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Freitag, 30. August 2024

Das Bezirkskriegerdenkmal am Mittagstein und die alte Kötztinger Hütte

Der Auslöser für diesen Beitrag war eine offizielle Anfrage an das Stadtarchiv über das Kriegerdenkmal am Mittagstein und deren Erbauer in der Nachkriegszeit.
In diesem Jahr - 2024 - konnte ja bereits  die Kötztinger Hütte ihre 75jährige Wiederkehr der Neuerrichtung feiern und es stand zunächst die Frage im Raum, ob es nicht auch beim Mittagsteindenkmal in eben diesem Jahr ein runder Gedenktag sein würde/könnte.
Es war zunächst gar nicht so einfach, ein genaues Datum in den städtischen Unterlagen zu finden, aber über eine Zeitungsrecherche konnte dann zumindest der 30. September 1956 als das Datum herausgefunden werden, an welchem dieses Denkmal  - nach seiner Grundsanierung -  neu eingeweiht worden war. Es wird also noch zwei Jahre dauern, bis das Mittagssteinglöcklein zu seinem 70ten Geburtstag läuten kann.

Foto Sammlung Serwuschok - Das Redakteurkürzel bei Bild und Artikel aus dem Jahre 1976 war "kcc" =Gerd Cebulla.

Nicht nur weil das mit Sicherheit um einige - wenige - Jahre ältere Kaitersberglied vom "Glöcklein am Mittagstein" erzählt, sondern auch aus älteren Zeitungsberichten und von alten Bildern wissen wir, dass es einen Vorläuferbau gegeben hat.

Foto Hauptlehrer Josef Bock ca. 1937. Das "alte" Mittagsteindenkmal

Aus dem Kötztinger Stadtarchiv war zunächst nicht mehr dazu in Erfahrung zu bringen, als dass es im Jahre 1929 eine Eingabe der "Deutschen Wacht, Ortgruppe Kötzting" beim Marktgemeinderat gegeben hatte. Details dazu sind unbekannt, da der Akt im Archiv nicht auffindbar ist...... es durften sich in früheren Jahren viele zu viele Menschen im Stadtarchiv frei bedienen und so existiert im Moment eben nur die Inhaltsangabe dieses "verlorenen" Aktes im Aktenverzeichnis.
Dort heißt es lapidar, dass diese Ortsgruppe um eine Spende bäte, für das am Mittagstein errichtete Bezirkskriegerdenkmal. Der Markt habe 300 Mark dazu gegeben und dieses Ehrenmal sei 10 Jahre nach Kriegsende erbaut worden - 1929 - und es fänden 2 mal jährlich dort "Gedenken" statt.

Die Suche nach "Deutsche Wacht" brachte den nächsten Hinweis: ein damaliger  - 1931 - Kötztinger Hauptlehrer Schwanzer wird in einem Zeitungsartikel mit einem Darlehen für die Kötztinger Hütte genannt. Er tat dies im Namen und für die "Deutschen Wacht",  ein im Jahre 1906 gegründeter deutscher Ostmarkenverein.

Mit diesen beiden Namen war es nun möglich, auch außerhalb des Kötztinger Stadtarchives auf die Suche zu gehen und dabei kam erstaunliches über das Ehrenmal am Mittagstein und die erste Kötztinger Hütte zutage.
Die treibende - ja man muss nach den vorliegenden Akten aus dem Staatsarchiv in Landshut eigentlich sagen die ausschließlich und alleinig vorwärts treibende - Kraft bei beiden Vorhaben war der Kötztinger Hauptlehrer Heinrich Schwanzer, der im Jahre 1911 als Hilfslehrer nach Kötzting gekommen war. Selber aus Altreichenau stammend,  hatte er am 23.3.1920 die Kötztinger Bankierstochter Maria Liebl geheiratet,  die Schwester unserer bekannten Frau Paula Dittrich.

Hier in Kurzform zuerst der Zeitpfeil, wie er sich aus den Akten ergibt:

1922 Die Regensburger Waldvereinssektion plant im Regensburger Neuhaussaal einen Faschingsball zu veranstalten, dessen Erlös zum Bau einer Unterkunftshütte auf dem Kaitersberg dienen soll und veröffentlicht dazu eine Einladung im Kötztinger Anzeiger.
1928 Bauplan für den Bau der/einer Kötztinger Hütte.
1928 im Herbst Baubeginn des Denkmals.
1929 Antrag auf finanzielle Unterstützung für diesen Bau bei der Marktgemeinde Kötzting und Aufnahme eines Kontakts zum Hauptausschuss des Waldvereins, um diesen mit ins Boot zu nehmen, es flossen wohl Zuschüsse, es erfolgte aber keine Verbriefung.
1929 Weiterbau des Ehrenmals und der Kötztinger Hütte am Mittagstein  (im Oktober 1929 ist aber das Ehrenmal noch nicht ganz fertig gestellt).
1930/31 Nach Schwierigkeiten mit der Finanzierung von privat erfolgt eine Kreditaufnahme durch die Deutsche Wacht in Person des Lehrers Schwanzer bei der Sparkasse, welcher offensichtlich viele der ursprünglichen Geldgeber und Betriebe als Bürgen für diesen Kredit gewinnen konnte.
1931 Nachdem die Schuldner mit ihren Zahlungen in Rückstand gekommen waren, griff die Sparkasse zu/durch, legte die Hand auf das Objekt (Kötztinger Hütte UND das Mittagsteindenkmal) und versuchte dann jahrelang, einen Käufer für das Objekt zu finden. 
1945 im April Beschuss der Kötztinger Hütte aus der Richtung von Wettzell.
1951 Aus einem Begleitschreiben des Jahres 1951 bestätigt die Kreissparkasse Kötzting dem damaligen Landrat, dass nicht die Sparkasse, sondern der in Liquidität stehende Verein Deutsche Wacht mit dem damaligen letzten Vorsitzenden, dem Kötztinger Schlossermeister Josef Liebl, die Kötztinger Hütte an Herrn Willy Silberbauer aus Hohenwarth verkauft hatte, und somit/dabei die Schulden bei der Kreissparkasse getilgt worden waren. Ein Datum, wann dieser Übergang erfolgt war, wurde nicht angegeben.
1948 Einweihung der neuen Kötztinger Hütte.
1956 Einweihung des renovierten Mittagsteindenkmals

Doch nun der Einstieg in die Details dieser fast unglaublichen Energieleistung eines einzelnen Mannes, des Kötztinger Hauptlehrers Heinrich Schwanzer, auch wenn die Beurteilungen über ihn nicht gerade positiv ausfielen. Er war sicherlich kein einfacher Mensch.


Kötztinger Anzeiger vom 21.1.1922 mit der Benefizveranstaltung in Regensburg zum Bau einer Unterkunftshütte auf dem Kaitersberg.


StA Landshut: Rep 164-8 Nr. 2883 von 1909-50 
Planskizze vermutlich vom Lehrer Schwanzer für den Bau des Ehrenmals von wohl vor 1928.

Offensichtlich hatte Schwanzer das ganze Vorhaben begonnen, ohne sich mit den Baubehörden abgestimmt zu haben.



 Die Beamten im Landbauamt versuchten mehrmals, dem Bau, den sie nicht mehr verhindern konnten -  oder vielleicht auch nicht verhindern wollten - eine Form zu geben, die mehr ihren Vorstellungen entsprach, aber auch damit scheiterten sie.

In diesem Schreiben kann man zwischen den Zeilen durchaus eine gewisse Resignation herauslesen.



Die Kötztinger Schuldirektor Lickleder gibt seinem Untergebenen - Lehrer Schwanzer - einen Tag schulfrei, damit dieser den Oberbaurat Schlegler zur Baustelle begleiten kann.
Frau Hilda Hummel wird seine Vertretung an der Schule sein.


Im Zusammenhang mit den späteren Liquidationsproblemen schilderte im Jahre 1938 der damalige Vorsitzende des Kötztinger Kriegervereins - Windisch -, wie es zu dem Bau des Ehrenmals gekommen war.
Am 21. Juni 1938 antwortete er dem Deutschen Reichskriegerbund unter dem Betreff: "Versteigerung bzw. Verkauf eines Kriegerdenkmals", was es mit diesem Kriegerdenkmal für eine Bewandtnis hatte.
Der Anlass war eine private Plakatierungsaktion des Lehrers Schwanzer an der Arberseehütte. 
Im Juni 1938 fuhr die Kötztinger Frauenschaft "rund um den Arber" und fand dort die Plakate, von denen sie eine Abschrift erstellt haben.
StA Landshut: Rep 164-8 Nr. 2883  

Antwortschreiben des Vorsitzenden des Kötztinger Krieger- und Waldvereins, des Kreisbaurates Josef Windisch auf den Vorhalt wegen der Plakatierungsaktion am Arbersee:

"Hauptlehrer Schwanzer war seinerzeit Lehrer in Kötzting und wurde wegen verschiedener Reibereien nach Kirchberg, von dort wegen weiterer Reibereien nach Regenhütte versetzt.
Einschub
Aus der Sammlung Amberger Herbert haben wir die Abschrift einer sechsseitigen Beschwerdeschrift des damaligen Hauptlehrers und Gemeinderats(!) Schwanzer über das Gebaren des damaligen Gemeinderats unter der Ägide des Bürgermeisters Schödlbauer, des Gemeindeschreibers Forsters und des Kämmerers Amberger. In vielen detaillierten Punkten wirft er in seinem Schreiben an die vorgesetzte Behörde den Kötztinger Mehrheitsräten Bestechung, Vetternwirtschaft und Betrug vor.
Der Kötztinger Magistrat verbittet sich diese Vorwürfe und beantwortet diese Stück für Stück.
Für Schwanzer scheint die Zeit in Kötzting aber damit vorbei gewesen zu sein; er wurde versetzt.
Einschub Ende 


H.L. Schwanzer hatte seinerzeit ein solches Denkmal im Allgäu gesehen und sich in den Kopf gesetzt, auch ein solches auf dem Mittagstein bei Kötzting zu errichten (Zeitpunkt 1928-29).
Er besprach mit mir die Sache und gab ich dies in der nächsten Bezirksobmannsversammlung bekannt, fand aber keine oder wenigstens keine rechte Zustimmung (Schwanzer war, soviel ich ich erinnern kann, damals auch in der Versammlung) Schwanzer baute aber trotzdem das Denkmal, war mir aber von da ab feindlich gesinnt, wie überhaupt [gegen] jedermann, der mit seinen wahnsinnigen Plänen nicht einverstanden war. Zu gleicher Zeit, bzw. schon zuvor baute er in nächster Nähe davon noch eine Unterkunftshütte, großzügig natürlich, nahm Geld in der hiesigen Bezirks-Sparkasse auf, ohne sich um Deckung zu bekümmern.
Er lebte in dem Wahn, dass alljährlich an diesem Denkmal eine Kundgebung stattfinden soll, zu der alle Kriegsteilnehmer teilnehmen müssen, rechnete auch hierdurch mit einem großen Zulauf für seine Hütte. Alle Abend sollte von der Unterkunftshütte aus das über dem Denkmal angebrachte Glöcklein geläutet werden - zu Ehren der toten Helden.
Die Idee war wirklich anerkennenswert, aber an die andauernden Kosten wurde dabei nicht gedacht, denn das Läuten übernimmt niemand umsonst.
Kötzting liegt auf Cote 400, das Denkmal auf Cote 1039 und brächte ich es nicht fertig, unsere Kameraden vom ganzen Bezirk zu einer alljährlichen Kundgebung dorthin zu kommandieren. Die Leute haben damals wörtlich erklärt: Wir bauen unsere Kriegerdenkmäler selber und brauchen hierzu keinen spinnenden Schullehrer. Wir ließen also damals alle die Finger davon und haben uns bis jetzt noch nie darum bekümmert, ich habe es bis heute noch nicht gesehen, ein Lichtbild davon liegt bei.
Einschub:
Das ist schon bemerkenswert, dass der Vorsitzende des Kötztinger Kriegervereins selbst 10 Jahre nach der Fertigstellung dieses Ehrenmals für die Gefallenen des Weltkriegs noch nie oben auf dem Mittagstein gewesen war.
Einschub Ende
Es ist also wie schon erwähnt, nur eine private Idee von Schwanzer, der sich den Namen Bezirkskriegerdenkmal beigelegt hat; an diesem Namen stoßen sich die Kameraden schon seit Jahren.
Verkauft und versteigert kann dieses Ehrenmal nie werden, da hievon kein Nutzen zu erhoffen ist, wie auch die völlig verbaute Hütte niemand will, trotzdem sie allen möglichen Verbänden angeboten wurde. Ich bin auch Führer der Waldvereinssektion Kötzting und bekümmert sich auch von uns niemand um die Hütte, da wir die Baulasten fürchten, abgesehen von den 12000 RM Schulden, die darauf ruhen, samt den jahrelangen Zinsen.
Durch dieses Plakat will sich Schwanzer nur wieder wichtig machen, sich in Unschuld die Hände waschen und andern seine Schuld zuschieben. Um dieses Plakat wegzubringen, giebt es blos ein Mittel und zwar eine Vorstellung des Landesgebiets Main an die Regierung von Niederbayern und der Oberpfalz in Regensburg. Die Arberseehütte liegt nicht im Bezirk Kötzting, sondern im Bezirk Regen
Mit kameradschaftlichen Gruß
Heil Hitler
Windisch

Doch nun zurück in die Zeit der Baustelle auf dem Mittagstein.
Aus einer privaten Abgabe von Fotos haben wir in unserer Sammlung sogar Bilder von der Baustelle, vermutlich wegen der erkennbaren Ziegelsteine eher von der Kötztinger Hütte, die ja, lt Windisch, zunächst die Bauhütte für den wichtigeren Bau, den des Ehrenmals gewesen war.
Hier Bilder vom Baustellenbesuch am 10. Juli 1928: 



Hier noch einige Details aus dem Protokoll der Baustellenbesichtigung vom 28.10.1928:
StA Landshut: Rep 164-8 Nr. 2883 BZA/LRA Kötzting

StA Landshut: Rep 164-8 Nr. 2883 BZA/LRA Kötzting
Das im Besichtigungsprotokoll als Unterkunftshaus bezeichnete Objekt, dürfte die spätere Kötztinger Hütte gewesen sein.






Wie oben in der Rückschau von Windisch schon erkennbar ist, wurde es ab 1931 eng mit der Finanzierung und im Herbst 1931 ging es darum, das Schlimmste zu verhindern.

Kötztinger Anzeiger vom Oktober 1931


Kötztinger Anzeiger vom Oktober 1931 2. Teil

Kötztinger Anzeiger vom Oktober 1931

Kötztinger Anzeiger vom Oktober 1931



Nachdem von Seiten der Deutschen Wacht jedoch keine Lösungen kamen, blieb der Sparkasse nicht anderes übrig, als sich die Anlage am Mittagstein zu sichern und selber zu versuchen einen Käufer zu finden.

StA Landshut: Rep 164-8 Nr. 2883 BZA/LRA Kötzting


Aus dem Jahre 1932 stammt eine Eingabe eines "Hans Bill" an einen Herrn Oberregierungsrat in Regensburg mit einer fast unleserlichen seitlichen Anmerkung des Kötztinger Oberregierungsrat Groll, der für seine "fürchterliche" Handschrift berühmt ist.
Zuerst das Anschreiben:
Regensburg, den 12. Juli 1932
Hochverehrender, Gnädigster Herr Oberregierungsrat

Der ehrerbietigst Unterzeichnete fällt vor Eur Hochgeboren auf die Knie nieder und wagt allerinbrünstigst um die beglückende Gnade zu flehen, den Ausbau des Kötztinger Denkmals genehmigen zu wollen. O, sehen Eur. Hochgeboren nicht hin auf die entsetzlichen Verfehlungen sondern auf das Lebensopfer der Gefallenen für König und Vaterland und auf den Schmerz der Hinterbliebenen. O, nehmen Eur. Hochgeboren meine glühenste Bitte nicht ungnädig auf!
In tiefster Ehrerbietung geharrt Eur. Hochgeboren ergebenst Hans Bill

Groll schrieb an den Rand:

.... Das Denkmal auf dem Mittagstein ist Privateigentum des Herrn Hauptlehrers Schwanzer.....


Doch nun zurück zur Bauzeit der Kötztinger Hütte und zum Versuch der Sparkasse, einen Käufer bzw. einen Verwendungszweck für die Kötztinger Hütte zu finden.


StA Landshut: Rep 164-8 Nr. 2883 BZA/LRA Kötzting




Stellungsnahme des Waldvereins an den Hauptlehrer Schwanzer wegen einer Teilübernahme der Kötztinger Hütte.


Hier die Beschreibung des Kaufobjektes "Kötztinger Hütte" durch die Sparkasse, die händeringend einen Käufer suchte.




Die Regierung bittet das BZA Kötzting auf die Sparkasse einzuwirken, dass es zu keinen Zwangsmaßnahmen gegen die Bürgen komme.


Absage von der Heeresverwaltung, der Hitlerjugend, des Landesverbands Bayerische Ostmark und des Reichsverbandes für deutsche Jugendherbergen.


Auch der nordbayerische Fremdenverkehrsverband zeigt keinerlei Interesse.




Am Ende wendet sich die Regierung 1938 dann sogar an die Gauleitung der NSDAP in Bayreuth, um eine Lösung für das Problem zu finden.





Einschub:  Die Wirtsleute auf der Kötztinger Hütte in der Anfangszeit:
Hans und Katharina Auzinger waren wohl die ersten Pächter auf dieser Unterkunftshütte und dort oben ist auch der in Kötzting sehr gut bekannte Hans Auzinger - Großvater von Martin Auzinger, von dem ich die folgenden Bilder erhalten habe - auf die Welt gekommen und hat dort seine ersten Lebensjahre verbracht.
 
Sammlung Auzinger Martin: Bewirtung unter freiem Himmel
Katharina Auzinger mit ihrem kleinen Sohn Hans und rechts der Hüttenwirt Hans Auzinger.
Sammlung Auzinger Martin: Anekdote aus der Familiengeschichte Auzinger:
Der kleine Hans war eines Tages plötzlich verschwunden. Alle Ecken der Kötztinger Hütte wurden abgesucht, bis in den Wald wurde schreiend nach dem Kind gesucht. Er hatte sich in der Hundehütte versteckt und war dort eingeschlafen.

Wie mühsam damals noch der Lebensunterhalt und die Arbeit auf der Hütte gewesen war, kann man an einigen erhaltenen Bildern erkennen.
 
Sammlung Auzinger Martin: Wenn der Hüttenwirt Besorgungen zu machen hatte, nahm er den kleinen Sohn im Rucksack mit.

Sammlung Auzinger Martin: Mit seinem treuen Schäferhund und seinem Helfer geht der Hüttenwirt Hans Auzinger den Berg hinauf zur Kötztinger Hütte.

Sammlung Auzinger Martin: links Klein-Hans und Katharina Auzinger

Sammlung Auzinger Martin: Auch die Kötztinger Schulkassen fanden sich bei ihren Wanderungen in der Kötztinger Hütte ein; womöglich ist dies sogar der Kötztinger HL Schwanzer.

Einschub Ende

Mit dem Kriegsbeginn wurde das Problem dann wohl einfach auf die "lange Bank" geschoben und erledigte sich dann zunächst von allein durch die Zerstörung durch die amerikanischen Streitkräfte.
Wie oben bereits angeführt wurde die Kötztinger Hütte dann nach dem II. Weltkrieg an den Privatmann Willy Silberbauer aus Hohenwarth verkauft und die Sparkasse konnte endlich ihr Schuldenkonto schließen und die Kötztinger Hütte ihr zweites Leben beginnen.

Wie aber ging es nun weiter mit dem Ehrenmal auf dem Mittagstein?

Im Juli 1955 erschien ein erster Artikel in der Kötztinger Zeitung, der den Zustand des Ehrenmals beklagte und dazu aufrief, dies grundsätzlich zu ändern.

KÖZ vom Juli 1955

Gesagt, getan, ähnlich wie beim Wiederaufbau der Kötztinger Hütte kam auch hier der damalige Kreisbaurat Seiler zu Hilfe und mit viel Unterstützung vor allem aus Steinbühl und Hohenwarth konnte der Bau am 30.9.1956 dann eingeweiht werden.


Seither treffen sich alljährlich am ersten Sonntag im September viele Gläubige, um am Mittagstein mit vielen Vereinsabordnungen einen Gedenkgottesdienst zu feiern.
Hier einige Beispiele aus der Vielzahl von Fotoberichten von dem Gedenkgottesdienst am Mittagstein.
Hier der September 1976, also 20 Jahre nach der feierlichen Neuerrichtung des Bezirkskriegerdenkmales.

Militärdekan Seitz aus München Foto "Kcc". Links der Kötztinger Bürgermeister Karl Seidl




Die Arracher Sänger, hinten in der Mitte Heinrich Wieser, rechts hinten Paul Hartmann




Und so heißt es auch heuer wieder:



Nachtrag:


Von der Familie Dr. Hans Wolfgang Dittrich - Herr HL Schwanzer war der Ehemann seiner Tante, die übrigens die Pfingstbraut im Jubelpfingstrittjahr 1912 gewesen war - habe ich ein Foto der Familie Schwanzer erhalten:

Sammlung Dittrich, Herr und Frau Schwanzer mit ihren Kindern.










Montag, 19. August 2024

Erinnerungen an Altkötzting Teil 42 - das große Ausschwemmen im Februar 1970

   In der Bildersammlung des Stadtarchives befinden sich viele Beispiele von damals tagesaktuellen Veranstaltungen oder Berichten über Handel und Gewerbe, die uns einen kleinen "Blick zurück" erlauben; zurück auf Menschen, die schon lange verstorben sind oder Orte und Plätze, die es ebenfalls schon lange nicht mehr gibt. Mit dieser Reihe an Blogbeiträgen soll diese Erinnerungskultur ermöglicht werden; eine Erinnerung an ein Kötzting mit viel Handel, Handwerk, Vereinsleben und Gasthäusern, mit Jahrtagen,  Bällen, und vor allem mit Menschen.


Im Februar 1970 kam es für die Bewohner in tiefergelegenen Bereichen des Landkreises Kötzting nach zuvor heftigen Schneefällen zu einem Wärmeeinbruch mit heftigen Niederschlägen was - wie die Zeitung schrieb - zum "ersten Hochwasser der 70er Jahre " führte. Hier der Bildbericht von "na", also Frau Renate Serwuschok selber.

Das Hochwasser vom Februar 1970 



Die Regenschleife bei Miltach





Beim "Houda-Schmied" in Kötzting

Die Auffahrt zur Oberbergerbrücke, ein VW mit Heckmotor hat da natürlich überhaupt keine Probleme, da müsste das Wasser schon viel, viel tiefer sein.


Blick auf die Häuser "im Anger" 




Könnte bei Niederrunding sein?



Kötztings Flussschwimmbad bei der "Hütwöhr"

Sollte jemand die Aufnahmeorte der unbenannten Bilder erkennen, bitte Nachricht an mich und ich werde die Information ergänzen. -clemens.pongratz@t-online.de-


Bericht aus der "Umschau"


Natürlich berichtete auch die Kötztinger Zeitung von den Unwetterereignissen, die zuerst nur die Camp und den Freibach betrafen, dann jedoch kam auch der Weiße Regen dazu.....