Translate

Mittwoch, 21. Februar 2024

Erinnerungen an Altkötzting - Teil 29 - die Kötztinger AH spielt....

 In der Bildersammlung des Stadtarchives befinden sich viele Beispiele von damals tagesaktuellen Veranstaltungen oder Berichten über Handel und Gewerbe, die uns einen kleinen "Blick zurück" erlauben, zurück auf Menschen, die schon lange verstorben sind oder Orte und Plätze, die es ebenfalls schon lange nicht mehr gibt. Mit dieser Reihe an Blogbeiträgen soll diese Erinnerungskultur ermöglicht werden; eine Erinnerung an ein Kötzting mit viel Handel, Handwerk, Vereinsleben und Gasthäusern, mit Jahrtagen,  Bällen, und vor allem mit Menschen.



Die AH-Mannschaft spielt
gegen eine Bundeswehrauswahl

 Es ist der August 1968 und im Stadion des 1. FC Kötzting fordern die „alten" Männer des FC die Herren von der Bundeswehr heraus. Mit 6:2 konnte die AH einen Sieg feiern.
Foto Sammlung Serwuschok
Ich erkenne jedenfalls den Schiedsrichter Sepp Schwarz und zwei Personen rechts von ihm, der damalige Militärpfarrer Gerstl. Ganz vorne links könnte Weiß Franz sein.
Die Kötztinger Mannschaft:
Von rechts nach links unten :Kurt Kadur, Hans Kuglmeier,  Karl Breu, 
Von rechts nach links oben: Karl Oexler, Franz Aschenbrenner, Sepp Krämer, Michael Fuidl, Sepp Held, Wolfgang Ludwig sen.,Rudi Osterwinter, im Hintergrund Heinz Schmucker, Schiri Sepp Schwarz.






Donnerstag, 15. Februar 2024

Erinnerungen an Altkötzting - Teil 28 - die Gärtnerei Großmann

  In der Bildersammlung des Stadtarchives befinden sich viele Beispiele von damals tagesaktuellen Veranstaltungen oder Berichten über Handel und Gewerbe, die uns einen kleinen "Blick zurück" erlauben, zurück auf Menschen, die schon lange verstorben sind oder Orte und Plätze, die es ebenfalls schon lange nicht mehr gibt. Mit dieser Reihe an Blogbeiträgen soll diese Erinnerungskultur ermöglicht werden; eine Erinnerung an ein Kötzting mit viel Handel, Handwerk, Vereinsleben und Gasthäusern, mit Jahrtagen,  Bällen, und vor allem mit Menschen.



Die Gärtnerei Großmann

Es gab zu unserer Kindheit in und um Kötzting viele Möglichkeiten, sich mit frischem Gemüse zuv ersorgen. Als zwei Beispiele seien nur die Gärtnerei Kasparovsky am Ende der Metzstraße und eben die Gärtnerei Großmann, gleich unterhalb der alten Volksschule genannt.

Sammlung Luftaufnahmen Serwuschok
Die Gärtnerei Großmann, eigenzwängt im inneren der Stadt Kötzting

Ende der sechziger Jahre änderte sich dann auch das Kaufverhalten der Kötztinger Bürger und es entstand nun auch ein größerer Bedarf an Schnittblumen und floristischen gestecken.
Diesem bedarf wurde Ernst Grossmann mit seinem Umbau gerecht und es entstand Kötztings erster Blumenladen in der Gehringstraße.


Foto Serwuschok

Foto Serwuschok

Foto Serwuschok


Frau Renate Serwuschok beschrieb in ihrem Artikel auch, wie aus einer Seilerei mit angeschlossener Landwirtschaft, dann in mehreren Schritten eine Gärtnerei, ja sogar ein GALA-Bau Betrieb entstanden ist. Nun also wurde im August 1968 mit der Floristik der nächste Schritt gemacht. 


 

Samstag, 10. Februar 2024

Kötztinger Häuserchronik - alte Hausnummer 67

  Das "alte Kötzting" bei der Uraufnahme bei der beginnenden Landvermessung hatte 159 Anwesen.

Der Geschichte dieser Bürgerhäuser und ihrer Bewohner nachzuspüren und sie zu dokumentieren, ist das Ziel dieser Häuserchronik.
Die Anfänge und die Entwicklung unserer Heimatstadt können von der Teilung der Urhöfe bis hin zur Auswahl als Landgerichtsort in einem einleitenden Blog nachgelesen werden.


alte Hausnummer 67
--- eingegangen ---



Diesem kleinen Haus am linken Regenufer war nur eine sehr geringe Lebensspanne als eigenständiges Gebäude beschieden. 
Grundsätzlich entstanden im Jahre 1804 durch ein Abspaltung, war es vermutlich im Jahre 1811, bei der Erstellung des Häuser- und Rustikalsteuerkatasters, eine noch viel zu unfertige Baustelle, als dass die Behörden dafür eine eigene Hausnummer vergeben hätten. 
Anders dann 1840, im Grundsteuerkatasters war es zwar als eigenständige Hausnummer aufgeführt, befand sich aber bereits - wiederum - in Besitz des Nachbarn, damals des Lederers Leonhard Jungmann.
Auch im nächsten Katasterband - 1860 - blieb die Situation unverändert, das Häuschen hatte seine eigen Hausnummer, gehörte aber zum Gesamtbesitz des Lederers Lukas.
Bereits mit dem revidierten Kataster von 1910 endete das Eigenleben des Hauses als eigenständiges Anwesen bereits wieder. Dort ist die alte Nummer 67 nur mehr als eine kleine "Randnotiz"  - des eigentlichen Anwesens mit der Nummer 68 - vorgetragen.
StA Landshut Grundsteuerkataster 5054 


Stoiber Josef und Katharina


Seit dem 17.7.1780 waren der Thürnhofener Josef Stoiber und dessen Frau Katharina  die Besitzer des Rotgerber- und Ledereranwesens gleich am Regen und 15. Mai 1804 entschieden sich die beiden, sowohl einen Teil ihres Grundbesitzes an die Färbersfamilie Kraus zu veräußern, wie auch ihr Gebäude aufzuteilen.
Im Vertrag vor dem Magistrat ließt sich das folgendermaßen:
"... von ihrer Bürgerlichen Behausung den südlichen Teil von der Mitte des Flezfensters bis zur Mitte des Kuchelfensters an abschneiden  und wo sofort eine Neue Scheidewand entstehen muss,  nebst dem oberen Stockwerk in der neml. Weite und Länge, dann den  Hausboden bis auf den Durchzug wo ein neuer Verschlag auf Kosten  des Käufers angebracht werden muss.
Die Kuchel wird auf diese Art gemeinschaftlich und die beiden  Contrahenten machen sich verbindlich, auf gleiche Kosten hirin eine Scheidewand aufzuführen, der Kamin ist auf diese Art  ebenfalls commun."
Die beiden Familien Stoiber und Greinel also bekamen quer durch ihre Küche nun eine Scheidewand, um den einen Kamin somit gemeinsam benutzen zu können. 

Greimel Anton und Elisabeth Millner


800 Gulden musste Anton Greimel/Greinel/Kreiml für diesen abgetrennten Hausanteil im Jahre 1804 bezahlen. Vier Jahre zuvor hatte der Tuchmachersohn Anton Greimel aus Frontenhausen mit der verwitwete Kötztinger Insassin Elisabeth Müller/Millner einen Heiratsvertrag geschlossen und ihr darin 150 Gulden an Mitgift zugesagt. Anton "Greiml" erwarb noch im selben Jahr das "kleine" Bürgerrecht Kötztings als Insasse, also als ein Bürger ohne Grundbesitz.
Bevor Elisabeth Müller eine neue Heirat eingehen konnte, musste jedoch zunächst ihren Kinder - aus ihrer Ehe mit Adam Müller - deren väterliches Erbe gesichert werden.
Aus diesem Vertrag kennen wir die Namen dieser Kinder; es waren dies Kinder: Adam, 15 Jahre,  Walburga, 13 1/2 Jahre, Theresia, 9 Jahre und Margaretha, 3 1/2 Jahre alt. Auch die "Tuchmachersgerechtigkeit" und der Vorrat an Ausgangsmaterialien wurden wertmäßig geschätzt und den 4 Kindern gemeinschaftlich mit 500 Gulden an Vermögen zugeschrieben.
Der Tuchmacher Johann Adam Miller war selber bereits ein Inwohnerssohn und nun war es seiner Witwe ermöglicht, zusammen mit ihrem neuen Ehemann sich in Kötzting ein Haus zu kaufen - bzw. zu errichten - und somit Besitzbürger zu werden.
Bei seinem Tode - am 6.1.1799 - wurde Johann Adam Millner als Tütler bezeichnet.
Am 25.2.1800 jedenfalls heirateten "Josef Anton Kreiml", Sohn des Anton Kreimls, eines Panniicius  - also Tuchscherers - aus Frontenhausen, die Witwe Elisabeth Millner.

Die frischen Hausbesitzer blieben jedoch nicht lange auf dem Haus, denn bereits mit dem Juni 1812 haben wir mit dem Johann Reininger den nächsten Bewohner

Johann Reininger  


Schon 3 Jahre - 1815 - danach tauschte dieser das Haus gegen das des Ehepaares Müller, gleich in der Nähe und ebenfalls am Regenfluss entlegen..
Der Tauschvertrag über 350 Gulden, die den Wertunterschied der beiden Häuser ausmachten, enthält auch einen interessanten Passus.
"... daß die Müllerschen Eheleute beym Abzug von ihrem vertauschten Hauß ausser einem Hafen, Tischen und Werkzeug nichts mit sich nehmen dürften, sondern alles was Nagel und Band hält dem Raininger rücklassen müssen, welcher ihnen hierfür baar 28 fl vergütet hat."
Das dieser Passus aufgenommen werden musste, hatte sicherlich seinen Grund, dass vorher manche der Tauschobjekte von Türrahmen, Türblättern und Fensterläden entkleidet worden waren.
Der Spruch von Allem, was nicht "Niet- oder Nagelfest" sei, kommt wohl von solch schlechter Erfahrung.  

Anton Müller und Margaretha Lecker

Von diesem neuen Besitzerpaar haben wir aus dem Jahre 1828 den seltenen Fall einer Bauanfrage zusammen mit einem Bauplan, der uns sogar noch eine Frontansicht des Hauses vermittelt.
StA Kötzting AA XI 67 von 1828

StA Kötzting AA XI 67 von 1828


Anton Müller stellte den Antrag, dass er aus seinem "Stallerl" eine Wohnung bauen dürfe, was seinem Nachbarn, dem Lederer Josef Stoiber aber missfiel.
1. Das Licht zu seiner Werkstatt würde ihm dadurch genommen.
2. Obwohl der Bau mit Steinen ausgeführt werden solle, sei die Feuersgefahr nicht gebannt.
"Diesen Neufang könne er nicht gestatten und zwar um so weniger, als Müller ohnehin nur ein halbes Leerhaus besizt und auch diese zu errichtende neue Wohnung wieder abtrümmern und verkaufen würde."
"Unterzeichnet Joseph Stoiber"
 Da Stoiber die Sache vor Gericht klären lassen wollte, blieb dem Magistrat gar nichts anderes übrig, als Müller aufzufordern, den Bau bis zur Klärung der Frage einzustellen und wird ebenfalls auf den Rechtsweg verwiesen.

Leonhard Jungmann



Im April und im März 1840 war es dann auch schon wieder vorbei mit der "Selbstständigkeit" des kleinen Häuschens, denn Leonhard Jungmann aus Straubing erwarb kurz hintereinander sowohl das Haus mit der Nummer 68 von Wolfgang Ludwig, als auch das kleine (Anbau)Häuschen des Anton Müller.

StA Landshut Rentamt Kötzting B 28 Umschreibeheft
"Den 2ten März 1840 verkaufte Wolfgang Ludwig in Kötzting das Wohnhaus mit Stall, Stadl und realer Rothgärbers Gerechtsame, dann 2 Gärteln um 2400 fl als ludeigen an Leonhard Jungmann in Straubing ohne sonstige Aenderung."


StA Landshut Rentamt Kötzting B 28 Umschreibeheft
"Den 15. April 1840 verkaufte Anton Müller in Kötzting an Leonhard Jungmann von da sei ludweigenes Wohnhaus nebst Gärtl um 700 fl ohne sonstige Veränderung."



StA Landshut Grundsteuerkataster von 1840
Im Mieterkataster desselben Jahres wurde bereits nicht mehr zwischen den beiden Hausteilen unterschieden, und, nachdem in der Tabelle auch keine Mieter ausgeführt sind, hatte er wohl die beiden Hausbestandteile tatsächlich wieder zu einer Einheit zusammenfassen können, was ja vermutlich nur bedeutete, dass er die Küchentrennwand wieder hatte entfernen lassen.
Nichts desto trotz sind in der Hausbeschreibung noch beide Hausnummern aufgeführt sind.
StA Landshut Grundsteuerkataster 5045
"Leonhard Jungmann bürgerlicher Lederermeister
/:Hauseigenthümer:/
HsNo 67 I 2 Wohnzimmer, 1 Küche und 1 Kammer
HsNo 68 I 2 Zimmer, Kammer,  Küche dann Werkstätte und 1 Laden, Hausboden unterm Dach

2. Nebengebäude
1 Scheune mit Durchfahrt und 2 Trockenböden

3. Nebengebäude
1 Holzschupfe"

Gerhard Lukas


Im renovierten Katasterband von1860 ff heißt es unter der Nummer 67 mit dem Besitzer Gerhard Lukas dann nur noch kurz und bündig:
StA Landshut Grundsteuerkataster 5054 

"Nach Anmeldeprotokoll No 216 und Brief vom 20ten April 1855 von Leonhard Jungmann mit dem Anwesen HsNo 68 um 5300 fl erkauft."

Und so wurde dieses kleine Häuschen 36 Jahre, nachdem es seine Selbstständigkeit erlangt hatte und sogar eine eigene - weil genau zu diesem Zeitpunkt in Bayern die Haus- und Plannummern vergeben worden waren -  Hausnummer "ergattern" konnte von seinem "Altanwesen" wieder eingefangen und in den Baukörper so weit wieder integriert, dass man heute keine Spuren des Eigenlebens mehr erkennen kann.

Am Ende nur noch ein paar Bilder des "Lukasanwesens"

DIA-Repro 396 

DIA-Repro 397

Foto Josef Barth




Hier eine Meisteraufnahme von KB Krämer



Donnerstag, 8. Februar 2024

Erinnerungen an Altkötzting - Teil 27 Getreideernte als Handarbeit

 In der Bildersammlung des Stadtarchives befinden sich viele Beispiele von damals tagesaktuellen Veranstaltungen oder Berichten über Handel und Gewerbe, die uns einen kleinen "Blick zurück" erlauben, zurück auf Menschen, die schon lange verstorben sind oder Orte und Plätze, die es ebenfalls schon lange nicht mehr gibt. Mit dieser Reihe an Blogbeiträgen soll diese Erinnerungskultur ermöglicht werden; eine Erinnerung an ein Kötzting mit viel Handel, Handwerk, Vereinsleben und Gasthäusern, mit Jahrtagen,  Bällen, und vor allem mit Menschen.



Getreideernte von Hand

landwirtschaftliche Arbeit vor der Mechanisierung

Viele von uns Älteren werden sich noch an die "Heinzn" erinnern, also die Holzgestelle, an denen das Heu zum - weiter - Trocknen aufgehängt wurde, wenn dieses aus vielerlei Gründen - noch - nicht direkt von der Wiese her in die Scheunen gefahren werden konnte, und die in jedem bayerischen Landstrich etwas anders ausgesehen hatten. Die "Heinzn" - zumindest die in unserer Gegend gebräuchlichen - waren im Inneren hohl und eigneten sich hervorragend zum Verstecken Spielen.
Anders war es mit der Getreideernte, zumeist Korn, also Roggen. Hier wurden die Ähren geschnitten und gebündelt. Mehrere dieser Kornbündel/Büschel wurden dann zu sogenannten "Kornmandl" zusammengestellt und nach dem Nachreifen zum Dreschen zu den Tennen gefahren.
Es ist dieses Bild der "Kornmandl" und der "Heinzn", die in unserer Erinnerung den wesentlichen Strukturen unserer Heimat und Gegend gehörten. 
Bild Siegfried Ehemann

Foto Schwarz

Foto Sammlung Stadt Kötzting - Archivordner

Foto KB Krämer


Von der anstrengenden Arbeit eines Bauern auf den Kornfeldern haben wir auch eine Bilderserie aus der Sammlung Serwuschok.

Den dazugehörigen Artikel zeichnete ein Redakteur mit dem Kürzel "GG".













 




Anders als heutzutage - wo eher kurzhalmige Getreidesorten angebaut werden - bzw. diese durch einen ausgebrachten Wuchshemmstoff am Schieben gehindert werden - benötigte man damals auch das Stroh und war stolz, wenn das Korn hoch auf dem Felde stand, auch wenn die Gefahr des "Lagerns" und damit eines Austreibens sehr hoch war.

Freitag, 2. Februar 2024

Erinnerungen an Altkötzting Teil 22 Straßenbau in Kötzting

 In der Bildersammlung des Stadtarchives befinden sich viele Beispiele von damals tagesaktuellen Veranstaltungen oder Berichten über Handel und Gewerbe, die uns einen kleinen "Blick zurück" erlauben, zurück auf Menschen, die schon lange verstorben sind oder Orte und Plätze, die es ebenfalls schon lange nicht mehr gibt. Mit dieser Reihe an Blogbeiträgen soll diese Erinnerungskultur ermöglicht werden; eine Erinnerung an ein Kötzting mit viel Handel, Handwerk, Vereinsleben und Gasthäusern, mit Jahrtagen,  Bällen, und vor allem mit Menschen.


Die Jahnstraße wird geteert


s ist schon bemerkenswert, wie viele frühere Straßenarbeiter durch den Einsatz von modernen Asphaltfertigern ersetzt wurden.
Das eine ist der Wegfall von einfachen Arbeitsmöglichkeiten, das andere jedoch ist auch zu berücksichtigen, dass die Arbeit mitten drin im dampfenden Asphalt sicherlich nicht zu den gesundheitsförderlichsten Arbeiten zählte.
Kötzting jedenfalls bekam in der Jahnstraße eine neue Teerdecke aufgebracht, wobei es nicht so wie heute abläuft, dass zuerst eine gewisse Schichtdicke abgefräst wird, um anschließend eine ausreichend dicke neue Schicht auftragen zu können, sondern man eher zufrieden war, eine gleichmäßig aussehende neue Teerdecke zu erzielen, die vermutlich beim nächsten Frostwetter bereits wiede3r die ersten Frostaufbrüche zeigte.

13 Mann waren hier alleine damit beschäftigt, den Asphalt zu verteilen und mit einer langen
Abziehschiene so zu planieren, dass die dahinter wartende Motorwalze den neuen Belag dann verdichten konnte.

Zwei weitere Arbeiter bereiteten den Untergrund für den Teertrupp vor. Hier kann man gut die alten Frostaufbrüche erkennen und wie dünn die neue Schicht danach nur werden wird, weil der neue Belag mittels der Abziehschiene auf einer Höhe von ca. 1 cm über den seitlichen Pflastersteinen abgezogen  wird.

Costa Fritz, ganz rechts am Straßenrand,  begutachtet die Arbeit, Der Arbeiter links steht auf der Metallschiene, die die neue Höhe der Teerdecke vorgibt.
In Summe waren hier - ohne Fritz Costa - 16 Arbeiter beschäftigt, für eine Arbeit, für die man heutzutage vermutlich nur 2 Maschinisten und vielleicht einen Zuarbeiter benötigt.
Angesichts der geringen Schichtdicke des neuen Belages kann man mit Sicherheit davon ausgehen, dass im drauffolgenden Winter daraus wieder eine Schlaglochpiste geworden ist.



Montag, 29. Januar 2024

Jahreschronik Kötzting 1954 Januar bis April

 

 Kötzting im Jahre 1954

Januar bis April 1954


Neben den vielen Nachrichten, die uns aus dem Jahre 1954 erwähnenswert - vielleicht aus heutiger Sich manchmal sogar kurios erscheinen -, gab es doch einige "Großereignisse", die es wert sind, besonders herausgestellt zu werden.

 

Foto Kretschmer: Traudl Kroher - die spätere Pfingstbraut von 1954 - und Werner Fischer das Kötztinger Faschingsprinzenpaar.


Sammlung Voithenleitner

  • Der Fasching in Kötzting
  • Ski-Stadtmeisterschaftsrennen
  • Pfingsten 1953
  • Das Geschicklichkeitsrennen am Marktplatz
  • Der große Kinderfestzug
  • Das Sommerhochwasser von 1954
  • Hoher Besuch in Kötzting: der Bundespräsident kommt nach Kötzting
  • Der Fremdenverkehr nimmt Fahrt auf

Das Jahr 1954 startete bitterkalt, Temperaturen von minus 20 Grad wurden gemeldet, was die "Eiser" auf den Plan rief. Dies waren Männer, die auf den zugefrorenen Flüssen und Teichen das Eis schnitten, aufluden und in die Sommerkeller abtransportierten. Das Eis diente zur Kühlung des Bieres und war die damals gängige Methode, um das Bier frisch zu halten und vor dem Umkippen zu bewahren.
Was des einen Freud, ist des Andern Leid, der starke Wintereinbruch hatte verschiedenste Auswirkungen:



KÖZ Februar 1954


Sepp Zahorik als Künstler







Der Fasching des Jahres 1954


Aus der Sammlung Voithenleitner habe ich ein wundervolles kleines Büchlein kopieren dürfen, das uns zeigt, was da so alles los war im Fasching 1954, dass dazu sogar ein eigenes Programmheft gedruckt werden musste, um ja nichts zu verpassen.
Sammlung Voithenleitner


Foto Josef Barth: Hier das Café Regina im Hintergrund, heute die Drogerie Kretschmer




Auch damals begann der Kötztinger Fasching mit dem Burschenball:






Foto Josef Barth: rechts Café Klingseisen

DIA-Repro 151 Cafe Klingseisen mit Wasserträger im Vordergrund





KÖZ Bericht über den Faschingsball des Trachtenvereins


In der Kötztinger Feuerwehrchronik hat sich noch die Einladung zum Feuerwehrball 1954 erhalten, auf dem auch das Kötztinger Faschingsprinzenpaar vorgestellt wurde.


Foto Kretschmer: Traudl Kroher und Werner Fischer das Kötztinger Faschingsprinzenpaar.


KÖZ vom Januar 1954


DIA-Repro 2232  Fasching  1954 von links: Jackl Hauser, vorn Traudl Kroher und Werner Fischer als Faschingprinzenpaar, Rudi Osterwinter, hinten lachend Pongratz Heinerl,?, Stadler Linerl (Miethaner) Barth Käthe (Schreiner)  Foto Pleier







Josef und Maria Schuhbauer waren die Pächterseheleute in der städtischen Turnhalle.

KÖZ Faschingsball des 1. FC Kötzting
 

Ein lustiges Detail: Gmach Juler bot einen Bring- und Holservice mit seinem "Julibus" an.


Auch der Kötztinger Künstler August Philipp Henneberger entwarf einen eigene Einladungskarte für einen Faschingsball, für den  "Waldverein und Bürgerball.

Sammlung Voithenleitner


Bei all den Veranstaltungen in der städtischen Turnhalle gab es einen Mann im Hintergrund, der nicht vergessen wurde: Weger Luck der Feuerwehrmann im Einsatz.







Und dann war der Fasching 1954 auch schon wieder Geschichte.....was blieb, war die Aussicht auf die kommenden Wurstbälle.






Einzelstücke aus den beiden Wintermonaten 1954

Der Kötztinger Schlossmeister Franz Heigl schuf das schmiedeeiserne Grabkreuz
für den im letzten Jahr durch einen Verkehrsunfall verstorbenen Karl Meidinger.


Der Waldverein plante auf dem Haidstein einen Aussichtsturm zu errichten.
Dies war bereits Thema eines Blogbeitrages.
Auch der HoBoSchme, der Hohenbogenschmetterling brachte seine ersten Flugversuche vom berg herunter

Hier der link zu einem weiterführenden Blogbeitrag über den Ho-Bo-Schme.

KÖZ vom März 1954

 

 



Und auch die Folgen des Zweiten Weltkrieges waren 1954 noch deutlich zu spüren.
Insgesamt 5 Baracken-Wohnanlagen gab es noch im Altlandkreis Kötzting, in denen Anfang 1954 noch 261 Menschen wohnen mussten.


Unsere Verkehrswege 1954


Die Straßen im Landkreis - vor allem die Zellertalstraße -  befanden sich in einem desolaten Zustand und vor allem die alljährlichen Frostaufbrüche verschlimmerten die Lage zusehends.
Und so wundert es auch nicht, dass sich die Bilder alljährlich wiederholten. Der bayerische Innenminister Hoegner - auf Station in Arnbruck - fuhr dabei ganz schnell durch Kötzting durch, ohne hier anzuhalten und sich weitere Vorwürfe anhören zu müssen.
Hier einige Bilder aus den Zeitungsberichten.



Ende März versuchte die Kötztinger Zeitung noch ihre Leser in den April zu schicken. Das ausgestreute Gerücht, einen Räuber-Heigl-Film drehen zu wollen, wurde erst 1977 Wirklichkeit.



Die Kötztinger Skimeisterschaft 1954


Leider haben sich die Ergebnisse nicht in der Zeitung erhalten, da über diese vermutlich im Sportteil der Zeitung berichtet wurde, die nicht überliefert sind.



Dank des Privatarchivs von Frau Marianne Kretschmer haben wir jedoch Bilder von dieser Veranstaltung, vielen Dank an dieser Stelle, dass ich immer Unterstützung von ihrer Seite erhalte.

Foto Kretschmer

Foto Kretschmer: Wanninger?



Foto Kretschmer Winter am Großen Arber


Foto Kretschmer Heinz Adler und Sepp Iglhaut


Foto Kretschmer 

Foto Kretschmer : in der Mitte erkenne ich Schorsch Pongratz und Heigl Theo, aber sonst??

Foto Kretschmer