Historische Einkehr mit Wanderung
am 26. April 2025
Von Grub nach Hinterleckern und wieder zurück
Es wird wieder einmal ein April und wir marschieren hinein ins Grüne, hinein ins Zellertal, auf der "Gloaseitn", also auf der Nebenstraße Kaitersbach - Leckern.
Wir treffen uns auf dem Parkplatz beim "Fechter", wohin wir auch später nach einem Rundgang wieder zurückkehren werden und unser traditionelles Drei-Gänge-Menü kredenzt bekommen.
Es geht los, die Straße hinunter durch die Baumallee, bis zur Kreuzung, an der sich sogar 5 Straßen/Wege treffen.
Genau an dieser Stelle finden wir in der Wiese - gegen den Kaitersberg zu - den tiefsten Punkt dieser Wiesenlandschaft und genau hier, gleich neben der Straße, war Ende April eine Mörserabteilung der US-Armee in Stellung gegangen, um - eigentlich - über die Bergkette hinweg und hinein nach Böhmen zu schießen, wo sie die dort liegenden Verbände der deutschen 11. Panzerdivision bekämpfen sollten.
Was die Amerikaner aber nicht wussten war, dass sich in der darauffolgenden Nacht versprengte Wehrmachteinheiten, die sich auf dem Kaitersberg versteckt hatten, versuchen würden, durch die amerikanischen Linien durchzubrechen. Als die 2nd Cav. die Situation bemerkte, stellten sie ihre - eigentlich hoch aufgerichtet stehenden - Mörser um auf den Direktbeschuss und belegten den Waldrand mit tödlichem Direktfeuer.
Der Strohhof wurde Mitte des 17. Jahrhunderts vom Markt Kötzting den Patres des Klosters Rott abgekauft und dessen umfangreicher Grundbesitz an Wiesen und Äckern gleichmäßig an alle Kötztinger - besitzenden - Bürger verteilt, die diese, wenn sie sie nicht zwischenzeitlich verkauft haben bzw. hätten , heute noch besitzen könnten oder sogar noch besitzen. Dieser Deal mit dem Kloster Rott kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden und ist durchaus ein Hinweis darauf, dass das Kloster dem Markt Kötzting gegenüber nicht nur eigennützig gehandelt hatte, denn der Verkauf bedeutete einen nicht unbeträchtlichen Einnahmeverlust für das Kloster für alle Zeiten.
Foto Pongratz |
Bereits im Jahre 1831 wurde das Gebäude als "Strohhofgärtnerei bezeichnet. |
Foto Pongratz |
Foto Pongratz: Die Werkstatt des "Metallgenies" Heinrich Müller. Man beachte die Riemenantriebe die von der unter der Decke hängenden Welle bedient wurden - freihängend und ungeschützt .... |
Für viele Kötztinger - vor allem die Älteren unter uns - ist der Name Groumüllner aber mit dem Bild eines vollbärtigen Pfingstreiters verbunden, eben mit dem "Groumüllner" Zitzelsberger Franz, der im Dritten Reich optisch das Bild des echten Bayerwäldlers verkörperte und der zusammen mit dem ihm sehr ähnlichen Christianschneider - Christian Bauer vom oberen Markt -, der vermutlich am häufigsten abgebildete Einzelreiter gewesen ist.
Foto Josef Barth: vorne Obermayer Karl - Mesner Karl - und Franz Zitzelsberger vor dem Wieser-Girgl-Wirtshaus in der Schirnstraße |
Weiter geht´s auf einer kleinen gewundenen Teerstraße hinein ins ergrünende Zellertal und zwar auf der sogenannten "kleinen " Seite.
Unser nächste Ziel ist die Stockmühle - ebenfalls ein historischer Mühlenstandort, von dem wir allerdings nur sehr wenig in unseren Akten haben.
Dafür aber eine Abbildung der Mühle aus dem späten 16. Jahrhundert.
Foto Sammlung Serwuschok von 1975 |
Foto Pongratz |
Foto Serwuschok Oskar und Grete v. Zaborsky als Marionettenpuppen |
Foto Pongratz Frühling 2024 |
Es geht nun wieder zurück auf der kleinen Straße bis Kaitersbach und dann die kleine Anhöhe hinauf, wo rechts auf halber "Berg"-Strecke das Wirtshaus von Kammern liegt, der "Kaminger Wirt", eine Wirtschaft, die nachweislich bereits Ende des 16. Jahrhunderts existiert hatte, sicherlich aber bereits schon viel länger.
Die Kammingerwirts Zenz, eine Vollblutmusikerin hatte er dabei im Hinterkopf gehabt.
Der "Kammingerwirt" als Weihnachtskrippe |
Nun geht´s locker und leicht bergab an den schmucken Einfamilienhäusern und Bauernhöfen vorbei bis ins Dorfzentrum, wo wir bei Fechter unsere verdiente Einkehr halten werden, für die ich wieder vieles an Bild- und Datenmaterial vorbereitet habe. Da geht´s dann vor und zwischen den "Gängen" des Menüs wieder um Geschichte und Geschichten.
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