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Sonntag, 25. Mai 2025

Pfingsten 1955

Der Pfingstritt im Jahre 1955 
ein Bilderbogen


Pfingstritt - Brautzug - Burschenzug

An dieser Stelle - gleich zu Anfang - ein sehr großes "Danke Schön" an Frau Kretschmer, die mir ihr ganzes Bildermaterial für das Jahr 1955 zur Digitalisierung und zur Veröffentlichung zur Verfügung gestellt hat. Es sind meisterliche Aufnahmen, die sich von ihrem Mann - Herr Werner Kretschmer - erhalten haben.

Wie immer, sollte jemand noch die eine oder andere Person erkennen, v.a. auf den Umzügen des Burschenvereins oder bei den Zuschauern, gerne Meldung an mich, im Impressum steht meine Emailanschrift..


In ihrer Pfingstbeilage übernimmt die Kötztinger Zeitung eine Erzählung des langjährigen Pfingstreiters, des Pfarrer Späth.

 




Und dann wird es Pfingstmontag 1955, der Ausritt 



Die Rittspitze in der Marktstraße noch mit der "Dregerterrasse", an der in meiner Kindheit beim Kirta immer ein Mann ohne Beine mit einer Ziehharmonika spielte und um Geld bat.
Im Hintergrund das Anwesen Dr. Angerer mit der Astronomiekuppel und einem Verkaufsstand. In der Bildmitte auf einem Schimmel der Pfingstbräutigam Hans Mühlbauer.

Hier etwas weiter, der Geistliche Offiziator Friedrich Hackl und neben ihm der Pfingstmesner Rudolf Graßl. Hinter ihm dann der Pfingstbräutigam mit seinen beiden Begleitern. V.l. Otto Irlbeck - Hans (John, weil er später in die USA auswanderte) Mühlbauer und Barth Schorsch. Dahinter und damit vor seinem Elternhaus mit der Marktfahne der Pfingstbräutigam des Vorjahres, mein Schwiegervater Max Schrödel.



Max Schrödel mit der Marktfahne

Georg Vogl, der Kreuzträger auf dem Weg ins Zellertal

Wieser Heinrich von Riedersfurth mit der Fahne und dem Pfingstrock des Franz Zitzelsberger, Grubmüllner. 

Der Pfingstbräutigam Hans Mühlbauer beim Ersten Evangelium mit einem etwas unruhigen Pferd, möglicherweise störte es sich an den Fransen über den Augen. 

Bürgermeister Hans Kroher und Spitze Franz




v.l. Amberger(Spitzi)  Franz, Traurig Michael sen., Traurig Wack oder Stutz.
Interesant ist hier, dass auch schon damals einige Pferde geführt wurden, jedoch nicht von kurzbehosten Mädchen sondern von anzugtragenden Herren, vermutlich die Besitzer der Pferde


Hier erkenne ich niemanden, jedoch es ist sehr schön die überwachsene Mauer des damaligen Landratsamtes (heute Rathaus der Stadt Bad Kötzting) zu erkennen.


Beim Ersten Evangelium, damals noch ein kleines Feldkreuz

Die Gebrüder Sperl - Schorsch und Poidl - an den Fanfaren

Otto Irlbeck und Barth Schorsch - im Hintergrund Franz Oexler

Eine tolle Aufnahme: die Gebrüder Sperl - Schorsch und Poidl - an den Fanfaren

In Bärndorf: v.l. Ludwig Wolfgang - Max Schrödel - Franz Oexler

Josef Schödlbauer, Senior und Junior

 
Die Hufeisentür in Steinbühl, früher die Haupteingangstüre in die Kirche Steinbühl

Es geht zurück, der Einritt:

Von Bärndorf zum Zweiten Evangelium auf staubiger Landstraße, eine Teerdecke war noch Jahrzehnte entfernt.





Der Einritt in der Gehringstraße

 
Die Honoratioren bei der Ansprache des Geistlichen Offiziators.



Pfingstbraut überreicht ihrem Bräutigam das Spitzentuch für die Kranzlübergabe

Kranzlübergabe: Hans Mühlbauer und Friedrich Hackl, der Kooperator

Marianne Haushofer und Kroher Traudl, die Braut von 1954. Rechts daneben der damalige städtische Kämmerer Fritz Graßl.
 
Beim Warten auf dem Marktplatz: Spitzi Franz und Bgm Hans Kroher


Der Abschluss des Pfingstrittes:

Der Pfingstbräutigam des Vorjahres Max Schrödel mit der Marktfahne und seinen beiden Begleitern, dem Pfingstbräutigam Wolfgang Ludwig (1949) und Franz Oexler (1945).




Der Abschluss des Rittes in der Kirchenburg. Die Honoratioren kommen zurück. In der Mitte Stadtpüfarrer Dietl.

Der Bräutigam, mittlerweile umgezogen und in Frack, Zylinder und mit Degen und Zitrone bewaffnet erreichen die Kirchenburg, reiten um die Kirche herum und stellen sich dem Pressefoto.

v.l. Otto Irlbeck - Hans Mühlbauer . Barth Schorsch


Der Stadtpfarrer Dietl, Kooperator Haltrich(?) und Hans Mühlbauer

Damit endet der religiöse Teil unserer Pfingsttradition und der weltliche beginnt.



Der Blick aus dem Laden der Metzgerei Haushofer - heute "die alte Metzgerei" - hinaus auf die Wartenden Menschen

Die Burschen kommen und daneben ein Auto schöner als das andere

 

Die Pfingstbraut in weiß - Pfingstmonteg 

kennt jemand diese Mädchen?








Der Brautzug in der Bahnhofstraße - im HIntergrund die frühere Bäckerei Irlbeck - v.l. Otto Irlbeck - Marianne Haushofer - Hans Mühlbauer - Barth Schorsch



Auch Kötztings Straßen - hier der Platz vor dem Alten Friedhof - war noch eine staubbedeckte Landstraße



 

Der Pfingstdienstag: Burschen- und Brautzug


Marianne Haushofer am zweiten Tag in Farbe















Links Pongratz Georg(Konsum) und Liebl Karl (Lieblbeck)

Mitte Kirschbauer Franz(?), links an der Trommel Heigl Theo, rechts Traurig Stutz



Im Hintergrund das alte Kreissparkassengebäude

Viele bekannte Gesichter bei den Burschen



Nach Abschluss dieser Riesenbilderserie dann noch die entsprechenden Presseberichte und was es sonst noch so rund herum um den Pfingstritt zu berichten gab. Der Kinderfestzug wird wegen der ebenfalls vielen Bilder, die ich von Frau Kretschmer erhalten habe, ein eigener Bildbeitrag werden.
Fangen wir an mit der Pfingstbeilage der Kötztinger Umschau und deren Werbeanzeigen, die uns einen Blick zurück gestatten auf die vielen Handwerksbetriebe, die es damals noch in Kötzting gegeben hatte.
Der Festwirt des Jahres 1955 war Xaver Ritzenberger und das Festzelt stellte die Brauerei Brandl Gosserdorf.






 









Vermutlich von KB Krämer stammen die Bilder in der Kötztinger Zeitung. Interessant ist, dass die Firma Lekkebusch aus München, die ihre Filmaufnahmen über den Bayerischen Wald im Vorjahr wegen des katastrophalen Wetters abgebrochen hatte, in diesem Jahr hochzufrieden mit den Aufnahmen war.
Aber auch das gab es, im Nachgang des Pfingstrittes.












Donnerstag, 22. Mai 2025

Historische Einkehr

 Ein neues "Save the Date"

Im Herbst gibt es die nächste "Historische Einkehr:
  


Es werden bei dieser "Historischen Einkehr" nur wenige hundert Meter zu gehen sein, bis wir nach dem Treffpunkt am Pavillon im Kurpark dann alle gemeinsam - und das ist der Hintergrund dieses Treffens im Park - in der Kötztinger Spielbank uns zu einem Begrüßungsgetränk einfinden, wo wir dann auch - wie gewohnt - unser Drei-Gänge-Menue genießen können, das ich vor, zwischen und nach den einzelnen Speisegängen mit Bildern zum Thema begleiten werde.
Worum wird es an diesem Abend gehen?

Es geht um das Leben am, im und mit dem Fluss.

Hier nun ein paar der Beispielsthemen, die am 18. Oktober eine Rolle spielen werden.

Kötzting, ein Anglerparadies  


Die Fischer und die Angler - zumeist im Oberlauf ab dem früheren Marktmühlenwehr - alles Mitglieder des Bezirksfischereivereins können unseren Weißen-Regen-Fluss in all seiner Ursprünglichkeit genießen.
Foto Baumann Mathias: Fliegenfischrevier oberhalb des alten Kötztinger Freibades




Foto Kybelksties: Signalkrebse, gefangen in einer Reuse: Dies ist eine invasive Art, die alljährlich zu Tausenden im Bereich des Oberlaufes gefangen und verspeist wird.


Natürlich wird das alte Kötztinger Schwimmbad ein großes Thema sein:

Foto Krämerarchiv

DIA-Repro 0183


Der Weiße Regen als Transportmedium





Foto Rabl-Dachs


Der Fluss als Energiequelle



Hier als Beispiel das Wehr der Kötztinger Marktmühle, mit Antrieben für eine Mahl- und eine Sägemühle
 




Der unberechenbare Weiße Regen


Wie weit der Regenfluss in der Lage war, über seine Ufer zu treten, kann man gut am folgenden Bild von der Jahnstraße erkennen.
 

Hochwasser 2002 im Kurpark
 




 Die Auwiese und der Kurpark




Foto Pongratz Kurparkfestival 20241



Wandern am Fluss entlang


Foto Pongratz: Idylle mitten in der Stadt



Foto Hartinger 2019

Foto Heilmeier um 1900



Dies alles und noch viel, viel mehr gibt es zu sehen und zu hören am 18. Oktober 2025 in der Spielbank Band Kötzting. Die Anmeldung erfolgt -  wie immer - beim Kur- und Gästeservice Bad Kötzting. 
Telefonnummer: 09941-40032150.

Montag, 19. Mai 2025

Die Bundeswehr sprengt ein Haus

In der umfangreichen Sammlung an Negativen von der Zeitungsredaktion der Kötztinger Umschau findet sich auch eine Bilderfolge über die Sprengung eines alten Hauses. Mit Datum des 5.5.1971 erscheint dann auch der dazugehörige Bericht und damit wird klar, dass es sich um ein altes Haus in Kless handelt. 
Aus dem Jahre 1597 findet sich in den Archivalien des Staatsarchives Landshut eine farbige Planskizze  in der der Hof in Kless ganz detailliert eingezeichnet ist. 
Der Akt handelt von einem Wald- und Wegestreit und wird vor der Regierung in Straubing verhandelt. Einer der Parteien ist die Hofmark Runding, Besitzer auch der früheren Hofmark Lichtenegg und damit auch des Klesshofes.
Fast 400 Jahre später ereilt dann einem Teil des Anwesens das Schicksal einer kontrollierten Sprengung, nachdem es zwei Jahre zuvor bereits Opfer eines Brandunglückes geworden war. 
Hier der Bildbericht vom Mai 1971:



 










Ausschnitt: Regierung Straubing A 4094 : Der Klesshof

Ausschnitt: Regierung Straubing A 4094 : Klesshof Lichteneckherisch



Sonntag, 18. Mai 2025

Kötztinger-Film-Fest

 Nach dem großen Zuspruch, den die Stadt Bad Kötzting in der Vergangenheit mit der Vorführung alter Filme hatte UND, weil mittlerweile schon wieder so viele Jahre vergangen sind, möchten wir in diesem Winter mit dieser neuen Veranstaltungsreihe starten  und von Zeit zu Zeit zu einem Film- oder DIA-Abend in den Hörsaal im SINOCUR einladen.

Es geht - wegen der übergroßen Nachfrage - weiter am 30. September 2025 und zwar erneut mit dem Heigl-Film aus dem Jahre 1977, der im letzten Jahr von der Medienzentrale der Universität neu von der Originalspule mit großem Aufwand digitalisiert wurde.


 

Zu Beginn der Veranstaltung werde ich den Film und seine Darsteller und Drehorte vorstellen - so wir sie kennen -  und vor allem den Bezug zwischen dem "richtigen" Michael Heigl und dem Film-Plot herausarbeiten.
Karl Höcherl, der Protagonist im Film und auch der Heigldarsteller für das Portrait des Kötztinger Künstlers August Philipp Henneberger, wird wohl für alle Zeiten unsere Vorstellung von dem historischen Michael Heigl aus Beckendorf prägen.

In einer kurzen Einführung werde ich die Person Michael Heigls mit seinem Handeln und seinem Schicksal in einer unbarmherzigen Umwelt einordnen. Eine Person,  die ja immer in einem Spannungsfeld gesehen wurde  zwischen dem "Robin Hood des Bayerwaldes" und einem verbrecherischen Räuber.

Was den Film so besonders macht, ist die Tatsache, dass das Filmteam in Kötzting vorher auf die Suche nach "Typen" und Gesichtern" gegangen war und viele solcher ganz besonderer Menschen mit Charakterköpfen gefunden hatte, die dem Film ein ganz besonderes Flair verleihen.

Szene aus dem Film: oben v.l. Schillitz Josef (Wirt vom Gasthaus Schillitz, Voggendorf), xx
vorne Wagerer Georg Boschmied Girgl


Die im Artikel angesprochenen qualitativen Einbußen konnten durch die Neudigitalisierung weitgehend ausgeglichen werden. Vor allem der Ton, der früher bemängelt wurde, ist mittlerweile durchgängig wieder hergestellt worden. Durchschlagende Hintergrundgeräusche von Tieren v.a. gleich am Anfang haben aber nichts mit dem Alter des Materials zu tun sondern sind bei der Aufnahme verursacht worden.

Bei der Wiederaufführung 1988 berichtete Karl Höcherl von einem Malheur des Kameramannes, das ihn zwang gleich zweimal durch den kalten Regenfluss zu waten, weshalb er im Film auch herzhaft fluchte, als er an der tiefsten Stelle auch noch ausrutschte..


Szene aus dem Film: Die Flussquerung, bei der Michael Heigl beobachtet worden ist und die letztlich zu seiner Ergreifung führen sollte.

Hier noch das Foto des "echten" Carl von Paur. Der Kötztinger Landrichter - später der erste Bezirksamtmann - war damals Richter, Chef der Verwaltung und auch noch Polizeichef für den gesamten Landgerichtsbezirk Kötzting und war schier am verzweifeln, weil er den Heigl so lange nicht hatte schnappen können.


Landrichter Carl von Paur - beerdigt im Alten Friedhof in Kötzting

Weil es im Hörsaal im Sinocur nur eine feste Anzahl von Sitzplätzen gibt, ist es unerlässlich, sich vorher beim Kur- und Gästeservice - gerne auch telefonisch: 09941-40032150 - anzumelden, um keine Überraschung zu erleben. Die Veranstaltung  für den 30. September ist bereits ausgebucht, es kommt jedoch immer wieder mal zu Stornierungen, weshalb es möglicherweise freie Plätze geben kann, wenn der Termin näher kommt.
Es wird jedoch wegen der großen Nachfrage noch weitere Aufführungen - ungefähr  für den Jahreswechsel 2025-2026  -  geben, die Termine werden dann hier veröffentlicht werden, wenn sie feststehen.