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Freitag, 9. Dezember 2022

Der Kötztinger Marktplatz im Wandel der Zeit

 Gerade jetzt in der Adventszeit, wenn mit dem Christkindlmarkt auf dem Kötztinger Marktplatz eine ganz besondere Stimmung und durch die Platzierung der Verkaufsbuden ein auch ein besonderes Raumgefühl erzeugt wird, ist der Unterschied zum leeren Marktplatz besonders groß.
Dieser Platz hat in den letzten gut 100 Jahren mehrere grundlegende Veränderungen durchgemacht.
Alles begann mit der Anlage der Kötztinger Druckwasserleitung, die nach der Erfahrung des letzten großen Marktbrands im Jahre 1899 dringend benötigt wurde und als deren Folge dann auch die vielen kleinen Brunnen auf den Kötztinger Straßen rückgebaut wurden, um einen Hauswasseranschluss der Bürger zu erzwingen. 

Hier zur Einstimmung zuerst eine tolle Aufnahme des Kötztinger Hauptlehrer Josef Bock Ende der Dreißiger Jahre gemacht hatte, als man noch nicht den Schnee "weggesalzt" hatte. 

Foto Josef Bock


Auf dem ersten Übersichtbild des Marktplatzes - es stellt einen Kinderfestzug aus dem Jahre 1905 dar und stammt aus der Sammlung Voithenleitner - kann man noch gut die Baustelle rund um den Marienbrunnen erkennen und auch am unteren Bildrand die kreisförmig gepflasterte Fläche, die den Ort eines rückgebauten Brunnens markiert.
Ungefähr an dieser Stelle steht heutzutage die Säule für die öffentliche Bücherspende.

Kinderfestzug 1905 - Sammlung Voithenleitner

Das nächste Bild sieht in der S/W Aufnahme bei Regenwetter etwas trostlos aus, enthält aber trotzdem ein Detail, an das ich mich selber noch gut erinnere, eine großer hoch mit Gras und Klee bewachsener Flecken mittendrin auf dem Marktplatz, der sich vor allem deshalb halten konnte, wiel inmitten ein einbetonierter Fahnenhalter trohnte, der das Parken von Fahrzeugen sehr effektiv verhinderte und es an dieser Stelle auch zu steil war, um bequem aus- und einsteigen zu können.

Serwuschok img 6549


Der Fahnenhalter war ein Überbleibsel des Wehrmeldeamtes aus dem Dritten Reich und den grünen Fleck durchsuchte meine Tante - Frau Helene Peters - mehrmals im Monat nach "vierblättrigen Kleeblättern", die sie uns Kindern dann stolz als Glücksbringer präsentierte.


KUSW662

Dann kamen die modernen Zeiten und Kötzting musste autogerechter werden, weil Parkplätze immer wichtiger wurden und so wurde geplant und im Jahre 1968 dann der ganze Platz umgestaltet.





Das Ergebnis: autogerecht, aber nicht unbedingt einladend, aber so war eben damals die Zeit und die Auffassung.

Sammlung Pongratz

Sammlung Pongratz. 

Die Blechlawine rollt und rollt und rollt
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Nun also dann der nächste Schritt mit der Erneuerung der Marktstraße ab 1985, der Einführung der Einbahnstraßenregelung und des verkehrsfreien Marktplatzes, wie es auch heutzutage noch seine Gültigkeit hat.

Foto Stadt Kötzting

Zum Abschluss dieser Zusammenstellung noch ein Bild, das ähnlich wie das "Schneebild" zu Beginn auch die stimmungsvollen Aspekte unseres Marktplatzes herausheben kann. Die Sitzgruppe des damaligen "Victorian Houses" steht ungefähr an der Stelle, an bis zum Jahre 1905 sich ein weiterer  Marktbrunnen befunden hatte.
Foto Stadt Kötzting


1 Kommentar:

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