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Mittwoch, 3. Januar 2024

Erinnerung an Altkötzting Teil 21 die 11. PD in Sperlhammer

In der Bildersammlung des Stadtarchives befinden sich viele Beispiele von damals tagesaktuellen Veranstaltungen oder Berichten über Handel und Gewerbe, die uns einen kleinen "Blick zurück" erlauben, zurück auf Menschen, die schon lange verstorben sind oder Orte und Plätze, die es ebenfalls schon lange nicht mehr gibt. Mit dieser Reihe an Blogbeiträgen soll diese Erinnerungskultur ermöglicht werden; eine Erinnerung an ein Kötzting mit viel Handel, Handwerk, Vereinsleben und Gasthäusern, mit Jahrtagen,  Bällen, und vor allem mit Menschen.


Wiedersehen in Sperlhammer

Die 11. PD trifft sich in Kötzting


Die schiere Zahl der sich ergebenden Soldaten überstieg die Erwartungen der Amerikaner bei weitem und so wurden die deutschen Soldaten auf viele Dörfer in der direkten Umgebung Kötztings verteilt.
Sicher wissen wir von Einquartierungen in Gehstorf, Haus und Sperlhammer.
Der Gutshof - von den US-Amerikanern gleich als "The White House" bezeichnet, wurde von den US-Streitkräften selber rekrutiert, was auch nicht verwunderlich war, da der Besitzer, Herr Rümmelein, der Ortsgruppenleiter der Kötztinger NSDAP gewesen war.
Liest man den Zeitungsartikel über dieses Wiedersehenstreffen genau durch, so sind im Jahre 1975 noch keinerlei Soldaten der 2nd Cavalry beteiligt gewesen, sondern nur Abordnungen der Bundeswehr
Dort in den Wiesen bei dem Gutshof war im Mai 1945  durch die Männer der 11. PD eine Baracke errichtet worden, die später noch viele Jahre für Flüchtlingsfamilien ge/benutzt wurde.
Frühere Angehörige der 11. PD auf der Suche nach ihren Erinnerungen in Sperlhammer

Nun also, nach gut 30 Jahren standen zwei - ältere  - Herren in der Wiese bei dem Gut Sperlhammer  und versuchten den Ort ausfindig zu machen, wo sie viele Jahre zuvor gelebt hatten.

In dieser Wiese stand wohl einmal die Baracke


Was werden da wohl für Erinnerungen wach geworden sein?




 Was wissen wir von diesen Baracken:

Im Januar 1949 hatte der Fraktionsvorsitzende der Bayernpartei Kötzting, Ludwig Volkholz, einen Fraktionsantrag beim Landratsamt gestellt, um die damals immer noch bestehende Baracke endlich abbauen zu lassen.
StA Landshut Rep 164-8 Nr. 3200

Tage später antwortete ein Beamter des Landratsamt mit genaueren Details über die Baugeschichte dieser Baracke.

Es war also das Bau-Bataillon der 11. PD, die das Holzhaus ursprünglich errichtet hatte und der Beamte zweifelte deutlich an, dass der Grundstücksverlust von 315 qm, die die Bracke benötigte, den Bauern dazu gezwungen hätte 5 Kühe wegen Futtermangels abzuschaffen, wie Ludwig Volkholz in seinem Antrag argumentiert hatte.
Kötztinger Umschau im März 1949


Wenige runde Jubiläen später, wurde es zu Treffen der Angehörigen der 11.PD und der US-Armee, besonders der 2nd Cavalry und Captain Sperl wurde in Kötzting zu einem immer wieder gerne gesehenen Gast, auch im White House in Sperlhammer. Dies umso mehr, als er, der Mann der ersten Wochen bei der Besetzung Kötztings, - so wurde mir berichtet -  von dem Wunsche beseelt war, vielleicht von der adeligen Familie v. Sperl abzustammen und fühlte sich daher in seinem "White House" bei all seinen Besuchen in späteren Jahren sehr gut aufgehoben.

Ca. 1980 Frau Rümmelein und Captain Sperl in Sperlhammer

Captain Sperl - Franz Oexler - Frau Rümmelein und auf dem Tisch ausgebreitet die große Ahnentafel der von Sperls.



Sonntag, 2. Januar 2022

Abwanderungen und Neuankömmlinge in Kötzting

Mit dem Neujahrstag beginnt einer neuer Jahreszyklus, begleitet von vielen Wünschen und Vorsätzen.
In der Vergangenheit gab es bereits einige Zuwanderungen, bei denen die Menschen hier bei uns einen kompletten Neustart ihrer Lebensplanung durchziehen mussten/konnten.

Bereits in den letzten Kriegsmonaten setzte eine Binnenfluchtbewegung innerhalb des damaligen Deutschen Reiches ein, der durch die vielen Vertreibungen in der Nachkriegszeit dann Ende 1946 seinen Höhepunkt fand. Die nicht einmal vollständig erhaltene "Flüchtlingskartei" im Stadtarchiv enthält ca. 12000 Namen
Wenige Jahre später, als die innerdeutschen Zonengrenzen durchlässiger geworden waren, setzte eine Binnenwanderung ein, die den Wohnungsmarkt im Altlandkreis damit entlastete, aber auch einen wirtschaftlichen Verlust bedeuteten.

 

Kötzting in der "Wurmhöhe": die Ankunft der ersten Flüchtlinge vom indischen Subkontinent


KÖZ vom Oktober 1957

KÖZ vom Juni 1957

Die deutsche Binnenwanderung vom Bayerischen Wald, als dem damaligen Armenhaus Deutschlands, in prosperierendere Teile des Landes  wurde damals genau beobachtet und kritisch beurteilt, obwohl die Winterarbeitslosigkeit noch in den 70er Jahren im Arbeitsamtsbezirk Kötzting die deutschen Rekordwerte erreichten.
Es gab aber auch Gegenbewegungen, und so konnten wir Im Jahre 1970 die ersten türkischen Gastarbeiterinnen im Bayerischen Wald begrüßen und später, Ende der 80er Jahre, machten sich bei uns auch die weltweiten Flüchtlingsstrome bemerkbar, als Kötzting für einige Flüchtlinge vom indischen Subkontinent die neue Heimat wurde.
Auch wenn die Ursachen für diese Zuwanderungsbewegungen vollkommen unterschiedlich waren, so haben sie doch eines gemeinsam, die Hoffnung auf ein besseres Leben in unserem Lande und, da wir nun ebenfalls vor einem neuen Zeitabschnitt stehen, passen die Bilder vielleicht ganz gut zum Jahresanfang.

Von beiden "Vorgängen" gibt es eine Bilderserie in den Unterlagen , welche alle über eine private Sammlung von Frau Renate Serwuschok dem Arbeitskreis Heimatforschung übereignet wurden und nun im Stadtarchiv Kötzting verwahrt werden. Vieles aus dem Bestand, den wir von Frau Serwuschok ins Stadtarchiv übernehmen durften, befindet sich in großen, nach Monaten sortierten, Briefumschlägen.  Manche/viele der Negativstreifen sind aber unsortiert, auch wenn bei einigen Negativen ein erklärender Begleitkommentar angeheftet ist, wie auch zumindest in einem dieser beiden Fälle. Wenn ich nachträglich Information über den damaligen Berichterstatter bekomme, werde ich diesen natürlich ergänzen.

Über die "Wurmhöhe" herauf konnte die Gruppe der damaligen Fluchtlinge ihr Quartier im Rückgebäude beim "Fischer Peter" beziehen.
 


Viele Menschen, die auf einen Neuanfang im sicheren Deutschland hofften.



v.r. Herr Ludwig Wolfgang, später Kötztings Bürgermeister, damals noch Beamter im 
Landratsamt Cham, neben ihm Herr Alfons Fischer aus Thenried und Angestellter im Kreisbauhof und vorne rechts Florian Heigl und Walter Ziegler



Im Juli 1970 dann waren es türkische Frauen, die als Gastarbeiterinnen in den Großküchen arbeiteten. Alois Dachs war der Berichterstatter über die Gastarbeiterinnen.



Muesser Girgin aus Malkara arbeitete im Gasthof am Eck





Geser Nevriye im Hotel zur Post

Yildiz Hanife beim Kollmaier

Elfida Güler im Amberger Hof



Für Nermin Taser war die Sprachhürde zu groß












Montag, 25. Mai 2020

Pfingstritt 1947 und eine kleine Jahreschronik



Was war los in Kötzting im Jahre 1947

wie im Januarblog bereits angedeutet, möchte ich die "Jahresüberblicke" zeitlich etwas dichter abarbeiten, weil ich sonst - ich gehe halt nicht davon aus, dass ich 185 Jahre oder noch älter werde - die, auch für mich persönlich, interessanten Jahre zur Aufarbeitung nicht mehr erleben werde.
Gesundheit vorausgesetzt...werde ich nun mit einer zweiten Reihe der Jahreschroniken beginnen, also zukünftig weiter immer im Januarblog: "Kötzting vor 110 Jahren" und dann, je nachdem in welchen Monat unser Pfingstfest fällt, nun die Zusammenstellung: "Kötzting vor 70 Jahren".
Ich muss allerdings gestehen, dass ich nun bei der immer noch laufende Digitalisierung der Lokalausgaben in den 70ern angekommen bin und DIESER Zeitraum ist für mich wegen der eigenen , genaueren und eben persönlichen,  Erinnerung, noch viel interessanter.
Es kann also gut sein, dass ich zukünftig in den jeweiligen Herbst hinein mit einer ähnlichen Zusammenstellung, beginnend 1967, also "Kötzting vor 50 Jahren" starte.
Auch wenn die Digitalisierung einer Zeitungsdoppelseite relativ zügig abläuft - etwa 7-9 Sekunden - , so bleibt doch ausreichend Zeit dabei die Überschriften und wichtigsten Bilder zu überfliegen. Der Übergang der 60er auf die 70er Jahre in Kötzting war eine turbulente Aufbruchszeit, und vor allem viele, der sich nun aus dem beruflichen bzw. politischen Leben zurückziehenden, Kötztinger Personen standen damals am Beginn ihrer Laufbahn. Die meisten neuen Straßen, Neubaugebiete und zukunftsweisenden Projekte entstanden in dieser Zeit bzw. wurden auf die "Gleise" gesetzt. Auch eigene, ich nenn´s mal "Jugendsünden", Aktivitäten kann man dort bereits finden,  Also kommt Zeit kommt Rat bzw. eine neue "Blogreihe".

Aber nun zuerst einmal    1947

Auch wenn Pfingsten 1947 erst am Ende des Blogeintrags behandelt wird, hier quasi als Einstieg
ein Ausschnitt aus dem Brautzug und dem Einmarsch in die Turnhalle zur Pfingsthochzeit. man beachte: der leere Jahnplatz, das Volksfest wird erst in späteren Jahren eingeführt.


Die Quittung für die Anfertigung des Pfingstkranzls von 1947


Eine kleine Szene vom Brautzug 1947 als Einstiegsschmankerl



Der Filmausschnitt von 1947 stammt aus einem Film von dem Kötztinger Wensauer Gottfried, der Stadel im Hintergrund sollte noch ein Überbleibsel der 11. Panzerdivision sein und wurde dann - ebenfalls im Jahre 1947 - vom Markt unter der Bezeichnung "Autohalle" an die Brauerei Löwenbräu versteigert und verkauft. Für diesen Verkauf waren sogar Anfragen und Angebote aus Norddeutschland eingetroffen.
Die Bewirtung erfolgte - nach Rücksprache bei Haymo Richter - am alten Feuerwehrhaus


 Nun aber zuerst zum Jahresverlauf 1947:

 

Gut 2 Jahre nach dem Kriegsende und noch mitten im Versuch die Kriegsschäden und -folgen zu überwinden und mit den enormen Flüchtlingsströmen fertig zu werden, lag der Fokus der Behörden besonders auf dem Wohlergehen der Kinder und Jugendlichen.
Stadtarchiv Bad Kötzting Neues Archiv 203/2  Hooverspeisung
Schon im Herbst zuvor hatten die einzelnen Bürgermeister die Aufgabe die Situation zu analysieren und die Kenndaten nach oben - hier an die Regierung (noch von Niederbayern und der Oberpfalz gemeinsam) weiter zureichen. Wie in der kleinen Tabelle von Ende August 1946  zu ersehen bestand die Bevölkerung Kötztings zu ziemlich genau 33% aus "ortsfremden" Personen, also Kriegsflüchtlingen bzw. Vertriebenen. Bei den Kindern und Jugendlichen lag der Prozentsatz immer noch bei 27 %.

All diese Kinder und Jugendlichen wurden verpflegt, zu einem Tagessatz von 25 Pfennigen, allerdings mussten nur Eltern, die sich diese Kosten wirklich leisten konnten zur Zahlung herangezogen. Für die Durchführung der Schulspeisung wurde extra Küchenpersonal eingestellt und diese Frauen rechneten dann auch wochenweise ihre ausgegebenen Speisemengen ab.

Stadtarchiv Bad Kötzting Neues Archiv 203/2  Hooverspeisung

Die Abrechnung vom Anfang Juni 1947 ergab bei 780 ausgegebenen Schulspeisen noch eine Zahl von 120 Kindern, deren Eltern unterstützt werden mussten.
Stadtarchiv Bad Kötzting Neues Archiv 203/2  Hooverspeisung
Bei der Versorgung der Kinder wurden der Einfachheit halber manchmal auch die ortsansässigen Firmen - größere Lieferungen an Lebensmitteln wurden zentral von Regensburg aus geregelt - berücksichtigt. Hier eine Rechnung der Bäckerei Schmitz - gelegen direkt neben der Metzgerei Oberberger an der Regenbrücke


Stadtarchiv Bad Kötzting Neues Archiv 203/2  Hooverspeisung
Wie aus dem amtlichen Schreiben hervorgeht, ist die "Hooverspeisung" ab Mai 1947 bereits der Nachfolger einer vorherigen Regelung.


Neben der Nahrungssituation der Kinder und Jugendlichen hatte die Regierung auch die "moralische" Situation der Heranwachsenden im Auge und bereits kurz nach dem Kriegsende gab es unter der Rubrik JUGENDSCHUTZ die Aufforderung an die Bürgermeister die Situation im Auge zu behalten und in Hinblick auf mehrere Detailfragen monatlich - später vierteljährlich - an das Landratsamt und folglich auch an die Militärregierung zu berichten.

Hier zuerst die Festlegung einer Jugendsperrstunde vom Februar 1946
Stadtarchiv Bad Kötzting Neues Archiv 430/2 Jugendschutz
Stadtarchiv Bad Kötzting Neues Archiv 430/2 Jugendschutz


Auch in der Liste der Kötztinger Jugendlichen - interessant, dass man 1947 noch mit 25 Jahren als solcher angesehen wurde - fällt der weiterhin sehr große Anteil der "Zugewanderten" auf. Gleichzeitig sieht man, dass der Zustrom an "neuen" Flüchtlingen versiegt ist, es kamen zumindest im Zeitraum von Oktober bis Dezember 1947 keine neuen Personen dieser Altersgruppe hinzu.
Als Träger der Jugendarbeit kamen in Kötzting vier Vereine in Betracht: die Kolpingsfamilie, der Burschen- und Wandererverein (!) (als Mitglied in solchem kann ich mir ein Ausrufezeichen an dieser Stelle nicht verkneifen) und dann noch der Fußball- und Turnverein.

Dies ist die nüchterne Darstellung durch die Marktverwaltung Kötztings in Form einer Tabelle, gleichzeitig bedeutet diese "Aufsichtsaufforderung " der Behörde aber auch, dass die Jugendlichen in Kötzting unter Beobachtung standen - und es gibt entsprechende Berichte der Landpolizeistation über Razzien speziell in den Notunterkünften der Vertriebenen:

Staatsarchiv Landshut Rep 164/8 Nr. 2906 Sittenpolizei: ein Akt beginnend im Jahre 1881 und endend 1951, enthält 1881 einem interessanten Hinweis auf einen Christoph Gruber, Heiglchrist genannt, der bei einer Razzia auf dem Kreuzberg in der Kollerhütte angetroffen worden war. Diese Kollerhütte wurde dann auf amtlichen Befehl hin abgerissen. Dieser Heiglchrist dürfte mit einem der Kinder unseres Heigl Michael mit seiner ersten geliebten Gruber identisch sein.
Vom Februar 1948 meldete die Landpolizeistation Kötzting:
5.2.1948 0,30 Uhr: Kontrolle der Schlafgelegenheiten in der Unterkunftsbaracke des bayerischen Roten Kreuzes am Bahnhof in Kötzting: 15 Personen in buntem Durcheinander von Männern, Frauen, Burschen, Mädchen und Kindern liegen dicht aneinander gereiht auf amerikanischen Feldbetten . Bei meinem Eintritt lag ein Paar unter einer Decke im Beischlaf vereint und trennten sich erst nach meinem längeren Aufenthalte. Diese einem Bordell ähnliche Unterkunft dürfte nicht dem Sinne des bayerischen Roten Kreuzes entsprechen.

Im nächsten Schreiben aus diesem Akt  ging´s dann um ein delikateres Detail: Überschrift:

Anwendung von Frauendouchen gegen Empfängnis und Geschlechtskrankeiten verboten

und, auch das gehört zur Situation der Nachkriegszeit in unserem Gebiet,

6 Prostitierte in Lam in Verbindung mit den amerikanischen Soldaten, Deutsche, Belgier und Norweger

Am Ende dieses ernsten Themas hier noch eine Kuriosität, die sich auch in diesem Akt befindet, allerdings aus dem Jahre 1888:
Die Landshuter Zeitung 279 des Jahres 1888 berichtete über die Miltacher Wirtshausbesucher:
Überschrift Miltach 1.Dezember:  Waldler nachtigallen unsittliche Gesänge und Vorträge!

Dieser Zeitungsbericht hatte zur Folge, dass die Kötztinger Gendarmen aufgefordert worden waren einen Bericht darüber zu erstellen. Die Landshuter Zeitung ist noch nicht digital zur Verfügung gestellt, es wird also im kommenden Winter eine meiner Archivsuchen werden, diesen Artikel in München zu finden um herauszufinden welch Gesangeskünstler vor 140 Jahren in Miltach "auftraten"



Mangelverwaltung war also in Kötzting angesagt und das zivile Leben in Kötzting und die Unterhaltungsveranstaltungen waren noch ganz dünn gesät. Selbst das Bier war ja noch, von Amts wegen, als "Dünnbier" verdünnt worden.
Wenn ich mich an ein Gespräch mit meinen Vaters über das Pfingstfest 1948, als er Begleiter beim Dattler Buberl war, richtig erinnere, so gab es erst 1948 wieder reguläres - unverdünntes - Bier an Pfingsten.
Was gab es also noch zu berichten aus dem Nachkriegsjahr 1947?

Die Kötztinger Zeitungen gab es noch nicht, die "Kötztinger Zeitung" erhielt ihre Lizenz erst spät im Jahre 1949. Die "Mittelbayerische Zeitung" startete zwar bereits 1946, aber in der Regensburger Ausgabe tauchte Kötzting natürlich nur am Rande auch. Aber ab Oktober 1947 gab es eine sogenannte Aufgabe "M" der MZ, die sich mit dem Bayerischen Wald beschäftigte und dann bereits 1948 haben wir eine Kötztinger Lokalausgabe.
Aus dem Jahre 1947 haben wir also nur wenige Berichte vom Tagesgeschehen:
Leider war das Zeitungspapier im Jahre 1947 tageweise von so schlechter Qualität, dass der Druck teilweise verschwommen herüberkommt.
"Mittelbayerische Zeitung Ausgabe M vom 21. Oktober 1947" sehr aufschlussreich sind die nackten Zahlen über Schulen, Lehrer, Schüler und die Nahrungsmittelsituation. Beschämend, wenn auch menschlich verständlich, ist das Verhalten der Waldbesitzer, die ihre Ware Holz, zurückhalten und so zur allgemeinen Brennholzknappheit beitragen.



"Mittelbayerische Zeitung Ausgabe M vom Oktober 1947: Bericht über die - nachgeholte - 100 Jahrfeier des Burschen und Wanderervereins Kötzting, der ausdrücklich als ein wichtiger Baustein der Jugendfürsorge benannt wurde. 

Die Burschen feierten beim "Wieser Girgl" also im Hause das Vorsitzenden Heinrich Wieser, dem Vater unseres heutigen Stadtrates und Landwirtes Heinrich Wieser aus Riedersfurth. Interessant ist auch noch, dass Pater Augustin, hier als geistlicher Beistand des BWVs genannt wurde. Soweit ich weiß ist Pater Augustin aber nie als Offiziator beim Pfingstritt dabeigewesen, er war unter anderem aber die maßgeblich treibende und gestaltende Kraft in Kötzting beim Aufbau der St. Georgs Pfadfinderschaft.

Wie schwierig die Bedingungen im Landkreis Kötzting noch waren und gleichzeitig wie realistisch die Behörden damit umgingen zeigt eine Entscheidung des Landrates aus dem Herbst 1947:
Wenn die Menschen nicht - aus den verschiedensten Gründen - ins Amt kommen können dann kommt halt das Amt zu den Menschen. Eine frühe Form des Bürgerbüros bzw. der durchs Internet vernetzen Behörden, die heutzutage den Bürgern auch unnötige Fahrerei ersparen sollen.

"Mittelbayerische Zeitung Ausgabe M vom Oktober 1947
nach Genehmigung durch die Militärregierung fand dieses Jugendfest der weiblichen katholischen Jugend in Schönbuchen statt.

Es gab nur zwei gesellige Zusammenkünfte, die im Herbst 1947 Erwähnung in der Zeitung fanden. Ein Heimatabend des Kötztinger Trachtenvereins, in dem von einem "Lichtpunkt in der lichtlosen Gelichförmigkeit unserer Tage" geschrieben wurde.

"Mittelbayerische Zeitung Ausgabe M vom Oktober 1947, noch laufen die Berichte über Kötzting in einer eigenen Rubrik inmitten der kleinen Nachrichten aus dem Bayerischen Wald bzw. vom östlichen Grenzgebiet rund um Cham herum.

"Mittelbayerische Zeitung Ausgabe M vom Dezember 1947
2 Jahre Gefängnis für 10 kg Butter und 47 Stück Kernseife. Die damalige Justiz war alles andere als eine "Kuschelgerichtsbarkeit". Der ehemalige Leiter des Kötztinger Ernährungsamts saß für die oben angegebenen Mengen an Butter und Kernseife auf der Anklagebank. Die Tat geschah in der direkten Nachkriegszeit und brachte diesem Mann, auch weil er dafür Belege fälschte und Einfluss auf Zeugen genommen hatte, 2(!)  Jahre Gefängnis ein.

























Im Laufe des Jahres 1947 kam es auch zu den ersten Vereins-Wieder- Gründungen. Im Dezember war es der MGOV, der Männer Gesangs- und Orchesterverein Kötztings, der wieder aus der Taufe gehoben wurde, ein Verein, der in Kötzting auf eine sehr lange Tradition zurückblicken konnte.
"Mittelbayerische Zeitung Ausgabe M vom Dezember 1947



Wie aus den einleitenden Zeilen zu ersehen ist, setzen die Zeitungsnachrichten über Kötzting langsam im Herbst 1947 ein und damit kennen wir keinen zeitgenössischen Bericht vom Pfingstfest 1947, es bleibt also nur der Blick ins Stadtarchiv und selbst dort sind es nur ganz wenige Blätter, die uns aus dieser Zeit überliefert sind.

Pfingsten 1947

Stadtarchiv Kötzting Neues Archiv 320/947

Das offizielle Einladungsschreiben an die Markträte Kötztings, unterschrieben vom damaligen - von der Militärregierung wieder eingesetzten Bürgermeister Schödlbauer - siehe auch den Bericht vor einigen Jahren: Überraschungsfund im Bauschutt des Kötztinger Amgtsgerichtsgebäudes.
Mit Ausnahme des erst 1948 eingeführten Volksfestes im Rahmen einer programmbeladenen Festwoche, haben wir also bereits alle wichtigen Elemente des Pfingstfestes versammelt.

Das Pfingstbrautpaar das Jahres 1947. Feichtner Ludwig und seine Braut Ehemann Hilde, nun verheiratete Dreier, links der Brautführer Dattler Hans(Buberl) wird der Bräutigam des nächsten Jahres, rechts der Brautführer Rabl Franz

Im Archiv befinden sich noch zwei kleine Abrechnungen: der Zuschuss für den Pfingstbräutigam und die Ausgaben für das Pfingstkränzchen, erstellt von den Mallersdorfer Schwestern im Josefsheim in Kötzting




Das ist eigentlich Alles, was wir aus dem Jahre 1947 haben ABER, es gibt noch ein Schmankerl und das hängt eng mit der Pfingstbraut zusammen. Der Bruder der Pfingstbraut, Herr Siegfried Ehemann, war damals bereits ein Photograph und Filmer und hat - auch wenn er für seinen Film ältere Teile von Filmen des Lehrers Bock und eigene Filmausschnitte über Pfingsten aus späteren Jahren - zwei schwarz/weiß Filme über Pfingsten in Kötzting zusammengestellt. In diesem Film sind in einigen Ausschnitten auch die Hauptpersonen von 1947 zu sehen.

Als "Zuckerl" für den Bericht über 1947 hier eine Szene aus dem Pfingstfilm von Siegfried Ehemann aus der Konservenfabrik, der die Freude und den Spaß der jungen Leute in Kötzting aus dem Jahre 1947/1948 zeigen kann.

Der Film als ein kleiner YouTube Schnipsel über eine fröhliche Runde vom Besuch des Pfingstbräutigams und seiner Begleiter von 1948 nach dem "Dritten Brautzug" beim Spitzi, also im Amberger Hof. Der große Unterschied zu 1947 war auch, dass es endlich wieder Normalbier gab, im Gegensatz zum Dünnbier von 1947.
Vielleicht ist mir ein Hinweis gestattet >>>>> man beachte die Form und Figur der REITpferde. ;-)))
Ich kenne aus diesem Film natürlich meinen Vater und den Dattler Buberl, ich wäre durchaus auch noch daran interessiert zu erfahren, wer die anderen "Partyteilnehmer" gewesen waren.










Donnerstag, 24. März 2016

Der Altlandkreis Kötzting und "seine" Flüchtlinge nach dem Weltkrieg

 Die Flüchtlingssituation in Kötzting 1945-1948

Einige Details und Fundstücke aus dem Kötztinger Archiv


Eines der bemerkenswerten  "Objekte" im Stadtarchiv in Bad Kötzting befindet sich nicht in den üblichen Archivalienschachteln sondern sprengt deren Rahmen und wird daher in den Regalen immer wieder von einer auf die andere Stelle umgelagert. Vielleicht ist die alte "Schublade" mir auch deshalb so oft aufgefallen.

In dieser Schublade befindet sich ein Teil der Kötztinger "Flüchtlingskartei" aus der Nachkriegszeit.
Alle vorhandenen Listen zusammengefasst - selbst ohne die fehlenden - wohin auch immer diese in den Nachkiegsjahren sich verflüchtigt haben -  Buchstaben "A" und "B"  reden wir hier von 11.000 Namen. Rechnet man die fehlenden Buchstaben hoch, so musste der Altlandkreis Kötzting mehr als 12.000 Menschen unterbringen, ernähren, heilen und ihnen eine Perspektive gewähren, so schwer es damals auch  auch war. Diese Situation ab Mai 1945 war wohl im wahrsten Sinne alternativlos.

Bevor ich hier tiefer in die Situation der ersten Nachkriegsjahre einsteige, hier noch eine Vergleichszahl vom März 2016, die die Leistungen unserer Vorväter eigentlich nur umso größer erscheinen läßt.
Ich habe einfach mal im Presseamt des Landratsamtes in Cham nachgefragt und gebeten mir die aktuellen Zahlen der Asylbewerber im Bereich des Altlandkreises mitzuteilen: hier die Antwort:

"im Bereich des Altlandkreises Kötzting sind derzeit 375 Asylbewerber in 
dezentralen Unterkünften /Gemeinschaftsunterkünften untergebracht."

 Nun aber zurück um mehr als 70 Jahre, es geht zurück in die letzten Jahre des Zweiten Weltkrieges:


Karteikarten von Flüchtlingen im Stadtarchiv Bad Kötzting - jede Karte ein Einzelschicksal



eine alte Schublade für einen Teil der "Flüchtlingskartei"

Bereits in den letzten beiden Kriegsjahren, nachdem als Folge der Bombenangriffe auf die deutschen Großstädte sehr viele Menschen dort ihr Leben und viele andere ihre Heimat verloren, stieg in den ländlichen Gebieten, die vom Krieg noch weitestgehend verschont gewesen waren, der Anteil an "Ausgebombten". Auch die Kinderlandverschickung war im Dritten Reich gängige Praxis um die städtische Bevölkerung zu unterstützen,  die besetzte Tschechoslowakei, Bayern, Württemberg und Österreich waren die bevorzugtesten Ziele dieser Rettungsmaßnahme. Beim endgültigen Zusammenbruch der Front im Frühjahr 1945 waren natürlich noch viele Kinder in diesen KLV Lagern versammelt und wurden durch die Entwicklung einfach überrollt. Vor allem für die Kinder, zB. aus dem Ruhrgebiet, die in der Tschechoslowakei gestrandet waren, waren die Bedingung äußerst problematisch. Hier ein zeitgenössischer Bericht einer Kindergruppe, die es dann nach langer Wanderung bis in den Raum Kötzting schaffte:
"Die in Böhmen und Mähren untergebrachten KLV-Lager mussten sich angesichts der schnell nahenden Front - zumeist in Eigeninitiative und unter oft abenteuerlichen Umständen - im Frühjahr 1945 auf den ungewissen Weg nach Westen machen. So traf etwa die Alfred-Krupp-Schule, nachdem sie am 20. März zunächst von Horschitz nach Prag verlegt worden war, am 19. April in Waldkirchen im Bayrischen Wald ein. Drei Tage später verschlug es auch 180 Schülerinnen der Maria-Wächtler-Schule mit Direktor Gliemann vor Wihorschau kommend nach Kötzting ebenfalls im Bayrischen Wald. Der Weg war überaus mühsam, mussten bei Schneesturm doch rund 60 km zu Fuß zurückgelegt werden, wobei zudem der Großteil des Gepäcks in Böhmen zurückbleiben musste. Zunächst in Scheunen untergebracht, konnten die Schülerinnen im Laufe des Frühjahrs 1945 auf Bauern verteilt werden, wo sie noch im Juli auf Strohsäcken schliefen, bis sie im August 1945 nach Essen zurückreisen konnten."
Diesen Hinweis zusammen mit der nächsten Erklärung habe ich vom Kötztinger Archivpfleger Herrn Heinz Lautenschlager erhalten:


"bei Archivarbeiten in Hohenwarth fanden wir heute Vormittag einen Hinweis auf ein
K. L. V–Lager (Kinderlandverschickung), das später als Flüchtlingslager diente. Wir nehmen an, dass es sich um ein Gasthaus in Hohenwarth handelte."

Das waren aber erstmal nur die Kinder, die, zumindest anfangs sehr kontrolliert und manchmal auch nur in den Ferien, aufs Land geschickt worden waren, aber nun setzten die ersten großen Flüchtlingswellen ein und dies resultierte nach der Flucht aus den unbewohnbaren Stadtzentren vor allem durch die Absetzbewegungen der Menschen vor der anrückenden Front der Sowjetunion.
Vor dieser alles überrollenden Ostfront, wurden dann auch Altersheime und Krankenhäuser evakuiert und auch hier waren natürlich die Gebiete im Landesinneren das Ziel, welche eben noch nicht zerstört worden waren. Immer enger wurde es für die Deutsche Wehrmacht, sogar die Waffenproduktion wurde in kleinen Teilen in den Bayerischen Wald verlegt, so wurden bei uns gegen Ende dann auch die kleineren Ausführungen der Panzerfaust produziert und nachdem Kötzting sich den US Streitkräften ergeben hatte, wurden aus unserem Raum heraus die Verhandlungen zur Kapitulation der 11. Panzerdivision durchgeführt.
Ausschnitt aus einem Protokoll der Gendarmerie Kötzting vom 7.7.1945. Die Panzerschreckkapseln (= eine kleinere Art von Panzerfaust, waren jedoch für die Anwender viel gefährlicher als die "großen" Panzerfäuste, weil der Schütze sehr viel näher an das Objekt heranrücken musste) wurden in Regenstein produziert. Die Firma war von Fürth nach Kötzting verlagert worden. und war vor 1938 in Besitz eines jüdischen Geschäftsmannes mit Namen J. Bach gewesen. STA Landshut 164-8 Nr.  1917
 
Nicht nur Soldaten anderer Truppenteile, versteckt in den Reihen dieser 11.PD, sondern auch im Schutze dieser umfassenden Truppenbewegungen folgten viele Trecks an Flüchtlingen den deutschen Soldaten in den Westen und landeten somit ebenfalls im Altlandkreis Kötzting.
Die Flüchtlingswelle schwoll nach der Kapitulation noch an und wurde vor allem durch die später erfolgten zwangsweisen Vertreibungen der Sudetendeutschen aus der Tschechoslowakei zu einer schier unlösbaren Aufgabe für das am Boden liegende Deutschland, hier genauer natürlich für unseren Landstrich an der Grenze, der ja - ein heutzutage durchaus gebräuchlicher Ausdruck - Erstaufnahmeraum war. Nur mit dem Unterschied zu heutzutage war ein Weiterreichen ins Hinterland nicht möglich, weil es dort genau so eng zuging.
Nach der Einnahme Kötztings dauerte es natürlicherweise einige wenige Wochen, bis wieder die ersten Behörden arbeiten konnten und aus dieser Anfangszeit des Landratsamtes Kötzting sind ein paar wenige Dokumente überkommen, die aber ein deutliches Schlaglicht auf die Bedingungen werfen, mit denen die Bevölkerung und die Flüchtlinge in unserem Raum in den Jahren 1945 bis 1948 fertig werden mussten.
Hier nun ein paar Ausschnitte aus amtlichen Schreiben:
Der Kötzting Landrat Dr. Weiger schildert den Zustand Kötztings vor, während und nach dem
Einmarsch der Amerikaner StA Landshut Rep 164-8

 

2. Teil des Berichtes.
 Da es an allen Mitteln des täglichen Lebens fehlte, also nicht nur Nahrungsmittel allein, war es von Interesse, was in den Wagons des Zuges vorhanden war, welcher auf dem Bahnhof in Miltach stand und nach einem Fliegerangriff nicht mehr bewegt worden war.
StA Landshut Rep 164-8


im März 1946 fasste die Gendarmeriestation Kötzting die Lage zusammen: StA Landshut Rep 164-8

All das sind Symptome für die Schwierigkeiten bei uns im Altlandkreis Kötzting, wie man sie nach dem Ende eines solchen Krieges auch vorstellen kann. Wie dramatisch allerdings die Lage sich bei uns durch die enorm hohen Zahlen an Flüchtlingen entwickelte, zeigt ein Bericht desselben Landrats vom Frühjahr 1946:





 Um 40% also hatte die Bevölkerung Kötztings im Vergleich zur Friedenseinwohnerzahl zugenommen, dieser Vergleich fällt sogar noch zu schwach aus, weil die "Friedenseinwohnerzahl" der früheren Einwohner noch gar nicht wieder erreicht werden konnte, weil viele Männer gefallen waren bzw. noch in Kriegsgefangenschaft ausharren mussten.
Interessant ist hier zu lesen, dass die Schlesischen Flüchtlinge, die hier in großen Mengen untergebracht werden mussten, "ganz andere Lebensgewohnheiten haben als die hiesige Bevölkerung." 
Nicht nur in diesem Punkt gibt es Parallelen zur heutigen Entwicklung, Noch im Jahre 1950 erschien ein Hilferuf veröffentlicht von einem Verbund mehrerer bayerischer Wohlfahrtsverbände:


Noch 1950 also als das, "später sogenannte", deutsche Wirtschaftswunder bereits Fahrt aufgenommen hatte, stand Bayern immer noch vor den Scherben der Kriegszeit und bilanzierte seinen Bevölkerungszuwachs im Vergleich zu 1939:
 Auch in der, bis jetzt leider nicht mehr auffindbaren "Chronik des Landkreises Kötzting", sind Probleme mit den anrollenden Flüchtlingstransporten dokumentiert und wurden in den 60er Jahren auch in den Zeitungen im Rückblick veröffentlicht:




Ausschnitt aus der Kötztinger Zeitung von 1966, also 20 Jahre nach den geschilderten Ereignissen, der Text ist dem Drucksetzer wohl etwas verrutscht.......;-))



Zusammenfassend und rückblickend kann man nur Bewunderung für unsere Großväter bzw. Vätergeneration in der Nachkriegszeit haben, die diese enorme Zahl ans Menschen und Schicksalen und das auch noch unter den katastrophalen Bedingungen einer Nachkriegszeit  aufnehmen und, sicher mehr schlecht als recht, ernähren konnten und schön langsam gemeinsam auch eine Perspektive für die Zukunft Bayerns und Deutschlands entwickelten.