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Montag, 8. Juli 2013

ein historisches Wirtshaus und eine Badstube in Gutendorf

Staatsarchiv Landshut Regierung Straubing A 4168
Bei der Zusammenstellung und Suche nach den Ahnen Bob Vogels ist das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht, im Gegenteil im Staatsarchiv Landshut liegt ein interessanter Akt, der direkt an die bis dahin erforschten Spitzenahnen der Vogls in Gutendorf anschließt.
Oswald Hauzenberger, der Inhaber der Hofmark Arnbruck, setzt 1620  einen Prozess gegen die Vogls in Gutendorf fort, der seinen Anfang offensichtlich bereits einen Vorläufer im Jahre 1493 hat und der erst nach 1672 zu einem Ende führte.
Gutendorf im Zellertal, hart an der Grenze zum Landgericht Viechtach und dort direkt an den  Hofmarken Arnbruck und Thalersdorf gelegen, gehörte nach dem historischen Atlas von Bayern zur Obmannschaft Traidersdorf und bestand 1752 aus 5 Anwesen, von denen 4 Höfe, unter anderem auch der ganze Bauernhof der Vogls, zum Kloster Rott gehörten. Das Hüthaus gehörte der Gmein und der 5. Hof, ein halber Bauernhof, gehörte zur Hofmark Heitzelsberg.
Situation an der Grenze zwischen dem  LG Kötzting und Viechtach

Im ältesten Urbarium des Herzogs von Niederbayern, entstanden wohl zwischen 1231 und 1237 (veröffentlicht in den Monumenta Boica 36/1 Seite 443 ) sind in Gutendorf 3 Höfe beurkundet, in Traidersdorf übrigens auch schon 5 Stück. Im vierten Urbarium (MB 36/2) entstanden 1356 sind dann sogar die Besitzer aufgeführt: Gutendorf I. curiam Ch. Schaerfel I curiam. Goppoldus et Albertus I. curiam
Eine Curia ist ein ganzer Bauernhof, das bedeutet, dass die 3 ganzen Bauernhöfe des Jahres 1752, also auch der Vogl Bauernhof, nachweislich bereits zu Anfang des 12. Jahrhunderts genau nachgewiesen werden können und dass alle drei Höfe auch besetzt sind.
 
Gwaltbrief des Oswald Hauzenberger von Arnbruck von 1595. Diese Vollmacht braucht er, weil Oswald Hauzenberger krank ist und zu schwach um an dem Prozess teilzunehmen. Er wirft dem Beklagten Hans Vogl von Gutendorf vor Tanzveranstaltungen durchzuführen und  "Failbäder" zu ermöglichen



































Den Prozess, den Oswald Hauzenberger 1620 begann - er ist übrigens 1610 bis 1633 als Arnbrucker Hofmarksrichter belegt - geht direkt gegen die Familie Vogl in Gutendorf, indirekt aber auch gegen das Kloster Rott und persönlich gegen den Kötztinger Pfarrer.
Das Amt des Amtmannes in der Hofmark Arnbruck ist übrigens mindestens seit dem Jahre 1528 und auch sicherlich bis zum Jahre 1683 in den Händen der Familie Hauzenberger, zumeist auch in Personalunion mit dem Amt des Hofmarksrichters. Mit dem Amtshof in Arnbruck war auch eine Taverne verbunden und ebenfalls in der Hofmark Thalersdorf war eine Wirtschaft beurkundet und dort lag nun das Problem.

Oswald Hauzenberger gesteht dem Hans Vogl aus Gutendorf zu, dass dieser bei seinem Bauerngut  sich des Zapfenschenkens gebrauchen würde, das  würde er auch nicht abstreiten, nun aber würde der Vogl  seit ein paar Jahren eine öffentliche Wirtschaft betreiben, Hochzeiten und Heiratstage feiern lassen, Leikauf und Kindsmal vornehmen, Tanzveranstanltungen und " reverendo  gemaines Padt"
durchführen, wodurch er nicht wenige Leute an sich gezogen habe.
Hauzenberger ist sich sicher, dass Vogl seine Rechte nicht durch eine Urkunde nachweisen könne, da bereits im Jahre 1493, und diesen Bescheid legte er in Abschrift bei, eine Taverne in Gutendorf wegen unrechtmäßiger Ausübung geschlossen worden war und dieses illegale Wirtshaus in Gutendorf wäre damals nicht einmal auf dem jetzigen Hof des Vogls gewesen sondern der damalige Betreiber Pfeffer wäre auf einem ganz anderen der drei Bauernhöfe in Gutendorf gesessen.

Hauzenberger wendet sich aber in dieser Angelegenheit zuerst nun an die Regierung in Straubing und diese will nun vom Kloster Rott, als dem Grundherren der Gutendorfer Bauern genaueres wissen. Abt Marinus beantwortet 1596 dann die Aufforderung der Regierung, er würde alle Stiftregister und Akten durchsuchen lassen, die ihm erst kürzlich bei seiner Amtseinführung vom Kötztinger Pfleger Romanus von Hochholtingen, der gleichzeitig auch Rottischer Probstrichter war, übergeben worden waren.


Zwischenzeitlich war der Streit über das Wirtshaus wohl eingeschlafen, vermutlich  weil Johann Vogl inzwischen gestorben war, aber wenige Jahre später machte der Sohn Georg Vogl weiter und wieder beschreitet Oswald Hauzenberger  den Klageweg. Diesmal, am 17. März 1620 klagt er aber sogar zusammen mit seinem Wirt auf der Taverne in Arnbruck Hans Dietlmeier. Der Kötztinger Richter heißt nun Mathias Rosenhammer und wir stehen am Anfang das 30 jährigen Krieges.
Wieder legt er den herzoglichen Endbescheid von 1493 bei, in dem die Pfeffersche Taferne geschlossen werden soll und der neben den Wirtshäusern in Kötzting nur die Tavernen in Thenried und Blaibach als historisch mit Urkunden belegbar dokumentiert.


Nun kommt es zur Verhandlung vor dem Landgericht in Kötzting, schön dokumentiert in Rede und Gegenrede:
Extract aus dem Pfleggerichts Protokoll Khözting de Anno 1621            Clag: Hans Dietlmayr uf der Wöhr anstatt Oswaldten Hauzenperger clagt Georgen Vogl zue Guettendorff wegen aufgerichter Neuer Tafern, so seinem Vattern seel: vermög Frstl: Recess abgeschafft worden.

Vogl verteidigte sich damit, dass er das Wirtshaus bereits 60-70 Jahre belegen könne und dasss Tänze Hoch- und Mahlzeiten immer schon abgehalten worden waren. bereits sein Vater hätte es vor 20 Jahren beleben können, als aber damals der Gerichtstermin gewesen war, wäre er bereits zu schwach gewesen und sei kurz danach auch gestorben. Er als ein Junger habe das Ganze dann auch noch ruhen lassen, aber vor kurzen sei er vom Gericht aufgefordert worden sein Wirtshaus wiederum auszurichten.

In der Gegenrede möchte ihm der Kläger weder Failbad, noch Hochzeiten und Tänze zugestehen, der Beklagte hofft aber in seinem Schlusswort, das Gericht möge ihm die uralte Gerechtigkeit nicht wegnehmen.
Das Gericht beschließt, Georg Vogl solle seine Rechte beweisen


Wie so häufig in den alten Akten mit Kettenprozessen, die in ein und derselben Angelegenheit über viele Jahrzenhnte, ja Jahrhunderte liefen, sind in den Prozessakten aus dieser Zeit große Sprünge, nun geht es sogar in eine dritte Runde, diesmal mit dem Enkel bzw. Urenkel des Hans Vogl als beschuldigtem Wirtshaus und Badbetreiber.

Paulus Vogl, der Nachkomme verteidigt sich 1672 gegen den Vorwurf er hätte in seinem Wirtshaus eine Tanzveranstaltung durchgeführt. Er berichtet es wäre nur eine Kirchweihveranstaltung gewesen und seine eigenen 9 Kinder und seine Gevatterleut wären mit einigen Bekannten dagewesen auch wenn zugegebenermaßen dann wohl noch einige Leute noch dazugekommen wären. Er habe aber die Genehmigung dazu gehabt in seiner Stube, nicht aber im offenen Tanzhaus, tanzen zu lassen. Ausser Brot und Bier habe er nichts ausgegeben. Es sei aber "einem Jeden erlaubt in seinem Haus Spielleuthe zu halten". Er verstehe eh nicht wie er an dem "wülden Ort, abseits aller Landstrassen" sich mit dem blossen "Bierzäpfeln" ernähren sollte.

Hier setzen sich wohl endgültig die Arnbrucker Hofmarksverwalter durch, denn in den nächsten Grundbeschreibungen ist keine Rede mehr von einer Wirtstaverne und einer Badstube in Gutendorf.
Mit diesen zwei bzw. drei zusätzlichen Generationen können die Vogl-Nachkommen in Kötzting, Traidersdorf und Gutendorf ebenso wie die Nachfahren der in die USA ausgewanderten Voglfamilien ihre Abstammung zumindest bis ca. 1530-1540 belegen. Also auch der im letzten Blog beschriebene Bob Vogel, der ehemalige Sheriff, kommt mit seinen Vorfahren zeitlich nahe an die Entdeckung Amerikas heran. Vielleicht gibt es in den alten Salbüchern des Klosters Rott, die im Hauptstaatsarchiv in München lagern, sogar noch eine Möglichkeit dort noch einmal nachzuhaken, aber das muss warten bis zum Winter.... 


Von Franz Vogl vom Gasthof Unterschaffer kommt ein Hinweis für den ich sehr dankbar bin:
Der zusammen mit Hauzenberger klagende Wirt war nicht der aus Arnbruck sondern der Wirt aus Thalersdorf und es ist aus dem historischen "uf der Wöhr" als Ortsbezeichnung heutzutage immer noch der kurze Ausdruck "Wirt" für Thalersdorf in Gebrauch. Vielen Dank für die Rückmeldung


Donnerstag, 6. Juni 2013

Der Sheriff von Traidersdorf

 meine Internetpräsenz als Familien- und Heimatforscher - sicherlich geboostet durch die neue Tätigkeit im Stadtarchiv in Bad Kötzting -  bringt über die Jahre viele interessante und durchaus auch persönlich bewegende Kontakte zustande.
So erlebten wir in der letzten Woche den Besuch des Sohnes eines ehemaligen französischen Kriegsgefangenen Jaques Valentin bei uns in Kötzting, der seine Kontakte zur Familie Costa auffrischte.

Sheriff Bob Vogel stammt aus Traidersdorf
Vor zwei Monaten kam aus den USA eine Anfrage an mich, weitergeleitet durch Herrn Bullemer, dem Chamer Stadtarchivar. Robert Vogel aus Florida war auf der Suche nach seinen Vorfahren, die ca. um 1880 aus dem bayerischen Wald nach den USA ausgewandert waren.
Das war alles, was er wusste:
Joseph Vogel B-abt 1827 & Franziska (Koepkan) Vogel B-abt 1829 und dass sie wohl aus dem Raum Kötzting stammten.


Franziska Köppl , geboren 1829 aus Grub









Diese Hochzeit konnte ich sehr schnell finden und auch die Schreibweise der Mutter entziffern, es war eine geborene Köppl aus Grub. Auch der Mädchenname der Brautmutter war für die Amerikaner ein Buch mit sieben Siegeln, sie lasen: "MacKenttiales". Diese stellte sich als eine geborene "Muggenthaler" aus Altrandsberg heraus.







Joseph Vogl hatte 8 Kinder mit seiner Frau, das heißt, die ersten fünf Kinder lang waren sie noch gar nicht verheiratet, 1863 heirateten sie dann und hatten später noch 3 Kinder.
Anna Maria         19.8.1850 
Franziska Vogl * 1871 als junge Frau  in den USA

Joseph               27.9.1852
Franz                07.07.1855
Wolfgang          12.08.1857
Michael            30.03.1860  Vorfahr von Bob Vogel

08.09.1864 Wolfgang
11.08.1867 Johann
07.06.1871 Franziska   Vorfahrin von Beverly Lytle


 
Der junge Joseph Vogl mit seiner Frau und seinen eigenen kleinen Kindern zusammen mit den Eltern und Geschwistern , - auf der Liste die Nummern 4 und 5 - also drei Generationen Vogl wanderten  um 1880 via Bremen aus und diese Einwanderungsliste war der Start für Bob Vogels Familienforschung.
Joseph Vogl  (4) starb auf der Überfahrt und wurde auf der See bestattet.
1880: Teile der shipping-list von Bremen nach Baltimore, USA
Der Anfang des Kontaktes war gemacht und so kam dann ein Steinchen zum anderen und auch der menschliche Kontakt wurde ausgeweitet. Bob schrieb dann in einem der weiteren Mails, ich könne mal im Internet nach dem "Sheriff Bob Vogel" googeln, da stünde eine Menge von ihm drin.

 Nun begann die Familienforschung, sich nach vielen Richtungen hin zu entwickeln:

1. die genaue Abstammung Joseph Vogls herauszufinden
2. wo wohnen die möglichen Nachkommen, die ja in Traidersdorf geblieben waren
3. wie haben sie die Auswanderer entwickelt
4. wer ist Bob Vogel 


Das einfachere Aufgabe dabei war, die Abstammung Joseph Vogls herauszufinden, die Daten dazu hatte ich weitgehend im Computer und so kamen dann in kurzer Zeit noch ein paar Generationen Vogl zusammen.
Der älteste bis jetzt belegte Vorfahr Bob Vogels ist ein Paulus Vogl aus Gutendorf, geboren ca. um 1615, der vor 1642 geheiratet hatte, weil in diesem Jahr sein Sohn Andreas geboren wurde. Dieser Andreas heiratete dann 1665 in den Bauernhof der Familie Hauptmann in Traidersdorf hinein. 
Es schlossen sich mehrere Generationen Vogl an, hier dargestellt durch ihre Hochzeitsdaten
Also:
vor 1642  Vogl Paulus 00 Margaretha von Gutendorf
1665 Vogl Ander aus Gutendorf 00 Hauptmann Walburga von Traidersdorf
1703 Vogl Johann Traidersdorf  00 Enkofer Maria vom Beilnhof/Wettzell
1743 Vogl Johann Traidersdorf  00 Mühlbauer Maria aus Plachendorf
1777 Vogl Johann Georg Traidersdorf  00 Bauer Walburga (Maria) aus Rappendorf
dieser Vogl Johann Georg starb und seine Witwe heiratete Mühlbauer Josef aus Kieslau, welcher den Hof selber wieder 1814 an seinen Stiefsohn Josef Vogl übergab.

1814 Vogl Josef Traidersdorf 00 Pachl Maria
Bis hierher haben die Kötztinger, die Traidersdorfer und die Vogl-Abkömmlinge in den USA die gleichen Vorfahren. Mit deren Kindern jedoch spalten sich hier nun die Linien auf:

 1853 Vogl Franz  00 Mühlbauer Franziska ....I I....1863 Vogl Josef Arndorf 00 Köppl Franziska Grub
                   bleibt  auf dem Hof  und                      emigriert mit Kindern und Enkeln in die USA
 eines seiner Kinder zieht nach Kötzting:
 1905 Vogl Michael Traidersdorf 00 Schötz Franziska von Thalersdorf
Im Jahre 1904 bewirbt sich Michael Vogl aus Traidersdorf - Sohn des Franz und der Franziska - um eine Konzession beim Magistrat, um die neuerbaute Kollmaiersche Bahnhofsrestauration betreiben zu dürfen.
"... Vogl, letztere geb. Mühlbauer von Traidersdorf, Vater verstorben, Mutter lebt in Traidersdorf
Lt. Unterschrift
Michael Vogl"

Hier führt die Linie nun nach Kötzting, später weiter zum bekannten zum Vogl Max in der Bahnhofstraße und den nun bereits nachfolgenden 3 Generationen, die in der Stadt Kötzting wohnen.



Liquidationsprotokoll vom Vermessungsamt Cham





Doch zuerst zurück zu Vogl Josef in Traidersdorf:
Die Hofübergabe 1814 erfolgte anlässlich der Verheiratung des Vogl Josef mit Pachl Anna Maria aus Gutendorf  im selben Jahr.
erste Seite des Liquidationsprotokolls




Dieses Liquidationsprotokoll, entstanden ca. um 1830, hat Joseph Vogl dann noch eigenhändig unterschrieben, es stammt aus den Büchern des Vermessungsamtes Cham.
Es ist übrigens der Hof im Plan mit der Nummer 17, der
Peteranderlhof nun Graupperthof genannt, seit ca. 1899 im Besitz der Familie Mühlbauer.
Ein Hof, der Ende des 19. Jahrhunderts leicht oberhalb des alten Bauplatzes neu errichtet worden war und dann 1904 von der Familie Mühlbauer fertig und vollständig erbaut worden ist.


Ausschnitt aus einem Plan des Vermessungsamtes Cham,
der Grauppertshof Pfingsten 2013

1912 die Bauersfamilie Mühlbauer vor ihrem Anwesen














 Die Voglangehörigen, die in Traidersdorf geblieben waren, saßen zuerst auf dem Hof (17), und bauten, wie oben erwähnt, einen neuen Bauernhof etwas weiter oben am Hang. Finanzielle Gründe veranlassten sie jedoch, den Haupthof zu veräußern und weiter oben am Waldrand, auf eigenem Grund, ein neues, kleineres, Bauernhaus zu errichten.  Auf diesem Hof habe ich nun Anfang Mai Mitglieder der Familie Vogl besucht, die sogar im Treppenhaus Bilder aufbewahrten, die von einem Besuch der "Amerikaner" Anfang des 20. Jahrhunderts zeugten.
der "neue" Hof der Vogls in Traidersdorf entstanden ca. um die Jahrhundertwende
Die Bilder der Traidersdorfer Familie Vogl, sofort nach den USA versandt, veranlassten die Cousine Bob Vogls Frau Beverly Lytle zu der Aussage: "Ich weiß zwar nicht welche Vogls es sind, aber sie haben eindeutig unsere Vogl-Nase".


Schaut man in den Stammbaum Bob Vogels in in seine Verzweigungen genauer hinein,  die verschiedenen Vogl-Vorfahren hatten schließlich alle Ehefrauen und diese natürlich wieder eigene Abstammungslinien, gibt es ein noch ein paar Kleinigkeiten, die diese Linie  auch für Kötztinger selber interessant machen.
Eine dieser Abstammungszweige führt direkt in den Markt herein, beim "Vogl Beck"  in der Metzstraße war früher ein Hufschmied beheimatet. Anfang des 18. Jahrhundertds war dies eine Familie Prandtl und ein Teil der Ahnenliste von Bob Vogel
Möglicherweise hängt diese Hufschmiedsfamilie mit der Familie der Kötztinger Waffenschmiede Prandtl zusammen, die ca. eine Generation vorher auf dem Waffenhammer, nun Hammermühle in der Auwiese, als Vorbesitzer vor den Auzingern gesessen waren.

Eine andere Linie führt zur Familie Kauer und zum Wirtshaus von Kammern - auch hier sprechen wir vom 18. Jahrhundert - und hier gibt es nun eine Besonderheit. Der jeweilige Wirt von Kammern - diese Prozesse um das Wegerecht gingen über Generationen und  wurden tatsächlich über Jahrhunderte immer wieder aufgewärmt - prozessierte wieder mal Ende des 17. Jahrhunderts mit dem Stockmüller um sein Weide und Wegerecht und lies zu diesem Zwecke eine kolorierte Landkarte malen. In dieser Karte nun steht zentral das Wirtshaus in Kammern, leicht zu erkennen an dem heraushängenden Wirtshausschild. Dieser Plan entstammt dem Akt Regierung Straubing A 6503 beim Staatsarchiv Landshut und ist aus dem Jahr 1654, allerdings hieß der damalige Kamminger Wirt nicht Kauer sondern Stephan Crammer. Dies ist somit ein Bild des Hauses, aus dem später die Familie Kauer saß.

 
Doch nun zu den Auswanderern selber: hier die Chartdarstellung der Vorfahren Beverly Lytles





Beverly Lytle schickte mir ein paar Bilder, die die Folgegenerationen in den USA in Ihrem Zweig 
darstellte. Sie stammt aus der Linie der kleinen Franziska Vogl, die in den USA August Hofer geheiratet hatte und dann eine große Familie gründete.
die Familie Hofer mit der stattlichen Franziska Vogl, die einleitend als junge Frau in der kolorierten Aufnahme dargestellt ist., hier als  Mutter, das kleine Mädchen, ebenfalls Franziska genannt und heute (Juni-2013 noch rüstig mit 101 Jahren am Leben) ist die ältere Dame auf dem folgenden Bild, das dann weitere 5 Generationen von Vogelabkömmlingen zusammenfasst.
  


 Franny, geborene Hofer, zentral in der Mitte feiert in diesem Juni ihren 101. Geburtstag und ist die Tochter der Franziska Vogel, geboren 1871, die 1880 in die USA ausgewandert ist. Beverly Lytle ist rechts, mit ihrem Enkel.
Es gibt auch noch ein Bild, dass die früheren Vogls zeigt:
Bild von 1920, die beiden Franziskas ganz links und Michael und Wolfgang Vogl (geboren 1857) rechts, Michael (geboren 1860) Michael, also der zweite von rechts ist Bob Vogels Urgroßvater.

Zurück zu der Auswandergeneration und zu Bob Vogel:   

Joseph Vogl und seine Frau, Kinder und Enkel, zuerst angesiedelt in Pittsburgh hatten, wie die obigen Bilder, die nur einen kleinen Ausschnitt der Familie zeigen, eine große Anzahl an  Nachkommen in den Vereinigten Staaten. Bob Vogel hat diese in seiner Online Datenbank aufgeschlüsselt.
Er selber war zuerst im US Marine Corps, davon 13 Monate in Vietnam,  und ließ sich später mit seiner Frau und seiner Tochter in Florida nieder.

Am 11. August 1991 schrieb Charles Fishman über ihn im Orlando Sentinel unter der Überschrift:

Sheriff Bob Vogel
A FEW MOMENTS WITH . . .
He's The Mayor Of I-95, And A Terror To Drug Smugglers
(Er ist der Chef der Interstate I-95 und der Schrecken der Drogenschmuggler)

Zuerst als einfacher Polizist tätig, fand er Gefallen an dem Amt und bewarb sich dann 1988  um das Amt des Sheriffs im Velusia County, FL. Das Amt des Sheriffs in den USA ist ein wählbares Amt, das heißt, der Bewerber muss sich bewerben, einen Wahlkampf selbstständig organisieren und durchführen und wird dann von den Wahlbürgern eben gewählt, im Amt bestätigt oder abgelehnt bzw. abgewählt. Bob meinte in dem Interview, Wahlkampf mache Spass und er hätte die passende Ehefrau dafür, einen richtigen Wahlkampf zu organisieren.
Nachdem er gewonnen hatte, organisierte er seine Abteilung neu und gründete eine spezielle Drogen Suchtruppe für die Interstate I 95. Er selber stellte die Kriterien auf, nach denen diese Mannschaft die Autofahrer herausfiltern sollte. Diese Filtermethoden brachten ihm mehrere Prozesse von Menschenrechtsorganisationen und Untersuchungen von Seiten des Justizministeriums ein.  


 Überregional umstritten, war er aber vor Ort durch seine Erfolge so angesehen, dass er zwei mal wiedergewählt wurde.
Er entwickelte seine eigenes "Profiling" und brachte so, laut der Überschrift im Klappentext seiner Biographie: "Mehr als 1 Milliarde an Drogendollars in nur drei Jahren runter von der Straße."
Sein Filter hieß:
Auffällig sind in der Kombination:
1. junge Männer, die zu zweit in Autos mit New Yorker Zulassung fuhren.
 2.die auch noch langsamer fuhren als der um sie herum fließende Verkehr.
 3.die große Fahrzeuge fuhren, aber keine aktuellen Modelle.
 Er benutzte einen Suchscheinwerfer, der an der Straßenseite montiert war, fischte sich seine Kandidaten heraus und stoppte diese. Oft fand er keine Drogen aber große Mengen an Bargeld, die er für den Staat konfiszierte im Vertrauen darauf, dass die Verbrecher nicht vor Gericht gehen würden....und er behielt zumeist Recht.
Bob Vogel und seine Untergebenen erhielten viele Auszeichnungen, und man hätte erwarten können, dass die Folge eine dankbare Aufnahme durch die Medien, den Staat Florida und das Washingtoner Justizministerium hätten sein sollten.
Das Gegenteil aber war der Fall, trotz der Freisprüche erster Klasse durch zwei separate FBI Untersuchungen, eines Untersuchungsausschusses und weiterer Freisprüche, als ein Richter eine Anklage wegen Mangels an Beweisen erst gar nicht zuließ, vergeudeten zwei Abteilungen im US Justizministeriums mehr als zwei Jahre und Millionen von Steuergeldern, um Sheriff Bob Vogel und seinem Büro nachzuspüren.
Bob Vogel und seine Frau Anfang Juni-2013 in Nordfrankreich
Dieses Buch ist Bob Vogels Geschichte seines persönlichen Alptraumkampfes gegen Mächte, gegen die er sich nie hätte vorstellen konnte, einmal kämpfen zu müssen.
Anyway, wie die Amerikaner sagen, er wurde mehrfach von seiner Bevölkerung wiedergewählt, hat all diese Prozesse gewonnen und ist nun als pensionierter Sheriff in Veluria County damit beschäftigt 
amerikanische und viktorianische Möbel zu sammeln, seine Familiengeschichte zusammenzustellen und große Reisen zu unternehmen,  gerade - Ende Mai/Anfang Juni 2013 ist er in Irland und Schottland und in der Normandie unterwegs und ich bin mir sicher, dass wir ihn demnächst einmal in Bad Kötzting begrüßen dürfen.
Sein Buch "Fighting to win" hat er mir übrigens schon vor 4 Wochen geschickt und dieses ist bereits im Kötztinger Stadtarchiv eingelagert als das Buch des

Sheriffs von Traidersdorf

  




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