So erlebten wir in der letzten Woche den Besuch des Sohnes eines ehemaligen französischen Kriegsgefangenen Jaques Valentin bei uns in Kötzting, der seine Kontakte zur Familie Costa auffrischte.
Sheriff Bob Vogel stammt aus Traidersdorf |
Das war alles, was er wusste:
Joseph Vogel B-abt 1827 & Franziska (Koepkan) Vogel B-abt 1829 und dass sie wohl aus dem Raum Kötzting stammten.
Franziska Köppl , geboren 1829 aus Grub |
Diese Hochzeit konnte ich sehr schnell finden und auch die Schreibweise der Mutter entziffern, es war eine geborene Köppl aus Grub. Auch der Mädchenname der Brautmutter war für die Amerikaner ein Buch mit sieben Siegeln, sie lasen: "MacKenttiales". Diese stellte sich als eine geborene "Muggenthaler" aus Altrandsberg heraus.
Joseph Vogl hatte 8 Kinder mit seiner Frau, das heißt, die ersten fünf Kinder lang waren sie noch gar nicht verheiratet, 1863 heirateten sie dann und hatten später noch 3 Kinder.
Anna Maria 19.8.1850
Joseph 27.9.1852
Franz 07.07.1855
Wolfgang 12.08.1857
Michael 30.03.1860 Vorfahr von Bob Vogel
08.09.1864 Wolfgang
11.08.1867 Johann
07.06.1871 Franziska Vorfahrin von Beverly Lytle
Der junge Joseph Vogl mit seiner Frau und seinen eigenen kleinen Kindern zusammen mit den Eltern und Geschwistern , - auf der Liste die Nummern 4 und 5 - also drei Generationen Vogl wanderten um 1880 via Bremen aus und diese Einwanderungsliste war der Start für Bob Vogels Familienforschung.
Joseph Vogl (4) starb auf der Überfahrt und wurde auf der See bestattet.
Der Anfang des Kontaktes war gemacht und so kam dann ein Steinchen zum anderen und auch der menschliche Kontakt wurde ausgeweitet. Bob schrieb dann in einem der weiteren Mails, ich könne mal im Internet nach dem "Sheriff Bob Vogel" googeln, da stünde eine Menge von ihm drin.
Nun begann die Familienforschung, sich nach vielen Richtungen hin zu entwickeln:
1. die genaue Abstammung Joseph Vogls herauszufinden
2. wo wohnen die möglichen Nachkommen, die ja in Traidersdorf geblieben waren
3. wie haben sie die Auswanderer entwickelt
4. wer ist Bob Vogel
Das einfachere Aufgabe dabei war, die Abstammung Joseph Vogls herauszufinden, die Daten dazu hatte ich weitgehend im Computer und so kamen dann in kurzer Zeit noch ein paar Generationen Vogl zusammen.
Der älteste bis jetzt belegte Vorfahr Bob Vogels ist ein Paulus Vogl aus Gutendorf, geboren ca. um 1615, der vor 1642 geheiratet hatte, weil in diesem Jahr sein Sohn Andreas geboren wurde. Dieser Andreas heiratete dann 1665 in den Bauernhof der Familie Hauptmann in Traidersdorf hinein.
Es schlossen sich mehrere Generationen Vogl an, hier dargestellt durch ihre Hochzeitsdaten
Also:
vor 1642 Vogl Paulus 00 Margaretha von Gutendorf
1665 Vogl Ander aus Gutendorf 00 Hauptmann Walburga von Traidersdorf
1703 Vogl Johann Traidersdorf 00 Enkofer Maria vom Beilnhof/Wettzell
1743 Vogl Johann Traidersdorf 00 Mühlbauer Maria aus Plachendorf
1777 Vogl Johann Georg Traidersdorf 00 Bauer Walburga (Maria) aus Rappendorf
dieser Vogl Johann Georg starb und seine Witwe heiratete Mühlbauer Josef aus Kieslau, welcher den Hof selber wieder 1814 an seinen Stiefsohn Josef Vogl übergab.
1814 Vogl Josef Traidersdorf 00 Pachl Maria
Bis hierher haben die Kötztinger, die Traidersdorfer und die Vogl-Abkömmlinge in den USA die gleichen Vorfahren. Mit deren Kindern jedoch spalten sich hier nun die Linien auf:
1853 Vogl Franz 00 Mühlbauer Franziska ....I I....1863 Vogl Josef Arndorf 00 Köppl Franziska Grub
bleibt auf dem Hof und emigriert mit Kindern und Enkeln in die USA
eines seiner Kinder zieht nach Kötzting:
1905 Vogl Michael Traidersdorf 00 Schötz Franziska von Thalersdorf
Im Jahre 1904 bewirbt sich Michael Vogl aus Traidersdorf - Sohn des Franz und der Franziska - um eine Konzession beim Magistrat, um die neuerbaute Kollmaiersche Bahnhofsrestauration betreiben zu dürfen.
"... Vogl, letztere geb. Mühlbauer von Traidersdorf, Vater verstorben, Mutter lebt in TraidersdorfJoseph Vogl hatte 8 Kinder mit seiner Frau, das heißt, die ersten fünf Kinder lang waren sie noch gar nicht verheiratet, 1863 heirateten sie dann und hatten später noch 3 Kinder.
Anna Maria 19.8.1850
Franziska Vogl * 1871 als junge Frau in den USA |
Joseph 27.9.1852
Franz 07.07.1855
Wolfgang 12.08.1857
Michael 30.03.1860 Vorfahr von Bob Vogel
08.09.1864 Wolfgang
11.08.1867 Johann
07.06.1871 Franziska Vorfahrin von Beverly Lytle
Der junge Joseph Vogl mit seiner Frau und seinen eigenen kleinen Kindern zusammen mit den Eltern und Geschwistern , - auf der Liste die Nummern 4 und 5 - also drei Generationen Vogl wanderten um 1880 via Bremen aus und diese Einwanderungsliste war der Start für Bob Vogels Familienforschung.
Joseph Vogl (4) starb auf der Überfahrt und wurde auf der See bestattet.
1880: Teile der shipping-list von Bremen nach Baltimore, USA |
Nun begann die Familienforschung, sich nach vielen Richtungen hin zu entwickeln:
1. die genaue Abstammung Joseph Vogls herauszufinden
2. wo wohnen die möglichen Nachkommen, die ja in Traidersdorf geblieben waren
3. wie haben sie die Auswanderer entwickelt
4. wer ist Bob Vogel
Das einfachere Aufgabe dabei war, die Abstammung Joseph Vogls herauszufinden, die Daten dazu hatte ich weitgehend im Computer und so kamen dann in kurzer Zeit noch ein paar Generationen Vogl zusammen.
Der älteste bis jetzt belegte Vorfahr Bob Vogels ist ein Paulus Vogl aus Gutendorf, geboren ca. um 1615, der vor 1642 geheiratet hatte, weil in diesem Jahr sein Sohn Andreas geboren wurde. Dieser Andreas heiratete dann 1665 in den Bauernhof der Familie Hauptmann in Traidersdorf hinein.
Es schlossen sich mehrere Generationen Vogl an, hier dargestellt durch ihre Hochzeitsdaten
Also:
vor 1642 Vogl Paulus 00 Margaretha von Gutendorf
1665 Vogl Ander aus Gutendorf 00 Hauptmann Walburga von Traidersdorf
1703 Vogl Johann Traidersdorf 00 Enkofer Maria vom Beilnhof/Wettzell
1743 Vogl Johann Traidersdorf 00 Mühlbauer Maria aus Plachendorf
1777 Vogl Johann Georg Traidersdorf 00 Bauer Walburga (Maria) aus Rappendorf
dieser Vogl Johann Georg starb und seine Witwe heiratete Mühlbauer Josef aus Kieslau, welcher den Hof selber wieder 1814 an seinen Stiefsohn Josef Vogl übergab.
1814 Vogl Josef Traidersdorf 00 Pachl Maria
Bis hierher haben die Kötztinger, die Traidersdorfer und die Vogl-Abkömmlinge in den USA die gleichen Vorfahren. Mit deren Kindern jedoch spalten sich hier nun die Linien auf:
1853 Vogl Franz 00 Mühlbauer Franziska ....I I....1863 Vogl Josef Arndorf 00 Köppl Franziska Grub
bleibt auf dem Hof und emigriert mit Kindern und Enkeln in die USA
eines seiner Kinder zieht nach Kötzting:
1905 Vogl Michael Traidersdorf 00 Schötz Franziska von Thalersdorf
Im Jahre 1904 bewirbt sich Michael Vogl aus Traidersdorf - Sohn des Franz und der Franziska - um eine Konzession beim Magistrat, um die neuerbaute Kollmaiersche Bahnhofsrestauration betreiben zu dürfen.
Lt. Unterschrift
Michael Vogl"
Hier
führt die Linie nun nach Kötzting, später weiter zum bekannten zum Vogl Max in der Bahnhofstraße
und den nun bereits nachfolgenden 3 Generationen, die in der Stadt
Kötzting wohnen.
Liquidationsprotokoll vom Vermessungsamt Cham |
Doch zuerst zurück zu Vogl Josef in Traidersdorf:
Die Hofübergabe 1814 erfolgte anlässlich der Verheiratung des Vogl Josef mit Pachl Anna Maria aus Gutendorf im selben Jahr.
Die Hofübergabe 1814 erfolgte anlässlich der Verheiratung des Vogl Josef mit Pachl Anna Maria aus Gutendorf im selben Jahr.
erste Seite des Liquidationsprotokolls |
Dieses Liquidationsprotokoll, entstanden ca. um 1830, hat Joseph Vogl dann noch eigenhändig unterschrieben, es stammt aus den Büchern des Vermessungsamtes Cham.
Es ist übrigens der Hof im Plan mit der Nummer 17, der
Peteranderlhof nun Graupperthof genannt, seit ca. 1899 im Besitz der Familie Mühlbauer.
Ein Hof, der Ende des 19. Jahrhunderts leicht oberhalb des alten Bauplatzes neu errichtet worden war und dann 1904 von der Familie Mühlbauer fertig und vollständig erbaut worden ist.
Die Voglangehörigen, die in Traidersdorf geblieben waren, saßen zuerst auf dem Hof (17), und bauten, wie oben erwähnt, einen neuen Bauernhof etwas weiter oben am Hang. Finanzielle Gründe veranlassten sie jedoch, den Haupthof zu veräußern und weiter oben am Waldrand, auf eigenem Grund, ein neues, kleineres, Bauernhaus zu errichten. Auf diesem Hof habe ich nun Anfang Mai Mitglieder der Familie Vogl besucht, die sogar im Treppenhaus Bilder aufbewahrten, die von einem Besuch der "Amerikaner" Anfang des 20. Jahrhunderts zeugten.
Die Bilder der Traidersdorfer Familie Vogl, sofort nach den USA versandt, veranlassten die Cousine Bob Vogls Frau Beverly Lytle zu der Aussage: "Ich weiß zwar nicht welche Vogls es sind, aber sie haben eindeutig unsere Vogl-Nase".
Schaut man in den Stammbaum Bob Vogels in in seine Verzweigungen genauer hinein, die verschiedenen Vogl-Vorfahren hatten schließlich alle Ehefrauen und diese natürlich wieder eigene Abstammungslinien, gibt es ein noch ein paar Kleinigkeiten, die diese Linie auch für Kötztinger selber interessant machen.
Eine dieser Abstammungszweige führt direkt in den Markt herein, beim "Vogl Beck" in der Metzstraße war früher ein Hufschmied beheimatet. Anfang des 18. Jahrhundertds war dies eine Familie Prandtl und ein Teil der Ahnenliste von Bob Vogel
Möglicherweise hängt diese Hufschmiedsfamilie mit der Familie der Kötztinger Waffenschmiede Prandtl zusammen, die ca. eine Generation vorher auf dem Waffenhammer, nun Hammermühle in der Auwiese, als Vorbesitzer vor den Auzingern gesessen waren.
Eine andere Linie führt zur Familie Kauer und zum Wirtshaus von Kammern - auch hier sprechen wir vom 18. Jahrhundert - und hier gibt es nun eine Besonderheit. Der jeweilige Wirt von Kammern - diese Prozesse um das Wegerecht gingen über Generationen und wurden tatsächlich über Jahrhunderte immer wieder aufgewärmt - prozessierte wieder mal Ende des 17. Jahrhunderts mit dem Stockmüller um sein Weide und Wegerecht und lies zu diesem Zwecke eine kolorierte Landkarte malen. In dieser Karte nun steht zentral das Wirtshaus in Kammern, leicht zu erkennen an dem heraushängenden Wirtshausschild. Dieser Plan entstammt dem Akt Regierung Straubing A 6503 beim Staatsarchiv Landshut und ist aus dem Jahr 1654, allerdings hieß der damalige Kamminger Wirt nicht Kauer sondern Stephan Crammer. Dies ist somit ein Bild des Hauses, aus dem später die Familie Kauer saß.
Doch nun zu den Auswanderern selber: hier die Chartdarstellung der Vorfahren Beverly Lytles
Beverly Lytle schickte mir ein paar Bilder, die die Folgegenerationen in den USA in Ihrem Zweig
darstellte. Sie stammt aus der Linie der kleinen Franziska Vogl, die in den USA August Hofer geheiratet hatte und dann eine große Familie gründete.
Franny, geborene Hofer, zentral in der Mitte feiert in diesem Juni ihren 101. Geburtstag und ist die Tochter der Franziska Vogel, geboren 1871, die 1880 in die USA ausgewandert ist. Beverly Lytle ist rechts, mit ihrem Enkel.
Es gibt auch noch ein Bild, dass die früheren Vogls zeigt:
Zurück zu der Auswandergeneration und zu Bob Vogel:
Joseph Vogl und seine Frau, Kinder und Enkel, zuerst angesiedelt in Pittsburgh hatten, wie die obigen Bilder, die nur einen kleinen Ausschnitt der Familie zeigen, eine große Anzahl an Nachkommen in den Vereinigten Staaten. Bob Vogel hat diese in seiner Online Datenbank aufgeschlüsselt.
Er selber war zuerst im US Marine Corps, davon 13 Monate in Vietnam, und ließ sich später mit seiner Frau und seiner Tochter in Florida nieder.
Zuerst als einfacher Polizist tätig, fand er Gefallen an dem Amt und bewarb sich dann 1988 um das Amt des Sheriffs im Velusia County, FL. Das Amt des Sheriffs in den USA ist ein wählbares Amt, das heißt, der Bewerber muss sich bewerben, einen Wahlkampf selbstständig organisieren und durchführen und wird dann von den Wahlbürgern eben gewählt, im Amt bestätigt oder abgelehnt bzw. abgewählt. Bob meinte in dem Interview, Wahlkampf mache Spass und er hätte die passende Ehefrau dafür, einen richtigen Wahlkampf zu organisieren.
Nachdem er gewonnen hatte, organisierte er seine Abteilung neu und gründete eine spezielle Drogen Suchtruppe für die Interstate I 95. Er selber stellte die Kriterien auf, nach denen diese Mannschaft die Autofahrer herausfiltern sollte. Diese Filtermethoden brachten ihm mehrere Prozesse von Menschenrechtsorganisationen und Untersuchungen von Seiten des Justizministeriums ein.
Überregional umstritten, war er aber vor Ort durch seine Erfolge so angesehen, dass er zwei mal wiedergewählt wurde.
Er entwickelte seine eigenes "Profiling" und brachte so, laut der Überschrift im Klappentext seiner Biographie: "Mehr als 1 Milliarde an Drogendollars in nur drei Jahren runter von der Straße."
Sein Filter hieß:
Auffällig sind in der Kombination:
1. junge Männer, die zu zweit in Autos mit New Yorker Zulassung fuhren.
2.die auch noch langsamer fuhren als der um sie herum fließende Verkehr.
3.die große Fahrzeuge fuhren, aber keine aktuellen Modelle.
Er benutzte einen Suchscheinwerfer, der an der Straßenseite montiert war, fischte sich seine Kandidaten heraus und stoppte diese. Oft fand er keine Drogen aber große Mengen an Bargeld, die er für den Staat konfiszierte im Vertrauen darauf, dass die Verbrecher nicht vor Gericht gehen würden....und er behielt zumeist Recht.
Bob Vogel und seine Untergebenen erhielten viele Auszeichnungen, und man hätte erwarten können, dass die Folge eine dankbare Aufnahme durch die Medien, den Staat Florida und das Washingtoner Justizministerium hätten sein sollten.
Das Gegenteil aber war der Fall, trotz der Freisprüche erster Klasse durch zwei separate FBI Untersuchungen, eines Untersuchungsausschusses und weiterer Freisprüche, als ein Richter eine Anklage wegen Mangels an Beweisen erst gar nicht zuließ, vergeudeten zwei Abteilungen im US Justizministeriums mehr als zwei Jahre und Millionen von Steuergeldern, um Sheriff Bob Vogel und seinem Büro nachzuspüren.
Dieses Buch ist Bob Vogels Geschichte seines persönlichen Alptraumkampfes gegen Mächte, gegen die er sich nie hätte vorstellen konnte, einmal kämpfen zu müssen.
Anyway, wie die Amerikaner sagen, er wurde mehrfach von seiner Bevölkerung wiedergewählt, hat all diese Prozesse gewonnen und ist nun als pensionierter Sheriff in Veluria County damit beschäftigt
amerikanische und viktorianische Möbel zu sammeln, seine Familiengeschichte zusammenzustellen und große Reisen zu unternehmen, gerade - Ende Mai/Anfang Juni 2013 ist er in Irland und Schottland und in der Normandie unterwegs und ich bin mir sicher, dass wir ihn demnächst einmal in Bad Kötzting begrüßen dürfen.
Sein Buch "Fighting to win" hat er mir übrigens schon vor 4 Wochen geschickt und dieses ist bereits im Kötztinger Stadtarchiv eingelagert als das Buch des
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Es ist übrigens der Hof im Plan mit der Nummer 17, der
Peteranderlhof nun Graupperthof genannt, seit ca. 1899 im Besitz der Familie Mühlbauer.
Ein Hof, der Ende des 19. Jahrhunderts leicht oberhalb des alten Bauplatzes neu errichtet worden war und dann 1904 von der Familie Mühlbauer fertig und vollständig erbaut worden ist.
Ausschnitt aus einem Plan des Vermessungsamtes Cham, |
der Grauppertshof Pfingsten 2013 |
1912 die Bauersfamilie Mühlbauer vor ihrem Anwesen |
Die Voglangehörigen, die in Traidersdorf geblieben waren, saßen zuerst auf dem Hof (17), und bauten, wie oben erwähnt, einen neuen Bauernhof etwas weiter oben am Hang. Finanzielle Gründe veranlassten sie jedoch, den Haupthof zu veräußern und weiter oben am Waldrand, auf eigenem Grund, ein neues, kleineres, Bauernhaus zu errichten. Auf diesem Hof habe ich nun Anfang Mai Mitglieder der Familie Vogl besucht, die sogar im Treppenhaus Bilder aufbewahrten, die von einem Besuch der "Amerikaner" Anfang des 20. Jahrhunderts zeugten.
der "neue" Hof der Vogls in Traidersdorf entstanden ca. um die Jahrhundertwende |
Schaut man in den Stammbaum Bob Vogels in in seine Verzweigungen genauer hinein, die verschiedenen Vogl-Vorfahren hatten schließlich alle Ehefrauen und diese natürlich wieder eigene Abstammungslinien, gibt es ein noch ein paar Kleinigkeiten, die diese Linie auch für Kötztinger selber interessant machen.
Eine dieser Abstammungszweige führt direkt in den Markt herein, beim "Vogl Beck" in der Metzstraße war früher ein Hufschmied beheimatet. Anfang des 18. Jahrhundertds war dies eine Familie Prandtl und ein Teil der Ahnenliste von Bob Vogel
Möglicherweise hängt diese Hufschmiedsfamilie mit der Familie der Kötztinger Waffenschmiede Prandtl zusammen, die ca. eine Generation vorher auf dem Waffenhammer, nun Hammermühle in der Auwiese, als Vorbesitzer vor den Auzingern gesessen waren.
Eine andere Linie führt zur Familie Kauer und zum Wirtshaus von Kammern - auch hier sprechen wir vom 18. Jahrhundert - und hier gibt es nun eine Besonderheit. Der jeweilige Wirt von Kammern - diese Prozesse um das Wegerecht gingen über Generationen und wurden tatsächlich über Jahrhunderte immer wieder aufgewärmt - prozessierte wieder mal Ende des 17. Jahrhunderts mit dem Stockmüller um sein Weide und Wegerecht und lies zu diesem Zwecke eine kolorierte Landkarte malen. In dieser Karte nun steht zentral das Wirtshaus in Kammern, leicht zu erkennen an dem heraushängenden Wirtshausschild. Dieser Plan entstammt dem Akt Regierung Straubing A 6503 beim Staatsarchiv Landshut und ist aus dem Jahr 1654, allerdings hieß der damalige Kamminger Wirt nicht Kauer sondern Stephan Crammer. Dies ist somit ein Bild des Hauses, aus dem später die Familie Kauer saß.
Doch nun zu den Auswanderern selber: hier die Chartdarstellung der Vorfahren Beverly Lytles
Beverly Lytle schickte mir ein paar Bilder, die die Folgegenerationen in den USA in Ihrem Zweig
darstellte. Sie stammt aus der Linie der kleinen Franziska Vogl, die in den USA August Hofer geheiratet hatte und dann eine große Familie gründete.
Franny, geborene Hofer, zentral in der Mitte feiert in diesem Juni ihren 101. Geburtstag und ist die Tochter der Franziska Vogel, geboren 1871, die 1880 in die USA ausgewandert ist. Beverly Lytle ist rechts, mit ihrem Enkel.
Es gibt auch noch ein Bild, dass die früheren Vogls zeigt:
Bild von 1920, die beiden Franziskas ganz links und Michael und Wolfgang Vogl (geboren 1857) rechts, Michael (geboren 1860) Michael, also der zweite von rechts ist Bob Vogels Urgroßvater. |
Zurück zu der Auswandergeneration und zu Bob Vogel:
Joseph Vogl und seine Frau, Kinder und Enkel, zuerst angesiedelt in Pittsburgh hatten, wie die obigen Bilder, die nur einen kleinen Ausschnitt der Familie zeigen, eine große Anzahl an Nachkommen in den Vereinigten Staaten. Bob Vogel hat diese in seiner Online Datenbank aufgeschlüsselt.
Er selber war zuerst im US Marine Corps, davon 13 Monate in Vietnam, und ließ sich später mit seiner Frau und seiner Tochter in Florida nieder.
Am 11. August 1991 schrieb Charles Fishman über ihn im Orlando Sentinel unter der Überschrift:
Sheriff Bob Vogel
A FEW MOMENTS WITH . . .
He's The Mayor Of I-95, And A Terror To Drug
Smugglers
(Er ist der Chef der Interstate I-95 und der Schrecken der Drogenschmuggler)Zuerst als einfacher Polizist tätig, fand er Gefallen an dem Amt und bewarb sich dann 1988 um das Amt des Sheriffs im Velusia County, FL. Das Amt des Sheriffs in den USA ist ein wählbares Amt, das heißt, der Bewerber muss sich bewerben, einen Wahlkampf selbstständig organisieren und durchführen und wird dann von den Wahlbürgern eben gewählt, im Amt bestätigt oder abgelehnt bzw. abgewählt. Bob meinte in dem Interview, Wahlkampf mache Spass und er hätte die passende Ehefrau dafür, einen richtigen Wahlkampf zu organisieren.
Nachdem er gewonnen hatte, organisierte er seine Abteilung neu und gründete eine spezielle Drogen Suchtruppe für die Interstate I 95. Er selber stellte die Kriterien auf, nach denen diese Mannschaft die Autofahrer herausfiltern sollte. Diese Filtermethoden brachten ihm mehrere Prozesse von Menschenrechtsorganisationen und Untersuchungen von Seiten des Justizministeriums ein.
Überregional umstritten, war er aber vor Ort durch seine Erfolge so angesehen, dass er zwei mal wiedergewählt wurde.
Er entwickelte seine eigenes "Profiling" und brachte so, laut der Überschrift im Klappentext seiner Biographie: "Mehr als 1 Milliarde an Drogendollars in nur drei Jahren runter von der Straße."
Sein Filter hieß:
Auffällig sind in der Kombination:
1. junge Männer, die zu zweit in Autos mit New Yorker Zulassung fuhren.
2.die auch noch langsamer fuhren als der um sie herum fließende Verkehr.
3.die große Fahrzeuge fuhren, aber keine aktuellen Modelle.
Er benutzte einen Suchscheinwerfer, der an der Straßenseite montiert war, fischte sich seine Kandidaten heraus und stoppte diese. Oft fand er keine Drogen aber große Mengen an Bargeld, die er für den Staat konfiszierte im Vertrauen darauf, dass die Verbrecher nicht vor Gericht gehen würden....und er behielt zumeist Recht.
Bob Vogel und seine Untergebenen erhielten viele Auszeichnungen, und man hätte erwarten können, dass die Folge eine dankbare Aufnahme durch die Medien, den Staat Florida und das Washingtoner Justizministerium hätten sein sollten.
Das Gegenteil aber war der Fall, trotz der Freisprüche erster Klasse durch zwei separate FBI Untersuchungen, eines Untersuchungsausschusses und weiterer Freisprüche, als ein Richter eine Anklage wegen Mangels an Beweisen erst gar nicht zuließ, vergeudeten zwei Abteilungen im US Justizministeriums mehr als zwei Jahre und Millionen von Steuergeldern, um Sheriff Bob Vogel und seinem Büro nachzuspüren.
Bob Vogel und seine Frau Anfang Juni-2013 in Nordfrankreich |
Anyway, wie die Amerikaner sagen, er wurde mehrfach von seiner Bevölkerung wiedergewählt, hat all diese Prozesse gewonnen und ist nun als pensionierter Sheriff in Veluria County damit beschäftigt
amerikanische und viktorianische Möbel zu sammeln, seine Familiengeschichte zusammenzustellen und große Reisen zu unternehmen, gerade - Ende Mai/Anfang Juni 2013 ist er in Irland und Schottland und in der Normandie unterwegs und ich bin mir sicher, dass wir ihn demnächst einmal in Bad Kötzting begrüßen dürfen.
Sein Buch "Fighting to win" hat er mir übrigens schon vor 4 Wochen geschickt und dieses ist bereits im Kötztinger Stadtarchiv eingelagert als das Buch des
Sheriffs von Traidersdorf
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