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Donnerstag, 1. Dezember 2022

Kötzting 1923



 Die Jahreschronik von 1923


Die Artikel und Werbeanzeigen stammen alle aus dem Kötztinger Anzeiger, der mit wenigen Ausnahmen komplett in München in der Bayerischen Staatsbibliothek archiviert ist.




Die Besetzung des Ruhrgebiets und die Hyperinflation

Eine fatale Kombination


Die Lebensbedingungen im Deutschen Reich und insbesondere in unserer verarmten Grenzregion war sicherlich im Jahre 1923 noch stark von den Kriegszeiten beeinflusst... aber es sollte noch schlimmer kommen. Am 11. Januar 1923 besetzten französische (und belgische) Streitkräfte das Ruhrgebiet, um den Druck auf Deutschland zu erhöhen, das weit hinter seinen - unerfüllbaren - Reparations-Verpflichtungen aus dem Versailler Vertrag zurückgeblieben war.
Dieser folgende "Ruhrkampf" hatte große Auswirkungen auf das tägliche Leben auch bei uns, vor allem durch die explodierende Inflation, aber auch im politischen und sozialen Gebiet.
Die Inflation hatte bereits Anfang Januar bisher unerreichte Folgen, als in der ersten Januarausgabe des Kötztinger Anzeigers, die Bäcker den neuen Semmelpreis und die E-Werke den neuen Stromtarif ankündigten. 

KA vom 3.1.1923

KA vom 3.1.1923
Und dann kam eben am 11. Januar die Besetzung des Ruhrgebietes hinzu und verschärfte die Lage erneut. Bereits für den drauffolgenden Sonntag wurde in Kötzting zu einer Protestveranstaltung aufgerufen.

Der hier angesprochene "Alte Friedhof" war im Jahre 1923 der Bereich rund herum um die Pfarrkirche. Das dortige Kriegerdenkmal aus dem Ersten Weltkrieg wurde nach der Errichtung des großen Kriegerdenkmals bei der Pfarrkirche nach dem zweiten Weltkrieg neben dem heutigen "Alten Friedhof" einfach eingegraben und im Juni 1972 wieder ausgegraben und aufgerichtet.
 
Hier das Kriegerdenkmal der Gefallenen vom Ersten Weltkrieg, damals noch bei der Pfarrkirche.
Auch viele Kötztinger Vereine folgen dem Aufruf und versuchen ihre Mitglieder zur Teilnahme zu motivieren. Zeitgleich aber musste der Burschenverein wegen des von der Regierung ausgesprochenen Tanzverbotes seinen Burschenball vom selben Wochenende absagen.



Nach den ersten Trauerfeiern anlässlich der Ruhebesetzung, ging es bald darum, die Bevölkerung an der Ruhr zu unterstützen und auch der Burschenverein machte mit.








Welche Auswüchse diese galoppierende Inflation hatte, kann man an den nun endlich angelieferten Grafenwiesener Kirchenglocken sehen. Mittlerweile waren alleine die Transportkosten für die Glocken von Bochum nach Grafenwiesen bereits doppelt so hoch geworden, wie die Glocken überhaupt gekostet hatten.


Gerade mal 14 Tage hatte der vorherige Semmelpreis gegolten, nun, am 15.Januar wurde schon die nächste Erhöhung angekündigt.

KA vom 15.1.1923

Ein Anwesen, das seit letztem Jahr der Stadt Kötzting gehört, war in den 20er Jahren als die "Klosterschmiede" bekannt wo die Wirtsleute Lina und Michl Röhrl auch Konzertveranstaltungen anboten. Mit dem Eintrittspreis im Gegenwert von 10 Semmeln (zum Tagespreis vom 18.1.) war das Konzert am Monatsende vermutlich ein richtiges Schnäppchen.
 

Repro 360: Lina und Michl Röhrl vor der Klosterschmiede


Krämerarchiv KrA 1-34 Ausleger Klosterschmiede


Mit der Preisexplosion geht´s weiter, auch die Brauer mussten reagieren:
Mit dem Eintrittspreis für das Konzert in der Klosterschmiede zwei Wochen zuvor, hätte man sich nun nicht einmal mehr einen Schoppen Bier gönnen können.

Die Lokalbahn AG Lam Kötzting sparte sich die zu häufigen Zeitungsanzeigen und kündigte gleich eine ganze Stafette von Preiserhöhungen - jeweils um das Doppelte - im Abstand von zwei Wochen an.

Und auch die Semmeln zogen nach.....

Angesichts dieser finanziellen Not und der ohnehin angespannten Wirtschaftslage bekamen auch Altmetalle, ja sogar Abfall einen monetären Wert und wurde gesucht und gehandelt. Eine Art von Recycling, der Not gehorchend. Beim "OSL" am Marktplatz wurden regelmäßig Ankaufstage veranstaltet.

Neben den katastrophalen Nachrichten aus dem Reich, bekamen unsere Bayerwäldler plötzlich auch Stress mit den östlichen Nachbarn. In der jungen tschechischen Republik gab es tatsächlich Überlegungen, die Grenze bis an die Donau zu verlegen und diese lies verlauten, dass der Name "Bayerischer Wald" nicht herkömmlich, sondern der ganze Gebirgszug als Böhmerwald anzusehen sei..... und plötzlich flogen tschechische Flugzeuge über die Köpfe der Kötztinger.



Auch damals kannte man Verschwörungstheorien und so fand auch folgende Notiz den Weg in die Zeitung:

Im weiteren Verlauf des Frühjahrs 1923 finden sich immer wieder einzelne Anzeigen und Berichte, die einen Hinweis auf die existenzielle Situation der damaligen Bewohner zeigen, und natürlich steigen auch die Berichte über Diebstähle.





Pfingsten 1923



Bis hinein in den Mai 1923 waren die Hyperinflation und die Krise im Ruhrgebiet die alles beherrschenden Themen im Kötztinger Anzeiger. Erst kurz ganz vor Pfingsten, so wie es damals üblich gewesen war, wir der Pfingstbräutigam bestimmt: "Johann Mühlbauer, Musikmeisters= und Bürgerssohn" aus Kötzting wählt sich die "Bürgerstochter Frl Rosa Wanninger" als Pfingstbraut, die Tochter des Wagnermeisters Max Wanninger von gleich nebenan. Auch die beiden Brautführer kamen gleich aus der direkten Nachbarschaft: Alfons Liebl und Karl Fischer, einer von gegenüber der Marktstraße und der andere der direkte Nachbarssohn.
Hans Mühlbauer wird übrigens Jahre später seine Pfingstbraut wirklich zum Traualtar führen und so die Verbindung der beiden Familien Mühlbauer (Stichwort Musikerfamilie und Schuster in der Marktstraße) und Wanninger (Max Wanninger, der Kripperlvater, Anwesen Hasenberg, an der Ecke Schirnstraße/Gehringstraße ) herstellen.
DIA-Repro 735 
v.l. Karl Fischer - Rosa Wanninger - Hans Mühlbauer - Alfons Liebl


Kötzting hatte wie schon sehr oft Glück mit dem Wetter, und bei strahlendem Sonnenschein ritten nahezu 300 Pfingstreiter durch das Zellertal zum Nikolauskirchlein in Steinbühl. Im Unterschied zu heutzutage startete der Pfingstritt damals bereits um 7.30 früh. Viele Jahrzehnte vorher, war man sogar bereits um 6.00 losgeritten, hinaus nach Osten und hinein in die aufgehende Sonne. Dieser -  in alten Zeiten -  so frühe Beginn des Pfingstrittes, ist eines der möglichen Hinweise dafür, dass unsere heutzutage religiöse Prozession früher einmal einen heidnischen oder militärischen Hintergrund gehabt haben könnte. 
DIA-Repro 1033 Pfingstritt 1923/24


In späteren Jahren wurden Teile des Kötztinger Pfingstprogramms dann mit dem Zugfahrplan abgeglichen, nachdem sich die Eisenbahnverwaltung hartnäckig immer wieder geweigert hatte, ihren Fahrplan so anzupassen, dass die auswärtigen Besucher auch rechtzeitig zum Ritt hätten ankommen können.
Der zeitgenössische Berichterstatter erinnert an drei verstorbenen Pfingstreiter, "den alten Kirschbauer", "Herrn Ludwig Lukas" und den "Hofmann von Kaitersbach", die alle drei schmerzlich vermisst wurden und die "mit Leib und Seele an dem Pfingstritt gehangen" hatten..
Damals  waren der Burschen- und der Brautzug noch getrennt, und so kam es  nach dem nach der Bewirtung der Burschen - damals als "Burschenmahl" bezeichnet - zuerst zum Burschenzug durch den Markt und anschließend gingen die beiden Brautführer zum Elternhaus der Rosa Wanninger, holten sie zum Brautzug ab und führten sie zur Pfingsthochzeit im Saal des Franz Mühlbauer - Godl. 



Der Bund Bayern und Reich




Der Ruhrkampf wurde natürlich nicht nur in den großen Städten mit Protest und Anteilnahme begleitet, sondern auch in Kötzting. Es wurde ein "Bund Bayern und Reich" gegründet, der am 29. Mai in das Gasthaus Decker zur Fahnenweihe lud. Mit der Nachricht im Kötztinger Anzeiger über die Erschießung des Albert Leo Schlageter durch die französischen Besatzer in Düsseldorf wegen Spionage und Sabotage bekam diese Gründungsversammlung einen zusätzlichen Aufschub.
Dieser Leo Schlageter wurde später von den Nationalsozialisten als eine Art von deutschem Martyrer proklamiert und an ihn mit einer jährlichen martialischen "Schlageterfeier" auch in allen Orten Deutschlands erinnert.
Die Fahne der neuen Gruppierung -die Fahnenweihe fand beim Decker statt - hatte eine sehr eigenartige Farbgebung. Sue trug grundsätzlich "die alten Farben" Schwarz-Weiß -Rot, hatte auf der einen Seite dann "Bayerns Löwen" und auf der anderen den "Kötztinger Kastanienbaum" stehen.
Nachdem ein Herr Weiß, der als Führer der neuen Gruppierung bezeichnet wurde, eine eher aggressive und aufrührerische rede gehalten hatte, lag es am Oberamtmann Groll - seine Stellung entspricht einem heutigen Landrat - der in einer würdigeren Form an die schwierige Lage des Deutschen Reiches erinnerte und um Rückhalt bat, für die Wiedergenesung des Reiches.
Zwei Tage später bereits musste musste OAM Groll den neuen Mehlpreis in der Zeitung bekanntgeben:


6 Wochen später, die nächste Steigerung:

Und nur 1 Woche später dann fast verdreifachen sich die Mehlpreise:



Bereits zum 1. Oktober mussten sich die Kötztinger an ganz andere Geldscheine gewöhnen:

Schon eine Woche später gelten die obigen Preise nicht mehr:

Als am 30. Oktober in Kötzting im Hause Nummer 10 1/2 ( das ist an der Kreuzung Hauser Straße - Schattenau) die Holzhändlersfrau Barbara Hager im Alter von 37 Jahren starb, wurde ihre Hinterlassenschaft geschätzt, hier ein Ausschnitt der Aufstellung in einer Summe von 19 Billionen Mark.:
StA Landshut Rep 166N/8 von 1923





Not macht erfinderisch


Es ist sicherlich leicht nachzuvollziehen, dass es dem Einen oder Anderen eingefallen ist, sich im Fischbestand des Weißen Regens oder noch besser - weil versteckter - des Gruber Baches zu bedienen.
Das Fisch- und Perlrecht in diesen Gewässern lag jedoch in privaten Händen, beim Sagmüller Franz Höcherl und der versucht sich zu wehren.


Wenige Jahre später erschien sogar eine Bildreportage über den Kötztinger Perlenfischer Höcherl in einer überregionalen Illustrierten.




Hoher Besuch in Kötzting

Der frühere König von Sachsen logiert im Hotel zur Post:



 Reiter begleiten einen Primizianten nach Steinbühl


Im Juli kam es erneut zu einer "Reiterprozession" von Kötzting nach Steinbühl.
Diesmal aber war der Grund ein anderer und auch die Zusammensetzung des Zuges glich nicht dem des Pfingstrittes, obwohl auch hier ein Priester im Mittelpunkt stand.
Die Ursache war ein Primiziant aus Steinbühl, HH Josef Schwab, ein Bruder des Steinbühler Expositus Schwab, der am Bahnhof in Kötzting empfangen und mit 40 Reitern, mehreren Radfahrern und  vielen Ehrenwägen - alles herrlich dekoriert - durch das Zellertal nach Steinbühl begleitet wurde.

Ein weiteres Gipfelkreuz wird errichtet.


Im Vorjahr - 1922 - war des Gipfelkreuz auf dem Kreuzfelsen des Kaitersberges erneuert worden und nun ging es um ein weiteres Kreuz, dieses Mal auf dem Hohenbogen.
Die Waldvereinssektion Kötzting rief , um sich Kosten zu ersparen,  "tatkräftige Männer" auf, am Montag den 20. August bei der Kreuzaufstellung mitzuhelfen. Die Einweihungsfeier sollte dann am 2. September stattfinden.
Was dem Kötztinger Magistrat mit der  - allerdings überregionalen - Eisenbahnverwaltung nie gelungen war, eine außerplanmäßige Fahrplanänderung wegen einer Veranstaltung zu erreichen, gelang der Waldvereinssektion Kötzting mit der Lokalbahn AG sofort. Um die geplante Einweihungsfeier am Hohenbogen noch rechtzeitig erreichen zu können, wurde der planmäßige Zug ab Kötzting einfach eine Stunde früher abgeschickt. 
Bei - endlich - schönen Wetter fuhr ein vollbesetzter "Lamer Lokalzug" von Kötzting ab und - der Zielbahnhof ist im Artikel nicht erwähnt, aber ich vermute, es war die Station Watzlhof - danach kam der Aufstieg zur Forstdiensthütte am Hohenbogen.
Dort wartete bereits die Rimbacher Jugendkapelle die den Festzug zum Burgstall anführte, wo der Rimbacher Pfarrer Menzinger die Weihe vollzog. Natürlich fehlte bei dieser Feier auch nicht die neu Gruppierung "Bayern und Reich", die mit ihrer neuen Fahne erschienen waren. Auch ein Reiter - nur als "einer der ältesten Pfingstreiter bezeichnet" -  war hoch zu Ross bei der Einweihung dabei.


Ein Versuch einer neuen Währung: die Weizenwährung


Als in der Hyperinflation der Jahre 1922/23 die deutsche Markwährung zusammenbrach, suchten auch private Banken nach kreativen Lösungen zur Refinanzierung ihrer Kredite und zur Ausgabe von wertbeständigem Notgeld. Eine aus der Not geborene Finanzinnovation waren zu dieser Zeit „wertbeständige Anleihen“. So führte die Preysing-Bank 1923 in Deggendorf in einer gewagten Aktion mit viel Erfolg die „Weizenwährung“ ein. Die Deggendorfer, aus adligem Geschlecht stammende Privatbank Preysing-Bank in der Rechtsform der Kommanditgesellschaft auf Aktien emittierte im November 1923 unverzinsliche Weizenwert-Schuldscheine. Die als wertbeständiges Notgeld in der „Abteilung: W … Weizenwährung“ ausgegebenen Inhaber-Schuldscheine hatten eine Stückelung in den Geldwerten von 1, 5, 10, 20, 25, 50, 2.500 und 5.000 Kilogramm (kg) Weizen. Die Versprechung der Bank: Man sollte für diese Schuldscheine immer den aktuellen Wert eines Kilogramms Weizen erhalten. Zitiert nach Hans Georg Glasemann.
Die Kötztinger Filiale wurde im Hause Wiesmeier in der Herrenstraße eröffnet, heute die Drogerie von Frau Marianne Kretschmer.




Die NSDAP tritt in Erscheinung


Ganz allgemein hat man durch die Berichterstattung des Kötztinger Anzeigers den Eindruck gewinnen, dass sie Situation in Kötzting sich politisch auflädt.
Die "Deutsche Wacht" hält im August eine Großkundgebung auf dem Arber ab, bei der sogar die bayerische Regierung vertreten sein wird, um "den festen Willen zu bekunden, es nie und nimmer zuzulassen, dass die schönen Berge des Bayerischen Waldes vom Heimatland losgerissen werden". Der Hintergrund dieser Veranstaltung sind Forderungen aus Prag, dass der sogenannte Böhmerwald bis hinaus zur Donau reichen würde. 
Der "Bund Bayern und Reich", eigentlich als Reaktion auf die Besetzung des Ruhrgebiets gegründet hetzt nun plötzlich, fast von einem Tag auf den anderen gegen den Bolschewismus, der angeblich bereits in Norddeutschland und in Sachsen tobe und lädt ein zum Bundesappel beim Decker. 
Nur wenige Tage danach, am 10.10.2023 lädt die NSDAP ihre Freunde - ebenfalls zum Decker - zu einer Besprechung ein. Dies ist der erste Hinweis, das die NSDAP auch in Kötzting aktiv ist. 
 
Dies ist das erste Mal, dass im Kötztinger Anzeiger unter den lokalen Nachrichten von der NSDAP berichtet wird. 10.10.1923

Schon am 18.10.legt der Bund für Bayern, der kommende Bundesappell soll nun aber beim Januel stattfinden und steigert sogar noch seine Anstrengungen, als er am 10.11.2023 die Bildung einer Sturmabteilung ankündigt und zum Eintritt auffordert. 
Aufruf zum Eintritt in die Sturmabteilung (SA) des Bundes Bayern und Reich vom 10.November.

Dieser Aufruf steht in derselben Zeitungsausgabe, in der Kötzting  auch vom gescheiterten Hitler-Ludendorff Putsch erfährt. 
Nach dem Aufstand im Bürgerbräukeller und den beginnenden Widerständen durch entkommene  Teile der bayerischen Regierung, und durch Aktionen des Reichsprädidenten schon am selben Abend und in der folgenden Nacht, kam es am 9.11. dann zum "Marsch auf die Feldherrenhalle  wo dieser Putsch dann im Kugelhagel der Verteidiger zusammenbrach.
Ludendorff, als Kriegsheld des Ersten Weltkriegs verehrt,  wurde an Ort und Stelle verhaftet,  Adolf Hitler, der zunächst hatte fliehen können, wurde am 11.11.dann in Oberbayern festgenommen.
Fünf Polizisten, 16 Putschisten und 1 Zuschauer wurden bei diesem Angriff getötet.



Mit der Abwehr dieses Putsches endet zunächst auch die Geschichte der NSDAP in Kötzting, die auch später, Ende der 20er Jahre, in Kötzting zunächst nicht unter diesem Namen, sondern als die Liste "Gemeindewohl" bei den Kommunalwahlen antritt und zum Beispiel bei der Kommunalwahl im Jahre 1929 nur 3 von 12 Markträten stellen konnte.
Die Kötztinger jedoch leiden weiter unter den Auswirkungen der Inflation, die nun sogar auf die Krankenversicherung durchschlägt; die Ärzte des Bezirks behandeln ihre Patienten nur noch als Privatpatienten.

Der Staat geht gegen Wucher vor.



Die Reaktion der Ärzte des Kötztinger Bezirkes scheint wohl rechtmäßig gewesen sein, nicht jedoch die Preisgestaltung mancher Händler und so kommt es zunehmend zu Anzeigen und Strafen wegen Preiswuchers. Die Verurteilten "Wucherer" wurden anschließend auch noch ganz groß in der Zeitung an den "Pranger" gestellt.




 Zeichen eines Aufbruchs :


Auch dies gibt´s im wirtschaftlich so schwierigen Jahr 1923: im Rückgebäude des Bäckers Gruber in der Metzstraße eröffnet ein neues Lagerhaus der Landwirtschaftlichen Zentralgenossenschaft Regensburg.



Rep 162-8 Sch. 25 Nr. 3630_0001

DIA-Repro 140 Rechts im Hintergrund das Lagerhausgebäude.



Am Ende noch ein paar Raritäten



Trotz der schweren Zeit blieb in der Zeitung auch noch Platz für kuriose Nachrichten wie die beiden Folgenden.



 

Am Ende hier noch eine Veröffentlichung im Kötztinger Anzeiger, die den manchen Lesern vielleicht als Erklärung für die schlimmen (Endzeit)verhältnisse dienen konnte.
Eine Artikelserie über Mathias Lang, genannt der Mühlhiasl"
















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