Nachdem die Inzidenzen in Bayern vor drei Wochen den Schwellenwert unterschritten hatten, durften die großen Archive - mit strengen Auflagen - wieder öffnen und ich konnte meine Archivreisen wieder aufnehmen.
Es gibt für unsere Stadt und für meine Häuserchronik einige "Schlüsseldokumente", die mir/uns bisher nur in Abschriften oder sehr schlechten und verblassenden Kopien zur Verfügung standen.
Heute nun - am 30.3.2021 - konnte ich einige dieser, auch optisch beeindruckenden - Archivalien im Hauptstaatsarchiv in München digitalisieren. Seit dem Jahresanfang lässt auch München das kostenlose und private Fotografieren von Archivlaien zu, nur leider konnte ich dies in diesem Jahr nur sehr spärlich nutzen.
Hier also nun ein paar Beispiele von den "Schmankerln" der "digitalen Neuzugänge"
In einem Pergamentband von 1462 findet sich eine Liste der Kötztinger Bürger.
Bayr. Hauptstaatsarchiv München KL Rott 111 Salbuch des Marktes Kötzting und der umliegenden Dörfer aus dem Jahre 1462 |
Hier die Zusammenstellung für Beckendorf und Zeltendorf |
Hier nun ein weiteres "Salbuch", genauer Giltverzeichnis für den Markt Kötzting und die Dörfer, die im Grundbesitz des Klosters Rott gewesen waren, diesmal aus dem Jahre 1584 und aus geschöpftem Papier.
Bayr. Hauptstaatsarchiv München KL Rott 12 Stift und Giltverzeichnis aus dem Jahre 1584 |
Nr. 1 ist der heutige Amberger Hof und die Nummer 2 ist das ehemalige Gasthaus Januel, beim Leboid. |
Auch hier sind die umliegenden Dörfer mitaufgeführt: hier Grädiß und Gäzstorf, also Gradis und Gadsdorf |
Am Ende noch ein Akt aus dem Nothafftarchiv - ebenfalls im Hauptstaatsarchiv deponiert.
Graf Nothafft, gerade erst von einem Kuraufenthalt in (Bad) Abbach in Straubing angekommen, muss erfahren, dass einige seiner Rundinger Untertanen von 5 "Kötztinger Schützen" schwer beleidigt worden wären. Es wäre die rede gewesen, dass die Rundinger Untertanen und er, der Herr Graf, wohl auf des Kaisers Seite stünden (Spanischer Erbfolgekrieg) und daher an den Füßen aufgehängt gehörten. Als sein Rundinger Verwalter seinen Schreiber nach Cham sandte, um dies aufzuklären, sei dieser dort schwer misshandelt worden. Resultat: ein dicker Stapel mit Briefen inklusive einer Zeugenbefragung.
Bayr. Hauptstaatsarchiv München Nothafft Lit Nr. 31 von 1703 |
Insgesamt 650 Seiten konnte ich bei meinem Besuch abfotografieren, und es wartet noch viel Material über Kötzting in München darauf, ausgehoben zu werden.
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