Zum ersten Male überhaupt:
Kötzting feiert eine ganze Woche lang Pfingstfest
Ein Bildbericht weitgehend mit Bildern von Josef Barth senior und Siegfried EhemannDie Filmsequenzen stammen alle von Siegfried Ehemann
2. Tag des Brautzugs in der Bahnhofstraße: v.links Heinz Schötz - Ilsegret Angerer - Georg Krämer - Franz Oexler Bild von Siegfried Ehemann |
Der Eintrag ins "Goldene Buch" vom Pfingstfest 1950 |
Nun aber der Reihe nach:
Der Kötztinger Magistrat blickt voraus auf das Pfingstfest
Unabhängig
von einigen organisatorischen Problemen bei der Umsetzung im Vorjahr, war sich der
Marktgemeinderat schnell einig, dass die 1949 eingeführten Neuerungen und
Änderungen sich bewährt hatten und, in abgewandelter Form, beibehalten bzw.
sogar ausgebaut werden sollten.
Es bleibt
also: beim Heimatfestspiel "Pfingstrittehr" von Eugen Hubrich, Die
Kranzlübergabe wird weiterhin auf dem St. Veitsplatz stattfinden, wodurch der
Bleichanger für das Volksfest zur Verfügung steht, welches nun aber auf eine ganze
Woche ausgedehnt werden wird, damit sich der ganze Aufwand für Zelte, Buden und Schausteller auch rentiert. 50 Schausteller haben sich bereits für die
Vergabe der Plätze beworben.
Eines der neuen Gremien, welches die Amerikaner in ihren Entnazifizierungs- und Demokratisierungsprogrammen forderten, waren die sogenannten Bürgerkomitees. Gruppierungen also, die von den Bürgern zusätzlich gewählt wurden und dem Magistrat beratend zur Seite gestellt worden waren. Auch dieses Bürgerkomitee machte sich Gedanken über die Inhalte des kommenden Pfingstfestes und kümmerte sich zusammen mit dem Festausschuss des Magistrates um Details der Organisation. Der Ostmarkonkel Konrad Krämer der Alte wird sich wieder um den Kinderfestzug kümmern und die Herren Held, Schullerer, Schötz, Michael, Barth und Oexler werden sich bemühen, einen Autokorso auf die Beine zu stellen.
Eines der neuen Gremien, welches die Amerikaner in ihren Entnazifizierungs- und Demokratisierungsprogrammen forderten, waren die sogenannten Bürgerkomitees. Gruppierungen also, die von den Bürgern zusätzlich gewählt wurden und dem Magistrat beratend zur Seite gestellt worden waren. Auch dieses Bürgerkomitee machte sich Gedanken über die Inhalte des kommenden Pfingstfestes und kümmerte sich zusammen mit dem Festausschuss des Magistrates um Details der Organisation. Der Ostmarkonkel Konrad Krämer der Alte wird sich wieder um den Kinderfestzug kümmern und die Herren Held, Schullerer, Schötz, Michael, Barth und Oexler werden sich bemühen, einen Autokorso auf die Beine zu stellen.
Bewerbungsschreiben der Autoscooterfirma Poppek aus Furth im Wald für das 1950er Volksfest |
Am Donnerstag nach Pfingsten wird das Volksfest dann durch eine Landwirtschaftsschau ergänzt werden, für die das Landwirtschaftsministerium Ausstellungswägen versprochen hat. Ein Kinderfestzug und Treffen der Trachtenvereine und von Mitgliedern des Handwerks sollen das Volksfest begleiten bzw. ihm eine feste Struktur geben.
Pfingsten 1950 wird noch von einer Besonderheit begleitet, nämlich einer Jubelpfingsthochzeit des Pfingstpaares von 1900, die auch eine einmalige Verschiebung des Brautzuges notwendig macht und auf Grund dessen Eugen Hubrich auch sein Festspiel überarbeiten will.
Pfingsten rückt näher und das Rätselraten hat ein Ende:
Das Pfingstbrautpaar von 1950 ist auserwählt: Georg Krämer, Lehrer, und die Tochter des Kötztinger Arztes Ilsegret Angerer werden in diesem Jahr im Mittelpunkt stehen und als die beiden Brautführer haben sie sich Franz Oexler und Heinz Schötz auserwählt.Nachdem es im letzten Jahr, bei der Premiere der Kranzlübergabe auf dem Veitsplatz, noch nicht "rund" gelaufen war, wollte man zumindest organisatorisch schon im Vorfeld reagieren und entwickelte einen Aufmarschplan für die Veranstaltung am Nachmittag, dies war umso wichtiger, als am Pfingstmontag der Bayerische Rundfunk alles übertragen wollte.
Hinweis in eigener Sache: dieses kleine Detail der Aufnahmemikrophone des bayerischen Rundfunks am Rande von Bildern - macht es möglich, manche Bilder dem Jahre 1950 zuzuordnen, die ansonsten nicht hätten datiert werden können.
In unserem Arbeitskreis Heimatforschung erhalten wir von privater Seite viel an Material, und in einem ganz unscheinbaren Kuvert fand sich ein Anzahl von ganz eng zusammengerollten Mittelformatnegativen. Um diese zu digitalisieren, musste ich mir eine Glasplattenkonstruktion - mit beweglichen Platten - bauen. Aber diese unscheinbaren auf Zündholzdicke zusammengedrehten Negative enthielten - für mich - die schönsten Pfingstaufnahmen, die ich bisher digitalisieren durfte.
Diese Bilder - von Siegfried Siegfried und Josef Barth sen. - machen es möglich, das Riesenfest, das die Kötztinger an Pfingsten 1950 gefeiert haben, nochmal Revue passieren zu lassen.
Aber zuerst einmal rührt der Markt ganz kräftig die Werbetrommel:
Der Sonderstempel bei der Bundespost |
Eine Werbemarke als Aufkleber |
Im "Krämerarchiv", der Sammlung von K.B. Krämer, nun Teil unseres Stadtarchives, haben sich einige dieser "Werbeartikel" erhalten
Der Markt Kötzting benutzt in diesen Wochen ein besonderes Briefpapier |
Das offizielle Programmheft .... heute würde man sagen..... der Flyer zur Pfingstwoche |
Die Pfingstfestwoche von 1950 |
Der Pfingstbräutigam muss - wie alle vor und nach ihm - per Unterschrift sich zu einigen Punkten verpflichten - unter anderem auch im darauffolgenden Jahr erneut mitzureiten bzw. für einen Ersatzmann zu sorgen und den Burschen- und Brautzug programmgemäß durchzuführen.
Viele Jahrzehnte enthielt diese Verpflichtungserklärung auch noch den Punkt, auf eine - nun schon sehr lange zurückliegende - Tradition zu verzichten, nämlich einen "gemütlichen" Ausflug aller Beteiligten nach Grafenwiesen am Sonntag nach den Pfingstfeierlichkeiten. Die Auflage, dass die "jungen" Leute sich nicht zu größeren Unterhaltungen im Hause der Braut aufhalten dürfen, ist allerdings geblieben. Ein Punkt, der wohl noch nie befolgt worden ist.
Viele Jahrzehnte enthielt diese Verpflichtungserklärung auch noch den Punkt, auf eine - nun schon sehr lange zurückliegende - Tradition zu verzichten, nämlich einen "gemütlichen" Ausflug aller Beteiligten nach Grafenwiesen am Sonntag nach den Pfingstfeierlichkeiten. Die Auflage, dass die "jungen" Leute sich nicht zu größeren Unterhaltungen im Hause der Braut aufhalten dürfen, ist allerdings geblieben. Ein Punkt, der wohl noch nie befolgt worden ist.
Und dann ist endlich Pfingsten da
Der Aufruf des Kötztinger Magistrats |
Es beginnt wie auch heutzutage noch mit dem Bierzelteinzug. Das Bierzelt hatte das Kötztinger Brauhaus inne und mit allen Bedienungen und mit Gambrinus - hoch zu Fass - gings nach einer Runde durch den Markt stracks auf die Festwiese. Auf einem zweiten Wagen, den von Ferdinand Liebls Reblauszelt, saß, Bacchus, den Gott des Weines darstellend, der Kötztinger Fotograf Pleier.
Bierzelteinzug - zwar von 1951 - aber genau wie in 1950 beschrieben |
Festplatzeinteilung 1950 |
Die Wettervorhersage für das Pfingstwochenende ist miserabel, die Generalprobe für das Pfingstfestspiel muss immer wieder unterbrochen werden und auf der Festplatz ist voller Pfützen.
Sonntag Abend dann der Lampionzug des Burschenvereins und dann war der Pfingstmontag auch schon da
Pfingstritt 1950 der Ausritt
Kooperator Wagner Bild Josef Barth |
Kooperator Wagner - Bild Josef Barth- |
Bild Josef Barth |
Der Pfingstbräutigam und seine beiden Begleiter Bild Josef Barth |
Der Ausritt - Bild Josef Barth |
Die zweite Reihe, mit dem Pfingstbräutigam des Jahres 1949, Wolfgang Ludwig mit der Marktfahne |
Die Feldmesse und das Pfingstfestspiel
Nachdem der letzte Reiter Kötzting verlassen hat und die sie bis zum Ortsausgang begleitenden Ehrenformationen zusammen mit der Musikkapelle zurückgekommen sind, rüsten sich Alle zum Kirchenzug hinauf auf den Marktplatz zur Feldmesse.Bild Josef Barth - Der Spielmannszug der Kötztinger Feuerwehr - noch viele Jahre lang ein reiner Trommlerzug - führt den Festzug an. |
Bild Josef Barth - H.H. Pfarrer Dietl und die Ehrengäste folgen der Blaskapelle |
Als erster Verein kommt der Kötztinger Burschen= und Wandererverein - Bild Josef Barth |
Kötztinger Zeitung vom Juni 1950 Krämerarchiv Schachtel 40 |
Nach einigen kritischen Stimmen hat dieser einige Längen aus dem Premierentextbuch entfernt dafür aber extra für dieses Jahr die Auszeichnung des Jubelpfingstbrautpaares mit in sein Manuskript hereingenommen.
Bild Josef Barth - links am Bildrand die Mikrophone, die die Zuordnung der Bilder auf das Jahr 1950 erleichtern. Die Herolde |
Die Verkündigung - Bild Josef Barth |
Bild Josef Barth |
Im Festspiel wird nun auch der Karl Obermayer, vulgo Mesner Karl, herausgestellt.
Dieses Herausstellen der langen historischen Reihe der Kötztinger Pfingstbräutigame gefällt dem einzelnen Pfingstreiter - einen vom Umland darstellend - gar nicht:
Teil des Textbuches des "Pfingstreiters" beim Pfingstfestspiel |
Es wäre interessant zu erfahren, ob zu den, im Zeitungsausschnitt der Umschau erwähnten, Kindern des Kötztinger Josef Schwarz, auch der obige Schauspieler Schwarz Sepp gehörte.
Photo Barth Josef - Das Pfingstbrautpaar von 1821 im Pfingstfestspiel |
Photo Barth Josef - Der Chor des Pfingstfestspiels 3000 Zuschauer sahen das Spiel der "Pfingstrittehr" in der Pfingstwoche 1950 |
Abrechnung Conrad Krämer, der Alte, (siehe seine Unterschrift) für seine Aufwendungen beim Pfingstfestspiel |
Nach dem Abschluss des Pfingstfestspiels bleibt nur wenig Zeit, um eine Mittagspause zu machen, denn schon verkünden Böllerschüsse und das Kirchengeläut das Herannahen der Reiterprozession.
Ein Festzug mit Spielmannszug, Musikkapelle, Vereinsabordnungen und den Magistatsherren kommt den Pfingstreitern bis zum Ortsrand entgegen und führt dann die Pfingstreiter in den Markt herein.... zur.....
Festpredigt, der Kranzlübergabe und den Ehrungen
Bild Josef Barth - Kooperator Wagner hält die Festpredigt, um den Hals trägt er das Pfingstkranzl, links am Bildrand die beiden Pfingstbräute (1949 und 1950) |
Bild Josef Barth - Pfingstbräutigam Georg Krämer und Jubelpfingstbräutigam Karl Obermayer während der Festpredigt |
Bild Josef Barth - Festpredigt, links der Kötztinger Pfarrer H.H. Dietl |
Bild Josef Barth - Live- Radioübertragung der Festpredigt |
Beim Reporter am Marktplatz die beiden Pfingstbräute, leider hat der BR in München keinerlei Aufzeichnung von dieser Life-Übertragung in seinem Archiv
Krämer Schorsch erhält sein Tugendkränzchen |
Mesner Karl bekommt eine besondere Auszeichnung für 60 Rittteilnahmen und ein Ehrenpfingstkränzchen |
Auszeichnung und Erwähnung einer ersten Pfingstreitermesse in Steinbühl anstelle des früher abgehaltenen Hochamtes KU vom Juni 1950 |
Während die Auszeichnungen erfolgen, haben sich die Hauptakteure schnell - beim Irlbeckschlosser - umgezogen und reiten nun in Frack, mit Zylinder, und mit geschmücktem und gezücktem Degen hinunter zur Pfarrkirche.
Rechts im Hintergrund - mit der Fahne - der Mesner Karl mit seinem neuen Tugendkränzchen.
Bild Josef Barth - Der Pfingstritt geht seinem Ende entgegen |
Bild Josef Barth - Der abschließende Ritt hinunter zur Pfarrkirche, elegant zu dritt |
Bild Josef Barth - Die drei Jubelreiter.......auf Reitpferden..... |
Mit dem Ritt hinunter zur Pfarrkirche endet der kirchliche Teil des Pfingstmontages und die Burschen erwarten ihren "Brauterer" zur Bewirtung und den anschließenden Burschen und Brautzug.
Der Burschen- und Brautzug
Von der Bewirtung beim Bräutigam weg und mit dem Burschenverein im Rücken geht's nun, wie seit 1949 üblich, gemeinsam zur Braut.Bild Josef Barth - Die Drei in froher Erwartung |
Bild Josef Barth - Die Pfingstbraut vor dem Kranzwurf auf die Burschenfahne..... |
Bild Josef Barth - Nun können sich alle zusammen den Fotografen stellen |
Bild Josef Barth - Ilsegret Angerer und Georg Krämer |
Bild Josef Barth - Und los geht's mit dem ersten Brautzug |
Bild Josef Barth -Karl Obermayer und Anna Staudinger im Landauer - zugestiegen in der Bahnhofstraße aus dem Anwesen Gmach. |
Bild Josef Barth - rechts Decker in der Metzstraße, nun Kaufhaus Frey |
Bild Josef Barth - und noch eine Runde durch die Innenstadt |
Bild Josef Barth - Ehre wem Ehre gebührt - 50 Jahre Pfingstgeschehen 1900 und 1950 |
Regelung für das Einstechen in der Pfingsthochzeit:
Krämerarchiv Schachtel 40 |
Bild Josef Barth - eigentlich sehen die Drei recht frisch aus. |
Bild Josef Barth - Die Braut in Farbe, aber welche Farbe ist das? |
Nun jetzt kommen die Bilder ins Spiel, von denen ich schon seit einem Jahr immer wieder erzählt habe, die Farbgroßnegative von Siegfried Ehemann.
Photo Siegfried Ehemann - Das Brautpaar am zweiten Tag der Pfingsthochzeit, jetzt könnte man wieder streiten mit den Ehefrauen: ist das Kleid blau oder grün.....Fragen über Fragen |
Photo Siegfried Ehemann - Erneut zuerst hinunter in die Bahnhofstraße, um das "Jubiläumspaar" abzuholen |
Photo Siegfried Ehemann - Die "Jubler" im Landauer |
Photo Siegfried Ehemann - Der Brautzug in der Metzstraße, das Deckeranwesen war nun - in der Nachkriegszeit - vor Allem ein MEHRfamilienhaus mit vielen Kindern. |
Photo Siegfried Ehemann - In der Jahnstraße, auf dem Weg zur Pfingsthochzeit |
Photo Siegfried Ehemann - In der Jahnstraße auf Höhe der Einbiegung Ziegelgasse und wie damals üblich begleitet von vielen Kindern den ganzen Weg entlang |
Mit der zweiten Pfingsthochzeit - in diesem Jahr die Goldene Pfingsthochzeit genannt - endete dann das traditionelle Kötztinger Pfingstwochenende,
aber nicht das Kötztinger Pfingstprogramm.
Das Volksfest
Es folgten das Landwirtschaftsfest am Donnerstag, der Kinderfestzug am Freitag, der Autocorso am Samstag und das große Sänger und Trachtenfest am Sonntag zum großen Finale.
Das Landwirtschaftsfest
Von dieser Donnerstagsveranstaltung haben wir kein Bildmaterial, nur eine kleine Notiz in der Zeitung.
Der Weber Lugg war in Kötzting eine sehr bekannte Person in der Brandstraße, und fest mit der Kötztinger Feuerwehr und dem Spielmannszug verbunden
KU vom Juni 1950 über die landwirtschaftliche Ausstellung der Baywa in Kötzting |
Der Kinderfestzug
Ganz anders sieht es mit dem großen Kinderfestzug von 1950 aus. Viele, viele Bilder haben sich erhalten von der Aufstellung, dem Festzug und in den Zeitungsberichten bis hin zu detaillierten Abrechnungen. Aus der Hand von Siegfried Ehemann gibt es sogar ein kleines Filmschnipsel.
Hier nur eine kleine Auswahl an Bildern.
Ausschnitt aus der Kndnerfestzugsliste Krämerarchiv Schachtel 40 |
Photo Barth Josef - Die venezianische Gondel "ALMA" im Pausenhof der "Knabenvolksschule", im Hintergrund die abgebrochene "alte" Volksschule |
Photo Barth Josef - Mit manpower geht's berauf.... sie hat gut lachen Der VW-Käfer noch mit dem geteilten Heckfenster und den Zonennummernschildern für Niederbayern |
Photo Barth Josef - Aufstellung des Kinderburschenvereins hinter der Volksschule, man beachte den respektablen Holzstapel zur Heizung der Schule |
Photo Barth Josef - Kinderfestzugs Pfingstbrautpaar 1950 |
Photo Barth Josef - Blumenkinder mit Blumenwagen |
Photo Barth Josef - Einfach nur eine schöne Gruppe |
Abrechnung Konrad Krämer. der Alte, für seine Ausgaben beim Kinderfestzug |
Autokorso und Gründung der Ortsgruppe des ADAC
Einen ganzen Film mit 36 Aufnahmen gibt es von Josef Barth, als dieser die Westumgehung entlangmarschiert ist, um die aufgereihten Schönheiten abzubilden. Am Rande der Bilder kann man bei einigen Bildern die Baustelle der hierher umziehenden Firma Aschenbrenner erkennen. Hier, um nicht zu langweilen, nur eine kleine Auswahl der "Blumenautos"Zum Dank erhielt jeder Teilnehmer übrigens ein kleines Heftchen von der Marktverwaltung. Wir haben unseres noch - ob ich es noch finde weiß ich nicht - und auch die Firma Aschenbrenner besitzt noch eines in ihren alten Firmenunterlagen.
Photo Barth Josef - Nachher |
Photo Barth Josef - Vorher Automobil der Familie Held |
Photo Barth Josef - Auch Motorräder fuhren mit |
Photo Barth Josef - Einem Schiff nicht unähnlich, das Monstrum kenne ich auch aus einem Filmschnipsel von Siegfried Ehemann |
Photo Barth Josef - Pleier, beim Bierzelteinzug noch als Bacchus unterwegs Hier mit einem Blumenwerbefahrzeug |
Photo Barth Josef - Ganz schön luftig, denn es war ja kalt zu Pfingsten 1950 |
Photo Barth Josef - Ich denke mal ein Überbleibsel der 11.PD. Rechts am Bildrand die Baustelle der Firma Aschenbrenner |
KU vom Juni 1950 Ich denke mal das Auto von Dr. Schober war das "Schiff" |
Dank der Marktgemeinde für die Teilnehmer, hier für die Firma Aschenbrenner, Regenstein. Der Neubau an der Westumgebung wurde erst im Herbst 1950 fertig. |
Unser - Bäckerei Clemens Pongratz - Blumenauto 1950 in der Metzstraße rechts das Anwesen Decker, im Hintergrund kommt bereits der "Ozeandampfer" |
Zusätzlich zur Durchführung des Autokorsos kam es am Samstag nach Pfingsten 1950 auch zur Gründung einer Ortsgruppe Kötzting des ADAC.
Josef Held, der Beisitzer im kommissarischen Vorstand, fuhr ja dann im Autokorso auch mit dem ADAC-Schild auf dem geschmückten Autodach.
Das große Kötztinger Sängerfest
Leider haben wir von dieser Veranstaltung kein Bildmaterial, der MGOV, der Männer Gesangs und Orchesterverein hatte sich ja zu Ostern 1950 neu gegründet und war bei der ebenfalls um Ostern erfolgten Neueröffnung des Hotels zur Post gleich wieder zur Stelle um an seiner alten Wirkungsstätte einen Neubeginn zu starten. Georg Krämer, der Pfingstbräutigam wurde mit großer Mehrheit zum Dirigenten gewählt und erließ noch vor Pfingsten einen Aufruf an interessierte Musiker sich zu einer Orchestergruppierung zu treffen. Chor und Orchester gehörten für viele, viele Jahre zu Kötztings herausragenden kulturellen Schmankerln.Zu dem großen Sängertreffen lud die Marktverwaltung ein:
Kötztinger Zeitung vom Juni 1950 über den Sängerwettstreit aus dem Krämerarchiv Schachtel 40 |
Kötzting erhält ein Ehrenbuch
Im vorigen
Jahr von Eugen Hubrich angeregt und kürzlich vom Magistrat beschlossen, wird
Kötzting ein Ehrenbuch der Marktgemeinde mit einer Pfingstchronik erhalten.
Der Entwurf und die Wappenmalerei stammen vom Kötztinger Künstler August Philipp Henneberger. Von Eugen Hubrich stammen die einleitenden Worte und der Studienrat und Maler Walter Heisig wird die Aufzeichnungen und Malereien durchführen.
Der Entwurf und die Wappenmalerei stammen vom Kötztinger Künstler August Philipp Henneberger. Von Eugen Hubrich stammen die einleitenden Worte und der Studienrat und Maler Walter Heisig wird die Aufzeichnungen und Malereien durchführen.
Die Eingangsseite beginnt mit folgenden Worten:
Herzlich willkommen. Verehrter Gast
Hier hielten Fürsten und Könige Rast
Ihr Andenken ist unvergessen!
Ein Ludwig, eine Bayer, der Kaiser im Reich,
An Güte kam ihm keiner mehr gleich
Hat, das Marktrecht uns zugemessen
Zur Grenzfahne schwor man in diesem Haus
Und warf den Feind aus dem Grenzwald hinaus
Nie wankte die alte Treue
Und dankt unsere Heimat in Not und Tod,
wie es das Schwurgewissen gebot
dann baute man Kötzting aufs neue
Tragen sie ihren Namen in das Ehrenbuch ein
dann haben sie Teil an dem Grenzlandgemein
Und sind deren Geschichte gebunden
Es möge Gottes Segen auf Ihnen ruhn
Wir versprechen Ihnen, das unsere zu tun!
Danke, dass Sie uns gefunden!
Hier hielten Fürsten und Könige Rast
Ihr Andenken ist unvergessen!
Ein Ludwig, eine Bayer, der Kaiser im Reich,
An Güte kam ihm keiner mehr gleich
Hat, das Marktrecht uns zugemessen
Zur Grenzfahne schwor man in diesem Haus
Und warf den Feind aus dem Grenzwald hinaus
Nie wankte die alte Treue
Und dankt unsere Heimat in Not und Tod,
wie es das Schwurgewissen gebot
dann baute man Kötzting aufs neue
Tragen sie ihren Namen in das Ehrenbuch ein
dann haben sie Teil an dem Grenzlandgemein
Und sind deren Geschichte gebunden
Es möge Gottes Segen auf Ihnen ruhn
Wir versprechen Ihnen, das unsere zu tun!
Danke, dass Sie uns gefunden!
Der zweite
Teil des Buches befasst sich mit der Geschichte des Pfingstrittes und mit den
bis dahin bekannten Pfingstakteuren
, welche Peter Riederer in den Jahren 1910-1912 zusammengetragen hatte.
, welche Peter Riederer in den Jahren 1910-1912 zusammengetragen hatte.
Ab dem Jahre
1949 ist für jeden Pfingstritt eine Seite gewidmet.
Am Ende noch ein Kaleidoskop an Kleinigkeiten:
Ein "Dankeschön" vom Magistrat
Jeder Teilnehmer an den Pfingstaktivitäten erhielt als Erinnerung an die schönen Tage ein schmales, fadengebundenes, Fotoalbum vom Markt Kötzting überreichtHier ein paar Beispielsbilder:
Anerkennung durch die amerikanische Militärregierung
Der Resident Officer der USA, Allan Willis, gratuliert dem Kötztinger Bürgermeister für diese tolle Pfingstfestwoche. Willis wird kurz danach in Oberbayern heiraten und noch im selben Jahr in die USA heimkehren. Seine Anschrift Marktstraße 132 (Kötzting bekam erst im Laufe des Jahres die heute gültigen Hausnummern) verweist auf das "Amerikahaus", heute die Straubinger Volksbank in der Marktstraße. Vom Vorjahr habe ich ein Bild vom Fronleichnamsaltar - einer der Altäre war ja traditionell vor der Bank - auf dem der Schriftzug der Militärverwaltung noch gut zu erkennen ist. Bild Josef Barth - MILITARY GOV(ERNMEN)T DET 3 Eingang des Amerikahauses in der Marktstraße 1948 mit einem der Altäre beim Fronleichnamsumzug |
Beim Digitalisieren der Kötztinger Zeitungen bin ich in der Novemberausgabe der Kötztinger Umschau von 1966 auf diese Todesanzeige gestoßen: