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Sonntag, 4. September 2022

4-14 Ein Überraschungsfund im Rathaus: EIne Farbluftbildaufnahme unge

 Die termische Sanierung unseres Rathauses brachte es mit sich, auf dem Speicher jeden einzelnen Raum zu entleeren und dabei sind auch einige Zufallsfunde zutage getreten, wie man sie halt auch im privaten Umfeld beim Stöbern so finden kann.

Eine außergewöhnliche Luftaufnahme sticht aus diesen Funden heraus, weil diese nicht nur besonders detailfreudig ausgefallen ist, sondern auch eine Farbaufnahme ist.

Mit der "Luftbildfreigabenummer" 408705 hat die Stadt Bad Kötzting diese Aufnahme im Jahre 1985 erworben und - lt. der beigelegenen Rechnung - dabei auch viel Geld für einen vergrößerten Abzug bezahlt.

Hier zunächst das Bild als Ganzes

Die zeitliche Einordnung dieses Bildes werde ich später anhand einiger Details versuchen zu klären.
Zunächst jedoch eine Suche in diesem Wimmelbild: Zum Zeitpunkt der Aufnahme sind Pfadfinder in  Kötzting.......Wer findet sie?
Einschub Anfang 
Achtung Spoileralarm:
Die Auflösung dieser Frage steht weiter hinten, wer sich den Spaß der Suche nicht verderben sollte nicht gleich weiter hinunter scrollen
Einschub Ende

Zu welcher Jahreszeit wurde das Bild geschossen?
Bei der Matthaeuskirche sieht man die "Kornmandl" und am Hütanger an der Hauserstraße stehen die "Heinzn" mit dem Grummeth, also alles Ende August7Seotember

Nun zu den Details

1: das Amberger/Marktmüller-Anwesen mit der Marktmühle und dem Wehr
2: Der seitliche Anbau an das heutige Rathaus und damalige Landratsamt steht noch nicht, dafür sind hier noch die Garagenanlagen zu erkennen.
3: Von diesem kleinen  Gebäude wüsste ich gerne, welchem Zweck es gedient hatte.
4. Der Kamin des Kommunbrauhauses ist hier noch gut zu sehen.
5. Die alte Oberbergerbrücke (Kollmaierbrücke)


Bei diesem Häuschen mit Kamin tippe ich auf ein Waschhaus



Die Landwirtschaftsschule, heutzutage der Großparkplatz, nur der Treppenaufgangsturm
steht heute noch deutlich sichtbar als freistehendes Gebäude.



Auf der Platte entstehen erst langsam die ersten Einfamilienhäuser, der kleine Lebensmittelladen genau gegenüber der Kirche besteht allerdings bereits. Auf den Feldern reifen die Kornmandl und in der neuesten und letzten Erweiterung des Friedhofes kann man die ersten Grablegen und den vorgelagerten Spielplatz erkennen.
Interessant ist in diesem Bildausschnitt, dass hier ein Bereich geschwärzt wurde, übrigens auch im Originalnegativ. 
Das Gebäude, um das es hier geht war damals vermutlich noch als Gefängnis geführt und der Hof sollte uU nicht für einen Ausbruchsversuch ausbaldowert werden können, das ist meine einzige Erklärung für dieses "unkenntlich machen".


 
Zentral in der Mitte trohnt das alte Volksschulgebäude - später Kötztings Parkhaus - und am oberen Ende der Gehringstraße steht noch das Anwesen der Familie Schindler, nun Fa. Oexler.



Hier deutlich zu erkennen, der wunderschöne Garten der Familie Häfner/Voithenleitner (1)
2: das Nebengebäude der Bäckerei Pongratz wurde 1958 abgerissen.
3: Der Hütanger mit den Groimeth-Hainzn.
4. Ganz schwach kann man hier eine Abzweigung nach links erkennen, unsere heutige breite Westumgehungsstraße war damals vermutlich gerade mal ein Feldweg.
5. Ganz einsam und weit draußen auf der Feldflur stand die Schindlerkapelle und
6. Hier lag die Kötztinger Abfalldeponie.
Das Bild ist also auf jeden Fall vor 1958 gemacht worden und aus dem Jahre 1956 kennen wir viele Luftaufnahmen, allerdings in schwarz/weiß. Ich vermute, dass diese Aufnahme ebenfalls mit den anderen im selben -also 1956 - Jahr geschossen wurde.


Hier noch einmal eine Ausschnittsvergrößerungs

Zentral auf dem Bild unsere Kirchenburg noch mit dem vollkommen verwachsenen Burggraben und ohne den Flachbau des Kindergartens, der den Blick auf die Kirchenburg später viele Jahrzehnte vollkommen verschandelte.


Und nun für die, die ein Eingangssuchfrage nicht lösen konnten oder sehr schnell nach unten gescrollt sind.
Der Kötztinger Pulverturm - auch Hungerturm genannt - beherbergte ab Anfang der 50er Jahre die Kötztinger Pfadfinder, die ihren Turm auch überregional als eine Art von Jugendherberge ausschrieben.
Auch ein Hüttenbuch hat sich erhalten, dass beweist, dass Pfadfinder aus ganz Deutschland hier übernachteten und im Burggraben auch ihre Zelte aufschlugen. Hier ist ein Rundzelt im Burggraben deutlich zu erkennen.
Die Pfadfinder im Burggraben, auch dieses Zelt gibt einen Hinweis auf die Sommerferienzeit.

Siehe
Die Kötztinger Pfadfinder 1. Teil 
2. Teil  Jedermann, Pulverturm und Jubiläum mit Fanfaren  und 3. Teil mit den Altpfadfindern

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