Die Anfänge und die Entwicklung unserer Heimatstadt können von der Teilung der Urhöfe bis hin zur Auswahl als Landgerichtsort in einem einleitenden Blog nachgelesen werden.
alte Hausnummer 98
heute das Hotel zur Post
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Serwuschok Luftaufnahmen Nr. 89 |
Dieses Anwesen - viele Jahrhunderte lang der größte und umfangreichste Einzelbesitz in Kötzting - und seine jeweiligen Besitzer - ebenfalls über Jahrhunderte hinweg die einflussreichsten Bürger Kötzting - sticht noch aus einem anderen Grund heraus aus der Masse der Kötztinger Bürgerhäuser: es war KEIN Marktlehen gewesen.
Im Marktrechtsprivileg Kaiser Ludwig des Bayern vom 11. November 1344 heißt es unter anderem: "Von erst wan der Markt getheilt ist von dreu Höfen zu 36 Burglehen und in 12 Sölden, wollen wür, wer der Lehen eines mer oder minder inn hat, der soll arbeiten all die Arbeit, die den Markt angehört mit Fludern, Fleischwerken, mit Pachen, mit Schenken, mit Gastung und mit anderer Arbeit und Handwerken."
Aus dieser Anfangszeit stammt also die Aufteilung in 36 Marktlehen, 10 (an anderer Stelle 12) Sölden und 20 Teile. Dass diese sogenannten "Teile" in Wirklichkeit die späteren Leerhäuser darstellen, kann später belegt werden.
Mutmaßung Ende
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HStA München KL Rott 112 "Item Jacob Robel v(on) d.(a) von eine Garten ze Wissing |
Puchselkramer Ullrich nach dem 30.3.1457
In einem Salbuch von 1462 findet sich ein Ullrich Krammer - ohne den Zusatz "Püchsel" aber mit der gleichen Besitzbeschreibung, einem Garten.
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HStA München Kl Rott Nr. 111 von 1462 "Item Ulrich Kramer von einem Gartn 5 dn" und weiter "Hörl Kramer von seine Hauss 13 dn mer von einem Tail 3 dn" |
Vorab in Kürze stellt sich für mich die Besitzerfolge in der Anfangszeit der schriftlichen Überlieferung folgendermaßen dar:
Adam Mooshammer
Andreas Billich, Sohn des Sebastian Billich
Georg Mooshammer
Georg Mos-hamer genießt die Edelmannsfreiheit bei dem Zittenhof und seinen einschichtigen Gütern, nämlich bei der Taferne zu Ottenzell, einem halben Hof zu Oberzettling und einer Sölde, genannt die Sagwis.
Doch hatte der inzwischen verstorbene (1604) Landrichter zu Kötzting, Romanus von Hoholting, die einschichtigen Güter zum Vogtgericht Kötzting eingezogen. Damit hat der bayerische Herzog hier Steuer, Musterung, Scharwerch und Strafen inne. Am Sitz Zittenhof hatten herzogliche Beamte jedoch keine Funktion ausgeübt (Bericht des Pflegers, Castners und Vogtrichters Hanns Jacob von Aham).
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HStA München KL Rott 113 von 1610. "Georg Moßhammer 3ß dn 1 H." |
Adam Mooshammer und Katharina
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Kopf der Urkunde vom März 1619. StA Landshut Rentkastenamt Straubing A 1166 |
In dieser Urkunde wird zunächst darauf abgezielt, dass es allen "Landständen" - hier die adeligen Hofmarksbesitzer - zustände, Braustätten zu errichten und das Bier zu verkaufen.
Adam Moosmüller als dem Besitzer des "Sitzes Zittenhof" wurde dieses Recht dann auch im Markt Kötzting auf seinem Besitz zugestanden. Der genaue Wortlaut der Urkunde lässt jedoch den Schluss zu, dass er dieses Recht bereits vorher ausgeübt hatte und es ihm nun nur moch amtlicherseits bestätigt worden ist.
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Am Ende noch das Datum: "Geschehen zu München den Sechsten Monatstag Martzii, im Sechzehen hunterd und Neinzehnten Jarn." |
Vorhandene Brauhausbeschreibungen vom Ende des 16. Jahrhunderts (es gab drei Braustätten einschließlich des Kommunbrauhauses) lassen aber keinen Schluss darauf zu, wo diese Braustätten in Kötzting gewesen sein könnten.
Auch wenn der Taufname Katharina damals ein sehr häufiger gewesen war - und wir uns zeitlich noch vor dem Beginn er Kötztinger Pfarrmatrikel befinden-, so kann man doch mit einer gewissen Zuversicht davon ausgehen - da zusätzlich Andreas Billich den Adam Mooshammer als seinen "Schwacher" bezeichnet - , dass es sich dabei um dieselbe "Katharina" handeln könnte.
Die Billichs in Kötzting
Ab 1598 finden wir die Brüder Sebastian d. Ä und Sebastian d. J., die beide Schmiede waren und im Jahre 1601 sogar als die „Billichschmiedsgebrüder“ gemeinschaftlich mit einer folgenschweren Rauferei aktenkundig geworden sind.
Während Sebastian der jüngere noch im Jahr 1606 als Schmied bezeichnet wird, finden wir ihn schon 4 Jahre später als Inneren Rat und Gastgeber, als nämlich die Pfarrei bei ihm für den Speisewein 18 Gulden zu zahlen hatte. Es ist also zu vermuten, dass er zu diesem Zeitpunkt als Besitzer des Gasthauses - aber noch nicht der Brauerei -, auf dem Anwesen gesessen war. Ohne einen Grundbesitz hätte er in Kötzting aber auch nicht Bürger und später Mitglied im Magistrat werden können.
Ein Billich Sebastian d.J. tritt schon im Jahre 1598 auch für seinen Bruder Wolf als Bürge auf und im Jahre 1611 finden wir einen Billich Mathias, Schmied und Bürger in Kötzting, als Zeuge bei einer Hofübergabe. In der nächsten Generation finden wir dann zunächst nur noch zwei Linien der Familie Billich, wobei die eine den Weg als Gastgeber gegangen war und die andere die Marktmühle besaß. Die Tradition der Billichs als Schmiede wurde zumindest in Kötzting nicht mehr fortgeführt. Auch einen Priester gab es in der Familie, den Herrn Hans Billich, Pfarrer in Lam. Sebastian Billich, der zumindest seit 1610 bereits als geachteter und wohlhabender Gastgeber im Magistrat saß, trat ab dem Jahr 1616 bis 1627 auch als Bräuverwalter im/für das Weiße Brauhaus auf. Dies ist nun seine erste nachgewiesene Verbindung zum Brauereihandwerk.
Betrachtet man die immer wiederkehrenden Einträge in den Kötztinger Kirchenrechnungen über den Bezug von Mess- und Speisewein, kann man schon den Eindruck erlangen, dass sein Anwesen - für Kötztinger Verhältnisse - hohen Ansprüchen genügte.
Es war damals auch üblich, dass nach der - schriftlichen - Erstellung einer Jahresrechnung (sei es die Kirchen-, Spital-, Markt- oder die anderen Rechnungen der staatlichen bzw. kirchlichen Stellen bzw. Bruderschaften oder Zünften) die Beteiligten sich auf einen Umtrunk oder eine "Geschäfts"Essen trafen und dies geschah sehr gerne im Hause Billich, was ebenfalls einen Hinweis auf die Qualität gibt.
In der Kastenamtsrechnung von 1635 heißt es zu dem Thema: "selbis mall vor ihme Herrn Pelkhover beim Sebastian Billich Bürgern zu Közting Zörung bezahlt 3 fl".
In den Seelenbeschreibungen der Kötztinger Pfarrmatrikel von 1636 und 1650 können wir zwei Familienzusammenstellungen der Billichs finden, die uns zumindest belegen, dass Sebastian Billich noch nicht auf unserem Anwesen gelebt haben kann, von Andreas Billich jedoch wissen wir es gesichert. Selbst der Beweis der direkten Linie von Sebastian auf Andreas ist nicht in Stein gemeißelt.
Hier der "Familienbogen" von Sebastian Billich von 1636 und der Ergänzung von 1658
Herr Sebastian Billich war somit verheiratet mit einer Anna, hatte eine gleichnamige Tochter und zwei Mägde mit Namen Catharina und Eva. Ein Knecht mit Namen Wolfgang wohnte ebenfalls noch im Haus. Ca. 20 Jahre später lebte auf dem Anwesen ein Georg Tenscherz mit seiner Frau Anna. Eine spätere Ergänzung fügte hinzu, dass diese beiden erst 1658 geheiratet hätten. Nachdem wir Den(g)scherz Georg und seine Frau Anna auf dem Haus mit der alten Hausnummer 38 (= beim Lebzelter, heute ein Parkplatz) lokalisieren können, sollte vorher auch Sebastian Billich auf diesem Hause gelebt haben. Da die Heirat Georg Denscherz mit einer Anna Eisenreich in den Matrikeln dokumentiert ist, können wir eine innerfamiliäre Besitzweitergabe ziemlich sich ausschließen.
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PfA Kötzting Matrikel Band 1 |
Am 3.8.1639 verstarb Sebastian Billich; sein Sterbeeintrag überschlägt sich fast mit lobenden Eigenschaften für den Verstorbenen:
Andreas Billich und CatharinaEs ist bekannt, dass Andreas Billich in erster Ehe mit Catharina verheiratet gewesen ist und dass der Witwer Andreas Billich am 28.5.1645 sich mit der Bürgerstochter Anna Schindler wiederverheiratete.
Da die Matrikeleinträge in dieser Zeit - vor allem die Sterbeeinträge - nur sehr knapp formuliert sind, ist es nicht bekannt, ob die am 20.1.1645 verstorbene Katharina Billich mit seiner ersten Frau identisch ist. Passen würde es durchaus, da bei den vielen vorhandenen Kindern die eigentlich übliche Trauerzeit von 12 Monaten manchmal nicht eingehalten werden konnte. Es muss sich bei dem Eintrag im Sterbematrikel auf jeden Falle um eine erwachsene Person gehandelt haben. Verstorbene Kinder wurden fast gar nicht dokumentiert in dieser frühen Zeit.
Andreas Billich und Anna
Da die Matrikeleinträge in dieser Zeit - vor allem die Sterbeeinträge - nur sehr knapp formuliert sind, ist es nicht bekannt, ob die am 20.1.1645 verstorbene Katharina Billich mit seiner ersten Frau identisch ist. Passen würde es durchaus, da bei den vielen vorhandenen Kindern die eigentlich übliche Trauerzeit von 12 Monaten manchmal nicht eingehalten werden konnte. Es muss sich bei dem Eintrag im Sterbematrikel auf jeden Falle um eine erwachsene Person gehandelt haben. Verstorbene Kinder wurden fast gar nicht dokumentiert in dieser frühen Zeit.
Von Andreas Billich gibt es einen umfangreichen Familienbogen im "Status animarum"
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PfA Kötzting Matrikel Band 1 |
"Ander Pilich Catharina Ux (Ehefrau)
Söhne: Hans Georg (Fehlstelle) Jahr Anna (2. Ehefrau)
Georg Jahr Töchter Maria 19 Jahr
Hans Michael 3 Jahr Anna Dorothea 10
Catharina 7
Magdalena 1 1/2 Jahr"
Adam Mooshammer, erhielt das Brau- und Schankrecht bestätigt
Andreas Billich
Andreas Billich wird im Jahre 1643 (HStA München GR183/26) bestätigt: er hätte "hat in seiner Behausung eine Braustatt , darf braunes Bier brauen und unter dem Reiffen verkauffen".
Gegen Ende des Dreißigjährigen Krieg findet sich eine Quartiernahme in Kötzting durch den "Herrn Kommissar Lerchenfeld" für dessen "Zöhrung" Ander Billich fast 4 1/2 Gulden der Marktkasse in Rechnung stellen durfte. Ähnlich ist der Eintrag fürs Folgejahr, als es im Rechnungsband heißt: "wie Herr Kriegskommissar von München alhir ankhommen und vor bey demselben drey beschwer Puncten der alhier inlogierten Reuther halber anzepringen gehabt sein wür zween tag in verwardt gstandten dazemallen bey Andren Pillich zöhrung auferlofen.
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HStA München Landshuter Abgabe 1982 KL Rott B2 |
In all den Wirren der Nachkriegszeit mit den vielen Brandstätten, die es in Kötzting noch gab und den - trotzdem - darauf liegenden Hypothekenschulden wird erkennbar, wie sehr die einzelnen Billichstränge damals noch verbandelt waren, was uns immer wieder den Fingerzeig gibt, dass die - konstuierte - Abstammung Andreas Billichs von Sebastian Billich korrekt ist.
Im Jahre 1660 wird Andreas Billich als Kammerer - nun also auch Mitglied im Inneren Rat - und als Schützenmeister bezeichnet, als er den "Schützenvortl", als den angeordneten Unterstützungsbeitrag für die Kötztinger Schützen entgegennimmt.
In derselben Marktrechnung von 1660 findet sich ein weiterer interessanter Eintrag:
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StA Landshut Markt Kötzting Rechnung von 1660 |
Andreas Billich hat also als verantwortlicher Bauleiter den Wiederaufbau des Chamauer Tores betreut und diesen Bau zunächst auch aus seiner eigenen Tasche bezahlt, was ihm dann nach Kontrolle wiederum erstattet wurde.
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StA Landshut Markt Kötzting Rechnung von 1660 |
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StA Landshut Markt Kötzting Rechnung von 1660 |
In derselben Steuerabrechnung findet sich auch der Umfang seiner Brauereitätigkeit: " derselb hab von Neuem Jahr bis Georgi des 1668 isten Jahrs uf seinem Preustädl als 12 Sud Pier gesoten.
Bei einem weiteren Bauvorhaben findet sich der Kammerer Billich als quasi Bauleiter, der den Bau aber nicht nur betreute sondern zunächst auch selber bezahlte, der Kötztinger Schießstätte.
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StA Kötzting Marktrechnung von 1673 |
1680 wurden die Kötztinger Bürger zusammengerufen, um in Anwesenheit des Rentmeisters den Eid auf den Landesfürsten abzulegen. Die Ehrengäste logierten und speisten beim Kammerer Billich, dem damals bereits ersten Hause im Markt.
"Als man gegen ihre churfuerstlich Durchlaucht unserem gnedigsten Landsfuersten und Herrn pp vermittels der gdsten Abgeordneten H: H: Commissarren pp von gemainen Markts wegen durch den Rat und gesammte Buergerschaft die Erbhuldigung underthenigst abgelegt und zu schuldig gehorsamsten Ehren die wohlgemeldte Herren Commisarren bei Herrn Cammerer Billich bei Ihrer Ankunft übernacht und den darauf folgenden Mittag neben den inneren Rat traktiert und freigehalten hat die Zöhrung sambt futter und Pferden neben der Verehrung in allem getroffen 30 fl 22 kr"
Billich Johann und Mauerer Maria Agnes
Am 28.9.1687 heiratete der Wirt, Bürger UND Witwer Johann Billich die Chamer Ratstochter Mauerer Maria Agnes. Die vorherige Hochzeit ist nicht eindeutig zu klären, da es zwar eine andere Ehe eines Sohns des Andreas Billichs in den Matrikeln gibt, dieser jedoch mit Georg angegeben ist. Laut der oben angeführten Selenbeschreibung hatte Andreas Billich eben einen Hans Georg, einen Georg und einen Hans Michael. Blickt man in die Taufmatrikel, lassen sich mehrere Geburtseinträge ab 1683 belegen, bei denen der Vater als Johann Billich, Wirt, angegeben ist.![]() |
PfA Kötzting Band 2 |
Ähnlich wie sein Vater steckt Johann Billich in einem andauernden Streit mit dem Markt wegen seines Brauverhaltens. Offensichtlich weigerte Johann Billich sich, sich in die Karten sehen zu lassen und verkaufte - obwohl vorgewarnt - sein Bier ohne eine Bierbeschau und Vergütung. Wer nicht hören will muss fühlen, die Strafe dafür war saftig.
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StA Kötzting Marktrechnung von 1683 |
Johann Billich wurde aus der obigen "Bierstrafe" nicht eines besseren belehrt, da er bereits im Folgejahr erneut wegen einer verweigerten Bierbeschau mit einer Zahlung in die Marktkasse aufgeführt ist.
Es hat den Anschein, als ob Johann Billich - wohl ähnlich wie bereits sein Vater - in dieser Angelegenheit nicht "kleinbei geben" wollte, denn in den 1685er Büchern steht in den Ausgaben des Marktes ein Botenlohn ans Appellationsgericht nach Straubing "wegen der Billichschen Pierbschaus Verbschaidung".
Das Ergebnis dieser Revisionsverhandlung steht nicht in den Akten, da es jedoch auch mit den nächsten Besitzern auf dem Anwesen Probleme mit dem Brauwesen gegeben hat, vermute ich, dass es nur eine Scheinlösung gegeben hatte, die nicht tragfähig gewesen war.
Am 13.5.1693 jedenfalls verstarb - noch relativ jung, nur 6 Jahre nach seiner Heirat - der Kötztinger Magistratsrat und Gastgeber Johann Billich. Kurze Zeit später heiratete die Witwe Agnes Billich einen Hans Krieger von Haid aus der Pfarrei Konzell. Es sollte sich sehr bald herausstellen, dass dieser neue Ehemann aus demselben Holz geschnitzt war, wie die Billichs in der Vergangenheit.
Hans Krieger und Agnes Billich
Ab dem Jahre 1697 lässt sich der Bürger und Bierbräu Johann Krieger in den Kötztinger Archivalien belegen und sehr häufig sind es Beschwerden über ihn bzw. Anklagen, wie im folgenden Beispiel über "Harrupfen und Orfeigen Versezen"
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Gut zwei Jahre später - 1700 -zahlt er die doppelte Strafe, als er dem Kötzting Schuhmacher Ander Zissler eine Ohrfeige gegeben hatte. Aus demselben Jahr erfahren wir durch einen Beleidigungsprozess näheres über einen obskuren Mordfall. Geklagt hatte eine der Kriegerschen Bedienungen und der Beklagte hatte dieser indirekt vorgeworfen, in den Mordfall verwickelt gewesen zu sein.
Da diese Geschichte schon einmal veröffentlicht worden ist, hier nur der Link auf den Mord, der vermutlich dem "Roten Steg" seinen Namen gegeben hatte.
Seine Frau, die Agnes, steht ihrem Manne in ihrer Energie in nichts nach und muss - wir sind immer noch im Jahre 1700 - ein ganzes Pfund Pfennige bezahlen dafür, dass die "Elisabetha Dierin eine Hurn verscholten" hatte. Diese wiederum, also Elisabeth Dürr, gab der Frau Krieger in gleicher Münze zurück, nannte sie eine "garschtige Hurn und Lumppen", musste dafür jedoch nur 1/2 Pfund Pfennige als Strafe bezahlen, damals zwei Tagelöhne eines Handwerkers..
Zusammen mit dem Kötztinger Schuhmacher Andreas Zissler - siehe oben - stand Johann Krieger im Jahr drauf erneut wegen einer Rauferei vor Gericht...... und so gehts munter weiter.
Wir nähern uns zeitlich dem Spanischen Erbfolgekrieg und nun wird der kapitalkräftige Gastwirt und Brauer mit seiner zentralen Lage im Markt zum großen Kriegsgewinnler.
Der Spanische Erbfolgekrieg
1703, nach der Niederlage der bayerischen
Truppen und den nachfolgenden laufenden Einquartierungen der fremden Soldaten, wohnten die Herren Offiziere der österreichischen Armee mit ihrem
Gefolge im Anwesen des Johannes Krieger und ließen es sich gut gehen. Die Mannschaften und niederen Dienstgrade
wurden auf die anderen Bürgerhäuser in Kötzting verteilt. Auf Befehl der
siegreichen Armeen mussten die Kötztinger Bürger Tagesrationen an die fremden
Soldaten zahlen, in Geld bzw. Naturalien. Die Offiziere wurden außergewöhnlich
hoch entlohnt und gaben dieses Geld beim Krieger mit vollen Händen aus. Reichte die Summe nicht
und wollten sie es sich doch weiterhin noch gut gehen lassen, so ließen sie einfach
anschreiben und, nach Abzug der Truppen, präsentierte der Wirt, Krieger Johann,
die Rechnung beim Magistrat, und so tauchte der Betrag dann im märktischen
Rechnungsbuch als Ausgabe auf.
„Dem Husaern Obristleutnant sogenannt Basikar hat man als
er ander mahl nach dem Einfahl ins Schloss anhero kommen auf dessen begehren 3
Khöpf wein und 4 Köpf Salz reichen und der Hansen Krieger alhir fuer iedes Köpf
Wein 20 xr in allem bezahlen miessen.
So seint dem H:
Johannistag 3 Husaern Offizier in aller Eill under der Kürchenzeit ankomben und
die Einkher beim Krieger genomben, welche neben denen Knechten verzöhret 1
Gulden 51 Kreutzer“
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Mussten
Kontributionen gezahlt werden so traf das jeden Marktlehner
mit dem selben Betrag. Die Söldner und Häusler zahlten zwar weniger, aber
trotzdem musste jeder dasselbe zahlen, unabhängig von seiner sonstigen
Wirtschaftskraft. „Wie der
Comissarij Syess widerumben von Marckht zum 6 monathlichenWüntter Quartiers
Contingent 800 fl begehrt und solche bis uf 450 fl herunder gebetten worden hat
mann weillen under der Bürgerschaft nur 300 fl zusambbringen gewest zu
Umbgehung des angetrohten Arrests und Execution... den Yberrest von Herrn Pfleger alhir
entlehnt mit 150 fl“.
Beim Pfleggericht wurde also eine Anleihe aufgenommen, um die verlangten Gelder bezahlen zu können. Es sollte damit verhindert werden, dass zur Erzwingung der Bezahlung zuerst der Magistrat eingesperrt und dann auch noch die Bürger Einquartierungen hätten aushalten müssen. Die Sondersteuern wurden nicht, so wie heutzutage zu vermuten, nach der Höhe des persönlichen Einkommens erhoben, sondern die Marktlehen, Sölden und Häuser waren nicht nur eine rechtliche sondern auch eine steuerliche Größe. Alle Marktlehner, ob bettelarm oder wohlhabend, hatten denselben Betrag zu zahlen. Für manche Marktlehner waren diese Zeiten existenziell und sie kamen sprichwörtlich um Haus und Hof, für andere war es eine gute Möglichkeit Geld zu verdienen. Sogar der Markt war gezwungen, Immobilien aus seinem Besitz verkaufen, um seine Schulden bezahlen zu können und bares Geld hatte zu der Zeit fast immer nur eine Person: Johann Krieger.
„die
unumbgängliche Notturfft hat erfordert Hannsen Krieger Bürger und Pierpreunen
alhir wegen der Bezahlung yber obige Einquartierung dem Markht weithers von
Camb zu repartierte 10 Man die Portiones die sogenannte 2 Lärenpecher und 2 Rabenweyer zuverkhauffen dahero beisambt dem Leykhauff
eingangen : 454 fl
Dieses Geld wurde dringend benötigt, denn:
Beim Abmarch der
Königl: Preussischen Truppen hat man denen alhir inquartiert gewest 75 muendt
portiones (=Tagesrationen)
vors Monath Apprill bezahllen mithin mehrmallen ain anlage einbringen muessen :
481 fl“
Das Geld für die an
Krieger verkauften Weiher hatte also nicht einmal dazu ausgereicht, um auch nur eine einzige der vielen
Kontributionszahlungen zu erfüllen.
Noch im Jahre 1703 hatte er einem seiner Billich-Verwandten einen sehr umfangreichen Grundbesitz abgekauft. Hans Georg Billich veräußerte den "von seiner Ahnfrau Maria Billichin, gewester Cammerin, an sich gebrachter Theill in 6 Äckern und 1 Wiese" um 130 Gulden.
Die Kötztinger Bürger, so wie alle anderen in Bayern, wurden von den feindlichen österreichischen Truppen mehrere Jahre lang vollständig ausgeplündert und mussten anfangs sogar den fremden Soldaten noch helfen, den Markt gegen die anrückenden bayerischen Soldaten verteidigungsfest zu machen.
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Auf dem heutigen
Marktplatz brannte, bei ansonsten völliger Dunkelheit, ein Lagerfeuer, das die
Kötztinger Bürger zu unterhalten hatten und beim Krieger ließen die Offiziere,
allerdings bei anderer Gelegenheit, anschreiben: „Zu Erhaltung guetten commando auch das die zu
Vorspann verschafft Pferdt wider zurueckgelassen werden mechten,hat man an
ienigen 130 fl Gelt so Herr Obristleutnant Millpeckh beim Hansen Krieger alhir
anstehent gelassen mit Verwilligung aines gesambten Rats und Ausschuss erlegt.“ Der Herr
Obristleutnant hatte also kräftig anschreiben lassen, damit man aber weiterhin
gut miteinander auskommen möge und vor allem damit die zum Vorspann verliehenen
Pferde auch ja wieder zurückgegeben werden würden, hat der Markt die Summe übernommen
– und die beim Krieger aufgelaufenen Summen bezahlt.
Überblickt man die
überlieferten Listen an Kontributionszahlungen in den Archiven, so ist es
schier unglaublich, was die Bürger Kötztings an Geldsummen haben aufbringen
können. Wohl durch Mobilisierung der letzten Geldreserven und Aufnahme immer
neuer Schulden bei den verschiedensten Geldgebern überstanden die Bürger auch
diese schwere Zeit, allerdings zumeist vollständig verarmt.
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Wie schon seine Vorgänger auf der Privatbrauerei, bekam auch er es mit der "Bierkontrolle" des Magistrats zu tun und wurde im Jahre 1704 kräftig bestraft, weil er "vor Michaeli wider die Gebuehr praunes Pier gesotten und solches ohne Saz ausgegeben" hatte. Er hatte also - im Gegensatz zu den öffentlich kontrolliertem Kommunbrauhaus - schon vor der erlaubten Startzeit (=Michaeli) begonnen Bier zu brauen und hatte dieses danach auch noch gleich verkauft, ohne die vorgesehenen Abgaben zu leisten. Und dies vor dem Hintergrund, dass die restlichen Gasthäuser Kötztings zu dem Zeitpunkt nur noch das alte und vermutlich ziemlich schale Bier in ihren Kellern lagern hatten.,
Doch zurück zu den schweren Zeiten für die Kötztinger Bürger.
In einer ganz anderen Situation befand sich Johann Krieger, wie oben bereits angeführt, war er kapitalkräftig, während seine Mitbürger Immobilien verkaufen mussten, um sich zu finanzieren. Im April 1706 konnte er einer seiner Stieftöchter 1221(!) Gulden an Heiratsgut auf einen Schlag ausbezahlen und als im August desselben Jahres seine zweite Stieftochter nach Cham heiratete wird sie sicherlich mit einem ähnlich hohen Betrag ausbezahlt worden sein.
Die Liste der Grundstückskäufe ließe sich noch weiter fortsetzen. Wichtiger jedoch war seine Erwerbung vom 21.10.1710. Unter diesem Datum kaufte er um 537 Gulden den Gschwandhof zu seinem Besitz hinzu, einen der Kötztinger Urhöfe, rechtlich gesehen ein Marktlehen, was für ihn einen ganz besonderen Vorteil bot. Eine zusätzliche besondere Eigenschaft hatte der Gschwandhof zusätzlich, die ihn gegenüber allen anderen Anwesen Kötztings auszeichnete. Der Gschwandhof hatte zwei „Afterlehen“. Es gab also lehenpflichtige Vasallen zu diesem Hof. Es waren dies, zwei Bauernhöfe, deren Besitzer an den Eigentümer des Gschwandhofs Abgaben zu zahlen hatten. Es waren dies das Wirtshaus in Rappendorf und ein Hof am Auhof. Einen Monat nach dem Kauftermin bezahlte Johann Krieger die komplette Kaufsumme für den Gschwandhof auf einmal in bar.
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StA Landshut Markt Kötzting Briefprotokoll B5 Kopf der Verkaufsurkunde über den Gchwandhof über 537 1/2 Gulden von Martin Hofmann an Johann Krieger im Jahre 1710 |
Nun war er,
geschäftlich gesehen, in einer ganz neuen Situation. Durch den Besitz eines
Marktlehens und seiner Privatbrauerei hatte er nicht nur das Braurecht im
Kommunbrauhaus sondern konnte durch sein eigenes Brauhaus schalten und walten wie er wollte. Folgerichtig
stellte er den Antrag, sein privates Anwesen und den Gschwandhof zu einer
Einheit zusammenfassen zu dürfen. Bisher war es in Kötzting üblich gewesen,
dass brauende Bürger, die nicht nur das Braurecht ausübten sondern auch einen
Ausschank betrieben, sich gegenseitig mit Kellerlagerraum aushalfen.
Die Kötztinger
Bürger behaupteten im Prozess, dass sie früher manchmal sogar im Gschwandhofkeller - beim „Hofmann“ - Fässer einlagern hätten dürfen. Dies wäre nun nicht mehr möglich,
weil Johann Krieger in seinem eigenen Brauhaus einen Sud nach dem anderen
braue und anschließend das Bier im Gschwandhofkeller lagere. Alljährlich durfte
eigentlich erst ab Michaeli mit
dem Bierbrauen begonnen werden. Im Kommunbrauhaus, mit seiner kommunalen Aufsicht, musste
natürlich diese gesetzliche Regelung genauestens eingehalten werden. Anders beim
Kriegerbrauhaus. Dieser begann
regelmäßig - wofür er ja, siehe weiter oben, auch bereits seine Strafe hatte zahlen müssen, - so die Anklage seiner Gegner, 10 Tage früher mit dem Brauen und
konnte so, lange bevor die anderen Wirtshäuser Bier anbieten konnten, oder auch
zu manchen Zeiten wenn die Mitbürger aus Mangel an Rohstoffen das Brauen hatten einstellen mussten, immer ausreichend Bier zur Verfügung stellen und damit den
anderen das Geschäft verderben.
Dagegen liefen nun
alle anderen Marktlehner Sturm, bestanden auf dem alten Herkommen und meinten
„.... dass aber dieses (das Zusammenschließen von Gschwandhof mit seinem
Hauptanwesen) als das Hauptwerch dem Krieger nit anstehen oder gefallen
will, hat er destwillen unser der bräuenden Bürgerschaft Anbringen und
nottringliches Erindern [Klageschrift] nur vor ein lauther S.V.
Lügenwerch gehalten. Aber müssen ihme dieses als anseithen seiner schon
gewohneten Luftstraich auch darumb zu guet halten und vorbeygehen lassen,
seithemallen sich Krieger wegen seines Reichtums selbsten nicht mehr kennet und
nebenbey marktkundig ist, dass sein Kriegers wortt nit iedesmahllen ein
Evangelische Wahrheit seyen.“
Krieger meine wohl,
so sagten seine Gegner, er könne in Kötzting machen was er wolle. Vorwürfe genau dieser Art hatte es fast wortgleich schon vorher gegen die Billichs gegeben und wird es auch später gegen den Enkel Wolfgang Samuel Luckner gegen.
Die Mitbürger
Kriegers waren empört über seine Absichten, da sie ja schon Jahre zuvor
versucht hatten gegen seine Brauerei anzugehen. Den brauberechtigten Bürgern Kötztings war er schon früh ein
Dorn im Auge, da er auch an einige Wirthäuser in der Umgebung Bier lieferte und sie
zweifelten die Berechtigung dazu an, denn schließlich hatte der Markt Kötzting in seinen Freiheitsrechten den
alleinigen Bierverschleiß im weiten Umkreis zugestanden bekommen. Das Pfleggericht setzte einen Untersuchungstermin an und
Johann Krieger konnte ohne Probleme Zeugen aufbieten, die Bierlieferungen
seines Bräuhauses an Gastwirtschaften, vor allem im Zellertal und nach
Thenning, schon seit den Zeiten des „alten als jungen Billich“
bestätigen konnten.
Seine neue Absicht aber den Gschwandhof mit der Privatbrauerei zu
verbinden brachte nun buchstäblich das Fass zum Überlaufen.
- Die Einnahmen beim Kommunbrauhaus, die
zur Hälfte der Marktkammer zuflossen, seien von 775 Gulden auf nur noch
410 Gulden in den Jahren 1708 bis 1714 zurückgegangen.
- Krieger sollte im Gschwandhof, wenn er
schon noch mehr brauen wollte, nur das Bier einlagern dürfen, dass er im
Kommunbrauhaus auch selbst hatte brauen lassen, und dafür auch die
entsprechenden Gebühren, „die Composition dafür abzuführen, dessen sich
Krieger in sein Herz hinein schämen sollte, dass er als ein vorher
wohlhabender Mann... versucht die Bürde auf uns zu schieben. Volglich uns
hiermit gar zu ruinieren suechet. Dieses schmerzte die Bürger und so
rechneten sie ihm vor, dass doch noch bewusst ist, dass er vor dem
Krieg, nit allein von denen Gotteshäusern, sondern auch von anderen Orthen
Gelt entlehnen müssen. Seithero aber 2 Töchter ausgeheiratet und ieder
1000 fl bezahlt, ohne was der Sohn beim Studium gecostet. Die
Marktlehner meinten, dass er 4000 fl hineingehauset habe.... sonderbar
wegen der gehaltenen Hauptquartier. Während alle anderen Bürger mit
Brandenburgischen Soldaten belegt waren, hätte er Krieger
gar nicht genug braunes Pier sieden und Pranntwein prennen können.“
- Darüber hinaus hätte er aus einem
Nebengebäude, das Mitte des 17. Jahrhunderts zum Gebäudekomplex hinzugekauft worden war, „ein anseheliches Pallasst erpauth“. Und
die Mitbürger sahen voraus, dass dies nicht nur für das Hauptquartier
nötig war, „sondern er hat es also erpauth, dass er mehrer Gäst bey
seiner Würtschafft sezen: auch er Krieger hinein eine Acomodet: und
Schlafkammer haben khönne.“ Obwohl auf diesem Haus keinerlei
Gerechtigkeiten Herkommens waren, wolle er alle Hochzeiten und alle Feiern
an sich ziehen und die Gemeinschaft der Bürger schädigen, obwohl die
Marktlehner immer schon diese Feiern im Wechsel ausrichten konnten.
Bei all den
Schwierigkeiten, die die brauberechtigten Bürger mit Johann Krieger hatten, so
würden sich diese noch vergrößern, wenn die Rechte des Gschwandhofes als
Marktlehen auch auf die Bräustätte übertragen werden durften, was sie, „sambentlich
preuente Bürgerschafft zu Kötzting, untertänigst“ zu untersagen erbäten.
Es war aber so, wie im heutigen Leben auch manchmal, Krieger war zu mächtig und konnte viele seiner "Rechte" als herkömmlich belegen UND das grundsätzliche Recht eines Marktlehners, das er ja nun durch den Erwerb des Gschwandhofes belegen konnten, konnten und wollten i9hm auch die anderen Marktlehner natürlich schlecht abstreiten.
Der große Marktbrand von 1717Kötzting litt noch immer unten den Nachwirkungen des Spanischen Erbfolgekriegs als es am 25.9.1717 zu einem verheerenden Marktbrand kam, der - ähnlich wie 1867 - eine komplette Seite des Marktes in Schutt und Asche legte. Aber was passierte dabei....... fast der ganze Markt war betroffen, nur nicht die Anwesen in der heutigen Herrenstraße und so konnte die Familie Krieger munter weiterwirtschaften, während die Kötztinger Bürger mit dem zähen Wiederaufbau beschäftigt waren. Pater Gregor schrieb vom Pfarrhof[aus an seinem Abt im Kloster Rott “... als am itzt verflossenen Sambstag (25.09.1717) dem 25. abens umb 8 Uhr zu nachts ist bey Herrn Riederer durch Unvorsichtigkeit und Nachlässigkeit Feuer im Stadl auskommen, welcher gleich dergestalt ueberhand genommen, das in einer halbe Stund der grosse Tractus bis zum Tirrigl Haus hinauf und hinab bis zu dem Spitall vom Schmidtstaller in voelligen Brand geraten und alles in Grund und Poden zusammenverprennen sambt allen Städeln Getraidt, Heu und Grainedt. Wir haben uns nicht anders eingebildts als der ganze Marckht der Pfarrhof sambt dem Traidtstadl verbrinnen wuerdt“. Da Pater Gregor die Feuerwalze auch auf die Kirche und den Pfarrhof zurasen sah, ließ er das Gebäude räumen und alle Möbel in den Keller bringen, er selber aber „ist mit dem hochwürdigsten Gut dem entsetzlichen Feuer entgegengestanden. Da hat sich der Wind gewendet und den heruntern Thail gegen uns nit angegriffen.“ Drei Tage lang hatte das Feuer gewütet, „21 Häuser und Marktlehen, und zwar die besten, sind abgeprunnen.“ Aus heutiger Sicht ist die ganze Häuserzeile der aufwärts gesehen linken Markstraßenseite in Grund und Boden verbrannt worden, vom Kaufhaus Wanninger bis zu Tabak Liebl.(Marktstraße 9) Bevor das Feuer auch den unteren Markt und die Herrenstraße zerstören konnte, drehte der Wind, wie oben berichtet. In weniger als 100 Jahren war Kötzting mehrmals zerstört, längere Zeit über besetzt und auch ausgeplündert worden, und immer waren diese Krisenzeiten für die Besitzer dieses Anwesens entweder wirtschaftlich von Vorteil oder sie waren zumindest nicht so belastend wie für ihre Mitbürger. |
Gegen Ende seines
Lebens hatte Krieger Johann, noch als Kammerer, für sein und seiner Ehefrau
Seelenheil die Kapelle im
oberen Friedhof bauen lassen und vermachte als „ewigen“ Jahrtag den
Ertrag zweier Wiesen der Pfarrkirche Kötzting.
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Stadtarchiv Bad Kötzting AA IX-3 Anbau eines Leichenschauhauses an die Friedhofskapelle. Der linke Teil des Gebäudes war die von den Kriegerschen Eheleuten gestiftete Seelenkapelle, die dem Marktbrand von 1867 zum Opfer fiel, der rechte war ein Anbau aus dem ersten Drittel des 19. Jahrhunderts zum Zwecke der verpflichtend eingeführten Leichenbeschau.. |
Im Einzelnen verfügten die Beiden: "Ich, Johann Krieger Pierpräu und zur Zeit Kammerer alhier zu Kötzting und mit Ihme ich Agnes dessen Eheconsortin haben hernach folgende Disposition abgeschlossen": Jedes Monat soll eine Seelenmesse in dem „von uns erbauthen obern Seelhaus“ gelesen werden. Diese „ewigen“ Messen wurden finanziert durch eine, auch den Nachbesitzer bindende, dauernde Hypothek von 200 fl auf die Marktmühlwiese und den Hammeracker. Diese Hypothek sollte jährlich mit 15 Gulden verzinsen werden. Am 7. Juni 1727 verstarb dann in Kötzting der ehemalige Kammerer, Braumeister und Hopfenhändler Johann Krieger.
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PfA Kötzting Band 18 Seite 37 "Am 7. wurde der Bürger und ehemalige Kammerer Johannes Krieger in Kötzting begraben." |
Drei Jahre später,
am 30.06.1730, starb in Cham der dortige Kammerer Samuel Luckner, der Vater unseres Wolfgang Samuel Luckners, im
Alter von 47 Jahren.
Bis dahin hatte Agnes Krieger den Betrieb alleine weitergeführt. Nun zog ihre Tochter, die Witwe Samuel Luckners, mit den vielen Kindern in ihren Heimatort nach Kötzting, zur Großmutter der
Kinder. Franziska Luckner heiratete in Kötzting zwar noch ein zweites Mal, nämlich 1732 Franz Alexander
Wissmann aus
Donaustauf, der aber außer zur Sicherstellung seines
eingebrachten Heiratsguts keinen darüber hinausführenden Besitzanteil am
Anwesen erhielt. In den Kötztinger Rechnungsbüchern steht unter ihrem Namen ein
ganz besonderer, einmaliger Eintrag. Als sie 1731 nach
Kötzting gezogen war und den Grundbesitz übertragen bekommen hatte, erwarb sie - als Frau - das Kötztinger Bürgerrecht und bezahlte dafür die ungewöhnlich hohe Summe von 19 Gulden. Dies
ist deshalb so außergewöhnlich, weil mir sonst kein einziger Fall bekannt ist, dass
in Kötzting einer Frau das Bürgerrecht verkauft und ausgesprochen worden ist.
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StA Kötzting Marktrechnung von 1731 |
"Weyl Herrn Samuel Luckhner gewesten Cammerers zu Chamb seel hinterlassenen Wittib, Frauen Maria Franzsika Lucknerin von hier gebürttig, ist das Burgerrecht verlichen: und von derselben desstwegen Inhalt Rhats Prothocolls fol 7 erlegt worden 19 fl."
Doch nun weiter im Zeitablauf, am 12. November 1732 heiratete, wie oben bereits angeführt, die Gastgeberin und Witwe Maria Franziska Luckner, die Mutter unseres Samuel, ihren zweiten Ehemann, Herrn Franz Alexander Wissmann aus Forstmühle, Sohn des Jägers Johann Georg und seiner Frau Eva. Die damaligen Trauzeugen waren der Chamer Kammerer und der Chamer Zuckerbäcker Siber. Das Paar übernahm neben dem Kötztinger Gebäudekomplex auch den anderen Besitz, wie z.B. die Sölde und Taverne in Chamerau von der verwitweten Hopfenlieferantin Agnes Krieger. Diese Ehe sollte aber nicht lange dauern, denn am 14.02.1736 bereits verstarb die Wirtin Maria Franziska Wissmann in Kötzting, noch vor ihrer Mutter Agnes. Wolfgang Samuel Luckner, der Sohn - bzw. Enkel der Agnes Krieger - war nun 21 Jahre alt und konnte die Besitznachfolge seiner Mutter antreten.
Als Johann Krieger Mitte der 90er Jahre die Witwe Agnes Billich heiratete, hatte er lt Heiratsvertrag versprochen 1500 Gulden als Heiratsgut mit in die Ehe einzubringen. Erst am 2. Dezember 1713 ließ seine Frau Agnes ihm eine Quittung ausstellen, dass er sein Heiratsgut auch wirklich bezahlt hatte. Bis dahin wurden wohl alle finanziellen Mittel ge- und benutzt, umden Grundbesitz zu erweitern. Da der Heiratsvertrag der Krieger´schen Eheleute nicht mehr existiert - nur die ausgestellte Quittung nimmt Bezug auf einen solchen - , bei der späteren Besitzübertragung, an Samuel Luckner aber eine Vermögenssumme von 9000 fl errechnet wurde, so wird Herr Krieger mit seinem eingebrachten Heiratsgut wohl nur eingeschränkte Besitzrechte am Anwesen gehabt haben, aber eben uneingeschränkte Nutzungsrechte, und diese hat er, geschäftstüchtig wie er wohl war, bei passenden und passend gemachten Gelegenheiten, reichlich ausgenutzt. |
Nun also Wolfgang Samuel Luckner, eine schillernde Person, die viele Charaktereigenschaften - gute wir schlechte - in sich vereinigte und ein echter Abkömmling der vielen Generationen Billich war.
Da es für ihn bereits einen eigenen umfangreichen Beitrag im Rahmen unserer Schilderaktion gibt, verweise ich hier nur auf den Link zu dieser Einzeldokumentation.
Wolfgang Samuel Luckner
Der Bau der Herrensäge - Teil des Beitrags über den Lindnerbräu
Eine unbekannte Grablege Teil eins und Teil zwei
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StA Landshut Rep 97e fasc. 793 |
Im Jahre 1774 hatte Samuel Luckner sein Hauptanwesen in der Herrenstraße und all die Nebengebäude in der heutigen Holzapfelstraße an seine Tochter Maria Franziska und deren Ehemann Michael Poschinger übergeben. Der Gschwandhof - und seinen Hopfenhandel - hatte er für sich behalten. Dieses war auch wichtig, da er sonst seinen Status als Kötztinger Bürger verloren hätte. So konnte er auch noch 16 Jahre lang als Mitglied des Inneren Rates als Amtskammerer verbleiben und die Geschicke Kötztings nach seinem Willen beeinflussen. Weil er mit einigen Entscheidungen seiner erwachsenen Kinder - er hatte insgesamt 22 Kinder von drei Ehefrauen, von denen aber nur wenige das Kleinkindalter überlebten - nicht einverstanden war übergab er, um sie nicht groß auszahlen zu müssen, seinen Besitz weit, weit unter Wert an seinen Schwiegersohn, mit dem er sich schon wenige Tage nach der Übergabe überwarf und prozessierte. Für 7000 Gulden an Heiratsgut erhielt der junge Glashüttensohn einen Besitz im Werte von mehr als 43000 Gulden.
Michael Poschinger und Maria Franziska Luckner
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PfA Kötzting Band 14 Seite 201 |
Die Trauung vollzog - nach erfolgter Erlaubnis durch den Kötztinger Pater Prior - Herr Ignaz Poschinger der Bruder des Brautvaters und ein Weltpriester.
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StA Landshut Markt Kötzting B 36 von 1774 Heiratsvertrag über 7000 Gulden. |
Luckner sprach in seiner Klageschrift von des "bey meiner den 9ten Tage nach seiner Hochzeit unlaugbar beschechenen Ausschaffung". Michael Poschinger hatte also seinen Schwiegervater aus dem Hause geworfen und dieser musste nun in eine Baustelle auf dem Gschwandhof einziehen, den er offensichtlich in Ruhe für sich hatte herrichten lassen wollen.
Das Sterbedatum war der 8.1.1778. Die eh schon gespannten, Beziehungen zwischen Schwiegervater und Schwiegersohn eskalierten danach als Luckner das an seine Tochter übergebene Vermögen nach deren frühem Tod für seine einzige Enkelin sichern wollte.
In einem Protokoll, dass die Ursachen der Erbstreitigkeiten aufschlüsseln sollte, heißt es bei ihr, sie lebte nicht gar 4 Jahr in der Ehe und ginge dem 6. Jenner 1778 in denen Kündts Nöten samt dem Künd erpärmlichen auf. Im Rahmen der Vormundschaftsverhandlungen für das einzige Kind Maria Theresa stellte sich heraus, dass Poschinger überhaupt keine Anstalten machte, das Heiratsgut seiner verstorbenen Frau für seine Tochter zu sichern, wie es eigentlich seine Pflicht gewesen wäre. Also begannen nun die Mühlen der Gerichte zu mahlen. Es folgten jahrelange Prozesse und Streitigkeiten zwischen Luckner und Poschinger. Nun rächte es sich, dass Luckner das große Anwesen, seinen anderen beiden Kindern Sebastian und Walburga zum Trotz, so billig hergegeben, ja fast verschenkt hatte. Poschinger bekam für sein eingebrachtes Heiratsgut von 7000 Gulden den Riesenbesitz Luckners, den dieser nun nachträglich auf über 43000 Gulden schätzte, ein Schnäppchen sozusagen. Es war ein von Luckner absichtlich falsch eingesetzter Vorzugspreis. Formal hätte Poschinger seiner noch lebenden Tochter, Luckners Enkelin also, nur die 6891 Gulden, welche die Wertangabe bei der Verbriefung ausgemacht hatten, vertraglich sicherstellen müssen, der Rest hätte ihm gehört.
Jetzt aber war Poschinger in der misslichen Lage, dass er als vielbeschäftigter Mann, anders als sein Schwiegervater, weder die Zeit noch die Lust hatte, auf all die vielen Klageschriften, und das auch noch fristgerecht, zu antworten. In einem Fall ließ er ein Schriftstück ganze 9 Monate unbeantwortet bei sich liegen und gab dann dasselbe dem Marktdiener Ander Zadtler einfach wieder zurück mit der Aussage: er näme keinen schriftlichen Prozess an, und brauche also diesen Schriftsatz nicht.
Poschinger kam nun allerdings von zwei Seiten in die Enge, da die gesetzlichen Vorschriften für verwaiste Kinder, damals noch mehr als heute, sehr genau waren. So war es auch zwingend vorgeschrieben, dass amtlicherseits Vormünder gestellt wurden. Der Magistrat - Luckner war Amtskammerer - forderte eine gesetzlich vorgeschriebene Aufstellung des Muttergutes, die dem Kind dann vertraglich gesichert werden musste. Zu Luckners Leidwesen hatte er aber selber eben dieses Muttergut, seinen anderen Kindern zum Fleiß, so niedrig bewertet, um diesen ja nichts abgeben zu müssen. Es war also keine leichte Aufgabe, weder für Luckner noch für den Witwer Poschinger. Das Ganze war nur insofern etwas vereinfacht, weil Poschinger im Moment keinerlei Anstalten machte, sich wieder zu verheiraten, das überlebende Mädchen also auf jedem Fall die Alleinerbin wäre.
Um das ganze nicht zu einfach werden zu lassen, wiederverheiratete sich Samuel Luckner zum dritten Male und seine anderen Kinder befürchteten - er hatte eine sehr junge Rodingerin geheiratet und es war zu vermuten, dass er noch weitere Kinder bekommen würde - dass ihr mögliches Resterbe nun noch weiter vermindert werden könnte. Nachdem Poschinger zuerst ja gar nicht auf die Amtsschreiben reagiert und Fristen einfach ignoriert hatte, raffte er sich nun in der neuen Gemengelage doch zu einer ersten Antwort auf und stellte seinerseits Gegenforderungen gegen seinen Schwiegervater auf.
Luckner war zuerst einmal empört darüber, dass dieses Schriftstück
angesichts der vielen Fristversäumnisse überhaupt angenommen worden war und
meinte, sein Schwiegersohn hätte manche der Erwiderungspunkte in Traume sich
vorgebildet.
Nachdem Luckner ja das Haus des Schwiegersohns Hals über Kopf hatte
verlassen und den Gschwandhof selber hatte renovieren müssen - was nach
Übergabevertrag ja die Aufgabe Poschingers gewesen wäre - listete Luckner nun alle Umbaumaßnahmen am
Gschwandhof auf und forderte sein zurückgelassenes Mobiliar ein.
Er wünschte sich vom Magistrat eine Abweisung der unstichhaltigen
Schrift- und Rechnungsgedichte seines Schwiegersohns, der Marktrat sollte
vielmehr ihn, den Schwiegersohn, gehorsamist bitten, dass er sich einer
besseren Hauswürthschaft um so mehrer befleissen solle, und den Saufaus auf die
Seiten setzen solle.
Bei Poschinger hätten
- bis auf die Zunft der Zimmerleute alle anderen Zünfte das Haus verlassen
- er würde daher nur noch die Hälfte Bier sieden würde.
- er würde nicht gegen das Wirtshaus in
Haus protestieren
- dasselbe galt auch für das neue
Wirtshaus des Försters in Chamerau
- die Gebühren seiner zwei Afterlehen, auch die Todfallreichung eines der beiden, hätte er nicht eingefordert.
Er stellte ihm damit ein miserables Zeugnis aus und schloss, dass er
sich im Namen seiner Enkelin, als seines Notherben gezwungen sah, auf das
feierlichste zu protestieren. Schlussendlich aber stand bei einigen Streitpunkten, für die beide keine
Zeugen benennen konnten, nur noch Aussage gegen Aussage gegenüber. Beide
erzwangen vom jeweils anderen eine Aussage unter Eid, und ein jeder der Beiden
machte einen schriftlichen Vorschlag, was der andere zu beeiden hätte.
Michael Poschinger kam offensichtlich sehr unter Druck und versuchte
seinen Bruder zur Vermittlung einzuschalten. Diesen bezeichnet Luckner in
seinem abschließenden Schreiben, fast verächtlich nur als den Herrn Bruder
Weltpriester, welcher zusammen mit dem Kötztinger
Prokurator sich zur Vermittlung in seinem Haus einfand. Die Zusagen, die aufgrund dieser Vermittlung vereinbart worden waren,
hielt Johann Michael Poschinger aber
offensichtlich nicht ein, denn Luckner urteilte „er fände wahrhaft, dass es seinem
Schwiegersohn an einer standhaften Denkhartt nur zu sehr fehle“.
Gleichzeitig gestand er zu, dass die Streitigkeiten teilweise durchaus aus
unterschiedlichen Beurteilungen herrühren könnten und aufgrund der
verschiedenen vereidigten Aussagen kam er - Luckner - zu dem Schluss, dass sein
Schwiegersohn es entweder nicht besser wüsste oder sich nicht erinnern könnte
und schließt mit einer bemerkenswert altersweisen Schlusserklärung:
„Er, als ein alter Mann, der Gott zum Danke sein Brot hat, seine Kinder
bis auf einen Sohn verheiratet und versorgt hat, und mit einem Fuß schon am
Grabe steht, hat er sich entschlossen, ohne auch nur einen Gedanken an einen
unsicheren Eid zu verschwenden, auf alle seine Forderungen zu verzichten und
verlässt sich auf das gute Herz seines Schwiegersohnes, wozu ihn der
hochwürdige Herr Bruder überredet hätte“.
Luckner zog also sämtliche Klagen, gleich ob mündlich oder schriftlich,
zurück. Sein Ziel war es nun nur noch endlich Ruhe zu haben, „ein welches
eine Hauptsach ist“.. Diese Ruhe wünschte er seinem Herrn Schwiegersohn und
sich selbst
Der wahre
Hintergrund seines nachgiebigen Verhaltens lag aber wohl in einer neuen
familiären Entwicklung. Poschinger Johann Michael hatte eingewilligt, sein
Vermögen an seine Tochter zu übergeben. Damit hatte Luckner sein Ziel erreicht,
seine Enkelin war im vollständigen Besitz seines erarbeiteten Vermögens, und
nun konnte auch er nachgiebig sein.
Maria Theresia Poschinger
Am 13.10.1791, vier Tage nach ihrem 16. Geburtstag, erhielt das junge Mädchen Maria Theresia Poschinger den Riesenbesitz ihres Großvaters übereignet.
Georg Schrank und Maria Theresa Poschinger
Ein halbes Jahr später, am 19.6.1792 heiratete sie den aus Sicharting in Österreich stammenden Braumeister von Drachselsried Georg Schrank, der sich mit 50 Gulden anschließend auch das Kötztinger Bürgerrecht sichern konnte. Wolfgang Samuel Luckner, der Großvater, der so viel für die Rechte des Mädchen gekämpft hatte, starb am 11.8.1794.
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Epitaph Samuel Luckners in der Kötztinger St. Anna Kapelle |
Schon im Jahre 1801 wird der Bürger und Bierbrauer Georg Schrank als Vizekammerer bezeichnet, ist also im Kötztinger Machtzentrum angekommen.
Die Kötztinger Bürger wünschen sich neue Zeiten. Das kgl. Landgericht ist aber -1807 - noch nicht bereit bzw. befugt, die herkömmlichen Regeln aufzuweichen, wie die des Verbots des Alleinehütens.
Georg Schrank klagt bei der Regierung und bringt vor: "Im verflossenen Monat August haben wir nach beendigter Ernte unsere eigenthuemlichen Stoppelfelder beweidet und jeder hat seiner Herde einen Hirten beigegeben, ohne dass wegen irgendeiner dadurch verursachten Beschaedigung nur die geingste Beschwerde gefuergt worden war, wurden wir von dem königlichen Landgericht vorgerufen und das Alleinehueten, wie es hieß als den bestehenden allerhöchsten Verordnungen zuwider schärfstens geahndet." Es war damals also noch verboten, seine eigene Tieren auf seinem eigenen Grund und Boden weiden zu lassen. Nach der erfolgten Ernte, die natürlich dem Grundbesitzer gehörte, waren die abgeernteten Flächen Teile der Almende, gehörten also der Allgemeinheit, und wurden gemeinschaftlich beweidet.
1) Georg * 16.05.1797 + 16.05.1797 Nach dem Tode Maria Therese Schranks, der Enkelin Luckners, heiratete Georg Schrank, in zweiter Ehe Geispiler Maria Salome, aus Griesbach, dem Ort aus dem auch seine Mutter stammte. Auch mit ihr hatte er noch eine Anzahl Kinder 1) Georg Benedikt * 15.12.1813 Bernhard Poschinger Glashüttenbesitzer aus Frauenau, der als Onkel bei allen Kindern als Taufpate eingetragen war, blieb in dieser Funktion auch bei den Kindern der zweiten Ehe Georg Schranks. |
Es kam das Jahr
1801 und es war wieder Kriegszeit und die französischen Truppen waren im
bayerischen Wald. Erneut wurden Quartierlisten aufgestellt und
selbstverständlich logierten die Herrn Offiziere wieder im ersten Haus am
Platz. Der Major des Graf Morassischen Feldbataillons wohnte beim Schrank. Es zeigte sich also das alte Bild, wie
schon bei den Billichs im 30jährigen Krieg, beim Krieger im spanischen und beim
Luckner im österreichischen Erbfolgekrieg.
Als mit der Säkularisation Bayerns die bayerischen Klöster aufgelöst
werden, kam auch das Ende für das Kötztinger Priorat. Die Grundstücke und
Gebäude, die Möbel und die landwirtschaftlichen Geräte und Vorräte, alles wurde
versteigert und Georg Schrank erscheint auch auf vielen Versteigerungslisten.
Vor allem um landwirtschaftliches Gerät und
Erntevorräte bewarb er sich und bekam dann auch den Zuschlag für Heu, Grummet
und Werkzeug.
Um den Gschwandhof mit seinen Mietwohnungen
gab es als Folge der Säkularisation ebenfalls Streitigkeiten. Der Bezirksamtsarzt Dr. Reimer,
der sich verheiratet hatte, wollte gern aus seinen beengten Verhältnissen
ausziehen und hätte gerne den ersten Stock des Gschwandhofes bezogen. Dieser war aber an zwei pensionierte
Priestern, hier auch „Exbenediktiner“
genannt, aus dem säkularisierten Kötztinger Priorat vermietet. Dr. Reimer stellte nun über das Pfleggericht Kötzting
beim Magistrat den Antrag, dass die Priester ausquartiert würden, damit er eine
der, in Kötzting raren, 3 Zimmerwohnungen beziehen konnte. Das Pfleggericht
übte nun Druck auf alle Beteiligte aus, allein Georg Schrank stellte klar, dass
er einen gültigen Mietvertrag habe und
diesen auch einzuhalten gedenke. Auch die Priester verwiesen auf den Vertrag
und wollten nicht in das vorgeschlagene Ausweichquartier wechseln.Ein paar Jahre später wurden in Bayern die
ersten Gewerbekataster aufgebaut und Schrank Georg ist dort mit
seinen Konzessionen als Weinwirt, Bierbrauer und
Hopfenhändler aufgelistet.
Markt Kötzting Nro XCV
Georg Schrank
Die gemauerte Wohn- und Gastgebbehausung mit Stallung, Schupfe und Brauhaus Hsnr 98Der separiert stehende Stadel
Nutzanteil an den noch unvertheilten Gemeindegründen
Der aus dem Staatseigenthum erkauft und neu erbaute Zehent Stadel PlNr 204
Die aus den Klosterrealitäten erkaufte Schupfe beim Landgerichtlichen Zehentstadel PlNr. 210 1/2
Der Wurzgarten Plnr 217
Der Schmiedmarteracker PlNr 484 ab
Das Ackerl beim obern Kirchhof PlNr 1025
Der große Laimgassen Acker Plnr 594
Der kleine Laimgasse Acker PlNr 595
Die zweimähdige Hammerwiese PlNr 977
Die zweimähdige Auwiese PlNr 1078
Gemeindeanteil am Galgenberg PlNr 877
Zissleracker am Galgenberg PlNr 892
Der Dornacker PlNr 708
Das hintere Dirriglackerl PlNr 699
Das vordere Dirriglacker
Das vordere Schwarzweiherackerl Plnr 686
Das hintere Schwarzweiherackerl
Der Zipfelacker Plnr von Hsnr 70
Der Reitensteineracker Plnr 625
der Distelacker Vertauscht
Der Königacker Plnr 691
Der Plankengarten Plnr 600 und 601
Der Fleckacker Plnr 598
Der Hammeracker Plar 964
Die sogenannte Marktmühlerwiese Plnr 991
Der Acker auf der obern Au PlNr 983
Vom Strohhof: Plnr 766, 754 ab
Die zweimahdige Kastnerwiese Plnr 891
Die Fleckenwiese in 5 Abteilungen Plnr 608 und 912
Die Multerweiherwiese
Die zweimähdige schlechte Hausinger Weiherwiese PlNr 452
Die Dirrigl Wiese PlNr 698
Die Schwarzweiherwiese PlNr 706
Die Wulschanderlwiese PlNr 1678
Die Gehstorfer Weiherwiese
Das sogenannte Steinbachholz PlNr 585 Blaibach
Gschwandhof:
Das gemauerte Haus mit Stall und Stadel
Das 1te Ackerl in der untern Au PlNr 1083
Das IIte Ackerl auf der untern Au PlNr 1078
Das Ackerl beim ober Stadel PlNr 1001
Das zweimähdige Wieserl auf der untern Au PlNr 1069
Strohhofgründe PlNr 768 und 800
CVI das gemauerte Häusel wohnbar PlNr 226
Im beginnenden 19. Jahrhundert war das aktive und passive Wahlrecht an den Stand und an die persönliche Finanzkraft gekoppelt. Im Jahre 1818 wurde Georg Schrank als Brauer in die 5. Klasse der Landeigentümer eingeteilt. 1824 war er dann bereits einer der Wahlmänner für die bayerische Ständeversammlung, dem er von 1819 bis 1824 als Mitglied des Landtags angehörte.
1826 dann, kurz vor
der Übergabe seines Betriebes an den Sohn und noch vor dessen Heirat, musste auch er
sein “Produkt”, das Bier, prüfen lassen, denn die amtliche
Lebensmittelkontrolle beginnt zu greifen und die Kötztinger Wirtschaften werden
alle “visitiert”, Das Ergebnis kann sich sehen lassen.
"Es fand sich wie bei allen übrigen,
Winterbier, gehaltvoll und Pfennig vergeltlich, zwar noch etwas jung, aber doch
so lauter, dass es auf die menschliche Gesundheit keinen schädlichen Einfluss
äussert."
Georgs zweite Frau, Salome, überlebte Ihren Mann und
verstarb erst am 15.12.1864 im Alter von 80 Jahren.
Schrank Ignatz und Nanette Pröll
Ignaz Schrank, der Sohn Georgs, erhielt am 15.10.1828 die
Heiratserlaubnis vom Magistrat für seine Hochzeit mit “Madame” Nanette Pröll, Tochter des Franz Pröll aus Wolferstein. Die Ehe wurde am 21.01.1829 geschlossen. Zwei Jahre später wurden die Urkataster Kötztings angelegt und dort ist
sein Anwesen mit dem Hausnamen Schrank aufgeführt, als ein Gasthaus mit
Bierbrau- und Schankgerechtigkeit und eigenem Brauhaus.
Schon im Jahre 1833 stellte Ignaz Schrank im Zusammenhang mit einem Straßenbauprojekt den Antrag, ein kleines Gässchen, dass auf seiner Gebäuderückseite seinen Besitz durchtrennte zun schließen und damit abzuschaffen. Seine Argumentation - Unterstützung erhielt er vom Kötztinger Pfarrer Henneberger und von Dr. Müller - war, das Gässchen sei "nutzlos für den Markt und nur Treffpunkt liederlichen Gesindels". Sein Antrag wurde abgelehnt, jedoch hat sich dadurch eine Lageplanskizze der Situation erhalten.
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StA Kötzting AA VI 9. Deutlich zu erkennen, dass es die heutige untere Marktstraße noch nicht gegeben hatte. |
Mit der "neuen" Zeit
und den Möglichkeiten neue Gewerbe zu eröffnen, kommen einige Kötztinger
brauende Bürger auf die Idee, bei ihren Sommerkellern außerhalb des Marktes Biergärten auszurichten
und dort den Ausschank zu ermöglichen. Die beiden Bürger Hofbauer und
Dreger machten die Vorreiter und schon protestierte
Schrank Ignatz, dass „diese besonders in den Pfingstfeiertagen wo
wegen des sogenannten Pfingstlrittes eine große Conkurrenz von Menschen war,
einen sehr bedeutenden Zugang hatten“ und bittet, dass der Magistrat diesen Unfug abstellte. Seine Bitte war vergebens, den Zug zu gemütlichen Bierkellern und Biergärten konnte Ignaz Schrank nicht aufhalten; im Gegenteil er errichtete dann selber einen eigenen Biergarten.
Im Jahre 1837 reichte er einen Bauantrag ein, um auf seinem Kellergebäude ein zweites Stockwerk zu errichten und daneben ein Sommerhaus mit einer Kegelbahn zu bauen. Im Jahre 1840 kommte mit eben diesen Gebäuden zu einer Posse. Ignaz Schrank stellt den Antrag, die realen Kommunbrau und Tafernrechte von seinem Marktlehen Gschwandhof auf seine Sommerkellergebäude zu transferieren, was ihm auch erlaubt wurde. Im Jahre 1854 will Ignaz Schrank aber zurückrudern und dieses Recht wieder zurück auf seinen Gschwandthof übertragen.lassen. Nun ist guter Rat teuer, da die Akten unauffindbar find und niemand glaubt Schrank. Der Akt endet zwar hier, jedoch liegt ein Zettel dabei, der ergänzt, dass es im Jahre 1840 versäumt worden wäre, diesen Rechtetransfer überhaupt zu beurkunden, weshalb das Schankrecht immer noch auf dem Gschwandhof verblieben ist.
Natürlich kam es auch in diesem Wirtshaus zu Raufereien und eine solche wird in einer Vergleichsverhandlung im Jahre 1840 versucht zu schlichten, jedoch ohne Erfolg.
"1. November 1841. Auf Klage des Franz Lippert Bauer von Voggendorf gegen Alois Deschermeier Metzgerssohn, Johann Barth, Drechslerssohn, dann Ander Holzapfel Bürgerssohn v K und Wolfgang Vogl Knecht bei dem Bräuer Schrank und Franz Altmann Bauerssohn v Stadlern dermal Bräulehrling bei Schrank v K wegen erlittener Schläge und Genugtuung für vom Leibe gerissene Kleidung u dgl konnte allen Zuredens kein Vergleich erzielt werden." AA VIII-12
In diesen Vergleichsverhandlungen werden auch eher skurile Dinge verhandelt und knapp protokolliert:
"18. Jänner 1842: Georg Schrank Bräuersohn v K stellt Klage gegen Amalia Schwarz Marktschreiberstochter v K wegen Forderung aus einem Lottogewinn herrührend. Beklagte ist nicht erschienen."
Eben diese Amalia Schwarz sollte Jahre später dann Georgs Bruder Michael Schrank zum Traualtar führen.
Die Gebrüder Schrank waren aber nicht nur im eigenen Gasthaus unterwegs, und so findet sich ein längerer Vergleichsversuch mit dem Kötztinger Bader Costa in den Protokollen:
"Georg Costa bürgerlicher appr Chirurg u Geburtshelfer sowie Scribent bei dem hiesigen k Landgericht, tritt bei dem diesseitigen Vermittlungsamte gegen den Bierbrauerssohn Georg Schrank zu K deshalb klagbar auf, weil dieser Letztere im Gasthause des bräuenden Bürgers Georg Rötzer am 9. dies Monats Abend in Anwesenheit mehrerer Gäste die Behauptung aufgestellt habe, dass er, Georg Costa nur gegen Honorierung von Seite der Parteien seine Amtsgeschäfte bei dem k Landgericht dahier verrichte, und dass er Schrank ihm auch einen Kronentaler gebe wenn er einen mit Josef Dachs Bauer von Weissenregen abgeschlossenen Kaufvertrag sogleich auf ihn verbriefe. Diese Behauptung der Bestechlichkeit oder unerlaubter Geschenkannahme könne er Kläger sich durchaus nicht gefallen lassen und stellt die Klage dahin, dass der Beklagte sofort die ausgestossenen Behauptungen zurücknehme, sofort Abbitte leiste, sowie alle entstandenen Kosten bestreite. Georg Schrank bräuender Bürgerssohn v K der an ihn ergangenen mündlichen Vorladung zufolge persönlich erschienen, erinnert auf vorstehende Klage: Ich will nicht widersprechen, dass ich die von dem Kläger angegebene Behauptung resp gemachte Zusicherung eines Geschenkes von einem Kronentaler gegen Georg Costa gemacht habe, muss jedoch den ersteren Klagepunkt in Abrede stellen, dagegen habe ich auch die andere Behauptung nicht injurierend gegen Georg Costa gemeint sondern solche nur im Spasse ausgestossen. Nachdem unter diesen Verhältnissen eine gütliche Beilegung der Sache nicht erfolgen konnte so leitet Kläger eine Ausfertigung des Klagsattestes zur Verfolgung seiner Rechte auf dem civilen Rechtswege."
Der in diesem Protokoll angegebene Tatort: "Georg Rötzer" ist die spätere Bäckerei Clemens Pongratz, mein Elternhaus mitten am Marktplatz.
Auch auf dem Kellergebäude - heutige Holzapfelstraße - ging es manchmal deftig zu: "31. August 1843: Josef Auzinger Drechslerssohn v K stellt bei dem diesseitigen Vermittlungsamte gegen den Häusler Josef Haas v K deshalb Klage, weil ihm der letztere verflossenen Frauentage den 15. dies Monats Nachmittag auf dem Keller des Brauers Ignaz Schrank sein Beinkleid zerrissen habe wofür er Entschädigung von 4 fl 30 kr aufzeigt. Der Beklagte widerspricht die Klage. Kein Vergleich."
Auch Ignatz war, wie sein Vater, Mitglied im Niederbayerischen Landtag und kann dort in den Jahren 1845 bis 1848 nachgewiesen werden.
Er musste sich in dieser Eigenschaft den
Biertischparolen in Kötzting erwehren und strengte im Jahre 1848, wir sind kurz
nach der Märzrevolution, eine Klage wegen übler Nachrede an. 27. Oktober
1848: Ignaz Schrank bürgerlicher Bierbrauer und Posthalter zu Kötzting bringt
gegen den praktischen Arzt Dr. Seydel dahier Beschwerde an, dass derselbe sich
unlängst im Gasthause der Witwe Ring abends in öffentlicher Gesellschaft gegen
die bayer. Deputiertenkammer äußerst beleidigender Ausdrücke bedient habe. Ignaz Schrank als Mitglied dieser Kammer
könne sich diese ehrenrührigen Äußerungen nicht gefallen lassen, stellt deshalb
gegen den praktischen. Arzt Dr. Seydel Klage auf Widerruf und Abbitte.
Der Beklagte erinnert, dass er bei
fraglicher Gelegenheit nur im allgemeinen mitunter auch über die bayer.
Deputiertenkammer bezüglich ihrer gefassten jüngsten Beschlüsse, die er mit seiner
Ansicht nicht vereinigen könne, gesprochen habe, dass er an den Kläger Ignaz Schrank
als Mitglied dieser Kammer gar nicht gedacht habe, folglich ihn auch nicht
beleidigen konnte. Er erklärte sofort, dass er gegen Ignaz Schrank bezüglich seiner
Ehre am fraglichen Abend weder etwas geäußert habe, noch äußern könne und ihn
durchaus nicht beleidigen wollte. Durch diesen Widerruf stellt sich Ignaz
Schrank zufrieden.
Der Hintergrund dieser Beschwerde lag mit
ziemlicher Sicherheit darin, dass die neue Regierung nach der Revolution eine
ganze Reihe von neuen Gesetzen erlassen hatte. Carl von Paur fügte
in seiner Chronik in einer langen Listen die Neuerungen an, die aus München
angekommen waren und sicherlich dem einen oder anderen Bürger nicht passten.
Mit Schrank Ignatz trat nicht nur eine neue Generation auf dem Anwesen an, sondern es kam auch eine neue Zeit. Das Postzeitalter hatte in Kötzting seinen Einzug gehalten und Schrank Ignatz war der „Briefsammler“. Während bis dahin der Brief und Paketdienst mit Boten von Fall zu Fall erledigt worden war, die für jede Dienstleistung einzeln und in der Regel vom Empfänger bezahlt worden war, führte die Königliche Post=Brief=Sammlung das ganze jetzt systematisch durch. Die Boten stellten die Verbindung Kötztings zu den umliegenden Taxischen Postanstalten her. Am 1. April 1830 wurde nun die neue Sammelstelle eröffnet und wöchentlich zweimal, Dienstags und Freitags, wurden die bis kurz vor dem Ablieferungstermin abgegeben Postsachen, die sich zum Versand eigneten, zu einem Postpaket vereinigt und abgesandt. Das mit Kötzting durch tägliche Karriolfahrten – später durch Postomnibusfahrten- verbundene Cham hatte damals noch keine Bahnverbindung und bekam erst 1853 durch eine „Karriole“ über Roding und Falkenstein direkte Pferdepostverbindung mit Regensburg und der großen weiten Welt. Erst die Eröffnung der Bahnlinie Schwandorf – Furth im Jahre 1861 brachte auch den Kötztingern eine durchgreifende Verbessehrung und Beschleunigung des Postverkehrs. Der erste
„Briefsammler“ Kötztings, der Brauereibesitzer Ignaz Schrank, wurde nun durch
die Poststallhaltung der erste Posthalter in Kötzting. Dadurch ergab sich dann
auch die Bezeichnung seines Anwesens als „Zur Post“. Und es gab dann auch schon mal Ärger mit der bis dahin unbekannten Methode eines "Briefportos": "22. Oktober 1846: Ignaz Schrank Postexpeditor zu K tritt gegen den Schullehrer Heinrich Arent von da deshalb klagbar auf, weil der Letztere sich auszustreuen erlaube, dass er ihn als Postexpiditor mit einem Briefporto zu betrügen gesucht habe und bittet den Heinrich Arent zum Widerruf und zur Abbitte zu veranlassen. Der Beklagte erinnert, dass der fragliche Brief von Österreich als frei an ihn gelangt sei und da derselbe mit Briefporto belegt war so habe er sich nur bei der Frau des Klägers deshalb erkundigen lassen indem er der Ansicht war dass vielleicht der einen Unterschied gemacht habe und nachdem er Aufschluss dahin erhalten, dass das fragliche Porto von der Grenze bis hierher erlaufen sei, habe er sich an und für sich zufrieden gestellt. Deshalb glaube er auch Herrn Posthalter Schrank nicht beleidigt zu haben und für den Fall, dass seine Äusserung verstellt an den Kläger gelangt sei erkläre er im voraus dass er gar nie eine böswillige Absicht oder Ausstreuung im Sinne gehabt habe." |
In dieser Zeit, der
Epoche des Biedermeier pflegten die königlichen Beamten des Pfleggerichts und
die Honoratioren des Marktes sehr gute Beziehungen, die auch über die
Revolutionszeiten anhielten. Allein 15 Gulden gab der Markt Kötzting 1846 aus, um den Saal des Posthalters Schrank für den Empfang und die Installation des neuen Landrichters standesgemäß dekorieren zu lassen. Im Sitzungsprotokoll des Marktes findet sich ein ausführlicher Auftrag für diese Festlichkeit, die Musik und den Saalschmuck. Der neue Landrichter war niemand anders als Carl von Paur. Diese gute Stimmung untereinander wurde erst wieder durch die Wirren der Kirchenspaltung nach und mit dem vatikanischen Konzil 1870 getrübt.
Vorerst aber war
alles in guter Untertanenordnung und der Ausdruck „beim Schrank“ wurde in
Kötzting zum Synonym für bürgerliche Gemütlichkeit. Carl von Paur, Landrichter in Kötzting, bestätigt genau dies
in seiner Chronik und führt weiter aus, dass es vorzugsweise das Schrank’sche Gasthaus
„zur Post“ gewesen war, wo man sich so gerne zusammen fand, da die Besitzer, der
Brauer Ignatz Schrank und seine Frau Anna, treffliche Wirtsleute waren, wie man sie selten findet,
besonders die Frau, „die Spenderin der guten Gaben“ die stets Anteil
nahm an dem Schicksale eines jeden einzelnen Gastes und gar vielen in guter
Erinnerung ist und bleiben wird.
Zu dieser
Geselligkeit hat aber auch der k. Gerichtsarzt Dr. Karl Müller, genannt
„Saumüller“, während seines 25jährigen Aufenthaltes in
Kötzting von 1833 bis 1858 - ein Mann voll Leben und listiger Bosheit -,
wie Karl von Paur schreibt, wesentlich beigetragen. Dr. Müller, der bereits mehrere
Gedichtbändchen veröffentlicht hatte, brachte im Jahre 1858 ein Büchlein heraus, in
welchem er Gebrauchslyrik aus und über seine Kötztinger Zeit zusammengestellt
hatte und von denen einige ganz besonders diese oben angesprochene Geselligkeit
ausdrückten. (
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Sammlung Pongratz |
nach Kötzting oder Sonst saß ich im Keller beim G’vattersmann Schrank In einer anderen Geschichte in Reimform, die ganz im Schrankenkeller spielt schildert er die Stimmung dort gleich am Anfang des Gedichtes. Die Schinkenpartie[1] Im Schrankenkeller
Ungefähr vor 14 Tag Thun a wenig Kegelscheibn oder an anderer Stelle berichtet er von einem, für ihn allerdings schmerzlichen, Sprung über ein Lagerfeuer, wofür der Brauer Schrank einen Schinken als Belohnung ausgesetzt hatte. Doktorssprung zu Kaitersberg Wer wagt den Sprung vom Felsen dort |
Der Kreuzträger beim Pfingstritt |
Als zweite Tochter wurde Maria Anna am 14.05.1835 in Kötzting geboren. Diesmal waren die Taufpaten Maria Poschinger, Gutsbesitzersgattin aus Frauenau, und Salome Schrank, die verwitwete Stiefmutter aus Kötzting.
Beide Mädchen wurden in Kötzting auch als Pfingstbraut auserwählt. 1841 wird uns ein Fräulein Schrank Therese übermittelt, die bereits im zarten Alter von 11 Jahren(!) als Pfingstbraut fungierte. Im Jahre 1851 war dann Schrank Anna die Pfingstbraut. Therese Schrank heiratete übrigens Jahre später ihren Pfingstbräutigam, den Hammerwerksbesitzer von Harras und Kötztinger Bürger Josef Windorfer.
Schrank Michael und Amalie Schwarz
Hier zunächst die Anklage Georg Schranks:"13. Juni 1847: Georg Schrank Privatier dahier tritt gegen den Binder Josef Dachs von Weissenregen klagbar auf, weil Letzterer am vergangen Sonntage den 20. Dies im Gasthaus der br Bürgers Josef Weiss seine goldene Uhrkette zerissen habe und verlangt
Von den Eheleuten Michael und Amalia Schrank sind in Kötzting 2 Kindergburten dokumentiert
Emma Josepha
Amalia * 22.03.1852
Anna * 05.01.1854
1854 stellt Schrank Michael, nunmehr Kötztinger Bürgermeister, den Antrag das vom Marktlehner und
Lebzelter Liebl um
360 Gulden erkaufte Braurecht auf
sein Haus - er wohnte offensichtlich zunächst in den Haus in der heutigen Holzapfelstraße - transferieren zu dürfen. Was noch vor wenigen Jahren undenkbar
gewesen wäre, weil dieses Rechtes, als sogenanntes reales Recht, unverrückbar zum Anwesen gehört hatte und
als nicht übertragbar galt, ist jetzt mit den neuen Vorgaben für die freie
Gewerbeausübung plötzlich kein Problem mehr und dieser Transfer wird
anstandslos genehmigt, wie übrigens in mehreren anderen Fällen auch. Am 15.11.1855
übernimmt der Handelsmann und Bürgermeister Michael Schrank auch das Anwesen „Zur
Post“ und überträgt die vorher aufgekauften Brau-
und Schankrechte auch auf seine nun erworbenen Kellerwirtschaften. (Siehe weiter oben die Posse um die transferierten - oder dann doch nicht transferierten - Braurechte beim Gschwandhof)
Auch unter dem
Posthalter Michael Schrank verbleibt es bei der Tradition, zu Pfingsten die
Pferde der Zugspitze und des Priesters zu stellen, wie wir aus den Einträgen in
den Kötztinger Rechnungen von 1856,1857 und 1858 sehen können.
Am 22.9.1863 verstarb Michael Schrank mit 43 Jahren an Darmbrand. Sein Bruder Georg, kange Zeit nur als Privatier angegeben, stirbt drei Monate später am 13.12.1863 an "Erschöpfung infolge Zellgewebesvereiterung am Hals" mit 46 Jahren.
Den beiden - ungleichen - Brüdern Michael und Georg Schrank widmete Dr. Müller ein eigenes Gedicht.
Damit endet zu diesem Zeitpunkt eine lange Folge von Besitzern, die sich in direkter Linie auf den, beereits vor dem 30. jährigen Krieg geborenen, Andreas Billich zurückführen lässt.
Einer privaten Bildersammlung (stammt vom früheren Kötztinger Posthalter Zrenner) verdanken wir zwei Aufnahmen, die - leider etwas unscharf - die Grablegen der Schranks im früheren Friedhof rund um die Pfarrkirche zeigen.
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Sammlung Zrenner: ganz oben auf dem Stein kann man den Namen Salome Schrank erkennen, das war die zweite Ehefrau Georg Schranks, verstorben erst 1864 mit 80 Jahren. |
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Sammlung Zrenner: weitere Grabsteine der Familie Schrank |
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Neumeier Joseph 15.10.1864
Rösch Wolfgang und Apolonnar 25.04.1865
Schmidt Joseph und Anna 13.07.1869
Der Kaufpreis waren 59000 Gulden bzw. 100142 Mark.
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Die turbulente Zeit der Eigentümerwechsel im Umschreibebuch des Grundsteuerkatasters im Staatsarchiv Landshut. Von Schrank Michael bis zu Karl Schmidt und Katharina (DIE Frau Post) |
Der Schmidtbräu
Schmidt Josef und Anna Stoiber
Die Trauzeugen waren der Hohenwarther Bauer Josef Glasschröder und der Kötztinger Pfarrmesner Michael Obermeier. Der Posthalter Josef Schmidt und seine Frau Anna konnten nun sehr schnell dort weitermachen, wo die gutbürgerliche Ära Kötztings zunächst mit den Schranks geendet hatte.
Die Postanstalt war
übrigens im Jahre 1868 in das Nachbargebäude umgezogen und dort von Hofbauer Anton verrichtet. Das
dort entstandene Postlokal, das zugleich dem Postgehilfen als Schlafraum diente,
ist später dann der Metzgerladen der Familie Wieser und
Greiner. Der in den Gang mündende Postschalter war
bis zum Herbst des Jahres 2004 noch gut zu erkennen. |
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PfA Kötzting Matrikel Band 11 Maria Schmidt geboren am 25.3.1870 und verstorben am 27.3.1870 Der Vater war der Bräuer Josef Schmidt und die Mutter eine Anna Stoiber, eine "Ketterlmüllerstochter" aus Kötzting. Der Name Ketterlmühle für den heutigen Lindnerbräu war lange Jahre für mich ein Rätsel. Im Zusammenhang mit der Recherche für das Lindneranwesen hat sich dieses Rätsel als ein mitgebrachter Hausname dann später gelöst. |
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Die Taufpaten waren Maria Lindner, "Ketterlsägebesitzerin" von hier und Karl Lindner, deren Gatte. |
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Unterschriftenliste: Joseph Stoiber - Maria Lindner - Karl Lindner - Anna Schmidt - Josef Schmidt |
Gleich zu seiner Anfangszeit als Brauereibesitzer sind es vor allem die Streitigkeiten um das Quellwasser und um die eigene - von dem Marktwasser abgezweigte Wasserleitung - des Herrn Brauereibesitzers Thema in den Marktakten.
Es ist in Kötzting fast eine Binsenweisheit festzuhalten, dass die Besitzer des großen Anwesens in der Herrenstraße große Förderer und Unterstützer des Pfingstrittes gewesen sind. Weiter oben bei den Schranks wurden bereits die Pferde für den Geistlichen und danach sogar 4 Stück für die ganze Rittspitze aktenkundig. Im Hause Josef Schmidt - später werden wir sehen, dass er bei seinem Tode nur 2 Pferde im Stall stehen hatte, können wir davon ausgehen, dass er zumindest diese beim Ritte hatte mitgehen lassen. Ein größeres Problem gab es aber in manchen Jahren, wenn das Bezirksamt wieder einmal eine Musterung in Kötzting angesetzt hatte und diese ausgerechnet auf einen Pfingstdienstag im "Postsaal" stattfinden sollte. Ließt man sich in Rauscher Georgs Buch "A Kirm voller G’schichten", auf Seite 20 die Geschichte über eine "Musterung für die Königlich bayerische Armee" durch, so kann man verstehen, warum die Behörden Pfingsthochzeit und Musterung nicht an einem Termin und in einem Ort haben wollten. Josef Schmidt musste sich den Behörden fügen, als der Magistrat ausdrücklich festhielt: "dass bei dem zu großen Zusammenflusse von Burschen,
die theilweise sehr zu Exzessen geneigt sind, ....es im Interesse der
öffentlichen Sicherheit nicht zulässig erscheint, am Pfingstdienstag eine Tanz
Musikbewilligung zu erteilen. Nun kommt vom Bezirksamtmann der Vorschlag, die Pfingsthochzeit einfach auf den Samstag nach Pfingsten zu verschieben, "weswegen er auch persönlich beim Schmidt vorgesprochen hätte". Dies war, mit Verlaub, Herr Bezirksamtmann, ein Vorschlag, den nur ein „Nichtkötztinger“ machen konnte und der in Karl Vallentinschen Sinne „nicht einmal ignoriert worden war“. |
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StA Landshut Rep 166N-12 Schachtel 27 Nr. 15 Verlassenschaftsakten von 1883 Schmid Josef Bierbrauer |
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Todesanzeige Lit 1 Frau Anna Schmid, Bräuerswitwe von hier mit Ehevertrag. Lit 2 Herr Franz Paul Decker Kaufmann von Hier u. Lit 3 Franz Schmid Bauer von Gotzendorf auf Freitag den 16. Februar lf Jahres Vorm. 8 Uhr |
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Josef Schmidt 42 Jahre alt Bierbräu verheiratet am 7. Febr. 1883 v. 5 Uhr Kötzting HsNro 98 |
In der Liste der - möglicherweise - Erbberechtigten sind folgende Personen aufgeführt:
Anna Schmidt Witwe dahier
Dann die Kinder: Josef 12 Jahre, Karl 11 Jahre, Franz 9 Jahre. und Anna 4 1/2 Jahre alt.
Geschwister:
Anna verh. Fischl in Birka b Viechtach
Wolfgang Schmidt Gastwirth in Landshut
Franz Schmidt Bauer in Gotzendorf
Franziska, Katharina, ledig in Gotzendorf.
" Ich und mein verstorbener Ehegatte erwarben im Jahre 1869 das fragliche Anwesen samt Mobiliar Einrichtung um die Kaufsumme von fl 59000. Der Werth meines Anwesens aber ist in gegenwärtiger Zeit ein bedeutend geringerer, denn es ist allbekannt, daß der Preis der Güter um den dritten Teil gesunken ist.
Noch zu Lebzeiten meines Mannes, namentlich letzterer Zeit, bei seiner immerwährenden Krankheit, haben wir bedeutende Anstrengungen gemacht, unser Anwesen zu veräußern, allein diese unsere Absicht wurden durch die erzielten Angebote bis zu 77000 Mark jedes Mal deshalb vereitelt, weil wir einen so hohen Verlust dann doch nicht erleiden konnten.
Wenn man erwägt, dass der Betrieb der Oekonomie in ietziger Zeit durch die hohen Dienstbotenlöhne, durch die Dienstbotenkalamität überhaupts ein sehr unrentabler und erschwerter ist, andererseit die über 300%ige Gemeindeumlage in unserem Markte Kötzting mit den übrigen Steuern und Abgaben die Anwesen stark belasten, daß das Fortkommen auf dergleichen Anw3esen, vorzüglich für eine Wittwe sehr hart ankommt."
In der Gaststube befanden sich: "7 Tische, 3 Doppelbänke, 3 einfache Bänke, 1 Kanapee mit Lederüberzug und 17 Sessel mit 1 Tischchen."
1 große Wirtstafel und der Mundschenkkasten mit all den Gläsern und Krügen.
Im Herrenzimmer: 1 Tisch, 1 Tischchen und 16 Sessel.
Im Inventar werden dann noch folgende Räume genauestens mit all ihren Einrichtungsgegenständen aufgelistet:
das Vorhaus, die Küche, das Kammerl, das Familienzimmer, das Vorhausgewölbe, 9 Fremdenzimmer (erreichbar über eine Stiege), der Saal ( mit 7 Tischen, 4 Bänken 13 Sessel und 1 Commod), der Hof,
der Ochsenstall mit 3 Paar Ochsen
der Kuhstall mit 7 Kühen, 2 Kalben, 1 Kaiberl und 2 Kälbern
der Pferdestall mit (nur) 2 Pferden
Schweinestall 3 Schweine
Dienstbotenkammer 2 Betten
Knechtkammer 3 Betten
Postknechtlkammer 2 Betten
Geschirrkammer - Gsottboden - Getraidboden - Fassschupfe - Kellerschupfe - Binderschupfe - Kellerschenke - Kegelstätte mit 7 Tisch 4 Sessel 1 Bank 9 Kegeln und 3 Kugeln
Am Ende wird auch noch der Dunghaufen bewertet -
Zusätzlich zu diesem traditionellen Pfingstgruppenbild gibt es noch ein etwas späteres Bild Karl Schmidts als Pfingstbräutigam, als sich anlässlich der Beerdigung des Leonhard Mittermeier - genannt Schlossgärnterhardl - viele Pfingstbräutigamme zu einem Fototermin versammelten.
Im Jahr drauf war dann Karl Schwester, Anna Schmidt, die Kötztinger Pfingstbraut.
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StA Kötzting. Sammlung Arbeitkreis: Grabreden |
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Foto Pongratz: Kopfteil des Grabdenkmals der Familie Schmidt im Alten Friedhof |
Karl Schmidt und Katharina Höchstetter
Am 14.Dezember 1899 fand die Beerdigung der Anna Schmidt statt, am 18. Dezember übernahm der Sohn Karl das Anwesen alleine und erhielt noch im selben Jahr das Kötztinger Bürgerrecht. Drei Tage später wird er im Rathaus vorstellig, um auch alle Konzessionen seiner Mutter auf ihn übertragen zu bekommen.
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StA Landshut Rep 164/8 Nr. 4763 |
"Kötzting, den 21. Dezember 1899
Es findet sich heute ein Herr Carl Schmidt, Besitzer des Postanwesens Hs.Nro 98 in Kötzting und gibt an:
Ich habe von meiner Mutter Anna Schmidt das Postanwesen HsNo 98 in Kötzting übernommen. Auf diesem Anwesen ruht eine reale Brauerei- und Gastwirtschaftsgerechtsame und stelle ich die Bitte um die Genehmigung zur Fortführung der Gastwirtschaft. Ich bin am 6. März 1872 in Kötzting geboren und ledigen Stands
Unterschrift Karl Schmidt"
Der Magistrat reicht das Gesuch an das Bezirksamt weiter, welches zunächst weitere Auskünfte über den jungen Mann verlangt und postwendend erhält.
Am 21. Dezember 1899
Magistrat Kötzting
Drunkenpolz"
Am 2.5.1904 heiratete der junge Posthalter Karl Schmidt die Chamer Bürgerstochter Katharina Höchstetter, Tochter des Brauereibesitzers Franz Xaver Höchstetter und dessen Frau Katharina, eine geborene Weinzierl
Als Trauzeugen fungierten der Cousin des Bräutigams Karl Lindner und der Bruder, der Chamer Apotheker Joseph Schmidt. Zusammen mit seiner Frau Katharina, welche von den Kötztingern später liebevoll „Frau Post“ genannt wurde, führte er das Anwesen ab dem Jahre 1904 gemeinsam.
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DIA-Repro 154 - Sammlung Salzberger. Das junge Ehepaar Schmidt |
Lange Zeit hatte es
in Kötzting gedauert, bis sich endlich die Wogen des Kötztinger Kirchenkampfes wieder geglättet hatten, eine ganze Generation ging wohl fast darüber hin, doch nun gab es wieder - diesmal konnte man sogar darüber in der
Zeitung lesen - , für eine kurze Zeit ein Wiederaufleben der „Kötztinger
Gemütlichkeit“. Kötztings Bürger lebten wieder in bestem
Einvernehmen mit der Geistlichkeit und den königlichen Beamten des
Bezirksamtes. Das Vereinswesen
erblühte, man war königstreu und dem Papst treu ergeben, feierte die
Geburtstage der hohen Herrschaften und die anderen weltlichen und kirchlichen
Feste mit großem Gepränge, Ernst und Pathos. Und im Mittelpunkt stand wie "eh und jeh" das Hotel zur Post.
Vereinfachts wurde diese Wiederannäherung sicherlich durch einen Wechsel im Pfarramt und der sich nähernde Termin des 500er Rittjubiläum im Jahre 1912.
Ein wunderschön kolorierter Bauplan wurde 1907 mit dem Bauantrag eingereicht für ein Salettl, genannt eine Sommerhalle - im Schmidtbräugarten.
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StA Landshut Bauakten Rep 162-8 Sch. 24 Nr. 3456 Schmidt Karl Salettl 1907: Wie aus dem Lageplan bereits schön zu ersehen ist - neben der Baustelle -, gehört das sich anschließende Anwesen in der heutigen unteren Marktstraße bereits zum Anwesen Schmidt. Hier als Wohnhaus des Karl Schmidt eingezeichnet. |
Mit dem Bauplan wurde auch gleich noch ein Bepflanzungsplan für den Biergarten eingereicht:
In einem Bauakt des Anton Haas ist im Schnitt auch die Schmidtsche Kegelbahn zu erkennen:
Noch vor seiner Eheschließung ging Karl Schmidt auch daran, seine Bierlagerkapazität auszubauen und zu erneuern, er errichtete einen großen Eiskeller.
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StA Landshut Rep 162-8 Sch. 23 Nr. 3358 Schmidt Karl Eiskeller 1902 |
Hier noch im Zusammenhang die weiteren Bauvorhaben - noch zu Lebzeiten - Karl Schmidts, auch wenn die folgenden erst im Jahre 1911 durchgeführt wurden, möglicherweise auch dies in Bezug auf das bevorstehende Großereignis des Rittjubiläums.
Das Haupthaus wird renoviert und erhält sogar eine moderne Toilettenanlage.
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StA Landshut Rep 162-8 Sch. 24 Nr. 3500 Schmidt Karl Umbau Hauptgebäude von 1911 |
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Der erste Stock mit dem Saal |
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Das Erdgeschoss: die Herrenstraße befindet sich hier links im Plan |
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Ein WC, sicherlich eine Sensation damals in Kötzting. |
In vielen Funktionen und bei vielen Gelegenheiten erfahren wir Genaueres von Karl Schmidt, So wurde er z.B. im Jahre 1909 zum Distriktrat gewählt, dem Pendant zu einem heutigen Kreisrat.
Als 1910 die erste Bayr. Genossenschaftsmästerei in Kötzting gegründet wurde - siehe der Beitrag über die Hammermühle - stellte sich Karl Schmidt als 1. Vorstand zur Verfügung.
In einem "Monumentalfoto" anlässlich eines Turnvereinsjubiläums wurden Personengruppen nachträglich eingeklebt und so sitzen Josef Decker und der "Schmidtbräu" einträchtig nebeneinander.
Die junge Familie Schmidt
am 18.4.1907 folgte dann ihre Schwester Katharina. Mit der dritten Tochter - eine Paula und geboren 1908 - war dann die junge Familie komplett.
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DIA-Repro 157 Sammlung Salzberger: v.l. Anni, Paula und Katharina |
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DIA-Repro 158 Sammlung Salzberger: v.l. Anni, Paula und Katharina |
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DIA-Repro 159 Sammlung Salzberger: v.l. Anni, Katharina und Paula |
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DIA-Repro Frau Katharina Schmidt um 1900 mit ihrem "Personal" |
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DIA-Repro 156: Sammlung Salzberger Karl Schmidt in der Kutsche mit seinem Schwager Franz |
Das verhängnisvolle Jahr 1912
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Der Posthalter Karl Schmidt - gestorben am Pfingstmontag 1912 |
In der Chronik für das Jahr 1912 sind bereits ausführlich all die Vorbereitungen und die einzelnen Komitees beschrieben, die diesen tag für unseren Markt zu etwas ganz Besonderem zu werden versprach. Natürlich waren auch wieder die Pferde des Posthalters Karl Schmidt bei diesem Ritt dabei, nur er selber fehlte, und lag zuhause im Sterben, die Kötztinger Bürger auf ihren Jubiläumsritt in Richtung Steinbühl ritten.
Im Zeitungsbericht über den Pfingstritt heißt es gleich am Anfang ganz lapidar:
Beim Ausritt waren es 420 Pferde gewesen, zu welchen sich noch 30 weitere gesellten. Ein völlig unübersehbarer, schier nicht enden wollender Zug bewegte sich ins maiengrüne Zellertal hinein. Zwanzig frühere Pfingstbräutigame, mit ihren Kränzchen am Arm, verliehen dem Reiterzug erhöhte Feierlichkeit, darunter der zweitälteste aller noch lebenden, Konditor Liebl (Lebzelter), Vater des heutigen Ehrenkränzchenempfängers. Zu Hause aber rang einer, unser guter Posthalter, mit dem Tode. Vier Geistliche begleiteten zu Pferde die Jubelprozession nämlich die 2 früheren Kooperatoren Späth und Senft und die gegenwärtigen Riederer und Schmidt.......
Todes-Anzeige im Kötztinger Anzeiger |
StA Landshut Rep 166N-12 Schachtel 53 Nr. 41 von 1912 Hanr 98 Schmidt Karl verstorben am 27.5.1912, Pfingstmontag. |
"46 Besuche inkl 2 Concilien mit Injektionen" verrechnen konnte.
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Von Georg Pongratz, Möbelschreiner vom oberen Markt, stammte der Sarg |
Seine Witwe Katharina Schmidt, geborene Höchstetter aus Cham, musste nun den Riesenbetrieb in Kötzting ganz alleine führen und hatte noch 3 kleine Kinder aufzuziehen. |
Blickt man auf die Anzeigen der "Post" in der Zeitung für Pfingsten 1912, kann man erahnen, welch große Hoffnung die Familie Schmidt auf die Folgen des Rittjubiläums und den einsetzenden Fremdenverkehr gesetzt hatte.
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KA vom Juli 1912 |
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KA vom Juli 1912 |
Katharina Schmidt, die Frau Post
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Nur ganz knapp war eine Woche vor Pfingsten der neue Graßlsaal fertig geworden, der nun bei der Pfingsthochzeit so richtig eingeweiht werden konnte.
Der Burschenverein rief seine Mitglieder auf, zur traditionellen Pfingstkeipe in den Gasthof "Zur Post" zu kommen. Drei Jahre nach ihrer älteren Schwester wurde auch Paula Schmidt vom 1927er Pfingstbräutigam Josef Decker zu seiner Pfingstbraut erwählt. ![]()
Ähnlich wie bei der Stellung der Pferde für die Rittspitze, war das ansehnliche Haus in der Herrenstraße auch immer der Hintergrund für einen der vier Altäre beim alljährlichen Fronleichnamsumzug.
Diese Fronleichnamstradition setzt sich fort bis heute; hier Bilder der Fronleichnamsprozession von 1977, noch mit der alten Fassadengestaltung.
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Die Frau Post - Bild August Philipp Henneberger |
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Aus der Pfingstbeilage 1983 |
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DIA-Repro 2124 die Schmidtbräu-Kathl |
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Foto Ehemann: Schmidtbräukeller |
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StA Landshut Rep 164/8 Bauplan von 1929 |
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DIA-Repro 2126 |
Ungefähr rund herum um das Jahr 1941 wurde der Kötztinger Hauptlehrer Josef Bock Katharina Schmidt auserwählt, um Werbeaufnahmen zu machen, die den Hauptinnenraum das Gastraumes exakt so abbilden, wie er auch heut noch zu sehen ist - mit Ausnahme des Bild des Führers im Stammtischeck.
Das Jahr ergibt sich aus einem Kachel, die im Kachelofen zu sehen ist.
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Foto Pongratz: es wäre interessant zu erfahren, welcher Kachelofenbauer sich hinter den Initialen "KMA" verbirgt. |
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Foto Bock: Frau Katharina Schmid am Ecktisch mit dem "guten" Porzellan |
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Foto Bock |
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Foto Bock |
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Foto Bock |
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Foto Pongratz: Das Firmenlogo des Brauhauses |
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Foto Pongratz: |
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Pulverhorn und Kanone |
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Gütezeichen des Ofensetzers |
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Foto Pongratz: Der Postillon |
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Foto Pongratz: Pferd oder Reh, mir ein Rätsel |
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Foto Pongratz: der Ausschank |
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Foto Pongratz: das Leid des Postbotens |
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Das Posthorn |
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Foto Pongratz: Gartenzaunidylle |
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Foto Pongratz: Amor |
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Foto Pongratz: Handwerker auf der Walz |
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Foto Pongratz: ganz zentral, der Kötztinger Pfingstl |
Heute wissen wir, dass es Bilder von den Filmaufnahmen sind, es war zugegebenermaßen etwas verwirrend, bis wir den Sachverhalt klären konnten.
Die auf der folgenden Luftaufnahme sichtbare und überdachte Außentreppe im Innenhof bildete einen Teil der Kulisse bei den Aufnahmen.
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Auf der Freitreppe im Schmidtbräuhof |
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Festessen im Innenhof |
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Der "Filmpfingstbräutigam! holt seine Pfingstbraut mit der Kutsche ab....... |
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Der "Pfingstritt" im Zellertal mit der Frau in der Kutsche..... so entstehen falsche Bilder und daraus dann falsche Legenden, so wie die "Sage vom Pater Felix" über die Entstehung des Pfingstrittes, die nachweislich nur eine Romandichtung aus dem 19. Jahrhundert ist und später sogar ernsthaft in den Kanon der Pfingstrittlegenden aufgenommen wurde. |
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StA Kötzting |
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DIA-Repro 3048 Kindergartengruppe im Postgarten |
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Krämer Archiv 1-32 Das Gasthaus zur Post mit seinem Sgraffito Schriftzug |
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KU SW Brauerei 0005 Fassade mit der Sgraffito Dekoration |
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DIA-Repro 162 vorher waren es angeschraubte Einzelbuchstaben gewesen. |
In einer Würdigung ihrer Lebensleistung heißt es aus dem Jahre 1957, dass sie " die Schlüssel an ihre Tochter Anni" weitergegeben hatte. Auch das "Rittergold" als der Name für das Bier des Schmidtbräus ist hier erwähnt.
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KU SW 065 |
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KU SW 855 der Chor unter der Leitung von Herrn Ramsauer singt ein Ständchen für die Jubilarin |
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KUSW854 MdB Dr. Stefan Dittrich und Bgm Dullinger gratulierten der Frau Post |
Wie sehr Frau Schmidt dem Chorwesen verbunden war, kann man auch erkennen, als sie zusammen mit dem Notzschen Bayerwaldchor marschierte.
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DIA-Repro 2127: Taferlbub, Herr Notz, Frau Notz, Frau Schaefer, Frau Schmidt |
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KUSW755 Feuerwehrkommandant Michl Traurig gratuliert. |
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Serwuschok315 |
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Serwuschok 314 |
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U105 2 006 |
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Serwuschok 706 |
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Serwuschok 709 |
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Serwuschok 708 v.l. Winfried Oexler - Michl Traurig - Kellner Dieter - Traurig Wack |
Und so reihten sich Geburtstagsjubiläen aneinander und Frau Post hatte auch viel zu Erzählen.
Der Stammtisch in der "Post"
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Und erneut - weiter oben ist bereits eine Schmidtbräu-Kathl erwähnt - wird solch eine Perle der Bedienungen öffentlich gelobt und in den Ehestand verabschiedet. |
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1974-8-x Nr. 7 Kötzting Beerdigung Frau Katharina Schmidt |
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1974-8-x Nr. 7 Kötzting Beerdigung Frau Katharina Schmidt Als Träger des Sarges links Karl Höcherl und rechts Herbert Amberger |
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Foto Pongratz: der historische große Grabstein der Familie Schmidt mit der zusätzlichen Gedenkplatte für Katharina Schmidt, geborene Höchstetter. |
Anna Schmidt
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Katharine Schmidt mit Anna Schmidt, Katharina Bierling und Paula Heilingbrunner |
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Katharinafeier mit Dr. Stefan Dittrich, Frau Katharina Schmidt, Frau Katharina Bierling und Anna Schmidt |
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Foto Stadt Kötzting: 4777 X, Elisabeth Barth geb. Krämer, Paula Heilingbrunner geb. Schmidt, Anni Schmidt, Lina Liebl, Josef Zahorik |
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Foto Stadt Kötzting: 4841 Lina Liebl, Paula Heilingbrunner, Josef Schwarz, Karl Seidl, Anni Schmidt |
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Foto Stadt Kötzting: Anni Schmidt und Schwarz Sepp |
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Foto Stadt Kötzting: 4916 Paula Heilingbrunner, Anni Schmidt, Sepp Schwarz |
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Ihren neuen Pächter führte Frau Schmidt auch bei ihrem Stammtischbrüdern ein. V.l. Mühlbauer, Jahnstraße, Heinz Mannig, Max Vogl, Anni Schmidt, Josef Held, Otmar Bachmeier |
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Der neue Pächter und Küchenchef Otmar Bachmeier |
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Serwuschok Luftaufnahmen. Hier der große Komplex des Anwesens. |
Im Hof ist schön ein Laubbaum zu erkennen, den wir von einer anderen Aufnahme her kennen und eines der wenigen Aufnahmen aus dem Inneren des Hofes darstellt.
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Foto Rabl-Dachs |
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Foto Rabl-Dachs: Der Leichenzug im Plattenweg |
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Foto Rabl-Dachs |
In Bayern bedeutete die Berufsbezeichnung "Schweizer" eine Person, die die Arbeit mit und an Tieren gelernt hatte, im weitesten Sinne ein landwirtschaftlicher Vorarbeiter. Viele Jahrzehnte lang - mit nur geringen Unterbrechungen, zB 1934 war der Wegmacher Weber der Kreuzträger - war es der Schmidtbräuschweizer gewesen, der dem Pfingstritt als Kreuzträger voranritt.
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KU SW494 Willi Schedlbauer |
Selbst im "Scheinwerfer" von Frau Serwuschok findet sich im Jahre 1963 ein Eintrag über Willi Schedlbauer. Wer Schaden hat, braucht für Spott ......
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Foto Rabl-Dachs Kreuzträger Josef Schedlbauer beim Pfingstritt 2025 |
Zu diesem ganzen Komplex Schmidtbräuschweizer gehört auch die Bespannung der großen Kutsche beim Bierzelteinzug, bei dem ebenfalls die Familie Schedlbauer eine entscheidende Rolle gespielt hat.
Serwuschok 162
Bilder des 8er Zuges mit Schedlbauer Willi als Verantwortlichen. Auch wenn die Pferde das Schild des Falterbräus aus Regen trag, der Wagen mit den großen Bierfässern ist der Schmidtbräuwagen.
Der Wagen mit seinem markanten Fässeraufbau war dann auch ein gerne gesehener Teil bei Umzügen in anderen Städten und wieder war es die Familie Schedlbauer, die bei den Projekten dahinter stand.
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Serwuschok 162 Bilder des 8er Zuges mit Schedlbauer Willi als Verantwortlichen. Auch wenn die Pferde das Schild des Falterbräus aus Regen trag, der Wagen mit den großen Bierfässern ist der Schmidtbräuwagen. |
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Serwuschok365 |
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Serwuschok162 vom 29.7.1972 Auch die Kinder der Schedlbauerfamilie waren schon mit dabei. |
Schon im Jahre 1978 hatte das Haus den Besitzer gewechselt und war, als "Hotel zur Post", wie es jetzt hieß, Thema bei den Sitzungen des
ZweckverbandeszurEntwicklung der Stadt Kötzting zum Luft- und Kneippkurort
Es war das Architekturbüro Schnabel, das den Zuschlag erhalten hatte und von dem die folgenden Bestandspläne stammen.
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Plan AB Schnabel, Kötzting: Die umfangreiche Kelleranlage unter dem Anwesen, ziemlich sicher noch aus der Zeit Wolfgang Samuel Luckners, von dem wir wissen, dass er seine Bierkeller erneuert bzw. saniert hatte. |
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Plan AB Schnabel, Kötzting: Der Grundriss der Anlage |
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Plan AB Schnabel, Kötzting: Die Außenansicht von der Herren- bzw. Ludwigstraße aus |
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Plan AB Schnabel, Kötzting: |
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Plan AB Schnabel, Kötzting: Der Schnitt durchs Bräuhau |
Hier zunächst noch ein paar Bilder von historischen Durchgang zum Innenhof:
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DIA-Repro 8346 |
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DIA-Repro 8354 |
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Ein Bild der Malerin Döll/Dell, die im Waldschmidthaus wohnte und arbeitete |
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Bild AB Schnabel |
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Bild AB Schnabel |
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Die Halle entsteht |
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Beim Richtfest |
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Die Ehrengäste beim Richtfest u.a. mit Staatssekretär Hans Spitzner, Landrat Girmindl, Fischer Max und dem Architekten Carl Schnabel. |
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Viele Großbaustellen gab es damals in Kötzting - z.B. die beiden Großprojekte der Sanierung des Alten Rathauses und die Marktstraße Teil 1 - und alle sollten rechtzeitig zum großen Jubiläumsjahr - 900 Jahre Markt Kötzting - fertig werden...... und sie wurden fertig.
Die Zentrale Veranstaltung im Sommer 1985 fand dann bereits im neuen Veranstaltungssaal für die geladenen Gäste statt während die Kötzting - ungeladenen - Gäste sich es im Innenhof gemütlich machen konnten.
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KU SW134 |
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KU SW201 die Prominenz saß im Postsaal und lauschte den Reden und Ehrungen. |
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Buchvorstellung: Bgm. Karl Seidl gratuliert Rektor Ludwig Baumann, der federführend am Buchprojekt beteiligt gewesen war. |
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