Der Kötztinger Anzeiger, gedruckt und bearbeitet von
der Druckerei Vitus Oexler in Kötzting, war eine Lokalzeitung, die zweimal
wöchentlich erschien und die im wesentlichen redaktionelle Beiträge
überregionaler Blätter und Agenturen druckte. Zu einem kleinen Teil wurden
eigene Berichte eingefügt¸ gleichzeitig diente das, meist vier- oder
achtseitige, kleinformatige Blatt auch als Werbeträger und Anzeigenblatt.
Rudolph Häfner, nun Voithenleitnerhaus |
(1)
Bis auf ganz wenige, in Privatbesitz befindliche,
Einzelexemplare galt diese Nachrichtenquelle als verloren. Zur großen
Überraschung zeigte sich, dass die Bayerische Staatsbibliothek in München
anscheinend zu den Abonnenten dieser Zeitung gehörte und den kompletten, fast
vollständigen Bestand von 1900 bis 1938, gebunden, im Archiv hat(2). Es
fehlen nur die Jahrgänge 1914 und 1917. In den Jahresbänden während der
revolutionären Zeiten und der Depression, nach dem ersten Weltkrieg, fehlen ein
paar Einzelnummern. Diese sind wohl auf dem Weg nach München zur königlichen
Staatsbibliothek buchstäblich auf der Strecke geblieben; insgesamt aber kann
man den Bestand als vollständig ansehen und auswerten.
Das Pfingstfest vor 100 Jahren bringt für Kötzting eine
wichtige Neuerung, die neue Druckwasserleitung in den Markt herein. Als
sichtbares Zeichen wird dazu der
Marienbrunnens auf dem Marktplatz am Pfingstmontag vor der Feldmesse
eingeweiht.
Noch beim letzten
Marktbrand, im April 1899, war der Wassermangel eine der Hauptursachen der
Feuerausbreitung. Im Bericht im Chamer Anzeiger des Jahres 1899 wird in
lebendiger aber vorwurfsvoller Weise die Brandnacht geschildert.
Cham, 17. April. In nicht
geringen Schrecken wurden am Samstag Nacht gegen 11 Uhr die Bewohner unserer
Stadt versetzt als sie durch Feuersignale des Thürmers und der Feuerwehr aus dem
Schlafe geweckt wurden. Glücklicher Weise war durch eine am Himmel weithin
sichtbare Brandröthe sogleich bemerkbar, dass der signalisierte Brand auswärts
sei und bald darauf lief auch schon von dem benachbarten Markte Kötzting ein
Telegramm ein, welches besagte, dass der halbe Markt in Flamen stehe und Hilfe
dringend erbeten wird. Auf verlangen wurde eine Lokomotive mit einigen Wägen
hierhergeschickt welche um ½ 1 eintraf und schon einige Minuten später dampfte
ein Extrazug von hier ab, der mit über 30 Feuerwehrmännern und ebensoviel
Civilpersonen besetzt und mit zwei Feuerspritzen beladen war. Bei Ankunft
desselben bot sich ein trauriges Bild, ein ganzes Häuserviertel mit
Hintergebäuden, Stallungen und Scheunen war von dem Feuer ergriffen und zum
großen teil schon eingeäschert. Das Feuer war Nachts 10 ¼ Uhr in den
Hintergebäuden des Gastwirts Rötzer ( jetzt Bäckerei Pongratz) am oberen Markt
ausgebrochen und breitete sich nach der Kirche zu, sowie der Straße entlang
nach rechts aus, so dass das Feuerherd ein vollständiges Viereck bildete, Im
Ganzen sind 9 Wohnhäuser mit Hintergebäuden und 11 Scheunen ein Raub der
Flammen geworden. Leider sind auch zwei Menschenleben zu beklagen; ein bei dem
Bäckermeister Krämer in Arbeit stehender 14jähr. Lehrling und ein 19jähr.
Bäckergeselle, der an diesem Tage dem Bäckermeister aushalf, welche beide im
Hinterhause schliefen, sind im Rauche erstickt; deren Leichen wurden erst im
Laufe des gestrigen Tages aufgefunden, dieselben waren ganz verkohlt. Die
Kinder des Bäckers sowie das Kindermädchen, letzteres nur mit dem Hemd
bekleidet, konnten nur mit knapper Not gerettet werden. Auf der Rötzerschen
Gastwirtschaft sind am Samstag
Nachmittag junge Eheleute aus Teisnach als Pächter aufgezogen und in derselben
nacht ist deren ganzes Mobiliar nebst 500 M Baargeld verbrannt. Getreide,
Futtervorräte, Holz, Kohlen u.s.w. sind vernichtet, Mobiliar wurde vielfach
gerettet; ein Pferd kam ebenfalls in den Flammen um. An der großen Verbreitung
des Feuers war hauptsächlich Wassermangel schuld, denn die in der Nähe
befindlichen Brunnen waren bald leer und eine Strecke weit her aus dem
Regenflusse das Wasser herbeizuschaffen oder an den dort aufgestellten
Löschmaschinen zu pumpen, dazu waren die jungen Leute zu faul, dieselben
steckten lieber beide Hände in die Hosentaschen und standen als müssige Gaffer
umher. Mehrere Spritzen sah man verlassen in den Straßen und am Regenflusse
stehen. Mit wahrer Bravour haben nach ihrer Ankunft die Chamer Feuerwehr und
Civilpersonen gearbeitet und nur ihren vereinten Anstrengungen mit Hilfe der
Feuerwehr Arrach war es zu danken, dass mehrere Stunden zwei Schlauchleitungen
mit Wasser gespeist wurden. Noch im Laufe des ganzen gestrigen Tages züngelten
die Flammen aus dem Schutthaufen hervor. Über die Entstehungsursache des Feuers
ist Näheres nicht bekannt. Dieser Wassermangel
im Markt, mit der Gefahr, dass in einem strengen Winter die Leitungen auch noch
zufrieren konnten, sollte mit einer neuen Wasserleitung beseitigt werden.
Im Mai 1903 ist es dann soweit ...nachdem nämlich die
Marktsgemeinde und an ihrer Spitze der auf Hebung und stete Verbesserung der Ortsverhältnisse
bedachte Magistrat unter energischer Unterstützung durch den kgl.
Bezirksamtmann, Herrn Koerbling, nunmehr kgl. Regierungsrat in Ansbach, dem
Marktflecken eine Hochdruckwasserleitung beschafft hat, wurde dieses Werk noch
mit einer Schöpfung gekrönt, welche religiösen Gefühlen Ausdruck verleihen
soll. Herr Johann Lindner, Holzhändler von Sperlhammer, stiftete nämlich in
großherziger Weise für den aus der Wasserleitung gespeisten Brunnen bei der St.
Veitskirche eine herrliche Mariensäule, welcher eine würdige Umgebung zu
schaffen der Magistrat sofort bereit war und diesem Werke, sowie der ganzen
Wasserleitung sollte nun die kirchliche Weihe erteilt werden.(3)Bezirksamtmann
Koerbling, der maßgeblich die Erbauung der Wasserleitung betrieb, wurde wenige
Wochen zuvor nach Ansbach versetzt und feierte am 29. Mai im Deckerschen Saale
(heute Kaufhaus Wanninger) seinen Abschied, der einen lebhaften und herzlichen
Verlauf nahm. Die Herren Beamten, die Geistlichen und Lehrer auch aus der
Umgebung füllten den geschmackvoll dekorierten Festsaal, welchen die Klänge der
diesortigen Mühlbauerschen Musikkapelle durchrauschten. Bürgermeister
Liebl, Forstmeister Hubrich und Distriktsschulinspektor Hochw. Herr Elser, der
Kötztinger Pfarrer, waren einige der Redner. Besonders die Rede Pfarrer Elsers
zeigt das Beziehungsgeflecht der damaligen Behörden auf. Er führte in
längerer Rede aus, wie er zum Gefeierten in dreifacher Beziehung stand, nämlich
weil bezirksangehörig , als sein Untergebener, als ihm gleichgestellt in seiner
Eigenschaft als kgl. Distriktsschulinspektor und in der Seelsorge als sein
Vorgesetzter und hob das gute Einvernehmen hervor, welches in gegenseitigen
Verkehre zwischen beiden genannten Herren bestanden hat.
In derselben Zeitungsaugabe wird in einem Vorbericht zum
Pfingstfest berichtet:
Mit dem Pfingstfeste kehrt in unserem Markte der schöne
uralte Brauch des Pfingstrittes wieder, welcher sich steigernder Beliebtheit
erfreut und mit jedem Jahr mehr Gäste, selbst aus weitester Ferne anzieht. Das
Pfingstrittkomitee hat bereits umfassende Vorbereitungen getroffen, um dem
Feste einen würdigen verlauf zu sichern. Hierbei wurde vor Allem auf die
tatkräftige Unterstützung der verehrl. Einwohnerschaft gerechnet. Diese hat ja
bereits in den Vorjahren gezeigt, dass sie die von den Vätern ererbte Sitte in
hohen Ehren hält und sich hiedurch bei den zahlreichen Festgästen ein
ehrenvolles Zeugnis gesichert. Die verehrliche Einwohnerschaft wird daher
gebeten, gleich den Vorjahren durch rege Anteilnahme, sowie durch Schmückung
und Beflaggung der Gebäude an der Verherrlichung des Festes mitzuwirken. Die
Festordnung ist die gleiche wie im Vorjahre. Die Aufstellung der Pfingstreiter
erfolgt in der oberen Torstraße hinter der St. Veitskirche um 7 ¼ Uhr morgens.
Nach der Aufstellung wird die Hochw. Geistlichkeit durch Berittene abgeholt und
bewegt sich nach Eintreffen derselben der Zug durch die Marktstraße nach
Steinbühl. Eine Viertelstunde vor Abgang des Zuges wird in der Pfarrkirche
geläutet. Diejenigen, welche durch Ehrenfahnen ausgezeichnet wurden, werden
gebeten, diese beim Ritte mitzutragen. Sämtliche Teilnehmer am Ritte müssen
sich am Aufstellungsorte einfinden – ein späteres Einreiten kann mit Rücksicht
auf die Ordnung und die Würde der Pfingstprozession nicht gestattet werden –
ebenso muß der Zug bei der Rückkehr, welche um 12 ½ Uhr nachm. Erfolgt
beisammenbleiben bis zur Pfarrkirche, wo erst die Auflösung erfolgt. Vor der Feldmesse findet die Einweihung des
neuen Marien=Brunnens statt.
Am Mittwoch den 3.Juni 1903 erschien dann der Bericht über
das Pfingstfest.(4)
Mit dem seit einer Reihe von Jahren immer mehr erwachten
Sinne der Bewohnerschaft Kötztings für die Hebung und Verschönerung des
Marktfleckens hat sich auch das Interesse und die Regsamkeit für die Pflege
eines in seinen Anfängen bis zum Beginn des 15. Jahrhunderts zurückreichenden
Volksgebrauches in ganz besonderer Weise gesteigert. Überlassen wir es den Skeptikern,
die Ursachen für die rege Betätigung der Bürgerschaft in würdiger Ausstattung
dieser für Kötzting charakteristischer Festfeier auf bloße Geschäftsspekulation
zurückzuführen; der objektive Beurteiler aber wird in der festlichen
Ausschmückung des Marktfleckens durch rechtzeitige Neutünchung der Häuser,
durch Ausstattung der Gebäude , Straßen und Gassen mit Kränzen, Guirlanden,
Triumphbögen und Flaggenschmuck sowie in der regen Beteiligung sowohl der Bürgerschaft als auch der Bewohner aus
weiter Umgebung am Ritte selbst edlere und tiefer liegende Beweggründe
erkennen, nämlich die Heilighaltung dieses alterwürdigen und überdies
religiösem Boden entstammenden Volksgebrauches.
Sonnenglanz war das Festgewand der Natur und bestrahlte
eine blank geputzte Reiterschar auf festlich geschmückten, auch das Kennerauge
erfreuenden Pferden, wie sie so zahlreich noch nie war; über 200 Reiter wurden
gezählt. Während dieser Zug mit Kreuz und Laternenträgern, sowie zwei wackeren
Fanfarenbläsern, diesmal Herrn Kauer, Vater und Sohn, Wirt in Kammern, und dem
Priester Hochw. Herrn Kooperator Späth, an der Spitze unter Absingung der vier
Evangelien an den bestimmten Stationen sich nach seinem Ziele bewegte, sammelte
sich auf dem oberen Marktplatze bei der St. Veitskirche eine gewaltige Menge zu
Fuß, zu Wagen und besonders auf der Eisenbahn auch mittels eingelegter
Sonderzüge herbeigekommener Zuschauer um der im Freien stattfindenden Feldmesse
und diemal auch einem Akte beizuwohnen, welcher der heurigen Pfingstmontagfeier
ein ganz besonderes Gepräge verlieh.
Der nunmehrige Regierungsrat in Ansbach von Koerbling und
sein Nachfolger als Bezirksamtmann in Kötzting, Herr von Fuchs, waren Zeugen,
als der päpstliche Hausprälat Monsignore Mehler, der Verfasser der Kötztinger
Pfingstchronik von 1901, die Einweihung der Mariensäule und der Wasserleitung
vollzog. Einen tiefen Eindruck machtes es, als im im Anblicke des vom
Sonnenlichte wie von Glorienschein
umflossenen und wie von himmlicher Erhabenheit und Anmut im Goldglanze
strahlenden Marienbildnisses zu Beginn des Weiheaktes vom diesortigen
Männergesangsverein eine unter sanft sich anschmiegender Begleitung der
Blechmusik als Weihelied der Chor „Des Sängers Gebet“ und am Schlusse desselben
mit gleich tiefer Empfindung das „O sanctissima“ vorgetragen wurden.
Während dieser Feier sandte der Kötztinger Bürgermeister Liebl, der Nachfolger
des aus Krankheitsgründen zurückgetretenen Bürgermeisters Drunkenpolz, was ein
damals sehr häufig gebrauchtes Ritual war, ein Huldigungstelegramm an den Prinzregenten
nach München mit den Worten:
„Tausende von Männern, bei der Einweihung des
Marienbrunnens mit der Patrona Bavariae versammelt, versichern Euer Königliche
Hoheit unwandelbare Treue und Ergebenheit“.
Und weiter schreibt der Berichterstatter: „auf dasselbe
traf folgende allergnädigst erteilte Antwort ein : Sr. Kgl. Hoheit der
Prinz-Regent lassen den Teilnehmern an der Einweihung des Marienbrunnens in
Kötzting für die an Allerhöchst dieselben gerichteten loyale Kundgebung Ihren
besten Dank erbieten“.
Um 12 ½ Uhr mittags wurde der von Steinbühl
zurückkehrende Reiterzug von den hier bestehenden Vereinen mit ihren Fahnen,
wie sie auch an der vormittäglichen Feier beteiligt waren und dem Magistrate
unter Vorantritt der Musik durch die dicht besetzten Straßen und Gassen nach
dem mit Zuschauern vollbesetzen Bleichanger geleitet. Auch diesen teil des
Festes beehrten Herr Regierungsrat
Koerbling und Herr Bezirksamtmann von Fuchs mit ihrer Teilnahme. Bald
hatten Feuerwehr, Kriegerverein, Männergesangsverein, I.
Zimmerstutzengesellschaft, Turnverein, kath. Gesellenverein und Concordia unter
der Menschenmenge ein Viereck geöffnet, in welchem der funktionierende
Geistliche, Hochw. Herr Kooperator Späth, von seiner lebendigen, vierbeinigen
Kanzel aus eine sehr gediegene Ansprache hielt. Die reizende Umgebung Kötztings
deren schöne Berge den Schauplatz rings umrahmen, in die rede mit verflechtend,
legte er die Bedeutung des Pfingstrittes in Bezug auf die gegenwärtigen
sozialen, sittlichen und religiösen Zeitverhältnisse dar.
und des Jünglings Andreas Holzapfel, Färbersohn von hier,
gedacht hatte, welch letzterer als Bürgerssohn mit unbescholtener Führung für
die diesmalige Ehrung mit dem goldenen Kränzchen ausersehen war, aber leider
beim letzten großen Brande den Flammentod erlitten hat, rief er den für diese
Auszeichnung Nächsterwählten, Herrn Josef Hastreiter, Braumeisterssohn von
hier, vor und übereichte ihm das werthvolle, in feiner Filigranarbeit ausgeführte goldene Kränzchen. Der
Gastwirt Johann Kauer aus Kammern „erhielt als Anerkennung für seine schon
fünfundzwanzigmalige ununterbrochene Beteiligung am Pfingstritte ein mit Gold
besticktes Reiterfähnlein“.
Indes der schnell wieder in Aufstellung getretene Festzug
am Nordostabhange des Markthügels sich zum oberen Teile des Marktfleckens
hinauf begibt, wechseln während eines kurzen Haltes in einem bereit gehaltenen
Lokale der mit dem Pfingstkränzchen beehrte nebst seinen zwei Begleitern ihre
bestaubte Kleidung mit schwarzem Anzuge, am Arme das Kränzchen und
Bänderschmuck. So bewegt sich nun der Zug um die Mariensäule, die dicht mit
Zuschauern besetzten Straßen hinab zur Pfarrkirche, wo der Pfingstritt beendigt
wird. Die Nachfeier dieses Pfingstrittes wird am Pfingstmontag abends und
Pfingstdienstag bis 12 Uhr Mitternacht in Form einer Hochzeit mit Ball
gehalten. Dem beim Pfingstritt mit dem goldenen Kränzchen Ausgezeichneten,
diesmal also Herrn Josef Hastreiter, fällt die Rolle des Bräutigams , seinen
zwei Begleitern die der Brautführer zu, und die Braut, diesmal Fräulein Fanny
Kasparowsky, Oekonomstochter von hier, wird vom Pfingstbräutigam aus den
Bürgertöchtern, häufig aus dem Verwandschaftskreise gewählt; denn den Eltern
derselben erwachsen durch diese Ehrung namhafte Ausgaben.
Mit diesen Ausführungen endet der Pfingstbericht des
Kötztinger Anzeigers von 1903.
Was war sonst noch berichtenswert in diesem Jahr für den
Kötztinger Anzeiger? Ausführlich wird von den verschiedenen Faschingsveranstaltungen
berichtet. Sowohl der Männergesangsverein als auch der katholische
Gesellenverein führten Theaterstücke auf und mussten diese des großen Erfolges
wegen auch wiederholen.(5)
Am Sonntag, 1. März, dem Vorabend der 25. Wiederkehr der
Krönung seiner Heiligkeit Leo XIII wurde im hiesigen Postsaal das Pabstjubiläum
begangen. Der herrlichst geschmückte Festsaal erregte allgemeine Bewunderung;
Gegen 230 electrische Birnen ergossen in
allen möglichen Farben ihr magisches Licht in den Saal und besonders war es
daszwischen der Papst und Prinzregentenbüste sich befindliche Transparent, das
von ca 130 färbigen electrischen Lichtern gebildet, ein großes „L“ mit der Zahl
25 darüber darstellte.
Danksagung des Pfarrers Elsner und Geschäftsanzeige. Bäckerei
Dachauer ist die jetztige Bäckerei Vogl in der Metzstrasse.
In derselben Ausgabe wird von einem Artikel im „Boten vom
Hohenbogen“ berichtet, der „Los vom Distrikt Kötzting“ als Losung ausgibt, weil sich der Bereich um
Neukirchen bei der Wahl des Distriktsratsausschusses benachteiligt fühlte.
Am 4. März wurde bei einer Ersatzwahl der Realitätenbesitzer
Franz Liebl zum Bürgermeister des Marktes Kötzting bewählt.(7)
Aus Reitenstein wird von einem Großbrand berichtet, als am
22.April nachts um 10 Uhr im Stadel des
Anton Steidl Feuer ausbrach. Am Ende brannten auch dessen Wohnhaus und die
Anwesen der Nachbarn Georg Bielmeier und Xaver Eidenschink nieder.
Groß berichtet wurde über die Generalversammlung des
Ortsverschönerungsvereines, in dem besonders des ehemaligen Bezirksamtmannes
von Schackys gedacht wurde, vom Endschiessen der Zimmerstutzengesellschaft
und der königlich privilegierten
Feuerschützengesellschaft.
Ein Bericht über ein Hubertusessen in Verbindung mit einer solenen
Namenstagsvorfeier beim verehrten Altjäger und Herrn Brauereibesitzer Lindner
eröffnete den Herbstreigen der berichtenswerten Veranstaltungen. Um 4 Uhr
jagten die letzten Jäger nach Hause um so bald als möglich in ihrer Falle zu
verschwinden. Wie alle Jahre bildeten die Konzertabende des
Männergesangsvereins und das Weihnachtsfestspiel der St. Josefsanstalt den Abschluss des Veranstaltungsreigens in
Kötzting.
Am Ende noch zwei Kleinigkeiten am Rande:
(1) Kötztinger Anzeiger
Werbeanzeige der Fa. Rudolf Häfner
(2) Bayerische Staatsbibliothek
München, 4Eph.pol.3cel 1900 ff im folgenden KA genannt
(3) KA Nr 44 vom 03.06.1903
(4) KA 44 vom 3.6.1903
(5) KA Nr 15 vom 22.02.1903
(6) KA vom 03.03.1903
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