden – dass in dem Anwesen mit dem Hausnamen „Hofbauer“
der Urhof Wettzells zu finden sei.
Dieser Hofbauernhof ist 1760 im Besitz eines
Georg Heigl und wird als 1/1 Hof also als „Ganzer“ Bauer ausgewiesen.
Ausschnitt 2. Seite aus dem Hofanlagsbuch von 1760 Nr. 26 der Hofbauernhof |
Die nächste
Frage beschäftigte sich mit einem möglichen Schloss in Wettzell, wie es z.B. eines in der Hofmark Breitenstein,
in Grub oder in Haus gegeben hatte, wobei das Wort Schloss sicherlich eine
Riesenübertreibung darstellt für das vermutlich sehr einfache Gebäude, dass die
Landadeligen in unserer Gegend ihr Eigen nannten. Ein
solches ist nicht nur
nicht in Wettzell nachgewiesen, sondern hat es offensichtlich auch nie gegeben.
Die jeweiligen Besitzer wohnten nicht im Ort und in den meisten Fällen wurde
die Verwaltung auf die sehr viel größere und mächtigere Hofmark bzw. Herrschaft
Runding übertragen und von deren Richtern ausgeübt.
Die adeligen Inhaber der Hofmark:
Da haben wir
dann die Chamerdorfer, die Göttlinger und die Nußberger, danach kommen schon
zum ersten Mal die Nothaft und die Eyb auf Runding, das mächtigste Herrschaftsgebilde
in unserem Nahbereich. Die Kadinger, die Gemmel und Walser von Syrenberg ein verdienstvoller
Offizier bei der Verteidigung Bayerns gegen die Österreicher. Der nächste Besitzer, der Freiherr von
Wetzel, trotz der Namenähnlichkeit kein Wettzeller, ist noch erwähnenswert weil
er nach einem Einbruch in die Kirche sich sehr großzügig zeigte und einen Kelch – übrigens ebenso wie die
gespendete
Monstranz
heute noch vorhanden - , wertvolle Stoffe, 5 Messgewänder und vieles mehr
stiftete.
Wir
schreiben das Jahr 1720, die von Frenau
besitzen nun die Hofmark von denen ging der Besitz an den Obristen von Rasco. So, niemand kann sich die Namen merken
aber bei den nächsten sollten sie es
tun, denn nun werden besondere Beziehungen nach Kötzting sichtbar.
1770 wird
die Hofmark Wettzell um 22000 fl an Michael
Poschinger verkauft. Wenige Jahre später treten dessen 5 Söhne die Nachfolge an
und einer seiner Kinder – ebenfalls Michael mit Namen – ist Michael Poschinger,
der Schwiegersohn des berühmtesten Kötztingers, des Kammerers Wolfgang Samuel
Luckner, meines persönlichen Lieblingskötztingers. Wolfgang Samuel ein Machtmensch und
Prozesshansel mit drei Frauen und 22 Kindern. - Die dritte Frau war übrigens die 17 jährige
Nichte seiner verstorbenen zweiten Frau. - Es ging in Kötzting entweder nach
seinem Kopf oder es ging gar nichts. Er war der Erbauer des alten Rathauses, der Gründer des heutigen Lindnerbräues –
allerdings als Herrensäge – er hat die Feuerwehr verbessert und im Hungerjahr
1777 seine Bürger vor dem Verhungern gerettet und vieles mehr. Und diesen Mann
hat der Mitbesitzer der Hofmark Wettzell, Michael Poschinger also, 10 Tage nach seiner Einheiratung aus dem Haus
geworfen – was prompt eine jahrzehntelange Prozessserie zur Folge hatte, die
erst endete, als Poschingers Tochter selber wieder heiratete und den Besitz erbte.
Nun waren also die Schranks, einen solchen heiratete die Tochter Michael
Poschinger zusammen mit den anderen Poschingernerben Hofmarksbesitzer.
Diese
Herrlichkeit der kleinen Adelsbesitztümer begann sich ab 1803 mit der
Errichtung des Königreichs Bayern und der
neuen Regierung schrittweise zu ändern. Es entstand zuerst zusammen mit den anderen Besitztümern
der Poschingers ein neues Patrimonialgericht und ausgeübt
wurde dieses von dem Nothafftschen Gerichtshalter Schreyer. Interessanter wäre
in diesem Zusammenhang herauszufinden, ob dieser Schreyer mit der früheren Kötztinger Marktschreibersfamilie
Schreyer verwandt ist. Diese Verbindung nach
Runding ist deshalb so besonders, weil in einer späteren Schulangelegenheit ausdrücklich
festgehalten wird, dass die Herrschaft Runding ein
Mitspracherecht bei der Bestellung eines späteren Schullehrers hat.1842 erfolgt
dann die Auflösung als Hofmark und endgültig damit die direkte Eingliederung der
Wettzeller Hofmarksuntertanen in das Landgericht
Viechtach
Zuvor jedoch bei der Neubildung der politischen Gemeinden durch die Regierung in München:
1808 Bildung der Dorfgemeinde Wettzell im Steuerdistrikt Sackenried
1818
Gründung Gemeinde Wettzell
1972 Gemeindegebietsreform: Gemeinde Wettzell mit Hauptsitz in Wiesing
1972 Gemeindegebietsreform: Gemeinde Wettzell mit Hauptsitz in Wiesing
Wunsch nach
Eingliederung nach Kötzting und folgend
1975 Regierungsvorschlag dass Liebenstein und Wettzell zu Kötzting kommen.
1975 Regierungsvorschlag dass Liebenstein und Wettzell zu Kötzting kommen.
01.05.1978 ist die letzte Gemeinderatssitzung der Gemeinde Wettzell und seit 1.5. gehören Wettzell und Kötzting zusammen zur Stadt Bad Kötzting.
Bemerkenswert
in diesem Zusammenhang:
Von 1948 bis
1978, also dreißig in diesem Falle sicher lange Jahre lang war Max Vogl von
Ried der langjährige und letzte Bürgermeister der Dorfgemeinde Wettzell, keiner
der bekannten Dorfvorsteher war auch nur annähernd so lange im Amt.
Andere dreißig Jahre:
30 Jahre
Dienstjubiläum des Wettzeller Lehrers Johann Singer, der jeden Tag zwei mal die
Strecke Kötzting Wettzell zu Fuß gegangen war. Am Ende war er 32 Jahre im
Dienst.
Im Stadtarchiv Kötzting findet sich unter den Akten der Heimatberechtigten auch der Geburtsbrief des späteren Lehrers Singer aus Moening vom April 1860.
Anders als heutzutage war die sogenannte Heimatberechtigung mit all seinen Einschränkungen der Beginn einer einfachen sozialen Absicherung.
Um nicht zu viele Heimatberechtigte in ihren Reihen zu haben - und damit die Verpflichtung für diese Person und seine Nachkommen sorgen zu müssen - haben die einzelnen Gemeinden, Märkte und Städte diese nur sehr restriktiv ausgegeben. Dies war einer der Hauptgründe warum zum Beispiel auch die Heiratserlaubnis häufig nicht ausgesprochen wurde bzw. eine solche strikt verboten wurde. Kinder aus einer solchen Verbindung mussten eben dann nicht von den Gemeinden mitversorgt werden im Falle einer Bedürftigkeit.
Wie hat sich nun in der Vergangenheit das Dorf Wettzell entwickelt und wie waren die Verbindungen zwischen Kirche und Dorf:
Aufschluss
über diese Fragen geben normalerweise die Salbücher und Hofanlagsverzeichnisse s.o.
Im
Repertorium des Wettzeller Pfarrarchives ist ein Salbuch
aufgeführt……leider ist dies eines der wenigen Archivalien,
die verschwunden sind, andere Lücken sind bei den Rechnungsbänden vorhanden, aber im
Großen und Ganzen
sind alle Archivalien noch vorhanden, die im Repertorium
in den dreißiger Jahren aufgeführt sind. Dass
gerade das älteste Salbuch fehlt ist sehr ärgerlich
denn in diese Bücher sind nicht nur einfach Auflistungen
sondern es sind dort auch die Rechte und Pflichten
der Bewohner, des Pfarrers und desGerichtsherren
aufgeführt.
ABER
Diese – ich
nenne es mal Randbedingungen – finden sich in
einem Schriftwechsel zwischen der Pfarrei und dem Bistum
in Regensburg.
Dort gibt es
eine Abschrift aus dem Salbuch des Herrn
Sebastiano Aggricola, gewester Pfarrer alda von 1633 Continuiert
von Abraham Aicher, Pfarrer in der Lamb, nit weniger von mir Franzisco Antonio Dreer
Pfarrer allda de Anno 1690
Hier einige
Beispiele aus den Rechten des Pfarrers
- Dem von Perg, Poppenzell, Wurz, Löckhern, Weidenhoff, Keiderspach, Stockhmihl, Wettzell, Trumb, Hilmstein, Puechperg, Riedt, Säckenried, Klobighof hat ein ieder Pfarrer dem treissigsten Thail und ist Prinzipal
2. Zu Sindorf Kötztinger Pfahr hat ein
Pfarrer den dritten oder zweiten Thaill
3. Hat ein Pfarrer durchgehent von allen
Gärtten wo Krauth oder Rueben darin baut 3x Gartten Pfennig zu erheben wo aber kein Kraut oder Rueben
sondern Getraid angebaut ist, gibt
man keinen Gartenpfennig sondern hat Pfarrer den Zehent allein und zwar die
zehente Garb
4. Die Sallner Ayer / ut volgo aciert/
hat ein Pfarrer durchgehent in ganzer Pfarr tempore pascati in Aufschreibung
der communicanten von ieglicher person ein Ayer ebenfalls in Abhollung der
Zettl auf nit weniger zu fordern.
5. Von dem schuldig Khäs ist wegen
öffterer eingeloffen Unsauberkeit mit denen Pfarrkindern corporiert worden,
anstadt der Khäs von ieglicher Khuhe 1 x zu geben so dann noch bis dato sein
Fortgang gehabt
Verzaichnus der Kreuzgäng:
Befünden sich solcher 25 so in alten Tauffbuch und hat ein pfarrer nit
mer als 5 fl
Von der Filialkürch Säckhenried hat ein pfarrer von der Kürchweich 2 fl
51 ½ xr
Nun aber zu der Entwicklung der einzelnen Ortsteile Wettzells:
So wie aber
die Stadt Bad Kötzting nicht nur aus demHauptort
besteht, ist es auch mit Wettzell und seinen Ortsteilen
und seiner Geschichte.
Für heutige
Zeiten unvorstellbar war die Situation damals sehr
klein strukturiert. Heutzutage zahlen
wir
alle an EIN
Finanzamt und gehen im Konfliktfall vor ein Amtsgericht und werden weiträumig von einem Notar versorgt.
Sackenried zB. musste sich in all den obigen,
weltlichen, Fragen zuerst an das Kloster
Windberg richten. Pfarreimäßig gehörten die Sackenrieder aber nach Wettzell.
Genau so
ging es mit den Bauern in Höllenstein, Ried und Buchberg.
Sackenried
scheint dem Kloster Windberg bei dessen Gründung ebenfalls von den Grafen zu Bogen geschenkt
worden und damit ebenfalls fast 900 Jahre alt zu sein (=1125) es folgte dann
die Gründung einer Probstei: mit Sackenried,
Höllenstein, Ried am See und Klobighof
Kompliziert
wurde es in Kaitersbach, deren
Bauern alle dem Spital in Kötzting – früher gegenüber Tabak Liebl – beim Godl -
Untertan waren.
Lammerbach wiederum war bereits von Anfang an
dem Kastenamt Viechtach untertan. Leckern jedoch gehörte ganz woanders hin, nämlich zur Hofmark Lichteneck und damit nach Runding.
Poppenzell , ja da wird’s nun interessant, ist
älter – zumindest was den ersten Nachweis angeht – schon 1105 ist ein Ritter
Eberhard von Poppenzell genannt das Gut zinste ebenfalls zum Kastenamt
Viechtach.
Stockmühle: erster nachgewiesener Besitzer waren
die Nussberger, später gings dann an das
Spital Viechtach.
So nun geht’s ans Eingemachte: Trum
und Wettzell selber
Trum
war ja immer schon Teil der Hf Wettzellund beide muß man wohl als Einheit sehen:
1614 5 ganze Höfe, 7 halbe Höfe, 16 Sölden
mit Wirtshaus, Schmiede,
Badhaus und Widtum, Hüthaus
1752 27 Anwesen
1760 27 Anwesen
1808 30 Anwesen
Bis hierher ging der allgemeine geschichtliche Teil über Wettzell, so wie er auch in den beiden Ortschroniken und im historischen Atlas für das LG Viehctach nachgelesen und vertieft werden kann.
Nun aber ein
paar Dinge, die sie vermutlich noch nicht kennen oder
wussten. Seit der Seiderer Hans mich vor wahrscheinlich 2 Jahren auf das Jubiläum angesprochen
hat und ich die Zusage gegeben hatte, passte ich bei allen meinen Archivbesuchen auf,
ob ich nicht etwas
über Wettzell und vorher Weißenregen finden würde, was eben noch nicht
Allgemeinwissen ist.
Im
bischöflichen Zentralarchiv gibt es den Bestand Pfarrakten und dort habe ich ein paar interessante Archivalien
gefunden.
Zuerst
einmal bei den Präsentationen der
Wettzeller Pfarrer>>>> Zur Erinnerung das Kloster Niederalteich
hatte das Präsentationsrecht
bischöfliches Zentralarchiv in Regensburg Pfarrakten Pfarrei Wettzell |
Der Pater
Prior Ignaz von Niederalteich bestätigt 1750 den Neukirchener Kooperator und
gebürtigen Kötztinger Maximilian Georg
Xaver Stattler zum neuen Pfarrer
hier in Wettzell.
Stattler, da klingelt doch was, das
Kötztinger Gymnasium
ist ja nach seinem später viel berühmteren
Bruder
Bernhard Stattler benannt und eine kurze Recherche in
den Kötztinger Pfarrmatrikeln hatte
erbracht, das der viel ältere Bruder
Maximilian Georg bei Taufen benachbarter befreundeter Familien bereits als Student
der Theologie und als Taufpate fungierte.
Ende erster Teil