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Freitag, 28. August 2015

"Neues" Material für die Kötztinger Archive

Im Juni diesen Jahres meldete sich - nach meinem Vortrag in Wettzell, anlässlich der Jubiläumsfeiern 900 Jahre Wettzell - Herr Miethaner aus Höllenstein telefonisch im Archiv und kündigte seinen Besuch und eine Überraschung an.
Kurze Zeit später kam er mit einer Stofftüte und legte mir das
























Original  einer Wettzeller Kirchenrechnung aus dem Jahre 1727

auf den Tisch. Nun folgte natürlich sofort meine Frage, woher und wieso.
Herr Miethaner erklärte mir dann, dass er ein passionierter Sammler von Sterbebildern sei und als solcher auch viele Kontakte zu gewerblichen Händlern habe und wollte wissen, was denn so ein Rechnungsbuch kosten dürfe oder was wir bezahlen würden.

Dazu gibt es nun eine Vorgeschichte: 1996 (damit feiern wir unser 20 Jähriges im nächsten Jahr (!) Wahnsinn, wie die Zeit vergeht) wurde unser Arbeitskreis Heimatforschung im August gegründet und nach den vielen Ankündigungen und Veröffentlichungen anlässlich der Gründung dieses Arbeitskreises in der Presse, meldete sich kurz darauf Frau Kirschbauer, Witwe des so früh verstorbenen Bauunternehmers Franz Kirschbauer, bei mir und übergab dem Arbeitskreis einen Stapel von Wettzeller Kirchenrechnungen. Bei einer Baustellenbegehung während einer Renovierung des Wettzeller Kirchturmes habe der damalige Wettzeller Pfarrer zu Herrn Kirschbauer sinngemäß gesagt, er könne sich bei dem alten Zeug  (gemeint waren die Aktenbündel bzw. Kirchenrechnungen) bedienen, wenn er etwas haben wolle. Nun kamen also 1997 einige Wettzeller Kirchenrechnungen aus dem Zeitraum um 1730-50 zurück in die Öffentlichkeit und wurden dann im Kötztinger Pfarrarchiv eingelagert, weil wir zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht wussten, wie und ob das Wettzeller Pfarrarchiv überhaupt geordnet ist.

Nun gab es natürlich auch die Möglichkeit, dass dieser neue, Herrn Miethaner angebotene Bestand, auch von ganz woanders herstammte. Rechnungen  - auch Kirchenrechnungen - wurden, so wie heutzutage auch, höheren Orts kontrolliert und geprüft und wurden deshalb von angestellten Schreibern mehrfach ausgeführt. Solche übergeordneten weltlichen und kirchlichen Behörden trennten sich im 19. Jahrhundert dann öfters aus Platzmangel von den Aktenbergen und verkauften das Material an Papiermühlen zum Kilopreis. Auch damals gab es bereits Sammler, privat oder in Vereinen organisiert, welche den Wert solcher Abfallmengen erkannten und zuschlugen. Es könnte also auch von dieser Seite her stammen.

Wie sollte es also weitergehen.....

Herr Josef Miethaner mit seinem Fund
Der nächste Schritt für mich war es nun zuerst mich bei der Stadt Bad Kötzting rück zu versichern, Unser Bürgermeister Markus Hofmann sagte auf meine Frage, ob ich die Bücher, natürlich mit einer klaren finanziellen Obergrenze, ankaufen dürfe, sofort zu und so harrte ich der Dinge, die ich ab jetzt nicht mehr beeinflussen konnte, was dabei denn nun wohl herauskommen würde.

der Band von 1713 mit dem deutlich
sichtbaren Zerstörungen des Papiers
Nun gings zuerst einmal hinein in den Sommer und in die Urlaubszeit und am Mittwoch, 26. August, an meinem ersten  Arbeitstag, übergab mir Herr Miethaner insgesamt 10 originale Rechnungsbücher der Kirche Wettzell, die älteste stammte aus dem Jahre 1713 und war in einem sehr schlechten Zustand, die anderen altersbedingt gut beisammen. Allerdings hatte jemand in der Vergangenheit versucht die sich lösenden Rücken mit einem Selbstklebeband zu verstärken. Diese unprofessionelle Heftung wird im Laufe der kommenden Jahrzehnte das alte Papier wohl zerstören und gehört sorgsam wieder entfernt, doch das steht auf einem anderen Blatt.

Dankenswerter Weise begnügte sich Herr Miethaner mit dem, mir genehmigten, Höchstbetrag, bezahlte aber selber um Einiges mehr, und schenkte der Stadt Bad Kötzting die Differenz. Nochmal Herzlichen Dank von Seiten der Stadt Bad Kötzting.

Nun, nachdem ich die Bücher vor allem zeitlich zuordnen konnte - 1713 bis 1727 in Lücken- wird im Vergleich mit dem noch vorhandenen Repertorium der Pfarrei Wettzell aus dem Jahre 1933 klar, dass es sich wohl bei diesen Exemplaren - wie bei dem Teilbestand von Frau Kirschbauer - ebenfalls um die Originalrechnungen aus dem Wettzeller Pfarrarchiv handelt - und nicht um mögliche Doubletten.
Das Repertorium zeigt als den ältesten Rechnungsband ebenfalls das Jahr 1713 an und es wäre schon ein Riesenzufall, wenn unter all den möglichen Jahresbänden ausgerechnet dieser Band bei beiden Reihen nun als der Älteste auftreten würde.





So, ein überaus angenehmer Arbeitsbeginn nach dem Urlaub, und natürlich habe ich mich gleich in die Bücher hineingearbeitet um stichprobenartig mal nachzulesen was, neben den Standartangaben der Schuldverschreibungen, an Schmankerln drin stehen könnten.


Hier nur ein kleines Beispiel, was wir grundsätzlich aus solchen Rechnungen für Informationen erhalten können, Dinge also, die wir vorher nicht wussten:

In den Jahren 1713 und 1716 lesen wir von Ausbesserungsarbeiten im Pfarrhof, Friedhof und dem Mesnerhaus, welches zu der Zeit, wie auch an vielen anderen Orten, so zum Beispiel in Kötzting selber, als Schulhaus benutzt worden war.
1713 bekam dieses kombinierte Schul- und Mesnerhaus einen neuen Stadelboden und auch im Pfarrhof wurde umgebaut, so wurde unter anderem ein neues "Hofthor" errichtet und auf dem Friedhof erstellte der Zimmermann ein neues hölzernes Kreuz. Weiter finden sich in diesem Buch auch Angaben über Ausbesserungsarbeiten an den Kirchenfenstern und viele andere Kleinigkeiten.
1716, als anderes Beispiel, kauft die Kirche Wettzell 4 Klafter Legschindel zur Umdeckung des Schulhauses, mit welcher Arbeit dann zwei Tagwerker zwei Tage beschäftigt waren. Anschließend bekommt noch ein Zimmermann 28 Kreutzer dafür, dass er die Wasserröhren welche in das Schulhaus hinein zu legen waren, zuerst gebohrt - mit Hilöfe eines zweiten Mannes - und dann in das Haus hinein geführt hatte. Die Wettzeller Schule hatte also im Jahre 1716 bereits nachweislich einen Wasseranschluß.

Vieles steckt noch unentdeckt in diesen Rechnungsbüchern und wird in den nächsten Jahren sicherlich ausgewertet werden. Seine Heimat sollten diese Bücher aber im Gesamtbestand das Pfarrarchivs finden so dass zumindest der Bestand an Rechnungsbüchern des Pfarrarchivs Wettzell nun wieder komplett sein sollte.
Leider fehlt dort noch das wertvollste Stück, das Salbuch der Pfarrei aus der Mitte des 17. Jahrhunderts, - im Repertorium noch aufgeführt, aber im Archiv nicht mehr vorhanden - aber vielleicht hilft uns dabei noch einmal der Kommissar Zufall.


Sonntag, 26. Juli 2015

Mal wieder ein paar "kalte" Winterbilder zum Abkühlen und Suchen

Da mir die Luftbildaufnahmen langsam ausgehen, bzw. der Flieger offensichtlich immer wieder rund um die Zellertalsiedlung geflogen ist und dieselben Motive wieder und wieder aufgenommen hat, diesmal nun mal wieder etwas aus der Hand bzw. aus dem Fundus unseres früheren Lehrers Bock, der bereits in den dreißiger Jahren Farbdias gemacht hat und diese sind über die Landkreisbildstelle ins Stadtarchiv Kötzting bekommen.
Ein wenig Sucharbeit ist auch dieses Mal wieder dabei, obwohl die Motive vermutlich jedermann/frau in Kötzting auf Anhieb erkennen wird. Man merkt, dass damals noch wenig Winterdienst gemacht worden ist und wenn, dann auch noch ohne Salz, so dass der Schnee seine Leuchtkraft behalten konnte.
Viel Spaß mit den kalten Bildern im heißen Sommer 2015. Auch wenn die meisten Bilder wohl gleich erkannt werden, werde ich die Auflösung entweder den Kommentaren überlassen oder eben in ein paar Tagen nachliefern.
Winter 1938



Winter 1941

ein kleines Detail gibt den Hinweis auf den Namen des Ortes

eh klar oder?

ohne Kommentar

hauptsache Blickdicht....






Donnerstag, 2. Juli 2015

Independence Day 1945 ... die amerikanische Kavallerie feiert im Landkreis Kötzting

Bereits ab dem 18. Mai mussten die, bis nach Pilsen in Tschechien vorgedrungenen, US Streitkräfte - hier bei uns waren es die Truppen der 2nd US Cavalry - dieses Gebiet wieder räumen und ersetzten in Kötzting,  die Soldaten der 90. Infanterie Division, denen sich die deutsche Panzerdivision ergeben hatte.
Die folgenden Bilder und Texte habe ich dankenswerterweise vom Direktor Ryan Myers vom Col. Reed Museum in Vilseck erhalten und stammen aus den beiden Büchern. Seinen Mitarbeiter Lance durften wir heuer bereits als Ehrengast beim Pfingstritt begrüßen.














Wie man auf der folgenden Karte gut sehen kann, ist die 2nd Cav. für den gesamten Altlandkreis Kötzting zuständig.



Das Gruppenhauptquartier nach dem Rückzug aus Tschechien wurde zuerst auf dem Brennes errichtet und das Buch berichtet davon, dass sofort nach der Beendigung der Feindseligkeiten dort oben sich eine ganze Menagerie an Haustieren und Maskottchen angesammelt hatte, etwas was den Soldaten während der Kämpfe streng verboten gewesen war, also ein Maskottchen mitzunehmen. Und so waren dort in kurzer Zeit Hunde, Kühe, Pfaue, Schweine, Ziegen und sogar ein schwarzes ungarisches Schaf versammelt.
Zeitgleich wurde am Arbersee ein, heutzutage würde man sagen Wellnesshotel, ein " recreation center", eröffnet, in welchem die Soldaten der 2nd Cav jeweils 3 Tage verbringen durften einfach nur zum Entspannen oder auch zum Schwimmen, Boot fahren, Reiten, Picknick oder halt mit dem Tanz mit den (nichtdeutschen) Mädels aus Zwiesel.
 Ansonsten waren die Soldaten beschäftigt, die Grenze zu überwachen, die Grenze des Böhmerwaldes, von dem noch Hindenburg sagte - und die Amerikaner glaubten diesen Worten bis zum Schluss und agierten auch entsprechend vorsichtig - "Wer diese Region kontrolliert, beherrscht Deutschland"

Grenzkontrolle zu Tschechien

 Am 1. Juli wurde das Hauptquartier der gesamten Gruppe nach Kötzting verlegt, wo bereits deren B-Truppe der 2nd Squadron die Bewachung und Abwicklung der Gefangenen der 11. PD übernommen hatte. Diese Verlegung des Hauptquartiers wurde deswegen unternommen, um Captain Sperl, dem IPW Offizier (=Zuständig für die Befragung der Kriegsgefangenen, also eine Vorläuferbehörde des CIAs, vorher noch CIC), welcher der 2nd Cav zugeteilt worden war, zu unterstützen und die Behörden im Altlandkreis Kötzting besser zu kontrollieren zu können.

In dem Maße, wie die einzelnen Abteilungen der Militärregierung ihren eigentlichen Job besser in den Griff bekamen, wurden dann den Soldaten auch sportliche Möglichkeiten angeboten und jede Einheit errichtete sich so ihren eigenen Sportplatze und veranstaltete Turniere, denn was wäre Sport ohne Wettkampf und Sieger und Verlierer.
So haben die Kötztinger zum Beispiel ihre Holztribüne am Fußballplatz auch den Amerikanern zu verdanken und waren bestrebt, dieses Bauwerk nach dem Abzug der Soldaten auch behalten zu dürfen.

Auch Volleyball wurde gespielt


So wurden bei uns v.a. in Neukirchen und Cham Turniere abgehalten. Abends wurde dann in den Gasthäusern, natürlich getrennt nach Offizieren und Mannschaften, abwechselnd in Lam und Neukirchen beim hl. Blut getanzt und dazu wurden die dazu "notwendigen" Mädchen aus der Region von Klattau antransportiert, es herrschte ja noch die Parole: "No fraternisation", also keine Verbrüderung mit dem deutschen Feind. Wie es oben weiter heißt, war es eine große Erleichterung, als dieses Verbot dann aufgehoben worden war und die Soldaten "local frauleins" auf ihre Parties und zu den Tänzen einladen durften und sich mit den "local bellies", also mit den Dorfschönheiten, treffen durften, was laut Text offensichtlich für den Geldbeutel der GIs viel billiger war als die Transportmethode  aus der Anfangszeit.

Jedenfalls nahte nun der 4. Juli, also der amerikanische Nationalfeiertag zur Unabhängigkeit, der sogenannte Independence Day, und die US Streitkräfte veranstalteten ein großes Reiterfest - man war ja schließlich eine Kavallerieeinheit, wenn auch mit Panzern, und von diesem Fest gibt es tatsächlich noch Bilder und den offiziellen Flyer.
Herr Ludwig Bauman aus Kötzting, darauf angesprochen, erinnert sich noch sehr gut an diese Veranstaltung und an viele Details, wie er mir berichtete, der Flyer war wohl für ihn auch eine kleine Zeitreise.
Ich habe ihn gebeten seine persönlichen Erinnerungen an dieses Ereignis kurz zusamenzufassen:



Meine Erinnerung an das Reitturnier, das die amerikanischen Besatzungssoldaten auf den Wiesen „Am Füller“ veranstalteten, ist lückenhaft. Aber das habe ich noch lebhaft vor Augen: Das weite Rund des Turnierplatzes war mit Holzplanken eingezäunt. Und die Zuschauer, meist Soldaten, aber auch neugierige Einheimische und zugezogene Flüchtlinge, standen in dichten Reihen dahinter. Wir Zehnjährigen fanden kaum eine Lücke, um einen Blick von dem Ungewöhnlichen, das sich auf der alltäglichen Bauernwiese ereignete, zu erhaschen. Ich erspähte aus Balken und Brettern zusammengenagelte Hindernisse und Reiter, die mit ihren Pferden darüberhüpften, immer wieder rennende und hüpfende Pferde – in endloser Folge. Mir wurde es bald langweilig, und ich trottete heim. Eins aber habe ich heute noch im Ohr. Das Trompetensignal, das jedes Mal ertönte, wenn ein Reiter startete oder ins Ziel einlief. Das hallte quer über den Markt bis zu unserm Haus auf der Tradt – zwei Tage lang. Mein Großvater, nebenberuflich ein Musikant, wollte es auch nicht mehr hören.

Etwas anderes hatte mein handwerkliches Interesse geweckt und meine Aufmerksamkeit gefesselt: Auf dem Marktplatz bauten Zimmerleute eine hohe und massive Rampe zusammen. Mit der wurden in den Wochen nach dem Turnier die Pferde auf amerikanische Lkws verladen und nach unbekannten Orten verfrachtet. Die Pferde, auch das haben wir Schulbuben mitbekommen, hatten die Amerikaner im Mai (1945) aus der Tschechei vor den Russen gerettet und in den weiten Ställen und Städeln der „Post“ untergebracht.



Ludwig Baumann
 




Hier nun die Werbebroschüre, also der Flyer für das Reiterfest der Second Cavalry in Neukirchen beim hl. Blut 4. und 5. Juli 1945



auch Col Reed persönlich nahm an den Reitturnier und Pferdevorführungen teil
 Am 4. Juli abends feierten die Offiziere in Neukirchen, die Mannschaften in Lam




Eine Vorführung von Kosacken war angekündigt und davon gibt es sogar Bilder aus Neukirchen:



das Organisationskommitee


so wurden die Sieger ermittelt

auch Baseball wurde angeboten und auch davon gibt es Bilder


Teilnehmerliste des "offenen" Springens mit einer Maximalhöhe von 3 Fuß und 6 Zoll









Springturnier am 4.u 5. Juli 1945 in Neukirchen beim hl. Blut





Nun war es natürlich der amerikanische Nationalfeiertag und daher durften eine Parade und eine Marching Band nicht fehlen:

amerikanisches Blechbläser 1945 in Neukirchen beim hl. Blut

das ist halt eine kleine Parade für die Kavallerie



Sonntag, 28. Juni 2015

wieder mal ein paar alte Luftaufnahmen.......



Diesmal eine etwas leichtere Kost…


Ich weiß, die letzten Beiträge waren sehr textlastig, trotzdem waren die Zugriffe für mich überraschend hoch, auch wenn die Zahlen trotzdem eine eindeutige Sprache sprechen. Bei Bildern sind die Zugriffszahlen mindestens zwei- bis dreimal so hoch.
Nun aus dem Fundus der alten Luftaufnahmen ein paar neue Schmankerl und Rätsel.
Wie immer werde ich die Lösung erst später einfügen, es soll ja auch ein wenig Spaß machen herum zu rätseln, bis der AHA-Effekt kommt. Also diesmal wieder 6 Beispiele:

Fangen wir mal an mit einem ganz einfachen Fall, das sieht ja heute noch fast so aus ....




auch das nächste Bild erklärt sich von selbst, es zeigt halt sehr schön, wie unterschiedlich und unbebaut die Umgebung damals war.


 Zwei mittlererweile verschwundene Arbeitgeber in Kötzting:



Tja, wo ist das denn....



wenn man lange genug hinschaut, dann kommt langsam die Erleuchtung wo diese Kreuzung liegt



auch hier ist es schön zu sehen, wie sich die Straßenverhältnisse und der Straßenverlauf in Kötzting geändert haben.



Die Rechte an den oben gezeigten Bildern liegen beim Stadtarchiv Bad Kötzting

Sonntag, 14. Juni 2015

900 Jahre Wettzell: eine Grenzbeschreibung von 1714


Die Hofmark Wettzell von 1714

eine Grenzbeschreibung

Stadtarchiv Kötzting Archiv Wettzell 651/1

Hier beginnt nun eine Reihe von Veröffentlichungen über und aus der Geschichte Wettzells, die in lockerer Folge Dokumente vorstellen soll, die noch nicht in den beiden Wettzeller Chroniken beschrieben sind.
Die Hervorhebungen  von Namen und Ortschaften stammen von mir, dienen der besseren Orientierung und sind nicht im Original so herausgestellt.




Grundsätzlich befinden sich seit der Gemeindegebietsreform von 1972 (mit Wettzell hatte es ja bekanntlich noch ein paar Jahre gedauert) auch die Archivalien der eingemeindeten neuen, und früher selbstständigen, Ortsteile im städtischen Archiv.
Im Falle Wettzells handelt es sich ausschließlich um Materialien aus der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg und um wenige Dokumente aus der Zwischenkriegsszeit. Eine einzige Archivalie stellt als zeitlicher Ausreißer alles Andere in den Schatten und ist auch noch ein sehr wertvolles Dokument der Wettzeller Geschichte.
Es ist eine Grenzbeschreibung der Hofmark Wettzell von 1714, welche auf eine Grenzbegehung vom 28.9.1694 beruht. Solch eine genaue Beschreibung der gesetzten Grenzsteine war in den Jahrhunderten vor der Einführung der Grundbücher und der dazugehörigen exakten Pläne und Urkunden die einzige Möglichkeit um ein Besitztum einigermaßen genau zu beschreiben und gegen Grenzveränderungen zu sichern.
Es gibt Heimatforscher, die solche Grenzlinien mit ihren Markierungen, Wegemarken und Grenzsteinen nachgehen, suchen und neu kartieren - ich habe vor vielen Jahren einmal dem verstorbenen Schwarz Sepp aus Kötzting, - er war damals nicht als Heimatforscher sondern beruflich unterwegs - zugesehen, wie er nach Grenzsteinen gesucht hat, es war verblüffend mit welcher Sicherheit er auf alte Aufzeichnungen zurückgegriffen hatte und, mit ebensolcher vorausgesagten Sicherheit, versteckte Grenzsteine dann auch gefunden hat......

Vielleicht findet sich ja in der jungen Wettzeller Generation jemand oder eine Gruppe, der es Spaß macht viele der in der Grenzbeschreibung erwähnten Markierungen neu aufzusuchen, zu markieren und so den alten Dokumenten und Steinzeichen ein neues Leben einzuhauchen.

Ich selber gehöre NICHT zu dieser "Wanderfraktion" sondern bleibe lieber bei meinen Akten im Keller....... ABER ich möchte dieses besondere Dokument in, auch für andere, lesbare Schrift, übertragen und vielleicht wird ja jemand neugierig und geht für mich die Grenze entlang ......

Sehr interessant ist die eine Stelle an der beschrieben wird, wo die Maleficanten, also die verhafteten Bösewichter, an die Obrigkeit des Landgerichtes Viechtach übergeben wurden. In der Hofmark Wettzell selber hatte der Scherge des Gerichtes Viechtach keine Amtsgewalt.




Gränitz Beschreibung
über die Hofmarkt Wetzell, welcher gestalten dieselbe an alle angränzende Orte, beysein aller angränzenden Interessenten begangen und beschrieben worden angefangen gegen:

Grueb

den 28. 7bris 1694 in beysein an seithen Wettzell des daselbstigen Obrist Walserischen Hofmarksrichters Hanns Thoma Karzers, und der gesamten Dorfsgemein alda, dann anseithen Grueb Ihro Wohlerw. Herrn P. Placidy Tallers Priorn und Pfarrern zu Kötzting und des Probst Verwalters Herrn Simon Schirmbkovers alda, wie auch des Garttners Michael Paurns zu Grueb, von der Straß, so von Kötzting nachher Wettzell gehet, am Eck des Grueberischen Schwarzhölzl sonsten das Frauenholz genannt in einer Wiese nachher Wettzell gehörig 1 Schritt vom Gehag oder Gränitz in einem liegenden Stein ein (+), weiters 60 Schritt an ersagter Wiese am Gehag und Schwarzholz hierauf in einem



Stein ein (+), ferners hierauf an Schritt in einem großen Thannenpaumb und sogleich linker Hande 5 Schritt von Stein ein (+),  weiters 139 Schritt in einem Stein ein(+) , wobei ein Thannenpaumb stehet, fürbaß 107 Schritt bei einem großen Stein linker Hand 2 Schritt in einem großen Stein ein (+)  , wieder 34 Schritt in einem großen Stein ein (+), sodann am Gehag des besagten Gruberischen Schwarzhölzl 44 Schritt neben des Wirths zu Wettzell sogenannten Holzacker in einem Stein ein (+),  weiters 38 Schritt in einem Eck, woran der Globig Bauer, so ein nacher Zandt gehöriger Untertan ist, angränizet, rechter Hand das ermelte Grueb oder Frauenholz /: worinnen eine Wiesen entlegen, so zu des Matters Pögners Hof nachher Wettzell ein pertinenz dahin gehörig ist ./, linker Hand aber die Wettzeller Gründ entlegen sind, alda sich besagtes Grueber Hölzl endet, und anfanget die Marchung am Klobighof.










Klobighof


den 5ten Juni 1695 hat man an Seithen Wettzell des vorbenannten daselbstigen Richters und Dorfsgemain alda wieder fortgefahren, gedacht Wettzellische Gränitz zu begehen und zu beschreiben und zwar vom obigen Eck des Grueber Hölzls, und des Klobigbauers Hans Köpls Gründ, welcher auf obrigkeitliches Verschaffen gegenwärtig erschienen, lincker gegen Mittag am Gehag, so die Wettzellische und sein Klobigbauers Gründ schaidet, hinauf 142 Schritt alda es ein Eck, und in einer Birken ein (+) hat, von dannen gehet man gegen morgen zwischen des Wirths zu Wettzell und des Klobigbauers Feld 124 Schritt daselbst 3 Schritt zurück von der Gränitz auf einen großen Stein ein (+) dann gegen Mittag hinauf bis zwischen des Herrn Pfarrers zu bemelten Wettzell und widerholten Klobigbauers Feldern hinauf 124 Schritt bey einem kleinen Steinhaufen mitten auf der Höhe und gerade auf der Schrottfurch in einem tief liegenden Stein ein (+), fortan in der Schrottfurch 87 Schritt beym Eck der Sebastian Finckens zu Wettzell Feld linker




Hand 2 Schritt ein Stein ohne ------ gegen Mittag zum Theil hinab an ...... linker Hand des Hans Heigls Hofb(auerns von ) Wettzell und rechter Hand mehrmals des ...... Grund 85 Schritt zwischen diesen beeden Feldern auf die nacheinander liegende Steine an der Anwandten hinab 82 Schritt alda des Georg Laubners zum Gericht Linden gehöriger Unterthan, so auf obrigkeitliches Verschaffen gegenwärtig erschienen zu

Sackenried
Gründ anfangen und befindet sich in einem Stein ein (+) und dieser Steinwand und Gehag zwischen des besagten Heigl und Laubners Feldern hinab aufm Fahrtweg von Wettzall nacher Sackenried gehend 100 Schritt grad hinüber gegen Mittag am Gehag 25 Schritt zu des Fridrichs Pommers von Wettzell Ackerl, alda man sich an des Georg Schedlbauers auch zu Wettzell Gründen lincker Hand liegend und rechter Hand benannten Laubners zu Sackenried Gründ sein, alda ist wieder ein Eck, und gehet man halb rechts gegen Mittag 98 Schritt, daselbst wendet man sich halb links am Gehag hin 44 Schritt zu einem Steinhaufen von dannen wieder halb rechts gegen Mittag 162 Schritt und be





befindet bei einem großenspitzigen Stein ein (+), weiters gehet gehet man auf einen großen Stein hinab zu auf den

Puechberg

etwas linker Hand an der linken Hand liegenden Bergs Heng hinfort auf einer Zwießl Buchen alda Hans Premb und Georg Mühlbauer von Puechberg Gerichts Viechtach, so an die Wettzellischen Gründ anstossen, auf obrigkeitliches Verschaffen gegenwärtig erschienen, und weiters auf der Marchung fortgangen, an bemelter Heng etwas hinauf zu einem großen Stein 168 Schritt darinnen beim Eingang ein (+),  auf welchem Stein sich 3 junge Fäull Birnbäuml befinden, ferners 115 Schritt am Gehag aufm Gangsteig nachher Puechberg gehent, von dann hinauf an der Steinwand 268 Schritt, alda fangt wieder an des Heigls zu Wettzell Hutwaid, fürbaß aufm Steinriegl alsdan linker Hand gegen Aufgang am Gehag in eine tieffe Thall hinab 216 Schritt wieder etwas rechter Hand am Gehag 174 Schritt, alda fangt an


Helenstein

zum Gericht Viechtach gehörig und gegen links gegen Aufgang zwischen mehr ...Heigls und der Helensteiner, als des Joachims Rappenbauers, alda so gegenwärtig erschienen, Gründen in die Thall hinab 57 Schritt, daselbst in einen Stein, so eine Tiefe, wie eine Schiessel hat, ein (+), weiters hinab aufm Gangsteig, so rechter Hand hinab von Wettzell nacher Hellnstein, der auch gegenwärtig  gewesen Gründ anfangen. von dannen hinauf auf einen großen Stein, linker Hand liegend und weiters zu des Wirths Hans Seidels zu Wettzell Wiesen165 Schritt und hinab zu des Adam Haimerls daselbst Wiesen, alda wendt man sich wieder halbrechts, zu des Adam Prems zu Wettzell Wiesen, ferner gehet man zwischen des Wolf Wolfpergers auch zu Wettzell und Mathes Finken zu Helenstein Wiesen hindurch an des Georg Vogls zu Wettzell und naher benannten Helenstein gehörigen Wiesen bis ans Kastlbächl an des Adam Müllers















von Helnstein Grund zum Gericht Linden gehörig der auch auf obrigkeitliches Verschaffen gegenwärtig erschienen, von danen an der Kastlmühle nach Wettzell gehörigen Gründen gegen Aufgang hinauf zu einem Faulbeerbäuml und sodann etwas rechter Hand über Heinzelberg den Heinzelbergischen Ferchenbühl auf das Eck des Georg  Müllers zu Wettzell Wiesen, mehr am Gehag und an des Heinzelbauers Waid fort, auf des Wolf Hastreiter von Wettzell linker Hand liegenden Wiesen am Gehag des Lamerbacher Hölzls am selben hinauf auf die Straße nach Viechtach, alwo die Maleficanten übergeben werden, alsdann über die Straße gegen  Aufgang neben des Kastlmüllers linker Hand liegenden Wiesen, über die Stein, sonsten die Schöne genannt, ins Schwarzholz hinauf 265 Schritt, alda in einem Stein, wobei linker Hand ein Tannenbaum geplezet, ein solches (+) das rechter Hand nacher

Lamerbach
und linker Hand nacher Wettzell ge



hörige Schwarzholz scheidet welches Neubergers und Georg Schlechts be....
bach begangen werden fürbaß 13 ..... einer großen Tannen ein(+), weiters hinauf 106 Schritt, zu des beriehrten Schlechts Wiesen, am Eck beim Pächl ein spitziger Stein, darin ein (+), weiter hinauf an des Schlechts rechter Hand liegenden Wiesen durchs Gestreiß auf des Kastlmüllers Wiesen 76 Schritt, und zwischen beeder Wieden, die Höglerin genannt, hinauf ans Eck des Wettzeller Schwarzholz und des Schlechts Laubberg 162 Schritt alda fangt an des Adam Muhr von Lammerbach Lust, und gehet hinauf am Gehag 228 Schritt, alda fangt wieder der mehrbesagte Schlecht Lust oder ausgezeigte Weid an, und gehet hinauf neben einem Steinriegel an des Poppenzellers nacher Wettzell gehörigen Gründen 390 Schritt gegen Mittag zu am Gehag an obigen Neubergers  von Lamerbach Schwarzhölzl- und weiters am Gehag fort neben des Poppenzellers Wiesen, und der













Pichlinger

zum Gericht Viechtach gehörigen rechter Hand entlegenen Schwarzhölzl, alda wendet man sich gegen Aufgangund etwas gegen Mitternacht und gehet am Poppenzellerischen Gehag, alwo die Gangsteig von Pächling und Wiesing in die Poppenzellerisache zusammentreffen, dann fort an Pachlinger Gründen etwas weiters gegen Mitternacht an die
Oberhofische Gründt
Gegen dem Wettzeller Schwarzholz alda an der Heng in einem Stein ein (+) so das Oberhofische und Wettzellische scheidet, von dannen hinauf ein Steinriegel, so linker Hand lieget am Oberhofer Gehölz, hinab gegen halb Mitternacht und halb Aufgang zu einer großen Thannen 260 Schritt in einem Stein ein (+) weiters hinab auf die
Wurzenhofische
Gründ, dem Georg Müller gehörig so gegenwärtig erschienen zu einem Baum


















200 Schritt, alda der Gangsteig von Weidenhof nacher Viechtach vorbeigehet, bei diesem Brunn stehet eine große Thannen darinnen ein Stein in welchem ein (+) von daslebst gehet man gegen Mitternacht am Pächel, so rechter Hand lieget bey 30 Schritt alda in einem

Maistersdorf (Matzelsdorf)

Stein ein (+), ferners auf die Maisterdorfische Gründ zu, wieder in einem Stein ein (+) dann an der Heng auf die Weydenhöfische

Weydenhof 

Gründ zu, daselbst eine alte Thannen im Wald stehet, so 4 Löcher. Weiters kommt man auf die Weidenhofische Rieder und ist der Weidenbauer Andrä Penzkofer in Person erschienen und mit und Wettzeller am March zwischen seinem Riedern oder Laubberg zu einer Thannen, zwey  (+), weiters an einem Flüßl bey einem großen Stein ein (+) an der Heng auf die geplezte Bäum zu 44 Schritt in einem liegenden Stein ein (+) und zu  einem alten Stock 108 Schritt, darauf ein Stein liegt, alsdann wendet



man sich halb rechts gegen Steinbühl, und gehet grad in die Thall hinab an den Weidenhofischen  121 Schritt zu einem Fahrtwege allda in einem großen Stein ein (+) und hinab aufs Mooß auf die beplezte Bäum, auch gegen der Weidenbauer Gut, so rechter Hand liegt, alsdann wendet man sich gegen Niedergang zu einem alten Holzfahrtwege und fangt rechter Hand an das ehemals gewest Gleißenthorrerische sodan Walserische jetzt aber denen Weydenbauern verkaufte freyeigene Gehülz rechter Hand = und befindet sich in einem Stein ein (+), auf diesem alten sehr verwachsenen Fahrtwege gehet man gegen Niedergang fort auf dessen Frey
eigenthumlichen Wiesgrund zum untern Eck so dem alten Wirth zu Wettzell Ander Wolfen gehörig gewesen, und mit der Aufrichtung zum Gericht Viechtach gehört, welchen Grund sein Sohn Herr Michael Wolf Gerichtsschreiber zu Mitterfels zur Sct. Johanni und Pauli Kapellen gegen einen jährlichen Seelenmeß anhero vermacht, alda geht man halb rechts gegen Traidersdorf am gehag












des Wolfsbergers zu Wettzell Wies hinab an das zum Gotteshaus und einem Pfarrer zu Wettzell gehörige Hölzl gegen Niedergang
Leckern
und zum Leckerischen dem Veith Weißen allda so gegenwärtig gewesen = nachher Lichteneck gehörigen Gehölz, ferners auf die geplezte Bäum hindurch zu sein Weissens Hutweid, alda seind in einem Thennling 2 (+) daselbsten wendt man sich halb link gegen MIttag , und gehet an des Mathes Pögners von Wettzell Wiesenan ein Eck und halb rechts am gehag hinauf, bis an vorgemeldtes, jetzt zur Sct. Johanni et Pauli Kapellen zu Wettzell gehöriges aigen am Weg von Wettzell nach Weydenhof gehent an selbigen Gehag linker Hand bis an die Wettzeller Hut an einem Eck alda wendt man sich wieder halb recht gegen Mitternacht, und gehet ein Gehag 200 Schritt hinab zu einem Stein, so vorbenannte Weißens  und des Müllers zu Leckern an die Wettzellersche Gründ scheidet, alda befindet sich in einem Stein ein (+), ferners gegen Mittag in einem Stein ein (+) und so dann gegen Niedergang auf die  geplezte Bäum


auf die 3 hohe Stein zu 197 Schritt in welch höchsten Stein auf der Mitten ein (+), weiters gegen Niedergang 76 Schritt in einem Stein ein (+), fortan 58 Schritt in einem Stein ein (+) weiters fort 83 Schritt in einem Stein ein (+) mehr 32 Schritt in einem Stein 2 (+), mehr 136 Schritt in einem Stein bey einem Fahrtweg /:so inzwischen ein Marchstein seyn solle :/ so aber nit gefunden worden, fortan 52 Schritt in einem Stein ein (+), mehr gegen Niedergang 79 Schritt in einem Stein ein (+), wieder 91 Schritt in einem Stein ein (+), dann 75 Schritt in einem Stein ein (+) hinfort zu einem Steinriegl 180 Schritt in einem Stein ein (+), alda des Martin Vogls zu Leckern so nebst dem Müller alda gegenwärtig erschienen Gründ anstosset /:nzwischen wieder ein Marchstein nicht gefunden seyn solle:/ fürbas 97 Schritt in einem Stein ein (+) mehr etwas wieder 110 Schritt zu dem Kaittersbach in einem Marchstein 3 (*), welcher Marchstein Leckern, Kaitterspach und Wettzell scheidet, von dannen gehet 37 Schritt zu einem Stein, darinnen



ein (+), Item 55 Schritt ein scharfer Stein mit einem (+) ausgenehmenter gefunden, aber mit gesamter Hand nicht zu sehen befolchen worden, fürbaß 50 Schritt bey einem Faulbeerbaum in einem Stein ein (+), hinfort 135 Schritt an des Georg Haimerls zu Kaitterspach, so gegenwärtig mitgezogen, Hutweid, alwo der Wettzeller Schwarzholz ein End hat, in einem Stein ein (+), von dannen kommt man ein Gehag des Haimerls zu Kaitterpach, rechter Hand liegenden Wiesen, und an des Hans Heigls zu Wettzell linke Hand liegenden Wört auf die Straß von Wettzell nachher Kaiterspach und darüber an des Wirths zu Wettzell Acker und selbiges Gehag, welcher Acker an des sich anwesend befundenen Christian Zächmanns zu Kaitterspach Huetwaid anstosset, ferners kommt man zu des Mattes Pögners zu Wettzell Waid und aufm Fahrtweg auf die Stockmühl gehet, und hinüber an des Wirths zu Kammern Schwarzholz, bis aufm Fahrtweg nachher Kötzting, alwo man die Gränitz zu begehen angefangen, morgens früh um 5 Uhr und damit


daß diese Abschrift dem Original ab anno 1690 Stift und Salbuch der Hofmarkt Wettzell mit denen hierin aufgeworfenen jährlichen Stiften, Gilten, Kuchendienst, Schwarwerk wie auch Gränitz Beschreibung von Wort zu Wort ganz gleichlautend ist würdet von mir Endtunterschriebennem attestiert den 7. Septembris 1714

J.G. Mayr Notar
publiziert zu Kötzting  (und unterschrieben mit eigener Hand)

die wörtliche Übereinstimmung mit der im Stift und Salbuch inserierten Marchbeschreibung bestätiget Runding am 7.Juli 1821
das Ritter von Poschinger Patrimonialgericht von Wettzell
Schreyer Gerichtshalter








Noch einmal hin zur eingangs erwähnten Hoffnung:
Dieses Dokument soll/kann eine Aufforderung darstellen diesem historischen Grenzverlauf eins zu eins in der Natur zu folgen und vlt zu markieren und zu dokumentieren
Viele Spaß, Mente