Translate

Posts mit dem Label Kino werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Kino werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Sonntag, 27. März 2022

Ein paar Zeitungsbilder aus dem Jahre 1953

 

Schon lange vergessen - nun wiedergefunden - Zufallsfunde



Im Stadtarchiv Bad Kötztings haben wir einen großen Bestand an Zeitungsausgaben sowohl der Kötztinger Umschau als auch der Kötztinger Zeitung.
Auch die gebundenen Lokalausgaben der KÖZ stammen aus dem redaktionseigenen Archiv der UMSCHAU, die diese noch zu Zeiten von Frau Serwuschok an das Stadtarchiv abgegeben hatte.

Aus Platzgründen trennte sich die Redaktion der KU dann Jahre später anlässlich ihres Umzugs von der Müller- in die Marktstraße dann auch noch vom großen Bestand ihrer eigenen gebundenen Lokalausgaben.
Leider fehlen bei beiden Zeitungsreihen in manchen Jahren genau die Bände, in denen über den Pfingstritt berichtet wurde, manche Seiten wurden schlichtweg grob herausgerissen und in manchen Seiten mit der Schere ein gewünschter Artikel entnommen.
Da die Staatsbibliothek Regenburg die Ausgaben der Umschau von Beginn, 1947, bis ca. 1964 hatte, haben wir auch einen sehr guten Bestand an Digitalisaten zur Verfügung, der auch laufend ergänzt wird.
Im Moment werden die - leider nur lückenhaft vorhandenen - Ausgaben der Kötztinger Zeitung ab 1953 durchgearbeitet und zumindest die Lokalausgaben gescannt.
Was dabei im Vergleich sofort ins Auge sticht, ist der Unterschied der Drucktechnik in den 50er Jahren zwischen der Umschau und der Zeitung.
Auf den - im Verhältnis sowieso eher spärlich gebrachten - Fotos der KU ist manchmal nur mit gutem Willen das zu erkennen, was lt. Bildunterschrift zu erkennen sein sollte, während die Bilder in der KÖZ sich sehr gut dafür eignen, nach 70 Jahren noch hier verwendet zu werden.

In den Jahren ab 1952 fanden sich Artikel mit Bildern in der KÖZ, die es meiner Meinung nach wert sind, hier vorgestellt zu werden, weil sich vermutlich nur noch wenige daran erinnern können.


EIn altes Haus im heutigen Kötztinger Ortsteil Bachhäuser

Die Pfadfinder bauten den Pulverturm/Hungerturm in ein Heim um, das sie auch überregional
anderen Stämmen zur Übernachtung zur Verfügung stellten.

Kötztings damaliges Neubaugebiet für eine Wohnbebauung und Industrieansiedlung,
die nun allerdings bereits wieder Geschichte ist.

An Pfingsten 1953 wurde der markt Kötzting in den Rang einer Stadt
erhoben und der Markt wollte glänzen.....

Lang, lang ists her und doch auch schon wieder Geschichte. das Kino im ehemaligen Graßl-Saal

Sonntag, 7. April 2013

Schön wärs gewesen .......

Touristisches Großprojekt in Kötzting

auch Kötzting plante bereits einmal einen Konzertsaal



.......leider ist es über die Genehmigungsphase nicht hinausgekommen.
Es steht zu vermuten, dass das die Planung und das Genehmigungsverfahren aus den Jahren 1924 und 1925 ein Opfer der Weltwirtschaftskrise geworden sind, denn grundsätzlich stand die Ampel bereits auf grün.
Doch der Reihe nach




















Der Architekt und Baugeschäftsinhaber Michael Herre stellte am 10.9.1924 beim Gemeinderat Kötzting ein Gesuch für die Errichtung eines Kinos.



Ganz nüchtern nannte er das beeindruckende Gebäude im Gesuch einfach ein Kino.
Herr Herre dachte aber bei diesem Projekt viel weiter, es war eher ein multifunktionelles Gebäude.
Der Bau sollte in etwa dort errichtet werden, wo im alten Postgebäudekomplex das Rückgebäude steht, also das alte Fernmeldeamt. Das Postamt wurde ja erst in Mitte der 30er Jahre errichtet, in den 20er Jahren nannte man das Gelände einfach den "Herregarten".
Zwischen dem Hauptgebäude der Familie Herre und der ehemaligen Bäckerei Irlbeck war ja damals noch viel Platz.
In diesem Gebäude sollte im Erdgeschoss ein Kino, eine Konzertsaal mit Orchestergraben und getrennten Ankleideräumen für Damen und Herren integriert werden:
Erdgeschoss
Einen Stock höher, im Obergeschoss würde sich eine umlaufende Galerie und ein Speisezimmer für die Pensionsgäste mit Café Restaurant befinden.


erstes Obergeschoss

 Das Dachgeschoss selbst sollte die Pensionszimmer aufnehmen und


Obergeschoss
 

eine Kegelbahn im Keller konnte das Angebot abrunden. 
 
Kellergeschoss

 

Garniert würde das Ganze noch durch Freiterrassen im ersten Stock mit Blick auf Weißenregen und das Regental.

Der Architekt und Baumeister Michael Herre schrieb in seinem Antrag:
Einem allgemeinden Bedürfnis entgegen kommend habe ich mich entschlossen, nach beiliegenden Plänen auf meinem Grundstücke in der Bahnhofstraße ein Kino, Konzert- bzw. Tanzsaal und Caffeerestaurant verbunden mit Fremdenpension zu erbauen.
Der kulturelle Wert eines Kinos in Bezug auf Aufheiterungsmittel nach harter Wochenarbeit, Erschließung der herrlichen Naturschönheiten unseres Vaterlandes sowie des Auslandes, auch für die nicht mit Reisemittel Gesegneten, Einführung in alle Industriezweige und in erster Linie als wertvolles Bildungsmittel für unsere Jugend, dürfte allgemein bekannt sein. Weiters kann die Errichtung eines gut geführten Cafferestaurantes nebst Fremdenpension dem Fremdenverkehr und damit in der Hauptsache unserem Markte nur dienlich sein. Der Betrieb des Unternehmens ist folgend gedacht:
Die gesamte Betriebsführung liegt in Händen des Gesuchstellers und dürfte damit ein moderner Betrieb garantiert sein. Der Saal dient in erster Linie den Kinovorstellungen und sollen solche jeweils Samstag und Sonntag nachmittag stattfinden. Das Cafferestaurant wird wie in den Städten üblich geführt. Abgabe von Caffee, Liköre, Weinen sowie Flaschenbier und auch Speisen.sowohl an Passanten und an die Pensionsgäste. Werden im Saal Theatervorführungen, Konzerte oder Tanz abgehalten kommt Fassbier zum Verschank das von hiesigen Wirten bzw. Brauereien entnommen wird. Moderner Ausbau aller Betriebsräume und Führung des Unternehmens durch mich dürfte die Gewähr geben dass tatsächlich das Unternehmen den Fremdenverkehr fördert und damit der Allgemeinheit und der Gemeinde nur dienlich ist.
Weiter schreibt er, dass der umliegende Garten in die Wirtschaftsführung einbezogen werden soll.

Dieses Gebäude mit einem umfassenden Unterhaltungsangebot wäre sicherlich der gesellschaftliche Mittelpunkt Kötztings geworden. Die Weltwirtschaftskrise mit der Hyperinflation in Deutschland hat wohl eine Ausführung verhindert
Das wars für heute: der nächste Beitrag ist geplant über ein neu aufgetauchtes Bild einer Frau aus Kötzting, die vor GANZ langer Zeit Pfingstbraut gewesen war.


Die Pläne und das Antragsschreiben entstammen alle aus dem Akt: Rep 168-8  Nr 3814
des Staatsarchives Landshut.