Translate

Dienstag, 21. April 2020

Das Stadtarchiv Bad Kötzting als Unterhaltungsbeilage 2-7 Verkehr

Früher war alles besser......von wegen

Kötzting und der liebe Verkehr

Es geht weiter mit Bildern aus der Zeitungsredaktion der Kötztinger Umschau, welche alle über eine private Sammlung von  Frau Renate Serwuschok dem Arbeitskreis Heimatforschung übereignet wurden und nun im Stadtarchiv Kötzting verwahrt werden.
Da wir zusätzlich auch eine fast vollständige Sammlung von Zeitungsausgaben aus den Nachkriegsjahren in unserem Bestand haben, können einige der Bilder dann auch einzelnen Zeitungsartikeln zugeordnet werden.

Hier habe ich nun einfach eine Reihe von Bildern und Situationen ausgeführt, die im Stadtbereich von Kötzting im Zusammenhang mit dem Verkehr standen.

Hier die Marktstraße - noch ohne Einbahnstraßenregelung und damit natürlich ohne die Marktstraßensanierung:
Blick vom Rathaus nach unten:





Alle Vorfahrt für die Autos, geparkt wurde kreuz und quer.
Marktstraße 1973 im Gegenverkehr: links noch die Dregerterrasse, im Hintergrund das Haus des Dr. Angerer mit der, durch die Robinie fast verdeckten, astronomichen Kuppel. Rechts der Bader Max mit seinem steilen Aufgang im Fischer Peter Anwesen.


Nun gehts weiter hinauf zum Marktplatz im Jahre 1970. Erst Ende der 60er Jahre war der Marktplatz zum ersten Mal renoviert und für den wachsenden Verkehr optimiert worden. (=Maximierung der Parkplätze links und rechts der Straße)
hier noch der VEGE- Lebensmittelladen vom Fleischmann in der oberen rechten Marktplatzecke. Die Zufahrtsstraße von Haus herein ging durch die Schattenaustraße. Den beiden LKWs und den Holzkisten nach, war es wohl ein Freitag vormittag mit "Saumarkt" vor der Veitskirche.
Traurig Hans hatte sein BMW-Geschoss vor dem Geschäft seines Vaters abgestellt und die rechte Marktplatzseite war zugeparkt.
Der VW 1500 Typ 3 mit dem SR- Kennzeichen, war für mich eines der hässlichsten Autos der VW- Modellreihe.


d
der Käfer im Vordergrund war wohl das Redaktionsfahrzeug der Umschau.
Oben links sieht man den Lebensmittelladen der Liebl Schwestern und dien Frau mit Tasche - wohl Frau Mina Bauer - steuert auf den KONSUM Laden zu. Drei Lebensmittelläden keine 50 m von der anderen entfernt.



Kaserne mit Parkplatznot


Auch hier: jedes 2. Auto ist wohl ein VW_Käfer


Kötztings erste Einbahnstraße:

1974 versucht sich Kötzting zum ersten Mal mit einer Einbahnstraßenregelung, den Anfang macht der Pfeffergraben
Ein Gegenverkehr ist hier auch nur sehr schwer möglich.

Eine EInbahnstraße, damit es sich der Autoverkehr leichter tut, obwohl es 1971 noch Überlegungen gab, den Pfeffergraben als "Spielstraße" den Kindern zu überlassen, weil diese eh dort in Mengen spielen würden.



Leider ist das Negativ, das zu dem Artikel gehörte, sehr unterbelichtet.

Heute nicht mehr vorstellbar, aber dies war eine von Kötztings Hauptzufahrtsstraßen:
Die Zufahrt zur Oberbergerbrücke:






 Dies ist übrigens - für die grundsätzlich in die Geschichten Kötztings Eingeweihten - genau die Stelle, an der der damalige Bürgermeister Kollmaier dem Regensburger Bischof Senestrey, der von Lam kommend auf seiner Firmreise hier in Kötzting einzog,  ein schmutziges Kleidungsstück anstelle einer Kirchenfahne aus dem Fenster gehängt hat. Andere Quellen sprechen von einem Schnupftabaktuch
 

Und dann ist noch die verhängnisvolle Kombination von schlechten Autos und Straßen und Fahrern, die das diese Kombination einmal austesten wollten.
Hier ein paar Unfälle, die später dann zu Änderungen führten, seien es Ampeln, beschrankte Bahnübergänge,  Geschwindigkeitsbegrenzungen und Leitplanken.
hier gings wohl zu flott aus dem Zellertal heraus, die Polizei konnte jedenfalls diesen Unfall zu Fuß aufnehmen.

es fehlt noch die, heute die ganze Aue füllende, Anlage der Wanninger Tankstelle, dafür sieht man noch die Tankstelle und VW-Werkstatt Hobrak auf der linken Seite.
Die beiden Kreisverkehre würden heutzutage solch einen Ausrutscher verhindern. (weitgehend)

Die Regensteinkurve auf der neuen Kreisstraße wurde DER Unfallschwerpunkt in den 70ern.
Manche sprachen schon von einer Fehlkonstruktion, weil sich die Kurve im Verlauf etwas verengte.
Im Endeffekt war es halt, wie immer, nur unangepasstes Fahren. Mit Geschwindigkeitsbegrenzungen und längeren Leitplanken kam die Kurve dann auch langsam aus den Schlagzeilen.



Dieselbe Straße, ähnliche Probleme, die Kötztinger Kreuzung. Erst die Installierung der AMpel konnte den zweiten Unfallschwerpunkt Kötztings entschärfen.
Sich mit einer Lokomotive anzulegen ist selbst für einen VW-Käfer grenzwertig:


Hätte die "Schullererkreuzung" damals schon eine Schranke besessen, wär der Unfall nicht passiert.


Es geht aber auch ohne Eisenbahn:

hier bei Sperlhammer



Manchmal waren die Straßen manchmal wirklich eine Zumutung: aber es half nichts, da musste man durch, zur Not half: Rausspringen und Anschieben, v.a. im Winter.




Hier noch ein Rückblick auf die Entwicklung der Unfallzahlen:
Rechnet man die 17 Verkehrstoten des Altlandkreises Kötzting mit damals ca. 30.000 Einwohnern auf die 60. Mio EInwohner in Deutschland hoch, dann wären das 34.000 Verkehrstote bundesweit.
Und as bei der geringen Autodichte.
Im Artikel ist auch die Unfallhäufigkeit alleine in der Bahnhofstraße Kötzting angeführt.....

Das muss man sich mal vor Augen halten, in der angeblich guten alten Zeit in den Fünfziger und Anfang der Sechziger Jahre: 447 Verkehrsunfälle im Altlandkreis Kötzting mit 17 Toten und 243 Verletzten alleine im Jahre 1963 alleine 15 an der Engstelle Steinbachtal und 32(!) in der Kötztinger Bahnhofstraße, und das obwohl die Verkehrsdichte damals noch sehr, sehr gering war.
Übrigens in der Kriminalstatistik sah es nicht weniger schlimm aus. Schon eigenartig, was die rosarote Brille aus der Verhangenheit zu machen in der Lage ist.

Für den Problembereich Steinbachtal gibts eine Reihe von Bildern und Berichten:

d
Hier hatte wohl jemand eine eingebaute Vorfahrt.....


Es war kein Wunder, dass diese Straße einen Unfallschwerpunkt darstellte

Hier dann noch ein paar Bilder aus den Zeitungen:









Montag, 20. April 2020

Das Stadtarchiv Bad Kötzting als Unterhaltungsbeilage 1-16

Es geht weiter mit Bildern aus der Zeitungsredaktion der Kötztinger Umschau, welche alle über eine private Sammlung von  Frau Renate Serwuschok dem Arbeitskreis Heimatforschung übereignet wurden und nun im Stadtarchiv Kötzting verwahrt werden.


Da wir zusätzlich auch eine fast vollständige Sammlung von Zeitungsausgaben aus den Nachkriegsjahren in unserem Bestand haben, können viele der Bilder dann auch einzelnen Zeitungsartikeln zugeordnet werden.
Nachdem der Arbeitskreis Heimatforschung schon eine umfangreiche Datenbank an personenbezogenen Bildern hat wäre es für uns schön, wenn wir bei einigen der folgenden Bildern, vor allem bei den Personengruppen, Hinweise und Namenslisten erhalten könnten, die wir dann anschließend in unsere Datenbanken einpflegen könnten. Manche allerdings auch nicht und so wäre es schön, wenn wir bei dem einen oder anderen Bild auch eine Rückmeldung erhalten würden.


Wir sind im Dezember des Jahres 1970 Signatur Serwuschok Umschlag50


Nachdem heuer ja Schnee eher Mangelware war, hier ein tolles Panoramabild, vermutlich vom Kirchturm herunter geschossen, fast eine Luftbildaufnahme.
Auf jeden Fall zeigt es uns ein Kötzting, das es so schon lange nicht mehr gibt.

Hier geht's zu einem Plan von Kötzting von 1831, auf dem diese Flusslandschaft schön zu erkennen ist>>>>Uraufnahme
Ein echtes Bild aus "Altkötzting" von vor der Hochwasserfreilegung
von Frau Serwuschok für die Neujahrsausgabe 1971


Rechts noch mit dem Kommunebräuhaus, dann mit einem Flussarm des Weißen Regens, der im Spitalbereich, hinter dem Weißgerber, eine Inselsituation schuf. Mit dem aus dem Dampfbach gespeisten Baumweiher der Marktmühle. Dieser Bach floss noch unverrohrt und mündete erst bei der Marktmühle in den Regen und nicht, wie heutzutage, gleich hinter dem Jahnplatz.
Nur aufgrund dieses Bachbettes bekommt die Bezeichnung "Ambergerinsel" einen Sinn, heutzutage ist diese Grünfläche ja keine Insel mehr.

Die alte Oberbergerbrücke - wenige Jahrzehnte vorher wurde diese diese noch Kollmaierbrücke genannt - lag auf einer der Hauptzufahrtsstraßen Kötztings, trotz der Engstelle beim Meimer/Kollmaier.
Das letzte Gebäude regenaufwärts auf der linken Uferseite war der Wührbinder, Kötztings erster Ruderbootverleih ab Ende der 60er Jahre.


Hier der Blick vom Wührbinder flussabwärts in Richtung Marktmühle auch der Beitrag ist von Frau Serwuschok



Wührbinderboot auf dem Weißen Regen


Auch der Blick in die andere Richtung zeigt eine Situation, die es heutzutage nur noch mit einem kleinen Gebäuderest gibt. Die Landwirtschaftsschule, längst dem Großparkplatz gewichen, nur der kleine Rundturm schmückt noch heute den Platz.

Die Auwiese noch ohne unseren schmucken Kurpark und im Hintergrund noch der Fußballplatz des 1. FC Kötzting an seinem alten Standort. 

Iglhauts hatten wohl im Dezember 1970 heiligen und unheiligen Besuch.
Oder aber die Beiden brauchten das früher Fernmeldeamt zum Umziehen....
Ein stimmungsvolles Winterbild vom Friedhof in Lam Dezember 1970

 Es folgt ein Wintersuchbild:      welches Dorf mit dieser markanten Kirche ist das?
Nachdem vieles/alles auf Eschlkam hindeutet: also dieses "Dorf" ist der Markt Eschlkam, man möge mir meine Unwissenheit verzeihen....

wer kann uns hier helfen: Zwei Hinweise sind bereits gekommen, die auf Eschlkam getippt haben


Ein Sprung zurück in den Fasching 1970, beim Jahresrückblick im Neuen Jahr 1971
Die Thenrieder feiern mit einem großen Faschingsumzug:










und morgen gehts weiter.....

Sonntag, 19. April 2020

Photoreportage über einen Kötztinger Kurzfilm

Ist die Hausfrau aus dem Haus

Ich habe weder über Zeitzeugen, noch über irgendeinen Andeutung einer Veröffentlichung den genauen Zeitpunkt der Premiere des kurzen Stummfilms von Siegfried Ehemann in Erfahrung bringen können. Wenn man alle Umstände berücksichtigt, dann kann man den Zeitraum auf 1949 oder 1950 eingrenzen.
Da mein Vater bei diesem Film als einer der Freunde des Mieters mitgespielt hat, und ich eine Reihe von Bildern von seiner Rolle als Brautbegleiter 1948 (Beim Dattler Buberl) habe, auf denen er noch etwas jünger als auf den Filmbilder aussieht, bin ich mir recht sicher. Ich persönlich schätze den Drehtermin auf den Winter 1949/1950. 1951 war mein Vater - als Pfingstbräutigam -  dann bereits etwas fülliger im Gesicht und  1948 oder 49 hatte er eine Kropfoperation, die ihn ziemlich abmagern ließ.
Hinzukommt noch: Siegfried Ehemann war zwar bereits seit vielen Jahren als Fotograf und Kameramann unterwegs, trotzdem kann man anhand seinen - auf uns überkommenen - Aufnahmen einen eindeutigen Höhepunkt im Jahre 1950 erkennen. Mit Filmen und Bildern, sowohl im Kleinbild als auch in Mittelformat, mit SW und Farbfilmen, mit alle diesen Geräten und Materialien hat er experimentiert und, wie oben erwähnt, die Häufung im Jahre 1950 ist auffallend.

1951 war er ja selber Brautbegleiter bei meinem Vater und hat daher weniger Zeit gehabt, selber zu fotografieren.
Bei alle den Aufführungen dieses Kurzfilms, bekam immer Huber Xaver die größten Lacher bei seinen Auftritten als Hauswirt mit langer Unterhose und Schlafmütze.
Huber Xare in einer Paraderolle





S(iegfried) E(hemann) KÖ(tzting)
Film zeigt:
   
Doch einfach mal der Reihe nach:
Siegfried Ehemann entwickelte zusammen mit seinen Freunden einen Plot zu einem kleinen
Slapstick Kurzfilm mit dem Titel: "Ist die Hausfrau aus dem Haus"

Der tragiche Ablauf des Geschehens


Durchaus mit Stil, wurde zur Premiere ein kleines geheftetes Büchlein angefertigt, von denen sicherlich noch ein paar in den Kötztinger Haushalten aufbewahrt werden.


Das Premierenheft, mit leichten Auflösungserscheinungen


Wenn er wenigstens ein Datum hinzugefügt hätte, hätte er mir viel
vergebliche Sucharbeit erspart.
So nimmt das Drama seinen Anfang

 Die Darsteller:







 So, nun überlegt der Strohwitwer, was man machen könne......


heutzutage über "Whatsapp" wärs einfacher, damals musste man noch
beim Telefonieren kurbeln.

Friedlich, schiedlich wird es langsam Abend




man trinkt, raucht und wird müde, mit Trickaufnahmen, wie eine "rückwärts"
gerauchte Zigarette oder ein Glas, dass sich andauern erneut von alleine füllt.

 und dann wollen sie unbedingt noch Kaffee trinken...




 Der Schluss wird natürlich nicht im Programmheft verraten, ich habe ihn aber digital:
Zuerst aber noch ein paar Aufnahmen, die Siegfried Ehemann während der Dreharbeiten und wohl zur Auswahl für das Programmheft geschossen hat.
hier noch einmal Klaus Rümmelein

Mein Vater, den ich hier auf ca. 21- 22 Jahre schätze, was den Zeitpunkt der Filmaufnahmen auf 1949-1950
eingrenzt.

Hier sind noch alle gesittet

Mein Vater ohne Zigarette eigentlich unvorstellbar.

 Es geht hoch her:



 Danach brauchten Alle einen Kaffee, Kuchen und natürlich wollten sie dann noch abspülen...


Das hätten sie mal besser nicht gemacht...

Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste

Dreger Karl musste dann den Unglücksraben spielen.





 In der Videosequenz kann man das tragische Ende des lustigen Strohwitwerabends sehen

Für den Film hat sich auch eine separate Tonspur für eine Begleitungsmusik gefunden, die wir aber noch nicht  - es fehlt ein Abspielgerät, aber möglicherweise kann uns die Uni Regensburg helfen - digitalisieren konnte.
Bei einer der letzten öffentlichen Aufführungen fand sich ein Pianospieler aus Lam, der den Film virtuos begleitete.

So, das wars wieder für heute.... bis morgen in alter Frische





Hier noch der genaue Ablaufplan des Abends

Und eine Vorschau auf weiter Filmvorhaben