Das "alte Kötzting" bei der Uraufnahme bei der beginnenden Landvermessung hatte 159 Anwesen. Der Geschichte dieser Bürgerhäuser und ihrer Bewohner nachzuspüren und sie zu dokumentieren, ist das Ziel dieser Häuserchronik.
Die Anfänge und die Entwicklung unserer Heimatstadt können von der Teilung der Urhöfe bis hin zur Auswahl als Landgerichtsort in einem einleitenden Blog nachgelesen werden.
Alte Hausnummer 83
beim Kaminkehrer
Michael Kreutzer und Elisabeth Fischer
Dieses Haus gehört zu den eher jüngeren unter den Kötztinger Häusern.
Aus dem Jahre 1783 haben wir einen eigenen Akt im Stadtarchiv:
Kreutzer Michael v. Straubing Antrag um Kaminfegergerechtigkeit.
Der Chamer Kaminkehrer Dominikus Marzy ist für Cham, Viechtach u Kötzting zuständig. Bei Feuersbrunst zu weit weg. Kreuzer wird auf 1 Jahr angestellt. In Straubing soll er in die Kaminkehrerlaad als Meister eingetragen werden.
Vor 100 Jahren seien in in Kötzting bereits Kaminkehrer vorhanden gewesen. Marty protestiert auf massivste Weise. Er versucht auf alle alle Arten, Kreutzer zu vertreiben.
In den Marktrechnungen von 1784 stellt sich dann dieser kurz protokollierte Vorgang - abschließend - so dar.
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StA Kötzting Marktrechnung von 1784 Seite 24 |
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Dominikus Marty Kaminfeger zu Kam hat zwar ehedessen wegen seinen allhier gaudierenten Bürgerrecht zum gewöhnlichen Jahresschilling 8x 4 H abgefiehret.
Nachdem aber anheuer, auf Speciales Antrungen der Burgerschaft ein eigener Kaminfeger, in der Persohn des Michaeln Kreutzer gelehrneter Kaminfeger gesöllens von Straubing aufgenohmen: mithin dem Marty das Bürgerrecht aufgesagt worden.Auch wenn dieser Vorgang nicht ohne juristisches Nachspiel geblieben ist, so ist doch der Markt Kötzting um einen Bürger reicher geworden, der den von der Bevölkerung gewünschten Beruf mitbringt, den eines Schornsteinfegers.
Der Markt Kötzting ließ sich sein "Schutzgeld" für seinen neuen Mitbürger teuer bezahlen und doch war der neue Kaminkehrer nur ein sogenannter "Insasse", hatte also nur ein minderes Recht als Kötztinger Bürger. Dies lag vor allem daran, dass er keinen Grundbesitz nachweisen konnte. Erst sein Sohn Georg wird Jahre später einen Antrag auf Zuweisung eines Baugrundes stellen. Doch zunächst weiter mit der Elterngeneration
Im Jahre 1803 wurde nach Michael Kreuzers Tod eine Erbaufteilung vor dem Magistrat protokolliert. Der Grund für dieses Protokoll ist die Verehelichung seines Sohnes Georg.
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StA Landshut Markt Kötzting Briefprotokoll von 1803: "Michael Kreuzer bürgerlicher Insaß und Kaminkehrer verstarb mit zurücklassung 2er Kinder benanntlich Georg und Katharina..." |
In diesem Protokoll wird die vorherige - Michael war ja ein weiteres Mal verheiratet - Ehefrau, Barbara, erwähnt, und, dass Michael Kreutzer wegen seiner damaligen Mittellosigkeit weder mit der ersten noch mit seiner zweiten Ehefrau einen Heiratsvertrag abgeschlossen hatte.
Einschub
Am 4.2.1793 hatte - der Kaminkehrer und Witwer der Barbara Spindler - Michael Kreuzer die Kötztinger Nagelschmiedstochter Elisabeth Fischer geheiratet.
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PfA Kötzting Band 15: Heiratseintrag des Witwers Michael Kreuzer mit der Elisabeth Fischer |
Die Ehe hatte allerdings nur eine kurze Dauer, denn bereits am 9.11.1793 starb Kreutzer Elisabeth, die "Kaminfegerin" im Alter von gerade mal 49 Jahren an einem Schlaganfall.
Kreutzer Michael selber verstarb am 13.3.1801 mit 57 Jahren
Einschub Ende
Sein ganzes Vermögen hätte aus 100 Gulden bestanden, welche beim Kötztinger Marktlehner Andreas Weiß (Weiß auf der "Höh") aufliegen würden. Diese 100 Gulden wurden nun gleichmäßig auf die Stiefmutter und die 2 Kinder, Georg und Katharina aufgeteilt.
Der nunmehrige Kaminkehrer Georg mache sich "anheischig" (macht eine Zusage), seiner Stiefmutter für einen Herbergszins alle Vierteljahr 2 1/2 Gulden zu bezahlen.
Gleich anschließend wurde ein Heiratsvertrag geschlossen zwischen dem Sohn Georg Kreutzer und dessen Braut, einer Barbara Sturm, Taglöhnerstochter aus Arndorf.
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StA Landshut Markt Kötzting Briefprotokoll von 1803: "2. Heuratsbrief per 120 fl Georg Kreuzer bürgerlicher Insass und Rauchfangkehrermeister in Kötzting in Judicio selbst anwesend bekennt in Kraft dis...." |
Georg Kreuzer und Barbara Sturm
Im gleichen Jahr seiner Heirat - 1803 - wurde auch dem Sohn das Kötztinger Bürgerrecht verliehen, ebenfalls als ein "Insasse", er wäre also bei der anstehenden "Kommunalwahl" nicht wahlberechtigt gewesen.
Im Jahre 1806 - offensichtlich hatte er im Vorjahr einen Bauplan und ein Gesuch eingereicht, um am "Schusterbergl" eine Stück Gemeindegrund ausgewiesen zu bekommen - wird von Seiten des Magistrats aber sehr dezidiert festgehalten, dass Georg Kreutzer "Schupfen und Backofen auf Gemeindegrund gebaut und Haus doppelt so groß wie der Plan" errichtet hatte.
36 Schuh lang und 26 Schuh breit war ihm ein Platz angewiesen worden und seinen Antrag hatte er damals damit begründet, dass es wichtig sei, "daß er Kaminkehrer einen bestimmten Wohnplatz habe, wo man ihn im Nothfall aufsuchen" könne.
Auf sein Ansuchen wird ihm aber dezidiert mitgeteilt, dass er über den reinen Bauplatz hinaus - der Baugrund bleibe sowieso Besitz des Marktes - "keine Grunderweiterung unter keinem Titel einen weiteren Anspruch" hätte. Selbst der Backofen müsse - zur Vermeidung neuerer Umstände - "an der Kuchel angebaut werden."
Das Haus müsse aus Steinen errichtet werden, das Dach mit Schindel bedeckt und der Brandversicherungsgesellschaft müsse beigetreten werden.
Auf die noch unverteilten Gemeindegründe habe Georg Kreuzer keinen Anspruch, dürfe jedoch sein benötigtes Wasser aus dem Brunnen bei der "Wilhelm Finkischen Behausung" schöpfen.
Er und alle seine Nachkommen müsse "sich der Viehhaltung, wie diese Namen haben mag, gänzlich enthalten, nicht eine Henne zu halten, weniger mehr, ist ihm verstattet."
Dieses Protokoll unterschrieben Georg Kreutzer und Georg Frisch (als Beistand der Ehefrau)
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StA Kötzting AA V 24 Georg Kreuzer Georg Frisch königl. Landgerichts Procurator als Beistand dess Eheweib |
Offensichtlich wollte der Kaminkehrer Georg Kreuzer dann später doch noch mehr, denn der damalige Landrichter v. Pechmann forderte mit Datum des 19.1.1807 vom Magistrat eine Stellungnahme zu einer Eingabe, die Kreuzer gleich direkt beim Landgericht gemacht hatte.
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Unterschrift des Landrichters v. Pechmann |
Die Antwort des Magistrats ließ an Deutlichkeit nichts mangen:
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Wenn man es vorgesehen hätte, dass Kreuzer Wohltatten mit verschlagener Münze (also mit Falschgeld) solcher Art bezahlen würde, so hätte er Kaminkehrer und zugleich Insaß bleiben können und er hätte seine dermalige Beschwerde von selbst entübrigt."
Nun aber, da man ihm auf sein Gesuch einen Bauplatz unentgeltlich überließ, "wird er wortbrüchig und will im fremden Eigenthum seine Habsucht sättigen."
Das Haus sollte bis zum Dachstuhl gemauert werden, nun jedoch ist nur der erste Stock gemauert und er Rest aus Holz aufgebaut.
Der Hausplan beschränkte sich auf die Familie des Kreuzer, nun jedoch ist das "Gebäude für die Aufnahme 3er Inwohnerfamilien geeignet".
Der Backofen stünde frei 60 Schritt vom Hause entfernt und sogar eine Kuh würden die Kreutzers in einem an das Haus angebauten Stall halten.
Die Vorwürfe enden mit dem Satz: " So handelt der Kreuzer mit der hiesigen Marktgemeinde.
Man ließ geschehen, dass er sich nahe beim Haus einen Brunnen richtete, daß er auf der oestlichen Seite ein kleines Wurzgärthchen anlegte und die S.V. Dungstätte nebst dem Abtritt hinter dem Hause anbrachte. Als er jedoch einen Schupfenbau versuchte, konnte man aber seinen willkürlichen Ausgriffen nicht mehr gleichgültig zusehen."
Platz für die Holzschupfe brauche er nicht, Holzlege habe er genug am Platz, wo er "Zinsleuthe halten will." Seine "Feuerleuttern - höchstens 10 Schuech lang - kann er im hausfelz gemächlich und gesichert unterbringen."
Nun folgt ein Absatz über die damalige Nutzung des Schusterbergl, der interessant ist:
"Das Schusterbergl ist ein Eigenthum der Gemeinde, es ist dieses für den gemeinnützigen Zweck eines beschränkten S.V. Schweinstrieb bestimmt und nebenher wird da Beschütt zur Straßenreparatur genommen man kann dises also nicht so geradehin dem Kreuzer zu seinen Launichten gemeß überlassen."
Der Magistrat bitte, dass die Beschwerde Kreuzers zurückgewiesen werde.
Pechmann reicht den Vorgang an seine vorgesetzte Behörde in München weiter und erhält von dort die Antwort, er solle erstinstanzlich entscheiden, wie mit dem Gemeindegrund verfahren solle und bis dahin müsse der beantragte Abriss des Schuppens unterbleiben.
Da der Akt damit endet, steht zu vermuten, dass, wie in vergleichbaren Fällen auch, das Markt hier seltsamerweise am kürzeren Hebel war, und Kreuzer seinen Ausbau behalten durfte.
Georg Kreuzers kleiner Sohn Mathias starb mit gerade mal 12 Monaten an Pocken am 24.8.1805 und der Vater folgte ihm nur zwei Jahre später, am 19.12.1807 ins Grab. Mit 27 Jahren verstarb er an Faulfieber.
Ein Jahr vor seinem Tod konnte Georg Kreutzer nun als Hausbesitzer - wenn auch genau zu dieser Zeit im Streit mit dem Magistrat - auch an der Bürgermeister- und Ratswahl teilnehmen und sein handschriftlicher Wahlzettel hat sich erhalten.
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StA Landshut LGöO Kötzting Nr. 793 |
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Votum
Vom Georg Kreutzer Haus Nr. 72 1/2
Wahl zum Bürgermeister
Johann Georg Wintdorfer Hausnummer 81
Wahl zum Ratherrn
Peter Kraus Haus Nr. 3
Anton Mack Haus Nro 99
Johann Nepomuk Schebberl Haus Nro 56
Heinrich Lesser Haus Nro 44
Wahl zum Ausschuss
Leonhard Has Haus Nro 91
Andreas Fischer Haus Nro 87
Xaveri Auzinger Hausnro 77
Joseph Reithmeier Haus Nro 67 "
Die von ihm damals - und auch im später folgenden Häuser- und Rustikalsteuerkataster - angegebenen Hausnummer stimmen noch nicht mit den späteren sogenannten "alten" Hausnummern überein, weil bei der Durchnummerierung der Kötztinger Anwesen zunächst sämtlich Gebäude in kommunaler bzw. kirchlicher Hand übersprungen und damit ausgelassen worden waren. Mit dem Grundsteuerkataster von 1841 erhielten auch diese Objekte (z.B. Veitskirche, Rathaus, Kirche, Kirchenburg, Widtum u.ä.) eine eigene Nummer.
Karl Diermeier und Kreutzer Barbara
Den damaligen Sitten und Bräuchen entsprechend, betrug die Wartezeit für eine Wiederverheiratung ein ganzes Jahr - außer es wären viele kleine Kinder zu versorgen gewesen - und so kam es nach gut 13 Monaten zur neuen Eheschließung der Kaminkehrerswitwe, die aber in den Matrikeln unter ihrem Mädchennamen - Barbara Sturm - eingetragen wurde. Kötztings Kaminkehrerstelle war also nun nicht mehr vakant.
Im H+R Steuerkataster von 1811 ist bereits Karl Diermeier als der Besitzer eingetragen.
"Nro LXXIX
Karl Dirmaier Das zum Theil gemauerte, zum Teil gezimmerte Haus mit einem kleinen Gartl.
Nro LXXX Dessen kleines Staderl
Nutzantheil an den noch unvertheilten Gemeindegründen."
Im Grundsteuerkataster von 1840 ist dann auch immer eine "Hausname" vermerkt und dieser ist hier: " beim Kaminkehrer", auch wenn die Linie der Kaminkehrer auf diesem Hause bereits in wenigen Jahren zu Ende sein wird.
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StA Landshut Grundsteuerkataster Nr. 5038 |
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Haunummer 83 in Kötzting beym Kaminkehrer, Karl DiermayrEin Haus
Gebäude
Wohnhaus, Backofen und Schupfe, dann Hofraum
Garten
Wurz, Gradgarten und Baumfeld, der Hausgarten"Lauf Brief vom 17. Jänner 1809 durch Heirat seiner Ehefrau, der Witwe Barbara Kreutzer im Anschlage zu 900 fl erworben. Aus dem Jahre 1841 findet sich im Stadtarchiv der Bauakt für den Neubau eines kommunalen Baustadels, der - selten für diese frühe Zeit - sogar mit einem Bau- und einem Lageplan vorhanden ist und dessen Begründung uns einen weiteren schönen und seltenen Einblick in das Leben in Kötzting von vor 200 Jahren gibt.
Das Bedürfnis eines Baustadels der Gemeinde Kötzting betreffend:
Es besteht zwar bei dem sogenannten Eggelshofe der Kommune Kötzting ein behälsnis zur Aufbewahrung des Abfallholzes bey Kommunalbauten, alleinig daßselbe ist zur Asservierung eines nöthigen Holzvorraths zu Brückenbauten nicht geeignet, theils wegen der weiten Entlegenheit vom Regenfluße, theils wegen des steilen Bergabhanges durch den Markt.
Die Nothwenigkeit erheischt es, daß immer Brückhenhölzer, Läden, Bretter s.a. an Hölzern vorräthig angekauft werden sollen, damit nicht, wie heuer gleich wieder der Fall ist, schon in Saft bestandene Holzstämme um einen enorm theuern Preiß angekauft und zu Endsbäumen auf der mittern grössern Brücke eingemacht werden mussten, welche nur wenige Jahre herhalten können, weil sie bald in Faulung übergehen."
Nun solle also zwischen den Häusern des Rauchfangkehrers Diermeier und Franz auf Gemeindegrund und in der Nähe des Flusses ein neuer Baustadel entstehen und der Magistrat bittet das Gremium der Gemeindebevollmächtigten um dessen Zustimmung, die auch prompt erteilt wird.
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StA Kötzting 912-1 Situationsplan Erklärung a Bauplatz zum Baustadel b Stall des Karl Diermeier c Wohnhaus des Diermeier d Schupfe des Martin Fleischmann e Wohnhaus des Jos. Franz f Wohnhaus des Jos. Zag g Vicinalstraße |
Der damalige Maurermeister Hummel (Kamplmacherhaus) bezifferte die Baukosten einschließlich der Löhne auf gut 380 Gulden.
Kurz vor seinem Wegzug im Jahre 1842 wurde in Kötzting ein Mieterkataster erstellt und darin erfahren wir mehr über den Bauzustand und auch, dass der Vorbesitzer und Bauherr Georg Kreutzer seinen Bauantrag mehr als nur ausgefüllt hat. "Karl Diermeier Kaminkehrer /:Hauseigenthümer:/ 1. Hauptgebäude
I Wohnzimmer, 1 Kammer und 1 Stube
II 3 Wohnzimmer und 1 Kammer, Hausboden unterm Dach
2. Nebengebäude
Ein Backofen
3. Nebengebäude
Eine Schuppen
4. Nebengebäude
Ein kleiner Keller
Unterschrift Karl Dirmeier"
Im Jahre 1842 übergab der Kaminkehrermeister Karl Diermeier sein Haus an den Sohn - ebenfalls Karl Diermeier und ebenfalls ein Kaminkehrer - verstarb aber erst am 4.7.1846 mit 77 Jahren an Lungensucht. Seine Frau, Barbara Diermeier, geborene Sturm, wurde 88 Jahre als und starb am 15.4.1856 an Altersschwäche.
Karl Diermeier und Therese Schwarz
Am 18.4.1842 hatte Karl Diermeier - der Sohn - die Kötztinger Marktschreibertochter Therese Schwarz geheiratet. 3 Tage vorher hatten Vater und Sohn den Hausverkauf/Übergabe protokollieren lassen
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StA Landshut Grundsteuerkataster Nr. 5041 Umschreibeheft ab 1840 |
angemeldet HsNro 83 von Kötzting übergibt an seinen Sohn Karl Diermayer1. Das ludeigene theils gemauerte, theils gezimmerte Wohnhaus mit Backofen, Schupfe und Hofraum PlNr. 147
2. den ebenso ludeigenen jedoch zur Marktkammer Kötzting mit 36 kr Rekognition belegten Wurz_ und Grasgarten, der Hausgarten genannt PlNr. 148
3. den ebenso ludeigenen Galgenbergantheil /Wiese und 1 madig/ PlNr. 856 , ferner
4. den Nutzantheil an den noch unvertheilten Gemeindegründen um die paktierte Über-"
"nehmens Summe von 1750 fl
Laut Unterschrift
Karl Diermayer"
Lurz nach dieser Übergabe wechselte das junge Kötztinger Bürgerpaar auf das Haus mit der alten Hausnummer 5, gleich oberhalb der Veitskirche, wo dieser Karl Diermeier Jahrzehnte später eine überregional bekannte Rolle beim "Kötztinger Kirchenkampf" spielte; siehe der Beitrag zur Kötztinger Häuserchronik. Das nun frei gewordene Haus am Regenfluss bleibt jedoch bis zum 4.9.1852 in Familienbesitz und wird dann erst verkauft.
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StA Landshut Grundsteuerkataster Nr. 5041 Umschreibeheft ab 1840 |
Angemeldet den 3. Sept. 1852
Karl Diermeier Kaminkehrer zu Kötzting verkauft an Anna und Katharina Geiger dann Theres Haimerl das Haus
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eigen 1 Tg 01 dez dann Lit B die Kaswiese mit 0Tg 39 dez um die Summe von 2280 fl
DiermeierHz (Handzeichen) der x Anna Geiger
Katharina Geiger
Hz + der Theres Haimerl"
Geiger Anna und Katharina - Therese Hammerl
Im ersten renovierten Grundsteuerkataster ist die weitere Entwicklung zu sehen.
Nach den drei Hausbesitzerinnen sind eingetragen - in dieser Reihung: Schrank Ignatz (Gschwandhof)
nun Windorfer Theres (Hammerbesitzer von Harras)
nun Dreger Georg (Marktstraße alte Hausnummer 129, früheres Gasthaus Dreger)
nun Dreger Karl
Im Umschreibeheft nach 1911 ist dieser Besitzübergang genauer aufgeschlüsselt:
Auch wenn der Name "Dreger" auf den ebenfalls in diesem Areal gelegenen sogenannten "Dregerkeller" verweisen KÖNNTE, so ist dies nur ein Namenszufall. Der Dregerkeller lag noch ein Stück weiter in Richtung Zellertal in der heutigen Pfingstreiterstraße und erhielt die Katasternummer 82 1/2 b.
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DIA-Repro 900 Bewirtung Pfingsten 1948 Wolfgang Ludwig |
Die drei Häuser nebeneinander v.l. Dreger - Hoiss - Ludwig
Aus diesem Wohnhaus entstand dann im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts der erste Teil des Kreisbauhofes. Als im Jahre 1970 der - auch heute noch bestehende - moderne Kreisbauhof errichtet wurde, blieb der Baukörper des alten Bauhofes zunächst noch stehen.
Hier das Bild des "alten" Kreisbauhofes.
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AKH Dia-Repro 97 der alte Kreisbauhof in der Pfingstreiterstraße |
Erst als der große neue Anbau funktionstüchtig war, wurde auch der alte Bauhof abgerissen und durch einen Neubau ersetzt. Auf dem folgenden Foto kann man im Hintergrund rechts noch diesen alten - von der Garagengröße her unmodernen - Bauhof erkennen.
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Serwuschok 579 Rechts im Hintergrund der - bereits in teilen renovierte - alte Kreisbauhof |
Für diesen großen Neubau musste dabei dann auch noch der sogenannte Dregerkeller weichen.
Hier zum Abschluss noch ein Foto von den umfangreichen vorbereitenden Erdarbeiten.
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Baugrube in der Pfingstreiterstraße, nach dem Abriss des Dregerkellers. Im Hintergrund die Kötztinger Konservenfabrik |
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Der Rohbau des neuen Kreisbauhofes. |