Im Jahre 1829 ging ein Schreiben der bayerischen Regierung - das LG Kötzting war damals Teil des "Unter=Donau=Kreises" - an alle Landgerichte, diese sollten ihre einzelnen Gemeinden anschreiben und von diesen sich unter Anderem rückmelden lassen, was es in deren Gemeindebereich denn so an besonderen und bemerkenswerten Gebäuden/Geschichten/Sagen oder was auch immer Berichtenswertes gäbe.
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Staatsarchiv Landshut\LG ä.O. Kötzting\Nr. 609 von 1828-1839 Beschreibung merkwürdiger Orte und Denkmäler im BZA Kötzting |
Die Gemeinde Haus
Es geht hier nicht um die Erstellung einer vollständigen Geschichte der alten Hofmark Haus, sondern darum, was die damalige Gemeindeverwaltung Haus auf die Nachfrage des Landgerichtes Kötzting geantwortet hatte.
"Namen der Gemeinde und in demselben befindbahre Alterthümlichen GeschichtenI.Gemeinde und Dorf Haus
Der Name des Besitzers dieses Hochenstein ist unbekannt und nähere Erläuterung zugeben ist man ausser Stand gesetzt, weil solches das graue Alterthum entgegen halte.
Die aus dem früheren Hauser Schloss entstandenen Anwesen, die Riederer hier beschreibt, sind die alten Hausnummern 7 und 8. Das im Artikel genannte Jägerhäuschen ist die Nummer 23 und der Blindengirgl lebte auf der 24.
Foto Pongratz Heute befindet sich an der Stelle, an der früher zunächst das herrschaftliche Gebäude und später die Bauernhäuser gestanden haben nur noch eine leere Fläche. |
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Foto Kretschmer Herr Hausladen vor seinem Haus, das längst abgerissen ist. |
III.Die Einöde Hauser=Mühle
Der Name Steinmühl soll aber auch daher gekommen sein, weil das Erdreich in dieser Gegend nur mit Steinen bedeckt war, welches der in nördlichen Stücken von dieser Mühle liegende Hügel noch beweiset.
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StA Landshut Rep 162-8 Sch. 17 Nr. 2537 Hager Hausermühle |
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mit dem Buchstaben g ist hier das Ausnahmshaus des Müllers und mit h seine Schupfe gekennzeichnet. |
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Kötzting Umschau vom August 1954 |
IVDer Dampfbach
Dieser Bach hat vormals keinen besonderen Namen geführt, nach dem aber zwey Männer von der Ortschaft Haus an dem, selben anfangs in einen Wortstrait geriethen und der Stärkere den Schwächeren über-"mannte
"mannte, so soll sich der Letztere in seiner Erzällung der Sache mit diesen Worten geäussert haben: "unten am Bache hat er mich gedämpft" und so soll auf diese Art der Name anfangs Dämpfbach und nun mehr Dampfbach entstanden sein.
Weitere Urkunden oder Denkmäller liegen in dieser Gemeinde nicht vor und man bringt solches einem königlichen Landgericht hiermit zur gehorsamen Anzeige
des k. Landgerichts
Gehorsame Gemeindeverwaltung Haus
"X" (=Handzeichen) Michl Brunner
Gemeindsvorsteher
Wiesmayer Gerichtsschreiber"
Zum Abschluss der statistischen Abfragen meldete Haus auch noch die Einwohnerzahl aus dem Jahre 1831:
Auf der Hausermühle lebten damals 2 Familien mit 4 Personen und im Dorf selber waren es 10 Familien mit 45 Personen.
Die Einwohnerzahl der Gemeinde Haus betrug also im Jahre 1830 49 Personen.
Wie einleitend bereits geschrieben, geht es hier um die Antwort der damaligen Gemeinde Haus auf eine Anfrage von Seiten der Regierung. Sie berichtete eben das nach oben, was sich so im Gedächtnis der Gemeindemitglieder des Jahres 1830 so noch eingebrannt hatte.
Wer genauere über die Geschichte der Hofmark Haus wissen will:
Hier der Auszug aus dem Historischen Atlas von Bayern, Landgericht Kötzting von 1953.
Der Gehstorfer Max Piendl hatte diesen Beitrag relativ sehr knapp gehalten.
Wer mehr über die Geschichte der Hofmark Haus erfahren will, ist mit den Beiträgen von Helmut Schnabel in den sogenannten Gelben Bänden aus den Jahren 2005 und 2006 besser aufgehoben.