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Donnerstag, 9. Oktober 2025

H.H. Dekan Dietl verlässt Kötzting

 

Eine Ehrenautokolonne für Stadtpfarrer Dietl 


Die folgende Bilderserie von einer großen Auto-Begleitkolonne von Kötzting bis nach Thierlstein  stammt aus dem Kötztinger „Kretschmerarchiv”.  Im Juli 1956 wurde der langjährige Kötztinger Stadtpfarrer Josef Dietl ins Kloster Ettmannsdorf bei Schwandorf abberufen. Dekan Josef Dietl war nicht nur der standhafte Kötztinger Pfarrherr in den schweren Jahren des Dritten Reiches, sondern auch maßgeblich an der Jugendarbeit in den Nachkriegsjahren beteiligt. Ihm zu Ehren wurde der Stadtpfarrer >Dietl in einem offenen VW-Cabrio zuerst noch einmal durch die Stadt Kötzting "kutschiert", bevor es dann auf die Landstraße Richtung Schwandorf ging. Bei einer Pause in Thierlstein wurde er dann noch zum Ehrenmitglied der Kötztinger Feuerwehr ernannt, bevor sich die Wege der Kötztinger und seines ehemaligen Pfarrherrn dann trennten. Viel Spaß mit dem Blick zurück in ein ganz anderes Kötzting.



Die Abfahrt aus der Kirchenburg im Juli 1956

Die Autos alle noch mit den alten KFZ-Kennzeichen für Niederbayern

Das damalige Landratsamt noch mit der großen Umfassungsmauer



Und dann gings schon hinaus aus Kötzting, hier die große Kurve auf der Straße nach Blaibach mit dem
großen Firmengebäude der Fa. Aschenbrenner. Voraus die Motorräder.....

.... und alle Autos hinterdrein
Das ist vermutlich die Straße zwischen Kreuzbach und Miltach, nach dem Einbiegen von der Straße nach Blaibach. Die heutige Staatsstraße Kötzting-Miltach war damals ja noch nicht einmal angedacht.


Hier ist die große Autokolonne noch unterwegs.

Und dann kam endgültig der Moment der Trennung. Bis nach Thierlstein begleiteten die Kötztinger ihren scheidenden Pfarrherrn:
Die Ankunft der Wagenkolonne unter den schattigen Bäumen des Schlosses Thierlstein.



Viele Kötztinger begleiteten ihren Pfarrherrn auf dem Weg zu seiner neuen Wirkungsstätte.


Der Kötztinger Feuerwehrvorstand Michl Traurig ernannte Josef Dietl zum Ehrenmitglied der Kötztinger Feuerwehr. Links beim Baumstamm: Oexler Karl

Von Thierlstein nach Ettmannsdorf gings dann ohne Begleitung weiter.

KU vom Juli 1956

Trotz dieses groß gefeierten  Abschieds, kam Dekan Dietl noch im selben Monat zu einem Kuraufenthalt nach Kötzting zurück, wo sich in Schönbuchen dann auch die von ihm so sehr geförderten Mädchengruppen verabschieden konnten, deren Abschiedsgeschenk nicht mehr rechtzeitig fertig geworden war.
KU vom Juli 1956

Viele der Kötztinger Vereine und Jugendgruppen erinnerten sich gerne an ihren großen Förderer und so blieben die Kontakte zu ihrem Stadtpfarrer noch lange bestehen, wie die Beispiel der Kötztinger Pfadfinder und der Kolpingfamilie belegen.

Die Kötztinger Pfadfinder auf Fahrt bei ihrem ehemaligen  GR Herrn Pfarrer Dietl
 
von links: Kuglmeier Hans, Barenkopf Horst, Kindl X, Sauerer Luck, Heiduk Klaus(spitzt von hinten durch) vorne dran Winter Michael, Brandl Wick, x Hans, Maimer Ferdl fast nicht zu sehen im Hintergrund, Pfarrer Dietl, Fischer Franz fast nicht zu sehen, Stammberger, Kroher Hans mit schwarzer Hose, Fischer Franz, Vogl Erhard, Zisler Heinz, Hofmann Karl Heinz, Gerlach Detlev




Mittwoch, 27. August 2025

Kötztinger Pfadfinder - eine Suchaufgabe

  Es gibt in Kötzting viele umfangreiche Fotosammlungen, wovon zwei ganz besonders umfangreich sind, das von Haymo Richter und das von Frau Marianne Kretschmer, die beide, neben dem obligatorischen Kötztinger Pfingstthemen dann auch noch besondere Akzente in ihrer Sammlung aufweisen.

Bei Frau Marianne Kretschmer darf ich mich nun bedanken, dass sie mir nicht nur einen Einblick in ihr Archiv gegeben, sondern mit auch die Möglichkeit gegeben hat, die eine oder andere Bilderserie für meine Veröffentlichungen zu überlassen.

Kötztinger Pfadfinder gehen ins Fotostudio


Heute ist es gleich doppelt interessant. Im Jahre 1958 hatte sich offensichtlich eine neue Pfadfindergruppe gebildet und - wenn man auf einen richtigen "Heijk" gehen will - dann braucht man auch einen Lichtbildausweis, um in Jugendherbergen und beim Pfadfinderverband sich auch korrekt ausweisen zu können. Hier nun die Ergebnisse des Fotoshootings.
Wir wüssten gerne, wer diese jungen Kötztinger gewesen sind. Da diese Aufnahmen 1958 gemacht worden sind und die Jungpfadfinder üblicherweise erst mit ca. 10 Jahren aufgenommen wurden, könnten viele noch leben bzw. ihre Angehörigen uns Auskunft geben.
Also....... wer erkennt einen der Buben auf den folgenden Bildern
 

Bild 1 Macht Lothar

Bild 2 Hinweis auf Heinz Penner

Bild 3 

Bild 4 Fischer Kurt

Bild 5 Macht Lothar

Bild 6 Schreml Albin

Bild 7 Bauer Helmut
Bild 8 Huber Helmut

Bild 9 Fuidl Günther

Bild 10 Huber Heini 

Bild 11 Fischer Willi

Bild 12  Herre Michael
 
Wer mehr über die Kötztinger Pfadfinder erfahren und nachlesen will, kann die unter den folgenden links leicht machen:

Vermutlich/möglicherweise ist einer der Altpfadfinder Kötztings, die uns im Lager in Grub besucht haben unter den ABgebildeten.
Kötztinger Altpfadfinder im Pfadfinderlager in Grub unter dem Nachbau des Brandenburger Tores.


Pfadfinder
1. Teil  die Anfänge
2. Teil  Jedermann, Pulverturm und Jubiläum mit Fanfaren 
3. Teil mit den Altpfadfindern



Sonntag, 26. Mai 2024

Erinnerungen an Altkötzting Teil 39 die Kötztinger Pfadfinder feiern Jubiläum

 In der Bildersammlung des Stadtarchives befinden sich viele Beispiele von damals tagesaktuellen Veranstaltungen oder Berichten über Handel und Gewerbe, die uns einen kleinen "Blick zurück" erlauben, zurück auf Menschen, die schon lange verstorben sind oder Orte und Plätze, die es ebenfalls schon lange nicht mehr gibt. Mit dieser Reihe an Blogbeiträgen soll diese Erinnerungskultur ermöglicht werden; eine Erinnerung an ein Kötzting mit viel Handel, Handwerk, Vereinsleben und Gasthäusern, mit Jahrtagen,  Bällen, und vor allem mit Menschen.

Pfadfindergruppen auf dem Weg zur St. Veitskirche


Über die wechselvolle und erfolgreiche Geschichte des Kötztinger Pfadfinderstammes - das leider durch den Wechsel im Amt des Stadtpfarrers von Dietl zu Augustin - ein sehr unrühmliches Ende hatte finden müssen, gibt es bereits ein paar Blogbeiträge.

Die Kötztinger Pfadfinder 
1. Teil   die Anfänge mit Pater Augustin 
2. Teil  die Aufführung des "Jedermann", der Umbau des "Pulverturms" und das Stammesjubiläum mit der Gründung eines vereinigten Spielmannszuges durch die Bläsergruppe der Pfadfinder.
3. Teil mit den Altpfadfindern
Diese Blogbeiträge stammen alle aus der Anfangszeit der "Kötztinger Geschichte(n)". Mittlerweile sind gerade aus der sehr aktiven Zeit - Mitte der 50er Jahre - noch zusätzliche Nachweise aufgetaucht, v.A. in der Presse. 
Interessant ist hier eine kleine Meldung darüber, dass die Pfadfinder im Jahre 1949 den Pulverturm nun als ihre Heimstätte zugewiesen wurde, um dort ihre Gruppenstunden abzuhalten.
Aus dem kleinen Artikel erfahren wir zusätzlich, dass die Räume innen von dem Kötztinger Studienrat Walter Heisig - die Weihnachtsgrußkarte des Bürgermeisters aus dem Jahre 2023 stammte z.B. ebenfalls von W. Heisig - verschönert wurden und dass in diesen Räumen vorher die Gemeindekanzleien der drei Umlandgemeinden  Arnstorf (vermutlich Arndorf), Gehstorf und Haus untergebracht waren. Diese wechselten danach vermutlich gleich in das kleine Haus and der Pfingstreiterstraße - gegenüber NETTO - von welchem noch heute eine Emaille-Tafel existiert.

KU vom März 1949

Nach vielen mühevollen Umbauarbeiten - wobei vieles durch Eigenleistung geschah, konnte der Hungerturm nun als Pfadfinderheim eingeweiht werden.
KU vom Juli 1952

Allzeit bereit: der BRK unterrichtet die Pfadfinder:

KU vom Juni 1953

Wie aktiv die jungen Kötztinger ihr Pfadfinderleben genossen, kann man sowohl an dem folgenden Artikel, wie auch an einigen Fotos erkennen, die mir Fischer Bepp vor Jahren übergeben hat.

KU vom Februar 1955

Foto Fischer Bepp: Heutzutage ein "Hike", damals nur Ausflug genannt. junge Kötztinger beim Zelteln in der Sommerau: nach der Beschreibung des Fotografen finden sich darauf:
die Kötztinger Meimer Ferdl, Fischer Bepp und die Brüder Heiduk

KU vom Juli 1956

Als ihr großer Förderer und Unterstützer, HH Dekan Dietl, Kötzting verließ und an seine neue Wirkungsstätte Ettmannsdorf bei Schwandorf umzog. Begleitete ihn eine ganze Fahrzeugkolonne von 30 Fahrzeugen. Angeführt wurde diese Truppe von Pfadfindern auf Motorrädern.
Mit dem Stadtpfarrer Dietl war nun auch der zweite große Förderer dieser Jugendarbeit von Kötzting weggezogen, aber zumindest  der Pater Augustin, die treibende Kraft hinter den Kötztinger Pfadfindern, der zwar bereits seit mehreren Jahren an anderen Orten tätig war, versprach aber seinem Kötztinger Stamm, zum großen Jubiläum einige Tage nach Kötzting zu kommen.

Noch vor dem großen Tag, feierte Pater Augustin mit "seinen" Pfadfindern ein großes Wiedersehen.
KU vom Spetember 1956

Kooperator Haltrich und der Stammesführer - heute wäre es der "STAVO - Hans Kuglmeier sind die Personen, bei denen die Infos zusammenlaufen.
.

 


Und dann war der große Tag da, 10 Jahre nach ihrer Gründung hielt im Oktober 1956  der Kötztinger Pfadfinderstamm eine 10-Jahresfeier und viele benachbarte Stämme kamen zu dieser Feier, die im Burggraben stattfand. Zusätzliche Bilder dieser Veranstaltung  gibt es im 2. Teil  der Pfadfindergeschichte. Diese Bilder habe ich vom bereits vor Jahren verstorbenen Stammesvorsitzenden Brandl Wick erhalten.


KÖZ 1956-10

KU vom Oktober 1956, die Drucktechnik der Umschau ließ im Jahre 1956 sehr zu wünschn übrig, vor Allem was die Darstellung von Bildern anging.

Im Jahr drauf wechselte der Stammesvorstand und Meimer Ferdinand trat an die Spitze.
Und unter seiner Führung gings dann auch gleich zu einem richtigen großen Pfadfindertreffen, einem "Jamboree" im Sutton Park in England. Kötztings erster Stammesvorsitzender war zu diesem zeitpunkt bereits überregional beim pfadfinderverband tätig.

Noch während der Kötztinger STAVO Meimer Ferdinand  in England war, gebann der Rest des Stammes sein Stammeslager in Eschlsaign, von wo aus sie ihren Stammesführer mit Fanfaren am Bahnhof in Arrach abholten und begrüßten.

Mit Schwung gings dann hinein ins neue Jahr.



Nun die Jahresplanung für 1959



Der Kötztinger Malermeister Sepp Zahorik fertigte ein Schild an, um den Kötztinger Hungerturm auch nach außen als das erkennbar zu machen, was er durch einige Umbauten jetzt geworden war: ein Jugendheim und eine Unterkunftsmöglichkeit auch für auswärtige Gruppen, um hier übernachten zu können. (Leider nur noch) Kopien der Belegung dieser Art von Jugendherberge haben sich noch erhalten und zeigen, dass das Angebot auch von weiter entfernt lebenden Pfadfinderstämmen genutzt wurde.
 
Der bisherige Kurat und Kötztinger Kooperator Haltrich verlässt Kötzting und damit ist der Stamm ab jetzt vom Wohlwollen des neuen Stadtpfarrers Augustin abhängig, der mit der Idee der Pfadfinderei wenig bis nichts anzufangen wusste und mehr die Förderung der Ministranten im Sinne hatte.



Im Dezember 1960 hielten die Kötztinger Pfadis eine Waldweihnachtsfeier ab und durch den bericht erfahren wir auch den Namen des neuen Stammesführers: Karl Schnabel.

1961 gings zu einem Jugendskitag in Grafenau


Aus demselben Jahr erfahren wir auch zum ersten Male etwas über neue Jungpfadfinder  - bekannte Kötztinger sind darunter - und auch die Aktion Friedenslicht wird von den Pfadis durchgeführt.
Karl Schnabel als Stavo mit dem Friedenslicht

Neue Mitglieder Dezember 1961

Im Jahre 1962 kommt es dann zu vorläufigen Höhepunkt. Die Kötztinger Pfadfinder planen an einer Fahrt nach Rom anlässlich des Heiligen Jahres teilzunehmen, einschließlich eines Treffen mit dem damaligen Papst Johannes XXIII.
Aus persönlichen Gesprächen mit Brandl Wick weiß ich noch, dass dieser bei dieser internationalen Großveranstaltung Teil des Orgateams vor Ort gewesen war und dort für eine schier unglaubliche Zahl an Teilnehmern Verantwortung zu tragen hatte.


Alfons Fischer wird im selben Jahr der neue Stammesführer.


Auch für die Nichtmitglieder Kötztings wurde gesorgt und so veranstalteten die Kötztinger Pfadis bereits 1959 "Teenager-Partys" und 1965 sogar einen Jugendball in der Jahnhalle.
Dsa allerdings war das Todesglöcklein für die Kötztinger Pfadis schon eingeläutet und bald darauf gab es sie nicht mehr.

Teenager Party im Fasching 1959



Jugendball der Pfadis im November 1965



Von erst kürzlich verstorbenen Haymo Richter - ebenfalls einem früheren Kötztinger Pfadfinder stammt eines Würdigung des Paters Augustin Bötchers, dem Mann, ohne den es die Kötztinger Pfadfinder sicherlich nie gegeben hätte. Von ihm gibt es sogar noch eine kleine Pfingstanekdote.
Es war - meines Wissens - bisher der einzige Kötztinger Kooperator, der sich standhaft und erfolgreich geweigert hatte, am Pfingstritt teilzunehmen, mit Pferden wollte er offensichtlich nichts zu tun haben...
Hier zum Abschluss noch der Bericht Haymos für eine Bürgerfestbeilage von 1985



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