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Freitag, 9. April 2021

Kötztinger Häuserchronik alte Hausnummer 20 Beim Sperl

Das "alte Kötzting" bei der Uraufnahme bei der beginnenden Landvermessung hatte 159 Anwesen.
Der Geschichte dieser Bürgerhäuser und ihrer Bewohner nachzuspüren und sie zu dokumentieren, ist das Ziel dieser Häuserchronik.
Die Anfänge und die Entwicklung unserer Heimatstadt können von der Teilung der Urhöfe bis hin zur Auswahl als Landgerichtsort in einem einleitenden Blog nachgelesen werden.
Die bereits veröffentlichten Beiträge der Kötztinger Häuserchronik können im "Inhaltverzeichnis" unter der Rubrik Häuserchronik nachgesehen werden.


alte Hausnummer 20 beim Sperl


ein kleines Haus, eingezwängt zwischen Marktlehen

Ausschnitt aus einer Luftaufnahme aus dem Jahre 1957. In Verbindung mit dem folgenden Bild erkennt man deutlich den abgesetzten Straßenkörper und die, zur Häuserfront hin. ansteigende Böschung.



Bild von Josef Barth sen. vermutlich Ende der 40er Jahre entstanden.  Auf dieser Schotterstrecke fanden wir Kinder des "Obermarktes" einen unserer Spielplätze.
Vom Fußballspielen bis zum Rollschuhlaufen (mit eisernen Rollen) war alles möglich.
Berücksichtigt man die höher liegenden Hauseingänge auf der linken Straßenseite, so steht zu vermuten, dass früher die Metzstraße eine sehr starke Querneigung - zum Nachteil der Anlieger auf der rechten Straßenseite - gehabt haben muss.  





Die Geschichte des Hauses ist in der Anfangszeit fest verbunden mit dem großen Anwesen an der Ecke, der ehemaligen Bäckerei Pongratz. Erst nach der Zerstörung dieses Anwesens im November 1633 scheint eine Besitzauftrennung erfolgt zu sein und ab diesem Zeitpunkt kann das "Khieninger" Haus auch als selbstständiges Objekt in den Akten verfolgt werden.

Mit dem Namen "Khieninger" ist in Kötzting ein besonderes Schicksal verbunden. Wie in der Häuserchronik des Nachbaranwesens (alte Hausnummer 19) bereits beschrieben, hat ein Kötztinger Bürger namens Khieninger den Parlamentär der Kötzting bedrängenden, schwedischen Truppen eiskalt erschossen, was die fast vollständige Einäscherung Kötztings und den Tod des überwiegenden Teils der Kötztinger Einwohner zur Folge hatte. 

Einschub:
Ich komme hier noch einmal auf das oben beschriebene, erkennbar schräge, Straßenquerprofil zurück.
Als wir, die Familie Pongratz, kurz vor 1900, den Laden, der heutzutage dem Kötztinger Schildermaler als ebenerdiges Atelier dient, bauen haben lassen, musste der Fußboden um einen guten Meter abgesenkt werden. In diesem "Untergrund" fanden sich in der Baugrube des hintersten abzufangenden Fundaments Überreste eines menschlichen Skelettes, von dem mein Vater nur wenige Teile vom Baulastwagen herunter retten konnte, bevor die ganze Ladung im Bereich der heutigen Spielbank als Auffüllmaterial abgelagert worden ist.
Dieser Knochen fristet heutzutage ein armseliges Dasein in einer alten Pongratzschen Semmeltüte und wartet auf einen Sponsor, der einmal eine Altersbestimmung des Materials durchführen lässt. Ähnliches wäre durchaus interessant mit dem Türstock im Keller des Hauses HNr. 19.
Es gab ja einmal die Theorie von HH Pfarrer Heitzer, dass die St. Veitskirche Kötztings Urkirche gewesen sein könnte. Dazu fehlten allerdings die, wie auch immer gearteten Hinweise auf einen Friedhof rund herum um das Kirchlein. Dieser Bodenfund aus dem Untergrund des ehemaligen Khieninger Anwesens liegt vermutlich zu weit ab vom Schuss, um noch zum "befriedeten" Hof im Umgriff der Kirche gelten zu können. Vieles spricht für mich dafür, dass auf den Brandschutt des Schwedenüberfalls zuerst einmal ein Stadel zwischen Marktlehen und neu gegründetem Khieninger Haus errichtet worden ist und darüber/daraus später dann ein gemauertes Gebäude entstand. 
Nun, nach über 30 Jahren, habe ich allerdings nur noch eine ungefähre Vorstellung darüber, wo diese ominöse Semmeltüte denn aufbewahrt liegt......
Einschubende

Durch die gemeinsame Geschichte der beiden Häuser 19 und 20 kann diese Anfangszeit gut bei der bereits veröffentlichten Häuserchronik des Marktlehens mit der Nummer 19 nachgelesen werden.
Wir haben als Besitzer seit dem Beginn des 17. Jahrhunderts:
Hans Pachmayr, gefolgt vom  Landrichter  Hans Stückl und schlussendlich Hans Khieninger. 
Allerdings hat Stöckl um das Jahr 1620 herum einen Stadel mit Garten auf der Fläche errichten lassen, die dann im Jahre 1655 in der Beschreibung des Adam Türrigl noch als Brandstatt bezeichnet wird.
...und wider ain Oedlenndt oder Prandtstatt, so Herr Hans Heinrich Stöckhl von Ach, gewester Churfürstlicher Landrichter alhir, von Hannßen Pachmair dem Jünger von alhir erkhaufft, und hünder seiner Stallung ein Gartten daraus gemacht, darzue ebenmseeig ain halbs Marktlehen gehört, die haben beede Nachfolgente Grundt und Poden

 
Damit haben wir also auch Hans Pachmayr den Jüngern sicher in der Liste der Hausbesitzer. In der  - oben angesprochenen - Häuserchronik des Hotels Amberger Hof finden sich einige Lebensbilder über HP dem Jüngern. 




Hier nun die Besitzerliste, die bereits im Nachbarhaus aufgelistet ist:
Vor 1620  Hans Pachmayr der Jünger
Um 1620 der spätere Landrichter Hans Heinrich Stöckl von Ach
Vor 1633 Hans Khieninger
Um 1647 Hans Khieninger Bürger des Rats und Metzger

Es hat den Anschein, dass die jetzigen Hausnummern 19 und 20 bis zum Jahre 1676 zu einem Anwesen zusammengefasst waren.

Georg  Khieninger und Maria

Am 17.10.1668 hatte (Hans) Georg Kieninger, der Sohn von Hans Kieninger, Mitglied im Äußeren Rat, Bürger und Metzger in Kötzting, seine Braut, Maria Schwarz, aus Zettling geheiratet und damit vermutlich zuerst einmal das Gesamtanwesen übernommen.
Pfarrmatrikal Kötzting Band 1 Seite 232 vom 17.10.1668 
Georg Kieninger heiratet Maria Schwarz


Als Georg Khieninger um 1676 sein Marktlehen am Marktplatzeck an seine Schwester und den Schwager Wolf Österreicher verkauft hatte, behielt er offensichtlich das, später "Khieninger Häusl" benannte, kleine Haus für sich. 
Ungefähr ab dem Jahre 1676 also kann man hier von einem eigenständigen Gebäude in Kötzting sprechen. Nun wohnten die Familien Österreicher und Kieninger nebeneinander und aus dem Jahre 1681 kennen wir eine Stockstrafe für den Metzger Georg Kieninger. 1/2 Tag musste er in den märktischen Stock, weil er "seinem Schwager Hans Georg Esterreicher, Riemer, vor sein Haus geloffen und den ainen Schelmben iniuriert" hatte 
Als Metzger finden wir ihn mit einer Lieferung von 4 Pfund "Insliecht" - Unschlitt, also Rindertalg - und 12 Pfund Pech "zu ainer Kueckh bei dem Schlosscar" . Mit Rindertalg und Pech wurde also der hölzerne Brunnen außerhalb der Kirchenburg abgedichtet. 1685 erhält er  gut 2 1/2 Gulden für 17 Pfund Unschlitt, mit denen im Kommunbrauhaus die "Praune Waikh" abgedichtet wurde. Über den Einfluss dieses dann langsam ranzig werdenden Rindertalges auf den Geschmack des Braunbieres sollte man sich besser keine Gedanken machen.
In Kötzting kam es zu einer wundersamen Flächenvermehrung, nach einem Hochwasser in der Flussaue entstand ein Fleckchen Erde, das bisher noch keinen Besitzer hatte. 
In der Marktrechnung von 1686 findet sich folgende Notiz: "wie die fertige Rechnung folio 17 weiset ist Georg Khieninger Bürger und Metzger alhier in dem sogenannten Ganskragen ein von dem Regenfluss angeschittetes Fleckerl gemeinen Grunds, wovon er damals 5 fl bezahlt, verkhaufft worden dann aber solchen Kauffschilling 25 fl getroffen-"
Der Ganskragen ist die fast vollständige Flussschleife gleich oberhalb des früheren Kötztinger Freibades.
Im Jahre 1690 wird er mit 1 Pfund Regensburger Pfennigen vom Landgericht bestraft, weil er gegen den Rat (=Kötztinger Magistrat) "ungebührende Schmachreden ausgestossen habe"
Wie schwer solch eine Beleidigung der "Herren des Rats" wog, kann man im "Gelben Band" des Jahres 2021 im Beitrag von Ludwig Baumann nachlesen, der seinen Artikel aus dem Jahre 1708 "Die Markträte zu Neukirchen b. Hl. Blut waren Herren" benannte
Als er im drauffolgenden Jahr den damaligen Kammerer Johann Märkl einen "rotkopferten Hundsfott" betitelt hatte, kostete ihn dieses Schimpfwort erneut 1 Pfund Regensburger Pfennige. 
Wie alle Kötztinger Metzger hatte Georg Kieninger sowohl sein Schlachthaus als auch seinen Verkaufsstand in der märktischen Fleischbank, am Ende der heutigen Metzstraße. Nur dort durften die Kötztinger Metzger ihr Handwerk ausführen und für diese Nutzung wurde regelmäßig ein Stiftskontrakt auf jeweils 3 Jahre protokolliert.
Für das Jahr 1692 findet sich eine Zahlung von 3 Gulden durch Georg Kieninger in der Kötztinger Marktrechnung über 3 Gulden.
Noch im selben Jahr, am 24. November, verstarb der Bürger und Metzger (lanio) Johann Georg Kieninger, nachdem im Januar desselben Jahres sein jüngstes Kind, Veronika, geboren wurde.
Pfarrmatrikel Kötzting Band 2 Sterbeeintrag des Joan Georgius Kieninger vom 24.11.1692
Insgesamt 9 Kinder hatte das Paar 
.
Die - jetzt noch existierenden - Kötztinger Briefprotokolle setzen erst im Jahre 1700 ein, so dass wir in der Zeit zuvor, immer nur einzelne Hinweise darüber haben, wer der Besitzer eines bestimmten Hauses in Kötzting gewesen sein könnte.
Die Genealogie der Kieninger mit einer durchgängigen Vornamensvergabe von Hans und Georg, einzeln oder in Kombination macht diese, eh schon lückenhafte, Beweisführung nicht einfacher.

Balthasar Frins und Veronika



Beim Verkauf des "Khieninger Häusl" im Jahre 1711 aber sind wir nun im Bereich, in dem Daten, Preis und Bedingungen eines Hausverkaufes nachvollzogen werden können. Vorher waren es eher nur schlaglichtartige Hinweise auf einen Besitzer in einem bestimmten Jahr.
Am 23.11.1711 jedenfalls verkauften die Erben des Georg Khieninger "das Khieninger Häusl zwischen des Marktschreibers und des Schmidt Peyerls Häusern entlegen" um 130 Gulden an den Bürger und Sattler Balthasar Frins und dessen Frau Veronika. 
In diesem Kaufvertrag sind auch diese Erben aufgeschlüsselt: 
Sebastian Kieninger, ein Kötztinger Inwohner, Hans Wolf und Hans Georg Kieninger beide in Furth beim "Ertl" in Diensten, verkaufen das von ihrem Vater "anererbte" Häusl. Balthasar Frins muss die Schuldenlast von 90 Gulden - beim Markt und bei der Pfarrkirche -, die auf dem Hause lasteten, ebenfalls übernehmen. 
Das "Genskragenäckerl" und die daneben liegende Wiese wurden ebenfalls mit verkauft.
Der Sattler Balthasar Frins hatte am 13.2.1708 in Eschlkam geheiratet. Seine Frau Veronika war eine geborene Kramer aus Eschlkam. 
Von nun an, bis herauf zu Beginn des 20. Jahrhunderts, blieb das Haus in Besitz der Familie Frins.

Einschub
Auch wenn Balthasar Frins aus Eschlkam stammt und dessen Geschichte auf dem Haus erst 1711 einsetzt, haben wir doch bereits einige Personen, mit diesem doch sehr speziellen Namen in Kötzting auch in den davor liegenden Zeiten.
Eine Baderswitwe Frins wird 1586 mit 6 Gulden Schulden bei der Kötztinger Pfarrkirche notiert.
Ein Kötztinger Sattler(!) Georg Frins erhält 1675 vom Markt für "2 Pferdesättel mit Pauchgurt, Stichleder und Pukheln"  insgesamt 6 Gulden.
Ein Kötztinger Sattler Johann Frins muss sich beim Pfleggericht 1692 verantworten, weil er sich "ohne Freisprechung in die Herberge gesetzt und geheiratet hatte"
Einschub Ende

Unserem Balthasar Frins wurde bereits 1707 für 3 Gulden "der Bürgerbeysitz verliehen". Dieser Beisitz  bedeutete noch keine volle Bürgerschaft. Es steht zu vermuten, dass Balthasar Frins zu diesem Zeitpunkt bereits sein Handwerk in Kötzting ausüben durfte und dies - möglicherweise - auch bereits im "Khieningerhaus" tat, welches er dann Jahre später kaufen konnte. 
Der "Gänskragen" hinter dem alten Kötztinger Freibad.
Bild Serwuschok581 


Schon drei Jahre nach dem Kauf des Hauses  verkaufte das junge Paar die - vermutlich ohne Landwirtschaft für sie nutzlosen - Grundstücke am Regen an den  Kötztinger Bürger Martin Hofmann.- den früheren Sagmühlbesitzer -  um 60 Gulden.

Briefprotokoll Kötzting von 1714


Der Rechtsbeistand des Ehepaares Frins ist der "hochadeliche Richter am Raidtenstain" Stefan Prändtl.
Die Grundstücke werden beschrieben als: "ein Ackher sambt dem verhandtenen Altwießflöckh am sogenannten Genskhragen unden am Regesnfluß, oben aber an des alhiesig H. Pfarrer ackher stossend"
Der Gänskragenacker war zwar nun verkauft, da aber der Vorbesitzer, Kieninger, diesen vom Markt durch eine Schuldenaufnahme gekauft hatte und Frins diese Schulden mit übernommen hatte, zahlte er nun brav die Zinsen für den Kauf ab, obwohl ihm dieser bereits lange nicht mehr gehörte. 
Hauptstaatsarchiv München Landshuter Abgabe KL Rott B4 1727-1736
Zehentregister der Pfarrei Kötzting. Eintrag des Balthsasar Frins über all die Jahre


Im Jahre 1746 verstirbt Veronika Frins. 6 Kinder der beiden sind in Kötzting beurkundet, Sebastian Frins, der das Haus später übernehmen wird, ist nicht darunter. Er ist vermutlich bereits in Eschlkam geboren worden. 
1749 steht Balthasar Frins, Sattler und alter Häusler, mit Schulden bei der Kriegsanlage von 1749 in Höhe von  3 1/2 Gulden. (AA IV/1)
Balthasar Frins in der Schuldnerliste eingereiht zwischen Haselsteiner (=Hausnummer 18) und den 
Peyerlschen Erben (Hausnummer 21). Die Marktschreiberswitwe auf der Hausnummer 19 hatte wohl keine Schulden bei der Marktkasse.


Im Jahre 1750 ist Balthasar Frins, nun ca. 60 Jahre alt, Beteiligter an einem ganz besonderen Vorgang.
Der Magistrat Kötzting wird von der Kaiserlichen Reichsstadt Augsburg gebeten, für Johann Matheus Kleiner (Glainer) einen Geburtsbrief auszustellen. Kleiner will sich offensichtlich in Augsburg niederlassen und dies kann er nur, wenn er seine eheliche (=ehrliche) Herkunft beweisen und den Nachweis erbringen kann, dass auf ihn nicht die "schwere Servitut der Leibeigenschaft" ruhe..
Um diese Urkunde ausstellen zu können benötigte der Magistrat zuerst einmal zwei Bürgen (Zeugen) und einer davon war Johann Balthasar Frins, "Sadlermaister bey 60 Jahren".
Jeweils nach ihrer Vereidigung wurden beide Bürgen unabhängig voneinander befragt und gaben zu Protokoll, dass die Eltern des Antragstellers, Wolfgang und Eva Kleiner, Insassen in Kötzting gewesen waren - dies bedeutet, sie hatten kein Haus besessen - und vor ca. 35 Jahren in Kötzting geheiratet hatte. Zu den Formalien gehörte auch der Name des Pfarrers, der die Hochzeit geschlossen, und der des Kooperators, der später dann die Taufe vorgenommen hatte. Das Hochzeitsmahl hatte das Paar beim Stiftwirt Caspar Resler auf dem Gschwandhof - nun ein Inwohner in Chamerau - eingenommen. 
Die Eltern hätten weiterhin in Kötzting gelebt und ein christliches Leben geführt, wie sie auch ihre Kinder "im unbeflecktem Ehebett" erzeugt und erzogen hätten. Neben den Taufpaten, die namentlich ebenfalls aufgeführt sind, hätten die Eltern ihn und die weiteren Kinder "iederzeit in gueter Zucht gehalten" und einen solchen Lebenswandel geführt, "dass von ihnen sammentlich nichts als nur das Leib und Guetes zuvernemmen gewesen." Die beiden Bürgen/Zeugen können dies umso sicherer angeben, als sie kurz vor der Ansiedlung des Ehepaars Kleiner in Kötzting angekommen waren und  daher Zeugen all ihres "Tun und Lassens" geworden waren. 
Dieser Geburtsbrief wurde, gesiegelt mit dem "Gemainen Markhts Signet", dann Mathias Kleiner zugestellt und die Abschrift. in den Briefprotokollband miteingebunden.


Nur gut 2 Wochen vor seinem Tod übergibt der "verwitwete Bürger und Sattler Balthasar Frins" das von "den Khiengerischen Kindern gekaufte Haus zwischen der verwitweten Marktschreiberin und Josefen Schaffners Häusern" liegend an den ledigen Sohn Sebastian. Wenige Tage später, am 6.10.1754 verstirbt Balthasar Frins in Kötzting. 148 Gulden muss Sebastian seinem Vater für das Haus noch zahlen, mit dabei sind dann allerdings auch die zu übernehmenden Schulden beim Markt und der Pfarrkirche.  

Frins Sebastian und Magdalena


Was zuerst in den Akten folgt, sind die üblichen Schuldscheinübertragungen und dann finden wir Sebastian im Jahre 1757 in den Kötztinger Marktrechnungen mit einer Strafe von 1/2 Pfund Regensburger Pfennigen, weil er Georg Gogeissl aus Zittenhof geohrfeigt hatte. 
Am 22.8.1768 heiratet Sebastian Magdalena Friz, eine Wagnerstochter aus Metten, und zusammen haben die beiden dann noch 2 Kinder.
Von Sebastian und seiner Frau findet sich weiter nichts in den Akten.
Mehr schon von seinen Brüdern:
Josef Frins geht mit einer Ehrenklage 1757 vor das Pfleggericht. Er verklagt den bürgerlichen Riemer Reinoldt (später Metzgerei Haushofer/Schoierer), weil dieser ihn einen "Kalfaktor" bezeichnet hatte, eine Beleidigung, die er, als ein ehrlicher Handwerksbursche nicht auf sich sitzen lassen könne. 
(Handwerkssachen wurden seit dem letzten Drittel des 17. Jahrhunderts vor dem Landgericht behandelt, was aber lange zwischen dem Markt und dem Pfleggericht strittig gewesen war)
Reinhold gesteht die Beleidigung, kommt aber mit einer Geldtstrafe davon.
Staatsarchiv Landshut Pfleggericht Kötzting P 45 von 1747 

Auch ein weiterer Bruder, Veith Frins, zieht vors Landgericht und findet damit Eingang in die Akten.
Er verklagt den Kötztinger Bürger und Wagner Joseph Strohmayr, dieser hätte ihn "in dem sogenannten Schlossgarten beim Schopf genommen, und bittet um die khonfftige Abstellung.". 
Auf dem Areal des Schlossgartens befinden sich heutzutage unter anderem die Kötztinger Parkgarage und die Reste der früheren Gärtnerei Großmann (Haimerl)
Strohmayr bekennt sich schuldig und wird mit 2 Schilling Pfennige bestraft.
Der oben angesprochene Bruder Joseph wird im Jahre 1767 als Marktbote bezeichnet, als er seiner Schwägerin Anna, einer geborenen Mack, bei einer Beurkundung beisteht. 
Frins Sebastian - als Häusler bezeichnet - verstirbt am 28.7.1790 mit 78 Jahren.
Auch hier erfolgte die Übergabe vom Vater auf den Sohn nur wenige Wochen vor dessen Tod.
Frins Magdalena stirbt im Jahre 1706 mit 75 Jahren.

 Frins Jakob und Anna Maria

Hauptstaatsarchiv München Landshuter Abgabe KL Rott B5 1777-1800
Steuerbuch der Kirchentracht des Klosters Rott im Markt Kötzting von 1777-1800
Hier ist der Wechsel von Sebastian auf Jakob Frins gut zu erkennen

Der Sattler Jakob Frins kauft das väterliche Haus "zwischen Georg Auzingers bürgerlichem Marktlehen und Jakob Schaffner, Hufschmieds, Häusern entlegen" um 290 Gulden.
Bei der Hausübernahme noch ledig, heiratet Jakob Frins drei Jahre später, am 22.4.1793, Anna Maria Kellermayr, eine Rotgerberstochter, die ihm 300 Gulden als Mitgift mitbringt. Schon im drauffolgenden Jahr wird das erste Kind geboren und bis zum Jahre 1810 werden es insgesamt 9 Geburten sein.
Wir kommen nun zeitlich in den Bereich, als die Plannummern und  Kataster eingeführt worden sind.
1811, beim Häuser- und Rustikalsteuerkataster wird sein Haus beschrieben als: Jakob Frins, gezimmertes Haus mit einem kleinen Stallerl, im Werte von 225 Gulden.
Das bedeutet, dass das Haus, selbst im Erdgeschoss, damals noch aus Holz gefertigt worden war.
1840 beim Liquidationsprotokoll ist vermerkt: Hausname: Sattler, Besitzer: Jakob Frins, Recht: Sattlerhaus, Vorbesitzer: Sebastian Frins, übernommen um 290 Gulden am 13.7.1790.

 Frins Johann und Barbara



Noch als  unverheirateter Mann stellt Johann Frins am 18. Aug 1840  den Antrag auf das Kötztinger  Bürgerrecht und übernimmt das elterliche  Anwesens. AA II/18 
Schon 3 Wochen später heiratet er Barbara Steger, eine Bauerstochter aus Ruhmannsdorf. Fast 17 Gulden, also ca. 2500 Euro musste Johann Frins für das Bürgerrecht und die begleitenden Gebühren und Abgaben bezahlen, wie in der Kötztinger Marktrechnung von 1840 als Zahlungseingang zu ersehen ist.

Unter der Überschrift: "Notifikation über einige Baubewilligungen oder Abweisungen", findet sich folgende Bemerkung: Frins Johann Sattler baut einen Stall aus Stein 1841. Anscheinend beginnt mit Johann nun sich der bauliche Zustand zu verbessern. Im Jahre 1872 beschwert er sich über das Verhalten seines Nachbarn, Georg Rötzer (Hausnummer 19), der sich weigern würde, seine Dachrinnen zu reparieren und er dadurch bereits einen Schaden an seinem Hause erkennen können
Wie einleitend bereits bei dem Bild der Metzstraße beschrieben, ist ein deutlicher Höhenunterschied er Hauseingänge zwischen der linken und der rechten Straßenseite erkennbar, die vermuten lassen, dass die Metzstraße früher ein starkes Quergefälle hatte und erst später nivelliert worden ist. Aus dem Jahre 1861 kennen wir einen Akt, in dem der Sattler Johann Frins und der benachbarte Schmied, Johann Dachauer, darum bitten, Brüstungen an den Hauseingängen aufführen zu dürfen, da sie wegen der Straßenerneuerung ihren "Flöz" tiefer legen müssten. Gleichzeitig beschweren sich die anderen Anleger darüber, dass die Toreinfahrten durch die neue Straße schwieriger geworden sind. "Die Reiben" seien zu klein.
Kötzting den 3.Oktober 1861

Erscheinen
1. Johann Dachauer, Schmid und
2. Johann Frins, Sattler dahier und bringen an:

Durch die Chaussierung und Abgrabung der Metzgasse geht das bezüglich den Einfahrt zu unseren Häusern ein großer Nachtheil zu, da die Straße zu tief angelegt wurde, weßhalb wir bitten, daß eine Brüstung vor unseren Häusern angelegt werde, durch welche sich ein Kanal zum Abfluss des Wassers hinzieht

Unterzeichnet:

Joha: Dachauer

Johann Frins









Zwei Wochen später erscheint Johann Frins mit einem eigenen Vorschlag beim Magistrat:

Kötzting den 23. Oktober 1861

Erscheint der hiesige Sattler Johann Frins und bringt vor, daß er widerholt sich genöthigt sehe, an den Magistrat das Ansuchen zu stellen, ihm behufs Erleichterung seiner Einfahrt entweder eine, mit einem Kanal versehene Brüstung oder neben dem Rinnsale einen Aufsatz von gehauenen Steinen herzustellen, da es ihm durchaus unmöglich sei, sein Hausfletz tiefer zu legen, indem ihm sonst der Odel über dasselbe wegfließen würde, und er zu den bereits schon bestehenden 2 Stufen noch zwei weitere Stufen zur Stubentür bekäme. Anderseits sei es ihm jedoch bei gegenwärtigem Zustande der Einfahrt nicht möglich, mit einem beladenen Wagen in sein Haus zu gelangen.

Diese Zusammenstellung bedeutet, dass wir uns bei der Vorstellung des Frinsschen Hauses, wie es sich heute präsentiert, trennen müssen. Anscheinend besaß das eh schon schmale Haus vor dem Marktbrand sogar eine Zufahrtsmöglichkeit in den hinter dem Hause gelegenen Hof. 


Arbeitskreis Kötzting Repro Nr. 3506 Blick in die
Metzstraße, auf der man gut die Höhenunterschiede hin zu den Hauseingängen erkennen
kann. Im Bild links Schwarz Franz, der "Waldbua", ein Kötztinger Original in den
30er Jahren.   





Mitte des 19. Jahrhunderts sahen sich die Kötztinger mehreren Gefahren ausgesetzt und wollten diese durch, vom Markt organisierte, Wallfahrten abwenden bzw. vermindern.
Im Stadtarchiv finden sich Sammlungslisten für solche Wallfahrten:
1846 zur Wallfahrtskirche nach Schönbuchen, um für eine gedeihliche Erntezeit zu bitten.
1849 geht´s zur Abwendung der Feuersgefahr prophylaktisch nach Furth im Wald.
1851 wird für die/von der St. Sebastiani Bruderschaft eine Messe gehalten, um gegen epidemische Krankheiten gewappnet zu sein.
1856 wieder zur Wallfahrtskirche nach Schönbuchen, um für eine gedeihliche Erntezeit zu bitten.
Im Jahre 1859 wird eine Quartiersliste der Kötztinger Bürger aufgestellt, die sich nach der Höhe des Steueraufkommens bemisst. Dabei kommt der Sattler Johann Frins in die Steuerklasse II mit fast 4 Gulden an Steueraufkommen.   
1871 wird für den Sedanstag gesammelt und auch hier findet sich sein Name in der Liste. 

Der Sattler Frins und seine Verbindungen zu Pfingsten:
In der 1841er Jahresrechnung findet sich Johann Frins mit einer Zahlung von 30 Kreuzer für "Verfertigung eines Stiefels welcher zu Tragung der Standarte bey dem Pfingstritt verwendet worden, dann Ausbesserung eines solchen."
1863 hat er einen ähnlichen Auftrag auszuführen und bekommt "für 2 Tragstiefel zu der Fahnen" 36 Kreuzer vom Markt.
1866 war es dann soweit, der Bürgerssohn Johann Frins  - damals 21 Jahre alt - wurde vom Kötztinger Pfarrer und Magistrat als Pfingstbräutigam gewählt und erhält zu diesem zwecke aus der Marktkasse einen "Beitrag für die Unkosten" von 10 Gulden.  Als Pfingstbraut wählte er sich die Nachbarstochter Babette Dimpfl - damals 13 Jahre alt. 



 Frins Johann und Franziska

Im Jahre 1874 übernimmt der Sohn Johann Frins das Haus von seinem Vater um 2000 Mark und heiratet kurz danach, am 11.1.1875,  Franziska Leszkier, die Tochter des Kötztinger Goldarbeiters Joseph Leszkier. 
Im Kötztinger Gewerbekataster von 1875 ist  Johann Frins in den Kategorien: Handwerk, Handel und Seilerei eingetragen. AA X/22
Am 14. September 1887 verstirbt der Sattlermeister Johann Frins im Alter von erst 42 Jahren an "Magenverhärtung". Er hinterlässt seine Witwe und 5 minderjährige Kinder. 
Im Staatsarchiv Landshut findet sich von ihm ein Hinterlassenschaftsakt und darin enthalten ist auch ein Inventarium des Frinsschen Hauses.

Deckblatt des Nachlassakts von Johann Frins.
StA Landshut Rep 166N-12 Schachtel 30 Nr. 87

Die beiden Georg Dreger und Wolfgang Münch aus der direkten Nachbarschaft sind die beiden Sachverständigen, die die Inventur des Hauses vornehmen. Der Schuhmachermeister Johann Schödlbauer wurde als gerichtlicher Vormund der Kinder bestimmt.
Der Besitz besteht aus dem Wohnhaus (mit schadhafter Dachung)  und Stall (zum Teil weggebrochen) zu 1 7/10 Ar im Wert von 2600 Mark und einer Wiese Plannummer 854 1/2 zu 20 8/10 Ar im Wert von 200 Mark. 

Nun geht´s an die Aufnahme der Inneneinrichtung: 

Bezeichnung der Gegenstände:

Ein Cruzifix, drei Bilder, ein Spiegel, eine Wanduhr, zwei kleine Lampen und zwei weitere Bilder


Zwei Tische, drei Sessel und eine Bank


Ein Küchenkasten und eine Schüsselrahmen mit Geschirr

Bezeichnung der Gegenstände:

Übertrag

Küchengeschirr
Sattlerwerkzeuge
zwei Betten mit Bettstellen und einer weiteren Bettstelle. Eine alte Anrichte, eine Kürbe, eine Waschbank, ein Koffer
Ein Getreidemaß, eine Knödelschüssel, zwei Züber, ein Nudlbrett, ein Eimer, ein Milchkübel, ein Schleifstein
ein Schnittstuhl und Dünger
sechs Hennen
ein Bett mit Bettstelle ein Gesellenbett
ein Hängkasten mit Kleider
eine Commode mit Kleider und Wäsche, drei Bilder und ein Sessel


















 Frins  Franziska

Nach dem Übergabevertrag von 1874 haben die Geschwister des Verstorbenen das Recht, so lange sie ledig seien, im Hause ein Wohnrecht zu genießen. Drei seiner Geschwister sind noch ledig und an unterschiedlichsten Orten in Diensten, weshalb diese grundsätzliche Option nicht ausgeschlossen werden kann und dafür ein Schuldkapitalrest den Geschwistern versichert wird..
Ab dem Jahr 1888 jedenfalls ist Frins Franziska als die alleinige Besitzerin im Grundbuch vorgetragen.
Grundsteuerkataster  25.8.1902  Neubau nach Brand durch Frins Franziska.
Im Jahre 1899 schlug das Schicksal im oberen Markt zu. Ausgehend vom Nachbarhaus, fiel das komplette Häuserviertel am oberen Markt dem Feuer zum Opfer. Der Ablauf und der Schaden kann im Beitrag zum Haus Nummer 19 nachgelesen werden.
Für das Jahr 1902 steht im Grundbuch die Besitzerin Franziska Frins mit dem Zusatz: "Neubau nach Brand".
Noch im Jahre 1899 wurde ein Bauplan eingereicht, der im Staatsarchiv Landshut noch verwahrt liegt.
StA Landshut Rep 162-8 Schachtel 22 Nr. 3329
Ansicht des Neubaus von der Metzstraße aus,
Koerbling war der damalige Bezirksamtmann und die blasse Unterschrift darunter
stammt vom Bezirksbautechniker Heilmaier, dessen Vater wir die vielen Aquarelle
und Bilder von 1900 verdanken.

Links ist die Metzstraßenseite und rechts der kleine Innenhof

Das Erdbeschoß 

Der Erste Stock

Die Nebengebäude im Hof


Im Jahre 1901 spätestens wurde also das gemauerte Haus in der Metzstraße wieder errichtet und aus dem Jahre 1904 lesen wir im Pfingstbericht des Jahres 1904 von einem ganz besonderen Mitglied der Familie Frins.

In einem Vorbericht für das Pfingstwochenende kündigt sich ein ganz besonderer Gast an:
Reverend P. Wilfried Frins, O.S.B. und Pfarrer und Rektor der "14 Martyrerkirche" in Baltimore, USA wird die Feldmesse am St. Veitsplatz am Pfingstmontag des Jahres 1904 halten.
In der Zeitung heißt es weiter, dass er ein Sohn Kötztings sei und nach 28jähriger Abwesenheit seine Geburtsstadt wieder einmal besuchen wolle.
So weit so gut,  es gibt aber in Kötzting keine einzige Geburt eines Wilfried Frins.
Also Suche aufs Neue und siehe da, unser Pater Wilfried Frins ist gar nicht als solcher geboren und getauft worden, sondern sein Taufname war Karl Frins und sein Geburtsdatum war der 14. Oktober 1860




Dank der  guten Archivarbeit der katholischen Priester, ist diese Namensänderung auch inn den Kötztinger Pfarrmatrikeln nachträglich vermerkt worden.
Pfarrmatrikel Kötzting Band 10 Seite 155
Vermerk des Kötztinger Pfarrers: + 14.2.1936 als Pater Wilfridus O.S.B. in der Erzabtei St. Vinzenz in Lattrobe, Pennsylvania, USA.
Dank Google und dem Internet, konnte ich mit der Erzabtei in den USA Kontakt aufnehmen - das geschah bereits im Jahre 2004 - und fragen, ob sie von diesem Pater Wilfried Material hätten.
Ein sehr netter Pater schickte mir dann folgende Bilder:
Wohl eine Aufnahme des jungen Paters

Dies ist die einzige Aufnahme eines Mitglieds der Familie Frins, die die Zeiten überdauert haben.

1904, bei seinem Heimatbesuch, war jedoch sein Elternhaus bereits nicht mehr in Besitz der Familie Frins. 192 Jahre lang war das kleine Haus durchgehend im Besitz der Familie Frins, nun verkaufte es Franziska Frins im Jahre 1903 an


Sperl Johann und Katharina



Das Paar bezog das erst vor 3 Jahren neu erbaute Haus mit einer bereits ansehnlichen Kinderschar. 
Am 13.1.1897 hatte der Witwer und Schneider Johann Sperl mit seiner 2. Ehe die Wirtstochter Katharina Januel geheiratet. 5 Jahre vorher hatte er seine erste Frau, Maria Winter, ebenfalls eine Schneiderstochter, geheiratet. Der Hausname Winterschneider liegt heute noch auf dem Anwesen in der Bahnhofstraße. 
Sterbeanzeige Frau Maria Sperl, geborene Winter. Bild Sammlung Leopold Sperl jun.



Bei der ersten Hochzeit heißt es beim Bräutigam, er sei Schneider und Musiker.
Aus der ersten  Ehe überlebten drei Kinder
Maria            * 17.4.1889
Anna            * 12.6.1893  
Joseph          * 29.4.1896

Aus der zweiten Ehe entsprangen insgesamt  8 Kinder. 
Katharina     * 27.10.1897
Josepha        * 24.11.1898
Franz Xaver * 5.1.1901
Johann          * 5.1.1901
Georg            * 27.2.1902
Joseph           * 19.5.1904
Leopold         * 20.8.1906  1993 Bürgermedaille 023/27
Anna              * 1.2. 1909     
Man sieht also, es war einiges an Leben in dem kleinen Haus. 


Stadtarchiv Familienstammbögen der Heimatberechtigten Hier für Johann Sperl und seine Frau
Kaharina, geborene Januel. Die Tochter Maria stammt noch aus Hans Sperls erster Ehe

Stadtarchiv Familienstammbögen der Heimatberechtigten Hier für Johann Sperl und seine Frau
Kaharina, geborene Januel. 

Maria Sperl arbeitete bereits als Kellnerin im Cafe Leopold in  Schwabing, erkrankt und wird im Münchner Krankenhaus Nymphenburg am Blinddarm operiert.
Bis zu ihrer Operation arbeitete sie in dem Schwabinger Lokal als Kellnerin (hier als "Wassermädchen" bezeichnet) und das Krankenhaus wendet sich - wie es damals üblich war - zuerst an den Armenpflegschaftsrat in München und dieser dann an die Gemeinde, bei der die Erkrankte heimatberechtigt war, in diesem Falle an den Markt Kötzting. 






Auch wenn Frau Maria Sperl, die Tochter aus Johann Sperls erster Ehe, bereits in München arbeitet, so bleibt doch der Heimatort zuerst einmal für Kosten, die unter das Armenrecht fallen zuständig. Erst nach vielen Berufsjahren im anderen/neuen Ort kann der Herkunftsort dort einen Antrag stellen, dass das Heimatrecht nun auf den neuen Wohnort übertragen wird, der möglicherweise befürwortet wird.
Auch für mögliche Kinder dieser auswärtig arbeitenden Kötztinger muss zuerst einmal Kötzing aufkommen.  

Doch nun zurück zu Johann Sperl




Musikgesellschaft von 1892
Von Frau Christa Rabl Dachs habe ich dieses Bild erhalten, welches sie selber bei Frau Marga Stauber
hat abbilden können. Ganz links oben findet sich Hans Sperl.
Legende: stehend vl. Sperl Hans, Brandl, Alois Mühlbauer (Musikmeister), Stauber Joseph (Vater von Heinrich Stauber), Schmid Eschlkam
sitzend: Brandl Sepperl, Moser, Mühlbauer Karl (Hudlach), Mühlbauer Xaver (Kötzting) 


Die "Sperls" waren erst eine Generation zuvor, als Schneiderfamilie, aus Lam heruntergezogen und wohnten und arbeiteten im Haus mit der Hausnummer 125, heutzutage die Sonnenapotheke. 
Zwei Kötztinger Linien bildeten sich zuerst heraus: Georg Sperl- blieb in der Marktstraße - und eben Johann Sperl - nun in der Metzstraße.

Sperl Katharina

Sterbeanzeige Johann Sperl.   Bild Sammlung Leopold Sperl jun.


Am 21.12.1912 verstarb der Schneider und Musikmeister Johann Sperl im Alter von gerade mal 50 Jahren und ab dem Jahre 1913 sind dann zuerst Sperl Katharina zusammen mit den Kindern als Besitzer im Grundbuch aufgeführt, später dann wird diese Eigentümer-Gemeinschaft aufgelöst und noch im selben Jahr wird die Witwe die alleinige Besitzerin.  

Auch von der Tochter Josepha, geboren am 24.11.1898, hat sich eine Traueranzeige erhalten. das Mädchen wurde nur 15 Jahre alt.
Sterbeanzeige Jungfrau Josepha Sperl. Bild Sammlung Leopold Sperl jun.


 
Wir kommen nun langsam in den Zeitraum und damit zu zu den Personen, bei denen die eigene Erinnerung einsetzt. Georg und Leopold Sperl, Brüder der so früh verstorbenen  Josepha Sperl, sind für mich zwei Nachbarn, an die ich mich gerne erinnere. 
Zum Einstieg ein Bild, das ich bereits mehrmals veröffentlichen konnte und das mich daran erinnert, wie sehr früher das Leben in Kötzting in der Öffentlichkeit stattfand, auch und besonders herinnen in der Stadt.
Mein Großvater, der Bäckermeister Clemens Pongratz Anfang Mai
beim Kartenspielen im Freien am Marktplatz.
Im Hintergrund die beiden Brüder Georg - mit Zigarre -  und Leopold Sperl, die Nachbarn.

Mein Vater sprach Zeit seines Lebens immer wieder davon, er möchte mal wieder so eine schöne "Birkabenk" haben. Mit dem obigen Bild und dem folgenden des Nachbarhauses wird mir bei der Erstellung der Kötztinger Chronik langsam bewusst, dass solch eine "Birkabenk" zu vielen Häusern gehörte und für meinen Vater eine Erinnerung an früher gewesen war.
Die geschmückte Häuserfront des Sperlhauses mit einer Birkenbank
Amalie und Leopold Sperl
Bild Sammlung Leopold Sperl jun.

Frau Katharina Sperl mit Emkelin Mali.
Bild Sammlung Leopold Sperl jun.

Frau Katharina Sperl im Kreise ihrer Lieben,
vl.  Georg Sperl, Franz Xaver, Hans und Leopold
Bild Sammlung Leopold Sperl jun.
Bild Sammlung Leopold Sperl jun.
Mehrere Details fallen mir hier auf. Es war damals wohl noch möglich, mit einem - schmalen - Fahrzeug in den Hinterhof zu fahren. In der Hausansicht der geschmückten Häuserfront weiter oben kann man bereits Stufen im Eingangsbereich erkennen, diese fehlen hier noch komplett. Wie an den Fenstern gut zu erkennen ist, wohnten und arbeiteten  mehrere Familien in diesem Hause. Eine Fensterscheibe im rechten unteren Fenster ist mit einem Foto überklebt bzw. ersetzt.








Es sind, wie oben bereits angesprochen, die beiden Brüder Georg und Leopold Sperl, die für die nächsten Jahrzehnte für Kötzting die wichtigsten Personen gewesen waren. Manche Lebensereignisse betreffen nur jeweils den Einen, von anderen aber kann man nur im Doppelpack berichten.
So sind ihre Lebenswege in vielerlei Hinsicht miteinander verflochten und dies liegt nicht nur am Bewohnen ein und desselben Hauses.

Georg und Leopold Sperl



Arbeitskreis Heimatforschung DIA Repro Nr. 1380: Das Bild von 1930 zeigt das Ehepaar Hilda und Georg Sperl vor dem Haus Wieser in der Marktstraße, wo sie ein Kaffee-Geschäft (Kaisers Kaffee) betrieben 

hier ein Detailausschnitt des obigen Bildes 





Der Kaffeeverkauf war vermutlich in der damaligen wirtschaftlich schwierigen Zeit nicht sehr einträglich, denn Georg Sperl - oben auf dem Bild zusammen mit seiner Frau Hilde vor dem Kaffeeladen - veröffentlichte bereits im Dezember 1931 folgende Geschäftsanzeige über die Verlegung seiner Buchbinderwerkstatt:


Wie schlecht, ja erbärmlich, die wirtschaftliche Lage zum Jahresende 1931 in Kötzting gewesen ist, kann man gut in dem Bericht über den "Weihnachtskirta" 1931 aus dem Kötztinger Anzeiger erkennen.
KA vom 7.12.1931



Das Ehepaar Georg und Hilda Sperl hatten zwei Töchter, Hildegard und Maria, später verheiratete Knödl und die Pfingstbraut des Nachbarsohnes Kasparofsky.
Sperl Poidl und seine Frau Amalia (geborene Kuchler) bekamen zusammen 5 Kinder, zwei Söhne und 3 Töchter. (Poidl jun. Hans, Mail, Erika und Rosemarie) Alle diese Personen wohnten zuerst einmal in dem kleinen Haus in der Metzstraße

Vieles aus dem Leben der beiden "Gebrüder Sperl" - häufig traten sie ja in der Öffentlichkeit  im Doppelpack auf - hat sich in Bildern und Zeitungsartikeln erhalten.
Die Stichworte hier sind  Pfingsten, Musik, und Trachtenverein. (und auch Feuerwehr, Schützenverein, Burschenverein)

Pfingsten: 

Eine ganz kurze Filmsequenz aus dem Jahre 1925:


Auf dieser - sehr, sehr kurzen - Filmsequenz aus dem Jahre 1925 sieht man den Georg Sperl - hochelegant gekleidet - quer durch das Bild laufen.
Während er 1925 noch ein Bursche unter Vielen war, stand er im darauffolgenden Jahr im Mittelpunkt des Kötztinger Pfingstgeschehens.

Das Pfingstbrautpaar 1926 Sperl Schorsch und Anna Rabl, zwei Nachbarskinder mit ihren Brautführern
Karl Waldmann und Adolf Hollmaier


Arbeitskreis Heimatforschung DIA Repro 2519 Pfingstkranzl Georg Sperl von 1920 



Das Pfingstbrautpaar von 1926 


Beide konnten dann im Jahre 1976 ihr Jubiläum feiern und sich noch einmal von den Kötztingern hochleben lassen:
Jubelpfingstbrautpaar 1976: Anna Fuchs, geborene Rabl - Sperl Schorsch
und die Pfingstbraut von 1976 Daniela Breu
Bild von Frau Gabi Bachmeier, Eschlkam

Bild von Frau Christa Rabl-Dachs: das Pfingstbrautpaar von 1976 mit dem Jubelpaar vor dem
Alten Rathaus. 
Arbeitskreis Heimatforschung Sammlung Pfingstbilder unsortiert
Das Jubelbrautpaar Anne Rabl, verheiratete Fuchs und Sperl Schorsch
der Kutscher war der Houda Max

Arbeitskreis Heimatforschung Sammlung Pfingstbilder unsortiert
vl. Schwarz Sepp, Bgm Karl Seidl, Georg Sperl und Anna Rabl

Arbeitskreis Heimatforschung Sammlung Pfingstbilder unsortiert
Die Pfingsterinnerungen im Hause Georg Sperl


Bereits seit Mitte der 20er Jahre wurde die Pfingstrittspitze nachweislich von Fanfarenbläsers begleitet. Zuerst waren dies Sperl Georg und Johann Kauer aus Kammern. Später waren es dann - unverkennbar - die Brüder Georg und Poidl Sperl.

Bild vom Hauptlehrer Josef Bock, Pfingsten 1948. ganz rechts Georg Sperl
Bild Josef Barth: Sperl Schorsch erhält im Jahre 1951 seine Auszeichnungsfahne 

Bild Josef Barth: Auch sein Bruder Leopold erhält m Jahre 1951 die Fahne für 25 Pfingstritte. 


KU SW Negative Ordner Irrgang Lederdorn:
Pfingstritt 1963 Gebrüder Sperl als Fanfaren Gruppe in der Herrenstraße 

Bild Sammlung Leopold Sperl jun.


Musik und Trachtenverein: 


Ein Heimattrachtenverein und die Volksmusik kann sicherlich nicht voneinander getrennt betrachtet werden, so dass sich in dieser Kombination bei der  Familie Sperl die jeweiligen Interessen und Fähigkeiten hervorragend ergänzten.
Georg Sperl war wohl der musikalischere der Beiden und Leopold wiederum stärker in der Trachtenbewegung verankert. Trotzdem haben wir Bilder bzw. Berichte von einigen Veranstaltungen, an denen beide beteiligt waren.  

Arbeitskreis Heimatforschung Nr. 1680 Trachtenverein Kötzting:  Personen laut Kötztinger Umschau v. 20.8.1986 1. Reihe v.l. Frau Auzinger, Frau Krämer, deren Mann Konrad Krämer (Ostmarkonkel) , deren Tochter Erna, x, der Eisenbahn-Bauer, Frau "Waldbua " Schwarz, Rabl Marie (Kindl) 2. Reihe : Sepp Auzinger, Rauscher Schorsch, Frau Weber, Frau Englmeier geb. Pleier-Mädi, 3. Reihe: Poidl Sperl geb. 1906, Franz Weber, Franz Schwarz "Waldbua", Ludwig Wolfgang "Zamp", Sepp Dirnberger, seine Frau, der Weber Luk, Michl Dirnberger. Dahinter 2 Trachtler aus Arndorf, die sitzenden sind auf dem Zeitungsfoto abgeschnitten.
Der hier erwähnte Waldbua, Franz Schwarz, ist weiter oben im Blog bereits in seiner Trachtenpose  - mit der Metzstraße im Hintergrund - abgebildet. 

Hier Wensauer Gottfried (Saxophon) - Georg Sperl (man beachte das Schlagzeug) und Michl Traurig sen. (Akkordeon) bildeten zusammen eine Unterhaltungskapelle. Photo Sammlung Traurig






Schon bald nach der Machtübernahme in Deutschland durch die NSDAP wurde die Organisation KdF - Kraft durch Freude - ins Leben gerufen und dadurch landsmannschaftlich strukturierte Reisegruppen in Urlaub geschickt. Im Kötztinger-Lamer Bereich waren dies vor allem Gruppen aus Sachsen, für die dann vor Ort auch Vergnügungsveranstaltungen geplant wurden. Neben einer Begrüßung am Bahnhof und geführten Wanderungen, war dies vor allem ein großer Abschiedsabend im Graßl-Saal.
Im daneben stehenden Artikel aus der "Ostmark", dem offiziellen Organ des NSDAP Gaues Bayreuth finden wir bereits gemeinsam viele Akteure, die auch später noch die Geschicke des Kötztinger Trachtenvereins leiten sollten.
Die Kapelle Wensauer-Hohner-Traurig-Sperl spielte -  in der Zusammensetzung ohne den Herrn Hohner - noch lange bis in die 70er Jahre hinein. Der Name Hohner dürfte ein Tippfehler der Zeitung sein, da Herr Michl Traurig sen. einer Würdigung seines musikalischen Lebenslaufes erwähnt, dass neben Gottfried Wensuaer und Georg Sperl es August Hofner gewesen war, mit welchem zusammen sie eine Unterhaltungskapelle in den 30er Jahren gegründet hatten. 
Auch Schwarz Franz, der Waldbua, ist in dem Artikel groß herausgestellt, er starb Anfangs des 2. Weltkriegs bei einem Unfall in Holland.  Der damalige Vorstand des Trachtenvereins war der Ostmarkonkel, Conrad Krämer. In der Zeit nach dem 2. Weltkrieg war es für viele Jahrzehnte dann Poidl Sperl.
Serwuschok Umschlag 13 Nr. 3055
Hier der oben beschriebene Michl Traurig an der Zither links Hans Sperl, Karl Kreitmeier und  Leopold Sperl als Sänger. Bild aus der Sammlung Serwuschok, vermutlich um 1969 anlässlich eines Heimatabends in der Jahnhalle. 

Arbeitskreis Heimatforschung DIA repro Nr. 414 Theatergruppe  1924  vorne links: 
  Pauke Sperl, Harmonika Herre Michl, Geige Liebl Franz, Cello Krämer Andrel , mit Zylinder Schmidl  Georg, 3. von rechts Julius Kirschner, mit Fliege Heigl Franz,
mit Dirndl von links: ?, Lautenschlager, Schmidl Käthe,?,?, Praller Marerl, restl. Unbekannt, ganz rechts Schuhmann Gretl.
"Obere Reihe???? Weiß Maria???Dittrich Pepp, Frau Mehringer, Liebl Franz, ganz oben: ?,der Amor Forster Bobbi,?, Schödlbauer Anni (Traurig)

In Kötzting wurde viel musiziert und Theater gespielt. Bei dieser Aufführung im Jahre 1924 finden wir ganz links mit der Pauke Sperl Schorsch und als 3. von rechts Julius Kirschner aus einer der beiden jüdischen Familien Kötztings. Ich habe diese Aufnahme erst bei der Recherche zu den Sperls gefunden, für mich ist dies ein weiteres Beispiel, wie gut die Familien Kirschner und Hahn vor dem Wahnsinn des Nazis in Kötzting in der Gemeinschaft eingebunden waren. 

Frau Christa Rabl Dachs hat, beginnend in den 90er Jahren, mit vielen Kötztingern Interviews geführt. Natürlich auch mit ihrem Nachbarn, Herrn Leopold Sperl, den wir "Obermarktler" immer auf seiner Bank, vor dem Hause sitzend, in Erinnerung haben werden.
Zu ihm hin auf diese Bank setzte sich Frau Rabl-Dachs und ließ Poidl sen. erzählen. Mit dieser und vielen anderen Befragungen entstanden im Laufe der Zeit viele, unbezahlbare Zeitdokumente, die uns vom Leben in Kötzting erzählen. Diese Zeit ist noch gar nicht so lange her, aber die Zeiten haben sich unglaublich verändert. Hier nun einige Beispiele aus dem Gespräch mit Leopold Sperl.

Tourismus in Kötzting

Die Fremden die damals nach Kötzting gekommen sind – es sind doch sicher nicht sehr viele gewesen gewesen?
"Mei, das war damals allerweil KdF (Kraft durch Freude). Ja, da haben wir Fremde grad genug gehabt. Da hat der Spize an Hausl g'habt, und ich bin vom Decker da Hausl g'wen, net. Ich hab eine Dienstmütze g'habt - Dienstmann Gasthof-Decker. Gasthof-Amberger, net, Gasthof-Post, das ist der Liebl Ferdl unten g'wen und vom Spize ist der Wensauer (Simmerl) der Dienstmann g'wen".

Und ihr habt die Leute vom Bahnhof abgeholt?

"Mir sind am Bahnhof unten, bei jedem Zug der gekommen ist, gestanden, sind wir vor der Sperre dortgestanden,  mir drei. Da haben sich die Fremden dann aussuchen können, den welchen Gasthof sie wollten. Jeder von uns hat sein Handwagl dabei g'habt, da haben wir die Koffer aufg'legt und auffazong. Wenn's wieder fortgefahren sind, hamma d'Koffer wieder obezong. Da haben wir dann a Trinkgeld g'kriegt. Post-Hausl, Decker-Hausl, Spize-Hausl".

Wie alt sind Sie denn da gewesen?

"A so zeha oder zwölf Jahr, ungefähr. So Buama hoit, samma do g'wen". (Anmerkung: Kraft durch Freude kam erst Mitte der 30er Jahre)

Dies ist hier ein gutes Beispiel, wie kritisch man solche autobiographischen Berichte betrachten muss. Die Organisation "Kraft durch Freude", KdF, ist erst von den Nazis ins Leben gerufen worden. Zu diesem Zeitpunkt war Leopold Sperl bereits ein erwachsener Mann.

Solch einen Dienstmann mit Handwagerl gab es in Kötzting aber selbst noch in den 70er Jahren. Hier ein Beispiel wohl von Ende der 60er Jahre

Abreisetag einer Busreisgruppe am Kötztinger Rathaus. Mit im Bild die Kötztinger Tourismusbüroleiterin Frau Gerda Schwarz und Costa Fritz von der Stadtverwaltung.
Das Ehepaar Pielmeier, Schattenau, bringt seine Gäste zum Bus.
Frau Pielmeier  2.vl und Herr Pielmeier mit der offenen Hose und seinem Handwagerl.
So in etwa können wir uns auch den "Job" des "Deckerhausls" Leopold Sperl vorstellen, allerdings mit Dienstkleidung.


Ein Unfall als Kind, eine Wundbehandlung in Kötzting und die Folgen.

Was haben Sie für einen Beruf gelernt Herr Sperl, Sie sind doch erst später zur Bahn gekommen?

"Ja,.. ich hab Kaufmann gelernt beim Häfner unten (heute Voithenleitner in der Marktstraße 18). Der Beruf hat mir aber nicht gefallen. Als Bub mit zehn Jahren hab ich einen Unfall gehabt, da hat's mir den Arm bis auf die Knochen z'haut. Dort in der Küche hatten wir einen Kochofen und ich bin vor der Röhrn (Backrohr), vor'm Ofadirl (Ofentüre) gesessen. Das war im März 1916. Ich hab allerweil so g'lejdlt und g'lejdlt (gezündelt). Im Ofenrohr ist eine Wärmflasche gewesen - so a Steinhägerflasch'n - die haben wir für eine Wärmflasche hergenommen. Da ham s' Flußsand eing'füllt, und die Flasche wurde fest verstopft. Scheinbar ist der Sand zu naß eig'füllt worden. Der Flußsand hat s'dünsten angefangen und hat die Flasche zerrissen und mir einen Scherben in den Arm gebohrt. Ich bin mit dem Schamerl ins Eck eineg'flong. S'Schamerl, auf dem ich vorher gesessen bin, ist unter den Tisch eineg'foin  und ich bin ins Eck eineg'foin. Meine Brüder und der Sippl - er hat damals bei uns gewohnt - sind in der Küche gesessen und haben gezeichnet. Auf einmal ein Krach, und ich lieg im Eck drin. Jetzt, wie sie mich aufgehebt haben, sehen sie, dass der Arm schlenklt und das Blut runterläuft".

 Sind Sie da dann zum Doktor gegangen?

"Auf d'Nacht um sieme?! .. Hamma ja bloß einen einzigen Doktor da g'habt. Der Bezirksarzt Jobst. Der hat da gewohnt, wo jetzt der Kroher Max ist (Bahnhofstraße). Der Evangelische Betsaal ist das damals gewesen und dort hat der Bezirksarzt gewohnt. Noja, nachand …beim Dengschertz ham s' an Schusterg'selln g'habt, der war Sanitäter - schon ein wenig älterer Sanitäter - und den ham s' dann g'holt. Der hat mir den Arm g'spaanlt - für auf d'Nacht wenigstens - und eig'fatscht (geschient und eingebunden), und da drin (hinter der Küche) hab ich dann geschlafen. Wir Buben haben in dem Zimmer geschlafen. Am anderen Tag dann hat mich der Leboid ins Krankenhaus runtergetragen - in der Früh um achte oder neune. Dort ist dann der Arm erst eingerichtet worden. Meine Mutter hat gemeint, ich kann keine schwere Arbeit mit dem Arm machen. Deswegen hat sie mir den Beruf - Kaufmann - ausgesucht. Mir hat aber das gar nicht g'foin - goar net. Naja, wos wejst dou. Da bin ich dann ein oder zwei Monate unten gewesen (Häfner/Marktstraße), dann sind wir umgezogen nach Cham. Da waren zwei Söhne da vom alten Häfner. Die sind vom Krieg heimgekommen. Einer ist Bankbeamter und der andere Kaufmann gewesen".

Die Lebensstellung im Bahnhof Zellertal


Sie haben aber den Beruf Kaufmann gelernt?

"Gelernt schon - aber damals haben die Kaufleute keine Prüfung gemacht. Vier Jahre war ich beim Häfner und die letzten Jahre hab ich dann hausier'n müssen. Zum Hausier'n bin ich auf dem Fahrradl - auf die Straubinger Seit'n, Konzell, Stallwang, bis do auße - ummananderg'fahrn. Hot ma o gor net g'foin. Naja, dann hab ich so Gelegenheitsarbeiten gemacht; ein Jahr lang. Vom Schrödel, vom Richter einmal. Im Februar 1929 bin ich dann auf d'Eisenbahn kemma“.


  Sind Sie dann gleich auf den Bahnhof Zellertal gekommen?

"Damals hat's Reichsbahn g'heißn - hernach Bundesbahn. Bei der Nazizeit bin ich nicht bei den Nazi g'wen, jetzt hab ich mich dort auch nicht halten können. Alle Augenblicke ist ein Aufnahmeschein auf meinem Tisch gelegen. Der Obmann von der Bahn war damals der Kellner - der Vater vom Kellner Max - und der hat mich immer wieder gefragt, wo der Aufnahmeschein ist. "Ich hab keinen Schein gesehen", sagte ich immer wieder. Auch wenn ich ihn gesehen habe - wumms - hinein in den Papierkorb. Da bin ich dann von der Reichsbahn weggegangen. Zuerst fuhr ich in die Direktion nach Regensburg und hab mich dort erkundigt, wie's ausschaut mit der Anstellung. Die erste Frage: "Sind sie bei der Partei"? Hab ich gesagt: "Nein"! Hat der schon mit der Achsel g'schutzt (gezuckt) und gemeint: "Ich kann Ihnen keine Auskunft geben". Hab ich zu ihm gesagt: "Wie lang hab ich dann Kündigungszeit"? "Warum, woll'ns weggehn von uns"?  "Wenn ich keine Aussicht auf eine Anstellung hab', dann geh ich weg", sag ich. "Wenn sie sich verbessern können, können wir Sie nicht aufhalten und wegen der Kündigungszeit fragen Sie ihren Bahnhofsvorstand". Das war der Hottner damals. Er und der Lamer Direktor sind sehr speziell gewesen und so habe ich nur vierzehn Tage Kündigungszeit einhalten müssen. So bin ich vom Bahnhof Kötzting weggekommen und auf's Zellertal (Bahnhof Zellertal/ Lokalbahn) rausgekommen. Dort war ich 31 Jahre lang".

Weiter berichtet er von einem Zugunglück, das er als Zugschaffner zwischen Blaibach und Miltach erleben musste. Bei der Schilderung seiner Ferienzeiten kommt er auch auf die Familien- und Verwandtschaftsverhältnissen der Sperls in Kötzting zu sprechen.

Seids ihr in den Sommerferien daheim geblieben, oder ist damals schon jemand fortgefahren?
"Nichts, da sind wir höchstens als Hejtboama (Hüterbuben) ganga. Ich bin a Hejtboa vom Drunkapolz g'wen, vom Rabl Franz bin i aa Hejtboa g'wen, von Decker bin i a Hejtboa g'wen .. sonst woaß i koan mehr".

Habt ihr dafür etwas bekommen?
"Brotzeit und s'Essen - a Nachtsuppen".

Wo hat denn der Drunkenpolz seine Gründ (Landwirtschaftlicher Grund) g'habt?
"Die sind hauptsächlich am Ludwigsberg draußen g'wesen (Wettzellerstr). Auf der linken Seite, da, wo jetzt der Wanninger ist. Der Drunkapolz-Stadl und der Lebzelter-Stadl ist da draußen g'wesen. Weiter oben ist der Steidl Done (Anton) g'wen. Der Hobrack hat das dann weggerissen und neu gebaut. Alles das, was jetzt der Wanninger hat, da draußen".

Der Drunkenpolz-Stadl und der Lebzelter-Stadl, sind die am Ludwigsberg weiter oben g'wesen oder ....
Gleich da, wo der Berg angeht - d'Höjh ogejt, affe. Da war links - der erste ist der Lebzelter-Stadl g'wen, der zweite ist der Drunkapolz-Stadl g'wen, weiter oben - da ist dann schon der Weg zum Steidl Done hintergangen - da ist dann der Sperl-Schneider-Stadl g'wen".

Sperl-Schneider...?
"Der untere Sperl; die ham auch eine Landwirtschaft g'habt".

Was für ein Sperl?
"Sperl, wo jetzt die Apotheke unten ist (Sonnen-Apotheke in der Marktstraße 11). Das ist der Sperl Schorsch g'wen; mein Vater ist der Sperl Hans g'wen. Das ist damals auseinandergekommen, weil jeder ein Schneider gewesen ist. Mein Vater ist der Sperl-Schneider g'wen, und der Untere ist auch ein Sperl-Schneider g'wen. Jetzt ham's zu meinem Vater Sperl-Musikant g'sagt, und zum andern Sperl-Houderer (Hutmacher). Der hat außer der Schneiderei noch einen Hutladen g'habt und war da, wo jetzt die Sonnen-Apotheke ist".

Hat das Haus dem Sperl-Houderer g'hört?
"Das hat dem g'hört. D'Sperl Resl hat das g'kriegt; sie hat den Rackl-Viehhandler g'heiratet. Sie hatten dann eine Tochter - d'Rackl Reserl. Die heiratete dann auf einen großen Hof - dahinter, ich weiß jetzt auch nicht mehr wie der geheißen hat – und sie hat das Haus dann verkauft". (Anmerkung: Der Hof heißt Schicherhof zwischen Neukirchen b. Hl. Blut und Rittsteig, und das Haus in dem die Sonnen-Apotheke ist, gehört meines Wissens noch immer der Frau.)

Haben beide Brüder vom Winter-Schneider g'lernt?
"Das weiß ich nicht. Mein Vater hat vom Winter-Schneider g'lernt; aber ob der untere Sperl auch da g'lernt hat; das weiß ich nicht, wo der g'lernt hat".

Der Sperl-Houderer, war der Hutmacher?
"Hutmacher net, ein Hutgeschäft hat der g'habt. Der hat, da wo das Haus gestanden ist - hervorn ist d'Schneiderstubm g'wen - und da hat er einen kleinen Hutladen drin g'habt. Wenn Standmarkt g'wen ist, hat er allerweil - gleich heraußerhalb dem Haus - einen Hutstand g'habt".


Als letztes noch eine Schilderung über die damalige Limonadenproduktion im Hause Sperl:

Ihre Schwiegermutter hat drüben bei uns ....[im Rablwirtshaus]
"Die hat Kracherl g'mocht bei euch drüben. Die ham bloß die Stubn g'habt, wenn man reingeht, gleich rechts; d'Mutter und die zwei Deandln. Wenn man hinten für'n Hof ausseganga is – gleich rechts eine - da hat s' ihre Fabrikation g'habt. Das ist ein abgeteilter Stall g'wen - da war eine Zwischenmauer - und da hat's an Brunn steh g'habt. Mir als Kinder hamma – hervorn gleich wenn man reingegangen ist, rechts ist eine Bank dag'wen, und da oben sind die Essenzen g'wen - in die Flaschen ein paar Tropfen Essenz eido (hineingetan) und hammas dann higsteit, und sie hat dann a Wosser drafdo (draufgetan) und an Stopsl d'raf. Mei, viel hat sie ja nicht gemacht, denn sie ist ja ganz allein g'wen. Wie sie dann von euch weggekommen ist, hat sie dann beim Pfeffer unten angefangen. Dort hat s' auch noch Limo g'macht".

Auch der Trachtenverein wird natürlich gestreift in dem Gespräch; aber ganz besonders in der Pfingstzeit sind die  einzelnen Vereine, sei es der Burschenverein, die Feuerwehr, der Trachtenverein, die Musik und natürlich alles herum um den Pfingstritt nicht zu trennen. 
Hier nun eine bunte Auswahl an Bildern aus diesen Themenbereichen mit Georg und Leopold Sperl, zum Teil bereits verwoben mit der nächsten Generation.



Sperl Schorsch mit seinem Neffen Sperl Poidl jun 1971 

Vermutlich sind die beiden auf dem Weg zum Treffen der Pfingstbräutigame in der Kirchenburg.
KU SW 243. Im Vordergrund Georg Sperl, mit der hellen Krawatte, links hinter ihm mein Vater, der Bräutigam von 1951. Rechts mit der Standarte Poidl Sperl jun. Viele bekannte Gesichter auf dem Bild, von denen die allermeisten bereits verstorben sind.
Pfingstsonntag 1971: Ehem. Pfingstbräutigame nahmen an der   Weihe der neugeschaffenen Stadtfahne teil. 

KU vom Februar 1962


Was Sperl Schorsch für die Feuerwehr Kötztings war, war in noch viel größerem Maße Poidl Sperl für den Trachtenverein.
KU SW 234 Jahrtag 1971
Sperl Poidl bei der Vorstellung des Pfingstls am
Kötztinger Marktplatz

KU SW 240 Jahrtag 1971 Nicht nur Vorstand, Sänger und Redner war Leopold Sperl,
auch beim Volkstanz war er mit dabei.
 

Krämerarchiv Bad Kötzting Der Pfingstl - Poidl Sperl und Herr Georg Emberger, beide auch als Pfingsttuscher


Bereits zu seinem 50. Geburtstag ließ ihn sein Trachtenverein hochleben  und die Kötztinger Umschau widmete ihm und seiner Geburtstagsfeier eine ganze Zeitungsseite.
Kötztinger Umschau vom August 1956 

Im Bericht über seine Geburtstagsfeier ist auch erwähnt, dass ihm die Kötztinger Schützen ebenfalls gratulierten. Hier ein Bild im Kreise seiner Schützenbrüder Auzinger und Kurt Bergbauer. 
KU SW 142

Am 9. November 1993 wurde Leopold Sperl in Anerkennung seiner Verdienste die Kötztinger Bürgermedaille in Silber verliehen. Dem Akt im Stadtarchiv beigelegt ist auch ein Exemplar einer Geburtstagszeitung, die seine große Familie anlässlich seines 90. Geburtstages für ihn erstellt hatte. 


Bild vom Festakt der Überreichung der Bürgermedaille:
vl. Klaus Heiduk, Theo Zellner, Poidl Sperl und Herr Asam








Zum Abschluss der Bilderserie mit Leopold Sperl noch eine Pfingstreitergruppe.
Hier ein undatiertes Bild - vermutlich aus den 30er Jahren aus der Sammlung Herre - Pfingstreiter
bei der Rast, Zitzelsberger Franz 2.vl. und Sperl Poidl ganz rechts.




Die nächste Generation

Der große Familienverband - die Klammer bildeten die Familien Georg und Schorsch Sperls - wohnte und arbeitete in diesem Haus 

Und schon wächst die nächste Generation heran.
Viele Kinder und Kindeskinder wohnten zusammen im Haus.
Links Mali Sperl, später verheiratete Mannig
Bild Sammlung Leopold Sperl jun.


Arbeitskreis Heimatforschung DIA Repro Nr.  191 Gehringstraße 1938 Hofmann Seiler Haus, von links Frau Hilda Sperl, Kuchler Fannerl (Frau Praller) Kind Mali Sperl (Amalie Mannig), Frau Lautenschlager, Kind im Vordergrund Traudl Kroher, der  Mann ist Franz Bauer später Postbote, war damals Lagerarbeiter bei Kroher.Handel Handwerk


Und wieder wurde es Pfingsten in Kötzting und Mitglieder der Großfamilie Sperl standen erneut im Mittelpunkt des Geschehens.
Den Anfang machte Maria Sperl, die Tochter Georgs, welche sich der Nachbarssohn Fritz Kasparofsky 1958 als Pfingstbraut erwählte.
Bild Sammlung Leopold Sperl jun. Bildquelle Archiv Kretschmer
Pfingstbrautpaar 1958 mit den beiden Brautführern Heigl Theo und Xaver Wellisch.



10 Jahre nach seiner Cousine, war Poidl Sperl jun. bereits Brautführer bei Herbert Amberger (Marktmüllner Herbert) und seiner Braut Elisabeth Haushofer.

Krämerarchiv das Pfingstbrautpaar von 1968


vl. Sperl Poidl, Elisabeth Haushofer, Amberger Herbert und Costa Helmut KU SW188

Das Jahr 1968 war für den Burschenverein ein ganz besonderes, weil sich durch einige kontroverse Vorfälle bei der Pfingsthochzeit einige Mitglieder abwandten und in dessen Folge dann die Kötztinger Naturfreunde gegründet wurden. Für den damaligen Burschenvereinsvorstand Herbert Amberger und sein Team war die Pfingsthochzeit 1968 eine emotionelle Berg- und Talfahrt.


Fackelzug 1969, in zweiter Reihe vl. Costa Helmut, Amberger Herbert und Sperl Poidl.
KU SW 270
Im drauffolgenden Jahr konnte dann Sperl Poidl seine spätere Ehefrau Anneliese Bielmeier hochleben lassen. Und wiederum ein Jahr später war er dann selber der auserwählte Bürgerssohn und bildete zusammen mit Tina Hofmann das Pfingstbrautpaar 1970. 
Tina Hofmann und Sperl Poidl zusammen mit den Auzinger Zwillingen, Pfingsten 1970 KU SW 912

Brautzug Pfingstmontag 1970, im Hintergrund das ehemalige Kötztinger Kino KU SW 919

Dies ist ein ganz besonderes Bild: Pfingsthochzeit Pfingstmontag  1970, der Brauttisch.
Sperl Poidl ist umrahmt von seiner Pfingstbraut Tina Hofmann und seiner späteren Ehefrau 
Anneliese Bielmeier, der Pfingstbraut des Vorjahres. KU SW 925


Um Sperl Poidl jun, nicht nur auf seine Rolle als Pfingstbräutigam zu reduzieren, hier noch ein paar Bilder, die sich im Stadtarchiv finden ließen:
Hier beim Pfingstfestspiel, vl. Erna Sixt, Ulrike Holmaier, Poidl Sperl, Karl Heinz Kiefl und Reinhard Slavik. im Burggraben.     Arbeitskreis Heimatforschung DIA Repro 1042


Auch seine Schwester Mali war aktiv dabei beim Spiel von der "Pfingstrittehr" von Eugen Hubrich und Theo Dörich.
Krämerarchiv Bad Kötzting : Amalia Sperl als Zenzerl, links ihre Schwester Erika



Bild Sammlung Sperl: Ein Bild der Nachbarn in der Metzstraße  Mali Sperl, verheiratete Mannig, die Nachbarin Maria Kolbeck und in der Mitte Herr Josef Zahorik, bekannt als Maler aus der Metzstraße. Ich erinnere mich noch gut an sein kleines Goggomobil geparkt am Straßenrand



Nun aber abschließend noch ein paar Bilder, die sich von Sperl Poidl jun. im Stadtarchiv erhalten haben.



Hier beim Entleeren der Parkuhren in der Bahnhofstraße - moderne Zeiten waren in Kötzting in den 70er Jahren ausgebrochen -  als städtische Angestellter, zusammen mit Hans Auzinger.
Serwuschok236


Hier als Jungfeuerwehrmann bei der Knotenkunde
vl. Sperl Poidl, ?, Michael Kraus, Weber Luk KU SW562



Aus dem Bildmaterial, das wir von Frau Serwuschok ins Archiv übernehmen durften, finden sich auch zwei Frauenbilder aus diesem Familienverband Sperl: Maria Sperl (verheiratete Knödl) und Amalia Sperl, verheiratete Mannig. (Serwuschok Großsammlung in Umschlägen\Serwuschok Umschlag 3\20-drei Portraits Frauenbrustbilder)

Maria Sperl
Mali Sperl, verheiratet mit Heinz Mannig




























Die beiden Cousinen Maria und Amalia Sperl.

Auch von der Hochzeit Sperl/Mannig gibt es ein Bild:

Das Hochzeitspaar - wohl an Pfingsten - vor dem Haus, mit der neuen Hausbank, die in dieser Form unverändert über Jahrzehnte rechts vom Eingang stand. Für mich besonders die Frau Robl, die im Hintergrund in der Haustüre steht. Sie war eine Mieterin in unserem Haus von der direkten Nachkriegszeit bis zu ihrem Tode und ich kannte bisher kein Bild von ihr.
Bild Sammlung Leopold Sperl jun.








Hier ein Gruppenbild aus dem Jahre 1970 - im Zusammenhang mit der Bewirtung
beim Burschenzug für den Pfingstbräutigam Sperl Poidl jun.- vor dem Hause Sperl
 hinten vl. Paula Volkholz, Hilda Sperl. Mitte, sich abwendend Resi Sperl, die Frau von Hans Sperl.
vorne vl. Erika Sperl und Maria Sperl KU SW 922




 Sperl Maria, hier rechts auf dem Bild, erhielt das Haus dann später von ihrem Vater Georg Sperl und zusammen mit ihrem Mann Bepp Knödl, das Paar lebte in Pfarrkirchen, waren sie viele Jahre liebe Nachbarn, die sehr, sehr oft im Jahr - und natürlich immer an Pfingsten - Kötzting besuchten.