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Sonntag, 10. März 2024

Die historische Mühlenwanderung

Von Grafenwiesen bis zum Lindnerbräu
eine historische Wanderung

 
Nachdem der erste Versuch einer Vermischung der "Historischen Einkehr" mit einer Wanderung im Jahr 2023 sehr erfolgreich verlaufen ist, machen wir uns daran, dieses Format in mehrerlei Hinsicht noch ein wenig zu erweitern.

  • Wir werden am Samstag den 20. April 2024 um 16.00 Uhr  im Kötztinger Hauptbahnhof  in die Eisenbahn einsteigen und gemeinsam bis nach Grafenwiesen fahren. Die Abfahrt in Kötzting Hauptbahnhof (soviel Zeit muss schon sein) ist um 16.02 Uhr. Wer im Bahnhof Kötzting-Zellertal zusteigen möchte, hat halt dann weniger Zeit, um den Begrüßungstrunk zu genießen.....
  • In Grafenwiesen angekommen, beginnen wir eine Wanderung entlang des Weißen Regens, von Mühlenstandort zu Mühlenstandort.
  • Wir werden unterwegs an einer Brotzeitstation eine Pause einlegen.
  • Danach geht's weiter von Mühle zu Mühle, bis wir schlussendlich beim Lindner-Bräu, der früheren Herrensäge,  unser traditionelles "Einkehrmenue"  kredenzt bekommen.





So stilvoll wie es der Kötztinger Hauptlehrer Josef Bock im Jahre 1938 hier abgebildet hat, werden wir uns wohl nicht fortbewegen können, und auch bis zum Bahnhof Watzlsteg werden wir nicht fahren; trotzdem ist dieses Bild ein gutes Beispiel für unser Unterfangen.

Foto Josef Bock

Wir steigen also bereits am Bahnhof Grafenwiesen aus und beginnen von dort unsere Wanderung. Von diesem Bahnhof in Grafenwiesen, haben wir sogar aus der Feder von Mathias Heilmeier eine historische Zeichnung.

Grafenwiesen vom 29. Mai 1899 

Wir gehen längst durch den Grafenwiesener Park und können auf dem Wehr bei(m) Zittenhof den Weißen Regen zum ersten Male überqueren.

Grafenwiesen mit Zittenhof um 1930
Diese kleine Siedlung - flussabwärts von Grafenweisen -  hat eine sehr lange Geschichte als eine kleine adelige Hofmark.  Ein früher Hofmarksherr Mooshammer aus Zittenhof steht in engem Zusammenhang mit dem Braurecht des heutigen Hotels zur Post. Spätere Besitzer hatten verwandtschaftliche Beziehungen zu den Schierlitz in Thenried.
Auf dem Weg weiter in Richtung Kötzting kommen wir an einem historischen Mühlenstandort vorbei, bei dem heute nichts mehr an eine Mühle erinnert: die Lutzengeiger-Mühle. 
Lutzengeigermühle

Die Katasternummer 18 1/2 verweist auf eine Abspaltung der Hausnummer 18 im Grundsteuerbereich von Voggendorf und damit ist auch bereits die Verbindung zur nächsten Mühle hergestellt.

Es geht weiter auf der Straße in Richtung Fessmannsdorf. Die Fessmannsdorfer-Mühle - früher sehr lange Zeit in Besitz einer Familie Hofbauer - ist ein sehr alter Mühlenstandort und hat im Grundsteuerkataster von Voggendorf die Hausnummer 18. Der Namensgeber der vorherigen Mühle - Geiger - hatte eine Tochter des Fessmannsdorfer Müllers Hofbauer geheiratet.
Foto Pongratz März 2024: die Fessmannsdorfer Mühle





Die Familie der Hofbauer war eng mit Kötzting verbunden. Nicht nur, dass Mitglieder dieser Familie manchen Zeiten Kötztinger Bürger geworden und so von Zeit zu Zeit in den Kötztinger Wirtshäusern bei Raufereien aktenkundig geworden waren, auch bei der Entstehung des heutigen Lindnerbräus war Hofbauer mit im Spiel.
Plan des Paulus Hofmann, um einen neuen Mühlenstandort genehmigt zu bekommen ca. 1650


Als in Kötzting im Jahre 1741 die vom Markt unerwünschte und vom Sagmüller Paulus Hofmann gegen Widerstände durchgesetzte "Filialmühle" - historisch gelegen zwischen der Sagmühle und der Hammermühle - abgerissen wurde, erwarb Hofbauer das Baumaterial und erbaute damit die neue - später Lutzengeiger genannte - Mühle flussaufwärts seiner eigenen Sagmühle. .


Der nächste Mühlenstandort ist die Multerer- oder Erbermühle, aus der dann ab 1830 der "Sperlhammer" entstanden ist, eines der ersten Eisenwerke im Bayerischen Wald.
Die Sperlhammer Sägemühle im Jahre 2012: Foto von Erich Stauber

Sammlung Stadt Bad Kötzting 

Sammlung Stadt Bad Kötzting 



Danach sind wir bereits im "Marktgeding" der Stadt Bad Kötzting, es folgt der Hedwigsfall, eine Stauanlage, welche das Wasser sowohl für die Wiesmühle aufstaute als auch uns Kötztingern ein tolles Freibad ermöglichte. 
Krämerarchiv 1-112

Diese Mühle,  als "Wissing" oder "Wiesing"  bezeichnet, steht in den frühen Salbüchern des 14. Jahrhunderts als ein eigenständiger Ort neben dem Mart Kötzting. Die Besitzer dieser Wiesmühle waren später Marktlehner und Bürger des Marktes Kötzting. 
 
Serwuschok Luftaufnahmen

In einem Salbuch/Steuerliste des Klosters Rott vom letzten Drittel das 14. Jahrhunderts wird noch zwischen den Mühlen (mola) des Marktes "Chotzting" und der in "Wising" unterschieden.

Im Markt Kötzting herinnen folg(t)e zuerst die Marktmühle, die dann ein Opfer der Kötztinger Hochwasserfreilegung wurde.

Foto Pongratz 

Danach schließt sich die Sagmühle an,  die wir hier in der Auflistung aber eigentlich auslassen müssten, da diese ihre Kraft nicht aus dem Regenfluss sondern vom Gruberbach erhält. 
 
Serwuschok Luftaufnahmen


Weiter geht die Wanderung zur Hammermühle, an deren - alten - Werkskanal wir bereits vorher vorbeigegangen sind.
Serwuschok Luftaufnahmen

 Das Ziel der Mühlenwanderung ist die frühere Kötztinger Herrensäge und spätere Sagmühle des Carl Lindner. Dieser bekam bereits im Jahre 1873 die Genehmigung, auf seinem Anwesen auch eine Brauerei zu errichten, der heutige Lindnerbräu.  

Zwischen der Hammermühle und der Sagmühle, - etwas oberhalb der Stelle, auf der man auf dem obigen Foto das "Lindnersche Saghäusl" erkennen kann  - befand sich noch der Vorläuferbau dieser Herrensäge, der - siehe oben bei der Fessmannsdorfer Mühle  - später abgerissen und vom Hofbauer aufgekauft wurde.
Beim Lindnerbräu werden wir uns dann wieder verwöhnen lassen und zwischen den einzelnen Gängen des "Einkehrmenues" gibt es dann vieles an historischen Bildern, Plänen und Geschichten zur Mühlengeschichte.

Also Termin vormerken: 20.April 2024

Die Anmeldung der Teilnehmer - es ist nur eine begrenzte Anzahl an Teilnehmern möglich - erfolgt wie immer über die Kötztinger Tourist-Info.

Sonntag, 7. Januar 2024

Grafenwiesen in einer alten Ansicht

 Der beim Bezirksamt in Kötzting angestellte Bezirksbautechniker Franz Heilmeier wohnte im Kötztinger Kollmaierkeller und erhielt im Laufe der paar Jahre - in denen er in Kötzting arbeitete - regelmäßig Besuch von seinem Vater, Mathias Heilmaier, einem Rosenheimer Regierungsbaurat.

Dieser ältere Herr war offensichtlich ein begeisterter Fotograf, Zeichner und Maler und so haben wir aus seiner Feder eine Anzahl von Ansichten und kleinen Skizzen aus dem ganzen Altlandkreis Kötzting.


Mathias Heilmeier 
 
So gibt es von ihm auch eine Ortsansicht von Grafenwiesen aus dem Jahre 1899. Interessant ist auf dieser Zeichnung die Größe und Höhe des dargestellten Kirchturms, der mit der Höhe und Form des überlieferten Kirchturms der alten Schlosskapelle nichts bzw. wenig gemeinsam hat.

Es wäre interessant die Zusatzinformation zu erhalten, von der Betrachter dieser Zeichnung wohl gestalten haben könnte.

Hier die Darstellung der alten Schlosskapelle aus dem Bilderbestand der
Landkreisfilmbildstelle

Zum Vergleich der heutige Kirchturm der erst gut 20 Jahre nach der Entstehung der Zeichnung neu erbauten Grafenwiesener Pfarrkirche.


Freitag, 22. Dezember 2023

Grafenwiesen in alten Bildern - Teil 2

 Vor vielen Jahren erhielten wir für unsere Sammlung einen kleinen Mischbestand an DIA-Positiven, von dem wir wussten, dass die Aufnahmen vom damaligen Kötztinger Hauptlehrer Josef Boch stammten und aus seinem Besitz dann in die Kreisfilmbildstelle übergingen, deren Leiter er nach dem Kriege geworden war. Vor wenigen Jahren wiederum tauchte nun der sehr viel größere Restbestand der alten Kreisfilmbildstelle Kötzting auf und auch hier ist aufgrund der Handschrift auf den DIAs klar, dass diese ebenfalls von Josef Bock stammten.

Hier nun einige der tollen Aufnahmen aus den 40er und 50er Jahren zunächst einmal aus Grafenwiesen, Bei denen es schön wäre sie genauer zu verorten.

Hier eine meisterliche Aufnahme des Backofens an der Straße nach Schönbuchen:






So wurde das DIA beschriftet, aber offensichtlich seitenverkehrt, Vielen Dank für die vielen Hinweise und Erklärungen.





Auch das folgende Bild sollte aus Grafenwiesen sein, ich weiß jedoch noch nicht, wo genau es aufgenommen wurde; vielleicht kann mir das Internet weiterhelfen....

DIA Kreisfilmbildstelle Cham - Josef Bock
Hier habe ich den Hinweis bekommen, dass es sich um die Familie Mühlbauer - Stifter - handelt

Weil die ganze Bilderserie aus dem Bereich von Grafenwiesen stammt, sollten auch die beiden folgenden Szene von dort stammen.

DIA Kreisfilmbildstelle Cham - Josef Bock
Frau mit Krauthobel

DIA Kreisfilmbildstelle Cham - Josef Bock
Eine Waschbank mit fließendem Wasser




Mittwoch, 20. Dezember 2023

Grafenwiesen in alten Bildern Teil 1

 Vor vielen Jahren erhielten wir für unsere Sammlung einen kleinen Mischbestand an DIA-Positiven, von dem wir wussten, dass die Aufnahmen vom damaligen Kötztinger Hauptlehrer Josef Boch stammten und aus seinem Besitz dann in die Kreisfilmbildstelle übergingen, deren Leiter er nach dem Kriege geworden war. Vor wenigen Jahren wiederum tauchte nun der sehr viel größere Restbestand der alten Kreisfilmbildstelle Kötzting auf und auch hier ist aufgrund der Handschrift auf den DIAs klar, dass diese ebenfalls von Josef Bock stammten.

Hier nun einige der tollen Aufnahmen aus den 40er und 50er Jahren zunächst einmal aus Grafenwiesen, bei denen es schön wäre sie genauer zu verorten.

DIA Kreisfilmbildstelle Cham - Josef Bock
Ofenschüsselrennen anlässlich einer Hochzeit

DIA Kreisfilmbildstelle Cham - Josef Bock
Brunnhofer-Haus (Schösslschreiner)
Der Scheiisslschreiner lebte und arbeitete später in Bad Kötzting in der heutigen Rathausgasse.
Später ist das Haus im Komplex des Textilhauses Schödlbauer aufgegangen

DIA Kreisfilmbildstelle Cham - Josef Bock
Brunnhofer  (Schösslschreiner)

DIA Kreisfilmbildstelle Cham - Josef Bock
Nur als "altes Bauernhaus" bezeichnet


Dienstag, 10. Mai 2022

Tankstellen, früher ein Sinnbild des Fortschritts und der Ortsverschönerung

Schon lange wieder Geschichte ist das Autohaus Biller und Hobrack, das im Juni 1953 seine Tankstelle mit dem modernen, rund herum verglasten, Gebäude eröffnete. KB Krämer der Redakteur  der Kötztinger Zeitung schrieb in diesem Zusammenhang von der Harmonie zwischen Gebäude und Landschaft und von der Betonung des Charakters Kötzting als Stadt. (Erst wenige Wochen vorher, an Pfingsten 1953,  war Kötzting zur Stadt erhoben worden)



Wir sind im Herbst desselben Jahres und auch Grafenwiesen bekommt eine lange erwünschte Tankstelle. Die Kötztinger Zeitung titelte dazu wie folgt:



Mittwoch, 1. April 2020

Das Stadtarchiv Bad Kötzting als Unterhaltungsbeilage 1-7

Es geht weiter mit Bildern aus der Zeitungsredaktion der Kötztinger Umschau, welche alle über eine private Sammlung von  Frau Renate Serwuschok dem Arbeitskreis Heimatforschung übereignet wurden und nun im Stadtarchiv Kötzting verwahrt werden.


Da wir zusätzlich auch eine fast vollständige Sammlung von Zeitungsausgaben aus den Nachkriegsjahren in unserem Bestand haben, können viele der Bilder dann auch einzelnen Zeitungsartikeln zugeordnet werden.
Nachdem der Arbeitskreis Heimatforschung schon eine umfangreiche Datenbank an personenbezogenen Bildern hat wäre es für uns schön, wenn wir bei einigen der folgenden Bildern, vor allem bei den Personengruppen, Hinweise und Namenslisten erhalten könnten, die wir dann anschließend in unsere Datenbanken einpflegen könnten. Manche allerdings auch nicht und so wäre es schön, wenn wir bei dem einen oder anderen Bild auch eine Rückmeldung erhalten würden.


Wir sind im Mai des Jahres 1971 Signatur Serwuschok Umschlag 46 

Diesmal gehts zuerst wieder einmal ins Umland, nach Neukirchen beim hl. Blut, die langersehnte Liftanlage wird endlich Wirklichkeit. Artikel und Bilder sind von Frau Serwuschok:
Dies ist die Straßentrasse von der Kager zur Talstation


v.l. Oberforstmeister Saradeth, Forstmeister Vollmer, Geschäftsführer Hofmann und Oberförster Heiligtag





Hier soll die Bergstation und eine Berghaus errichtet werden












Und weiter gehts mit Grafenwiesen, dort wurde rechtzeitig vor der Badesaison das Freibad eröffnet:



noch ganz frisch und unbenutzt

Doch nun wieder nach Kötzting: Im Gymnasium wurde Theater gespielt, auch hier der Bericht von der Chefin selber, Frau Serwuschok, die sich immer sehr für kulturelle Themen interessiert und eingesetzt hatte.

 
Kötztinger Schüler vom Gymnasium, heute wohl fast im Rentenalter, beim Theaterspielen


 Im Großbereich um die Bundeswehrkaserne herrschte - vielleicht auch wegen der vielen Heimschläfer, regelmäßig Verkehrschaos: auch hier von Frau Serwuschok geschrieben


Sind sie nicht schön die Autotypen, vorne der FIAT 750 - wenn ich mich nicht irre?

Am Schluss noch etwas Kulutgeschichte: unser hl Nepomuk in der Bahnhofstraße, geschrieben von dem Redakteur pd.





 und damit wieder Schluss für heute