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Freitag, 28. Mai 2021

Das alte Feuerwehrhaus in der Brandstraße

Das "alte Kötzting" bei der Uraufnahme bei der beginnenden Landvermessung hatte 159 Anwesen.
Der Geschichte dieser Bürgerhäuser und ihrer Bewohner nachzuspüren und sie zu dokumentieren, ist das Ziel dieser Häuserchronik.
Die Anfänge und die Entwicklung unserer Heimatstadt können von der Teilung der Urhöfe bis hin zur Auswahl als Landgerichtsort in einem einleitenden Blog nachgelesen werden.
Die bereits veröffentlichten Beiträge der Kötztinger Häuserchronik können im "Inhaltverzeichnis" unter der Rubrik Häuserchronik nachgesehen werden.
Manche unserer Häuser in der Innenstadt können zwar nicht auf eine bereits jahrhundertelange Geschichte zurückblicken, sind aber trotzdem so prägend für unser Stadtbild, dass ich sie in die Häuserchronik mit aufnehme, wie eben zum Beispiel 


das Alte Feuerwehrhaus 


Wüsste man es nicht besser, könnte man das hochaufragende Gebäude- am Ortsrand und an der Kante eines steil abfallenden Hanges gelegen, auch für einen Teil von Kötztings historischen Verteidigungsanlagen halten. Vor allem, wenn man weiß, dass sich hinter diesem Gebäude - zumindest bis zur Bauzeit - eigentlich nur noch Ställe und freie Landschaft verteilten, kann man schon den Eindruck bekommen, dass, wenn jetzt auch noch auf dem Turm ein Geschütz platziert wäre,  man von dieser Seite aus die anrückenden Feinde gut abwehren könne 

 
Arbeitskreis Heimatforschung Serwuschok 547

Aber weit gefehlt, die außergewöhnliche Höhe des Erdgeschosses ist den Fahrzeugen der Freiwilligen Feuerwehr Kötzting geschuldet und die Lage eher eine Zufällige. 
 
Ausschnitt aus www.Bayernatlas.de

An dieser Stelle - der Lageplan stammt aus dem Jahre 1831 - stand ein Stadel, der zum Anwesen mit der Hausnummer 22 - mit dem Hausnamen Dimpfl - gehörte.
Als im März 1899 der komplette Gebäudekomplex (siehe Häuserchronik alte Hausnummer 19 ) im oberen Markt ein raub der Flammen geworden war, mussten alle Brandleider zu einem Neubau schreiten, weshalb wir aus den Bauanträgen die lokalen Einzelheiten in den Lageplänen des Jahres 1899 gut erkennen können.

Bauplan für den Kolbeck - Schwarzanderl - Stadel
Legende:
a: Brandstätte und Bauplatz vom neuen Stadel
b: Wiese des Bauherren
c: Brandstätte und Stadel von Heinrich Fest
d: Brandstätte und Stadel des Josef Fleischmann
e: Wiese und Nebengebäude desselben
f: Armenhaus zur Gemeinde Kötzting
g: Brandstätte der Schupfe des Gg Mühlbauer
h: Fahrwege
i: Brandstätte vom Stadel des Alois Kermer

Man kann gut noch den relativ breiten Weg sehen, der eine Verbindung zwischen dem Stadel und dem Kötztinger Armenhaus herstellte. Dieser Fahrweg war nach der Erbauung des Feuerwehrhauses nur noch ein ganz schmaler Durchgang, der für Kinder der Einstieg in die Streifzüge durch die Gärten in der Schattenau darstellte. Im Schwarzanderlgarten waren es vor Allem die Zwetschgen, während weiter unten dann die guten Apfelbäume standen, v.a. im Liebl (Bäckerei)- und in unserem eigenen -Pongratz - Garten.


StA Kötzting 091/31 kolorierter Plan des Feuerwehrhauses.
Der Pfeil zeigt den - versteckten - Zugang zum "Schwarzanderlgarten", siehe die Erklärung weiter oben.
 
StA Kötzting 091/31 
Info über den Ecklshof und das Armenhaus siehe link



Im Kötztinger Anzeiger vom September 1936 stand die lange ersehnte Ankündigung:

Wie in dem Schreiben bereits angedeutet, war die Unterbringung der "Feuerwehrrequisiten" in Kötzting damals mehr als mangelhaft.
Das erste Mal erfahren wir von einem Vorgängerbau, als im Jahre 1826 der damalige Betreiber des Rathauskramerladens Joseph Decker dieses Kramrecht auf sein Anwesen (heutzutage das Kaufhaus Gartner) übertragen konnte. Die frei werdenden Räume im Alten Rathaus können nun als Arrestraum und für die Feuerrequisiten genutzt werden, also die Spritzen, Schläuche, Werkzeuge, Ledereimer , Steigleitern u.s.w. 
Am Rathaus war dann auch die Feuerglocke angebracht.
Im Aktenstapel über den großen Marktbrand von 1867 treten in der Befragung der ersten Brandmelder auch die Details der damaligen Alarmketten deutlich hervor:


Georg Wühr:, 60 Jahre alt und seit 7 Jahren Nachtwächter in Kötzting. Seit 10 Uhr abends im Dienst und ca. gegen ½ 12 Uhr beim Herabgehen im Markt, war noch nichts zu sehen. Gegen ¾ 12 war er beim Rentamt (nun Kirchenburg). Als er wieder hinaufgehen wollte und gerade beim Mesnerhaus (Nun Photo Meimer) war, sah er hinter der linken Häuserreihe, er meint gewiss zwischen dem Amberger und dem Voglbäck ein Licht, so groß wie eine Faust, was ihm auffiel, er hielt es auch gleich für Feuer und er „schrie nach Leibeskräften.
Der Mesner Obermeier hörte ihn zuerst, eilte aus dem Haus und der Kirche zu, um Feuer zu läuten. Auch aus dem Posthause kamen nun Leute heraus und der Feuerlärm wurde nun allgemein.
Bis er zum Rathaus hinauf kam, war das Feuer schon größer und begann sich bereits nach oben und unten auszubreiten.
Am Rathaus schlug er an das Fenster des Polizeidieners Müller, unter fortwährendem „Feurio
Es kam seine Frau im Hemde heraus, öffnete die Vortüre zum Rathaus, eilte hinein und begann zu läuten. Da kam der Polizeidiener auch hinzu, der nicht zu Hause, sondern bei der Hochzeit im Kollmeierkeller (= Bärwurzerei Liebl) gewesen war.
Er half dann die Feuerspritzen aus dem Spritzenlokal herauszuziehen. Mittlerer weile hatte der Brand schon eine große Ausdehnung  weit nach oben und unten und es kamen viele Leute hergelaufen um zu löschen.

Im Jahre 1868 wurde ein neues Wagengestell für die Feuerspritze gekauft und siehe da - eigentlich ein Klassiker, wer hätte das gedacht - der Wagen war zu groß für das Requisitenhaus. Nun war guter Rat teuer. Die Lösung durch einen Neubau scheiterte an den Kosten bzw. an den nicht erfolgten Zuschusszusagen. Nun musste also doch wieder ein Lösung im Rathaus gefunden werden.
So wie die Metzger ihre Waren in der Fleischbank zu verkaufen hatten, waren die Kötztinger Bäcker verpflichtet, ihre Backwaren im Brothaus feilzubieten, und dieses Brothaus war ebenfalls, wie Jahrzehnte vorher der Kramladen,  im Rathaus untergebracht und verstiftet. Den Bäckern wurde gekündigt und der Wagen hatte Platz. (Ich weiß, dass die Bäcker später im Mesnerhaus ihre Niederlage hatten, ob der Umzug direkt vom Rathaus dorthin erfolgte, ist mir nicht bekannt, ist aber nachvollziehbar)

StA Kötzting 912-1

Für den Großteil der "Feuerrequisiten" wurde ein Stadel beim Ecklshof angemietet





Nach einer Neuverschuldung in Höhe von 10000 Mark für Grundstücksankäufe und die Anlegung einer neuen Wasserleitung und Wasserreserve in den Jahren nach 1868 fehlte das Geld für ein neues Spritzenhaus. Ein projektierter Neubau im oberen Markt (Tiergarten bei Lex, heutzutage Intersport Wanninger) scheiterte mehrere Mal bei der Abstimmung im Magistrat im Jahre 1895. 
1904 kam es dann zum nächsten Wasserleitungsbau. Dieses Mal wurde es eine moderne Druckwasserleitung und erneut war kein Geld mehr vorhanden für ein Feuerwehrhaus.



1936 war es dann, wie oben im Zeitungsbericht bereits angekündigt, endlich soweit. In einem Vorbericht für die Marktgemeinderatssitzung fasst der damalige 1. Beigeordnete und spätere Bürgermeister, Hans Kroher die Situation für seine Gemeinderäte zusammen.
Benno Hoiss, der Kötztinger Bürgermeister, war nach München versetzt worden und bis dahin versah Hans Kroher die Amtsgeschäfte mit dem Rang eines 1. Beigeordneten.





 



Kötzting hatte nun also die "Bezirksautospritze" und vor allem die große hölzerne Drehleiter unterzubringen. Auch die Frage des Schlauchturms war mehr als dringend.
Als eine der treibenden Kräfte dürfte in diesem Falle sicherlich Josef Barth anzusehen sein, der auch im Bezirk unermüdlich für die Sache der Feuerwehren sich einsetzte und kämpfte.
Aus seinem Bilderfundus stammt auch eine DIA-Serie, die aber mit größter Wahrscheinlichkeit vom damaligen Kötztinger Hauptschullehrer Josef Bock stammte, erstens, weil wir Teile der Bilder auch aus der Sammlung Bock haben und weil, zweitens, Josef Barth auf vielen Bildern selber abgebildet ist.

Arbeitskreis Heimatforschung Josef Barth bzw. Josef Bock 
Dies müsste die Bezirksautospritze sein, für die nun endlich ein Platz im "Inneren des Marktes"
 gesucht wurde. Großübung der Bezirksfeuerwehren im Mai 1938 auf dem Jahnplatz



Auch in den 50er Jahren war dieser Motorspritzenwagen noch im Einsatz und tat gute Dienste




Josef Barth, im Hintergrund die große hölzerne Drehleiter


Hier die Leiter im Einsatz

Der Chef der Übung, Josef Barth sen.

 


Nun also gings los in der Brandstraße:
Die Vorankündigung im Januar 1938




Der Abriss des Dimpflstadels:


Kötztinger Anzeiger Februar 1938


Im selben Monat, Februar 1938 wurden den Feuerwehren verboten, ihre Vereinsfahnen bei kirchlichen oder weltlichen Veranstaltungen öffentlich zu zeigen. Sie sollten in den Feuerwehrhäusern aufbewahrt werden. Der Hintergrund dieser Maßnahme war die Auflösung der Feuerwehren als selbstständige Vereine und die Umwandlung der Feuerwehren in eine Polizeitruppe.
KA vom Februar 1938

Es gibt einen  Erstentwurf des Chamer Architekten Wanninger - wenn ich seine Unterschrift richtig entziffere -,  der allerdings dann verworfen wurde. Ich denke, der vorgesetzte Turm engte die eh schon schmale Brandstraße zu sehr ein.




Nun kam es dann zum zweiten Entwurf und der wurde dann auch ausgeführt







Im Schnitt erkennt man den Platz für die Drehleiter und das
Schlauchwaschbecken

Man kann sehr gut den Fuhrpark der Kötztinger Feuerwehr des Jahres 1938 erkennen
da für jedes Vehikel ein eigener Stellplatz eingeplant worden war.

Im ersten Stock dann Raum für eine Hausmeisterwohnung und ein Schulungs- und Leersaal

In dem Akt findet sich auch eine Entwurfszeichnung, wie die Ausfahrtsfront des
Hauses geschmückt werden sollte. 
Ich würde mal interpretieren: eine Mischung aus St. Florian und dem Reichsadler der NSDAP

In der Bauakte finden sich natürlich auch die Angebote der unterschiedlichsten Gewerke. Eine Rechnungskopf hat mir besonders gefallen und steht für viele andere Handwerkerrechnungen und Angebote. Die Schreinerei Georg Pongratz vom Marktplatz - heutzutage die Raiffeisenbank Kötzting - 
bietet ihre Leistungen für die großen Tore, die Türen und Fenster an.






Nach seiner Fertigstellung im Jahre 1939 erfolgte dann der Umzug und der Markt schritt zur Planung, was man mit den freigewordenen Räumen im Rathaus denn so machen könne.

Auf dem folgenden Bild sieht man noch die Außentreppe des Rathauses. Hinter den Toren versteckten sich die Räume für die Feuerwehrrequisiten. Das große Löschfahrzeug hatte hier natürlich keinen Platz.
Schwarze Mappe. Bild vermutlich aus den dreißiger Jahren.







StA Kötzting 621-5

Der Architekt Gemoll aus Cham entwarf einen Vorschlag, ein Heimatmuseum im Rathaus zu integrieren.
Noch bevor der Magistrat mit Anträgen zur Bezuschussung näher sich mit dem Projekt befassen konnte,  kam dann der Kriegsausbruch dazwischen und es änderten sich die Prioritäten grundlegend.
Die Fertigstellung zog sich hin bis weit in die 40er Jahre. Die Chronik der FFW Kötzting gibt uns ein paar kleine Hinweise:

Nach der Umwidmung der Freiwilligen Feuerwehren  in die Polizeitruppen kam es nun im Zusammenhang mit dem Zweiten Weltkrieg und dem dem damit verbundenen Mangel an jungen Männern in der Heimat zur Gründung der Jungfeuerwehr mit entsprechenden Appellen.
Chronik der FFW Kötztings


Bereits 1941 macht sich der Bedarf an wehrfähigen Männern auch bei der Kötztinger Jungwehr bemerkbar.

Chronik der FFW Kötztings
Im Mai 1941 musste die Jungfeuerwehr dann zum ersten Male ihre Schlagkraft beweisen. Die Brandsicherung unserer Heimat - später auch die Brandwachen in den Großstädten bei/nach Luftangriffen) lag somit in den Händen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen.
Aus der Chronik der FFW Kötztings

Aus der Chronik der FFW Kötztings



Die Hausmeister im Feuerwehrhaus



Der erste Mieter in der Hausmeisterwohnung, war wohl die Familie Feichtner. Danach wissen wir, dass Eduard Wirnshofer das Hausmeisteramt ausübte und, nach einer Familie Wiegel, zog im Jahre 1957 als Hausmeister und Gerätewart der FFW Herr Josef Schröder mit seiner Familie in den ersten Stock des Feuerwehrhauses.
Kopie aus der Chronik der FFW Kötzting




StA Kötzting 091-35



Josef Schröder beim Ausritt 1951
Bild von Josef Barth sen.



Bild Krämer Archiv
Sepp Schröder bei den Auszeichnungen am Pfingstmontag



Im Jahr 1955 zog dann ein neues Tanklöschfahrzeug ein. Das alte, im Jahre 1926 erworbene Spritzenfahrzeug blieb jedoch im Fuhrpark erhalten.

Es war ein großer Tag, als das neue Tanklöschfahrzeug abgeholt werden konnte: 



Aus der Chronik der FFW Kötzting


Aus der Chronik der FFW Kötzting

Bild aus der Sammlung Hans Traurig
Ist er nicht schön.



Arbeitskreis Heimatforschung Serwuschok 466

 Wie auf den Bauplänen gut zu erkennen ist, war das Feuerwehrhaus nicht nur einfach ein Lagerort für
die Gerätschaften, sondern auch Werkstätte und Ausbildungsplatz.
Im Plan ist dieses Zimmer als "Lehrsaal" eingezeichnet .
Bild aus der Sammlung Hans Traurig

Kuglmeier Hans bei der Übung mit Atemschutzgeräten
Bild aus der Sammlung Hans Traurig


Bild aus der Sammlung Hans Traurig
Weber Luck mit Jungfeuerwehrmännern bei der Ausbildung
Im Hintergrund an der Wand Teile der Schlauchwaschanlage


Bild aus der Sammlung Hans Traurig
Nach dem Einsatz zurück im Feuerwehrhaus


Bild aus der Sammlung Hans Traurig
1964 feierte die FFW Kötzting den 100. Jahrtag und im Zentrum stand natürlich das Feuerwehrhaus
Bild Christa Rabl-Dachs

Bild aus der Sammlung Hans Traurig
Weber Luck meldet dem Vorstand Michl Traurig sen. seinen Spielmannszug
Damit sind wir bei einem anderen, äußerst aktiven Teil der FFW Kötzting, dem Spielmannszug.
Diesen habe ich in seiner Entstehungsgeschichte bereits in zwei Teilen vorgestellt.
Der Kötztinger Spielmannszug Teil 2

Bild aus der Sammlung Hans Traurig
Auf diesem Bild kann man in der zweiten Reihe noch einige ehemalige Kötztinger Pfadfinder erkennen,
welche zuerst die Fanfaren in einen gemeinsamen Spielmannszug eingebracht hatten.
2. vr. Brandl Wick, der damalige Führer der Pfadfinder, dann Maimer Ferdinand und Hans Kuglmeier.
Der Tambourmajor war Strutz Peter.


Bild aus der Sammlung Hans Traurig
Mit Wellisch Xaver als Tambourmajor

Bild aus der Sammlung Hans Traurig


Mit dem Spielmannszug haben wir nun einen ersten Anknüpfungspunkt zu dem derzeitigen Besitzerehepaar, Anna und Thomas Kybelksties. Thomas ist seit Jahren der Tambourmajor des Kötztinger Spielmannszuges. und hat als solcher einige bekannte Kötztinger Gesichter als Vorgänger.
Ich erinnere nur an Strutz Peter, Wellisch Xaver, Betz Erich, Höcherl Karl, Heigl Theo, Kurz Tom 
Sammlung Hans Traurig
Xaver Wellisch


Sammlung Hans Traurig
Erich Betz








Serwuschok Umschlag 32
Karl Höcherl


Sammlung Hans Traurig
Kurz Tom

















Thomas Kybelksties und sein Bruder im Einsatz (eher Anmarsch)


Nun haben wir also die wichtigsten Funktionen des Gebäudes bis Mitte der 80er Jahre beisammen.
Requisitenlager - Werkstätte - Garage - Schlauchturm - Lehr- und Schulungsstätte - Übungsraum für den Spielmannszug und sicherlich für viele gemeinsame schöne Stunden der Feuerwehr.
Nicht zuletzt aber auch bereits eine Wohnung für eine Familie.

Kreisfilmbildstelle Cham Kötzting 1985
das neue Feuerwehrhaus am Dampfbachsee.

Bild Frau Rabl.Dachs. Das erweiterte Feuerwehrhaus der FFW Kötzting 2006


Edi und Margit Schötz



Ende der 70er Jahre wird in Kötzting, im Nachgang der Landkreisgebietsreform, viel Neues gebaut und dabei viel Altes abgerissen. Das Schwarzanderlanwesen (Gams, Kolbeck) in der Marktstraße weicht einer Bankfiliale mit zusätzlichen mehreren Stockwerken für Mietwohnungen. Das Gruber-Lagerhaus gegenüber muss einer Apotheke weichen und der "Decker" wird zum neuen Kaufhaus Wanninger (nun Frey)
Nach dem Aussiedeln der Familie Kolbeck (Gams - Schwarzanderl) nach Sperlhammer ist dann auch der Schwarzanderlstall unnötig geworden, den dann zunächst einmal Xaver Huber erwarb und zu einer Lagerhalle für den eigenen Spenglereibetrieb machte.
Durch den zusätzlichen Erwerb des Feuerwehrhauses mit dem Schwarzanderlgarten (inkl. Stall) konnten dann  Edi Schötz und seine Frau Margit, eine Tochter des obigen Xaver Huber, mitten im Markt in bester Wohnlage, ein großes Areal zusammenfassen und so bekommt die Familie ausreichend Platz sowohl für ihre Steuerkanzlei als auch für ihr Wohnhaus.

Der mächtige gemauerte Stadel von der Wurmhöhe aus gesehen. Bild Frau Christa Rabl Dachs

Bild Frau Christa Rabl Dachs
Bilder aus der Rubik: "Vor dem vergessen bewahren"


Sammlung Kybelksties-Schötz: Der "Schwarzanderlstadel" ein markantes, mächtiges Ziegelgebäude
am Ende der Metzstraße



Sammlung Kybelksties-Schötz: eine schöne Aufnahme vom Inneren des Stadels

Sammlung Kybelksties-Schötz: 
Sammlung Kybelksties-Schötz: 

Sammlung Kybelksties-Schötz: 

Sammlung Kybelksties-Schötz: links noch das frühere "Stoibermaler-Haus


Die neue Besitzerfamilie dokumentierte auch ein Wandgemälde, das im typischen Stil der 30er Jahre die Arbeit der Feuerwehr großformatig und heroisch darstellte.
Sammlung Schötz





In dem Abschnitt über den Spielmannszug und der Liste der Tambourmajore wurde ja bereits ein erster Bezug der neuen Besitzer zur Historie des Anwesens erkennbar. Es geht aber noch weiter. Frau Schötz ist eine Tochter von Xaver Huber, vom "Huawa Xare", einem der Schwergewichte der Kötztinger Feuerwehr in den Jahrzehnten, als das alte Feuerwehrhaus noch Zentrum der Kötztinger Feuerwehr gewesen war.
Arbeitskreis Heimatforschuing DIA-Repro 692 Brandschutzwoche 1948 in Tannenegg Abgabe von Familie Holzer 
Gruppe vor dem Feuerwehrauto, von rechts Huber Xaver, Januel Max, Rabl Heini, Kerscher Josef, dahinter ?, Pfeffer (Achtler) Franz, Greß Georg, Mühlbauer Georg (Dimpfl Dagg), Holzer Josef, ?, ?, Pleier Franz  ( Trapper )

Serwuschok Großumschläge 1971
Ehrung des langjährigen Pfingstreiters, Zugordners und aktiven Mitglieds der Feuerwehr
Huber Xaver, Mitte. links Graßl Franz und rechts Traurig Michl sen.


Der Vollständigkeit halber hier noch ein Bild, als Xaver Huber im Jahre 1944 Pfingstbräutigam gewesen war, mit seiner Braut, Gruber Rosa, und den Brautführern Heinrich Pongratz und Greß Schorsch. Zusätzlich hier noch der link zu einem Kurzfilm aus dem Jahre 1950 (oder 1951), in dem er eine der tragenden Rollen gespielt hatte.

Auch die neuen Besitzer blieben der Kötztinger Pfingsttradition verbunden, denn im Jahre 2009 erfüllte Anna Schötz den Wunsch des neuen Pfingstbräutigams und gab ihm die Zusage, seine Pfingstbraut zu
werden.
vl. Huber Bernd - Anna Schötz - Markus Senbert und Michael Costa

Das damalige Pfingstbrautpaar hatte das Glück, dass gerade zu ihrem Festjahr das BR einen Film über unser Pfingstfest drehen wollte und so habe sie ein ganz besonderes Erinnerungsstück an ihre tollen Tage. Dieser Film, von der Autorin Ulrike Steiger, wird in lockeren Abständen immer wieder mal ausgestrahlt, zum letzten Male im Mai 2021, allerdings musste er in den vergangenen Jahren aus sendeplatztechnischen Gründen auf ein Länge von nur mehr einer halben Stunde eingekürzt werden, Schade um die entfallenen Szenen. Der Film ist dann auch immer wieder mal in der Mediathek des BRs verfügbar - allerdings leider nur mehr die Kurzversion.

Im Jahre 2016 kam es dann zum nächsten Besitzerwechsel. Anna Schötz heiratete ihren Ehemann Thomas Kybelksties und beide begannen nun das alten Feuerwehrhaus mit großem Aufwand und persönlichem Einsatz in ein modernes Einfamilienhaus umzuwandeln, 


Thomas und Anna Kybelksties


Die neuen Besitzer kommen natürlich jetzt in den Vorteil der exponierten Lage des Gebäudes, was sich in tollen Ausblicken von ihrem Wohnzimmer aus bemerkbar macht. Es dürfte in diesem Teil Kötztings kaum ein anderes Haus geben, das solch einen unverbauten Anblick genießen kann.
Bild Kybelksties: Blick zum Hohenbogen

Bild Kybelksties: zentral der Kaitersberg

Bild Kybelksties: hinein ins Zellertal


Bild Kybelksties: links stand früher der "Stoiber-Maler", das rosa Haus - Bildmitte - war früher die Fleischbank. Das blassblaue Haus beherbergte früher eine Hafnerfamilie

Bild Kybelksties:  die Brandstraße mal aus einer ganz anderen Perspektive

Bild Kybelksties:  an dieser Stelle stand der "Schwarzanderlstadel"




Bevor sie aber den Ausblick genießen konnten, war zunächst ein Teilabriss (des Schlauchturms und des Dachstuhls) nötig und eine ganze Menge an persönlichem Einsatz.


Der Schlauchturm verschwindet:
Bild Kybelksties:

Bild Kybelksties:

Bild Frau Christa Rabl Dachs


Nach dem Rückbau kommt dann der Neubau:


Bild Kybelksties:

Hier kann man schon ahnen, was die exponierte Lage des Hauses für einen Ausblick bieten wird.
Bild Kybelksties:

Bild Kybelksties:


Da schaut er, der Thomas ....
Bild Kybelksties:


Mit Thomas und Anna zog nun endlich wieder einmal eine junge Familie in die Innenstadt und kann der damit der Entvölkerung des Kötztinger Zentrums etwas entgegenwirken.
Aktive Landwirte haben wir in der Stadt schon sehr lange keine mehr, aber es gibt einen neuen Trend:

Hühnerhaltung, und auch die Familie Kybelksties ist ein Teil der neuen Bewegung "Her mit meine Hehna" 


Das ist die stolze Mama mit ihrem Nachwuchs