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Montag, 24. April 2017

Wo ist das? ....eine überraschende Auflösung

Zuerst waren es: 

Unbekannte Schwarzweißaufnahmen aus dem Krämerarchiv:


Später kam dann die Auflösung durch einen mittlerweile auch schon historischen Zeitungsartikel.
Doch zunächst der Reihe nach:

Bei mir im Archiv befindet sich ein Bündel von SW Negativen mit einem ungewöhnlichen 6x4 cm Format. Seit Monaten bin ich ja in der Medienzentrale der Universität Regensburg Stammgast um Kötztinger Zeitungen und beschädigte Archivalien(das wird einmal ein extra Bericht) in hoher Qualität einzuscannen. Im Gespräch mit den sehr, sehr hilfsbereiten Mitarbeitern dort ergaben sich bereits die verschiedensten Möglichkeiten, alle möglichen Unterlagen zu digitalisieren. - So konnten ich z.B. 400 Seiten eines verfilmten "Untertanenbuches des Kastenamtes Kötzting aus dem Jahre 1580" komplett digitalisieren, einen Satz von Luftaufnahmen, die mir Herr Ludwig Baumann letzte Woche aus dem Bestand der Sonderschule Kötzting überreicht hat, viele tausend Seiten an Zeitungsdigitalisaten u.s.w. In diesem Gespräch brachte ich dann meine "Sondernegative" vor und konnte diese zu guten Händen übergeben, weil Herr Hartmann, der Systemadministrator der Universitätsbibliothek, wusste, dass in einer anderen Abteilung solch ein Spezialscanner existierte.
Langer Rede kurzer Sinn, das Ergebnis war außerordentlich gut, viel besser als sich die Bilder hier im Blog darstellen lassen, weil dieser Blog automatisch eine Qualitätsminderung aus Platzgründen verlangt.
Also die Frage der Fragen ist:
wo sind die Bilder aufgenommen?
und dann
was ist da drauf?

Der Weg führt durch steiniges Gelände

Die Auflösung erfolgte von unerwarteter Seite:

Eines meiner laufenden Projekte ist es, die Lokalausgaben der Kötztinger Zeitung(en) zu vervollständigen und, - soweit möglich - zu digitalisieren. Speziell die Monatsausgaben jeweils um unser Pfingstfest herum fehlen leider regelmäßig, aber da es mehrere "Zeitungssammlungen" gibt, konnte ich bisher fast alle Lücken schließen.
Langer Rede kurzer Sinn, in der Kötztinger Zeitung, Februar 1971 findet sich folgende Seite:


Damit ist klar, die Bilder berichten vom Bau der B 85 im Bereich zwischen Chamerau und Oberndorf. Diese Stelle hatte ich zwar bereits aufgrund des Flussverlaufes und der an manchen Bildern im Hintergrund zu vermutenden Eisenbahnlinie als die wahrscheinlichste angesehen. Wochen vor dieser Sammelveröffentlichung erschien auch bereits ein Bild von der Erneuerung der Ortseinfahrt Miltach. Dieses Bild alleine stellte für mich bereits - fast - die Auflösung des Rätsels dar, weil die Arbeiter, die Arbeitsmaterialien und die Art des Bildes bereits die Zusammengehörigkeit zu dem Stapel an SW Negativen zeigte. Besonders interessant an dem Bild ist auch, dass noch das alte Tor des Schlosses in Miltach zu erkennen ist. Auch wenn der Photograph hier nicht genannt ist, so bin ich mir sehr sicher, dass es der Kötztinger Hauptlehrer Josef Bock war, der die Bilder gemacht hat, er hatte in Kötzting die Technik und das Interesse an solchen Motiven und die Verbindung zu KB Krämer, seinem Archiv  bzw. zur Kötztinger Zeitung bestand schon lange Jahre.

Wie der Redakteur schon schrieb:
So baute man damals Straßen, auch das ist ein interessanter Aspekt.

Dieses Bild aus der Kötztinger Zeitung wenige Wochen vor der obigen ganzseitigen Ausgabe veröffentlicht, war für mich schon der sichere Hinweis, dass auch die anderen Bilder aus dieser Miltach/Oberdorf Umgebung sein müssten


 Ein Bild aber konnte noch nicht zugeordnet werden:

Eine Auflösung des hier direkt folgenden Ortsbildes kann noch nicht erfolgen. Die meisten Zuschriften auf FB deuteten auf Grafenwiesen. Aber nix gwiss woas ma net....


Dies ist vlt das einfachste Bild, zumindest man wenn dort Zuhause ist....ich bin es nicht und: Was ist das für ein Straßenschild und wo auf einem Dorf gibt es eine Einbahnstraße?



 Nachdem die Diskussion auf der FB Seite von Bad Kötzting mehrheitlich auf Grafenwiesen gedeutet hat, jetzt also die Landschaftsbilder vom Bau der Ostmarkstraße zwischen Miltach und Chamerau.
 





Hier geht es um einen (Damm) bau,
im Hintergrund glaube ich eine Eisenbahnstrecke
zu erkennen UND es liegt an einem Fluss Regen(?)

















Hier sieht man die Flusslandschaft besser







Hier wird gebaut mit Hilfe einer Werksbahn


Sieht nach einem Dammbau aus, vlt wirds auch eine Brücke(?)






Könnte das eine Eisenbahnstrecke werden?



Der Weg führt durch steiniges Gelände






































Also das Rätsel ist gelöst, die Bilder stammen vom Bau der Ostmarkstraße und bilden den Bereich um Miltach/Oberndorf ab. Eine sichere Zuordnung des Bildes der Ortsdurchfahrt (mit Einbahnstraßenschild) steht aber noch aus. Grafenwiesen wird bevorzugt, ich weiß aber nicht ob es in Grafenwiesen eine Einbahnstraße mitten in der Ortschaft gab?





Freitag, 30. Januar 2015

Manchmal hilft der Zufall....Photos aus dem Staatsarchiv Landshut

 Mein Ziel war es - eigentlich ist es das immer noch, denn bis jetzt war ich noch nicht erfolgreich - Material über unseren Bahnhof, speziell über den Lokschuppen, zu finden. Um es kurz zu machen, bis auf ein paar Gleisdarstellungen habe ich noch nichts in der Hand, aber gewissermaßen als Beifang sind ein paar schöne Informationen hinzugekommen. Dieser Lageplanauszug- in Wirklichkeit ist der Plan ein gaaaanz langer Streifen und reicht bis hinunter zum Steinbachtal -  zeigt nicht nur das Kötztinger Bahnhofsareal, wie es bis vor wenigen Jahren noch ausgesehen hatte, sondern bringt auch noch ein paar interessante Details.

Detailplan des Kötztinger Bahnhofes mit Lokschuppen, Laderampe und
den Anfängen des späteren Baywa Geländes.




Die Hausbesitzer in der unteren Bahnhofstraße heißen von links nach rechts: Ausmann - Michael Winter (Winterschneider) protestantisches Vereinshaus (später das  Autohaus Kroher, hier versammelten sich die Kötztinger evangelischen Christen, bevor deren Pfarrkirche auf der Platte gebaut worden war)  Anwesen Karl Kollmaier.
Im April vor 70 Jahren waren die beiden Anwesen Ausmann und Winter die einzigen beiden privaten Anwesen, die im Krieg Zerstörungen erlitten hatten. Dies ist vermutlich bei dem Luftangriff der Amerikaner auf den Kötztinger Bahnhof geschehen. Den anderen, allerdings größeren Schaden, erlitt die Kötztinger Ziegelfabrik.

Soweit die Vorgeschichte, in den Akten des Bezirksamt/Landratsamtes Kötzting fand sich auch ein Vorgang über den Umbau der Bahnübergänge im Bereich Kötzting, mit dem Hinweis, es wären Photos mit dabei. Also gleich bestellt und siehe da, eine Zeitreise um fast 100 Jahren für den Bereich Kötzting und Steinbach.
Deckblatt





Bereits umgebauter Bahnübergang ausgangs des Steinbachtales


Als erstes wird der Bahnübergang zwischen dem heutigen Hotel Steinbach und Harras gezeigt, immer im Bild ein damals moderner LKW und manchmal - manchmal auch sehr verwaschen weil in Bewegung - eine kleine Dampflokomotive und eine dekorativer Cabrio PKW.

in der Wiese im Hintergrund steht heutzutage die Siedlung Steinbachtal, rechts ganz knapp am Bildrand ist eine Ecke des Gebäudes vom Hotel Steinbachtal gerade noch zu sehen.


Eines der bekannte Bildmotive der Kötztinger Eisenbahn, im Hintergrund das heutige Hotel Steinbachtal

eine Überfahrt näher an Kötzting, mit der "Geisterbahn"

Übergang, früher Zufahrt zu den jetzigen Tennisplätzen, im Hintergrund die Platte erkennbar


derselbe Übergang, Blickrichtung Spatiliweg



derselbe Übergang, nur ohne Dampflokomotive

ein tolles Bild, Cabrio gegen Dampflokomotive

links der Hang des Schinderbuckels, in etwas auf Höhe Werkstätte Weber/Mühlbauer

im langgezogenen Bogen Richtung Kötzting
Alle diese Bilder und Dokumente stammen vom dem Staatsarchiv Landshut, aus dem Bestand Landratsamt Kötzting  Rep 164-8 Nr. 3660 aus dem Jahre 1926. Zwar habe ich noch nichts über den Lokschuppen in der Hand, aber es gibt ja noch andere Archive, die darüber Material haben könnten und kommt Zeit kommt Rat oder so ähnlich.

Sonntag, 28. Dezember 2014

Kötzting im Jahre 1905


Eigentlich ist es ja eine Art Wiederverwertung bzw. Recycling, was ich hier betreibe. Die Pfingstbeilage "Kötzting vor 100 Jahren" kann ich hier zwar ein zweites Mal verwerten, allerdings, und das ist hier das Wichtigste, ich bin an kein Zeilenvolumen gebunden und ich kann soviel Bildmaterial einbringen wie ich möchte. Und diese Vorteile kann ich hier wirklich weidlich nutzen. Auch Kleinigkeiten, die ich in der Pfingstbeilage eher unter den Tisch fallen lasse, können hier wieder mit aufgenommen werden. Heuer z.B. die Widmung der Holzapfelstraße oder die neue Schubleiter der Feuerwehr Kötzting.
Im Endeffekt entsteht hiermit eine kleine, bebilderte, Chronik Kötztings.
Ich habe viel Unterstützung durch tolles Bildmaterial erhalten und möchte mich ausdrücklich bei Michi Zilk, Michael Traurig und bei unserem Arbeitskreis Heimatforschung also Frau Rabl Dachs und Frau Kretschmer bedanken, die mir schnell, teilweise blitzschnell, Bildmaterial zugeliefert haben. Also nun gehts los:


Kötzting vor 110 Jahren

Das Jahr 1905

Wie eine Mischung aus BILD und Kötztinger Zeitung erscheint aus heutiger Sicht der frühere Kötztinger Anzeiger[1]. Er brachte – auf ein und derselben Seite -  sowohl die Nachrichten aus der großen weiten Welt als auch die alltäglichen Kleinigkeiten aus der näheren Umgebung. In der ersten Ausgabe des beginnenden Jahres 1905 wurde noch von den letzten Neuigkeiten rund um den Jahreswechsel und um Weihnachten berichtet.
So erzählten die Neukirchener, dass im nahen Rothenbaum in Böhmen während der Christmette eine „solemne Rauferei“ mit Messern und Revolvern ausgetragen worden war, in Folge derer die Andächtigen in wilder Flucht aus der Kirche geeilt waren.
Chamerau amüsierte sich über einen Mann, der allein dadurch bereits Aufsehen erregt hatte, dass er nach der Messe am Stephanitag mit einem Strohhut durch die Menge am Friedhof geschritten war. Wenn man keine Nachrichten hat, dann muss man sich eben welche machen.