Es ist immer wieder interessant, was manchmal innerhalb einer Woche so an "Neuem"
im Stadtarchiv anlandet.
In den letzten Wochen waren es, neben Kleinigkeiten drei ganz besondere
Sammlungen.
Schillinger und Zitzelsberger
Einmal ein Scheunenfund an alten Urkunden, die alle in Verbindung mit dem Familienverband der
Schillinger in Waid stehen. Die Schillinger und Reininger stammten von einer Abdeckerfamilie ab, die ursprünglich in Reitenstein auf Hofmark Reitensteinischem Grund und Boden arbeiteten und später ins Pfleggericht hinaus ausgesiedelt worden waren.
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Ausschnitt aus Bayernatlas. de : Der Wasenmeister (=Abdecker) in Waidt |
Hier habe ich, zuerst einmal zum Sichten, Scannen und Lesen einen Stapel alter Urkunden bekommen. Betrachtet man die Ränder, dann haben diese alten Urkunden bereits einen Brand , wenn auch nur knapp, überlebt.
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So sehen Schätze aus.... |
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Eine Abrechnung bei der Beerdigung der verstorbenen Walburga Zitzlberger, Müllerin von Grub für 2 Seelenmessen vom Musiker Josef Denk |
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Unterschrift : Carl von Paur auch hier ist bei Peter Zitzelsberger der Musiker Josef Denk erwähnt, es geht aber um Blochholz |
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Schuldverschreibung Josef Zitzelsberger bei der Pfarrkirche in Harrling um 310 Gulden |
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Hier ein Titelblatt eines Vertragsabänderungsbriefes von 1859, der wohl Bezug nimmt
auf einen ursprünglichen Vertrag von 180x des Müllers Peter Zitzelsberger von Grub.
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Bayerischer Lehrer und Lehrerinnen Verband
Dann hat der BLLV, der bayerische Lehrer und Lehrerinnenverband des Bezirks Kötzting keinen Vorstand und wohl auch keine Zukunft mehr gesehen und, nachdem das Vereinsleben für mehrere Jahre darniedergelegen hatte, habe ich das Material, die vielen Chroniken und Sammlungen ins Stadtarchiv übernehmen dürfen.
Auch hier ein paar Beispiele:
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Das ist meistens das Schicksal eines jeden Archivpflegers, wenn er private Sammlungen erhält:
Einschubfolien, Einschubfolien, Einschubfolien, Einschubfolien, Einschubfolien, |
Einschubfolien, Metallklammern und Schnellhefter vertragen sich nicht mit dem Ziel der Konservierung von Archivmaterial. Es heißt daher alles aus den Folien raus und separat in Aktendeckel oder Spezialhefter umsortieren.
Die Folien und Leitzordner werden Müll und entsorgt.
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Hier ein Mitgliedsverzeichnis von 1891 |
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Das Grundbuch = Mitgliederverzeichnis des Bezirkslehrervereines Kötzting
angelegt am 5. März 1891 von K(arl) Holzapfel
Zu Ehren dieses Kötztinger Lehrers Holzapfel wurde die Holzapfelstraße benannt. |
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Beispielsseite des Mitgliederverzeichnisses |
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Hier mit Holzapfel Karl und
Johann Hubrich, beide später Ehrenbürger von Kötzting |
Der Künstler Georg Henneberger
Von vollkommen unerwarteter Seite kam ein Konvolut an Skizzen, Bildern und einer Kopie eines tollen Kunstdruckes.
Das Museum in Garmisch-Partenkirchen hatte das Material in seiner Sammlung und, weil auch einige Ausstellungskataloge unseres Kötztinger Künstlers August Philipp Henneberger sich dabei befanden, haben die sich mit uns in Verbindung gesetzt.
Selber hatten sie keine Verwendung in ihrer Sammlung und so erhielten wir ein kleines Päckchen mit den unterschiedlichsten "Bildern".
Einige Zeichnungen sind an der Rückseite signiert mit der Unterschrift "Georg Henneberger 11 Jahre".
Auch die folgenden Beispiele hat Georg Henneberger im Alter von 11 Jahren gezeichnet
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Hier eine Dekoration für ein Briefkouvert |
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Verwundet Henneberger 1917 |
Was aus dem talentierten Schüler für ein Könner an der Feder oder Nadel wurde, kann man an dem
Bild bewundern
Mal schauen, was zukünftig bei mir anlandet.