Das historische Wörterbuch ....wird laufend erweitert
diese "historischen Ausdrücke" werden immer nach einem Lesestammtisch als "Neuzugang" aktualisiert und die vorhandenen in alphabetischer Reihung am Ende des Blogs aufgelistet.
Das bedeutet, dass es zu Beginn immer die allerneuesten "alten" Funde zu sehen gibt
- Das Wörterbuch
- Die ganz besonderen Fundstücke
- Die alten Flurnamen und ihre Entschlüsselung durch die modernen Plannummern
- Abkürzungen
Die Neuzugänge:
"hartte Tortur" Pfleggerichtsrechnung von 1616 |
"Nachrichter" Pfleggerichtsrechnung von 1616 |
"Zichtinger" Pfleggerichtsrechnung von 1616 |
die "Strenge Frag" war eine Befragung des Angeklagten unter Benutzung von Folter.
"strenge Frag" Pfleggerichtsrechnung von 1616 |
"strengen Malefizrechtstag" Pfleggerichtsrechnung von 1616 |
Ging es nur um mindere Straftaten, so konnte das Urteil auch aus Landesverweisung lauten, wobei im Jahre 1616 das Land Bayern damals bereits Cham und Roding als Ausland betrachtete. Erst nach 1621 kam dann die Oberpfalz zu Altbayern hinzu.
Bei dieser Ausweisung hatte der Delinquent eine Urfehde zu schwören, das er sich also nicht an den Prozessbeteiligten rächen würde.
"...gegen Laistung genuegsamber Uhrphedt zu ewigen Zeiten aus ir Frtl Drlt Landten zeschaffen...." Pfleggerichtsrechnung von 1616 |
Ein vorher Verurteilter musste bei seiner Entlassung eine "Urfehde" schwören, dass er sich erstens an ein ergangenes Urteil der Landesverweisung hält und vor allem sich an den Prozessbeteiligten nicht zu rächen versucht. Hält er sich nicht daran, so hatte er ja einen Meineid geschworen, der selber mit der Todesstrafe bewehrt war.
"6. 7bris = 6. September" Pfleggerichtsrechnung von 1616 |
Diese idR hölzerne Abtrennung wurde von den Zimmerleuten auf- und wieder abgebaut.
"Rechtschranne" Pfleggerichtsrechnung von 1616 |
Der für den Wallfahrtskirchenbau Mariaort zuständige Eilsbrunner Pfarrer Hopp hatte in seiner Geldkiste "Landmünzen" im rechnerischen Wert von 50 Gulden. Mir diesem Münzendurcheinander konnte er natürlich schwerlich die Handwerker bezahlen. Die Regensburger Juden - denen Geldgeschäfte nicht verboten waren - konnten ihm aus dieser Verlegenheit lösen und wechselten ihn seine Münzensammlung in die in Bayern gültige Währung um, für welche Leistung er pro Gulden 3 Kreuzer verlangte, also 5 Prozent.
Das alphabethische Wörterbuch:
StA La Hofmarken Nr. 3175 Rechnung Kleinaign |
Abgewaydte: Von Josef Ederer aus Katzbach stammt eine Erklärung, die für mich äußerst stimmig ist: Meine Eltern glauben noch zu wissen: Das hat damit zu tun, dass man die alten Kühe oder Ochsen, die kurz vor dem Schlachten standen, nicht mehr auf "d Woi" = Weide getrieben hat. Beide waren als Kinder noch mit den Viechern beim Hüten unterwegs.
Äden, eine Äden ist eine Egge
Im Bereich Katzbach wurde sie: Eiden - geschrieben Eyden - genannt.
StA Kötzting AA XI/15 |
was ist ein ainrisstig(er) Schliten?
Ein Schlitten für 1 Ross?
StA La Regierung Straubing A 4444 |
Ein Einspänniger ist hier als ein bewaffneter und gerüsteter Reiter zu verstehen , der im Auftrag des Kurfürsten auch Verhaftungen durchführen konnte.
StA Kötzting Marktrechnung von 1685 |
In Bayern mussten die Tiere gemeinsam in einer Herde - und von einem Hirten behütet - auf die Weide gehen.
Auch auf seinen eigenen Wiesen und Feldern durfte ein Bauer seine Tiere nicht grasen lassen. Dieses "Alleinhüten" war bei strenger Strafe verboten
1 Pfund = 8 Schilling
1 Schilling = 30 Pfennige
StA La Hofmarken Nr. 3175 Rechnung Kleinaign |
StA La Hofmarken Nr. 3175 Rechnung Kleinaign |
Anhang an einem Holzschlitten Bild von Dr. Hans Aschenbrenner |
Schloipfal Bild von Dr. Hans Aschenbrenner |
Hier die Höhe des Aufsteckgeldes bei einem Sterbefall im Oberallgäu Ende des 18. Jahrhunderts 14 Kreuzer |
StA Kötzting AA XI/15 |
Aukette = Teil eines Pferdegeschirrs, mit dem das Pferd vorne in Brusthöhe mit der Deichsel verbunden wird (heute: "Aufhaltekette
Danke für den Hinweis
StA La Hofmarken Nr. 3175 Rechnung Kleinaign |
Umb Pflanzen auf Clainaigen zum Ausstossen
B
bannifizierte OrteDie Angabe bezieht sich auf den Freiherrn von Poschinger, der für die Gruber Anteile der Kötztinger Bürger seine Abgaben erhielt. |
LGäO Brpr 1810 Inventur des JB Fabrici 50 Pfund rothe Bodenmaiser Farbe. Was war das gewesen? |
MR 1721 "Umb Zieglstain uf daqs Rhathaus und einmauerung des Pueß Creuz saag Scheins zalt" |
C
D
StA La Hofmarken Nr. 3175 Rechnung Kleinaign |
das ruinöse Docken Hausel beim Dorf Weyer am Schachten |
StA Landshut Hofmarken Rechnung Hofmark Kleinaigen von 1785 |
E
wir haben uns nach Diskussionen auf ein ungefähres Maß von 120 Litern errechnet. Nun kommt die Bestätigung vom Schmeller und Josef Eckl
Schmeller (Band 1, S. 61) beschreibt das Öl als ein gewisses Getreidemaß. "In Zwisel ist das Öl ungefähr ein Achtel, in Kötzting aber die Hälfte des bayerischen Schäffels." 1 bayer. Schäffel entspricht 222,36 Litern; somit entspricht 1 Öl 111,18 Litern (Kötzting). Bei einer Rohdichte im Bereich von 680kg/cbm entspricht 1 Öl etwa 75kg Weizen/Roggen/Gerste. Für Hafer trifft das nicht zu, da Hafer eine deutlich niedrigere Rohdichte aufweist.
StA La Hofmarken Nr. 3175 Rechnung Kleinaign |
StA Kötzting MR von 1741 |
F
StA La: Hofmarken Nr. 4031 Hofmark Blaibach
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Expedition: Abschrift Überlassung von Akten
StA La: Hofmarken Nr. 4031 Hofmark Blaibach
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Feldscher Wundarzt
Kötzting ließ auch einen Freimetzger zu und erlaubt diesem eine "Freibank" zu erbauen, was sich als ein an die WUhn drangeschraubtes Zimmer entpuppte. |
StA Landshut Hfm 3177 von 1786 |
Ein Gumpen im Zusammenhang mit einem Brunnen ist eine Art von Schöpfwerk, vlt so ähnlich wie eine Schwengelpumpe.
StA La Hofmarken Nr. 3175 Rechnung Kleinaign |
Item mir Landrichter vom "Fürfang" 6 Schilling Pfennig |
G
HaStA München KL Rott B1 von 1651 |
StA Kötzting AA XI/15 |
Eine Gölten oder Gelten ist ein Holzgefäß
StA Landshut Braurechnung von 1612 |
Gerben oder Germ ist die Hefe.
"Für a Fünferl a Germ" war eine regelmäßige Order bei uns in der Bäckerei.
Der "Geymaister", ein vermutlich gezünfteter Meister seines Handwerks, der aber nicht im Markt ansässig war. |
StA Landshut Braurechnung von 1612 |
StA Landshut Pfleggerichtsrechnung Kötzting von 1673 |
StA La Hofmarken Nr. 3175 Rechnung Kleinaign |
eine Kuh, die noch nicht oder nicht mehr trächtig werden kann. ein junges Goldvieh ist vermutlich ein anderes Wort für ein
weibliches Kalb (Hofmark Kleinaign 1713)
Großbritannien
H
StA La Hofmarken Nr. 3175 Rechnung Kleinaign |
Die Haarbutter: wohl eine interessante Methode um sein Haar glänzend und in Form zu halten, vom Geruch wollen wir jetzt nicht reden...
Halsgewand
Das Halsgweand war damals eine Oberbekleidung, Hemd, Bluse |
StA La Hofmarken Nr. 3175 Rechnung Kleinaign |
StA Kötzting Verhörsprotokoll 1653 |
Das Handtglüb, das Handgelübde, der Handschlag. Ersetzte in alten zeiten die Unterschrift und galt als Vertrag.
"Schlag ei" ist heute noch eine Aufforderung bei Viehhändlern einen verkauf zu bestätigen
StA Kötzting AA 1/19 |
Und zugleich dann auch noch einen link, Danke Hans Ramsauer, die Musiker halt...
https://de.wikipedia.org/wiki/Hautboist
StA Landshut Briefprotokolle Kötzting 1727: Heuwax |
Kötzting wird Hexenmarkt genannt:
Kötzting das Hexenmarkl
steht gerade über der Hölle
da bleibt kein Schnee liegen
StA Kötzting AA XI/15 |
Ich habe keine Ahnung, was eine "Hirschenkhiern" sein könnte.
StA La Kurbayern Hofkammer Ämterrechnung RMA Straubing R 2539 Pfleggerichtsrechnung von 1620 |
I
StA La: Hofmarken Nr. 4031 Hofmark Blaibach
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StA La Hofmarken Nr. 3175 Rechnung Kleinaign |
Irxen
An anderer Stelle wird unterschieden zwischen "Irxen und Zimmerpaumb"
StA La Hofmarken Nr. 3175 Rechnung Kleinaign |
K
LGäO Brpr 1810 Inventur des JB Fabrici |
Lt Wikipedia: "Ruß wurde benötigt zur Herstellung von Lederfarbe, Malfarben, Druckerschwärze, Tinten und Wagenschmiere.
StA La Hofmarken Nr. 3175 Rechnung Kleinaign |
2 Stückhl Köllisch in diesem Fall eine Art von Leinwand/Tuch
im bayerischen Gewerbeblatt von 1819 heißt es:
Von Leinwand, Köllisch und Zwillich wird nach Oelsnitz und Plauen jährlich für 1000 fl. abgesetzt. Hanf wird wenig gebaut; der nöthige Bedarf wird von Bamberg
Man unterschied damals wohl Leinwand von Köllisch und Zwillich. Bei Riepl ist ein Kölsch ein blau/weiß oder Rot weiß karierter Stoff
StA La: Hofmarken Nr. 4031 Hofmark Blaibach |
für 2 Kreuzer rothe Linsen
für 10 Kreuzer ein süßes Holz Säftl
für 6 Kreuzer prosperierende Krebs Augen
für 8 Kreuzer Hirschhorn Wasser
für 10 Kreuzer Feigelsafftt, also Feigensaft.
Zum Thema Krebsaugen sagt Meyers Lexikon: Krebsaugen (Krebssteine, Lapides cancrorum), fast linsenförmige, auf der einen Seite konvexe, auf der andern flache, mit einem wulstigen Rand umgebene weiße Kalkkonkremente von 410 mm Breite, die sich im Magen der Krebse bilden und bei der Häutung ausgeworfen werden. Sie enthalten etwa 63 Proz. kohlensauren und 17 Proz. phosphorsauren Kalk, außerdem organische, nicht leimgebende Substanz etc. In kochendem Wasser werden sie meist rot, und in Säuren löst sich der Kalk, während die organische Substanz zurückbleibt. Die meisten K. kommen aus Galizien und Rußland. Man benutzte sie früher gegen Magensäure, Sodbrennen, zu Zahnpulvern und zur Entfernung kleiner fremder Körper aus den Augen.
TA Landshut Regierung Straubing A 4342 |
Waikh, Thenne und Dörre sind klar, aber wozu benötigte man ein(en) "Khiell"
TA Landshut Regierung Straubing A 4342 |
Kirchtagsschutz |
Die Kirchweihbesucher betranken sich nicht nur einfach, sondern sie "hatten nur zuviel in sich hineingelassen" von diesem schädlichen Alkohol.
L
StA La Hofmarken Nr. 3175 Rechnung Kleinaign |
StA La Hofmarken Nr. 3175 Rechnung Kleinaign |
StA La Hofmarken Nr. 3175 Rechnung Kleinaign
|
Die seitlich begrenzenden Leitern werden zwischen einen Holm (Kipf, davon gibt es vier am Leiterwagen) und einer davor mit Abstand in die Achse gesteckten Leiste gesteckt. Der Leistenring nun verbindet Kipf und Leiste und fixiert damit auch die Stellung der Leiter.
StA La Hofmarken Nr. 3175 Rechnung Kleinaign |
In den Quellen zur österrechischen Wirtschaftsgeschichte sind Bestände online, u.a. ein Mautregister der Donau von Oktober 1728, darin ist als Ladung aufgeführt: Weigart Joseph mit 30 Einheiten Lothlarin. Lt. Google gibt es heute noch ein Medikament Lotharin, dies enthält als Hauptwirkstoff Atropin und wird gegen Durchfallerkrankungen eingesetzt.
M
StA La: Hofmarken Nr. 4031 Hofmark Blaibach |
StA La Rep 166/N-12 Schachtel 8 Nr. 444 |
N
StA Kötzting AA IX-40 |
Der Neigerschmied
O
Im Kötztinger Amtshaus war ein "Österer geschlagen" den die Gefangenen ausgehebelt hatten. |
P
! Person für 2 Stund in das Paindl: oder Loch Was genau diese Körperstrafe bedeutete ist mir unbekannt. Das Loch könnte das "Angstloch" im Fußboden des heutigen Pfingstreitermuseums gewesen sein. |
Pallier
Widerumben umb ain alte Partesan, ohne Stihl Wolf Adamen Türrigl alhir behendigt.
StA La: Hofmarken Nr. 4031 Hofmark Blaibach |
ein Kinder"kleidchen" in Form einer kleinen Mönchskutte der Paulaner, welches auch in München extra geweiht und dem kranken Kind zur Heilung übergezogen wurde.
StA La Hofmarken Nr. 3175 Rechnung Kleinaign |
Ein Miracel Pflaster - ein Wunderpflaster also - wurde dem im Sterben liegenden Herrn von Walser in Kleinaign verschreiben. Auch wir wüssten gerne was in jenem Pflaster enthalten gewesen ist. geholfen hat es übrigens nichts, der Patient verstarb noch in demselben Jahr.
StA La Kurbayern Hofkammer Ämterrechnung RMA Straubing R 2539 Pfleggerichtsrechnung von 1620 |
StA Landshut Pfleggerichtsrechnung von 1698 |
(Hofmark Kleinaign Rechnung von 1713) |
Es hat den Anschein, da kurz danach in den Dokument von 30 Proviantwägen die Rede ist, dass das tatsächlich 52 Bäcker gewesen waren, die hinter der aktiven "Truppe" für den Proviant zu sorgen hatten.
MR1741 Der "Pranger" des Marktes Kötzting war außen am Rathaus angebracht und musste von Zeit zu Zeit erneuert oder repariert werden. "Reparirung des Brangerr" |
StA Kötzting AA XI/15 |
Was könnte eine Pusazen sein ?
Lt Schmeller - Danke erneut an Weißenregen - ist dies ein Wort für eine Geldtasche - Geldbeutel - Säckchen.
R
StA Kötzting AA XI/15 |
So - nur aus Holz gebaut - könnte ein Rennschlitten ausgesehen haben |
StA Kötzting AA XI/15 |
StA La: Hofmarken Nr. 4031 Hofmark Blaibach
|
resolviert
beschließen, entschließen
S
StA La Hofmarken Nr. 3175 Rechnung Kleinaign |
Sauerbrunnen: Mineralwasser mit merklichem Kohlensäure gehalt
StA La Hofmarken Nr. 3175 Rechnung Kleinaign |
StALa Rep 164-8 Nr. 705 von 1846
Die Gemeindeverwaltung von Großaign empfahl als Pflanzqualität für die Straßenbaumpflanzung mit Birnenhochstämmen vor allem "ungerathe und schälle" - also schepse und schiefe - Baumstämme auszuwählen, weil gerade gewachsene Birnenstämme offensichtlich gerne von Reisenden und Viehtreibern als Gehstöcke abgeschnitten werden würden.
Schilling
1679: 2 Schilling Bretter = 2 * 30 Bretter |
TA Landshut Regierung Straubing A 4342 |
"Und Augustin Riederer Mihler von Kleinaign um .1. S:v: Schweins Mutter und .1. Frischling
MR1741 einer der Musikanten, die bei der Fronleichnamsprozession für Musik sorgten, war ein "Schwiblpfeiffer" |
StA La: Hofmarken Nr. 4031 Hofmark Blaibach |
So konnte ein Pfarrer einen solchen einstellen, musste ihn aber von seinem persönlichen Einkommen entlohnen.
Herr Pfarrer, was sollen wir mit den vielen Kartoffeln machen?
Entweder halten wir uns ein Schwein, oder sie richten sich einen Supernummerarius.
1679: die Scharwerker halfen mit Langholz zur Wiesmühle anzuliefern: sie hatten dabei "den Starz gehalten" |
Bild aus der Chronik des Kötztinger Krieger und Veteranenvereins. Die vier Männer am linken Bildrand "halten den Starz" |
KÖZ 1953-11 |
Hier stehen wir wieder vor einem Rätsel: was ist das Steckengeld der Hirten?
T
StA Kötzting Marktrechnung 1703 Spanischer Erbfolgekrieg |
Bezahlung für einen Todfall
Toholi
Im Österreichischen Erbfolgekrieg musste einer "halben Mannschaft an Toholj, Pier und Brodt |
HaStA München KL Rott B1 von 1651 |
U
StA La: Hofmarken Nr. 4031 Hofmark Blaibach
|
V
StA La Hofmarken Nr. 3175 Rechnung Kleinaign |
StA La Kurbayern Hofkammer Ämterrechnung RMA Straubing R 2539 Pfleggerichtsrechnung von 1620 |
Pfleggericht Kötzting Rechnung von 1677 |
StA Landshut Umrittsprotokoll 1691 |
Hat sich in diesen zway Jahrn khein vicedombischer Handl begeben.
W
StA La Hofmarken Nr. 3175 Rechnung Kleinaign |
StA La Hofmarken Nr. 3175 Rechnung Kleinaign |
weibliche Freiheit
Spitalrechnung Kötzting von 1720 |
Die "weiblichen Freiheiten" : Bei der Übernahme eines Anwesens - meist in Verbindung mit einer Verehelichung - war der Mann oft auf das Heiratsgut seiner Angetrauten angewiesen und schrieb diese Summe seiner Frau für alle Fälle gut, indem er sein Anwesen als Sicherheit zur Verfügung stellte.
StA Landshut Hfm 3177 von 1786 |
"Für 4 Pfund halbflächsene und halb werchene Scharwerch gespunst a 10 xr:
Hier der Link zu Wikipedia "Werg"
StA La Hofmarken Nr. 3175 Rechnung Kleinaign |
Z
Aus Weißenregen kommt ein Lösungsansatz: "A Ziefern is bei uns a dumms Weiberleit"
Nochmal aus Weißenregen, von Hans Ramsauer der Hinweis auf eine Rubrik beim BR:
Auch bei de Schnadahüpfl gibt eine "Ziefer". Danke an meinen musikalischen Mitleser aus Weißenregen |
StA La Hofmarken Nr. 3175 Rechnung Kleinaign |
Zum Schutz des Zielers wurde auf der Kötztinger Schießstätte am Schussanger eine Schutzmauer errichtet im Jahre 1973 |
Zwümädig eine zweimahdige Wiese, eine Wiese, die in einem Jahr zweimal gemäht werden kann. KL Rott B2 von 1654
StA La Hofmarken Nr. 3175 Rechnung Kleinaign |
Anekdoten, Geschichten bzw. Erklärungen hinter Ausdrücken:
Wo ist in Kötzting das "Ebrach"?
Für Uneingeweihte: Ebrach (mit ganz langem "E") nennen die Marktler den Teil der Torstraße ab dem oberen Friedhof und deren Bewohner eben die Ebracher.
Wo wohnen die Auwasserer?
StA La Regierung Straubing A 4124 16. Jhdt |
aufwärts des Regens im Auwasser genannt
Das Auwasser und die Auwasserer ist der Bereich (ungefähr) des Weißen Regens zwischen Arrach (Schweinstiroler) und Grafenwiesen mit Hohenwarth als Zentrum.
StA Kötzting MR von 1681 |
StA Kötzting MR von 1681 |
Die Kötztinger Landfahne
StA Kötzting MR 1703 |
StA Kötzting MR von 1681 |
In dennen aufgestöhlten Infections Wachten hat man auß dem churfrtl Schloß die bedürftige Hellenparthen entlehnt, von welchen, weillen solche etwaß verlezt worden, man dem Schlosßer Arnoldten Paar widerumben zuezerichten geben 25 Kreuzer.
Diese, von Luckners Großmutter und ihrem zweiten Mann gestiftete Seelenkapelle war so ziemlich das nördlichste/oberste Opfer des großen Marktbrandes von 1867.
MR 1782 |
"Wegen angehalten üblen Witterung Ist man an seithen der burgerschaft in die obere Seelen Kapeln processionaliter abgegangen, wo man zugleich 2 heyl Mess zu Trost der armen Seelln lesen lassen, diss aber, da eine Samlung nicht allerdings schicklich, ex cassa bezallt, mit 1 fl."
Baumann Ludwig wusste es!
Warum wird Kötzting Hexenmarkt genannt?
Chronik Carl von Paur I Seite 71
"Kötzting das Hexenmarkl
steht gerade über der Hölle
da bleibt kein Schnee liegen"
Wie von der Hiettgassen yber das Pergl in Markht herein, negst des Leonhardt Stehrens das alte Pflaster ganz aufgangen, daß man.....Wer findet diese Stelle im Markt: Es ist das letzte Stück der Hausinger Straße, so ca. vom BRK-Heim aus herein in den Markt bis herauf zum Leboid oder uU. auch zum Traurig
Der Zustand der Straßen und Wege in unserem Bereich
Offensichtlich eine Strafe für desertierte Soldaten.
"...solches Pier haben, welches dem allgemeinen Sprichwortt nach, Hopfen Reich, und Malz armb, ein Pier, das Gott erbarm..." |
StA Kötzting MR von 1741 |
Der Hintergrund ist vermutlich die Tatsache, dass Häusler in Kötzting keinen weiteren Grund besaßen als den, auf dem das Haus stand. Stand einmal eines der wenigen frei verkäuflichen Grundstücke zum Verkauf, so hatte die Kötztinger Marktlehner ein unbedingtes Vorkaufsrecht.
Ohne landwirtschaftichen Grund konnte man natürlich keine Tiere halten, auch keine Schafe und Ziegen, außer man besorgte sich das Futter des nächtens auf illegale Weise, zum Beispiel durch Blätter abstreifen in den Birkenbergen.
Hier wurden also die Häusler zuhause kontrolliert, ob sie unberechtigterweise Tiere unterhielten.
STA Kötzting MR von 1680 |
Ortsangaben:
kleines Rabenbauernfeld 718
Scherparzerwiese in der unteren Au 1093
Spitalfeld 1022
Abkürzungen
Gleich am Anfang des Briefes erscheinen viele Abkürzungen und Kürzel, die sehr häufig verwendet wurden.
Durchlauchtigster Churfüstt, Genädister Herr, Herr
Eur Churfürstl: Durchl: p: geruheten Gdist: mir sub dato 16ten et pres: 29ten 9bris ais elapsi yber des Pfarrers zu Eullsprunn weegen dem Kürchenpau zu Ohrt, weiters Gemacht unterthänigste Vorstellung aufzutragen daß ich hieryber nach.....
Der Doppelpunkt nach einem Wort signalisiert eine Wortabkürzung
Hier also "Churfürstl: Durchl:" für "churfürstliche Durchlaucht" und später gdist: für gnädigst.
Das "p" benutzen wir heutzutage noch umgangssprachlich mit "et cetera pp" und bedeutet nur, dass der Angeredete eigentlich viel mehr Titel hätte, die man einerseits in der Schriftform weglassen möchte und darf, aber andererseits auch nicht so unhöflich sein möchte/darf, diese einfach unter den Tisch fallen zu lassen.
Das Datum "16." wird häufig als "16" mit hochgestelltem "t" geschrieben und die Monatsangaben von
September, Oktober, November und Dezember werden mit ihren, vom lateinischen kommenden, Zahlwörtern geschrieben, also 7ber, 8ber, 9ber und Xber.
anderen |
StA Kötzting MR von 1741 "Am Pfingst Montag denen burgers söhnen, so nacher Stainbichel dem hochwürdtigen Guett das Glaitt geben" |
Vor des Markhtdiener S:V: - mit Verlaub, denn Schuhe stinken - BesoldtungsSchuech |
Redo
dem redo - mit Verlaub, denn Kuhhirten stinken ebenfalls, manchmal - Khiehitter. |
Die Verdoppelung - ein Endkürzel und ein Sonderzeichen
Oben rechts: Französ(isch)en
Mitte: tuet (= als Ausdruck einer Summe, so etwas wie "ist gleich" oder "das macht zusammen")
Unten: zusammen
Fast wie bei den in Stein gemeißelten römischen Inschriften - vermutlich aber genau aus demselben Grunde - werden u und v gleich beschrieben und, zur Unterscheindung von "n" und "m" mit einem Häkchen versehen. Kommt ein "u" direkt nach einem "v", wie in dem Beispiel, dann stehen halt zwei gleiche Buchstaben nebeneinander, die aber etwas anderes bedeuten.
Das folgende Beispiel heißt: "zuverhafft", es wurde also ein Bösewicht zur Verhaftung zugeführt.