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Freitag, 13. Mai 2022

Kötzting vor 70 Jahren - die Jahreschronik von 1952

 Kötzting im Jahre 1952


Bilderordner der Stadt Kötzting : Photo Werner Kretschmer 
vl. Barth Schorsch - Isabella Heigl - Schwarz Sepp - Karl Oexler

Politik im Großen und im Kleinen 

Das Phänomen Ludwig Volkholz

Der Jahresbeginn 1952 steht im Markt Kötzting - und auch im Landkreis - ganz im Zeichen des Wahlkampfes, wobei sich die Fronten - wer mit wem bzw. wer gegen wen - zumindest  im Landkreis Kötzting dauernd ändern. Einmal will die CSU zusammen mit der BP ganz offen bei der Kandidatenaufstellung kungeln, dann - nur Tage später - sind die Bande wieder zerrissen. Liest man die Artikeln über die einzelnen, sehr stürmischen Parteiversammlungen, so entsteht der Eindruck, dass es vor Allem die Personalie Ludwig Volkholz ist, die die beiden großen Blöcke umtreibt.
KÖZ1952-1

Die Situation im Markt Kötzting ist in dieser Hinsicht einfacher, Hans Kroher strebt seine Wiederwahl an und dieser wird von einem "Unpolitischen Bürgerblock" - kurz UB - aufgestellt und sehr schnell dann auch von der CSU unterstützt.


Viel komplizierter ist es bei der Aufstellung der Kandidaten für den Kreistag, denn hier möchte Ludwig Volkholz sich als Landratskandidat bestätigen lassen, befindet sich aber zum Jahresanfang 1952 im Exil in Österreich. In Bayern droht ihm die sofortige Verhaftung wegen einer Rede, die er in Deggendorf gehalten hatte und wegen der sogar ein eigenes Spruchkammerverfahren angestrengt wurde. 
Selbst die Landesleitung der BP stellte sich gegen eine Kandidatur von Ludwig Volkholz, doch,  nach einer stürmischen Sitzung beim Godl, wurde er in Abwesenheit mit großer Mehrheit zum Kandidaten gewählt. 
KU 1952-3
Als die Delegierten der BP, nach der Entscheidung zu der parallel stattfindenden Versammlung der CSU gingen und diese vom Ergebnis informierten, war der kurz vorher vereinbarte gemeinsame Weg der beiden Parteien auch schon wieder Geschichte.
Nun gings dann Schlag auf Schlag. Volkholz war zwar von der BP Kötztings aufgestellt, wurde von der Wahlkommission aber als "nicht wählbar" eingestuft. Auch die Bundestagsverwaltung - Ludwig Volkholz war ja auch noch Mitglied des Deutschen Bundestags und bayerischer Landtagsabgeordneter zu dieser Zeit - hatte seine Immunität aufgehoben und ihn zum Rücktritt aufgefordert.
Die Kötztinger Zeitungen wollten hierzu offensichtlich keine Entscheidungen treffen und führten bei der Vorstellung der Landratskandidaten dann auch Ludwig Volkholz auf, durchaus mit dem Vermerk, dass dieser sich noch in Fulpmes aushalten würde.

KÖZ1952-3

KÖZ 1952-3 Rudolf Nemmer der Kandidat der CSU


In der BP ging es hin und her zwischen dem Kreisverband, der Volkholz unter allen Umständen unterstützen wollte, und dem Bezirks- und Landesverband, dessen Sprecher Held wörtlich aussagte: "Wir machen uns ja lächerlich, wenn wir einen Mann als Kandidaten aufstellen, der nicht einmal im Lande ist."
Und so gings Tag für Tag mit immer neuen Meldungen, Gerüchten und Versammlungen, die - LV konnte ja nicht persönlich kommen- von seinem Bruder Anton und seiner Frau Paula und deren Aussagen und Forderungen bestimmt waren.


Nach der Entscheidung, dass LV nicht gewählt werden konnte, forderte der KV der Bayernpartei dann die Wähler auf, die anderen Kandidaten des Wahlzettels zu streichen und dafür Ludwig Volkholz drauf zu schreiben ..... mit durchschlagendem Erfolg.


21.8 Prozent der Kötztinger Wähler stimmten dann Ende März für einen Mann, der gar nicht auf dem Wahlzettel gestanden hatte. Der Gewinner der Wahl war übrigens der, später langjährige Landrat, Rudolf Nemmer aus Miltach.
KÖZ 1952-3



Das war damals die große Frage?

Der Chronist war zu diesem Zeitpunkt noch nicht geboren, aber auch später gehörten Anfechtungen von Abstimmungen und Wahlen zum Standartrepertoire von LV.

Oder auch Gegenanzeigen, denn sollte die Ausschlussentscheidung aufgrund der fehlenden Voraussetzungen für eine Wählbarkeit des Kreis-Wahlausschusses korrekt gewesen sein, dann war der logisch nächste Schritt der, gegen die Blockierung dieser Voraussetzungen zu klagen. .


Im Mai wurde Ludwig Volkholz  - immer noch in Abwesenheit, aber vertreten durch seinen Bruder Anton - zum Bezirksvorsitzenden gewählt. Dann wurde es Sommer und im Juli 1952 ließ sich Ludwig Volkholz  auf eigenen Wunsch von den österreichischen an die bayerischen Behörden überstellen.

Kurz danach im August kam es dann zu einer ersten Verhandlung in Deggendorf, die am zweiten Tage zu einer vorläufigen Einigung der beiden Parteien - im Hintergrund standen immer noch Berichte  an die, und mögliche Schwierigkeiten mit  der amerikanischen  Militärregierung -, die eine vorläufige Entlassung des Bundestags- und Landtagsabgeordneten Ludwig Volkholz zur Folge hatte.


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Noch im selben Monat erschien das Bild der jungen Familie Volkholz in der lokalen Presse:

Im Dezember 1952 wurde LV erneut von seiner Kreisversammlung zum Bundestagskandidaten vorgeschlagen und gleichzeitig plädierte er auf der Versammlung im Januelsaal für eine Befestigungslinie an der bayerischen Ostgrenze, um die Verteidigung Deutschlands nicht erst am Rhein beginnen zu lassen.  (Auch wenn Kötzting nicht am Rhein liegt) Die Vorderbuchberger würden es bevorzugen, wenn an der Grenze und nicht erst in Kötzting "hinhaltender Wiederstand" gegen die angreifenden Feinde geleistet werden würde. Der Bericht über die Versammlung bringt dann auch eine entsprechende Schlagzeile.

Am Ende dieses Kapitels noch etwas zum Schmunzeln von der Familie Volkholz, ein Strafzettel für die Paula.

KÖZ vom Dezember 1952





Kötzting erhält eine Landwirtschaftsschule

Rückblickend dürfte wohl - außer vielleicht der Neubau der Kreissparkasse in der Bahnhofstraße Anfang der 70er Jahre - kein Großbauwerk so schnell nach der Errichtung wieder abgerissen worden sein. Aber im August 1952 wurde Richtfest gefeiert und bereits im Dezember konnte zumindest der ertse Schulbetrieb aufgenommen werden. 
KÖZ1952-8
Diese Schule stand ja an der Haupteinfahrtstraße Kötztings und erst wenige Monate vorher war ein erbitterter und 3 Jahre lang andauernder Streit um die Verbreiterung von Kötztings Hauptzufahrtsstraße zu Ende gegangen.
1949 war das alte Krankenhaus abgerissen worden und der Neubau wich einige Meter von der Straße weg. Nichts desto trotz wollten die Betreiber - das Seraphische Liebeswerk - ihre Umgrenzungsmauer an die Stelle des alten Gebäudes setzen, was vor allem der Landkreis mit dem früheren LR Scholz und teilweise auch der Markt Kötzting vehement ablehnten.
Bevor ich in den letzten Jahren von diesem Streit erfahren habe, gab es bereits einen Blogeintrag, in dem ich angesichts früherer Bilder einer sehr engen Zufahrt die Frage stellte: "Wer hat das Krankenhaus verschoben"



Bild Arbeitskreis Heimatforschung Serwuschok065 die alte Landwirtschaftsschule, nun Teil des Großparkplatzes 

Bild Arbeitskreis Heimatforschung Serwuschok063 Nur dieses Türmchen zeugt noch von der alten Schule.
Noch im ausgehenden Winter 1953 ging es im Marktgemeinderat hoch her, da die Fertigstellung des Baues weit mehr Geld verschlang als eingeplant, und nun die Kritiker dieses Standorts Recht bekamen, weil das Frühjahrshochwasser die Keller überschwemmt hatte. 
August Philipp Henneberger, der Schöpfer der Fresken war einer der Wortführer gegen diesen Standort gewesen.


Die Kötztinger Obstzentrale


Auch dies war ein sehr kurzlebiges Unternehmen. Im Frühling 1952 gegründet und erbaut, wurde das Haus dann bereits wenige Jahre später zu Kötztings erstem eigenständigem Kindergartenbau. Vorher wurden die Kinder im Josefsheim mitbetreut.

Um keine Konkurrenz für den Einzelhandel zu sein, werden nur Mengen ab 50 Pfund aufwärts abgegeben. Das Obst selber soll in Kötzting gelagert werden und sowohl der Bevölkerung eine gute Versorgung mit preisgünstigem Obst zu gewährleisten als auch den Obstbauern einen Absatz zu sichern. Nicht marktfähige Produkte sollten dann in Süßmost und Apfelwein verarbeitet werden.
In den Folgejahren wurde diese Zentrale gut ausgebaut und auch überregional angefahren und genutzt.
KÖZ 1954 Saft- und Mostproduktion und Lager im Kellergeschoss

Die Anlieferung per Pferdefuhrwerk

Hier ein Überblick über den Obstbaumbestand im Landkreis Kötzting 1956


Die Kötztinger Pfadfinder









Pater Augustin Bötcher, ohne ihn und seine Tatkraft hätte es die Kötztinger Pfadfinder nie gegeben.
Hier hilft er selber beim Bau mit. Was noch bezeichnend für ihn ist, er ist meines Wissens nach der erste und einzige Kooperator, der sich kategorisch geweigert hatte, beim Pfingstritt mitzureiten.

Die Umbauphase

Der "Flyer" für die Einladungsfeier mit Programm

Pfarrer Dietl bei der Einweihung des neuen Heims der Kötztinger Pfadfinder

KU vom Juli 1952

KÖZ vom Juli 1957



Wer sich für die  - leider kurze - Geschichte der Kötztinger Pfadfinder interessiert, kann diese in drei Kapitelns nachlesen. 

Pfingsten 1952

Wie in jeder Nachkriegs-Jahreschronik wird es einen ausführlichen eigenen Blogbeitrag über das Pfingstfest geben. Hier aber trotzdem die Eckdaten.

Die Sitzung des Pfingstkomitees:
KÖZ1952-5


Das offizielle Programmheft:


Das offizielle Pfingstprogrammheftchen von 1952





KÖZ die Titelseite der Pfingstbeilage 1952

StA Kötzting 134-50 Chronik des Burschenvereins 1936-1971
Die Pfingstkneipe war damals noch Samstags Abend. v.l. Clemens Pongratz, der Pfingstbräutigam des Vorjahres, H.H. Dekan Dietl, Kooperator Wagner,  Oexler Karl.


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Photo Werner Kretschmer v.l. Oexler Karl - Schwarz Sepp - Barth Schorsch

Photo Werner Kretschmer Kooperator Wagner und der Mesner Graßl Rudi





StA Kötzting 134-50 Chronik des Burschenvereins 1936-1971
Die "Burschenvereinstruppe" bei der Rast in Steinbühl.
Im Hintergrund die Gebrüder Sperl und Barth Schorsch


KÖZ die Kranzlübergabe in der Zeitungsdarstellung




Bilderordner der Stadt Kötzting : Photo Werner Kretschmer 
vl. Barth Schorsch - Isabella Heigl - Schwarz Sepp - Karl Oexler

Bild Schwarz: Brautzug 1952 nach der Abholung der Braut von ihrem Elternhaus
v.l. Barth Schorsch - Isabella Heigl - Schwarz Sepp - Karl Oexler

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Photo Werner Kretschmer hier eine tolle Aufnahme in der Bewegung. Der Brautzug vom Elternhaus der Braut herein in die Marktstraße. v.l. Barth Schorsch - Isabella Heigl - Schwarz Sepp - Karl Oexler



Bild Schwarz: Brautzug 1952 in der Gehringstraße
vl. Barth Schorsch - Isabella Heigl - Schwarz Sepp - Karl Oexler

StA Kötzting 320/952 
Man macht sich zumeist gar nicht bewusst, welche umfangreichen Maßnahmen für die reibungslose Durchführung des Pfingstrittes im Hintergrund notwendig sind.  Hier der Absperrungsplan der Kötztinger Polizei.

Der Festplatz 

StA Kötzting 320/952 
Damals stand das Festzelt noch auf dem Jahnplatz. Nur der Autoscooter hat offensichtlich seit 1949 durchgehend seinen Platz behalten.

In den Kötztinger Pfingstakten finden sich viele Anfragen und Angebote von Schaustellern, die ihre Fahrgeschäfte zum Teil mit Bildern bewarben. Die Kriterien, nach denen der eine genommen aber der andere abgelehnt wurde, gehen nicht draus hervor. Die Bilder der Schausteller stammen also nicht vom Kötztinger Volksfest, auch wenn es die richtigen Schausteller sind.
StA Kötzting 320/952 

StA Kötzting 320/952 

StA Kötzting 320/952 


StA Kötzting 320/952 Ein Plakat aus dem Pfingstakt von 1952 jedoch ohne genaues Datum. Es hätte auch ein späteres Jahr sein können..... aber nie hätte der STADTRAT ab dem Jahre 1953 als "Marktgemeinderat" eingeladen. Das Plakat ist also schon richtig eingeordnet.

StA Kötzting 320/952 

StA Kötzting 320/952 

Auch die Liste der Verkaufsbudenbetreiber und Schausteller hat sich erhalten. Namen Kötztinger Bürger wie Hamsa Hans, Hartl Maria, Kurt Kresin und Plötz Fritz waren auch bis in meine Kindheit herein mit ihren Verkaufständen immer präsent.
Der Liebl Ferdl mit dem Reblauszelt war ebenso eine Institution, wie der Fischbrater Hann und der Further Schausteller Poppek mit dem Scooter und der Schießbude
Xaver Ritzenberger hatte die Bierzeltversteigerung - ein Zweikampf mit dem Achtler, Peter Pfeffer - mit 1460.00  DM gewonnen und so stand einer tollen Volksfestwoche nichts mehr im Wege.
Laut Bierzeltvertrag musste der Festwirt darüber hinaus seine Blaskapelle kostenlos dann auch für den Kinderfestzug, einen eventuellen Schützenzug und vor allem für den großen Festzug am zweiten Sonntag zur Verfügung stellen. 

Der Kinderfestzug


KU vom Mai 1952, eine emotionale Ansprache des "Ostmarkonkels" Konrad Kämer d.A.



 
Schwarz SW078 Pfingsten 1952  Kinderfestzug Festplatz

Schwarz SW075 Pfingsten 1952  Kinderfestzug Themenwagen Dornröschen

Schwarz SW073 Pfingsten 1952  Kinderfestzug  

KÖZ 1952-6 Kinderfestzug mit dem Ostmarkonkel


Auch vom Kinderfestzug 1952 konnten wir einige Bilder aus dem Archiv von Frau Kretschmer erhalten
Foto Sammlung Kretschmer: 

Foto Sammlung Kretschmer:  Schneewittchen und die 7 Zwerge

Foto Sammlung Kretschmer: 

Conrad Krämer d.A., Ostmarkonkel, inmitten seines Kinderfestzuges

Foto Sammlung Kretschmer: Conrad Krämer der Organisator zusammen mit Costa Fritz, dem
Verantwortlichen auf der Seite der Marktgemeinde, Stadt werden wir erst im darauffolgenden Jahr.

Foto Sammlung Kretschmer: Das Kinderpfingstbrautpaar in der Bahnhofstraße

Foto Sammlung Kretschmer: Nochmal das Schneewittchen







Im Vertrag mit dem Festwirt war bereits von einem großen Festzug am zweiten Volksfestsonntag die Rede. Der Kötztinger Burschen- und Wandererverein erhielt eine neue Fahne und feierte ganz groß die Fahnenweihe. Der Bräutigam des Jahres war ja auch gleichzeitig der damalige Burschenvorstand.





 





Der Burschenverein feiert eine Fahnenweihe



KÖZ1952-3

KÖZ1952-3 Die Kötztinger Burschen baten die FFW Kötzting die Patenschaft für ihre Fahnenweihe zu übernehmen.





Aus der Chronik des Burschenvereins stammen die nächsten Bilder. Diese Chronik ist ein sehr umfangreiches (= dickes) Exemplar, weshalb manche der Bilder, um das Original zu schonen, leicht schräg ausfallen. Das wiederum erhöht die Authentizität der alten Aufnahmen beträchtlich.



StA Kötzting 134-50 Chronik des Burschenvereins 1936-1971
Die Vorstandschaft des Jahres 1952: Sepp Kollmaier, Alfons Zankl, Sepp Schwarz, Max Gress, Barth Schorsch und Costa Gust



StA Kötzting 134-50 Chronik des Burschenvereins 1936-1971
Beim Festakt:  Der Patenverein erhält das Ehrenband für seine Fahne

Nach dem Festakt vor der Veitskirche ging das Pfingstbrautpaar an des Grabe des so früh verstorbenen Vorstandes und Pfingstbräutigams von 1936 Hans Costa, um einen Kranz niederzulegen.
Wie hoch in Ehren der Burschenverein seinen so jung verstorbenen ehemaligen Vorstand hielt, kann man gut an der überwältigend großen Beteiligung bei seiner Beerdigung sehen.
Teil I und Teil II






StA Kötzting 134-50 Chronik des Burschenvereins 1936-1971
Nach dem Mittagsmahl das große Erinnerungsbild.

StA Kötzting 134-50 Chronik des Burschenvereins 1936-1971 Die Ehrengäste beim großen Festzug: 
Frau Ottilie Kollmaier, die Fahnenmutter und Karl Obermaier, der Ehrenvorstand des Burschenvereins, der zu diesem Zeitpunkt nur noch wenige Wochen zu leben hatte.

StA Kötzting 134-50 Chronik des Burschenvereins 1936-1971
Der große Festzug in der Bahnhofstraße mit vielen Gastvereinen

KU vom Juni 1952

KÖZ vom Juni 1952
An diesen beiden Beispielen aus den Kötztinger Lokalausgaben kann man gut den damaligen Qualitätsunterschied der beiden Zeitungen erkennen, was das Abdrucken von Bildmaterial anging.
Aus dem wohlsortierten Firmenarchiv der Drogerie Kretschmer stammen die folgenden Bilder, die uns noch einen schönen Rückblick auf das große fest des Kötztinger Burschen und Wanderervereins erlauben.
Foto Sammlung Kretschmer: die Fahnenmutter Kollmaier und der Mesner Karl, bei seinem letzten Auftritt

Foto Sammlung Kretschmer: Die Liebl-Zwillinge und die Fahnenmutter Kollmaier

Foto Sammlung Kretschmer: v.l. Schwarz Sepp, Bgm Hans Kroher und Georg Barth

Foto Sammlung Kretschmer: 


Foto Sammlung Kretschmer: Schwarz Sepp und Hilde Liebl


Foto Sammlung Kretschmer: Liebl Hildes Kampf mit der Fahne

Foto Sammlung Kretschmer: 

Foto Sammlung Kretschmer: rechts Scheuerlein Rosmarie.
Der Fahnenträger war ein Herr Rosenhammer


Foto Sammlung Kretschmer: v.l. Konrad Krämer, Karl Obermayr, Pongratz Liesbeth, Traurig Annerl und Heigl Maja

Foto Sammlung Kretschmer: Schwarz Sepp

Foto Sammlung Kretschmer: v.l. Pongratz Liesbeth, Schwarz Sepp, Heigl Maja

Foto Sammlung Kretschmer: Der Feldgottesdienst vor der St. Veitskirche

Foto Sammlung Kretschmer: Karl Obermaier, der Mesner-Karl, und der Ostmarkonkel Conrad Krämer d. Alte

Foto Sammlung Kretschmer: v.l. Traurig Annerl, Pongratz Liesbeth und Heigl Maja

Foto Sammlung Kretschmer: v.l. Bgm Hans Kroher mit seinem Sohn, Herr Pleier, Vitus Oexler, Schwarz Sepp, Baumann (KU), K B Krämer (KÖZ) Obermaier Karl

Im selben Jahr noch kam es zu einer außerordentlichen  Generalversammlung des Burschenvereins bei der nicht nur  des Vorstand neu gewählt werden musste - Costa Gust und Hans Mühlbauer kamen nun ans Ruder -, sondern auch ein außergewöhnlicher Beschluss gefasst wurde. Der Burschenverein solle einen finanziellen Unterstützungsfond für den jeweiligen Pfingstbräutigam einrichten.
Der Gedanke, der dahinter stand war der, dass auch "weniger bemittelte Mitglieder des Vereins" sich die "Annahme der Wahl zum Pfingstbräutigam" würden leisten können.
Die Kosten für den Bräutigam waren wohl bereits in den vorhergehenden Jahren nach dem Kriege immens angestiegen und durch den gedeckelten Zuschuss von Seiten des Magistrats in Höhe von DM 100 nicht abzudecken.  
KÖZ 1952-8

Die nächste Fahnenweihe: Die "Waldlerbuam" feiern.


Nachdem der Burschenverein bereits im März ihre Fahnenweihe bekannt gegeben und den Termin auf die Pfingstwoche gelegt hatten, musste der Trachtenverein, als er im April ebenfalls eine Solche bekannt gab, auf den Sommer ausweichen. Auf 25 erfolgreiche Jahre konnten die "Waldlerbuam" damals bereits zurückblicken und es war sicherlich auch Zeit für eine richtige Fahne.

Bis dahin hatte der Kötztinger Trachtenverein nur eine kleine Standarte, hier auf einem Bild mit dem - heute würde man sagen "Standup-Comedian" - Waldbua Franz Schwarz, der gleich zu Anfang des Zweiten Weltkrieges im Westen einen Unfall hatte und verstarb. Er war ein weit und breit bekannter Alleinunterhalter, Sänger und Dichter. Auch das Räuber Heigl Lied (Refrain: der Heigl war kein böser Mann) soll von ihm stammen.
Kötztinger Trachtler mit der Standarte des Trachtenvereins
links Franz Schwarz. Im Hintergrund die Metzstraße

Wie so ein Unterhaltungsabend des Kötztinger Trachtenvereins früher so abgelaufen ist und welchen Anteil - fast hat es den Anschein, als ob Franz Schwarz den ganzen Abend alleine bestritten hätte - der Waldbua mit seinen Couplets, Liedern und Stückeln hatte, kann man gut in dem Artikel aus dem Jahre 1931 nachlesen. Der Humor war vermutlich derber als man es heute machen würde, aber der Abend war sicherlich gelungen.

Dies war also die Anfangszeit des Trachtenvereins, nun weiter zur Fahnenweihe:



KÖZ vom April 1952

KÖZ vom August 1952 das Festprogramm und der Willkommengruß

Die Kötztinger Umschau legt mehr Wert auf Details im Programmablauf und so erfahren wir von ijr, dass Sepp Zahorik das Fahnenblatt gemalt und Oskar von Zaborsky-Leckern im Rahmen eines Festvortrags eine DIA-Schau über die Entstehung der deutschen Trachten gehalten hatte.





KÖZ der Bericht über die Fahnenweihe vom August 1952


Der Waldverein

Zwischen den beiden Fahnenweihen im Juni und im August, gab es für Kötztinger einen weiteren Höhepunkt. Der Bayerische Waldverein hatte Kötzting als Veranstaltungsort für seine Jahreshauptversammlung erwählt und erneut erlebte der Markt einen Festprogramm, eine Einweihungsfeier und einen Festzug. 
Am Fuße des Ludwigsberges wurde eine Tafel zu Ehren der Förderer dieses Naherholungsprojektes angebracht und eingeweiht. 
Die Tafel war dem Oberlehrer Karl Holzapfel und dem Forstmeister Johann Hubrich gewidmet, beide Kötztinger Ehrenbürger. Der Straubinger Studienrat Eugen Hubrich war bei der Einweihungsfeier für den Gedenkstein seines Vaters mit anwesend. Die Person links um Vordergrund sollte der Kötztinger Bürgermeister Hans Kroher sein.
Foto Nik Heinrich. Der Zahn der Zeit nagte an der Gedenktafel, aber sie verweist noch heute auf die beiden Männer, denen unsere Heimat viel zu verdanken hat.

Auch bei dieser Veranstaltung haben wir aus dem Firmenarchiv von Frau Kretschmer einige Bilder bekommen.

Foto Sammlung Kretschmer:Der Gedenkstein im Sockel des Ludwigsturmes

Foto Sammlung Kretschmer: Solche Menschenmassen lockte damals solch eine Veranstaltung hinauf auf den Ludwigsberg

Foto Sammlung Kretschmer: Herr Notz aus Rimbach mit seinem Chor



Foto Sammlung Kretschmer: links Frau Mähler, rechts Fritz Weigl

Foto Sammlung Kretschmer: Als einer der Redner, MdB Dr. Stefan Dittrich

Foto Sammlung Kretschmer: link sund rechts der Bildmitte, Frau Mähler und Schorsch Krämer.




Aus dem Markt Kötzting wird die Stadt Kötzting



Die Kötztinger Zeitung, die von sich selbst schreibt, sie sei die führende Heimatzeitung, arbeitete den ganzen Fragenkomplex ab, ob Kötzting alle Voraussetzungen erfülle, um eine richtige Stadt zu werden und ob dies auch Nachteile mit sich bringen könnte.



KÖZ vom Dezember 1952 vor der Bürgerversammlung Teil I

KÖZ vom Dezember 1952 vor der Bürgerversammlung Teil II

KU vom Dezember 1952 Fragen über Fragen




Dann kam es zur Bürgerversammlung im Januelsaal:
Hier zuerst der Bericht der Umschau






Dann die Zusammenfassung der Ereignisse durch die  Kötztinger Zeitung:




Nachdem sich die Bürgerversammlung so eindeutig zum Thema Stadterhebung ausgesprochen hatte, tagte der MARKTgemeinderat gleich am nächsten Tag und machte Nägel mit Köpfen.



Und einen passenden Termin gabs dann auch gleich dazu.




Menschen und Köpfe unserer Heimat

Der Blaibacher Bürgermeister H. Seiderer


Der Blaibacher Bürgermeister Hans Seiderer 

Das Blaibacher Schloss im Jahre 1952
 

Franz Xaver Rupprecht, Bürgermeister von Haus


 



Karl Meidinger 


Karl Meidinger Zeuge der Errichtung des ersten Kaitersberg-Kreuzes und Schöpfer des
Nachfolgemodells



Xaver Pongratz aus Thenried


Xaver Pongratz Bürgermeister von Thenried möglicherweise ein Verwandter des Chronisten.

Hans Zrenner


Dem Postmeister Hans Zrenner - der Postmeister war damals einfach der Chef des Kötztinger
Postamtes - verdanken wir einige ganz besondere Filmaufnahmen aus Kötzting in den dreißiger Jahren.

Sepp Barth


Neben den Verdiensten, die sich Sepp Barth um die Kötztinger Feuerwehr erworben hat, verdankt das Stadtarchiv ihm eine große Menge an Fotos und Dias, die er in den 40er und 50er Jahren in Kötzting geschossen hat. Sepp Barth ist der Großvater der beiden Pfingsrittordner Georg und Josef Barth.

Servaz Nagler 


Servaz Nagler aus Seugenhof, der sich für seine Primiz und für seinen Altersruhesitz die Pfarrei Kötzting auserwählt hatte, war in diesem  April verstorben und in der Kötztinger St. Anna Kapelle im offenen Sarg aufgebahrt worden. 

KU vom April 1952
KÖZ vom April 1952




Arbeitskreis Heimatforschung Repro 269 Pfarrer Servaz Nagler - nicht zu verwechseln mit dem Kötztinger Pfarrer Franz Xaver Nagler, der von 1908 bis 1917 in Kötzting Pfarrer gewesen war -  Über ihn, Servaz Nagler,  hieß es, er schlug im Winter ein Loch ins Eis und badete. Er wohnte in der Wiesmühle. Photo-Atelier Franz Pleier 

Karl Obermayer


Karl Obermayer, der Mesner-Karl,  an Pfingsten 1950 noch ganz groß mit seiner Jubelbraut gefeiert, konnte in diesem Jahr seinen 75. Geburtstag begehen, der allerdings dann auch sein letzter sein sollte.
Bild Josef Barth sen (siehe oben) das Pfingstbrautpaar von 1900 und nun das Jubelbrautpaar von 1950
Staudinger-Obermayer in der Bahnhofstraße, vor dem Anwesen Gmach

Bild Josef Barth: Der Mesner Karl erhält sein "Bandl" für die fünfzigste Rittteilnahme

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StA Kötzting 134-50 Chronik des Burschenvereins 1936-1971
Nach der Überreichung seines "Bandls" gratuliert ihm Franz Graßl im Namen des Burschnenvereins.





Bild Josef Barth - Ehre wem Ehre gebührt - 50 Jahre Pfingstgeschehen 1900 und 1950
v.l. Leopold Januel - Anna Staudinger - Karl Obermaier - Georg Dreger - Heinz Schötz - Angerer Ilsegret - Georg Krämer und Franz Oexler


KÖZ vom April 1952 mit der Auflistung auch der vielen Ehrenämter, die Karl Obermayer übernommen hatte. 
KÖZ im November 1952






Einen ganz besonderen ehrenden Nachruf ließ Ludwig Volkholz in der Zeitung abdrucken. Karl Obermayer war lange Jahre auch der Kassenwart der Kötztinger Bayernpartei gewesen. 
Dabei sprach er auch einen Wunsch des Verstorbenen aus, den dieser ihm wohl anvertraut hatte.
KÖZ


Franz Xaver Kolbeck

KÖZ 1952-7

Franz Xaver Kolbeck, ein Onkel zu unserem Kolbeck Heinz, dem Lindnerbräu, feierte seine Primiz in Hohenwarth. Als der Chronist Mitte der 60er Jahre, wie viele andere Kötztinger Söhne damals auch, in Regensburg im Internat war - Kötzting hatte noch kein Gymnasium und mein eigener Vater hatte so seine eigenen Erfahrungen gemacht als Fahrschüler nach Cham. Er war offensichtlich  mehr am Blaubergsee beim Baden, als in der Schule, was zu einem sehenswerten Zeugnis und einer kurzfristig angesetzten Bäckerlehre geführt hatte.  - war FX Kolbeck der Leiter des Studienseminars.
 
Unter einer neuen Rubrik: "Ehret unsere Meister" wurden einige Handwerksmeister des Landkreises Kötzting in Wort und Bild vorgestellt. Die Portraitaufnahmen zeigen wackere Handwerksmeister.
Für Kötzting machten den Anfang der Schreiner  Georg Pongratz und der "Wührbinder" Johann Wühr.



Am Ende noch ein paar Personalien aus dem Jahresverlauf:




KÖZ 1952-4 Die Frau Post feiert Geburtstag

KÖZ 1952-6
Mein Großvater, obwohl gesundheitlich bereits schwer angeschlagen ließ sich nach dem Kriege - weil politisch vollkommen unbelastet - für mehrere Funktionen verpflichten. So war er Mitglied des Marktrates, Beisitzer in den Spruchkammerverfahren, Gründungsmitglied der Kötztinger CSU, Bürge für den wieder gegründeten FC-Kötzting und eben auch Kreishandwerksmeister.


Und nun auch noch der Ostmarkonkel, aber Gott sei Dank fiel er erst nach dem Pfingstfest die Treppe herunter, denn damals war er die Zentralfigur und der Hauptorganisator des Kötztinger Kinderfestzuges.








Kleinigkeiten aus Kötzting und seiner Umgebung


Wieder einmal war ein Mineralienfund im Hohenbogenmassiv Grund für eine nähere Untersuchung und wieder einmal war es nichts mit den großen Plänen.
Wer Linkes "Ein Jahr rollt übers Gebirg" kennt, weiß was der Autor des Berichtes mit dem Hinweis auf die Rimbacher und Thenrieder Wünsche andeuten wollte.



Die folgenden zeitungsauschnitte über einzelne Vorkommnisse lasse ich ohne Kommentare einfach so stehen.

Kötzting bekam wieder eine eigene Blaskapelle:
KÖZ 1952-1 Mit einem Mitglied der Achtler -Familie und einem Übungsraum bei seinem Vater.




KÖZ 1952 Januar


Im Juni erinnerte KB Krämer an den Wiederaufbau der Kötztinger Hütte und deren Beschuss durch die amerikanischen Streitkräfte. Ein Beschuss übrigens, der sich im Tagebuch des damaligen Wettzeller Pfarrers genau nachlesen lässt. 


In der Kirchenburg wird das Kriegerdenkmal errichtet.




KÖZ 1952-11 die Einweihungsfeier der Gedenkstätte

Bewirtungsprobleme in Schönbuchen




Ein Wirtshaus für die Steinbachsiedlung



Die Dregerterrasse war stärker:



Amerikanische Besatzer wurden zu Freunden, um deren Tod man nun trauert:


Ein anderes Mitglied der CIC, der Vorläuferbehörde der CIA, und einer enger Freund der Familie des Chronisten, findet sich regelmäßig in den Ergebnislisten der Kötztinger Kegler.
Bob Karafa und seine Frau Shirley waren regelmäßig Gäste bei uns zu Hause


Und nun am Ende der Sprung zum Thema ganz Anfang dieser Jahreschronik und sei es auch nur mit einer Überschrift Ende Dezember.

Und zum Reinschauen und Amüsieren, die Kötztinger Geschäftsanzeigen zum Jahreswechsel.






Dienstag, 10. Mai 2022

Tankstellen, früher ein Sinnbild des Fortschritts und der Ortsverschönerung

Schon lange wieder Geschichte ist das Autohaus Biller und Hobrack, das im Juni 1953 seine Tankstelle mit dem modernen, rund herum verglasten, Gebäude eröffnete. KB Krämer der Redakteur  der Kötztinger Zeitung schrieb in diesem Zusammenhang von der Harmonie zwischen Gebäude und Landschaft und von der Betonung des Charakters Kötzting als Stadt. (Erst wenige Wochen vorher, an Pfingsten 1953,  war Kötzting zur Stadt erhoben worden)



Wir sind im Herbst desselben Jahres und auch Grafenwiesen bekommt eine lange erwünschte Tankstelle. Die Kötztinger Zeitung titelte dazu wie folgt:



Freitag, 6. Mai 2022

Frauenschicksale im beginnenden 19. Jahrhundert

Das Kötztinger Heimatrecht und seine Fallstricke

StA Kötzting AA II 34 


Von wegen die "gute alte Zeit"......

Alles begann mit einem "etwas" seltsam adressierten Brief mit dem - einlaufenden - Datum des 9. Mai 1819 und abgeschickt von der Königlich preußischen Polizei-Dienststelle aus der Residenz in Potsdam:

StA Kötzting AA II 34

An
die königlich baerische wohllöbliche Obrigkeit über den
Markt Flecken Ketzing
unweit Straubing
an der Donau.

In dem Schreiben schilderte der Beamte, dass bereits im Februar die, "vorgeblich von hier" stammende und unverheiratete Anna oder Maria Denscherz, von Eilenburg her kommend, in Potsdam eingetroffen war. Vorher war sie vom Königreich Baiern wegen mangelnder Legitimation an der Grenze abgewiesen  und am 21.1 mit einem Transport via Leipzig und Eilenburg nach Preußen zurückgeschickt worden war.
Sie erläuterte nun in Potsdam ihre Verhältnisse und würde, bis diese geklärt wären, in "polizeiliche Haft genommen".
Sie sagte aus, sie sei eine Tochter des ehemaligen "Musketiers Dengscherz" vom vormaligen Regiments Sr. Majestät des Königs, 24 Jahre alt und, dass sich ihr " Vater im Jahre 1807 mit seiner Familie von hier fortbegeben habe um nach Baiern, seinem Vaterlande zurückzukehren. Unterwegs seien sie von dem Denscherz heimlich verlassen worden, und habe sich ihre Mutter nun nach ihrer Heimath, dem Flecken Ketzing unweit Straubing begeben, woselbst sie in das dortige Hospital aufgenommen war

Hier zunächst vorab eine Zeittafel zum besseren Verständnis:









Nun musste der Markt Kötzting reagieren, und in seinem Antwortschreiben findet sich auch das Erstellungsdatum des Ausgangsbriefes, es war der 26. April 1819. Zwei Wochen hatte es also gedauert, bis der Brief von Potsdam nach Kötzting gelangt war.
Der Marktrat fragte nun zuerst beim Pfarrer nach, und dieser konnte dann die Geburt und damit Abstammung der Mutter belegen.
Extract
Daß Anna Maria Denscherz des Georg Denscherz Inwohners zu Koetzing und der Maria Anna, gebohrne Schinaglin ehelich erzeugte Tochter im Jahre ein Tausend Siebenhundert neunzig und acht (1798) den 13. Jänner gebohren seye, bezeugt das
königl. Pfarramt
Kötzting den 15. May 1819  Sigismund Waldherr  Coop. et Prov.

Aus welcher Quelle die ebenfalls im Akt liegenden Abschriften aus Böhmen - bereits aus dem Jahre 1793 - stammten, kann nur vermutet werden, möglicherweise dienten sie zur Legitimation des Vaters bei seinem Wechsel von der Österreichischen zur Preußischen Armee. Nachdem A.M. Denscherz ja auch davon gesprochen hatte, dass der Vater die Mutter samt den Kindern(!) verlassen hatte, hatte sie damit nachweislich noch weitere Geschwister.
Zumindest ein weiterer Bruder und die Heirat der Eltern konnte durch einen Nachweis aus Böhmisch Krumau erbracht werden.
 
Hochzeit der Eltern vom 30.9.1781
Ich Endes gefertigter bescheinige, daß im Jahre Eintausend, Siebenhundert, ein und achtzig den 30ten Tag des Monats November in der Stadt Strakonitz in Gegenwarth des Herrn Regimentspaters Viktorin Pawlitschek getraut worden ses Georg Denkscherz, ein Recrout des Lobl. k:k: Graf Brechainvillischen Regiments, von Ketzten aus Baiern gebürthig, katholisscher Religion, und 19 Jahre alt, mit der Maria Anna Schinaglin, eben von Ketzten aus Baiern begürthig, katholischer Religion, ihres Alters 21 Jahre, wobei als Zeugen gewesen sind Christoph Resch Feldwäbel und Joseph Ittinger Kapellndiener des nemlichen Regiments. Also im Trauungsbuche fol. 21
Böhmisch Krumau den 26. Februar 1793 
In Abwesenheit des H Regimentspaters 
Jos. Waltinger Capl. senior ad Archidiaconal Eccl: S: Viti."

Geburt des Bruders 9.9.1788
Ich Endes gefertigter bescheinige, daß im Jahre Eintausend Siebenhundertm acht und achzig den 9ten des Monats September zu Temeswar in Ungarn gebohren und von dem Herrn P: Viktorin Pawlitschek getauft worden sey Friedrich Denkscherz ein eheliches Söhnlein des Georg Denkscherz Gemeinen von der Compagnie des Titl. Herrn Hauptmann von Theiß des löbl. k:k: Graf Brechainvillischen Regiments, und dessen Eheweib Maria Anna Denkscherz, gebohrene Schinaglin, beyde katholischer Religion, wobey als Zeug gewesen ist Friedrich Krenk gemeiner vom nemlichen Regiment. So in dem Taufbuch fol 35. 
Böhmisch Krumau den 26. Februar 1793
In Abwesenheit des H Regimentspaters 
Jos. Waltinger Capl. senior ad Archidiaconal Eccl: S: Viti."


Nun lag der Ball im Feld des Marktes und dieser antwortete etwas reserviert, man "fühle sich zur nachstehenden Erwiederung verpflichtet...."
Die Eltern seien "beide von hier gebürtige Inwohnersleute"
"Im ledigen Stande diente Denkscherz in der k: baierischen Armee, entwich aber meineidig, nahm seine Geliebte mit sich nach Böhmen" und erhielt als Rekrut des k:k: Regiment die Bewilligung zur Ehe und "diente Denkscherz länger als 10 Jahre bei diesem Regiment und erzeugte seinen erstgebohrenen Sohn Friedrich zu Temeswar in Ungarn."
Einschub
In diesem Absatz haben wir vermutlich auch bereits die Erklärung für die Flucht des Denkscherz, die Heiratserlaubnis.
Kötzting legte - auch gezwungen durch Anweisungen von Seiten der Regierung - großen Wert darauf, den Kreis der heimatberechtigten INWOHNER so klein als möglich zu halten, da diese in hohem Maße darauf angewiesen waren, vom Markt mitversorgt zu werden.
Aus diesem Grunde wurden den Angehörigen dieser Bevölkerungsschicht nur sehr hartleibig Genehmigungen zur Heirat erteilt, weil die zumeist zahlreichen Nachkommen mit hoher Wahrscheinlichkeit dem Markt zur Last fallen würden, da den Inwohnern viele Arbeitsmöglichkeiten versperrt waren/blieben.
In Böhmen ging man mit dieser Erlaubnis, v.a. bei Zuzüglern aus Bayern, die ja dort das Heimatrecht genossen, freier um, es kostete sie ja nichts.
Einschub Ende
Der Magistrat argumentierte weiter: "mündlich eingeholter, aber zuverlässiger Erfahrung nach, desertierte dann Denkscherz aus dem k:k: Österreichischen Kriegsdienste, begab sich in die k. preußische Staaten, wo  er bey Sr. Mayestät des Königs Regiment angenommen wurde."
Während seiner Zeit in Preußen sind offensichtlich zwei Kinder geboren worden, 
Anna Maria /die dermalen in Potsdam sich befindliche vorgeblich Anna oder Maria/ geboren am 26.4.1801 und Maria Rosina am 12.11.1803.
Warum und wo der Vater seine Familie verlassen hat und wo dieser sich nun befände, könne nicht festgestellt werden.

"Die Angabe der Denkscherz /zu Potsdam/ daß ihre Mutter, nachdem sie hirin in einem äußerst kranken bedauerungswürdigen Zustande angekommen, aus der Menschlichkeit schuldigem Mitleid in das dasige Hospital aufgenommen wurde, und da nach Verfluß ohngefähr eines Jahres verstorben sey, ist in Wahrheit begründet, so wie es wahr ist, daß Angeberin damalen sich hier befand und dann in Dienste nach Österreich verreiste."

Nun also zunächst ein Sprung zurück zur Mutter, 
Mit Datum des 1.12.1809 findet sich in den Kötztinger Sterbematrikeln tatsächlich eine Frau Anna Maria Denscherz, die im Alter von ca. 50 Jahren an der Lungensucht gestorben war.
Mit einem Geburtsdatum vom 21.9.1760, also passend ca. 50 Jahre zuvor, findet sich auch der dazugehörige Geburtseintrag der Anna Maria Schinagl, einer Inwohnerstochter des Tagelöhners Josef Schinagl und dessen Frau Walburga, einer geborenen Seemüller aus Oberpfaffenhofen.
Als Taufpatin findet sich die "Widumsbäuerin" - und das ist einer der seltenen Fälle, dass das Pfarrwidtum in den Dokumenten auftaucht - Appolonia Leidl. 



Gegen ihr Benehmen in der kurzen Zeit ihres Aufenthaltes in Kötzting gab es nichts einzuwenden, jedoch hat sie offensichtlich in Potsdam ihr Alter falsch angegeben.
Über die Geschwister kann nur soviel gesagt werden, dass sich ihre beiden Schwestern jeweils in Deggendorf und in München "dienend sich befinden", "von ihren beiden Brüdern Friedrich und Georg " aber gahr keine Spur ihres Daseins mehr zu erforschen sey."
Der Magistrat endet mit der sicheren Überzeugung, dass auch die preußische Polizeidirektion zu demselben Schlusse kommen würde/müsse, dass "die angehaltenen Denkscherz als Tochter eines  kais: königl: österreichischen und nachher königl. preußischen Soldaten auf keinem Falle dem ehemalig en Domicils ihrer Eltern folgen könne, wie es sowohlen die natürlich als passeitigen Geseze aussprechen.
Zu jeder amtlich Bereitwilligkeit empfielt sich der
Magistrat des k. Marktes Kötzting in Baiern."

Den Vorstoß aus Preußen konnte der Markt Kötzting noch abwehren, aber würde Anna Denkscherz nach ihrer Freilassung in Potsdam dann doch zurück nach Baiern ziehen, so fiele die ganze Angelegenheit nach ein paar Jahren doch wieder dem Markt auf die Füße. Und dies geschah bereits wenige Jahre danach.
Am 24. April 1823 berichtete des Landgericht Kötzting an den Markt und fordert von diesem eine Vormundschaft ein.
Die in Potsdam geborene Soldatentochter Anna Denscherz war wegen Kindesaussetzung zu einer 6 monatlichen Gefängnisstrafe verurteilt worden und das Landgericht, darüber informiert, fordert nun den Markt auf, dass dieser für das Kind sich um eine  Vormundschaftsstelle zu kümmern habe.
Der Vater des Kindes wäre der Soldat Georg Zöhrgraf, Soldat beim k. 2ten Jäger Bataillon und nach Angabe der Mutter ohne jegliches Vermögen.
Das "Domicil" der Anna Denkscherz ist, so das Landgericht,  eigentlich der Markt Kötzting, weil deren Mutter dort gebürtig war. 
Das LG gesteht durchaus zu, dass, sollte in der Zwischenzeit ein anderes Domicil - also ein Ort, der das Heimatrecht zu gewähren habe - ermittelt werden können, so sei die derzeitige Versorgung des Kindes als "provisorisch" zu betrachten. Der Markt wird aufgefordert, sofort zu reagieren, weil es "nicht gestattet werden kann, dass das Kind mit der Mutter im Strafarrest behalten werde.

Am 1. Mai antwortete der Markt kurz und bündig: "sowenig der Anna Denscherz Domicil im Markte Kötzting begründet" sei, "sowenig" könne " die Verpflegung ihres Kindes dem Marktsmagistrat obligen"
In diesem Schreiben nun konstatiert der Markt auch, dass, die "im Ausland geschlossene Ehe" der Eltern im Jahre 1808 als ungültig erklärt worden war. 
Einschub
Es steht - wegen der Jahreszahl - zu vermuten, dass der Markt damals bei der Aufnahme der Mutter ins Kötztinger Spital diesen Verwaltungsakt erzwungen bzw. zur Voraussetzung gemacht hatte, um durch diesen Trick nicht später für alle Nachkommen ihrer, nicht in Kötzting geborenen,  Kinder aufkommen zu müssen, was nun aber offensichtlich doch gefordert wurde, der Trick hatte also nicht geholfen.
Einschub Ende

Wohl würden, nach der Rechtslage, auch uneheliche Kinder das Heimatrecht der Mutter erwerben, jedoch seien die Kinder der Anna Maria Denscherz nicht unehelich und damit würde der Wohnort des Vaters das Domicil für die Kinder begründen. (Hier argumentiert der Markt plötzlich wieder mit der Rechtsgültigkeit der Ehe der Eltern)
Der nur kurzfristige und endgültige Aufenthalt der Mutter bis hin zu ihrem Tode würde aber keinen neuen Rechtsanspruch für deren Kinder erwecken.
Darüber hinaus würde sich diese Ablehnung auch dadurch begründen lassen, dass nach dem Tode der Mutter auf Kosten des Landgerichts über eben diese Anna Denscherz und ihre Schwester Rosina "bei dem Uhrmacher Lommer dahier in Erziehung und Unterhalt gegeben wurden und werden."
Der Markt lehne daher die Kostenübernahm für das Kind ab und bestreite diese Kosten - vorläufig - aus der Distriktsarmenkasse und "empfiehlt sich gehorsamst" dem Landgericht.

Nun folgt eine Pause/Lücke im Akt, bevor dann mit einem erneuten Schreiben vom LG an den Markt die Angelegenheit neu aufgerollt wird.
Am 24. September 1829 - mit dem Betreff "Entlassung der Anna Denkscherz" - wird der Markt darüber informiert, dass die Anna Denkscherz, in Wasserburg im Moment noch in Haft liegend, demnächst entlassen wird, und wie weiterhin zu verfahren sei.
Dem beiliegenden Protokoll aus Wasserburg ist zu entnehmen, dass Anna Denkscherz eine 5 jährige Haftzeit im dortigen Gefängnis abzusitzen hatte, die nun im Oktober enden würde.
Vor ihrer Entlassung musste sie sich in der Haftanstalt zu zwei Punkten äußern.
Erstens, wie sie sich künftig ernähren können würde und von welchen Personen sie möglicherweise Unterstützung erhalten würde. Ihre Aussagen wurden in "Ich-Form" protokolliert, jedoch ist es aufgrund mancher Wortwahl eher unwahrscheinlich, dass das ihre eigenen Worte gewesen waren..
"ad a: Ich war früher Hausmagd und nur als solche bin ich im Stande mein Fortkommen zu begründen.
Da ich durch die mehrjährige Detention sehr geschwächt bin und vorzüglich mit Brustschmerzen behaftet bin,  so bitte ich, daß es der Magistrat Kötzting genehmige, mich in so lange in einer Herberg aufhalten zu können, bis ich meine Effekten geordnet und andauernden Dienst ausgemittelt habe.
Bei meinen Verwandten finde ich ohnedies kein Anerkennen, an schon zur Zeit, als ich mit einem Kind versehen war, ließen sie mir ihre Abneigung fühlen.
ad b: Der Magistrat Kötzting ist also in jeder Hinsicht verbunden, für mein Fortkommen zu sorgen
Vorgelesen und unterzeichnet
Anna Denkscherz"

10.10.1829: Kötzting ist aber auch bei dieser Wendung der Ereignisse nicht bereit, von seinem Rechtsstandpunkt abzuweichen, und verweist auf seine  Argumentationskette aus dem SV von 1823. 
Offensichtlich war es dem Markt 1823 gelungen, den Unterhalt des kleinen Kindes abzulehnen, denn nun fordert der Magistrat, dass eben die Gemeinde, die der Magistrat allerdings nicht kennen würde, die aber damals für das Fortkommen des Kindes als zuständig ausgewählt worden war, nun auch für die Mutter aufzukommen habe.
Am 14.10. wurde Anna Denkscherz in Wasserburg aus dem Arbeitshaus entlassen und 6 Tage später steht sie vor dem Magistrat und lässt am 20.10. ihre Aussagen protokollieren.
Sie stellt den Antrag, dass sie sich für einige Zeit, bis sie ihre "Kleidung und Wasch" wieder zusammen gerichtet habe, "bei dem Uhrmacher Lommer, dahier im Leibthum auf der Stube, sich befinden dürfe".
Sie wisse, dass sie kein Heimatrecht in Kötzting begründen könne und dass sie zwar hierher gezogen sei, aber diese Kosten vom Landgericht bestritten worden seien.
Unter diesen Bedingungen war der Magistrat bereit, ihr eine vorläufige Aufenthaltsgenehmigung zu erteilen; gleichzeitig wird sie - als Bedingung - aufgefordert "eine gute gottesgefällige Aufführung zu pflegen und diesfahles sich keinen polizeilichen Rügen auszusetzen."

Unterschrift der Anna Denkscherz unter dieses Protokoll.


Zum Zwecke dieser Anreise nach Kötzting und auch als Entlassungspapier hatte ihr das LG Wasserburg eine Art von Passierschein ausgestellt, der diesem Protokoll beigelegt wurde.




Den 15. Oktober 1829 
Vorweis
Anna Denkscherzl ledige Soldatens Tochter aus Kötzting welche heute nach erstandener 5 jähriger Verwahrung mit hinlänglicherVerzehrung versehen, unter eindringenden Rückfalls=Warnungen aus dem hiesigen Zwangsarbeitshause mit dem besondern Auftrag fernen Fußes entlassen wurde, sich ungesäumt auf dem ihr vorgeschriebenen Wege nach Kötzting zu begeben, und allsogleich nach ihrer Ankunft bei dem dortigen königlichen Landgerichte sich zu stellen.
Marschroute: über Haag, Dorfen, Landshut, Straubing, Mitterfels nach Kötzting

Signalement:

Dieselbe ist 26 Jahre alt
hat Größe 5 Schuh 5 Zoll 1 Lins
dann dunkelbraune Haare
hohe gewölbte Stirn
braune Augen
lange spitzige Nase
weiten Mund
gesunde Gesichtsfarbe
starken Körperbau
besondere Kennzeichen: keine

Am Leibe trägt dieselbe ein geblümeltes Halstuch, ein gelb weiß braun gestreiftes persunes? Spenser und dergleichen Vortuch, ein blau weiß gestreift persunen Rock, weiße Strümpf und schwarz lederne Schuh. Dann auf dem Kopf ein schwarz Tüchl. Trägt in einem Tuchl noch einige Kleidungsstucken eingebunden bei sich."
Am Ende dieses Protokolls steht noch die Anweisung an den Kötztinger Amtsdiener Drickl "auf die Denscherzin ein obachtsames Auge zu verwenden" und jegliches Fehlverhalten sofort zu melden, was er mit seiner Unterschrift auch bestätigt.
Unterschrift: Drickl Amtsdiener
In einem - im Hintergrund zeitgleich ablaufenden - Schriftwechsel mit dem Landgericht gesteht der Markt zu, dass er der Anna Denscherz eine Frist von 4 Wochen einräumen würde, in der sie ihre "Effekten" sammeln könne. Erneut verweist der Magistrat aber auf die Gesetzeslage und lehnt nicht nur eine Kostenübernahme ab, sondern verweist auf die Verantwortung der Distriktsbehörde (=Landgericht) in diesem Falle.
Anna Denscherz ist nun eine Woche im Markt und schon kommt es zum nächsten Protokoll - der Markt möchte seine Rechtsposition (wer bezahlen muss) wasserdicht machen und sich seine einzelnen Punkte nun auch von Anna Denscherz bestätigen lassen.
Diese sagt aus, dass sie nach dem Tode der Mutter auf Kosten des Distrikts beim Uhrmacher Johann Lommer erzogen worden war, 26 Jahre alt sei, und erst vor einigen Tagen aus ihrem Strafort Wasserburg nach Kötzting gekommen und seither bei Johann Lommer wohne.
Die Betonung ihres Alters ist deshalb wichtig, damit es zu keiner Verwechslung mit ihrer Schwester gleichen Namens kommen konnte, die ja in Kötzting geboren wurde und daher natürlich Heimatrecht genoss, welches ihr ja verwehrt wurde.
Anna Denscherz gab zu Protokoll, dass sie für den nächsten Tag den Straubinger Boten erwarten würde, der ihr die im Gefängnis angesparten 16 Gulden überbringen sollte. Diese Summe würde sie in den Stand versetzen, nach Wien zu reisen und sich dort um einen ordentlichen Dienst zu bewerben.
Sie stellt daher den Antrag an den Magistrat, ihr ein Zeugnis auszustellen, damit sie sich "einen Paß ins Ausland erbitten" könne.
Der Magistrat bestätigt ihr eine unbescholtene Aufführung in Kötzting (sie ist eine Woche da) und stellt ihr ein solches Zeugnis (vermutlich sehr gerne) aus, nicht ohne erneut seine Rechtsposition der eigentlichen Zuständigkeit des Landgerichts zum wiederholten Male ins Protokoll zu schreiben.

Kötzting konnte natürlich aus dem 8-tägigen Aufenthalt der AD keine Aussagen über ihr Verhalten treffen, und noch dazu hatte das LG Kötzting selbstständig an die Behörde in Wasserburg geschrieben, um eine Beurteilung der Anna D. anzufordern, und deren Brief hatte es in sich:
Dort  kam zurück, "daß die entlaßene Anna Denkscherz während ihrer Detention im Zwangsorte wegen Faulheit, Unverträglichkeit, dann excessiven Hausordnungs widrigen Betragen einigesmal Hauspolizeilich corrigirt werden mußte und sich im allgmeinen als eine höchst verdorbene incorrigible Weibsperson dargestellt hat, die den Zustand der Freiheit nicht lange wird ertragen können, daher dieselbe zur bestmöglichen fernern Polizeiaufsicht empfohlen wird...." 

Das LG Kötzting folgt dem Magistrat in dessen Argumentation nicht, da ja die Eltern der A.D. in Kötzting unbestreitbar das Heimatrecht beanspruchen konnten, und schiebt den Ball postwendend wieder zurück ins Feld des Marktes, und so wird es November und das Landgericht fordert eine Entscheidung über eine "Ausmittlung des Heimatrechtes" für Anna  und Rosina Denscherz.
Auch A.D. erscheint erneut vor dem Magistrat und fordert eine Bescheinigung, dass ihr das provisorische Heimatrecht in Kötzting bestätigen würde, allerdings mit dem Bemerken, dass sie "glaubt, daß sie mit Recht auf dem Markt Anspruch nehmen könne" 
Nun wird der Ziehvater, Johann Lommer, Austrägler zu Kötzting und Vormund der Denkscherzischen Kinder" befragt, der aussagt, dass die Angaben der A.D. ganz richtig wären.
Ihr Vater war ein Nachtwächterssohn in Kötzting, dessen Vater selber wiederum nach Kötzting zugezogen war. Ihre Mutter hingegen sei eine Bürgerstochter von hier und eine Schwester
zu seiner Frau gewesen.
Nun beschrieb er die Situation seines Schwagers:
Georg Denscherz trat in Böhmische Kriegsdienst und verehelichte sich da mit der Maria Schinagl. Ich weiß aber nicht, hatte er eine Bewilligung zur Annahme fremder Kriegsdienst und zur Auswanderung. Georg Denscherz war nicht lange in Böhmen, so desertierte er, kam nach Kötzting, hielt sich etwa ein Jahr auf, gerieth in einen Raufhändl, ware er den Stricker Magg erschlug und flüchtete sich dann nach Preußen.
Sein Weib folgte ihm, blieb dort einige Zeit und kam in der Folge mit den zwei Kindern Anna und Rosina wieder nach Kötzting ohne dass ich weiß warum. Die Maria Schinagl wurde im Spital untergebracht, lebte noch ein Jahr und verschied sodann, worauf ich die beiden Kinder zur Auferziehung gegen Unterstützung erhielt.
Diese Kinder waren bestimmt bei eilf Jahren in Kötzting bis sie in die Fremde kamen um da ihr Fortkommen suchen mußten. Vom Vater dieser Kinder weiß man nichts, ob er noch lebt oder auch schon verstorben ist.

Einschub
Natürlich musste ich nachschauen, ob es in den Sterbematrikeln zu diesem Zeitraum einen Eintrag für einen Magg/Mack gibt. Leider hat der damalige Priester nur äußerst knappe Einträge verfasst.
Am 17.10.1797 wird ein lediger Mathias Mack im Alter von 32 Jahren beerdigt; könnte passen, muss aber nicht. 


Ein Blick in die Taufmatrikel zeigt nun die Geburt des Mathias Mack am 8.11.1766 und sein Vater ist ein Strumpfstricker. Nun passt das Bild schon besser.
Einschub Ende

Nun dreht sich das Karussell der immer wieder gleichen Argumente und Gegenargumente erneut, denn Kötzting besteht darauf, dass die Eltern durch den Umzug nach Böhmen und der dortigen (für Bayern) illegitimen Eheschließung ihr Heimatrecht in Kötzting verwirkt hätten.
 
Nun wird es der Januar 1830 und das Landgericht Kötzting entscheidet in "Sachen der Anna Denkscherz"  und zwar zugunsten des Domizils dieser Frau im Markte Kötzting.

Der Magistrat geht in Revision und schreibt an die Kammer des Inneren bei der Regierung des Unterdonaukreises, und begeht dabei aber einen fatalen Formfehler.
Der Markt hatte sich bei seinem Revisionsantrag zu viel Zeit gelassen, weshalb das Innenministerium nach Hinweis von Seiten des Landgerichts den Einspruch der Kötztinger abwies.
In beiden Scheiben (LG und Kammer des Inneren) wird darauf verwiesen, dass der Magistrat bei der Urteilsverkündung - trotz Aufforderung - nicht anwesend gewesen war und das Urteil somit schriftlich entgegen nehmen musste. Offensichtlich hatten die Herrn im Magistrat die Winterpause zu ausführlich genutzt und hatten nun, als sie Ende Januar dann endlich Einspruch erhoben, zu viel Zeit vergehen lassen.

Ein Sprung zurück um zwei Jahre und zu der Schwester Rosina Denscherz.

Der Bürgermeister des Jahres 1827 bestätigte der Rosina Denscherz, Tochter eines von hier gebürtigen Soldaten, dass "sie ein Vermögen nicht im geringsten besitze, da sie hier auf Kosten der Distriktsarmenkasse erzogen werden musste"
Rosa Denscherz wurde offensichtlich in München aufgegriffen und nach Kötzting abgeschoben, wozu man ihr in Oberbayern einen "Schubpaß" ausstellte.

Schubpaß
Vor und Zuname Rosa Dennscherz
Geburtsort unwissend wo, gelebt zu Kötzding Landgericht allda
Alter 25 Jahre
Größe 5´5´
Religion katholisch
Stand ledig
Profession gewesene Dienstmagd
Statur schlank
Trägt am Leibe:
Gelb und blau gestreiftes Janker, rothes Mieder, violet gestreiftes Fürtuch
braun und gelb gedupfter Rock, weisse Strümpf, Schuhe
Welche dahier wegen unerlaubten Aufenthalt aufgegriffen mit Arrest bestraft wurde, und über Freising an das Landgericht Kötzding  abzuliefern ist, wo dieselbe in Gemäßheit ihrer Angaben die Domizilrechte besitzt. Erhielt diesseits drey Tags Verpflegung.
Transportant hat mit ihm zu überliefern: Dienstbuch
München am 12. April 1828"

In diesem Schubpass sind nun sämtliche Tagestationen ihrer Rückreise nach Kötzting aufgeführt.
Zuerst gings von Freising nach Moosburg. Die Reise begann am 14.April1828.
"Wird nach erhaltener ganzer Tags Verpflegung nebst einen Dienstbuch dem k. Landgericht Moosburg gegen Rezepisse abgeliefert. Den 14t April 1828 königliches Landgericht Freising"

Dann erfolgte der Schub von  Moosburg nach Landshut
Landshut lieferte die R.D. dann in Mallersdorf/Pfaffenberg ab und von dort gings weiter nach Straubing. nach einer weiteren Station in Mitterfels kam dann Rosina Denscherz am 17.4.1828 im Landgericht Kötzting an.
Ähnlich wie bei der Schwester kommt es vor dem Magistrat gleich zu einem Protokoll.  Der Magistrat, der ihrer Schwester noch 4 Wochen zugestanden hatte, um sich nach dem Gefängnisaufenthalt zu sammeln, will der Rosina nur ganze 8 Tage bei ihrem Ziehvater gönnen.  

Unterschrift Rosina Denscherz

Offensichtlich versuchte Rosina Denscherz erneut ihr Glück in der Landeshauptstadt, denn im November desselben Jahres wird ihr erneut ein Schubpass ausgestellt
Das Vergehen diesmal nennt sich: "dienstloses vagieren", wofür sie ebenfalls mit Arrest bestraft wurde.
Am 11. November wurde sie in München abgeschickt, die Stationen sind dieselben wir beim Schub im April und am 17. November war sie wieder in LG Kötzting und wurde dem Magistrat vorgeführt, der gleich wieder ein Protokoll verfasste.



"Rosina Denscherz von Kötzting wird hiermit von Polizeiwegen zu einem geordneten Verdienst angewiesen, und beauftragt, sich ohne Polizeilichen Vorweiß nicht von hier zu entfernen.
Unterzeichnet auf Vorlesen: Rosina Denscherz.
"

Das Geschehen des Jahres 1828 scheint sich im Folgejahr zu wiederholen, nur jetzt  mit einer empfindlichen Züchtigungsstrafe verbunden.
In Achdorf bei Landshut wurde sie aufgegriffen und nach dreitägigem Arrest mit dem Auftrage entlassen, sich zusammen mit ihrem Dienstbuch auf den Weg nach Kötzting zu machen, dem sie allerdings nicht Folge leistete und erneut in Achdorf aufgegriffen wurde.
Nun allerdings wurde sie neben einem weitere Arrest vom Graf Arcoschen Patrimoniumsgericht mit "8 Ruthenstreichen" bestraft, an das LG Landshut übergeben, das einen erneuten Schub nach Kötzting veranlasste. 
In Kötzting wurde sie sogleich vom Ratsdiener zum Rat gebracht, wo man ihr in Form eines schriftlichen Protokolls all ihre aktenkundigen "Verfehlungen" und die bereits verfügten Strafen vor- und festhielt. Danach kam es von Seiten des Magistrats endgültig zur Forderung, sie müsse sich binnen 8 Tagen eine Anstellung suchen oder aber sie würde als "arbeitsscheue Person mit den geeigneten polizeilichen Mitteln" behandelt.
Ansonsten solle der Amtsdiener seine Aufmerksamkeit auf diese Person richten und im Falle, er etwas Unanständiges an selbiger bemerkt, seine Anzeige zu machen.
Mit diesem Protokoll endet zunächst der Vorgang über die beiden Schwestern.

Im Jahre 1847 interessiert sich plötzlich das Landgericht - in Form des Landrichters von Paur - für die Rosina Denscherz, respektive ihren im Jahre 1826 in München geborenen Sohn.
Der Hintergrund ist die Aushebung und Musterung der Rekruten des Jahrgangs 1826
Betr. der Conskription der Altersklasse 15826 betr.
Derselbe (der angeschriebene Markt Kötzting) wird aufgefordert, baldest anzuzeigen, ob die Taglöhnerstochter Rosina Denscherz von Kötzting zur Zeit noch ihre Heimath zu Kötzting habe, und ob ihr im Jahre 1826 zu München geborener ausserehelicher Sohn Georg Denscherz noch lebe, dann wo er sich aufhalte.
Der königliche Landrichter
Paur"


Kötzting kann nach Nachfragen beim Pfarrer in Kötzting und den Behörden in München die Nachricht, dass der kleine Georg bereits kurz nach seiner Geburt in München verstorben sei , an das Landgericht weiterreichen.

Zwei ganz spezielle Dokumente liegen dem Akt noch bei.
Der eine ist ein handschriftlicher Brief der Rosina Denscherz an den Kötztinger Marktschreiber aus dem Jahre 1840


An den Marktschreiber in Kötzting in Wald
Wohlgeboren Frey A Kötzting


Ingolstadt am 2ten April 1840
Hochzuverehrenter Herr Marktschreiber und Herr Vater Lommer
Verzeihen Sie mir daß ich ihnen mit einen Schreiben überlästige, in dem ich von einem Zeschainer Bradikanten(?) mit Namen Reimer, mit 2 Knaben bin entbunden worden, wo gegenwärtig das Schreiben in unser Landgericht ist abgeschickt worden, so bitte ich ihnen so wie Herrn Vater, mir doch das Beste zu reden, und das Herr Vater zu gleich den Vormund machen möchte. Die Kinder bleiben zwar hier in der Kost, es würde den Herrn Vater doch nicht so viel Mühe machen, er hätte sich monatlich auf 3 Gulden eingelassen und 10 Gulden Kindbettgeld mit diesen kann ich aber nicht zufrieden sein, wo sie selbst wissen, daß ich Aelternlos bin und unter fremde Leute herum Irren muß. So bitte ich Herrn Vater wen er befragt würd, als Vormund, so möchte er nicht wöniger Sprechen
"



als monatlich 7 fl: und Kindtbett 15 fl man muß sich nach seinen Gehalt richten, den er hat monatlioch 60 fl, so kann ers schon machen. Verehrtester Herr Vater nochmall bitte ich ihnen mir doch dieses nicht abzuschlagen, daß sie Vormunderstehle vertreten, und dan gieb ich vor die Kinder 100 fl auf Zinsen welche mir mein Liebhaber vermacht hat, eh er gestorben ist. Bitte aber von diesem Geld in das Armenzeugnis nichts hinein zu schreiben das Geld schicke ich ihnen dann selbst, damit sie es auf einen sicheren Platz thun können. Bester Herr Vater und Herr Marktschreiber. Ich kann ihnen sagen, daß es mir bis dato noch nicht schlecht ergangen hat. Leyder aber, daß ich in diesem Fall gekommen bin, würde mein Liebhaber nicht gestorben seyn, so wäre es gewiss nicht geschähen, mein Liebhaber, wo ich geheiratet hätte ist zu Haus gereist um seinen Heimatschein, da erkrankte er und starb, und hat mir die 100 fl"


"Vermacht. Gleich aber nach seinem Absterben konnte ich nach Pappenheim heurathen, leyder aber habe ich mich schon mit diesen verfehlt gehabt, denn da hat mich nur die Schönheit verführt.
Bitte ihnen auch bester Herr Vater sagen Sie doch zu ihrer Frau und Lena nichts, sonst werde ich im ganzen Markt herum getragen. Jetzt grüße ich Ihnen so wie ihre Frau und Töchter recht herzlich, xx auch Herrn Vater recht villmall. Leben sie recht wohl das wünscht  von Herzen
Ihre
Dankbahrste Rosina Denscherzin

An
Rosina Denscherzin abzugeben bey Sabina Häufel Haus Nr. 122 in Ingolstadt."


Das zweite Schmankerl, das diesem Akt beigebunden ist, ist das "Dienstbüchl "der Rosina Denscherz.


Hier finden wir auch eine Personenbeschreibung der Rosina Denscherz mit einem besonderen Zusatz:
Alter: 23 Jahr
Angesicht: voll
Augen: braun
Nase: proportioniert
Augenbrauen: Schwarz
Haare Schwarz
Größe: schlank
Aussprache: waldlerisch(!)


Hier der Eintrag der Münchner Siegellackfabrikantin Eliese Jung, bei der Rosina Denscherz als Köchin angestellt war und die ihr bescheinigte, treu und fleißig gedient zu haben.


Ein Sterbeeintrag für die Rosina Denscherz ist nicht in Kötzting zu finden, jedoch ist am 26.2.1880 ein Eintrag in den Kötztinger Sterbematrikeln, der eine Anna Denscherz im Alter von 78 Jahren nachweist.
Dort heißt es, dass die Spitalspfründtnerin an Altersschwäche gestorben sei. 
Der Name passt, das Alter passt und die Tatsache, dass sie ihren Lebensabend im Spital verbringen musste, passt ebenfalls zu ihrer Lebenssituation.


Sonntag, 1. Mai 2022

Der erste Kötztinger "Stadtpark"

Der Stadtpark 


Eingezwängt zwischen dem Gesundheits- und dem Finanzamtsgebäude fristete der alte "Gefängnisgarten" hinter einem altem Holzlattenzaun ein Schattendasein und wurde zunehmed als ein Schandfleck an Kötztings Hauptkreuzung betrachtet.

Auf einem Bild von Josef Barth sen. vom Kinderfestzug an Pfingsten 1950 kann man im Hintergrund gut erkennen, dass der "Gefängnisgarten" privat genutzt wurde und man kann in der Vergrößerung auch gut auch die munter im Wind flatternde Wäsche erkennen.


Im Bild die Gondel "Alma" eine der Hauptattraktionen beim Kinderfestzug im Jahre 1950
Foto von Josef Barth sen.


Hier ein Bildausschnitt mit dem alten Gefängnisgarten

Die Lösung kam im Mai 1953 vom damaligen Gemeinderat, dem Künstler August Philipp Henneberger, der mit einem Aquarell seines Entwurfs seine Ratskollegen überzeugen konnte..

KÖZ vom Mai 1953.

KÖZ vom November 1953

Noch im selben Jahr konnte die Anlage fertiggestellt werden und Kötzting hatte seinen ersten Stadtpark.
Im Frühjahr des Folgejahres berichtete auch die Umschau mit Bild von der neuen Grüninsel inmitten der Stadt.


KU vom Mai 1954

KUSW633 aus der Neuanlage wurde im laufe der Jahre ein lauschiges Plätzchen

Serwuschok129  Der kleine Stadtpark als erste Anlaufstelle und Ausgangspunkt für
die Wanderstrecken.






Im Juli 1957 nahm die Stadt eine Leihgabe aus München an, dir aus einer Gartenplastik aus dem jahre 1780 bestand. Auch hier war August Philipp Henneberger federführend.
Ich kann mich allerdings aus meiner Kinder- und Jugendzeit nicht erinnern, dass diese Figur jemals im Stadtpark zu sehen war, muss aber einschränkend zugestehen, dass unser Hauptsitzplatz damals die niedrige äußere Begrenzungsmauer gewesen war und die Blickrichtung zur Straße hin ging. Sehen und gesehen werden war wohl damals unser Hauptmotto und die Bahnhofstraße Kötztings Flaniermeile auch für die PKWs.


Die Figur dürfte identisch sein mit der Plastik, die seit der Renovierung des Rathauses im Hinterhof desselben unter einem Blechdach ein eher tristes Dasein fristet und vorher im alten Rathaus gestanden haben soll.

Foto Pongratz

Foto Pongratz



Montag, 25. April 2022

Ein Aussichtsturm auf den Haidstein

Biegt  man im Winterhalbjahr - aus der Richtung Cham kommend - auf die B85 in Richtung Chamerau ab, so kann man wegen der fehlenden Laubbedeckung schon von weitem die Haidsteiner Kapelle leuchten sehen.
In den 50er Jahren sollte dann auf dem, die Kapelle sogar noch überragenden, Gipfelfelsen eine Aussichtsplattform errichtet werden und die Pläne dazu waren bereits weit fortgeschritten.
Die Kötztinger Waldvereinssektion hatte zusammen mit dem Kötztinger Vorsitzenden des Fremdenverkehrsvereins und städtischen Angestellten ( und posthum zum Ehrenbürger ernannten) Fritz Weigl schon Pläne vorgelegt und hoffte nun auf eine Einverständniserklärung von Seiten der staatlichen Forstverwaltung.

KÖZ vom Dezember 1953


KÖZ Januar 1954


Noch im Januar 1954 wurde das Projekt vorgestellt, um dann offensichtlich sang- und klanglos in der Versenkung zu verschwinden. Im Frühjahr 1955 kam es zu einer letzten Nachfrage nach diesem Projekt und das war es dann auch schon.

KÖZ 4/1955

Das nächste, was sich vom Haidstein in der Zeitung findet, ist ein Treffen der Georgspfadfinder, die in der Scheune des Forsthauses auch übernachteten. Führend dabei die Kötztinger unter der Leitung des Ludwig Brandl, Brandl Wigg. Hier ein Link zum ersten Teil des Beitrags über die Kötztinger Pfadfinder