Passend zum derzeitigen Diskussionsthema: die "frühere" St. Veitskirche.
Und weiter geht´s mit der Analyse von einzelnen Bildern aus einer Privatabgabe:
Hier ist es die Innenaufnahme unserer St. Veitskirche. Als ich vergleichen wollte, um ganz sichern zu gehen, dass es sich um das Innere unserer Veitskirche handelt, stellte sich heraus, dass wir tatsächlich gar keine Bilder des Innenraums von dieser Kirche haben/hatten.
Wie alle anderen Bilder aus dieser Abgabe auch, sind die Fotos im Zeitraum 1904-1910 zu verorten.
Hier also die St. Veitskirche, so wie sie unsere Urgroßeltern zu Gesicht bekommen haben.
Bild Sammlung Gartner |
Die alte Mariengrotte |
Ein interessantes Ornament-Detail aus der Fensterlaibung |
Die nächste Aufnahme aus dieser Abgabe von privat ist ein echtes Suchbild, über das wir gerne erfahren würden, wo diese Aufnahme entstanden ist.
Wasserarbeit zu Anfang des 20. Jahrhunderts
Wir wüssten gerne an welcher Stelle im Weißen Regen diese Aufnahme gemacht worden ist.
Der Zeitraum ist auch hier von ca. 1904-1909.
Was sehen wir hier: Flößer bei der Wasserarbeit. Früher wurden nicht nur Blöcher und Bretter zu Flößen zusammengebunden und den Fluss hinabgetrieben sondern auch auch bei Brennholz wurde die Transportarbeit aufgeteilt.
Entweder: die lange Strecke "per aqua" und die "letzte Meile" nach Hause mit einem Pferdefuhrwerk.
oder aber
Die Anlieferung ans Wasser mit dem Pferdefuhrwerk und der Abtransport des Brennholzes durch den Regenfluss, wobei hier die wahrscheinlichere Lösung ist, da der Arbeiter auf dem Pferdefuhrwerk offensichtlich "etwas" ins Wasser hatte "plumpsen" lassen.
Der markante Bergrücken im Hintergrund sollte die Lokalisierung erleichtern, ich bin jedoch auf Hilfe und Tips angewiesen. Gerne auch an clemens.pongratz@t-online.de
Sammlung Gartner |
Schneller als erwartet kam hier von mehreren Seiten die Lösung: hier die Antwort, die die Situation am ausführlichsten beschrieben hat:
"Das ist vom Watzlsteg aus (noch unterhalb der Bahnhaltestelle) über den Regen in Richtung Hohenbogen. Der Weg in der Bildmitte führt in Richtung Schafhof bzw. Ober/Unterzettling und weiter zum Hohenbogen. "
Erst zu Anfang des 19. Jahrhunderts wurde der Markt Kötzting von der Regierung gezwungen, seinen - seit unvordenklichen Zeiten - Watzlhof zu verkaufen bzw. dessen Grundstücke zu versteigern.
Aus dem großen Bauernhof mit dem Namen "Watzlhof" wurde dann schön langsam dieser neue Ortsteil von Grafenwiesen. Das ebenfalls dem markt Kötzting gehörende Watzlholz wurde ebenfalls aufgeteilt und zwar zumeist an die Kötztinger Bürger, die immer schon dort - in Absprache mit dem Magistrat - Holz hatten schlagen dürfen.
Nicht alle Kötztinger Bürger behielten ihren Anteil an diesem Wald, sondern verkauften ihn dann später weiter, als dies grundsätzlich erlaubt worden war.
Hier wurden also offensichtlich Brennholzscheiter in den Fluss geworfen, um sich den mühevollen Transport nach - vermutlich Kötzting - zu ersparen.
Die Mühlen am Regenfluss, die für diese Durchleitung ihr Wehr absenken mussten, durften sich für ihre Mühe eine festgesetzte Menge von diesem Holz als Lohn herausziehen.
Hier nun das erste der Bilder. Das Foto sollte ungefähr zu Anfang des 20. Jahrhundert geschossen worden sein; die erkennbaren Stromleitungen geben einen Hinweis auf diesen Zeitraum. Die anderen abgegebenen Fotos weisen auf einen Termin sicherlich vor 1910 hin. Der Fotograf stand auf dem Kreuzberg.
Das erstes Bild, das hier vorgestellt wird, ist eine Panoramaaufnahme Kötztings und im Vordergrund ist es vermutlich die älteste Darstellung, die wir von Beckendorf haben.
Foto Sammlung Gartner ca. 1905-1910 |
Wir haben hier unter der Nummer 1 das Nebengebäude in Beckendorf, das nach meiner Theorie sogar einmal das Wohnhaus der Eltern des Michael Heigl gewesen sein könnte, bevor diese nach Ramsried umgezogen ist. Diese - oder eine andere - Wohnstätte der Familie Heigl in Beckendorf war schlussendlich aber dafür verantwortlich, dass Michael Heigl später immer als ein "Inwohnerssohn von Beckendorf" bezeichnet wurde, auch wenn er in Ramsried auf die Welt gekommen war.
2) Viele der Bauernhöfe in Beckendorf hatten noch ein mit Steinen eingeschwertes Legschindeldach.
3) Der Zustand der Landstraße auf der "Beckendorfer Höhe" sollte die Befahrbarkeit im Winter oder nach Regengüssen nicht gerade erleichtern.
4) Im Hintergrund der langgestreckte Bau der Hammermühle.
5) Das Gleis der Lokalbahn Lam-Kötzting
6) der Werkskanal für die Wiesmühle
Detail von Beckendorf |
Detail von Beckendorf und der unbefestigten Beckendorfer Höhe |
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