Gasthaus Miethaner
alte Hausnummer 141
bei allen bisherigen Häuserzusammenstellungen konnte ich zum jeweiligen Einstieg auf die Marktlehenszusammenstellung Adam Türrigls, des Kötztinger Probstrichters, zurückgreifen, die er, um 1650 den alten Steuerlisten folgend, beim heutigen Anwesen Amberger Hof beginnend die linke abwärtsführende Marktstraßenseite bis zur Pfarrkirchen hinunter und dann, mit dem Gschwandhof als anderem Eckpunkt, wieder herauf über die Marktstraße bis zum Torplatz zusammenstellte. Leider ist dies Dokument fragmentarisch geblieben, bei der unteren Marktstraße beendete er die detaillierte Zusammenstellung und führte praktisch nur mehr die Hausbesitzer als Namen auf. Weiter vorne auf der Liste sind es noch detaillierte Zusammenstellungen der zum Anwesen gehörenden Gärten, Wiesen und Felder. Schade, denn damit sind wir bei der Erstellung der Hausgeschichte auf die zwei Generationen später einsetzenden Briefprotokolle angewiesen. Briefprotokolle sind die gebundenen Vertragsprotokolle - Hausverkäufe, Schuldverschreibungen, Erbschaftsverteilungen u.ä. - die nach der Verbriefung in Buchform jahrgangsweise gebunden sind. Vor vielen Jahren haben wir, das heißt der Arbeitskreis Heimatforschung, durch die großzügigen Spenden von mehr als 8000 DM es geschafft alle vorhandenen Kötztinger Briefprotokolle in Kopie ins Stadtarchiv zu überführen.
Trotz einer, aufgrund der Fundleere einhergehenden, Unsicherheit glaube ich, da die Besitzer der alten Hausnummer 141 als ganzes Lehen sehr weit am Ende der alten Steuerlisten zu stehen kommen, zwei sehr frühe Hausbesitzer benennen zu können. Vom Kloster Rott kennen wir zwei frühe Steuerlisten im Hauptstaatsarchiv München und aufgrund der Stellung innerhalb der Liste könnte der Besitzer 1445 ein Tenck Ullrich und 1462 ein Wirt Jakob gewesen sein. Eine weitere Liste aus dem Jahre 1584 gibt einen Hinweis auf einen Pachmayr Augustin. Wie oben erwähnt ergibt sich dieser Hinweis ausschließlich aufgrund der Stellung des Namens in einer Steuerliste.
Erst bei der Familie Raab, genauer bei Raab Wolfgang dem Älteren, können wir uns nun 1638 sicher sein, einen Besitzer des Anwesens durch Dokumente nachweisen zu können. Auch wenn wir
Familienmitglieder desselben Namens schon zu Ende des 16. Jahrhunderts belegen können, so wissen wir doch nicht ob jene bereits auf dem Anwesen gesessen sind oder in einem anderen Haus gewohnt hatten.
Bei diesen Raab Wolfgang, wie gesagt, klappt es, und von ihm kennen wir auch bereits einige Straftaten.....
Auf der ersten Seite der Landgerichtsrechnung heißt es: Amtsrechnung Landgerichts Khözting
Mein Hannß Adamen
Yettingers von Cammereckh, churfrtl:
Drtl: in Bayern p. bestelten Obrist Leütten(and)
Amtspflegers, Kastners, Vogt und Landt
richters zu Khözting, Alles Einnemens und
Ausgebens von neuen Jahrs Tag ver=
schienen 1638 bis widerumben auf den
Neue Jahr diß 1639 Jars durch den
Churfrtlichen Gchtschreiber Thomasen Rott=
hauer beschriben worden de Anno p.
1638
Dieser Thomas Rotthauer musste also auch die Strafeinträge unseres Wolfgang Raab protokollieren:
Trotz einer, aufgrund der Fundleere einhergehenden, Unsicherheit glaube ich, da die Besitzer der alten Hausnummer 141 als ganzes Lehen sehr weit am Ende der alten Steuerlisten zu stehen kommen, zwei sehr frühe Hausbesitzer benennen zu können. Vom Kloster Rott kennen wir zwei frühe Steuerlisten im Hauptstaatsarchiv München und aufgrund der Stellung innerhalb der Liste könnte der Besitzer 1445 ein Tenck Ullrich und 1462 ein Wirt Jakob gewesen sein. Eine weitere Liste aus dem Jahre 1584 gibt einen Hinweis auf einen Pachmayr Augustin. Wie oben erwähnt ergibt sich dieser Hinweis ausschließlich aufgrund der Stellung des Namens in einer Steuerliste.
Die Familie Raab
schön gestaltetes Deckblatt des Rechnungsbuches des Landgerichts Kötzting von 1638 aus dem Staatsarchiv Landshut |
Familienmitglieder desselben Namens schon zu Ende des 16. Jahrhunderts belegen können, so wissen wir doch nicht ob jene bereits auf dem Anwesen gesessen sind oder in einem anderen Haus gewohnt hatten.
Bei diesen Raab Wolfgang, wie gesagt, klappt es, und von ihm kennen wir auch bereits einige Straftaten.....
Deckblatt der Landgerichtsrechnung |
Auf der ersten Seite der Landgerichtsrechnung heißt es: Amtsrechnung Landgerichts Khözting
Mein Hannß Adamen
Yettingers von Cammereckh, churfrtl:
Drtl: in Bayern p. bestelten Obrist Leütten(and)
Amtspflegers, Kastners, Vogt und Landt
richters zu Khözting, Alles Einnemens und
Ausgebens von neuen Jahrs Tag ver=
schienen 1638 bis widerumben auf den
Neue Jahr diß 1639 Jars durch den
Churfrtlichen Gchtschreiber Thomasen Rott=
hauer beschriben worden de Anno p.
1638
Dieser Thomas Rotthauer musste also auch die Strafeinträge unseres Wolfgang Raab protokollieren:
StaLa Rentkastenamt Straubing R 2349 Landgerichtsrechnung von 1638 |
Iniurj ( also Beleidigung) Wolf Raab burger zue Khözting, hat Hannsen Raidten dem Eltern allda iniuri worth zugemessen, derentwegen derselbe Straff bezahlt 34 kr 1 He. (sagen wir mal grob 50-70 Euro)
StA La Rentkastenamt Straubing R 2350 |
Als Marktlehner hatte er natürlich auch das uneingeschränkte Brau- und Schankrecht und konnte somit im Kötztinger Kommunbrauhaus Bier einsieden lassen. Für dieses Dienstleistung mußte der dem Markt Kötzting das Kesselgeld zahlen, das diese in seinen Rechnungsbüchern ausweisen mußte. 1647, also gegen Ende des dreissigjährigen Krieges findet er sich dort mit einem halben Sud Bier.
1650 dann finden wir Raab Wolf den Jüngern auf dem Haus. Da wir den Besitzübergang nicht kennen, könnte es sich bei dem Wirt 1647 auch bereits um den Sohn gehandelt haben.
Das Problem mit den ganzen RAABENS ist, dass hier offensichtlich drei bis vier Generationen alle mit demselben Namen: Raab Wolfgang auf dem Haus gesessen sind.
In den 1640er (bis 1653) Jahren war Raab Wolfgang mit einer Walburga verheiratet und hatte mit ihr eine Anzahl von Kindern. Danach - es könnte eine zweite Ehe sein - war ein Raab Wolfgang mit einer Margaretha verheiratet und hatte mit ihr einige Kinder. 1678, am 29. Februar dann heiratete Raab Wolfgang, Sohn des Wolfgang und der Walburga, Pächler Elisabeth aus Bärndorf, es war höchste Zeit, denn schon 2 1/2 Wochen später, war das Kind der Beiden auf der Welt, natürlich wieder ein WOLFGANG.
Das wäre dann gesichert die dritte Generation Raab Wolfgang auf dem Haus und der nächste Wolfgang schon geboren. Nachdem Raab Elisabeth 1681 früh gestorben war, heiratete Wolfgang am 18.5.1684 zum zweiten Male, diesmal ein Kötztingerin, Veronika, die Tochter des Schusters Georg Zissler
Doch zurück zu Wolfgang Raab dem Jüngeren (00 mit Walburga) dieser klagte vor dem Magistrat Kötzting 1655 wegen eines Grundstücksverkaufs:
Verhörsprotokoll des Marckhts Khötzting 1655 Stadtarchiv Bad Kötzting |
Clag wegen verkauften Wißfleckh
Wolf Raab der Jünger contra Sigmundten Raithen, Rhatsburgern umb daß der beclagte, Georgen Lährpecher burger und Müllern allhir auf der Wißmüll geschafft, daß er ainen deß Klegers Wißfleckh, welchen nit allein er Kleger, sondern auch dessen abgleubter Vatter seel. lange Jahr pohne perturbation und Anspruch ruhig Innen gehebt, genuzt und genossen, abgemäth. Begehrt also solchen Wißfleckh ihme widerumben zuezeschaffen, protestiert die uncosten.
Antwort des Beklagten:
der beclagte sagt er khönne hierumben nit Antwortt geben weillen sein beclagten Pflegesohn Wolf Raith zu Camb solchen dem Lärnpecher verkaufft, bitt sich hievon zu absolutirn.
Um zu zeigen, wie unübersichtlich die Linie der Raabs in diesen Jahrzehnten ist, hier nur ein Auszug der Sterbefälle eines (erwachsenen) Raab Wolfgang, Bürgers zu Kötzting:
1672 stirbt ein Raab Wolf
1676 stirbt ein Raab Wolf, Bürger
1704 stirbt ein Raab Wolf, Bürger
1725 stirbt ein Raab Wolf, Wachtmeister
Dies sind, wie gesagt, Erwachsene und Bürger, keine Kinde oder Jugendliche. Es ist also sehr schwierig die Kleinigkeiten, die unter diesem Namen in den Rechnungsbüchern vermerkt sind, einem einzelnen Raab Wolfgang zuverlässig zuzuordnen. Es gibt aber doch die verschiedensten Schuldverschreibungen, Raufereien, Einträge in Listen der Fluderermänner, aber auch Kleinigkeiten, die dann immer wieder einen kleinen Hinweis geben, dass es sich bei den Funden um die RICHTIGE Familie Raab handelt.
So heißt es 1677, (siehe Todesfall 1676) Raab Wolf habe das Haus nach dem Absterben seines Vaters übernommen. Nachdem Ende März dann auch die Witwe, Frau Veronika Raab, gestorben war, protokollieren im November desselben Jahres bei der Hausverpachtung die Wolf Raabschen Erben (siehe Todesfall 1704).
Bei dieser Verpachtung übergaben die Erben das Anwesen an den "gewesten churbayerischen Wachtmeister" Raab Wolfgang für einen Zeitraum von 3 Jahren mit der Einschränkung, der müsse das Marktlehen wieder abtreten wenn die "hinterbliebene Tochter" heiraten wolle. Als Beistand der Erben (=Kinder) fungierte Ander Zissler, vermutlich der Bruder der im März verstorbenen Mutter, die ja eine geborene Zissler war.
die Familie Adam
Die Pachtdauer erreichte dann nicht einmal den ersten Jahrtag, denn schon im Oktober des Folgejahres heiratete die Tochter Margaretha Wolf ihren zukünftigen Hausherren Wolfgang Adam aus Buchberg.
Pfarrmatrikel Kötzting Band 3 Seite 654 Eheversprechenseintrag zwischen Wolf Adam aus Buchberg und Margaretha Raab, Tochter des Wolfgang und der Veronika |
Seine südliche Nachbarschaft änderte sich sehr rasch, auf den Marktmüller Billich folgte ein Mitglied der Familie Brandl aus Zettisch, danach taucht für kurze Zeit Hofmann Martin als Besitzer auf, bevor der Gerichtsprokurator Johann Georg Mayr der neue Nachbar wird. Es sind einfach turbulente Zeiten nach der Besetzung durch österreichische Truppen im Zusammenhang mit dem Spanischen Erbfolgekrieg und nicht zu vergessen dem großen Marktbrand aus dem Jahre 1717. In Kötzting gings damals Schlag auf Schlag, wer Kapital hatte konnte kaufen, wenn's knapp wurde dann versuchte man auch durch einen Tausch seines Anwesens in günstigere Schuldenverhältnisse zu kommen.
So gings dann auch der Witwe Margaretha, - Adam Wolfgang war im Dezember 1729 verstorben - sie konnte das Anwesen nicht halten und vertauschte 1732 ihr Marktlehen am Marktplatz gegen ein kleineres "neben den Fleischbänken" - heutzutage das Büro der Steuerberaterin Marion Schötz, früher Hausnahme Kasparowsky.
die Familie Druckmüller
Stadtarchiv Bad Kötzting Spitalrechnung von 1741 Schuldenübernahme ursprünglich Wolf Adam, nun Johann Georg Druckmüller |
Archiv Stadt Bad Kötzting: Spitalrechnung von 1741 Johann Georg Druckmüller erhöhlt seine "Hypothek" beim Spital um weitere 50 fl |
Der Familienverband der Druckmüller(Truckhmüller) stellte im Raum Kötzting viele "Beamte". 1741 zum Beispiel beim Tode des Familienoberhauptes Johann Georg Druckmüllers, der ja Hofmarksverwalter in Hohenwarth gewesen war, wurde der eine Sohn Andreas gräflich Nothhaftischer Gerichtspfleger in Runding genannt und der zweite Sohn Johann Georg Druckmüller war Baron Schönbrunnischer Verwalter der Hofmarken Miltach und Blaibach. Beide Söhne waren aber auch Bürger in Kötzting.
Schon in den Jahren zuvor hatte der Vater sich einige Grundstücke um Kötzting herum gesichert, die auch uns heutzutage noch etwas sagen, darunter "eine Wexlaltwies am Rottensteg" und das "Grainethwisl beyr Huthwörth" entlegen. Die Hutwör ist das Wehr hinter dem Schützenhaus beim ehemaligen Kötztinger Freibad. Bereits 1735 hatte, wie gesagt, Johann Georg dÄ die Grundstücke erworben und nun, lt seinem Testament von 1741, an seinen Sohn Johann Georg übertragen.
Die Kinder bestätigten diesen Übergang, verkauften aber anschließend das sogenannte "Wolf Adam" Haus um 1200 Gulden und auch noch den sogenannten Voglhof um weitere 1500 fl an den anderen Bruder Johann Ander. Aber es sollten schwierige Zeiten kommen für Kötztung und auch für die Familie Druckmüller. Johann Ander Druckmüller, der gräflich nothafftische Verwalter auf Runding, wurde von seiner Dienstherrin Gräfin Susanna von Nothafft gekündigt und in einem Beschwerdeschreiben angezeigt, er hätte sich beim Annähern der österreichischen Truppen feige nach Cham abgesetzt und ihr Eigentum schutzlos zurückgelassen.
underthenigst gehorsambister
Ander Druckhmüller
Pfleger und Stüffter
zu Runding
Offensichtlich war die Frau Gräfin unzufrieden mit ihrem eingestiffteten Pfleger und kündigte diesem seinen auf drei Jahre laufenden Stiftsvertrag. Stellungen wie der eines Pflegers bzw. Verwalters musste man sich auf Zeit kaufen und dann versuchen sich innerhalb der Pachtzeit mit den Einnahmen der Untertanen sich ausreichend zu refinanzieren.
Druckmüller beschwerte sich schriftlich bei der Regierung:
Eur ch: Drlt: pp: khan ich under
thenigist Endts ernannter mitbringen
wasmassen ich mit der Frau Gräfin
von Notthafft zu Runding weegen
der daselbstigen oeconomie bey
schlüssigen schrüftl: Stüffts Con=
tract zu schließen : und auf 3
Jahr lang einzugehen mich zu
meinem größten Unglück ao: 1743
überredten lassen. also zwar dass
ich gedachter Frau Gräfin 1700 fl
in 2 halb jährigen Zahlungs
früsten, also auf heyl: Michaeli
850: und die 2. helfte auf heyl:
Georgi zu bezahlen mich anheischig
gemacht: auch disfahls iedesmahl
richtigkeit gepflogen: und bis
Schon in den Jahren zuvor hatte der Vater sich einige Grundstücke um Kötzting herum gesichert, die auch uns heutzutage noch etwas sagen, darunter "eine Wexlaltwies am Rottensteg" und das "Grainethwisl beyr Huthwörth" entlegen. Die Hutwör ist das Wehr hinter dem Schützenhaus beim ehemaligen Kötztinger Freibad. Bereits 1735 hatte, wie gesagt, Johann Georg dÄ die Grundstücke erworben und nun, lt seinem Testament von 1741, an seinen Sohn Johann Georg übertragen.
Hauptstaatsarchiv München Nothaftarchiv Nothafft Literalien 1029 von 1743: unterthenig: diemüttigiste Susanna nothaftin, Reichsgräfin von Wernberg Wittib |
underthenigst gehorsambister
Ander Druckhmüller
Pfleger und Stüffter
zu Runding
Offensichtlich war die Frau Gräfin unzufrieden mit ihrem eingestiffteten Pfleger und kündigte diesem seinen auf drei Jahre laufenden Stiftsvertrag. Stellungen wie der eines Pflegers bzw. Verwalters musste man sich auf Zeit kaufen und dann versuchen sich innerhalb der Pachtzeit mit den Einnahmen der Untertanen sich ausreichend zu refinanzieren.
Druckmüller beschwerte sich schriftlich bei der Regierung:
Eur ch: Drlt: pp: khan ich under
thenigist Endts ernannter mitbringen
wasmassen ich mit der Frau Gräfin
von Notthafft zu Runding weegen
der daselbstigen oeconomie bey
schlüssigen schrüftl: Stüffts Con=
tract zu schließen : und auf 3
Jahr lang einzugehen mich zu
meinem größten Unglück ao: 1743
überredten lassen. also zwar dass
ich gedachter Frau Gräfin 1700 fl
in 2 halb jährigen Zahlungs
früsten, also auf heyl: Michaeli
850: und die 2. helfte auf heyl:
Georgi zu bezahlen mich anheischig
gemacht: auch disfahls iedesmahl
richtigkeit gepflogen: und bis
anhero mit denen pactierten Zahl=
ungen Termin netto zuegehalten
habe, Dessen aber ohngeachtet
hat mir die verstüfftente Frau
Gräfin bis auf khünfftige Jacobi
ohne einize Ursach nit nur
allein die Stüfft und den
eingestüfften Pfleg dienst aufge=
sagt: sondern auch ihr Frau Mäm
die Freyfrau von Notthafft auf
Schönstein für eine sogenannte
Würthschafterin zu Rundting
aufgestellet, und schon würkhlich
einen anderen Pfleger aufgenommen
Druckmüller möchte also weiter die Chance behalten, sich seine Ausgaben aus der Pflege der Hofmark Runding wieder zurückzuholen. Aber Frau Susanna Nothafft kontert ihn aus:
Johann Ander Druckmüller jedenfalls kam von mehreren Seiten finanziell unter Druck und musste sich folgend Stück für Stück von einigen Besitztümern trennen.
Am 27. August 1745 war es dann soweit, Johann Ander Druckmüller musste sich auch vom "Wolf Adam" Haus trennen. Er nennt sich - trotz des seit 1743 laufenden Amtsenthebungsverfahrens - immernoch "derzeit Notthafftischer Gerichtspfleger und Stüffter zu Runding", und so verkaufen er und seine Frau Maria Rosina das "eine zeithero ingehebte Burgers- und Marktlehensbehausung, ds sogenannte Wolf Adam Haus, zwischen H: Ferdinand Mayers und Hans Georgen Drögers heysern entlegen um 1000 Gulden und 6 Goldgulden zu 18 Gulden, also ingesamt also 1108 Gulden, also knapp 100 Gulden weniger als er selber 4 Jahre zuvor bezahlt hatte. Der neue Besitzer wird der Gerichtsbote und Kötztinger Bürger Johann Kellner und seine Frau Katharina.
Der neue Besitzer will 480 Gulden sofort bezahlen und übernimmt auch die vorhandenen Hypotheken bei der Kirche Weißenregen (300fl), beim Kötztinger Spital(70fl) und bei der Kapelle Grafenwiesen(150fl). Interessant ist in dem Verkaufsvertrag eine "Grunddienstbarkeit, die mitprotokolliert wurde: Gerechtigkeit : dass die Käuffer das Wasser durch die vorhandtenen Röhren durch den sogenannten Wolf Adam Gartten in den negst daran stossenten Schloss oder
Druckmüllerischen Gartten wie ehe und bevor lauffen lassen sollen , iedoch
dergestalten , das wan sich an sodannen Wasserlauf etwas zuändern anbegeben solte
ain solches aintweder im Frühlingszeit oder aber im Herbst verzunemmen seyen Bei diesem Schlossgarten handelt es sich um die Fläche, die in späteren Jahrhunderten der sogenannte "Schlossgärtner" Mittermeier bewirtschaftete und in meiner Kindheit dann die Gärtnerei Großmann, unterhalb des jetzigen Parkhauses war.
Auch der neue Besitzer muss, wie alle anderen Hausbesitzer in Kötzting, die von den Österreichischen Besatzern auferlegten Kontributionslasten anteilig tragen. Im Stadtarchiv habe wir solch eine Steuerliste aus dem Jahre 1749. Wie bei vielen anderen "Bürgerlisten" zeigt sich auch hier, dass die Schreiber vorhandene andere Listen kopierten und dabei in der Liste den tatsächlichen Verlauf der Häuser im Markt abbildeten. So steht der neue Besitzer Kellner in einer Reihe zwischen Mayr und dem Bäcker Dreger, genau die Nachbarschaft, die wir auch aus dem Verkaufsbrief kennen. Dies macht es leichter neue Hausbesitzer durch Steuerlisten zu bestimmen oder zu bestätigen, wenn manchmal Hausverträge nicht mehr vorhanden sind.
Schwierige wirtschaftliche Zeiten bedeuten sehr häufig auch dass es Probleme gibt für die Hausbesitzer, die Schuldzinsen der Hypotheken zu bezahlen. Deshalb dauerte es auch hier nicht lange, bis sich Johann Kellner entschloss, das Haus weiter zu verkaufen.
Nur 10 Jahre blieb, wie oben erwähnt, Johann Kellner in Besitz des Hauses, im August 1755 verkaufte er es um 1250 Gulden an den Brauer und Kötztinger Bürger Kaspar Sterr und dessen Braut, der Barbara Schötz, einer Brauerstochter aus Viechtach. Kaspar Sterr selber stammte aus Hafenberg. Es blieb auch bei der Hypothek nach Weißenregen und Grafenwiesen. Die Schulden beim Spital Kötzting hatte Kellner wohl bereits getilgt. 2 Monate nach dem Verkauf des Hauses kam es zur Heirat und an einem Tage wurde der Heiratsvertrag im Markt protokolliert und mit dem im Heiratsvertrag vorgesehen Heiratsgut der Braut in Höhe von 500 Gulden konnte auch der Verkauf rechtsgültig abgeschlossen werden. Johann Kellner jedenfalls quittierte den Erhalt der Summe am 6.10.1755. Stressfrei war der Verkauf wohl nicht, denn schon im drauffolgenden Jahr musste Caspar Sterr sich einer Anklage vor dem Magistrat stellen, Johann Kellner hatte ihn angezeigt, er wäre vom Beklagten als "Schwenkmacher" beleidigt worden. 1757 taucht er schon wieder in den Kötztinger Rechnungsbüchern mit einer Strafe auf: er wurde erwischt, als er den Flachs zum Dörren in den eigenen Backofen legte. Dies war bei Strafe verboten, weil der Flachs hochentzündlich war. Die Kötztinger Flachsdörre lag, wegen dieser Feuersgefahr daher ganz bewusst außerhalb des Marktgedings, ganz am Ende der Ziegelgasse. 1759 kams dann etwas dicker für Kaspar Sterr, und wieder gings um Beleidigungen, welche ihn einen halben Gulden an Strafe kostete:
ist von Johann Scholl auch Bürgern alhier der Ursachen halber gerichtlichen conveniert worden umb das er deme in dem Amberger Kell(n)er nit allein einen Calfacter S:V: Schwanz , Pesenverwalter sondern auch ainen Provisoner Schellfuesendten und bozaugenten verschächet und nachdeme sich der beclagte zu den einclagten bis auf den calfacter bekhennet und nur alleinig dahin aushalffen
wollen dan Cläger von darummen also geschändet zuhaben weillen er ihme ainen grossen Pauernlimmel betitelt welches aber Scholl widersprochen mit dem anerbieten das er deme auch den calfacter beweisen wolle worauf es iedoch Sterr nit ankhommen lassen so hat man demselben auferlegt
Der Originaltext ist etwas schwer verständlich: der Kläger Johann Scholl stellte den Beleidigungsantrag und die Schmachworte waren wohl, der Reihe nach: Kalfaktor, Schwanz, Besenverwalter, Provisoner, Schiechfuß, Batzauger. Der Beklagte gesteht nur den Ausdruck Kalfaktor zu und führte an er selber wäre als Bauernlümmel beschimpft worden.,
Das wars aber noch nicht zwischen den beiden Familien, 1760 rückte er mit Johanns Frau Katharina zusammen: hat Catharina Scholl geschlagen und sie nit allein ain S:V: stünckhente Sau intituliert sondern auch ehrnverhötzlich vorwerffen sye habe ihre sachen nit erkhaufft sondern von Camb
heraus getragen. Die stinkende Sau gibt er zu sagt aber, dass er vorher als Paurn Limmel
gehaissen wurde. Sie sagt nicht PauernLimmel sondern Paurn Ermel habe sie gesagt.
er zahlt 4 Schilling Pfenninge sie 2 Schilling Pfennige
Gleichzeitig steht er beim jahrzehntelangen Streit um die "Reitensteiner Anteile"
auf der Seite des Kammerers Luckner, der diese Anteile für seine Bürger als Gesamtheit sichern wollte und dem dann tatsächlich erfolgten Verkauf an 13 einzelne Bürge mehr als nur feindlich entgegengestanden war.
Zumindest aber blieb diesmal der Besitz in Familienhand, es kam nach langer Zeit endlich wieder einmal zu einer Übergabe vom Vater auf den Sohn: Lippert Josef, lediger Wagnergeselle und nun angehender Meister heiratete Mühlbauer Anna Maria die Witwe des ganzen Bauern Hans Georg Mühlbauer vom Gänselgut in Thenried und erhielt für 1200 Gulden - 500 Gulden brachte die Braut mit - von seinem Vater das bürgerliche Marktlehen. Nun hießen die Nachbarn: Josef Liebl und Ander Dreger.
Schön sind diesmal einige Grundstücke aufgeführt, weil sie auch heutzutage noch leicht den Feldfluren zuzuordnen sind:
ein Acker nebst sogenannten Schmiedmarter
ein Acker hinter dem obern Garttner (Bereich Parkhaus)
ferner die hinter dem Haus entlegene Paint oder vielmehr Gartten sambt dem darin sich befindlichen Äckerl (Bereich Verlängerung nach hinten über die heutige Gehringstraße hinaus bis hin zur heutigen Holzapfelstraße)
Auch Josef Lippert taucht in verschiedenen Prozesskleinigkeiten auf, Beschimpfungen, eine kleine Schlägerei mit Steinen und einem Tabakglas. Offensichtlich betreibt der Wagnermeister Lippert auch ein Fuhrunternehmen, weil er bei unterschiedlichen Kötztinger Baumaßnahmen Fuhrlohn bezieht.
Lippert Josef, der Wagnermeister wird Witwer, lässt einen umfangreichen Vertrag protokollieren in dem sowohl die Kinder der ersten Ehe seiner Frau in Thenried als auch die seiner Ehe mit ihrem jeweiligen Erbe abgegolten werden - 6 Kinder aus seiner Ehe im Alter von 6-23 Jahren sind vorhanden - bevor er 1801 einen zweiten Bund er Ehe eingeht. Diesmal heiratet er die Marktlehnerstochter Liebl Maria, die selber 300 Gulden in die Ehe einbringt.
Aber wieder mal sind Kriegszeiten, die Franzosen sind im Land und es stehen Einquartierungen an, die Grenadierkompagnie des Graf Morassischen Feldbataillon wird auf die Kötztinger Bürger verteilt und auch im Hause Lippert liegen Soldaten. Wie nicht anders zu erwarten kommt er in diesen schweren Zeiten mit seinen Zahlungen in Verzug, er kann seine Hypothekenzinsen nicht bedienen und steht bei der Kirche mit 29 Gulden Schulden in der Kreide.
Interessant ist eine Kleinigkeit, bei einer Liste an Giltzahlungen für as sich in Auflösung befindliche Kloster Rott wird er für seinen Dampfacker genannt und zwar mit dem Namen: Lippert Josef Sterrwagner. Der Name des Vorbesitzers und sein Beruf wurden wohl zu einem neuen Hausnamen verwandelt.
1806, Lippert ist nun wohl schon älter und nicht mehr so aktiv in seinem Beruf, verseiftet er sein Anwesen zuerst einmal auf drei Jahre an den Insassen Franz Zaglmann aus Stachesried.
Für 150 Gulden erhält er das Marktlehen und Bierbräuer im Comunbräuhaus, dessen Verleutgebung und das Auskochen auf 3 Jahre zu diesem Zweck hat er die grosse ordinari Wohnstube rechter Hand des Ausgangs zu beziehen, den Sommerkeller wie den Schankkeller zu benützen.
Bei der Uraufnahme des Marktes im Jahre 1811 heißt es bei seinem Anwesen:
Lippert Joseph gemauertes Haus, gemauerter Stall, Stadel 800 Gulden Anwesen 1127 Gulden
Wir kommen ins 19. Jahrhundert und mit der neuen Zeit geht auch die Informationsfülle deutlich zurück, es sind eigentlich nur mehr nackte Daten.
Lt dem ersten Kötztinger Kathasterband hat Kopp Josef das Anwesen von seinem Schwiegervater übernommen.
In den Pfarrmatrikeln finden wir seinen Hochzeitseintrag am 7.2.1813:
Es finden sich nur spärliche Einträge bei diversen Zahlungen, 1835 für seinen Watzlholz Anteil und den Strohhofacker(in Grub), Gebühr nach einer vorgenommenen Bier- und Branntweinvisitation 1840.
fast so spärlich wie beim Kopp geht es auch mit seinem Schwiegersohn Georg Hastreiter zunächst weiter. Über die Katasterbände wissen wir, dass er seit 1843 auf dem Anwesen als Besitzer eingetragen ist. Bereits 1842 hatte er die Tochter Josef Kopps geheiratet.
Durch das neue Rechtsmittel eines Sühnetermins, kommen nun auch wieder die üblichen kleinen Streitigkeiten der Kötztinger Bürger zu Protokoll: Archiv Stadt Bad Kötzting AA VIII/12
24. Februar 1843: Der bürgerliche Handelsmann Josef Degger v K hat bereits gestern gegen den bräuenden Bürger Georg Hastreiter v K wegen einer Fahrtnahme über des Letzteren Auwiese angemeldet und von gestern Nachmittag 2 Uhr Termin zum Versuch der Sühne angesetzt , wobei zwar der Kläger kam und nach längerem Zuwarten der Beklagte nicht erschienen so ist, Klage erhoben worden.
weiter: 2. Juni 1843: Georg Hastreiter bräuender Bürger v K belangt den Bürgerssohn Michael Stadler von hier deshalb, weil ihn der Letztere am 31. abends bei dem bräuenden Bürger Franz Korherr einen Lügner und Spitzbuben gescholten habe, er bittet den Beklagten zum Widerruf zu veranlassen. Michael Stadler erinnert daß ihn Hastreiter zuvor in der Art geschimpft habe, daß ihm zu Wien der Stadt verwiesen worden sei, was ihm schon in die Hitze gebracht habe. Bei dieser Angelegenheit seien die Schimpfworte gefallen. Nachdem aber nun beide die Vorbringung genannt
haben daß sich beide Teile schimpfliche Reden gegeneinander erlaubt so erscheint die gegenwärtige Klage gehoben und wird den Teilen bemerkt, daß sie sich eines ordentlichen und friedlichen Betragens zu befleissigen haben widrigenfalls sie polizeiliche Einschreitungen zu gewärtigen hätten. Das Bürgerrecht des Hastreiter Georg kostete nun 1843 bereits 32 Gulden.
Der nächste Sühnetermin steht an: 14. August 1844: Katharina Hastreiter Inwohnerstochter von Eschlkam klagt den bräuenden Bürger Georg Hastreiter von hier deshalb , weil er sie ausser Dienst
gestellt hat und fordert den Dienstlohn für das ganze Vierteljahr und die Verköstigung auf diese Zeit. Der Beklagte lässt sich nicht darauf ein, Klagsausfertigung.
Im ersten Drittel des 19. Jahrhundert Jahren leben die verschiedensten Wallfahrten wieder auf - siehe Wiedereinführung des Kötztinger Pfingstrittes - und aus dieser Zeit kennen wir zwei Listen: in denen Hastreiter Georg erwähnt ist: bei der Wallfahrt nach Arnbruck geht es um eine "Bitte um schönes Wetter" und bei der nach Schönbuchen um eine "Bitte um gedeihliche Erntezeit" Archiv Stadt Bad Kötzting AA V/18. 1849 und 1855 geht wieder eine Sammlungsliste durch den Markt wegen der Florianiwallfahrt nach Furth im Wald, hier geht es um die Abwendung der Feuersgefahr.
Kötzting wächst und wenige Jahre vor dem verheerenden Marktbrand von1867, der das Bild Kötztings vollkommen umkrempeln wird, gibt es bereits erste Überlegungen für eine Erweiterung der Straßen: Archiv Stadt Bad Kötzting AA VI/18 Hastreiter Georg beschwert sich und der Landrichter besichtigt die Situation: es geht um die Höherlegung der Straße unter dem Gärtner Mittermeier rec. dem Hohlweg am sogenannten Bollburg um die auf Gemeindegrund stehende Pechlerhütte des Georg Seiderer zu versetzen und zwar unmittelbar an meine daneben stehende Wiese Plnr 2906 welche früher Feld war.
Es geht hin und her im Bereich der heutigen Holzapfelstraße
Im Zuge der Straßenherstellung sollen die 2 italienischen Pappeln vor der Gottesackerkapelle gefällt werden um bessere Einfahrt zu haben. Diese großen und mächtigen Pappeln werden vermutlich vor der Gottehauskapelle, das ist in etwa der Platz wo jetzt vor der Friedhofsmauer der Postkasten steht auf dem "Torplatz" einen imposanten Eindruck erweckt haben.
Markt protestiert aber und wünscht es solle lediglich eine Zufahrt zum Schulhaus entstehen, nicht aber zum Nachteil der Gemeinde eine außerhalb des Marktes herumfolgende Distriktsstraße zur bequemen Durchfahrt.
Das Landgericht fordert 304 fl für die Anlegung der Strasse.
Gemeinde wollte lediglich eine Zufahrt zum Schulhaus für 30 Klafter Holz im Jahr und zur Bestellung der unbedeutenden Ökonomie mit ca 10 Fuhren jährlich und nicht die Dimension einer18 Fuß breiten Straße .
Markt hat nicht rechtzeitig Beschwerde eingelegt.
1859 Regierung erklärt Unwirksamkeit
1860 erneute Abweisung der Beschwerde des Marktes
1867 ist Hastreiter Georg auch einer der Brandleider des großen Marktbrandes
Eine Woche vor dem Pfingstfest 1867 brach in einem Hintergebäude des heutigen Basthofes Dreger in der Marktstraße nachts ein brand aus, der sich wegen der weitgehend hölzernen
Bauweise des Marktes Kötzting in Windeseile nach oben bis zum Friedhof und nach unten bis in den Pfeffergraben ausdehnte. Aus der Schadensbeschreibung der einzelnen Brandleider kennen wir daher gut den Zustand und Umfang der einzelnen Anwesen:
VIII (Auflistung der Brandleider)
Hastreiter Georg Oekonom
brauender Bürger
ungen Termin netto zuegehalten
habe, Dessen aber ohngeachtet
hat mir die verstüfftente Frau
Gräfin bis auf khünfftige Jacobi
ohne einize Ursach nit nur
allein die Stüfft und den
eingestüfften Pfleg dienst aufge=
sagt: sondern auch ihr Frau Mäm
die Freyfrau von Notthafft auf
Schönstein für eine sogenannte
Würthschafterin zu Rundting
aufgestellet, und schon würkhlich
einen anderen Pfleger aufgenommen
Druckmüller möchte also weiter die Chance behalten, sich seine Ausgaben aus der Pflege der Hofmark Runding wieder zurückzuholen. Aber Frau Susanna Nothafft kontert ihn aus:
Johann Ander Druckmüller jedenfalls kam von mehreren Seiten finanziell unter Druck und musste sich folgend Stück für Stück von einigen Besitztümern trennen.
Kellner
Am 27. August 1745 war es dann soweit, Johann Ander Druckmüller musste sich auch vom "Wolf Adam" Haus trennen. Er nennt sich - trotz des seit 1743 laufenden Amtsenthebungsverfahrens - immernoch "derzeit Notthafftischer Gerichtspfleger und Stüffter zu Runding", und so verkaufen er und seine Frau Maria Rosina das "eine zeithero ingehebte Burgers- und Marktlehensbehausung, ds sogenannte Wolf Adam Haus, zwischen H: Ferdinand Mayers und Hans Georgen Drögers heysern entlegen um 1000 Gulden und 6 Goldgulden zu 18 Gulden, also ingesamt also 1108 Gulden, also knapp 100 Gulden weniger als er selber 4 Jahre zuvor bezahlt hatte. Der neue Besitzer wird der Gerichtsbote und Kötztinger Bürger Johann Kellner und seine Frau Katharina.
Der neue Besitzer will 480 Gulden sofort bezahlen und übernimmt auch die vorhandenen Hypotheken bei der Kirche Weißenregen (300fl), beim Kötztinger Spital(70fl) und bei der Kapelle Grafenwiesen(150fl). Interessant ist in dem Verkaufsvertrag eine "Grunddienstbarkeit, die mitprotokolliert wurde: Gerechtigkeit : dass die Käuffer das Wasser durch die vorhandtenen Röhren durch den sogenannten Wolf Adam Gartten in den negst daran stossenten Schloss oder
Druckmüllerischen Gartten wie ehe und bevor lauffen lassen sollen , iedoch
dergestalten , das wan sich an sodannen Wasserlauf etwas zuändern anbegeben solte
ain solches aintweder im Frühlingszeit oder aber im Herbst verzunemmen seyen Bei diesem Schlossgarten handelt es sich um die Fläche, die in späteren Jahrhunderten der sogenannte "Schlossgärtner" Mittermeier bewirtschaftete und in meiner Kindheit dann die Gärtnerei Großmann, unterhalb des jetzigen Parkhauses war.
Auch der neue Besitzer muss, wie alle anderen Hausbesitzer in Kötzting, die von den Österreichischen Besatzern auferlegten Kontributionslasten anteilig tragen. Im Stadtarchiv habe wir solch eine Steuerliste aus dem Jahre 1749. Wie bei vielen anderen "Bürgerlisten" zeigt sich auch hier, dass die Schreiber vorhandene andere Listen kopierten und dabei in der Liste den tatsächlichen Verlauf der Häuser im Markt abbildeten. So steht der neue Besitzer Kellner in einer Reihe zwischen Mayr und dem Bäcker Dreger, genau die Nachbarschaft, die wir auch aus dem Verkaufsbrief kennen. Dies macht es leichter neue Hausbesitzer durch Steuerlisten zu bestimmen oder zu bestätigen, wenn manchmal Hausverträge nicht mehr vorhanden sind.
Schwierige wirtschaftliche Zeiten bedeuten sehr häufig auch dass es Probleme gibt für die Hausbesitzer, die Schuldzinsen der Hypotheken zu bezahlen. Deshalb dauerte es auch hier nicht lange, bis sich Johann Kellner entschloss, das Haus weiter zu verkaufen.
Einschub Weißenregen:
Einschub Weißenregen Ende
Sterr
weils so schön ist: auch wenn's nur indirekt mit der Hausbesitzerfolge zu tun hat..... aber es betrifft die Frau Katharina Kellner, Witwe unseres Johann Kellner, wie später zu sehen zuerst einmal in der lebenslangen Herberge beim neuen Hausbesitzer.
Mit einer deftigen Strafe wurde ihr Schwiegersohn(=Tochtermann), der Kötztinger Schuhmacher belegt, 3 fl 4 xr sind irgendwo zwischen 300 und 500 Euro anzusiedeln. Der Vorwurf, er hätte ein vor 19 Jahren von seiner Schwiegermutter begonnenen Weißbierverkauf in Weißenregen wieder aufleben lassen, im Detail: Rechnung Markt Kötzting 1781 Seite : 42 die bereits vor 19 Jahren durch Katharina Kellnerin verwittibte GhrtsPothin alhir intentirte Errichtung einer Weissen Pierzäpflerey zu Weissenregen wurde durch deren Tochtermann Georgen Pachmayr burgerlichen Schuhmacher alhir widerum aufgewärmt.
Allermassen selber des Ends willen nicht nur von dem lobl. Klostern Nideraltaich qua Weissenregener Grundherrschaft dem Consens zu erkauffen eines benötigten Grunds unterm 17.12.1781 erlanget sondern auch von Joseph Schöz ganzen Bauern zu Weissenregen per 50 fl wirklich erkauft und hierüber beim Ghrt Kötzting sub dato 22.12. die obrigkeithliche Verbreitung ausgebracht.
Wie nun durch solche Bierzäpflereyerrichtung nicht nur dem brauenden Bürgern sondern auch den Metzgern Bäckern und Krämern in der ganzen burgerlichen Gemeinde wegen deren Kindern und Ehehelten anmerksam gelegen in Rücksicht die Bierzäpflerhäusl einn buren Schlupfwinkl und Verfihrungs ort für junge Leith abgebete.
Als hat man auf deren samt und sonders gesteltes Anlangen von Magistrat wegen an Eur. churfrtl: hochlobl: Regierung Straubing Bhrt erstattet und nur eines Willen um gdisten Instand gbeten indeme nicht nur die Gemeinde Weissenregen sondern auch das Handwerk der Schuhmacher alhir bei dr hochlobl. obern Landesregierung wider diese Neuerung alschon beschwerend einkhommen sind
Also: Katharina Kellner hatte so um 1760 begonnen in Weißenregen Weißbier zu verkaufen und dieses Geschäft später wieder ruhen zu lassen. Nun erwarb der Kötztinger Bürger Pachmayr nachdem er sich vom Grundherren, dem Kloster Niederalteich - dahin gehörten Weißenregen und Hafenberg in der Zeit nämlich hoheitlich - die Erlaubnis geholt hatte von einem Weißenregener Bauern ein Stück Land um dort Bier auszuschenken, genauer Weißbier. Nun hatte aber der Markt Kötzting seit tatsächlich unvordenklichen Zeiten eine Art Schank- und Braurechtsmonopol im weiten Umkreis und konnte daher erfolgreich gegen diese Geschäftsschädigung klagen.
Allermassen selber des Ends willen nicht nur von dem lobl. Klostern Nideraltaich qua Weissenregener Grundherrschaft dem Consens zu erkauffen eines benötigten Grunds unterm 17.12.1781 erlanget sondern auch von Joseph Schöz ganzen Bauern zu Weissenregen per 50 fl wirklich erkauft und hierüber beim Ghrt Kötzting sub dato 22.12. die obrigkeithliche Verbreitung ausgebracht.
Wie nun durch solche Bierzäpflereyerrichtung nicht nur dem brauenden Bürgern sondern auch den Metzgern Bäckern und Krämern in der ganzen burgerlichen Gemeinde wegen deren Kindern und Ehehelten anmerksam gelegen in Rücksicht die Bierzäpflerhäusl einn buren Schlupfwinkl und Verfihrungs ort für junge Leith abgebete.
Als hat man auf deren samt und sonders gesteltes Anlangen von Magistrat wegen an Eur. churfrtl: hochlobl: Regierung Straubing Bhrt erstattet und nur eines Willen um gdisten Instand gbeten indeme nicht nur die Gemeinde Weissenregen sondern auch das Handwerk der Schuhmacher alhir bei dr hochlobl. obern Landesregierung wider diese Neuerung alschon beschwerend einkhommen sind
Also: Katharina Kellner hatte so um 1760 begonnen in Weißenregen Weißbier zu verkaufen und dieses Geschäft später wieder ruhen zu lassen. Nun erwarb der Kötztinger Bürger Pachmayr nachdem er sich vom Grundherren, dem Kloster Niederalteich - dahin gehörten Weißenregen und Hafenberg in der Zeit nämlich hoheitlich - die Erlaubnis geholt hatte von einem Weißenregener Bauern ein Stück Land um dort Bier auszuschenken, genauer Weißbier. Nun hatte aber der Markt Kötzting seit tatsächlich unvordenklichen Zeiten eine Art Schank- und Braurechtsmonopol im weiten Umkreis und konnte daher erfolgreich gegen diese Geschäftsschädigung klagen.
Einschub Weißenregen Ende
Sterr
Nur 10 Jahre blieb, wie oben erwähnt, Johann Kellner in Besitz des Hauses, im August 1755 verkaufte er es um 1250 Gulden an den Brauer und Kötztinger Bürger Kaspar Sterr und dessen Braut, der Barbara Schötz, einer Brauerstochter aus Viechtach. Kaspar Sterr selber stammte aus Hafenberg. Es blieb auch bei der Hypothek nach Weißenregen und Grafenwiesen. Die Schulden beim Spital Kötzting hatte Kellner wohl bereits getilgt. 2 Monate nach dem Verkauf des Hauses kam es zur Heirat und an einem Tage wurde der Heiratsvertrag im Markt protokolliert und mit dem im Heiratsvertrag vorgesehen Heiratsgut der Braut in Höhe von 500 Gulden konnte auch der Verkauf rechtsgültig abgeschlossen werden. Johann Kellner jedenfalls quittierte den Erhalt der Summe am 6.10.1755. Stressfrei war der Verkauf wohl nicht, denn schon im drauffolgenden Jahr musste Caspar Sterr sich einer Anklage vor dem Magistrat stellen, Johann Kellner hatte ihn angezeigt, er wäre vom Beklagten als "Schwenkmacher" beleidigt worden. 1757 taucht er schon wieder in den Kötztinger Rechnungsbüchern mit einer Strafe auf: er wurde erwischt, als er den Flachs zum Dörren in den eigenen Backofen legte. Dies war bei Strafe verboten, weil der Flachs hochentzündlich war. Die Kötztinger Flachsdörre lag, wegen dieser Feuersgefahr daher ganz bewusst außerhalb des Marktgedings, ganz am Ende der Ziegelgasse. 1759 kams dann etwas dicker für Kaspar Sterr, und wieder gings um Beleidigungen, welche ihn einen halben Gulden an Strafe kostete:
ist von Johann Scholl auch Bürgern alhier der Ursachen halber gerichtlichen conveniert worden umb das er deme in dem Amberger Kell(n)er nit allein einen Calfacter S:V: Schwanz , Pesenverwalter sondern auch ainen Provisoner Schellfuesendten und bozaugenten verschächet und nachdeme sich der beclagte zu den einclagten bis auf den calfacter bekhennet und nur alleinig dahin aushalffen
wollen dan Cläger von darummen also geschändet zuhaben weillen er ihme ainen grossen Pauernlimmel betitelt welches aber Scholl widersprochen mit dem anerbieten das er deme auch den calfacter beweisen wolle worauf es iedoch Sterr nit ankhommen lassen so hat man demselben auferlegt
Der Originaltext ist etwas schwer verständlich: der Kläger Johann Scholl stellte den Beleidigungsantrag und die Schmachworte waren wohl, der Reihe nach: Kalfaktor, Schwanz, Besenverwalter, Provisoner, Schiechfuß, Batzauger. Der Beklagte gesteht nur den Ausdruck Kalfaktor zu und führte an er selber wäre als Bauernlümmel beschimpft worden.,
Das wars aber noch nicht zwischen den beiden Familien, 1760 rückte er mit Johanns Frau Katharina zusammen: hat Catharina Scholl geschlagen und sie nit allein ain S:V: stünckhente Sau intituliert sondern auch ehrnverhötzlich vorwerffen sye habe ihre sachen nit erkhaufft sondern von Camb
heraus getragen. Die stinkende Sau gibt er zu sagt aber, dass er vorher als Paurn Limmel
gehaissen wurde. Sie sagt nicht PauernLimmel sondern Paurn Ermel habe sie gesagt.
er zahlt 4 Schilling Pfenninge sie 2 Schilling Pfennige
Lippert
Diesmal gings sogar nur 6 Jahre gut, bereits 1761 - das Haus wurde immer noch das "Wolf Adam Haus" genannt - kam es zu einem Weiterverkauf. Um 1400 Gulden erwarb der Brauer und Stifter Johann Georg Lippert und dessen Frau aus Lixenried das Haus am Marktplatz. Wieder blieb es bei den Hypothekssummen nach Weissenregen und Grafenwiesen. Der Verkäufer Kaspar Sterr erhielt die lebenslange Herberge im "hintern Stibl, das Gewölb und eine Schupfe zur Holzlege" schriftlich zugesichert. Im April wurde der Verkauf protokolliert, bereits im Dezember quittiert Sterr den Erhalt des Geldes. Das Bürgerrecht im Markt muss er Käufer auch noch erwerben, es war nicht billig, auf bereits 20 Gulden ist diese Statuserhöhung mittlerer weile gestiegen. Auch Johann Georg Lippert finden wir in den Folgejahren immer wieder in den Kötztinger Rechnungsbüchern. Zuerst wurde er beim Alleinehüten erwischt. Die unterschiedlichsten Nutztiere der Kötztinger MUSSTEN alle zusammen mit der Gemeindeherde auf die Gemeindeweide ausgetrieben werden. Alleinehüten der eigenen Tiere - auch auf eigenem Grund - war bei Strafe verboten und so mußte er 1765 einen halben Gulden bezahlen weil er mit seinen 4 Ochsen bei diesem Verstoß erwischt worden war.
1766 nimmt Lippert das Ehepaar Fink als Stifter in die "vorhandene große Stube" auf und kassiert dafür 75 Gulden, bei einem Wert von ca. 100 Euro pro Gulden ist das eine respektable Summe.Gleichzeitig steht er beim jahrzehntelangen Streit um die "Reitensteiner Anteile"
auf der Seite des Kammerers Luckner, der diese Anteile für seine Bürger als Gesamtheit sichern wollte und dem dann tatsächlich erfolgten Verkauf an 13 einzelne Bürge mehr als nur feindlich entgegengestanden war.
Zumindest aber blieb diesmal der Besitz in Familienhand, es kam nach langer Zeit endlich wieder einmal zu einer Übergabe vom Vater auf den Sohn: Lippert Josef, lediger Wagnergeselle und nun angehender Meister heiratete Mühlbauer Anna Maria die Witwe des ganzen Bauern Hans Georg Mühlbauer vom Gänselgut in Thenried und erhielt für 1200 Gulden - 500 Gulden brachte die Braut mit - von seinem Vater das bürgerliche Marktlehen. Nun hießen die Nachbarn: Josef Liebl und Ander Dreger.
Schön sind diesmal einige Grundstücke aufgeführt, weil sie auch heutzutage noch leicht den Feldfluren zuzuordnen sind:
ein Acker nebst sogenannten Schmiedmarter
ein Acker hinter dem obern Garttner (Bereich Parkhaus)
ferner die hinter dem Haus entlegene Paint oder vielmehr Gartten sambt dem darin sich befindlichen Äckerl (Bereich Verlängerung nach hinten über die heutige Gehringstraße hinaus bis hin zur heutigen Holzapfelstraße)
Auch Josef Lippert taucht in verschiedenen Prozesskleinigkeiten auf, Beschimpfungen, eine kleine Schlägerei mit Steinen und einem Tabakglas. Offensichtlich betreibt der Wagnermeister Lippert auch ein Fuhrunternehmen, weil er bei unterschiedlichen Kötztinger Baumaßnahmen Fuhrlohn bezieht.
Lippert Josef, der Wagnermeister wird Witwer, lässt einen umfangreichen Vertrag protokollieren in dem sowohl die Kinder der ersten Ehe seiner Frau in Thenried als auch die seiner Ehe mit ihrem jeweiligen Erbe abgegolten werden - 6 Kinder aus seiner Ehe im Alter von 6-23 Jahren sind vorhanden - bevor er 1801 einen zweiten Bund er Ehe eingeht. Diesmal heiratet er die Marktlehnerstochter Liebl Maria, die selber 300 Gulden in die Ehe einbringt.
Aber wieder mal sind Kriegszeiten, die Franzosen sind im Land und es stehen Einquartierungen an, die Grenadierkompagnie des Graf Morassischen Feldbataillon wird auf die Kötztinger Bürger verteilt und auch im Hause Lippert liegen Soldaten. Wie nicht anders zu erwarten kommt er in diesen schweren Zeiten mit seinen Zahlungen in Verzug, er kann seine Hypothekenzinsen nicht bedienen und steht bei der Kirche mit 29 Gulden Schulden in der Kreide.
Interessant ist eine Kleinigkeit, bei einer Liste an Giltzahlungen für as sich in Auflösung befindliche Kloster Rott wird er für seinen Dampfacker genannt und zwar mit dem Namen: Lippert Josef Sterrwagner. Der Name des Vorbesitzers und sein Beruf wurden wohl zu einem neuen Hausnamen verwandelt.
1806, Lippert ist nun wohl schon älter und nicht mehr so aktiv in seinem Beruf, verseiftet er sein Anwesen zuerst einmal auf drei Jahre an den Insassen Franz Zaglmann aus Stachesried.
Für 150 Gulden erhält er das Marktlehen und Bierbräuer im Comunbräuhaus, dessen Verleutgebung und das Auskochen auf 3 Jahre zu diesem Zweck hat er die grosse ordinari Wohnstube rechter Hand des Ausgangs zu beziehen, den Sommerkeller wie den Schankkeller zu benützen.
Bei der Uraufnahme des Marktes im Jahre 1811 heißt es bei seinem Anwesen:
Lippert Joseph gemauertes Haus, gemauerter Stall, Stadel 800 Gulden Anwesen 1127 Gulden
Wir kommen ins 19. Jahrhundert und mit der neuen Zeit geht auch die Informationsfülle deutlich zurück, es sind eigentlich nur mehr nackte Daten.
Kopp
Lt dem ersten Kötztinger Kathasterband hat Kopp Josef das Anwesen von seinem Schwiegervater übernommen.
In den Pfarrmatrikeln finden wir seinen Hochzeitseintrag am 7.2.1813:
Pfarrmatrikel Kötzting Nr. 16 Josef Kopp und Anna Lippert |
Hastreiter
fast so spärlich wie beim Kopp geht es auch mit seinem Schwiegersohn Georg Hastreiter zunächst weiter. Über die Katasterbände wissen wir, dass er seit 1843 auf dem Anwesen als Besitzer eingetragen ist. Bereits 1842 hatte er die Tochter Josef Kopps geheiratet.
Pfarrmatrikel Kötzting Nr. 16 vom 24.10.1842 |
24. Februar 1843: Der bürgerliche Handelsmann Josef Degger v K hat bereits gestern gegen den bräuenden Bürger Georg Hastreiter v K wegen einer Fahrtnahme über des Letzteren Auwiese angemeldet und von gestern Nachmittag 2 Uhr Termin zum Versuch der Sühne angesetzt , wobei zwar der Kläger kam und nach längerem Zuwarten der Beklagte nicht erschienen so ist, Klage erhoben worden.
weiter: 2. Juni 1843: Georg Hastreiter bräuender Bürger v K belangt den Bürgerssohn Michael Stadler von hier deshalb, weil ihn der Letztere am 31. abends bei dem bräuenden Bürger Franz Korherr einen Lügner und Spitzbuben gescholten habe, er bittet den Beklagten zum Widerruf zu veranlassen. Michael Stadler erinnert daß ihn Hastreiter zuvor in der Art geschimpft habe, daß ihm zu Wien der Stadt verwiesen worden sei, was ihm schon in die Hitze gebracht habe. Bei dieser Angelegenheit seien die Schimpfworte gefallen. Nachdem aber nun beide die Vorbringung genannt
haben daß sich beide Teile schimpfliche Reden gegeneinander erlaubt so erscheint die gegenwärtige Klage gehoben und wird den Teilen bemerkt, daß sie sich eines ordentlichen und friedlichen Betragens zu befleissigen haben widrigenfalls sie polizeiliche Einschreitungen zu gewärtigen hätten. Das Bürgerrecht des Hastreiter Georg kostete nun 1843 bereits 32 Gulden.
Der nächste Sühnetermin steht an: 14. August 1844: Katharina Hastreiter Inwohnerstochter von Eschlkam klagt den bräuenden Bürger Georg Hastreiter von hier deshalb , weil er sie ausser Dienst
gestellt hat und fordert den Dienstlohn für das ganze Vierteljahr und die Verköstigung auf diese Zeit. Der Beklagte lässt sich nicht darauf ein, Klagsausfertigung.
Im ersten Drittel des 19. Jahrhundert Jahren leben die verschiedensten Wallfahrten wieder auf - siehe Wiedereinführung des Kötztinger Pfingstrittes - und aus dieser Zeit kennen wir zwei Listen: in denen Hastreiter Georg erwähnt ist: bei der Wallfahrt nach Arnbruck geht es um eine "Bitte um schönes Wetter" und bei der nach Schönbuchen um eine "Bitte um gedeihliche Erntezeit" Archiv Stadt Bad Kötzting AA V/18. 1849 und 1855 geht wieder eine Sammlungsliste durch den Markt wegen der Florianiwallfahrt nach Furth im Wald, hier geht es um die Abwendung der Feuersgefahr.
Kötzting wächst und wenige Jahre vor dem verheerenden Marktbrand von1867, der das Bild Kötztings vollkommen umkrempeln wird, gibt es bereits erste Überlegungen für eine Erweiterung der Straßen: Archiv Stadt Bad Kötzting AA VI/18 Hastreiter Georg beschwert sich und der Landrichter besichtigt die Situation: es geht um die Höherlegung der Straße unter dem Gärtner Mittermeier rec. dem Hohlweg am sogenannten Bollburg um die auf Gemeindegrund stehende Pechlerhütte des Georg Seiderer zu versetzen und zwar unmittelbar an meine daneben stehende Wiese Plnr 2906 welche früher Feld war.
Es geht hin und her im Bereich der heutigen Holzapfelstraße
in der Uraufnahme hier vom Bayernatlas.de sind die Bäume vor der Friedhofkapelle gut zu erkennen |
Markt protestiert aber und wünscht es solle lediglich eine Zufahrt zum Schulhaus entstehen, nicht aber zum Nachteil der Gemeinde eine außerhalb des Marktes herumfolgende Distriktsstraße zur bequemen Durchfahrt.
Das Landgericht fordert 304 fl für die Anlegung der Strasse.
Gemeinde wollte lediglich eine Zufahrt zum Schulhaus für 30 Klafter Holz im Jahr und zur Bestellung der unbedeutenden Ökonomie mit ca 10 Fuhren jährlich und nicht die Dimension einer18 Fuß breiten Straße .
Markt hat nicht rechtzeitig Beschwerde eingelegt.
1859 Regierung erklärt Unwirksamkeit
1860 erneute Abweisung der Beschwerde des Marktes
1867 ist Hastreiter Georg auch einer der Brandleider des großen Marktbrandes
Unterschrift bei der tabellarischen Schadensaufstellung Gg Hastreiter von 1867 |
Bauweise des Marktes Kötzting in Windeseile nach oben bis zum Friedhof und nach unten bis in den Pfeffergraben ausdehnte. Aus der Schadensbeschreibung der einzelnen Brandleider kennen wir daher gut den Zustand und Umfang der einzelnen Anwesen:
VIII (Auflistung der Brandleider)
Hastreiter Georg Oekonom
brauender Bürger
Staatsarchiv Landshut Rep 164-8 Nr. 1570 |
1. das zweistöckige Wohnhaus vor dem Brande war massiv aus Bruch- u. Backsteinen erbaut und mit einfachem Legschindeldache versehen.
2. die angebaute einstöckige Stallung war von gemischter Bauart und mit einem Legschindeldache versehen.
3. Der einstöckige Getreidestadel war ebenfalls von gemischteer Umfaßung, mit einem legschindeldache versehen.
Befunde: ad 1) sind alle brennbaren Baubestandtheile bis auf 5 Fensterstöcke, welche herausgenommen und auf diese Weise gerettet wurden, total verbrannt oder bis zur Wertlosigkeit verkohlt. Die Wegschaffung dieser verkohlten Trümmer und das Herausnehmen der Balken Vorköpfe erheischen einen weitaus größeren Kostenaufwand als der Werth dieser Fensterstöcke beträgt. aus welchem Grunde der Brandschaden als ein totaler erkannt werden muss als hier nur eine Versicherung für die brennbaren Baubestandtheile vorliegt. Die Umfassungs- und Scheidemauern haben erheblich gelitten können jedoch mit vorsichtigem Aufwand von Eisenverbindungen großentheils repariert und benutzt werden.
ad 2) auch hier sind alle brennbaren Baubestandtheile verschwunden, wonach der Brandschaden ebenfalls totaler erkannt wird. weil eine Versicherung mit den brennbaren Baubestandtheilen zu Grunde liegt. Die Umfassungsmauern stehen auch in diesem Gebäude noch haben aber vom Feuer derart gelitten, daß sie zum bisherigen Zwecke nicht mehr benutzt werden können
ad 3) das Stadelgebäude ist bis auf wenige Mauerreste spurlos verschwunden, welche übrigens ganz wertlos erscheinen, abgesehen liegt auch hier eine Versicherung mit den brennbaren Baubestandtheilen zu Grunde und der Schaden wird mithin als ein totaler erkannt.
Am 5.April 1887 starb Hastreiter Georg im Alter von 75 Jahren an einer Lungenentzündung.
Im Winter des Folgejahres wird Hastreiter Karl als neuer Besitzer im Katasterband vorgetragen, dieser heiratet 1889 eine Kötztinger Witwe, Frau Kuchler Franziska..
Im Kötztinger Anzeiger von 1918, nach dem Zusammenbruch finden sich mehrere Geschäftsanzeigen, wenn heimkehrende Soldaten ihre Beschäftigung wieder aufgenommen haben, zumeist der schieren Not gehorchen. Der Michael Hastreiter, der im oberen Markt seine Bürstenbinderei bewarb, verrichtete sein Gewerbe vermutlich ebenfalls im Miethanerhause
Mit dem neuen Jahrhundert, mit Datum vom 22.Mai 1900, beginnt auf dem Marktlehen die Ära Miethaner. Im Kathasterband sind sie mit dem Datum vorgetragen und bei der Geburt des ersten - zumindest Kötztinger - Kindes heißt es, dass sie eine geborene Silberbauer aus Rimbach ist.
1925, bei der Hochzeit seines Sohnes Michael mit der Haibühler Gastwirtstochter Kreszenz Meindl, der bereits als Gastwirt bezeichnet wird, bezeichnet sich Michael senior nur noch als Privatier. Allerdings hatte Michl Miethaner jun. wenige Jahre zuvor ein größeres Problem mit der Deutschen Justiz, nämlich mit dem Wucherparagraphen. Unser - Rimbach möge mir verzeihen - Kötztinger Netzwerk der Heimatforscher hat wieder geholfen, Gwasch Silberbauer hat mir 1 Tag nach der Veröffentlichung dieses Blog noch zusätzliche Details geschickt, die ich nun nachträglich einbaue:
2. die angebaute einstöckige Stallung war von gemischter Bauart und mit einem Legschindeldache versehen.
3. Der einstöckige Getreidestadel war ebenfalls von gemischteer Umfaßung, mit einem legschindeldache versehen.
Befunde: ad 1) sind alle brennbaren Baubestandtheile bis auf 5 Fensterstöcke, welche herausgenommen und auf diese Weise gerettet wurden, total verbrannt oder bis zur Wertlosigkeit verkohlt. Die Wegschaffung dieser verkohlten Trümmer und das Herausnehmen der Balken Vorköpfe erheischen einen weitaus größeren Kostenaufwand als der Werth dieser Fensterstöcke beträgt. aus welchem Grunde der Brandschaden als ein totaler erkannt werden muss als hier nur eine Versicherung für die brennbaren Baubestandtheile vorliegt. Die Umfassungs- und Scheidemauern haben erheblich gelitten können jedoch mit vorsichtigem Aufwand von Eisenverbindungen großentheils repariert und benutzt werden.
ad 2) auch hier sind alle brennbaren Baubestandtheile verschwunden, wonach der Brandschaden ebenfalls totaler erkannt wird. weil eine Versicherung mit den brennbaren Baubestandtheilen zu Grunde liegt. Die Umfassungsmauern stehen auch in diesem Gebäude noch haben aber vom Feuer derart gelitten, daß sie zum bisherigen Zwecke nicht mehr benutzt werden können
ad 3) das Stadelgebäude ist bis auf wenige Mauerreste spurlos verschwunden, welche übrigens ganz wertlos erscheinen, abgesehen liegt auch hier eine Versicherung mit den brennbaren Baubestandtheilen zu Grunde und der Schaden wird mithin als ein totaler erkannt.
Am 5.April 1887 starb Hastreiter Georg im Alter von 75 Jahren an einer Lungenentzündung.
Im Winter des Folgejahres wird Hastreiter Karl als neuer Besitzer im Katasterband vorgetragen, dieser heiratet 1889 eine Kötztinger Witwe, Frau Kuchler Franziska..
Im Kötztinger Anzeiger von 1918, nach dem Zusammenbruch finden sich mehrere Geschäftsanzeigen, wenn heimkehrende Soldaten ihre Beschäftigung wieder aufgenommen haben, zumeist der schieren Not gehorchen. Der Michael Hastreiter, der im oberen Markt seine Bürstenbinderei bewarb, verrichtete sein Gewerbe vermutlich ebenfalls im Miethanerhause
Miethaner Michael und Sophia
Kötztinger Anzeiger Juni 1925 |
Urteil des Wuchergerichts von 1920, ganz schön heftig |
Im Jahre 1925, genauer zu Maria Himmelfahrt 1925, eröffnet Michael Miethaner jun. wieder seinen Bierausschank, bzw. sein Wirtshaus und kündigt dies auch in der Zeitung an:
Gleich ein Sprung weiter, weil wir die Miethaner Buben schon haben:
1927 kommt es im Gasthaus Miethaner zur Gründung des Kötztinger Sport-Kegel-Clubs. Dieser Verein wurde auch über die Kriegszeit hinüber gerettet und so findet sich in der Januarausgabe der Kötztinger Umschau von 1952 ein Bericht über ein Preiskegeln im Vereinslokal. Bemerkenswert ist, dass, lt. Zeitungsbericht auch ein Mitglied der Militärregierung dort mit kegelte und sowohl einen dritten als auch einen vierten Preis gewann. Dies ist für mich so bemerkenswert, weil Mr. Bob Karaffa ein Freund meiner Eltern war und sogar ich mich an ihn sehr gut erinnern kann. Er war der lokale Statthalter der CIC, also der Vorläuferorganisation des CIA und lt. Belegungsplan der Militärregierung hatte der CIC sein Büro in den Räumen der früheren Wehrmacht in unserem Nebengebäude bevor sie dann nach Cham umzogen. Meine sämtlichen Cowboyausrüstungen für den Kinderfasching habe ich in den 50ern von Bob und Shirley erhalten.
Dies ist aber nicht die einzige Verbindung, die ich weiß......
Nachdem meine Großmutter sehr früh und überraschend Ende der 40er Jahre verstorben war, orientierte sich mein Großvater bei seinen abendlichen Wirthausbesuchen etwas um, nicht mehr je nach Wochentag ein anderer Stammtisch, sondern die hübsche Frau Nachbarswirtin - ebenfalls Witwe seit 1951 - hatte es ihm angetan und so pilgerte er, buchstäblich solange es seine Leber erlaubte, täglich ins gegenüberliegende Wirtshaus. Als sich dann die Familie Miethaner vor dem Haus für ein Bild präsentierte stellten sie ihren besten Gast ganz selbstverständlich hinzu.
Mein Großvater, dann Weber Sepp - der Großvater von Weber Stephan, dem Chef der Kötztinger Umschau - und Frau Miethaner bildeten offensichtlich eine lustige Reisegruppe, denn von deren Ausflügen hat nicht nur mein Vater mir erzählt sondern existieren auch ein paar Bilder:
Ich habe von meinen beiden wichtigsten Unterstützern dieses Blogs, Frau Kretschmer und Frau Rabl-Dachs, wieder tolle Bilder aus dem Arbeitskreisarchiv und aus ihren eigenen Bilderfundus erhalten. Vielen Dank dafür:
Vom Photoatelier Pleier haben wir ein Bild der vier Miethaner Kinder: Repronummer 1103
Noch war das Gebäude im alten Zustand, aber es waren bereits Fremdenzimmer eingerichtet und in den 50er Jahren kamen die ersten Touristen (Fremden!)
Wenige Jahre vorher kennen wir das Gasthaus festlich geschmückt im Hintergrund der Kranzlübergabe am Pfingstmontag 1954 an meinen Schwiegervater Max Schrödel.
Von der Gebäuderückseite haben wir wenig Bilder, nur Zufallsprodukte bei anderen Gelegenheiten:
hier der Einzug der Schauspieler beim Pfingstfestspiel in den 50ern.
Nun gegen Ende des Beitrags kommen wir in die nähere Gegenwart.
Der "Miethaner Mich", auch in jungen Jahren bereits eine kleine Institution und Original mit bekannten Eigenheiten......, war 1995 Pfingstbräutigam und anlässlich der Bewirtung in seinem Haus - die dabei benutzten Dekorationen konnte man noch bis vor wenigen Jahren in seinem Hof und Rückgebäude bewundern - konnte er den Besuch unseres bayerischen Ministerpräsidenten erleben.
Eine Ehre, die nicht jedem Brauterer zuteil wird.
Frau Christa Rabl-Dachs hat mir die folgenden Bilder überlassen:
Ministerpräsident Stoiber - Markus Sackmann - (im Hintergrund Mitte Mühlbauer John) Frau Stoiber und der "Brauderer"
Anlässlich der Pfingstfeierlichkeiten mit ihrem Sohn, stellten sich auch die Eltern den Photographen.
Kötztinger Anzeiger Mai 1927 |
Repro Arbeitskreis Heimatforschung Nr. 1097 im Gasthof Miethaner 1940 vl. Erna (verh. Birner), Sepp, Eltern Michl und Kreszenz (geb. Meindl) Photo: Pleier |
DIA Repro Arbeitskreis Heimatforschung Nr.1713 Viehhandel v.l. Miethaner Sepp, Alois Schegerer Grafenwiesen und Miethaner Xaver, ein legendärer Viehhändler aus Kötzting |
Dia Repro Arbeitskreis Heimatforschung Nr. 1098: Text im Gasthof Miethaner Kegelklub |
Kötztinger Umschau 1/1952 |
meine Eltern mit Bob und Shirley Karaffa in Cham im Randsberger Hof |
Dies ist aber nicht die einzige Verbindung, die ich weiß......
Nachdem meine Großmutter sehr früh und überraschend Ende der 40er Jahre verstorben war, orientierte sich mein Großvater bei seinen abendlichen Wirthausbesuchen etwas um, nicht mehr je nach Wochentag ein anderer Stammtisch, sondern die hübsche Frau Nachbarswirtin - ebenfalls Witwe seit 1951 - hatte es ihm angetan und so pilgerte er, buchstäblich solange es seine Leber erlaubte, täglich ins gegenüberliegende Wirtshaus. Als sich dann die Familie Miethaner vor dem Haus für ein Bild präsentierte stellten sie ihren besten Gast ganz selbstverständlich hinzu.
leider ist das Bild schon im Original sehr unscharf: Links Frau Miethaner, rechts mein Großvater, in der Mitte beim "Metzgerhund" Erna Miethaner (später verh. Birner) |
von rechts: Weber Sepp, Kreszenz Miethaner, das Münchener Kindl, Clemens Pongratz unbekannt |
Kreszenz Miethaner auf der Bühne.... mein Großvater hat gerne "eingestochen" |
Ich habe von meinen beiden wichtigsten Unterstützern dieses Blogs, Frau Kretschmer und Frau Rabl-Dachs, wieder tolle Bilder aus dem Arbeitskreisarchiv und aus ihren eigenen Bilderfundus erhalten. Vielen Dank dafür:
Vom Photoatelier Pleier haben wir ein Bild der vier Miethaner Kinder: Repronummer 1103
Noch war das Gebäude im alten Zustand, aber es waren bereits Fremdenzimmer eingerichtet und in den 50er Jahren kamen die ersten Touristen (Fremden!)
Dia Repro Arbeitskreis Heimatforschung Nr.1099 von 1956 die ersten Fremden aus Rheinhausen vermutlich aber bereits einige Jahre vorher, siehe nächstes Bild |
Sterbebild von Frau Kreszenz Miethaner, geb. Meindl |
Hier noch ein Bild des alten Ensembles am Marktplatz anlässlich einer Fronleichnamsprozession in den 70ern Aufnahme Arbeitskreis Heimatforschung |
hier der Einzug der Schauspieler beim Pfingstfestspiel in den 50ern.
die Aufnahme stammt aus dem Archiv Arbeitskreis Heimatforschung, der Photograph war der Kötztinger Gymnasiallehrer Schwarz. |
Nun gegen Ende des Beitrags kommen wir in die nähere Gegenwart.
Der "Miethaner Mich", auch in jungen Jahren bereits eine kleine Institution und Original mit bekannten Eigenheiten......, war 1995 Pfingstbräutigam und anlässlich der Bewirtung in seinem Haus - die dabei benutzten Dekorationen konnte man noch bis vor wenigen Jahren in seinem Hof und Rückgebäude bewundern - konnte er den Besuch unseres bayerischen Ministerpräsidenten erleben.
Eine Ehre, die nicht jedem Brauterer zuteil wird.
Frau Christa Rabl-Dachs hat mir die folgenden Bilder überlassen:
Ministerpräsident Stoiber - Markus Sackmann - (im Hintergrund Mitte Mühlbauer John) Frau Stoiber und der "Brauderer"
Da Miche beim Wurschten Photo Archiv Kretschmer |
Stammtisch Photo Archiv Kretschmer |
die Chefin Bild Frau Rabl Dachs |
Anlässlich der Pfingstfeierlichkeiten mit ihrem Sohn, stellten sich auch die Eltern den Photographen.
Repro Nr. 3418 Michl und Lilly Miethaner vor dem Gasthaus 1986 |
Am Ende der "persönlichen" Bilder nun nur noch ein Zufallsfund an ganz anderer Stelle und doch hat es mit Bier zu tun......
1975 war lt der Bilderbeschriftung, als der Hofer Bräu den Zuschlag für das Bierzelt erhalten hatte. Anders als sonst üblich beim Pfingstsamstaglichen Bierzelteinzug schenkte der Bräu vorher vor der St. Veitskirche Freibier aus und die Menge wartete darauf, dass Bgm Seidl den Banzen anstoch. In vorderster Reihe wartend, unverkennbar in kurzen Hosen.....ich denke auch dass die vielen auf das Bier wartenden Personen im Hintergrund durchaus dem Einen oder Anderen bekannt vorkommen könnten ;-))
Das Alles ist aber Vergangenheit, nachdem die Eltern verstorben waren, zeigt sich auch dass Michaels Gesundheit nicht die beste war und so verstarb er viel zu früh schon in jungen Jahren.
Frau Rabl-Dachs ist wie bei vielen Kötztinger Abrissvorhaben auch hier zwischen die Montagetrupps gelaufen und hat den morbiden Charme der Situation festgehalten und den Moment fixiert:
Das Anwesen wurde zusammen mit dem der "Liebl Schwestern" im Jahre 2017 abgerissen und wich einem neuen Zweckbau, der sich aber durchaus in das Ensemble des Marktplatzes einfügt UND nun wieder wie in meiner Kindheit eine Abkürzung zwischen Marktplatz und der Gehringstraße zulässt.
Vielen Dank erneut an die gute Zusammenarbeit mit Frau Kretschmer und Frau Rabl-Dachs für die immer große Auswahl an Bildern.
Nun am Ende das Ergebnis der Abriss- und Neubaumaßnahme:
Das Miethaner- und das daneben liegende Lieblanwesen sind Geschichte, ein moderner Zweckbau füllt nun die Lücke am Marktplatz:
1975 war lt der Bilderbeschriftung, als der Hofer Bräu den Zuschlag für das Bierzelt erhalten hatte. Anders als sonst üblich beim Pfingstsamstaglichen Bierzelteinzug schenkte der Bräu vorher vor der St. Veitskirche Freibier aus und die Menge wartete darauf, dass Bgm Seidl den Banzen anstoch. In vorderster Reihe wartend, unverkennbar in kurzen Hosen.....ich denke auch dass die vielen auf das Bier wartenden Personen im Hintergrund durchaus dem Einen oder Anderen bekannt vorkommen könnten ;-))
Das Alles ist aber Vergangenheit, nachdem die Eltern verstorben waren, zeigt sich auch dass Michaels Gesundheit nicht die beste war und so verstarb er viel zu früh schon in jungen Jahren.
Alles hat ein Ende.....
auch ein Jahrhunderte altes Anwesen:Frau Rabl-Dachs ist wie bei vielen Kötztinger Abrissvorhaben auch hier zwischen die Montagetrupps gelaufen und hat den morbiden Charme der Situation festgehalten und den Moment fixiert:
Bild Rabl-Dachs |
Bild Rabl-Dachs |
Bild Rabl-Dachs |
Bild Rabl-Dachs |
Bild Rabl-Dachs |
Bild Rabl-Dachs |
Bild Rabl-Dachs |
Bild Rabl-Dachs |
Bild Rabl-Dachs |
Bild Rabl-Dachs |
Das Anwesen wurde zusammen mit dem der "Liebl Schwestern" im Jahre 2017 abgerissen und wich einem neuen Zweckbau, der sich aber durchaus in das Ensemble des Marktplatzes einfügt UND nun wieder wie in meiner Kindheit eine Abkürzung zwischen Marktplatz und der Gehringstraße zulässt.
Vielen Dank erneut an die gute Zusammenarbeit mit Frau Kretschmer und Frau Rabl-Dachs für die immer große Auswahl an Bildern.
Nun am Ende das Ergebnis der Abriss- und Neubaumaßnahme:
Das Miethaner- und das daneben liegende Lieblanwesen sind Geschichte, ein moderner Zweckbau füllt nun die Lücke am Marktplatz: