Blickt man auf die Fotos, so hat diese Aktion den Beteiligten viel Spaß gemacht.
Quelle Fotos Negativsammlung der Kötztinger Umschau
Ordner Kirchen - Unterordner evangelische Gemeinde
Die "Rollende Wahlkabine" in Zandt
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| Die rollende Wahlkabine in Zandt |
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| Die linke der beiden Frauen war Frau Dr. Stern |
Kirche Unterwegs in Hohenwarth
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| KU vom 20.4.1976 |
Kötzting (kdz). „Kirche unterwegs“ ist eine Einrichtung im Amt für Gemeindedienst der Evang.-Luth. Kirche in Bayern und tritt mit Zunahme der Campingplätze mehr und mehr in Erscheinung. Mit zwei Autokirchen und mehreren Einsatzgruppen sieht der Einsatzplan der „Kirche unterwegs“ für das Frühjahr und Sommer 1976 über 50 Termine auf einer Vielzahl von Campingplätzen in Bayern, Österreich und Italien vor. Gestartet wurde vom 9. bis 25. April mit der Autokirche I auf dem Komfort-Campingplatz „Fritz Berger“ in Hohenwarth, mit der Autokirche II ebenfalls vom 9. bis 22. April auf dem Campingplatz Gitzeweiler Hof in Oberreitenau.
Der Leiter der Autokirche I in Hohenwarth, Diakon Wolf-Dietrich Conrad aus Erfurt, und sein freiwilliger Helfer, Lehrer Hartmut Glienke aus Rummelsberg, standen am Sonntag nachmittag vor ihrer Autokirche und bereiteten gerade den Start zur 1. Walderolympiade im Holzsägen, Hacken und Stämmerollen vor, bei der von 22 Teilnehmern die Sieger ein robustes „Schmalzler-Sacktuch“ mit waschechter Beschriftung über die Teilnahme erhielten. Diakon Conrad erklärte, dass sich die Seelsorge nicht allein auf die unsterbliche Seele beschränken dürfe, sondern auch den sterblichen Körper mit erfassen müsse, um eine harmonische und nachhaltige Wirkung auszuüben.
Die Autokirche selbst ist ein großer Sattelschlepper, der hinter der Fahrerkabine Platz für eine kleine Sakristei, einen Altar- und Predigtraum bietet. Im weiteren Wagenteil, der sich durch eine sinnreiche Konstruktion auf die doppelte Länge auseinanderziehen lässt, sind in zwei Doppelreihen Sitzplätze für etwa 120 Personen vorhanden. Eine eingebaute Lautsprecheranlage lässt bei gutem Wetter auch Gottesdienste unter freiem Himmel und -Unterhaltungsveranstaltungen jeglicher Art zu. Seit mehr als 14 Jahren ist die „Kirche unterwegs“ bereits unterwegs, sorgt in den „toten Zeiten“ zwischen den Urlaubsreisen in Gemeinden ohne Pfarrer für die Seelsorge, oder wirkt durch ihre Präsenz bei Campingausstellungen und Campingmessen für den mobilen Charakter dieser Art von Christenbetreuung.
Welch ein starkes Echo die Arbeit der Autokirchen findet, mag ein Abriss aus einem Camper-Brief an die Zentraleistelle in Nürnberg erhellen: „Über die Feiertage 1975/76 lernten wir, meine Familie und ich, auf dem Campingplatz Zwiesel, im Bayerischen Wald, etwas besonders aktive „Kirche unterwegs“ kennen. In Verbindung mit dem dort 2. Bayerwaldzeltlager der Deutschen Campingclub bestritt die „Kirche unterwegs“ nahezu alle Programmpunkte und dokumentierte damit, dass heute vor allem an den Campingplätzen jener „hautnahen“ Kontakte zwischen der Kirche und der Gemeinde möglich ist, nach dem Motto: Wenn die Welt nicht zum Berge kommt, muss der Berg zum Propheten kommen. Wenn auf der einen Seite ein Campingurlaub durch das Zusammenleben im Wohnwagen oder im Zelt das Familienleben intensivieren kann, so besteht auf der anderen Seite durchaus die Möglichkeit, dass, vor allem bei schlechtem Wetter, das beengte Leben zum Aufstauen von Aggressionen führt.“
„Hier ist die Seelsorge im eigentlichen Sinne des Wortes eines der wesentlichen Anliegen der „Kirche unterwegs“. Während des Wintertreffens wurden darüber kurze Filme gezeigt, jeden Abend für die Jugend (und die Eltern!) das „Betthupferl“ abgehalten, Frühschoppen, je ein Holzbauwettbewerb, ein Schneeplastik-Wettbewerb durchgeführt sowie ein Volksmusikabend und ein Abend von "Campern für Camper“ veranstaltet. Der Weg, den die Kirche mit der „Kirche unterwegs“ beschreitet, ist nach meinen Erlebnissen der einzig richtige, denn allein mit schwarzen Talar, würdevollem Blick und Auftreten und frommen Reden, lässt sich die Menschheit heute nicht mehr motivieren, selbst aktiv zu werden.
Auf uns aber machte die unaufdringliche Arbeit der Mitarbeit der "Kirche Unterwegs" den allerbesten Eindruck. Im persönlichen Gespräch konnte ich den Eindruck gewinnen, dass diese Organisation zwar wo irgendmöglich anwesend ist, ohne sich jedoch aufzudrängen.












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