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Donnerstag, 16. Juli 2020

Das Stadtarchiv Bad Kötzting als Unterhaltungsbeilage 4-11 Luftaufnahmen

Wir haben im Stadtarchiv eine ganze Reihe an unglaublich guten und detailreichen Luftaufnahmen, bei denen es schade ist, sie für das Internet in der Qualität vermindern zu müssen.
Fangen wir mal mit einem ganz besonderen Bestand an:
Frau Renate Serwuschok hatte PRIVAT in die Geldtasche gegriffen und die Bild- und Verwertungsrechte an einem Paket von 147 Bildern in 12x12 Großnegativen gekauft.

In den einzelnen  Bildern steckt soviel an Kötztinger Geschichte, dass ich einmal solch ein einzelnes Bild im Detail analysieren möchte:




Heute geht es um den Bereich jenseits der Oberbergerbrücke in Richtung Spitalplatz und um die Ambergerinsel.


Hier die Ziegelgasse mit dem Schnittholzlager der Marktmühle.
Das Gebüsch am unteren Bildrand folgt dem Dampfbach, der damit die Ambergerwiese zu einer von Wasserumflossenen Insel macht. Heutzutage, wo der Dampfbach bereits bei der Staudinger Brücke in den Weißen Regen einmündet, ist der Ausdruck "Insel" nur noch historisch.

Hier der Blick von der anderen Seite, der die Ambergerinsel  als solche sichtbar werden lässt. 



Hier der mittlerweile historische Gebäudekomplaex vor der Oberbergerbrücke und noch vor der Hochwasserfreilegung






Dieser Bereich ist nun das alte und neue Goggolori

Der "Fredlbeck" und der Stadel sind nun ein großer Appartement

ehemalige Werkskanäle hinter der Gebäudereihe, Waschbänke und Brücken
Kleinvenedig in Kötzting 

Kötztings berühmteste Engstelle:
Hier krachte es im 19. Jahrhundert zwischen dem Kötztinger Bürgermeister Kollmaier und dem Regensburger Bischof von Senestrey.  An dieser Engstelle musste der Herr Bischof mit seinem Gefolge unter einem von Kollmaier aus dem Fenster gehängten  Schnupftabaktuch (nach anderer Version Unterhose) durchreiten.

Der Streit hatte natürlich einen Vorlauf, führte zu einem persönlichen Angriff von Seiten des Bischofs herunter von der Kötztinger Kirchenkanzel und endete nach 2 Instanzen vor Gericht mit einem überregional beachteten Schuldspruch des Herrn Bischofs.

Die Sage, dass Bischof von Senestrey aus diesem Grunde Kötzting nie mehr betreten habe und die Kötztinger Kinder in Weißenregen zur Firmung gehen mussten (mit dem Ausspruch vom Anblick Kötztings von Weißenregen herab: " Kötzting, du bist doch die Perle des Bayerischen Waldes"), lässt sich nicht aufrechterhalten. Nachweislich in den 1880er Jahren firmte Bischof von Senstrey persönlich in Kötzting.



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